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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Schieberventil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Elektrisch betätigte Magnetventile, insbesondere so genannte Druckregelventile (Schieberventile) in automatischen Getrieben von Kraftfahrzeugen sind vom Markt her bekannt. Damit können Kupplungen des automatischen Getriebes direkt angesteuert werden. Solche Ventile sollen einerseits vergleichsweise dynamisch arbeiten können und in kurzer Zeit einen großen hydraulischen Durchfluss ermöglichen. Andererseits sollen sie stabil und unempfindlich gegenüber Störgrößen sein.
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Eine häufige Ausführungsform von Druckregelventilen umfasst einen Aktor zur Betätigung eines Ventilschiebers, welcher eine Hydraulikeinheit betätigen kann. Die Hydraulikeinheit weist beispielsweise einen Zulaufanschluss, einen oder mehrere Abflussanschlüsse (Ablaufanschlüsse) sowie mindestens einen Arbeitsanschluss auf, der über eine äußere hydraulische Leitung mit einem Rückführanschluss hydraulisch verbunden ist. Die hydraulische Rückführleitung verläuft beispielsweise über eine so genannte Steuerplatte, und dient zur Rückführung des Arbeitsdrucks in einen Steuerraum, der an den Ventilschieber angrenzt.
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Beispielsweise arbeitet ein Druckregelventil wie folgt: Im stromlosen Zustand des Aktors (der zugehörige Elektromagnet ist unbestromt) schiebt eine Feder den Ventilschieber zusammen mit dem Anker in eine erste Endlagenposition. In dieser Position ist der Arbeitsanschluss mit dem Ablaufanschluss hydraulisch verbunden. Somit ist das Druckregelventil stromlos geschlossen bzw. drucklos (englisch „normally closed” oder „NC”). Bei Bestromung des Elektromagneten wird der Anker mit dem Ventilschieber durch magnetische Kraft entgegen der Federkraft in Richtung einer zweiten Endlagenposition bewegt. Während der Bewegung des Ventilschiebers wird zuerst der Arbeitsanschluss von dem Ablaufanschluss hydraulisch getrennt, und anschließend der Arbeitsanschluss mit dem Zulaufanschluss verbunden. Der am Zulaufanschluss herrschende Druck überträgt sich nun auf den Arbeitsanschluss. Da der Druckanstieg am Arbeitsanschluss über eine hydraulische Leitung zum Rückführanschluss übertragen wird, baut sich in dem an den Rückführanschluss angeschlossenen Steuerraum (Rückführkammer, FB-Kammer) des Schieberventils derselbe Druck auf. Dieser Druck übt auf den Ventilschieber eine gegen den Aktor wirkende Druckkraft aus. Übersteigt diese Druckkraft zusammen mit der Federkraft die Magnetkraft des Elektromagneten, so wird der Ventilschieber axial wieder so verschoben, dass der Zulaufanschuss immer mehr von dem Arbeitsanschluss hydraulisch entkoppelt oder sogar getrennt wird. Es stellt sich in der Folge ein Kräftegleichgewicht zwischen Federkraft und hydraulischer Druckkraft einerseits und der Magnetkraft andererseits ein. Auf diese Weise kann der an dem Arbeitsanschluss herrschende Druck in weiten Grenzen in Abhängigkeit des durch den Elektromagneten fließenden Stroms eingestellt werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird durch ein Schieberventil nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in Unteransprüchen angegeben. Für die Erfindung wichtige Merkmale finden sich ferner in der nachfolgenden Beschreibung und in den Zeichnungen, wobei die Merkmale sowohl in Alleinstellung als auch in unterschiedlichen Kombinationen für die Erfindung wichtig sein können, ohne dass hierauf nochmals explizit hingewiesen wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass ein Schieberventil, insbesondere ein Druckregelventil zum Einsatz in einem Kraftfahrzeug-Automatikgetriebe, welches dann, wenn ein Arbeitsanschluss mit einem Zulaufanschluss hydraulisch verbunden wird, eine besonders kurze Sprungantwortzeit aufweist. Dadurch können beispielsweise Kupplungen des Automatikgetriebes schnell und sicher betätigt werden.
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Die Erfindung berücksichtigt, dass derartige Schieberventile einen – im Allgemeinen elektromagnetisch betätigten – Aktor aufweisen, welcher einen Ventilschieber in eine erste Richtung beaufschlagen kann. Weiterhin kann ein in einem Steuerraum herrschender Druck den Ventilschieber in einer zweiten, der ersten entgegengesetzten Richtung beaufschlagen. Das Schieberventil ist dabei als Druckregelventil derart ausgeführt, dass ein Kräftegleichgewicht zwischen dem Aktor einerseits, und einer durch den Druck in dem Steuerraum erzeugten axialen Kraft andererseits, entstehen kann. Die letztgenannte Kraft wird meistens durch die Kraft einer Ventilfeder unterstützt. Daraus ergibt sich die gewünschte Druckregelung an dem Arbeitsanschluss in Abhängigkeit von der axialen Kraft des Aktors.
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Darauf aufbauend geht die Erfindung von der Überlegung aus, dass die Wirkung des Aktors gehemmt wird, je höher der Druck in dem Steuerraum ist, und umgekehrt, dass die Wirkung des Aktors unterstützt wird, je niedriger der Druck in dem Steuerraum ist. Daher wird ein hydraulischer Druck an einer Entnahmestelle eines Strömungskanals des Schieberventils abgegriffen und dem Steuerraum zugeführt. Für ein schnelles Öffnen ist daher zumindest kurzzeitig ein möglichst niedriger Druck im Steuerraum wünschenswert. Die Entnahmestelle ist hierzu im Bereich einer in axialer Richtung verlaufenden Ausnehmung des Ventilschiebers zwischen dem Zulaufanschluss und dem Arbeitsanschluss angeordnet. Dabei bildet die Ausnehmung im Wesentlichen den besagten Strömungskanal.
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An der Entnahmestelle herrscht dann ein vergleichsweise niedriger hydraulischer Druck, wenn der Zulaufanschluss und der Arbeitsanschluss bei entsprechender Position bzw. Bewegung des Ventilschiebers hydraulisch miteinander verbunden werden, wobei sich in dem Strömungskanal zumindest vorübergehend eine starke hydraulische Strömung mit einem vergleichsweise geringen hydrostatischen Druck ergibt. Dieser Effekt ist auch als ”Saugstrahleffekt”, beispielsweise von einer Wasserstrahlpumpe, bekannt. Dieser niedrige Druck wird dem Steuerraum zugeführt. Diese Öffnungsphase der Bewegung des Ventilschiebers wird also durch den dabei entstehenden vergleichsweise niedrigen Druck in dem Steuerraum unterstützt, so dass das Schieberventil schnell einen hohen hydraulischen Druck an dem Arbeitsanschluss herstellen kann. Die so genannte ”Sprungantwortzeit” ist entsprechend klein und die Dynamik des Schieberventils entsprechend groß.
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Wenn anschließend der Zulaufanschluss und der Arbeitsanschluss einen gleichen hydraulischen Druck aufweisen, so verschwindet die Strömung in dem Strömungskanal oder wird zumindest geringer, und der Steuerraum kann in etwa den Druck des Arbeitsanschlusses annehmen und so zur Regelung des gewünschten Drucks beitragen. Sobald jedoch wieder eine Druckerhöhung angefordert wird, ist dies mit hoher Dynamik möglich.
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Es versteht sich, dass die beschriebenen Anschlüsse beliebige hydraulische Anschlüsse des Schieberventils mit einer beliebigen Funktion sein können, sofern der hydraulische Druck an dem ”Zulaufanschluss” wenigstens zeitweise höher ist als der Druck an dem ”Arbeitsanschluss”.
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Eine Ausgestaltung des Schieberventils sieht vor, dass ein Kanal von der Entnahmestelle zum Steuerraum in einem Gehäuse des Schieberventils angeordnet ist. Dieser Kanal bildet also die Rückführleitung zwischen dem Strömungskanal bzw. der Entnahmestelle und dem Steuerraum. Durch die Anordnung des Kanals in dem Gehäuse des Schieberventils können eventuelle Leckagen besonders klein gehalten werden, wodurch die Funktion des Schieberventils verbessert wird. Die Entnahmestelle ist ortsfest in Bezug auf das Gehäuse des Schieberventils.
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Eine weitere Ausgestaltung des Schieberventils sieht vor, dass der Kanal von der Entnahmestelle zum Steuerraum in dem Ventilschieber angeordnet ist. Damit kann der Kanal besonders einfach und strömungstechnisch günstig ausgeführt werden. Ebenfalls können Leckagen minimiert werden. Außerdem können auch bisherige Ventildesigns mit geringem Aufwand in ein erfindungsgemäßes Schieberventil umkonstruiert werden. Die Entnahmestelle ist ortsfest in Bezug auf den Ventilschieber.
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Eine nochmals weitere Ausgestaltung des Schieberventils sieht vor, dass der Kanal von der Entnahmestelle zum Steuerraum außerhalb des Gehäuses des Schieberventils angeordnet ist. Beispielsweise ist der Kanal in einer hydraulischen Steuerplatte des Automatikgetriebes ausgebildet, wodurch die Herstellung des Schieberventils verbilligt werden kann.
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Ergänzend ist vorgesehen, dass ein für den Kanal nicht verwendeter Endabschnitt mindestens einer Bohrung mittels einer Kugel verstemmt ist. Auf diese Weise kann der Kanal mittels axialer und radial ausgerichteter Bohrungen auf einfache Weise hergestellt sein, wobei die nicht verwendeten Endabschnitte durch mindestens eine Kugel hydraulisch abgedichtet sind. Damit wird das Schieberventil verbilligt.
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Das dynamische Verhalten des Schieberventils wird verbessert, wenn die Ausnehmung und/oder ein ihr gegenüber liegender Wandabschnitt des Gehäuses zum Zwecke der Minimierung des Drucks an der Entnahmestelle bei einer Fluidströmung vom Zulaufanschluss zum Arbeitsanschluss geformt sind/ist. Dazu sind aus dem Fachgebiet der Hydraulik Methoden vorbekannt. Beispielsweise können die in dem Schieberventil bzw. in der Ausnehmung auftretenden hydraulischen Drücke und Strömungsgeschwindigkeiten durch Simulationen berechnet und dadurch die Geometrie des Schieberventils optimiert werden. Ein Ziel solcher Simulationen kann es sein, den an der Entnahmestelle sich ergebenden hydrostatischen Druck zu minimieren (”Unterdruck”) und die Dynamik des Schieberventils – insbesondere, während eine hydraulische Verbindung zwischen dem Zulaufanschluss und dem Arbeitsanschluss hergestellt wird – entsprechend zu maximieren.
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Eine Ausgestaltung des Schieberventils sieht vor, dass bei unbestromtem Elektromagneten eine hydraulische Verbindung zwischen dem Zulaufanschluss und dem Arbeitsanschluss hergestellt wird. Alternativ ist vorgesehen, dass bei unbestromtem Elektromagneten eine hydraulische Verbindung zwischen dem Ablaufanschluss und dem Arbeitsanschluss hergestellt wird. Bei unbestromtem Elektromagneten bzw. inaktivem Aktor wird der Ventilschieber mittels der Kraft der Ventilfeder jeweils in die entsprechende axiale Position bewegt und dort gehalten. Dadurch ist die Erfindung auf verschiedene grundsätzliche Ausführungsformen von Schieberventilen bzw. hydraulischen Steuerungen von Automatikgetrieben anwendbar. Weiterhin ist die Erfindung auch auf Schieberventile mit mindestens abschnittsweise ”steigender” oder mindestens abschnittsweise ”fallender” Kennlinie anwendbar.
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Nachfolgend werden beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform eines Schieberventils in einer teilweisen Schnittdarstellung mit einem Kanal in einem Gehäuse des Schieberventils;
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2 eine zweite Ausführungsform des Schieberventils ähnlich zu der 1;
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3 eine dritte Ausführungsform des Schieberventils in einer teilweisen Schnittdarstellung mit einem Kanal in einem Ventilschieber des Schieberventils;
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4 eine vierte Ausführungsform des Schieberventils in einer teilweisen Schnittdarstellung mit einem Kanal außerhalb des Gehäuses des Schieberventils; und
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5 eine Sprungantwort eines Drucks an einem Arbeitsanschluss des Schieberventils der 1 bis 4.
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Es werden für funktionsäquivalente Elemente und Größen in allen Figuren auch bei unterschiedlichen Ausführungsformen die gleichen Bezugszeichen verwendet.
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1 zeigt ein Schieberventil 5 zum hydraulischen Betätigen einer Kupplungseinrichtung eines Automatikgetriebes eines Kraftfahrzeugs. Das Schieberventil 5 umfasst ein Gehäuse 6, an welchem im rechten Bereich der Zeichnung ein Aktor 8, welcher vorliegend als ein Elektromagnet 8 ausgeführt ist, angeordnet ist. Außerdem umfasst das Schieberventil 5 weitere hier nicht näher erläuterte Gehäuseabschnitte 7. Das Schieberventil 5 und die zu dem Schieberventil 5 gehörenden Elemente sind im Wesentlichen rotationssymmetrisch um eine Längsache 15 ausgeführt.
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Der Elektromagnet 8 umfasst eine Spule 9 und einen Anker 10, welcher bei Bestromung der Spule 9 von einem Polkern 11 in der Zeichnung nach links angezogen werden kann. Der Anker 10 ist mittels eines Koppelelements 12 und eines Koppelstifts 13 mit einem in dem Gehäuse 6 angeordneten und axial verschiebbaren Ventilschieber 14 gekoppelt. Der Ventilschieber 14 ist im mittleren und linken Bereich der Zeichnung in einer axial mittleren Position dargestellt. Ein Pfeil 16 kennzeichnet eine erste axiale Richtung und ein Pfeil 18 kennzeichnet eine zweite axiale Richtung.
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Der Ventilschieber 14 weist eine in axialer Richtung verlaufende radial umlaufende Ausnehmung 20 in Form einer gestuften Einschnürung auf, mittels derer ein Arbeitsanschluss A alternativ mit einem Zulaufanschluss P oder einem Ablaufanschluss T hydraulisch verbunden werden kann. Der Zulaufanschluss P, der Arbeitsanschluss A und der Ablaufanschluss T sind mit jeweiligen im Gehäuse 6 ausgebildeten Ringräumen 22, 24 und 26 hydraulisch verbunden. Diese Anschlüsse sind jedoch in der gezeigten Schnittansicht der 1 nicht explizit sichtbar. Drei Pfeile 30, 31 und 32 kennzeichnen die Richtung der über die Anschlüsse fließenden möglichen hydraulischen Ströme. Mittels der Ausnehmung 20 ist in einem radial inneren Abschnitt des Gehäuses 6 ein Strömungskanal 34 gebildet. Weiterhin umfasst das Schieberventil 5 zwei Ablaufanschlüsse T1 und T2 zur Abführung von Leckagen.
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Ein Ringraum im in der Zeichnung linken Bereich des Schieberventils 5 bildet einen Steuerraum 36. Der Steuerraum 36 wird unter anderem von in der Zeichnung links und rechts einer im Ventilschieber 14 vorhandenen Ringnut 37 angeordneten Druckflächen (ohne Bezugszeichen) des Ventilschiebers 14 begrenzt. Die rechte Druckfläche ist größer als die linke Druckfläche.
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Der Steuerraum 36 ist über eine radiale Bohrung, eine axiale Bohrung und nochmals eine radiale Bohrung (jeweils ohne Bezugszeichen) des Gehäuses 6 mit einer Entnahmestelle 38 des Strömungskanals 34 hydraulisch verbunden. Die Entnahmestelle 38 ist im Bereich der Ausnehmung 20 in axialer Richtung des Ventilschiebers 14 gesehen zwischen dem Zulaufanschluss P und dem Arbeitsanschluss A angeordnet. Die radialen Bohrungen und die axiale Bohrung bilden zusammen einen Kanal 40 und sind an ihren nicht verwendeten Endabschnitten mittels je einer Kugel 42 hydraulisch dicht verstemmt. Die axiale Bohrung wurde durch eine Aussparung 44 des Gehäuses 6 gebohrt.
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Ein in der Zeichnung linker Endabschnitt des Ventilschiebers 14 wird von einer Ventilfeder 46 in der Zeichnung nach rechts beaufschlagt. Die Ventilfeder 46 ist an einem eingepressten Endstück 48 des Gehäuses 6 abgestützt. Insgesamt sind die Leckagen des Schieberventils 5 von 1 wegen des ins Gehäuse 6 integrierten Kanals 40 vergleichsweise gering. Die in der 1 dargestellte Ausnehmung 20 sowie ein ihr gegenüber liegender Wandabschnitt des Gehäuses 6 sind zum Zwecke der Minimierung des hydrostatischen Drucks an der Entnahmestelle 38 bei einer Fluidströmung vom Zulaufanschluss P zum Arbeitsanschluss A optimiert.
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Bei nicht bestromtem Elektromagneten 8 wird der Ventilschieber 14 durch die Kraft der Ventilfeder 46 in der Zeichnung nach rechts geschoben (Pfeil 18), wobei der Arbeitsanschluss A mit dem Ringraum 26 beziehungsweise dem Ablaufanschluss T hydraulisch verbunden wird. Der Ablaufanschluss T weist keinen oder nur einen vergleichsweise niedrigen hydraulischen Druck auf. Somit ist auch der Druck am Arbeitsanschluss A niedrig. Das Schieberventil 5 ist also im stromlosen Zustand geschlossen.
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Wenn der Elektromagnet 8 bestromt wird, wird der Anker 10 durch magnetische Kraft in der Zeichnung nach links (Pfeil 16) vom Polkern 11 angezogen. Der Koppelstift 13 überträgt diese Kraft auf den Ventilschieber 14, worauf sich dieser zunächst in Richtung des Pfeils 16 bewegt. Sobald der Strömungskanal 34 mit dem Ringraum 22 hydraulisch verbunden ist, ergibt sich eine hydraulische Strömung von dem Zulaufanschluss P hin zu dem Arbeitsanschluss A. Der Zulaufanschluss P weist einen vergleichsweise hohen hydraulischen Druck auf. Entsprechend ist die Strömungsgeschwindigkeit an der Entnahmestelle 38 hoch und der hydrostatische Druck gering, und somit auch in dem Kanal 40 entsprechend niedrig.
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Der in dem Kanal 40 herrschende niedrige Druck überträgt sich auf den Steuerraum 36. Weil die in der Zeichnung rechts der Ringnut 37 angeordnete Druckfläche größer ist als die linke Druckfläche, ergibt sich dort eine axiale resultierende Kraft in der Zeichnung nach links, wodurch die Wirkung des Elektromagneten 8 unterstützt wird. Dadurch beschleunigt sich die Bewegung des Ventilschiebers 14 in Richtung 16, und der Arbeitsanschluss A kann besonders schnell mit großem Querschnitt mit dem Zulaufanschluss P verbunden werden, das Schieberventil 5 also schnell öffnen. In diesem Zustand arbeitet das Schieberventil 5 als Druckregelventil, wobei zwischen der Kraft der Ventilfeder 46 und einer durch den Druck in dem Steuerraum 36 erzeugten axialen Kraft einerseits, und der Magnetkraft des Elektromagneten 8 andererseits ein Kräftegleichgewicht entstehen kann.
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5 zeigt eine Sprungantwort eines Drucks 60 an dem Arbeitsanschluss A des Schieberventils 5. Der Druck 60 ist zusammen mit einem die Spule 9 durchfließenden Strom I an der Ordinate des dargestellten Koordinatensystems aufgetragen. Die Abszisse stellt die Zeit t dar. Eine erste gestrichelte Linie 62 stellt einen Nennwert des Stroms I dar, eine zweite gestrichelte Linie 64 stellt einen Sollwert des Drucks 60 dar. Die Darstellung der 5 beschreibt beispielsweise den zeitlichen Verlauf des hydraulischen Drucks in einem Stellglied einer Kupplung des Automatikgetriebes.
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Ab einem Zeitpunkt 11 wird die Spule 9 mit dem Strom I bestromt. Nach Ablauf einer Totzeit steigt der Druck 60 zu einem Zeitpunkt t2 sprunghaft auf einen ersten Wert 66 an und steigt danach stetig bis zu einem Zeitpunkt t3 auf einen zweiten Wert 68 an. Im Zeitpunkt t3 steigt der Druck 60 sprunghaft auf den Sollwert 64 an. Der Zeitraum zwischen dem Zeitpunkt t1 und dem Zeitpunkt t3 bezeichnet eine ”Sprungantwortzeit” des Schieberventils 5.
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Ab dem Zeitpunkt t3 ist der Sollwert 64 des Drucks 60 erreicht, wobei die hydraulische Strömung in dem Strömungskanal 34 im Wesentlichen verschwindet. Daraufhin nimmt der Druck in dem Kanal 40 und entsprechend in dem Steuerraum 36 in etwa den hydraulischen Druck an dem Arbeitsanschluss A an. Dadurch kann das Schieberventil 5 den Druck an dem Arbeitsanschluss A in Abhängigkeit des durch die Spule fließenden Stroms I in bekannter Weise nach der Art eines Druckregelventils regeln.
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2 zeigt eine zweite und zu der 1 ähnliche Ausführungsform des Schieberventils 5. Im Unterschied zu der 1 ist ein die Ventilfeder 46 aufnehmender Ringraum 52 radial vergrößert, so dass die axiale Bohrung (ohne Bezugszeichen) des Kanals 40 über den Ringraum 52 gebohrt werden kann. Die Aussparung 44 ist somit entbehrlich. Das Gehäuse 6 und das Endstück 48 sind entsprechend angepasst. Die funktionalen Elemente des Schieberventils 5 der 2 sind denen der 1 gleich.
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3 zeigt eine Ausführungsform des Schieberventils 5, bei welcher der Kanal 40 von der Entnahmestelle 38 zum Steuerraum 36 in dem Ventilschieber 14 angeordnet ist. Der Ventilschieber 14 ist vorliegend in einer Schnittansicht dargestellt. Der Steuerraum 36 ist über zwei radiale Bohrungen und eine axiale Bohrung (jeweils ohne Bezugszeichen) des Ventilschiebers 14 mit der Entnahmestelle 38 des Strömungskanals 34 hydraulisch verbunden. Die radialen Bohrungen und die axiale Bohrung bilden also zusammen den Kanal 40. Die Entnahmestelle 38 ist abweichend von den 1 und 2 ein Element des Ventilschiebers 14 und daher mit diesem verschiebbar. Vorliegend ist die Entnahmestelle 38 als ein an dem Ventilschieber 14 radial angeordnetes Rohrstück 54 ausgeführt. Dadurch kann die Entnahmestelle 38 beziehungsweise die Mündung des Rohrstücks 54 vergleichsweise dicht an einem radial inneren Wandabschnitt des Gehäuses 6 angeordnet sein.
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In der 3 ist die Schnittansicht des Gehäuses 6 so gewählt, dass den Zulaufanschluss P, den Arbeitsanschluss A und den Ablaufanschluss T bildende Kanäle (ohne Bezugszeichen) sichtbar sind. Die übrigen Elemente des Schieberventils 5 sind den entsprechenden Elementen der 1 und 2 ähnlich oder gleich.
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4 zeigt eine Ausführungsform des Schieberventils 5, bei welcher der Kanal 40 von der Entnahmestelle 38 zum Steuerraum 36 außerhalb des Gehäuses 6 des Schieberventils 5 angeordnet ist. Der Kanal 40 ist über radiale Anschlüsse 56 und 58 an den Steuerraum 36 beziehungsweise den Strömungskanal 34 angeschlossen. Der Kanal 40 kann beispielsweise ein Kanal in einer Steuerplatte des Automatikgetriebes oder eine diskrete hydraulische Leitung sein. Die übrigen Elemente des Schieberventils 5 sind den entsprechenden Elementen der 1 oder 2 ähnlich oder gleich.
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Die in den 1 bis 4 beschriebenen Ausführungsformen zeigen Schieberventile 5, welche ”stromlos geschlossen” sind, das heißt, bei nicht bestromtem Elektromagneten 8 ist der Arbeitsanschluss A von dem Zulaufanschluss P hydraulisch getrennt. Es ist jedoch – beispielsweise durch Vertauschen des Zulaufanschlusses P mit dem Ablaufanschluss T sowie durch eine Umgestaltung der Ausnehmung 20 und eine geänderte Anordnung der Entnahmestelle 38 – ebenso möglich, das Schieberventil 5 auch als ”stromlos offen” auszuführen. Dabei ist bei nicht bestromtem Elektromagneten 8 der Arbeitsanschluss A mit dem Zulaufanschluss P hydraulisch verbunden. Dies ist in den 1 bis 4 jedoch nicht dargestellt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008042624 A1 [0005]