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Die Erfindung betrifft ein System sowie ein Verfahren zum Schutz vor unberechtigter Nutzung einer elektrischen Energiespeicheranordnung.
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Elektrische Energiespeicher, beispielsweise elektrochemische oder elektrostatische Energiespeicher, sind insbesondere in mobilen elektronischen Geräten essentielle Komponenten. Elektrische Energiespeicher gewinnen mit fortschreitendem Entwicklungsstand und damit steigenden Kapazitäten zunehmend an Bedeutung auch im Bereich der Energietechnik, wo etwa bei der Energieversorgung und -erzeugung leistungsfähige Energiespeicher mit hohen Kapazitäten wünschenswert sind. In der Energietechnik werden zum Bereitstellen andauernder größerer Leistungen insbesondere elektrochemische Energiespeicher beispielsweise Nickel-Zink-, Lithium-Luft-, Aluminium-Luft-, Nickel-Metall-Hydrid-, Lithium-Ionen-Batterien und Blei-Akkumulatoren verwendet. Elektrostatische Energiespeicher, beispielsweise Batterien mit mehreren Doppelschichtkondensatoren, werden in der Energietechnik insbesondere dort eingesetzt, wo kurzzeitig bzw. stoßartig hohe Leistungen erforderlich sind.
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In einer elektrochemischen Energiespeicherzelle wird Energie in Form chemischer Energie der aktiven (an der Energieumwandlung beteiligten) Stoffe gespeichert. In einer elektrostatischen Zelle wird Energie im Wesentlichen im elektrischen Feld eines Kondensators gespeichert. Üblicherweise sind elektrische Energiespeicher als Batterien mit mehreren Einzelzellen ausgeführt. Die Einzelzellen können dabei in Stacks zusammengefasst werden.
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Ein typisches Einsatzgebiet von Hochleistungs-Energiespeichern findet sich zum Beispiel im Bereich der regenerativen Energien.
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Zunehmend werden Hochleistungs-Energiespeicher, sowohl elektrochemische als auch elektrostatische Energiespeicher, auch in Kraftfahrzeugen, beispielsweise in Elektro- oder Hybridfahrzeugen, verbaut. Sie dienen dort entweder zur zusätzlichen (Hybrid-Fahrzeug) oder zur ausschließlichen (Elektrofahrzeug) Bereitstellung von Energie, wobei derzeit in solchen Kraftfahrzeugen Lithium-Ionen-Batterien Verwendung finden.
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Elektrische Energiespeicher, insbesondere für hohe Leistungen, stellen in vielen Anwendungen einen entscheidenden Kostenfaktor dar. So können sie beispielsweise bei Kraftfahrzeugen, insbesondere Elektrofahrzeugen, sogar preisbestimmend für das ganze Fahrzeug sein. Unabhängig von ihrer spezifischen Anwendung sind vor allem Energiespeicher hoher Kapazitäten stets sehr teuer. Aber auch die Kosten für die darin gespeicherte elektrische Energie sind angesichts der Menge nicht vernachlässigbar. Deshalb ist es wünschenswert, elektrische Energiespeicher vor unberechtigter Nutzung, insbesondere vor Diebstahl oder Fremdentladung, zu schützen.
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Es ist demnach Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System und ein Verfahren zum Schutz vor unberechtigter Nutzung eines elektrischen Energiespeichers bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein System gemäß Patentanspruch 1 bzw. ein Verfahren gemäß Patentanspruch 6. Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein System zum Schutz vor unberechtigter Nutzung einer elektrischen Energiespeicheranordnung mit mindestens einem in oder an der elektrischen Energiespeicheranordnung angeordneten, mit dieser zerstörungsfrei nicht trennbar verbundenen, eine (Daten-)Speichereinheit aufweisenden Transponder, wobei in der Speichereinheit ein erster Code gespeichert ist und einem mit dem Transponder kommunizierendes Steuergerät, in dem ein zweiter Code gespeichert ist, wobei das Steuergerät dazu ausgebildet ist, den ersten Code vom Transponder zu empfangen, diesen mit dem zweiten Code zu vergleichen und ein entsprechendes Steuersignal bereitzustellen, wenn beide Codes nicht miteinander korrespondieren und/oder der Transponder dazu ausgebildet ist, den zweiten Code vom Steuergerät zu empfangen, diesen mit dem ersten Code zu vergleichen und ein entsprechendes Steuersignal bereitzustellen, wenn beide Codes nicht miteinander korrespondieren.
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Das heißt, dass das Steuergerät dazu ausgebildet ist, den ersten Code vom Transponder zu empfangen, diesen mit dem zweiten Code zu vergleichen und ein Steuersignal bereitzustellen, wenn beide Codes nicht miteinander korrespondieren oder dass der Transponder dazu ausgebildet ist, den zweiten Code vom Steuergerät zu empfangen, diesen mit dem ersten Code zu vergleichen und ein entsprechendes Steuersignal bereitzustellen, wenn beide Codes nicht miteinander korrespondieren. Alternativ kann sowohl das Steuergerät als auch der Transponder dazu ausgebildet sein, den zweiten Code vom Steuergerät zu empfangen, diesen mit dem ersten Code zu vergleichen und ein entsprechendes Steuersignal bereitzustellen, wenn beide Codes nicht miteinander korrespondieren.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zum Schutz vor unberechtigter Nutzung einer elektrischen Energiespeicheranordnung, bei dem ein Transponder zerstörungsfrei nicht trennbar mit der Energiespeicheranordnung verbunden wird, sofern vor dem Verbinden mit der Energiespeicheranordnung noch nicht geschehen, in dem Transponder ein erster Code hinterlegt wird, in einem Steuergerät ein zweiter Code hinterlegt wird, der erste Code zum Steuergerät und/oder der zweite Code zum Transponder übertragen wird, beide Codes im Steuergerät und/oder im Transponder miteinander verglichen werden und mindestens ein entsprechendes Steuersignal erzeugt wird, wenn beide Codes nicht miteinander korrespondieren.
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Das heißt also, dass beide Codes im Steuergerät oder im Transponder miteinander verglichen werden und mindestens ein entsprechendes Steuersignal erzeugt werden. Alternativ dazu können beide Codes sowohl im Steuergerät als auch im Transponder miteinander verglichen werden und mindestens ein entsprechendes Steuersignal erzeugt werden.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:
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1 in einem Blockdiagramm ein erstes beispielhaftes System zum Schutz vor unberechtigter Nutzung einer elektrischen Energiespeicheranordnung mit nachgeschalteten Hauptkomponenten,
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2 in einem Blockdiagramm ein zweites beispielhaftes System zum Schutz vor unberechtigter Nutzung einer elektrischen Energiespeicheranordnung mit nachgeschalteten Hauptkomponenten,
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3 in einem Blockdiagramm eine beispielhafte elektrische Energiespeicheranordnung für ein System zum Schutz vor unberechtigter Nutzung und
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4 in einem Blockdiagramm einen beispielhaften elektrischen Triebstrang, der für die Anwendung bei einem System zum Schutz vor unberechtigter Nutzung angepasst ist.
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1 zeigt eine elektrische Energiespeicheranordnung 100 (z. B. eine wiederaufladbare Batterie), an der zusätzliche Komponenten, beispielsweise Hauptkomponenten 130 angeschlossen sind und von dieser mit elektrischer Energie versorgt werden. Es kann sich bei den Hauptkomponenten 130 um Verbraucher (Lasten) wie beispielsweise eine elektrische Maschine und/oder Komponenten einer Leistungssteuerung, beispielsweise Wandler oder Umrichter, und/oder Generatoren (Drehkraftgeneratoren, Solargeneratoren, Brennstoffzellen etc.) handeln. Die elektrische Energiespeicheranordnung 100 kann dabei ein elektrochemischer oder ein elektrostatischer Energiespeicher oder eine Kombination von beidem sein. Üblicherweise ist in oder an der elektrischen Energiespeicheranordnung 100 eine zugehörige Betriebseinheit 110 angeordnet. Diese Betriebseinheit 110 beinhaltet in der Regel eine oder mehrere elektronische Schaltungen, beispielsweise zur Überwachung der Energiespeicheranordnung 100 mittels geeigneter Sensorik und zur Regelung von Lade- und Entladevorgängen. In einer Ausführungsform der Erfindung kann die Betriebseinheit 110 auch dazu vorgesehen sein, die Energiespeicheranordnung zu sperren, wenn beispielsweise ein entsprechendes Steuersignal 103 auftritt.
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In oder an der Energiespeicheranordnung 100 ist ein Transponder 101 angeordnet, wobei es auch möglich ist, in der Energiespeicheranordnung 100 weitere solche Transponder vorzusehen. Der Transponder 101 ist dazu ausgebildet, Signale zu senden oder zu empfangen oder beides. Erfindungsgemäß weist der Transponder 101 eine beispielsweise nichtflüchtige (Daten-)Speichereinheit 105 auf (oder steht zumindest mit einer solchen in Verbindung), in der ein erster Code gespeichert werden kann. Der erste Code kann beispielsweise ein Identifikationscode (oder in bestimmten Anwendungsfällen ein Referenzcode) sein.
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Der Transponder 101 kann dabei so in oder an der Energiespeicheranordnung 100 bzw. an der Batterie angeordnet sein, dass er nicht zerstörungsfrei entfernt oder gelöst werden kann. Dies wird beispielsweise durch eine geeignete Klebeverbindung oder durch Einschluss ggf. zusammen mit der Betriebseinheit 110 in das Gehäuse etwa durch Vergießen realisiert. Somit ist der erste Transponder 101 in der Betriebseinheit 110 der Energiespeicheranordnung 100 so angeordnet, dass er zerstörungsfrei nicht entfernt werden kann – er ist deshalb auch nicht austauschbar. Der Transponder 101 ist im vorliegenden Fall passiv ausgeführt und verfügt über eine induktive Schnittstelle, über die der Transponder 101 drahtlos mittels elektromagnetischer Felder (beispielsweise im Frequenzbereich um 125 kHz) kommuniziert und auch mit Energie versorgt wird. Alternativ könnte der Transponder 101 auch aktiv ausgeführt werden, wobei er dann beispielsweise durch die Energiespeicheranordnung 100 mit Energie versorgt werden könnte.
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Ein Steuergerät 120, das beispielsweise in der Umgebung der Energiespeicheranordnung 100 angeordnet ist, dient dazu, einen Triebstrang oder eine Energieversorgungseinrichtung (z. B. Photovoltaikanlage) zu steuern wie beispielsweise im Rahmen der Regelung des Leistungs- bzw. Energieflusses von bzw. zur Energiespeicheranordnung 100. Das Steuergerät 120 ist dabei in der Lage, drahtlos mit dem Transponder 101 der Energiespeicheranordnung 100 zu kommunizieren. Die Betriebseinheit 110 der Energiespeicheranordnung 100 kann zudem so ausgestaltet sein, dass bei einem Manipulationsversuch an dem Transponder 101 die Energiespeicheranordnung 100 unbrauchbar wird.
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Bei der in der 1 gezeigten Ausführungsform kann das Steuergerät 120 zudem zumindest eine der Hauptkomponenten 130 steuern und zwar auch derart, dass die Hauptkomponenten blockiert, deaktiviert usw. werden, wenn eine unberechtigte Benutzung mittels des Transponders 101 festgestellt wurde. In der 1 sind exemplarisch zwei Hauptkomponenten 130 gezeigt, mit denen das Steuergerät 120 gekoppelt ist. In einzelnen oder allen Hauptkomponenten 130 können zusätzlich auch weitere Transponder 102 vorgesehen werden, die wie die Energiespeicheranordnung 100 auch auf rechtmäßigen Betrieb insbesondere in Verbindung mit der Energiespeicheranordnung 100 von dem Steuergerät 120 überprüft werden können.
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Im Steuergerät 120 und/oder in zumindest einer der Hauptkomponenten 130 (bzw. deren Transponder 102) ist vorliegend ein zweiter Code, im vorliegenden Fall ein Referenzcode (auch Secret Code genannt) hinterlegt. Der Referenzcode ist zum Beispiel spezifisch für die bestimmte Konstellation aus den Hauptkomponenten 130 und der Energiespeicheranordnung 100 einschließlich Betriebseinheit 120. In der Energiespeicheranordnung 100, im vorliegenden Fall in der (Daten-)Speichereinheit des Transponders 101, ist dann ein für die jeweilige Einheit spezifischer Identifikationscode als der erste Code hinterlegt. Der Identifikationscode wird wie bereits erläutert drahtlos vom Transponder 101 an das Steuergerät 120 übertragen. Das Steuergerät 120 vergleicht den Identfikationscode mit dem Referenzcode. Falls die beiden Codes, Identifikations- und Referenzcode, nicht miteinander korrespondieren (zum Beispiel identisch sind oder sich in anderer Weise wie etwa durch einen Algorithmus in einander überführen lassen), kann das Steuergerät 120 eine oder mehrere der Hauptkomponenten 130 beispielsweise über ein Steuersignal 103 sperren, blockieren, deaktivieren und damit zum Beispiel das Fahrzeug im Ganzen immobilisieren.
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Bei dem in 1 gezeigten Beispiel kann das Steuergerät 120 entsprechende Steuersignale 103 über eine beispielsweise drahtgebundene Verbindung an einzelne oder alle Hauptkomponenten 130 übertragen. Alternativ oder zusätzlich kann das Steuersignal 103 auch an einzelne oder alle Transponder 101, 102 drahtlos übermittelt werden, die dann die Energiespeicheranordnung 100 und/oder die Hauptkomponenten 130 blockieren etc. Dadurch kann beispielsweise ermöglicht werden, dass etwa bei Diebstahl der Energiespeicheranordnung 110 ein Betrieb derselben im Zusammenspiel mit anderen Steuergeräten 120 und Hauptkomponenten 130 nicht möglich ist, da Referenz- und Identifikationscode nicht zusammen passen. Es kann zusätzlich ein zyklisches Abfragen 104 der Transponder 101, 102 durch das Steuergerät 120 vorgesehen werden (zum Beispiel Anfrage durch das Steuergerät 120 und Antwort des jeweiligen Transponders 101, 102), so dass jeder der Transponder 101, 102 immer in bestimmten zeitlichen Abständen zyklisch abgefragt wird. Da der erste Transponder 101 nicht zerstörungsfrei gelöst werden kann, wird dieser dann unbrauchbar und die zugehörige Kommunikation unterbrochen. In so einem Fall kann beispielsweise die Betriebseinheit 110 die Energiespeicheranordnung 100 auch von selbst, d. h. ohne oder zusätzlich zur Steuerung durch das Steuergerät 120, unbrauchbar machen. Dazu wird beispielsweise der Transponder 101 von der Betriebseinheit 110 zyklisch auf seine Funktionsfähigkeit hin überprüft. Schlägt die Überprüfung eine vorgegebene Anzahl (≥ 1) von Versuchen fehl, wird die Zerstörung der Energiespeicheranordnung 100 eingeleitet.
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Es ist weiterhin alternativ oder zusätzlich möglich, dass Identifikations- und Referenzcode von der Betriebseinheit 110 zyklisch verglichen werden. Das bedeutet, dass hierzu der Referenzcode in bestimmten (von dem Anwendungsfall abhängigen) Zeitabständen beispielsweise vom Steuergerät 120 an den Transponder 101 übertragen und mit dem Referenzcode verglichen wird. Zusätzlich können mittels der Transponder 101, 102 drahtlos (alternativ auch leitungsgebunden) die Identifikationscodes der Energiespeicheranordnung 100 und/oder der Hauptkomponenten 130 an die Steuereinheit 120 übertragen werden und dort mit dem/den jeweiligen Referenzcode(s) verglichen werden. Auf diese Weise kann zum Beispiel sichergestellt werden, dass ein Entladen der Energiespeicheranordnung 100 über andere als die zugehörigen Hauptkomponenten 130 und das zugehörige Steuergerät 120 nicht möglich ist. Eine zulässige Entladung ist etwa nur dann möglich, wenn externe Komponenten, wie die beispielsweise als Last fungierenden Hauptkomponenten 130, denselben oder einen individuellen gültigen dritten Code aufweisen. Ein weiterer Aspekt ist, dass dabei auch ein Diebstahlschutz für die Hauptkomponenten 130 implementiert werden kann.
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Abhängig von Anwendungsfall, Betriebsdauer und der Art der Energiespeicheranordnung 100 muss diese von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden, da diese beispielsweise aufgrund von Alterungserscheinungen unbrauchbar wird. Wird eine solche unbrauchbare Energiespeicheranordnung 100 durch eine neue oder neuwertige ersetzt, so muss diese in der bestehenden Anordnung sozusagen ”angelernt” werden. Dazu wird der Referenzcode (vorliegend der zweite Code) an den ersten Transponder 101 übertragen und in dessen Speichereinheit 105 verändert (oder im einfachsten Fall unverändert) als Identifikationscode (vorliegend der erste Code) hinterlegt. Dies geschieht beispielsweise über bekannte Kryptologie-Algorithmen und -Verfahren. Mittels solcher Kryptologie-Algorithmen kann der erste, zweite und/oder dritte Code falls notwendig verändert werden, insbesondere wenn einzelnen Komponenten ausgetauscht werden.
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In 2 ist eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer elektrischen Energiespeicheranordnung 100 mit nachgeschalteten Hauptkomponenten 130 gezeigt. Die in der 2 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich im Wesentlichen von der in der 1 gezeigten dadurch, dass das Steuergerät 120 zum Schutz vor unerlaubter Nutzung nicht über Verbindungsleitungen mit den Hauptkomponenten 130 gekoppelt ist, sondern die Kommunikation zwischen den Transpondern 101, 102 und dem Steuergerät 120 sowie die Steuerung der zugehörigen Einheiten, Steuergerät 120 und Hauptkomponenten 130, ausschließlich drahtlos erfolgt. Ein ordnungsgemäßer Betrieb ist dann nur möglich, wenn alle Transponder 101, 102 intakt sind (wird jeweils zyklisch überprüft) und sich aus der Kommunikation mit dem Steuergerät 120 die korrekten Codes ergeben. In allen anderen Fällen tritt eine Blockade des gesamten Systems ein, zum Beispiel Aktivierung der Wegfahrsperre oder Sperrung zumindest einer Hauptkomponente 130 und/oder der Energiespeicheranordnung 100 etc.
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In der 3 ist die elektrische Energiespeicheranordnung 100 samt System zum Schutz vor unberechtigter Benutzung detaillierter gezeigt. Insbesondere elektrische Energiespeicheranordnungen bzw. elektrochemische Energiespeicheranordnungen, die hohe Leistungen bereitstellen sollen, weisen einen oder mehrere Stacks 230 auf. In diesen Stacks 230 sind Einzelzellen 210 angeordnet. Diese Einzelzellen 210 können innerhalb des Stacks 230 miteinander parallel oder in Reihe oder in einer Kombination aus Reihen- und Parallelschaltung verschaltet sein.
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Die Stacks 230 können wiederum entsprechend in Reihe, parallel oder in einer Kombination aus Reihen- und Parallelschaltung verschaltet sein. Wie die entsprechenden Schaltungen jeweils aufgebaut sind, hängt insbesondere vom Spannungs- und Strombedarf in der entsprechenden Anwendung ab. Je mehr Strom benötigt wird, desto vorteilhafter ist eine Parallelschaltung möglichst vieler Stacks 230 bzw. Einzelzellen 210. Je mehr Spannung UBAT an den Ausgangsklemmen der Energiespeicheranordnung 100 benötigt wird, desto vorteilhafter ist eine Reihenschaltung möglichst vieler Stacks 230 bzw. Einzelzellen 210. In dem in der 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Übersichtlichkeit halber lediglich ein Stack 210 mit vier Einzelzellen 230 gezeigt.
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Jeder Einzelzelle 210 ist beispielsweise ein Schalter 220 zugeordnet. Solche Schalter 220 können elektronische Schalter 220, beispielsweise MOSFET-Transistoren, sein und können zur Abschaltung von Einzelzellen 210, mehrerer Einzelzellen 210 oder ganzer Stacks 230 verwendet werden. Eine Abschaltung kann beispielsweise im Fehlerfall notwendig werden. Es kann nun ein System vorgesehen werden mit mehreren Transpondern 101, die beispielsweise jeweils mit einem der Schalter 220 zusammenwirken derart, dass diese jeweils für sich gesperrt werden, so dass eine Manipulation der Energiespeicheranordnung 100 noch schwieriger wird.
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Der Alterungs- und/oder der Betriebszustand einer elektrischen Energiespeicheranordnung 100, insbesondere einer elektrochemischen Energiespeicheranordnung, wird beispielsweise durch die Temperaturen der Einzelzellen, den PH-Wert der Elektrolyten der Einzelzellen, dem Gasgehalt der Luft in den Einzelzellen, dem Entladestrom der Einzelzellen und/oder der Entladespannung charakterisiert. Für die Aufnahme solcher Diagnoseparameter sind geeignete Sensoren vorgesehen, deren Art und Funktion per se aber weiter nicht von Bedeutung sind. Die von solchen Sensoren aufgenommenen, Diagnoseparameter repräsentierende Daten können erfindungsgemäß beispielsweise mittels des ersten Transponders (oder mehrerer erster Transponder 101) an die Batteriebetriebseinheit 110 und/oder an das Steuergerät 120 übertragen werden.
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In 4 ist eine beispielhafte Ausführungsform eines elektrischen Triebstrangs 300 mit einer elektrischen Energiespeicheranordnung 100 mit einem System zum Schutz vor unberechtigter Nutzung dargestellt. Das grundlegende Prinzip des Schutzsystems entspricht im Wesentlichen dem in den 1 und 2 erläuterten. Als Energiespeicheranordnung 100 kann beispielsweise die in der 3 gezeigte Energiespeicheranordnung 100 vorgesehen werden. Als Einzelzellen 210 können Lithium-Ionen-Zellen verwendet werden, die sich als besonders leistungsfähig erwiesen haben. Der Triebstrang 300 ist zur Anwendung beispielsweise in Elektro- oder Hybridfahrzeugen geeignet. An die Energiespeicheranordnung 100 sind Hauptkomponenten 130 gekoppelt.
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Solche Hauptkomponenten 130 können ein DC/DC-Wandler 131 sowie ein nachgeschalteter DC/AC-Umrichter 132 sein. Zwischen DC/DC-Wandler 131 ist ein Zwischenkreiskondensator 310 geschaltet, der für den Ausgleich von Leistungsschwankungen und für eine gemeinsame Spannungsebene zwischen den Hauptkomponenten 131, 132 sorgt. An den DC/AC-Umrichter 132 ist eine elektrische Maschine 133, insbesondere ein dreiphasiger Elektromotor 133, der auch als Generator betrieben werden kann, geschaltet. Der DC/DC-Wandler 131 sowie der DC/AC-Umrichter 132 sind mit dem Steuergerät 120 verbunden. Das Steuergerät 120 kann einerseits die vorangehend beschriebenen erfindungsgemäßen Funktionen ausführen. Andererseits kann in dem Steuergerät 120 auch zusätzlich eine geeignete Regelung für den abgebildeten Triebstrang 300 implementiert sein.
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Das Steuersignal 103 kann zusätzlich zu den bereits erläuterten Funktionen dafür vorgesehen sein, ein Warn- bzw. Alarmsignal auszulösen. Hierzu kann zusätzlich eine Warn- bzw. Alarmvorrichtung vorgesehen sein, die das Warn- bzw. Alarmsignal akustisch und/oder optisch wiedergibt.
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Es kann auch vorgesehen werden, dass der Referenzcode über mehrere Hauptkomponenten 130 oder optional über mehrere Hauptkomponenten 130 und das Steuergerät 120 aufgeteilt werden kann. Hierfür sind in den Hauptkomponenten 130 und/oder im Steuergerät beispielsweise die zweiten Transponder 102 vorzusehen. Der Referenzcode (oder Secret Code) ergibt sich nur aus allen Hauptkomponenten 130 oder aus mehreren Hauptkomponenten und dem Steuergerät 120 zusammen. In einer weiteren Ausführungsform kann der dritte Code beispielsweise als Referenzcode für die Hauptkomponenten 130 vorgesehen werden.
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Bei den vorgestellten Ausführungsbeispielen können die Transponder 101, 102 als passive Transponder mit Speichereinheit 105 ausgeführt sein. Passive Transponder beziehen die benötigte Energie ausschließlich von einer mit ihnen (drahtlos) kommunizierenden Einheit, beispielsweise eine Sender-Empfängereinheit in dem Steuergerät 120 und/oder der Betriebseinheit 110.
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Die Transponder 101, 102 können alternativ auch als aktive Transponder mit (Daten-)Speichereinheit ausgeführt sein. Aktive Transponder verfügen über eine eigene Energieversorgung, beispielsweise eine Batterie, oder sind auf geeignete Weise an eine vorhandene Stromversorgung angeschlossen. Bei der Verwendung von aktiven Transpondern im erfindungsgemäßen System können die zweiten Transponder 102 beispielsweise auch direkt mit den ersten Transpondern 101 der Energiespeicheranordnung 100 ohne Zwischenschaltung des Steuergeräts 120 kommunizieren.
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Bei beiden Arten von Transpondern kann eine Übersendung des Codes erst auf Anfrage (Anregung) erfolgen.
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Obwohl die Erfindung vielfältig einsetzbar ist, eignet sie sich insbesondere für den Einsatz in Kraftfahrzeugen, vor allem in Hybrid- und Elektrofahrzeugen, in Verbindung mit bestehenden oder als eigenständigen Systemen zum Schutz vor unberechtigter Nutzung der Kraftfahrzeuge, insbesondere von deren Energiespeicher.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- elektrische Energiespeicheranordnung
- 101
- erste(r) Transponder
- 102
- zweite(r) Transponder
- 103
- Steuersignal(e)
- 104
- drahtlose Schnittstelle
- 105
- Speichereinheit mit Identifikationscode
- 110
- Batteriebetriebseinheit
- 120
- Steuergerät
- 130
- Hauptkomponenten
- 131
- DC/DC-Wandler
- 132
- DC/AC-Wandler bzw. -Umrichter
- 133
- elektrische Maschine
- 210
- Einzelzelle
- 220
- (elektronische) Schalter
- 230
- Stack
- 300
- Triebstrang
- 310
- Zwischenkreiskondensator
- UBAT
- Batteriespannung Klemmenspannung an der elektrischen Energiespeicheranordnung