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Die vorliegende Erfindung betrifft einen chirurgischen Instrumentenschaft für ein chirurgisches Instrument mit einer Kupplungseinrichtung zum Koppeln mit einer Betätigungseinrichtung des Instruments und mit einem Spülanschluss, welcher Spülanschluss mit einem im Instrumentenschaft ausgebildeten Kanal in Fluidverbindung steht.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein chirurgisches Instrument umfassend einen Instrumentenschaft und eine mit dem Instrumentenschaft gekoppelte Betätigungseinrichtung, an welchem Instrumentenschaft mindestens ein Werkzeugelement beweglich gelagert und ein Spülanschluss angeordnet oder ausgebildet ist, welcher Spülanschluss mit einem im Instrumentenschaft ausgebildeten Kanal in Fluidverbindung steht.
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Chirurgische Instrumentenschäfte sowie chirurgische Instrumente der eingangs beschriebenen Art sind insbesondere in Form von Mikro-Rohrschaftinstrumenten bekannt. Eine Reinigung derselben wird umso schwieriger, je kleiner ein Außendurchmesser des Instrumentenschafts ist. Bei minimalinvasiven chirurgischen Eingriffen, insbesondere im Kopfbereich eines Patienten, kommen Instrumentenschäfte zum Einsatz, deren Außendurchmesser kleiner als 2 mm sein kann. Da im Kanal insbesondere auch noch ein bewegliches Kraftübertragungsglied angeordnet sein kann, bereitet es Schwierigkeiten, einen validierten Reinigungsprozess für derartige Instrumentenschäfte und chirurgische Instrumente einzurichten.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen chirurgischen Instrumentenschaft sowie ein chirurgisches Instrument der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, dass sie validiert reinigbar sind.
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Diese Aufgabe wird bei einem chirurgischen Instrumentenschaft der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Spülanschluss eine Spülanschlusslängsachse definiert und dass die Spülanschlusslängsachse parallel zu einer Schaftabschnittlängsachse verläuft, welche von einem an den Spülanschluss angrenzenden Schaftabschnitt des Instrumentenschafts definiert wird.
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Ein derart angeordneter beziehungsweise ausgebildeter Spülanschluss am Instrumentenschaft ermöglicht es, ein Spülfluid parallel zu einer vom Kanal definierten Längsachse in diesen einzuleiten. Gegenüber Spülanschlüssen, die seitlich abstehend am Instrumentenschaft vorgesehen würden, hat die vorgeschlagene Ausgestaltung den Vorteil, dass beim Einleiten des Spülfluids in den Kanal Druckverluste deutlich reduziert werden können. Insgesamt wird es so möglich, einen validierten Reinigungsprozess für den Instrumentenschaft zu etablieren. Dies ist insbesondere auch möglich, wenn im Kanal ein nicht entfernbares Kraftübertragungsglied, beispielsweise in Form einer Schub- und Zugstange, angeordnet ist.
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Besonders gut erreichbar ist der Spülanschluss, wenn er an einem proximalen Ende oder im Bereich eines proximalen Endes des Instrumentenschafts angeordnet oder ausgebildet ist. So kann er auf einfache Weise mit beispielsweise einer Spülfluidleitung verbunden werden, um den Kanal mit dem Spülfluid zu durchspülen.
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Die Reinigbarkeit des Instrumentenschafts lässt sich weiter verbessern, indem vorzugsweise der Spülanschluss in proximaler Richtung weisend angeordnet oder ausgebildet ist.
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Besonders kompakt lässt sich der Instrumentenschaft gestalten, wenn der Spülanschluss ein proximales Ende des Instrumentenschafts bildet.
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Die Handhabung des Instrumentenschafts zu Reinigungszwecken kann weiter verbessert werden, indem günstigerweise der Spülanschluss in Form eines Luer-Lock-Anschlusses ausgebildet ist. Einen standardisierten Spülanschluss zu verwenden, beispielsweise in Form des Luer-Lock-Anschlusses, hat den Vorteil, dass bei Anwendern verfügbare Kupplungsstücke zum Verbinden mit Luer-Lock-Anschlüssen genutzt werden können, um den Instrumentenschaft mit einer entsprechend ausgestatteten Spülfluidleitung zum Reinigen des Instrumentenschafts zu verbinden.
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Vorteilhafterweise definiert die Spülanschlusslängsache die Längsachse. Mit anderen Worten kann also der Spülanschluss koaxial zur Längsachse ausgebildet sein. Durch eine derartige Anordnung kann eine verbesserte Strömung des Spülfluids in und durch den Kanal erreicht werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn am Instrumentenschaft mindestens ein Werkzeugelement beweglich gelagert ist. Denkbar ist es auch, zwei oder mehr, insbesondere zusammenwirkende Werkzeugelemente vorzusehen, die relativ zueinander bewegbar sind, um beispielsweise ein Schneid- und/oder Fasswerkzeug auszubilden.
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Günstig ist es, wenn im Kanal ein mit dem mindestens einen Werkzeugelement gekoppeltes oder koppelbares Kraftübertragungsglied bewegbar gelagert ist. Beispielsweise kann das Kraftübertragungsglied im Kanal verschieb- und/oder rotierbar gelagert sein, um eine von einem Anwender über die Betätigungseinrichtung eingeleitete Betätigungskraft auf das mindestens eine Werkzeugelement zu übertragen, um dieses in gewünschter Weise zu bewegen.
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Auf einfache Weise lässt sich der Instrumentenschaft mit der Betätigungseinrichtung koppeln, wenn die Kupplungseinrichtung eine Kupplungslängsachse definiert, welche quer zur Längsachse verläuft. Vorzugsweise verläuft die Kupplungslängsachse senkrecht zur Längsachse. In Richtung der Längsachse eingeleitete Kräfte, beispielsweise zum Bewegen des mindestens einen Werkzeugelements, können bei einer derartigen Ausgestaltung nicht dazu führen, dass sich der Instrumentenschaft in unerwünschter Weise von der Betätigungseinrichtung lösen kann.
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Ein besonders einfacher Aufbau des Instrumentenschafts lässt sich insbesondere dadurch erreichen, dass die Kupplungseinrichtung mindestens ein erstes Kupplungsglied umfasst, welches mit einem zweiten Kupplungsglied der Betätigungseinrichtung in einer Kupplungsstellung in Eingriff bringbar ist. Denkbar sind alle Arten und Formen von Kupplungsgliedern, die eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung ermöglichen.
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Eine Montage eines chirurgischen Instruments sowie ein Zerlegen desselben werden besonders einfach, wenn das mindestens eine erste Kupplungsglied in Form eines Rastelements ausgebildet ist. Beispielsweise kann es mit dem zweiten Kupplungsglied an der Betätigungseinrichtung zusammenwirkend ausgebildet sein zur Ausbildung einer Rastverbindungseinrichtung.
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Die eingangs gestellte Aufgabe wird ferner bei einem chirurgischen Instrument der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Spülanschluss eine Spülanschlusslängsachse definiert und dass die Spülanschlusslängsachse parallel zu einer Schaftabschnittlängsachse verläuft, welche von einem an den Spülanschluss angrenzenden Schaftabschnitt des Instrumentenschafts definiert wird.
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Ein derart weitergebildetes chirurgisches Instrument ermöglicht, wie bereits oben im Zusammenhang mit dem vorgeschlagenen, verbesserten Instrumentenschaft dargelegt, eine deutlich verbesserte Reinigbarkeit des Instrumentenschafts und damit des Instruments.
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Vorzugsweise umfasst das chirurgische Instrument einen der oben beschriebenen Instrumentenschäfte. Das Instrument weist dann die oben im Zusammenhang mit der Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen des chirurgischen Instruments dargelegten Vorteile auf.
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Der Instrumentenschaft und die Betätigungseinrichtung können einfach und sicher miteinander verbunden und bei Bedarf insbesondere zu Reinigungszwecken wieder getrennt werden, wenn der Instrumentenschaft eine erste Kupplungseinrichtung umfasst, wenn die Betätigungseinrichtung eine zweite Kupplungseinrichtung umfasst und wenn die erste und die zweite Kupplungseinrichtung in einer Kupplungsstellung miteinander kraft- und/oder formschlüssig in Eingriff stehen. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht auf einfache Weise einen Instrumentenschaft mit einer Betätigungseinrichtung zu koppeln und gegebenenfalls wieder zu lösen, um die Teile des Instruments zu reinigen. Ferner kann beispielsweise ein defekter Schaft auch ersetzt und in Verbindung mit der vorhandenen Betätigungseinrichtung eingesetzt werden.
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Eine besonders einfache Montage des Instrumentenschafts und der Betätigungseinrichtung zur Ausbildung eines chirurgischen Instruments kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass die erste und die zweite Kupplungseinrichtung in Form von Rast- und/oder Schnappverbindungseinrichtungen ausgebildet sind.
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Zum einfachen Verbinden des Instrumentenschafts und der Betätigungseinrichtung ist es günstig, wenn die erste und die zweite Kupplungseinrichtung jeweils mindestens ein Kupplungsglied umfassen, welche in der Kupplungsstellung miteinander kraft- und/oder formschlüssig in Eingriff stehen. Insbesondere lässt sich so eine stabile und praktisch spielfreie Verbindung zwischen dem Instrumentenschaft und der Betätigungseinrichtung herstellen.
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Die Herstellung des Instruments wird besonders einfach, wenn ein erstes Kupplungsglied in Form einer Kupplungsaufnahme ausgebildet ist, wenn ein zweites Kupplungsglied in Form eines Kupplungsvorsprungs ausgebildet ist und wenn eines der Kupplungsglieder am Instrumentenschaft und eines an der Betätigungseinrichtung angeordnet oder ausgebildet ist. Die Betätigungseinrichtung kann vorzugsweise einen feststehenden Teil mit einem an diesem feststehend ausgebildeten oder gehaltenen Betätigungsglied sowie ein bewegbar am feststehenden Teil der Betätigungseinrichtung gehaltenes oder gelagertes zweites Betätigungsglied umfassen. Letzteres wird vorzugsweise mit einem proximalen Ende des im Kanal angeordneten Kraftübertragungsglieds gekoppelt.
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Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im Zusammenhang mit den Zeichnungen der näheren Erläuterung. Es zeigen:
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1: eine schematische perspektivische Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels eines chirurgischen Instruments;
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2: eine vergrößerte, teilweise geschnittene Ansicht eines Kupplungsbereichs von Instrumentenschaft und Betätigungseinrichtung des in 1 dargestellten Instruments;
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3: eine Ansicht ähnlich 2 mit von der Betätigungseinrichtung abgetrenntem Instrumentenschaft;
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4: eine schematische perspektivische Gesamtansicht des chirurgischen Instruments aus 1 in einer zerlegten Stellung;
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5: eine vergrößerte, perspektivische, teilweise durchbrochene Ansicht eines distalen Endes des Instrumentenschafts;
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6: eine teilweise Explosionsdarstellung der in 5 dargestellten Anordnung; und
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7: eine schematische Explosionsdarstellung der in 5 dargestellten Anordnung.
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In 1 ist schematisch ein chirurgisches Instrument dargestellt und insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Es umfasst einen Instrumentenschaft 12 und eine Betätigungseinrichtung 14 in Form eines Handgriffs 16.
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Der Handgriff 16 umfasst einen im Wesentlichen quaderförmigen Kupplungsteil 18, von dessen proximalem Ende eine erste Branche 20 quer zu einer Längsachse 22 des Instrumentenschafts 12 abstehend ausgebildet ist. Eine zweite Branche 24 ist um eine Schwenkachse 26 relativ zur ersten Branche 20 am Kupplungsteil 18 verschwenkbar gelagert. Die Schwenkachse 26 verläuft senkrecht zu einer die Längsachse 22 enthaltenden Spiegelebene des Handgriffs 16. Freie, vom Kupplungsteil 18 weg weisende Enden der Branchen 20 und 24 sind in Form von Fingerringen 28 und 30 ausgebildet. Die Branchen 20 und 24 bilden Betätigungsglieder der Betätigungseinrichtung 14.
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Am ersten Kupplungsteil 18 ist ferner eine Durchgangsbohrung 32 vorgesehen, die ein erstes Kupplungsglied 34 bildet. Sie definiert eine Bohrungsachse 36, die senkrecht zur Längsachse 22 verläuft und mit dieser zusammen die Symmetrieebene des Handgriffs 16 aufspannt. Die Durchgangsbohrung 32 ist zwischen einem distalen Ende 38 des Kupplungsteils 18 und der Schwenkachse 26 ausgebildet.
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Eine Oberseite 40 des Kupplungsteils 18 weist eine hohlzylindrische Form auf. Mit anderen Worten ist die Oberseite 40 vom Kupplungsteil 18 weg weisend konkav gekrümmt. Etwas distalseitig der Schwenkachse 26 ist in der Oberseite 40 eine flache Ausnehmung 42 in Form einer Nut 44 ausgebildet, die von der Oberseite 40 weg weisend geöffnet ist und parallel zur Schwenkachse 26 verläuft.
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Ferner weist die zweite Branche 24 an ihrem vom Fingerring 30 weg weisenden Ende eine Aussparung 46 auf, die zur Aufnahme eines im Wesentlichen kugelförmigen Kopfs 48 eines Kraftübertragungsglieds 52 ausgebildet ist. Das Kraftübertragungsglied 52 ist in einem Kanal 50 im Inneren des Instrumentenschafts 12 verschiebbar gelagert und in Form eines Schub- und Zugglieds ausgebildet. Etwas distalseitig des ein proximales Ende definierenden Kopfs 48 ist das Kraftübertragungsglied 52 mit einer Einschnürung 54 versehen. Eine seitliche Begrenzung der Aussparung 46, welche in distaler Richtung weist, ist mit einer Nut versehen, in welche die Einschnürung 54 eingreift, wenn der Kopf 48 mit der Aussparung 46 in Eingriff steht.
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Der Instrumentenschaft 12 umfasst einen langgestreckten, rohrförmigen Schaft 56, an dessen proximalem Ende ein Spülanschluss 58 angeordnet ist. Der Spülanschluss 58 ist im Wesentlichen in Form einer Hülse 60 ausgebildet, deren proximales Ende in Form eines standardisierten Luer-Lock-Anschlusses 62 ausgebildet ist. Der Luer-Lock-Anschluss 62 umfasst einen in radialer Richtung abstehenden, ringförmigen Flansch 64, welcher mit zwei parallel zueinander verlaufenden Abflachungen 66 und 68 versehen ist. Die Abflachung 66 des Flansches 64 ist korrespondierend zur Nut 44 ausgebildet ist und kann in diese eingreifen, wenn der Instrumentenschaft 12 und die Betätigungseinrichtung 14 gekoppelt sind, wie dies schematisch in 2 dargestellt ist. Die Abflachung 68 weist in dieser Stellung von der Oberseite 40 weg.
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Der Instrumentenschaft 12 umfasst ferner eine erste Kupplungseinrichtung 70, die ein zweites Kupplungsglied 72 in Form eines bolzenförmigen Verbindungsvorsprungs 74 umfasst, welcher eine Kupplungslängsachse 75 definiert. Der Verbindungsvorsprung 74 weist ein freies und von der Hülse 60 weg weisendes Ende 76 auf, ausgehend von welchem der Verbindungszapfen 74 nahezu in seiner gesamten Länge durch einen Schlitz 78 in zwei federnde Arme 80 geteilt ist. Der Verbindungsvorsprung 74 ist an das Ende 76 angrenzend etwas verdickt und bildet so zwei in proximaler beziehungsweise in distaler Richtung weisende Rastnasen 82 an den Armen 80 aus. Ein Außendurchmesser des Verbindungsvorsprungs 74 zwischen den Rastnasen 82 und der Hülse 60 entspricht einem Innendurchmesser der Durchgangsbohrung 32.
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Der Verbindungsvorsprung 74 kann ausgehend von der Oberseite 40 mit seinem Ende 76 voran in die Durchgangsbohrung 32 eingeführt werden. Dabei gleiten die Rastnasen 82 in einem Übergangsbereich zwischen der Durchgangsbohrung 32 und der Oberseite 40 an einer dort ausgebildeten Ringkante 84 auf, so dass die Arme 80 aufeinander zu, also in Richtung auf die Bohrungsachse 36 hin, verschwenkt werden. Eine Länge des Verbindungsvorsprungs 74 ist so bemessen, dass die Rastnasen 82 eine Unterseite 86 des Kupplungsteils 18 nach einem Zurückfedern der Arme 80 von der Bohrungsachse 36 weg seitlich hintergreifen können, sobald die Hülse 60 an der Oberseite 40 anliegt und die Abflachung 66 in die Nut 44 eingreift. Die erste Kupplungseinrichtung 70 verrastet somit mit einer die Durchgangsbohrung 32 umfassenden zweiten Kupplungseinrichtung 82 der Betätigungseinrichtung 14. Die Kupplungsglieder 34 und 72 stehen somit in einer Kupplungsstellung, wie sie schematisch in 2 dargestellt ist, kraft- und formschlüssig miteinander in Eingriff. Der Instrumentenschaft 12 und die Betätigungseinrichtung sind somit über eine Rast- oder Schnappverbindung in einer schematisch beispielsweise in den 1 und 2 dargestellten Kupplungsstellung praktisch spielfrei miteinander gekoppelt.
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In der Kupplungsstellung kann ferner der Kopf 48 in die Aussparung 46 eingreifen. Eine Verschwenkbewegung des Fingerrings 30 vom Fingerring 28 weg führt dann zu einer Bewegung des Kraftübertragungsglieds 52 in distaler Richtung. Eine Verschwenkung des Fingerrings 30 in Richtung auf den Fingerring 28 hin bewegt das Kraftübertragungsglied 52 zurück in proximaler Richtung.
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Der Spülanschluss 58 definiert eine Spülanschlusslängsachse 90, die nicht nur parallel zur Längsachse 22 verläuft, sondern mit dieser sogar zusammenfällt. Ein Schaftabschnitt 92, welcher distalseitig an den Spülanschluss 58 angrenzt, definiert ferner eine Schaftabschnittlängsachse 94, welche ebenfalls nicht nur parallel zur Spülanschlusslängsachse 90 verläuft, sondern ebenfalls mit dieser zusammenfällt. Der Spülanschluss 58 ist also an einem proximalen Ende des Schafts 56 angeordnet beziehungsweise ausgebildet und bildet somit ein proximales Ende 96 des Instrumentenschafts 12. Er ist in proximaler Richtung weisend angeordnet beziehungsweise ausgebildet und ermöglicht eine fluiddichte Verbindung beispielsweise mit einem Verbindungsschlauch, welcher vorzugsweise ein zum Luer-Lock-Anschluss 62 korrespondierende Kupplungselement und mit welchem ein Spülfluid in den Kanal 50 eingeleitet werden kann.
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Der Schaft 56 ist ausgehend von einem distalen Ende 98 mit einem kurzen, sich in Richtung der Längsachse 22 erstreckenden Schlitz 100 versehen, welcher zwei parallel und symmetrisch zueinander ausgebildete und sich in distaler Richtung erstreckende Haltearme 102 voneinander trennt. Etwas proximalseitig des Endes 98 sind die Haltearme senkrecht zur Längsachse 22 mit einer Querbohrung 104 versehen, in welche ein zylindrischer Lagerstift 106 eingesetzt ist, dessen Längsachse wiederum eine Schwenkachse 108 definiert.
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Auf dem Lagerstift 106, welcher gleichsam eine Lagerwelle bildet und vorzugsweise drehfest mit den Haltearmen 102 verbunden ist, sind zwei Werkzeugelemente 110 und 112 verschwenkbar gelagert. Diese weisen jeweils eine Bohrung 114 beziehungsweise 116 auf, die so bemessen ist, dass eine spielfreie Verschwenkung der Werkzeugelemente 110 und 112 auf dem Lagerstift 106 möglich ist. Die Werkzeugelemente 110 und 112 sind bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel eines chirurgischen Instruments 10 in Form von Schneidelementen 118 und 120 ausgebildet, die zusammenwirkende Schneidkanten 122 und 124 aufweisen, die bei einer Verschwenkbewegung der Werkzeugelemente 110 und 112 aufeinander zu aneinander abgleiten können. Sie bilden zusammen ein Schneidwerkzeug 126.
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Proximalseitig der Bohrungen 114 und 116 sind die Werkzeugelemente 110 und 112 identisch ausgebildet. Sie weisen jeweils einen in proximaler Richtung weisenden, seitlich nach außen versetzten, im Wesentlichen quaderförmigen Lagervorsprung 128 auf, von welchem senkrecht ein kurzer zylindrischer Zapfen 130 absteht. Jeder Zapfen 130 bildet ein stiftförmiges Gelenkglied 132, dessen Längsachse 134 parallel zur Schwenkachse 108 verläuft. Die Gelenkglieder 132 dienen der beweglichen Kopplung mit jeweils einem einstückig ausgebildeten Lenker 136 beziehungsweise 138 einer insgesamt mit dem Bezugszeichen 140 bezeichneten Lenkeranordnung zum beweglichen Koppeln des Kraftübertragungsglieds 52 mit den Werkzeugelementen 110 und 112. Die Lenker 136 und 138 definieren Lenkerlängsachsen 137 und 139.
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Ein distales Ende des Kraftübertragungsglieds 52 ist etwas verdickt ausgebildet, jedoch beidseitig seitlich abgeflacht, so dass voneinander weg weisende und parallel zueinander verlaufende Anlageflächen 142 und 144 ausgebildet werden. Am verdickten Ende des Kraftübertragungsglieds 52 ist eine Querbohrung 146 ausgebildet, die zur Aufnahme eines zylindrischen Gelenkstifts 148 zum beweglichen Koppeln des Kraftübertragungsglieds 52 mit den Lenkern 136 und 138 dient. Die Querbohrung 146 bildet somit eine Gelenkstiftaufnahme 150 deren Innendurchmesser so bemessen ist, dass der in die Querbohrung 146 eingeführte Gelenkstift 148 in der Gelenkstiftaufnahme 150 praktisch spielfrei verdreht werden kann. Eine Gelenkstiftlängsachse 151 des Gelenkstifts 148 definiert somit eine Schwenkachse 149, um welche die Lenker 136 und 138 einerseits und das Kraftübertragungsglied 52 andererseits relativ zueinander verschwenkbar sind und welche quer zur Lenkerlängsachse 137 verläuft.
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Die Lenker 136 und 138 sind in Form im Wesentlichen flacher, rechteckiger Plättchen 152 und 154 ausgebildet, deren voneinander weg weisende Stirnkanten 156 beziehungsweise 158 abgerundet sind. Die Plättchen 152 und 154 weisen jeweils eine Bohrung 160 beziehungsweise 162 auf, die jeweils eine Gelenkgliedaufnahme 164 beziehungsweise 166 für eines der beiden Gelenkglieder 132 der Werkzeugelemente 110 beziehungsweise 112 bilden.
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Der Lenker 136 trägt ferner den Gelenkstift 148 oder ist einstückig mit diesem ausgebildet. Der Gelenkstift 148 ist so bemessen, dass er dann, wenn das Plättchen 152 an der Anlagefläche 142 anliegt, noch so weit über die Anlagefläche 144 vorsteht, dass er in eine weitere, korrespondierende Bohrung 168 am Lenker 138 eintauchen kann. Die Bohrung 168 bildet somit auch eine Gelenkstiftaufnahme.
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Die Lenkeranordnung 140 ermöglicht die Übertragung einer Schub- und Zugkraft parallel zur Längsachse 22 auf die Werkzeugelemente 110 und 112, um diese um die Schwenkachse 108 zu verschwenken. Bei einer Bewegung des Kraftübertragungsglieds 52 in distaler Richtung schwenken die in distaler Richtung weisenden Enden der Lenker 136 und 138 von der Längsachse 22 weg und führen zu einer Verschwenkung der Schneidkanten 122 und 124 voneinander weg. Umgekehrt kann das Schneidwerkzeug 126 wieder geschlossen werden, beispielsweise zum Durchtrennen von Gewebe, wenn das Kraftübertragungsglied 52 in proximaler Richtung bewegt wird.
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Nicht dargestellt aber optional denkbar wäre es auch, den Lagerstift 106 einstückig mit einem der beiden Werkzeugelemente 110 beziehungsweise 112 auszubilden. Dies hätte den Vorteil, dass sich der Lagerstift 106 ebensowenig in unerwünschter Weise vom Instrumentenschaft 12 lösen kann wie der einstückig mit dem Lenker 136 ausgebildete Gelenkstift 148.
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Selbstverständlich wäre es denkbar, statt der Gelenkgliedaufnahme 164 am Lenker 136 und/oder der Gelenkgliedaufnahme 166 am Lenker 138 einen oder zwei weitere Gelenkstifte vorzusehen, der beziehungsweise die mit korrespondierenden Gelenkstiftaufnahmen an den Werkzeugelementen 110 und 112, die statt der Gelenkglieder 132 vorgesehen werden können, in Eingriff bringbar sind.
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Alle Teile des Instruments 10 können aus einem Metall, vorzugsweise aus einem Instrumentenstahl hergestellt sein.