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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kommunikation zwischen einem Fahrzeug und einer zentralen Einheit, eine entsprechend zentrale Einheit sowie ein entsprechendes Fahrzeug.
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Bekannte Fahrzeuge verfügen über eine Anzeige, die auch eine Uhrzeit darstellt. Diese Uhrzeit kann von dem Nutzer des Fahrzeugs eingestellt werden.
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Hierbei ist es von Nachteil, dass eine derartige einstellbare Uhrzeit nicht als eine vertrauenswürdige und somit sichere Zeitbasis herangezogen werden kann. Beispielswelse ist nicht gewährleistet, dass eine zeitlich begrenzte Funktionalität, die in dem Fahrzeug zur Verfügung gestellt bzw. freigeschaltet wird und die an eine derartige Uhrzeit gekoppelt ist, durch Verstellen der Uhrzeit durch den Nutzer nicht beliebig lange verlängert werden könnte.
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Bei der Funktionalität kann es sich z. B. um Anwendungen oder Funktionen des Fahrzeugs bzw. in dem Fahrzeug handeln, die dem Nutzer z. B. für einen gewissen Zeitraum kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Nach Ablauf dieses Zeitraums hat der Benutzer die Wahl, die Nutzbarkeit der Funktionalität zu verlängern, z. B. durch Kauf der Funktionalität oder durch Kauf einer Nutzungszeitdauer. Auch kann der Nutzer nach Ablauf dieses Zeitraums entscheiden, die Funktionalität nicht länger zu benutzen.
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Die Aufgabe besteht darin, die vorstehenden Nachteile zu vermeiden und insbesondere eine Lösung zu schaffen, die z. B. verlässlich eine zeitlich begrenzte Nutzung einer Funktionalität durch den Nutzer eines Fahrzeugs erlaubt.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich auch aus den abhängigen Ansprüchen.
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Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren zur Kommunikation zwischen einem Fahrzeug und einer zentralen Einheit angegeben,
- – bei dem die zentrale Einheit basierend auf einer Zeitbasis eine Nachricht an das Fahrzeug übermittelt;
- – bei dem basierend auf der Nachricht in dem Fahrzeug eine Funktionalität aktiviert oder deaktiviert wird.
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Bei der zentralen Einheit handelt es sich beispielsweise um ein Backend eines Fahrzeugherstellers oder Dienstanbieters. Das Backend umfasst beispielsweise mindestens einen Rechner bzw. mindestens ein Rechnernetzwerk, das über eine mobile Kommunikationsschnittstelle (z. B. ein Mobilfunknetzwerk, ein WLAN, etc.) zumindest zeitweise mit dem Fahrzeug kommunizieren kann. Das Backend kann ferner eine Verbindung zum Internet aufweisen.
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Bei der Zeitbasis handelt es sich vorzugsweise um eine (vertrauenswürdige) Zeiteinheit, die eine Uhrzeit und/oder ein Datum bereitstellt. Vorzugsweise kann die Zeitbasis im Bereich des Fahrzeugherstellers oder Dienstanbieters angeordnet sein.
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Die Nachricht kann basierend auf der Zeitbasis erstellt und übermittelt werden, insbesondere kann bei Vorliegen einer vorgegebenen zeitlichen Bedingung die Nachricht generiert und an das Fahrzeug übermittelt werden. Beispielsweise kann nach einem Zeitablauf die Nachricht generiert und an das Fahrzeug übermittelt werden.
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Basierend auf der Nachricht kann mindestens eine Funktionalität in dem Fahrzeug aktiviert oder deaktiviert werden. Insbesondere kann eine vormals aktivierte Funktionalität basierend auf einem durch die Zeitbasis ermittelten Zeitablauf anhand der entsprechend übermittelten Nachricht deaktiviert werden.
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Eine Weiterbildung ist es, dass die Nachricht verschlüsselt und/oder signiert von der zentralen Einheit an das Fahrzeug übermittelt wird.
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Beispielsweise kann die Verschlüsselung und/oder Signierung unter Verwendung einer Identifikation (oder Kennung) des Fahrzeugs erfolgen.
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Eine andere Weiterbildung ist es, dass die Nachricht in dem Fahrzeug überprüft wird und bei erfolgreicher Überprüfung basierend auf der Nachricht die Funktionalität aktiviert oder deaktiviert wird.
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Beispielsweise kann die Nachricht von dem Fahrzeug entschlüsselt, authentifiziert und/oder verifiziert werden.
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Insbesondere ist es eine Weiterbildung, dass die zentrale Einheit und das Fahrzeug zumindest zeitweise über eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle miteinander verbunden sind.
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Bei der drahtlosen Kommunikationsschnittstelle kann es sich um eine Mobilfunkschnittstelle, um eine WLAN-Schnittstelle, um eine Bluetooth-Schnittstelle oder um eine sonstige drahtlose Kommunikationsschnittstelle handeln.
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Auch ist es eine Weiterbildung, dass die Funktionalität eine in dem Fahrzeug gespeicherte Funktionalität umfasst und/oder eine Funktionalität umfasst, die von der zentralen Einheit oder einer anderen Kommunikationseinheit geladen wurde (oder ggf. noch geladen wird).
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Ferner ist es eine Weiterbildung, dass die Zeitbasis eine Uhrzeit und/oder ein Datum bereitstellt, wobei die Nachricht die Uhrzeit und/oder das Datum umfasst.
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Im Rahmen einer zusätzlichen Weiterbildung umfasst die Nachricht ein Kommando zur Aktivierung oder Deaktivierung der Funktionalität.
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Optional kann die Nachricht das Kommando sowie eine Zeitinformation, z. B. Datum und/oder Uhrzeit, umfassen.
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Eine nächste Weiterbildung besteht darin, dass bei Aktivierung der Funktionalität eine erste Zeitinformation gespeichert wird und bei Erreichen und/oder Überschreiten einer vorgegebenen Zeitdauer ab der ersten Zeitinformation die Funktionalität deaktiviert wird.
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Beispielsweise kann so die zentrale Einheit bei Erreichen oder Überschreiten des vorgegebenen Zeitraums (z. B. eines Probierzeitraums) die Funktionalität mittels der hier beschriebenen Nachricht deaktivieren.
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Eine Ausgestaltung ist es, dass bei Erreichen und/oder Überschreiten der vorgegebenen Zeitdauer eine Nachricht zur Deaktivierung der Funktionalität von der zentralen Einheit an das Fahrzeug übermittelt wird.
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Eine alternative Ausführungsform besteht darin, dass das Fahrzeug bei Erreichen und/oder Überschreiten der vorgegebenen Zeitdauer ab der ersten Zeitinformation die Funktionalität deaktiviert.
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So kann das Fahrzeug, z. B. mittels einer Verarbeitungseinheit (z. B. einer Head-Unit), feststellen, ob die Zeitinformation von der zentralen Einheit anzeigt, dass die Funktionalität deaktiviert werden sollte und ggf. die Funktionalität basierend auf der von der zentralen Einheit bereitgestellten Zeitinformation übermitteln.
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Eine andere Ausgestaltung besteht darin, dass
- – das Fahrzeug eine Zeitinformation anfordert,
- – die zentrale Einheit die Zeitinformation basierend auf der Zeitbasis ermittelt und an das Fahrzeug übermittelt.
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Somit kann das Fahrzeug regelmäßig und/oder unregelmäßig z. B. zu vorgegebenen Zeitpunkten die Zeitinformation anfordern.
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Eine Weiterbildung ist es, dass von dem Fahrzeug eine Bestätigungsnachricht betreffend die Aktivierung oder die Deaktivierung der Funktionalität an die zentrale Einheit übermittelt wird.
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Eine nächste Ausgestaltung ist es, dass die Funktionalität umfasst:
- – einen Dienst;
- – eine Applikation;
- – ein Programm;
- – eine Aktualisierungsfunktion;
- – Daten.
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So können mit der Funktionalität Daten (z. B. erweiterte Navigationsdaten) freigeschaltet werden. Auch kann es sich bei der Funktionalität um Dienste, Programme, Anwendungen (Applikationen) oder Upgrade-Funktionen handeln. Beispielsweise können Multimediadienste auf diese Art freigeschaltet werden. Auch ist es möglich, dass Hard- und/oder Software-Funktionen des Fahrzeugs (z. B. Digital-Audio-Broadcast, TV-Empfang, Standheizung) auf diese Art freigeschaltet werden. Auch können Parameter des Fahrzeugs freigeschaltet oder geändert werden (z. B. sportliche Motorkennlinie, direkte Lenkung, etc.).
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Grundsätzlich kann die Funktionalität kostenpflichtig sein. Auch ist es möglich, dass die Nutzung der Funktionalität für einen vorgegebenen Zeitraum kostenlos oder kostenpflichtig sein kann. Es ist insbesondere eine Option, dass der Nutzer die Funktionalität erwirbt und dann dauerhaft oder für eine vorgegebene Zeitdauer nutzen kann. Vor dem Erwerb kann ein Probezeitraum zur kostenlosen Nutzung der Funktionalität angeboten werden. Nach Ablauf des Probezeitraums kann die Funktionalität automatisch deaktiviert werden.
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird auch gelöst durch eine zentrale Einheit zur Kommunikation mit einem Fahrzeug umfassend eine Verarbeitungseinheit, die derart eingerichtet ist, dass basierend auf einer Zeitbasis eine Nachricht von an das Fahrzeug übermittelbar ist, so dass basierend auf der Nachricht in dem Fahrzeug eine Funktionalität aktivierbar oder deaktivierbar ist.
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Auch wird die vorstehend genannte Aufgabe gelöst anhand eines Fahrzeugs mit einer Verarbeitungseinheit, die derart eingerichtet ist, dass
- – von einer zentralen Einheit basierend auf einer Zeitbasis eine Nachricht empfangbar ist;
- – basierend auf der Nachricht eine Funktionalität aktivierbar oder deaktivierbar ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung dargestellt und erläutert.
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Es zeigt:
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1 ein Fahrzeug, das über eine Kommunikationsschnittstelle mit einem Backend verbunden ist.
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Zunehmend können Funktionalitäten für ein Fahrzeug bzw. in einem Fahrzeug, z. B. als Applikationen oder Zusatzdienste, angeboten bzw. freigeschaltet werden. Dies kann insbesondere kostenpflichtig erfolgen. Vorteilhaft kann dem Nutzer vor einem kostenpflichtigen Erwerb einer solchen Funktionalität die Möglichkeit eingeräumt werden, diese Funktionalität für eine bestimmte Zeitdauer kostenlos zu nutzen. In einem derartigen Szenario ist es von Bedeutung, dass eine Vertrauensbasis zwischen dem Anbieter der Funktionalität und dem Nutzer geschaffen wird, so dass eine zeitlich begrenzte Nutzung der Funktionalität auch zeitlich begrenzt ist. Der Nutzer kann somit ohne die Funktionalität gleich erwerben zu müssen, diese für einen bestimmten Zeitraum ausprobieren. Nach dem Zeitraum des Ausprobierens stellt die Funktionalität ihren Dienst ein, sofern der Nutzer diese nicht käuflich erwirbt.
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Hierbei sei angemerkt, dass der Erwerb der Funktionalität eine vollständige Freischaltung der Funktionalität oder eine Freischaltung der Funktionalität für eine vorgegebene Zeitdauer umfassen kann. Auch ist es möglich, dass die Zeitdauer des Ausprobierens mit einer bestimmten Gebühr verknüpft ist, z. B. einer reduzierten Gebühr für einen festen vorgegebenen Probierzeitraum. Vorzugsweise stellt die Funktionalität nach der Zeitdauer des (gebührenfreien oder mit einer Gebühr versehenen) Ausprobierens ihren Dienst ein und kann – sofern der Nutzer die Funktionalität nicht verlängert, z. B. erwirbt – von dem Nutzer nicht länger verwendet werden. Der vorgeschlagene Ansatz verhindert wirksam, dass die Zeitdauer des Ausprobierens durch Verändern der Uhrzeit und des Datums in dem Fahrzeug verlängert werden kann.
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So stellt der hier vorgeschlagene Ansatz eine vertrauenswürdige bzw. sichere Zeitbasis bereit und ermöglicht so eine kosteneffiziente Implementierung für ein zeitbegrenztes Ausprobieren der Funktionalität.
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Insbesondere wird vorgeschlagen, eine sichere Zeitbasis zu verwenden. Die sichere Zeitbasis kann z. B. durch eine sichere bzw. synchronisierte und/oder manipulationssichere Uhrzeit gewährleistet werden. Die hier erwähnte Uhrzeit umfasst insbesondere ein Datum.
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Beispielsweise kann eine Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und einer zentralen Einheit (hier auch bezeichnet als ”Backend”) erfolgen.
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Das Backend kann von einem Fahrzeughersteller oder eines Dienstanbieter bereitgestellt werden und umfasst beispielsweise mindestens einen Rechner bzw. mindestens ein Rechnernetzwerk, das über eine mobile Kommunikationsschnittstelle (z. B. ein Mobilfunknetzwerk, ein WLAN, etc.) zumindest zeitweise mit dem Fahrzeug kommunizieren kann. Das Backend kann ferner eine Verbindung zum Internet aufweisen.
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In dem Backend kann eine Zeitbasis implementiert sein, anhand derer die Funktionalität in dem Fahrzeug aktiviert und/oder deaktiviert werden kann. Das Backend kann mit dem Fahrzeug zumindest zeitweise über die Kommunikationsschnittstelle (auch bezeichnet als ein Kommunikationskanal) Daten austauschen, so dass die Funktionalität beispielsweise mit Ablauf eines Probierzeitraums verlässlich deaktiviert werden kann. Die Kommunikation zwischen dem Backend und dem Fahrzeug kann über unterschiedliche Kommunikationsschnittstellen erfolgen, z. B. WLAN, UMTS, EDGE, LTE, GSM, etc. Über die Kommunikationsschnittstelle kann z. B. eine SMS, eine sichere SMS, eine Online-Nachricht oder ähnliches übertragen werden. Die Nachricht kann verschlüsselt und/oder signiert sein. Beispielsweise kann eine Identifikation des Fahrzeugs zur Verschlüsselung und/oder Signierung der Nachricht eingesetzt werden.
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Die Aktivierung, der Funktionalität kann z. B. erfolgen, indem das Fahrzeug die Funktionalität bei dem Backend registriert und damit einen den Beginn des Probierzeitraums bestimmt. Das Backend kann die Dauer des Probierzeitraums überwachen und nach Ablauf des Probierzeitraums eine Nachricht an das Fahrzeug übermitteln, anhand derer die Funktionalität deaktiviert werden kann. Die Nachricht kann eine Anweisung zur Deaktivierung der Funktionalität umfassen und/oder eine Zeitinformation (Uhrzeit und/oder Datum) enthalten, anhand derer eine Verarbeitungseinheit in dem Fahrzeug bestimmt, ob bzw. dass der Probierzeitraum abgelaufen ist. Eine solche Zeitinformation kann regelmäßig (z. B. jeden Tag oder alle n Tage oder bei jedem oder jedem m-ten Fahrtantritt) bereitgestellt werden, so dass die Verarbeitungseinheit automatisch feststellen kann, wann ein Probierzeitraum für eine Funktionalität abgelaufen ist.
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1 zeigt ein Fahrzeug 101, das über eine Kommunikationsschnittstelle 103 mit einem Backend 102 verbunden sein kann. Die Kommunikationsschnittstelle 103 kann unidirektional oder bidirektional ausgeführt sein. Das Backend 102 überträgt eine Nachricht, z. B. eine sichere SMS, über die Kommunikationsschnittstelle 103 an das Fahrzeug 101. Die Nachricht kann ein Kommando ”Aktiviere GPS-Empfang für die Dauer von 3 Monaten” umfassen.
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Beispielsweise umfasst das Kommando auch eine Zeitinformation (z. B. Datum und Uhrzeit) basierend auf einer vertrauenswürdigen Zeitbasis (Uhr) 104. Eine Verarbeitungseinheit 105 des Fahrzeugs 101 verifiziert die Nachricht und, sofern die Authentizität der Nachricht gegeben ist, aktualisiert die Verarbeitungseinheit z. B. einen Zustand in einer Datenbank 106: Beispielsweise kann die Funktionalität ”GPS-Empfang” in der Datenbank 106 auf ”aktiviert” gesetzt werden, wobei die in der Nachricht bereitgestellte Zeitinformation in der Datenbank 106 abgespeichert werden kann.
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Hierbei sei angemerkt, dass die Zeitinformation nicht Bestandteil der Nachricht sein muss. Vielmehr kann die Nachricht lediglich das Kommando ”Aktiviere GPS-Empfang” enthalten. Die Überwachung und Kontrolle der Nutzungs- bzw. Probierzeiträume für die Funktionalitäten der Fahrzeuge kann somit (z. B. ausschließlich) auf der Seite des Backends implementiert sein.
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Ferner ist es möglich, dass die Funktionalität bereits in dem Fahrzeug 101 implementiert aber noch nicht freigeschaltet ist. In diesem Fall kann das Fahrzeug 101 über die Verarbeitungseinheit 105 eine Nachricht an das Backend 102 schicken, mit der Anfrage, die Funktionalität (hier im Beispiel: ”GPS-Empfang”) freizuschalten. Daraufhin prüft das Backend 102 z. B. die Authentizität der Nachricht und die Zulässigkeit des Freischaltens und sendet ggf. das vorstehende erläuterte Kommando ”Aktiviere GPS-Empfang” mit oder ohne Zeitinformation.
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Alternativ kann z. B. über ein Portal des Backends 102 eine Funktionalität, z. B. eine Applikation oder ein Programm, geladen werden. Danach kann für die geladene Funktionalität eine Anfrage zur Freischaltung von dem Fahrzeug 101 über die Verarbeitungseinheit 105 an das Backend 102 übermittelt werden. Das Backend 102 prüft die Anfrage und schaltete ggf. die Funktionalität mit einem entsprechenden Kommando frei.
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Das Freischalten kann erstmalig mit einem Probierzeitraum verknüpft sein, wobei die Funktionalität nach Ablauf des Probierzeitraums deaktiviert wird.
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Beträgt der Probierzeitraum beispielsweise 3 Monate, so sendet das Backend 102 nach Ablauf dieser 3 Monate (ermittelt anhand der Zeitbasis 104) eine Nachricht, z. B. eine sichere SMS, über die Kommunikationsschnittstelle 103 an das Fahrzeug mit dem Kommando ”Deaktiviere GPS-Empfang”. Optional kann diese Nachricht eine Zeitinformation des Backends 102, z. B. der Zeitbasis 104, umfassen. Die Verarbeitungseinheit 105 überprüft diese Nachricht und deaktiviert ggf. die Funktionalität ”GPS-Empfang” durch eine Aktualisierung des Zustands dieser Funktionalität in der Datenbank 106 (Zustandsänderung von ”aktiviert” auf ”deaktiviert”).
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Optional kann das Fahrzeug 101 mehr oder weniger regelmäßig Zeitinformationen über die Kommunikationsschnittstelle 103 von dem Backend 102 erhalten. Anhand der Zeitinformation kann die Verarbeitungseinheit 105 feststellen, ob die Nutzungsdauer der Funktionalität bereits abgelaufen ist. Hierzu speichert vorzugsweise die Verarbeitungseinheit 105, z. B. in der Datenbank 106, neben der übermittelten Zeitinformation bei der Aktivierung der Funktionalität auch die zulässige Nutzungsdauer (z. B. einen Probierzeitraum). So kann automatisch ein Erreichen bzw. Überschreiten der zulässigen Nutzungsdauer von der Verarbeitungseinheit 105 des Fahrzeugs 101 festgestellt und somit die Funktionalität deaktiviert werden.
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Optional kann dem Nutzer eine bevorstehende Deaktivierung einer Funktionalität angezeigt werden, so dass der Nutzer die Möglichkeit hat, die Nutzungsdauer dieser Funktionalität rechtzeitig zu verlängern, z. B. die Funktionalität (für eine bestimmte Zeitdauer oder für einen unbegrenzten Zeitraum) käuflich zu erwerben.
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Insbesondere ist es eine Option, dass der Erhalt einer Nachricht und/oder eine Zustandsänderung, z. B. eine Deaktivierung einer Funktionalität in dem Fahrzeug 101, an das Backend 102 bestätigt wird. Hierzu kann eine entsprechende (z. B. sichere) Nachricht an das Backend 102 geschickt werden. In dem Backend 102 kann der Eingang der Nachricht zusammen mit einem Zeitstempel der Zeitinformation 104 abgespeichert werden. Entsprechend kann auch eine Aktivierung der Funktionalität mit einer Nachricht, die über die Kommunikationsschnittstelle 103 von dem Fahrzeug 101 an das Backend 102 übertragen wird, angezeigt werden.
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Eine Bestätigung des Erhalts einer Nachricht oder einer Zustandsänderung an das Backend 102 hat den Vorteil, dass das Backend 102 überprüfen kann, ob die Nachricht tatsächlich beim Fahrzeug 101 eingegangen ist (und ggf. die erforderliche Zustandsänderung auch erfolgt ist).
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Dies ist besonders von Vorteil, wenn das Fahrzeug 101 zumindest temporär keine Verbindung mit dem Backend 102 hat, so dass eine etwaige Deaktivierungsnachricht nicht bei dem Fahrzeug 101 ankommen und nicht zur Deaktivierung der Funktionalität führen könnte. In diesem Fall ist sicherzustellen, dass zumindest bei erneutem Erreichen eines Empfangsbereichs durch das Fahrzeug 101 die Nachricht das Fahrzeug auch erreicht und die Deaktivierung der Funktionalität erfolgt.
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Eine weitere Option besteht darin, dass die Zeitinformation aktiv von dem Fahrzeug 101 bei dem Backend 102 angefordert wird. Diese Zeitinformation kann als Entscheidungsbasis dafür dienen, ob die Funktionalität aktiviert wird, aktiviert bleiben kann oder deaktiviert wird.
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Eine andere Option ist es, dass die Übertragung der Nachricht von dem Backend 102 zu dem Fahrzeug 101 verschlüsselt erfolgt. Insbesondere kann die Verschlüsselung mit einer Identifikation des Fahrzeugs 101 erfolgen, so dass die Entschlüsselung wirksam nur in dem adressierten Fahrzeug 101 erfolgen kann.
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Vorzugsweise erfolgt somit die Verwaltung der Zeitinformationen (vertrauenswürdig) in der Zeitbasis 104 des Backends 102. Die Kommandos von dem Backend 102 an das Fahrzeug 101 stellen sicher, dass die Funktionalität aktiviert wird, aktiviert bleibt oder deaktiviert wird. Dies kann nach Ablauf vorgegebener Zeitdauern, die teilweise kostenpflichtig oder kostenlos sein können, erfolgen.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Verarbeitungseinheit 105 Teil einer zentralen Verarbeitungseinheit des Fahrzeugs 101, z. B. einer sogenannten Head-Unit, ist. Auch kann durch die Headunit sichergestellt sein, dass eine Manipulation der in dem Fahrzeug gespeicherten Daten deutlich erschwert wird.
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Die Funktionalität kann einen Dienst, Daten oder eine Applikation umfassen, z. B. einen GPS-Dienst, eine Aktualisierungsfunktion (Update) von Programmen, Navigationsdienste, Navigationsdaten, Multimediadaten, Multimediadienste, erweiterte Dienste des Fahrzeugs, Dienste zur Anbindung externer Geräte in dem Fahrzeug Dienste betreffen Schnittstellen (z. B. zwischen dem Fahrzeug und einem externen Gerät), etc.
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Die Nutzung der Funktionalität kann zumindest zeitweise kostenpflichtig sein. Insbesondere kann die Nutzung der Funktionalität für einen Probezeitraum kostenfrei oder zu reduzierten Kosten möglich sein.
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Weitere Vorteile:
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Der vorgeschlagene Ansatz nutzt eine zentralisierte Struktur, in dem das Backend Funktionalitäten in dem Fahrzeug aktivieren bzw. deaktivieren kann. Dadurch kann die Verwaltung der Aktivierung und Deaktivierung zentralisiert vereinfacht erfolgen. Die Entscheidung über eine Deaktivierung bzw. Deaktivierung einer Funktionalität kann in einem vertrauenswürdigen Bereich z. B. des Fahrzeugherstellers oder eines Dienstanbieters erfolgen. Beispielsweise kann das Backend eine vertrauenswürdige Zeitbasis (Uhrzeit) aufweisen, anhand derer die Aktivierung und/oder Deaktivierung der Funktionalitäten in den Fahrzeugen erfolgt.
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Nachrichten, insbesondere sichere Nachrichten und/oder eine sichere Übertragung von Nachrichten können eingesetzt werden, um zusätzliche Funktionalitäten in dem Fahrzeug bereitzustellen.
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Weiterhin ist es von Vorteil, dass dieser Ansatz Energie einspart, weil auf der Seite des Fahrzeugs keine sichere Zeitbasis dauerhaft aktiviert sein muss.