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Die Erfindung betrifft ein optisch variables Element mit einem flächigen Motivbereich mit einem ersten Motiv sowie ein Wertdokument mit einem solchen optisch variablen Element.
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Solche optisch variablen Elemente sind häufig reflektiv ausgebildet, wobei das erste Motiv beispielsweise durch Mikrospiegel mit einer hochbrechenden transparenten Beschichtung dargestellt werden kann. In diesem Fall ist das erste Motiv jedoch häufig nur sehr schwer sichtbar, insbesondere wenn mit dem optisch variablen Element noch weitere Effekte realisiert werden sollen, wie z. B. ein Kippeffekt, bei dem beim Kippen des flächigen Motivbereiches unterschiedliche Motive dargestellt werden können. Hierzu sind oft nahezu optimale Beleuchtungsverhältnisse mit möglichst parallelem Licht notwendig, damit diese Effekte auch sichtbar sind.
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Zur Verbesserung der Sichtbarkeit werden solche weitgehend transparenten Darstellungen zudem oft vor einem dunklen Hintergrund angeordnet, der den Kontrast erhöht und die Erkennbarkeit der Darstellung verbessert. Ein solcher dunkler Hintergrund, insbesondere wenn er großflächig ist, wird aber aus Designgründen oft nicht gewünscht.
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Darüber hinaus sind, selbst wenn eine Punktlichtquelle vorhanden ist, viele Effekte nur in einem sehr kleinen Raumwinkel sichtbar. Um den Raumwinkel in z. B. horizontaler Richtung zu erweitern, müssen die Mikrospiegel in den entsprechend größeren Raumwinkel reflektieren. Dies kann beispielsweise durch die entsprechend gekrümmten Mikrospiegel erreicht werden. Die Aufweitung des Raumwinkels ist aber mit einer geringeren Brillanz verbunden, da die einfallende Lichtmenge nun über einen größeren Raumwinkel verteilt wird. Die Sichtbarkeit wird so also noch weiter verschlechtert.
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Ausgehend hiervon ist daher Aufgabe der Erfindung, ein optisch variables Element mit einem flächigen Motivbereich mit einem ersten Motiv zur Verfügung zu stellen, dass in einem größeren Raumwinkel immer noch mit sehr gutem Kontrast sichtbar ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch ein optisch variables Element mit einem flächigen Motivbereich mit einem ersten Motiv, das mehrere sich über das gesamte erste Motiv erstreckende Substrukturen enthält, die jeweils abwechselnd angeordnete helle und dunkle Teilbereiche aufweisen, wobei jede Substruktur bei Variation eines in einer ersten Ebene liegenden ersten Betrachtungswinkels relativ zu einer vorgegebenen Beleuchtungsrichtung nur unter genau einem der ersten Betrachtungswinkel sichtbar ist und alle ersten Betrachtungswinkel verschieden sind, so dass in Abhängigkeit des ersten Betrachtungswinkels das erste Motiv mit der entsprechenden Substruktur wahrnehmbar ist.
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Aufgrund der Substrukturen sieht ein Betrachter die hellen Teilbereiche der entsprechenden Substruktur sehr hell und mit gutem Kontrast zu den dunklen Teilbereichen. Daher erscheint in vorteilhafter Weise das erste Motiv scharf und kontrastreich, obwohl der Raumwinkel, innerhalb dessen das Motiv sichtbar ist, durch die mehreren Substrukturen vergrößert ist.
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Mittels der Substrukturen kann somit dasselbe Motiv in einem größeren Raumwinkel so dargestellt werden, dass für einen Betrachter immer derselbe Eindruck vorliegt. Lediglich die Substrukturen können leicht verschoben wahrgenommen werden. Insbesondere können die Substrukturen an sich wahrgenommen werden, wobei sie stets das erste Motiv repräsentieren.
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Bei dem optisch variablen Element kann der flächige Motivbereich ein zweites Motiv (bevorzugt mehrere zweite Motive) aufweisen, dass mehrere sich über das gesamte Motiv erstreckende Substrukturen enthält, die jeweils abwechselnd angeordnete helle und dunkle Teilbereiche aufweisen, wobei jede Substruktur des zweiten Motivs bei Variation des ersten Betrachtungswinkels nur unter genau einem der ersten Betrachtungswinkel sichtbar ist und alle ersten Betrachtungswinkel der Substrukturen des zweiten Motivs verschieden sind, wobei jedes Motiv bei Variation eines in einer zweiten Ebene liegenden zweiten Betrachtungswinkels relativ zur Beleuchtungsrichtung nur unter genau einem der zwei Betrachtungswinkel sichtbar ist und alle zweiten Betrachtungswinkel verschieden sind, so dass in Abhängigkeit des ersten und zweiten Betrachtungswinkels das entsprechende Motiv mit der entsprechenden Substruktur wahrnehmbar ist.
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In dieser Art und Weise können mehrere Motive unter unterschiedlichen zweiten Betrachtungswinkeln dargestellt werden, so dass beispielsweise Kippeffekte, kinematische Effekte, stereographische Darstellungen, etc. verwirklicht werden können. Gleichzeitig weist das entsprechend sichtbare Motiv die Substruktur gemäß dem ersten Betrachtungswinkel auf, so dass ein vergrößerter Raumwinkel erreicht wird, in dem die Motive scharf und kontrastreich sichtbar sind.
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Die Sichtbarkeit unter dem ersten und/oder zweiten Betrachtungswinkel bezieht sich hier bevorzugt auf den idealisierten Fall, bei dem der flächige Motivbereich entlang der Beleuchtungsrichtung mit parallelem Licht beleuchtet wird, so daß das Licht pro Substruktur in genau einem Winkel reflektiert wird. Natürlich wird in der Praxis immer ein Strahlenbündel mit einem gewissen Divergenzwinkel reflektiert werden, da z. B. die Beleuchtung nicht ideal parallel ist und die Substrukturen selbst bei der Reflexion eine Strahlaufweitung verursachen. In diesem Fall bezieht sich der erste und/oder zweite Betrachtungswinkel bevorzugt auf den Hauptstrahl des jeweiligen reflektierten Strahlenbündels.
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Ferner kann das erfindungsgemäße optisch variable Element mehrere zweite Motive für unterschiedliche zweite Betrachtungswinkel und jeweils mit entsprechenden Substrukturen aufweisen, so daß z. B. die Kippeffekte und der kinematische Effekt optisch attraktiver gestaltet werden können, da mehr als zwei verschiedene Motive vorgesehen werden können.
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Die Ausbildung der Substrukturen ist bevorzugt für alle Motive gleich. Dies vereinfacht die Herstellbarkeit des erfindungsgemäßen optisch variablen Elementes.
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Insbesondere können bei Änderung des ersten Betrachtungswinkels die verschiedenen Substrukturen einen kinematischen Effekt auf kleinerer Längenskala darbietenden im Vergleich zum kinematischen Effekt der Motive.
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Das optisch variable Element kann insbesondere als reflektives Element ausgebildet sein. Es ist jedoch auch eine transparente oder teiltransparente Ausbildung möglich.
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Bei zumindest einer der Substrukturen können die abwechselnd angeordneten hellen und dunklen Teilbereiche sich zumindest lokal periodisch wiederholen.
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Ferner können bei zumindest einer der Substrukturen die hellen Teilbereiche durch ein Linien- bzw. Kurvenmuster zumindest lokal paralleler Linien bzw. Kurven gebildet sein. Es ist jedoch auch jedes andere Muster möglich.
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Beispielsweise können nicht linienförmige, helle Teilbereiche beispielsweise zumindest lokal periodisch angeordnet sein.
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Es ist bevorzugt, dass die hellen Teilbereiche mit einer Raumfrequenz zwischen 0,5/mm und 10/mm (also 0,5 bis 10 helle Teilbereiche pro mm) und bevorzugt mit einer Raumfrequenz von 1/mm bis 5/mm angeordnet sind. Besonders bevorzugt ist eine Raumfrequenz von 3/mm. Damit wird einerseits erreicht, dass noch ein ausgezeichneter Kontrast sichtbar ist. Andererseits kann sichergestellt werden, dass die Auflösung des Motivs aufgrund der Substruktur nicht unnötig verschlechtert ist.
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Ferner kann bei dem erfindungsgemäßen optisch variablen Element der Abstand der hellen Teilbereiche bei zumindest einer der Substrukturen um mindestens einen Faktor 5, bevorzugt mindestens ein Faktor 10 kleiner sein als die Ausdehnung des ersten Motivs in Richtung des Abstandes der hellen Teilbereiche.
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Bevorzugt stehen die erste und zweite Ebene aufeinander senkrecht. Insbesondere können die erste und zweite Ebene noch senkrecht zu der Ebene des flächigen Motivbereiches sein.
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Der flächige Motivbereich kann gerichtet reflektierende Elemente (insbesondere reflektierende Facetten) aufweisen. Bevorzugt ist deren Abmessung innerhalb des flächigen Motivbereiches mindestens 3 μm, bevorzugt mindestens 5 μm und besonders bevorzugt mindestens 10 μm.
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Die gerichtet reflektierenden Elemente können so ausgebildet sein, dass sie Spiegelflächen (insbesondere plane Spiegelflächen) sind oder dass die reflektive Wirkung mittels diffraktiver Strukturen erzeugt wird. Insbesondere können die diffraktiven Strukturen als asymmetrische Gitterstrukturen mit einer Periode von maximal 5 μm, bevorzugt maximal 3 μm und besonders bevorzugt maximal 2 μm ausgebildet sein.
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Ferner ist es auch möglich, dass der flächige Motivbereich reflektierende Elemente aufweist, die durch im Wesentlichen strahlenoptisch reflektierende Gitterperioden von mehr als 5 μm und bevorzugt von mehr als 10 μm ausgebildet sind.
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Die gerichtet reflektierenden Elemente sind bevorzugt rasterartig im flächigen Motivbereich angeordnet. Dies ist bevorzugt auch für die entsprechenden Elemente in der Ausgestaltung der Fall, in der das erfindungsgemäße optisch variable Element als transmissives Element ausgebildet ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen optisch variablen Element kann der flächige Motivbereich eine farbkippende Beschichtung aufweisen.
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Das erfindungsgemäße optisch variable Element kann so ausgebildet sein, dass der Winkelbereich für den ersten und/oder zweiten Betrachtungswinkel, unter dem das Motiv bzw. die Motive sichtbar sind, mindestens 40°, bevorzugt mindestens 60° und besonders bevorzugt mindestens 90° beträgt.
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Ferner können die Substrukturen beim erfindungsgemäßen optisch variablen Element so ausgebildet sein, dass sie ein Betrachter mit unbewaffnetem Auge als solche wahrnehmen kann. Die Abmessungen der Substrukturen sind bevorzugt so gewählt, dass sie für einen Betrachter (mit unbewaffnetem Auge) stets das entsprechende Motiv bilden, aber selbst noch als solche wahrnehmbar sind.
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Bei dem erfindungsgemäßen optisch variablen Element kann der flächige Motivbereich als Prägstruktur mit einer reflexionserhöhenden Beschichtung ausgebildet sein. Natürlich kann der flächige Motivbereich noch weitere Schichten bzw. Elemente aufweisen.
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Das erfindungsgemäße optische variable Element kann insbesondere als Sicherheitselement ausgebildet und/oder verwendet werden. Insbesondere kann es ein Sicherheitselement für ein Sicherheitspapier, Wertdokument oder dergleichen sein.
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Das optisch variable Element kann insbesondere als Sicherheitsfaden, Aufreißfaden, Sicherheitsband, Sicherheitsstreifen, Patch oder als Etikett zum Aufbringen auf ein Sicherheitspapier, Wertdokument oder dergleichen ausgebildet sein. Insbesondere kann das optisch variable Element transparente oder zumindest transluszente Bereiche oder Ausnehmungen überspannen.
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Das Wertdokument kann z. B. eine Banknote, eine Chipkarte, ein Pass, eine Identifikationskarte, eine Ausweiskarte, eine Aktie, eine Urkunde, ein Gutschein, ein Scheck, eine Eintrittskarte, eine Kreditkarte, eine Gesundheitskarte, etc. sein.
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Unter dem Begriff Sicherheitspapier wird hier insbesondere die noch nicht umlauffähige Vorstufe zu einem Wertdokument verstanden, die neben dem erfindungsgemäßen optisch variablen Element beispielsweise auch weitere Echtheitsmerkmale (wie z. B. im Volumen vorgesehene Lumineszenzstoffe) aufweisen kann.
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Unter Wertdokumenten werden hier ferner aus Sicherheitspapieren hergestellte Dokumente verstanden. Auch können Wertdokumente sonstige Dokumente oder Gegenstände sein, die mit dem erfindungsgemäßen optisch variablen Element versehen werden können, damit die Wertdokumente nicht kopierbare Echtheitsmerkmale aufweisen, wodurch eine Echtheitsprüfung möglich ist und zugleich unerwünschtes Kopieren verhindert wird.
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Es wird ferner ein Wertdokument mit einem erfindungsgemäßen optisch variablen Element (einschließlich aller erfindungsgemäßen Weiterbildungen) bereitgestellt.
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Des Weiteren wird ein Prägewerkzeug mit einer Prägefläche zum Prägen der Form des flächigen Motivbereiches des erfindungsgemäßen optisch variablen Elementes (einschließlich aller erfindungsgemäßen Weiterbildungen) bereit gestellt. Mit dem Prägewerkzeug kann die gewünschte Oberflächenstruktur des flächigen Motivbereiches geprägt werden.
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Die Prägefläche des Prägewerkzeuges weist bevorzugt die invertierte Form der zu prägenden Oberflächenstruktur auf.
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Ferner wird ein Master zur Herstellung eines optisch variablen Elementes bereitgestellt. Insbesondere kann der Master auch zur Herstellung der erfindungsgemäßen Weiterbildungen des optisch variablen Elementes bereitgestellt werden. Mit dem Master kann das beschriebene Prägewerkzeug hergestellt werden. Ferner ist es möglich, mit einem solchen Master Volumenhologramme zu bilden.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Nachfolgend wird die Erfindung beispielshalber anhand der beigefügten Zeichnungen, die auch erfindungswesentliche Merkmale offenbaren, noch näher erläutert. Zur besseren Anschaulichkeit wird in den Figuren auf eine maßstabs- und proportionsgetreue Darstellung verzichtet. Es zeigen:
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1 eine Draufsicht einer Banknote mit einem erfindungsgemäßen optisch variablen Element 1;
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2 eine vergrößerte Draufsicht des ersten Motivs 4 des optisch variablen Elementes 1;
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3 eine Querschnittsansicht entlang der Linie A-A von 2;
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4A eine perspektivische Darstellung zur Erläuterung des durch einen Mikrospiegel abgedeckten Raumwinkels;
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4B und 4C Ansicht zur Erläuterung des ersten und zweiten Betrachtungswinkels;
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4D eine perspektivische Ansicht zur Erläuterung des vergrößerten Raumwinkels bei dem erfindungsgemäßen optisch variablen Element 1;
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5A–5E schematische Ansichten der das erste Motiv 4 bildenden Substrukturen für unterschiedliche Betrachtungsrichtungen;
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6A und 6B Ansichten zur Erläuterung herkömmlicher Ausbildungen für das erste Motiv bei einem optisch variablen Element;
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6C ein Vergleich mit der erfindungsgemäßen Ausbildung des ersten Motivs 4;
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7A–7C perspektivische Ansichten für die Ausgestaltungen gemäß 6A–6C;
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8A eine perspektivische Darstellung zur Erläuterung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen optisch variablen Elementes;
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8B und 8C schematische Draufsichten zur Erläuterung des ersten und zweiten Motives 4 und 10;
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9A–9C schematische Ansichten zur Erläuterung der zweiten Ausführungsform;
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10 eine schematische Draufsicht der Anordnung der Mikrospiegel 5 für die zweite Ausführungsform;
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11A–11C weitere Ansichten zur Erläuterung der zweiten Ausführungsform des optisch variablen Elementes;
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12A eine Darstellung zur Erläuterung der Änderung der sichtbaren Substruktur 8 bei einem Kippen des flächigen Motivbereiches 3 um die y-Achse;
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12B eine vergrößerte Darstellung des Details D1 aus 12A;
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13A eine Darstellung zur Erläuterung der Änderung des sichtbaren Motivs bei einem Kippen des flächigen Motivbereiches 3 um die x-Achse;
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13B eine vergrößerte Darstellung des Details D2 aus
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14–17 Darstellungen zur Erläuterung weiterer möglicher Ausbildungen der Substrukturen 8, und
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18 und 19 Darstellungen zur Beschreibung eines erfindungsgemäßen Prägewerkzeuges
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Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße optisch variable Element 1 auf der in 1 gezeigten Vorderseite einer Banknote 2 aufgebracht und dient als Sicherheitselement bzw. Sicherheitsmerkmal, um die Echtheit der Banknote 2 überprüfen zu können.
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Das Sicherheitselement 1 ist reflektiv ausgebildet und weist einen flächigen Motivbereich 3 auf, in dem ein erstes Motiv 4 in Form einer quadratischen reflektiven Fläche enthalten ist. Das erste Motiv 4 kann beispielsweise eine Ausdehnung von 10 mm × 10 mm aufweisen.
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Wie in der vergrößerten schematischen Darstellung von 2 in Verbindung mit der Schnittansicht von 3 entlang der Schnittlinie A-A in 2 ersichtlich ist, ist das erste Motiv 4 in streifenförmige Mikrospiegel 5 aufgeteilt, die sich entlang der y-Richtung über die gesamte Ausdehnung des ersten Motives 4 erstrecken und eine Breite (Ausdehnung in x-Richtung) von 200 μm aufweisen, wobei die Spiegelneigung βy variiert.
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Wie insbesondere der nicht maßstabtreuen Schnittdarstellung in 3 zu entnehmen ist, ist eine Gruppe mit fünf Mikrospiegeln 5 1, 5 2, 5 3, 5 4 und 5 5 mit unterschiedlichen Spiegelneigungen periodisch wiederholt angeordnet. Die Gruppe der fünf Mikrospiegel ist hier 10-mal nebeneinander vorgesehen. In 3 sind zur Vereinfachung der Darstellung nur drei Gruppen der fünf Mikrospiegel 5 1–5 5 gezeigt.
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Die Neigung βy der Mikrospiegel 5 1–5 5 ist so gewählt, dass bei senkrechtem Lichteinfall, wie durch den Pfeil P1 in 3 angedeutet ist, das reflektierte Licht mit der Einfallsrichtung einen Winkel αx (in der xz-Ebene) einschließt, der –20°, –10°, 0°, 10° und 20° für die fünf Mikrospiegel 5 1–5 5 beträgt. Da in der Praxis das reflektierte Licht nicht, wie in 3 angedeutet ist, nur in einer einzigen Richtung reflektiert wird, sondern ein Divergenzwinkel von z. B. 10° vorliegt, wird mit dem erfindungsgemäßen optisch variablen Element 1, wie nachfolgend noch im Detail beschrieben wird, ein Betrachtungswinkelbereich in der xz-Ebene von 50° bereitgestellt.
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Für die Beschreibung der Ausführungsformen des erfindungsgemäßen optisch variablen Elementes 1 wird von einem rechtwinkligen Koordinatensystem mit x-, y-, z-Achse ausgegangen, wobei der flächige Motivbereich 3 und somit das erste Motiv 4 in der xy-Ebene liegt und der flächige Motivbereich 3 mit aus der z-Richtung einfallendem parallelem Licht beleuchtet wird. Ein Betrachter soll das Flächenmuster in Richtung der z-Achse betrachten bzw. aus einer in x-Richtung bzw. y-Richtung um einen Winkel αx bzw. αy abweichenden Richtung, wie dies in 4A–4C für den erwähnten Divergenzwinkel von 10° veranschaulicht ist. In diesen Figuren ist ein einzelner Mikrospiegels 5 3 schematisch in der Art und Weise dargestellt, dass der Raumwinkel 20 eingezeichnet ist, in dem der Betrachter das vom Mikrospiegel 5 3 reflektierte Licht erfassen kann.
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Wenn die Betrachtungsrichtung 21 innerhalb des Raumwinkels 20 liegt, sieht der Betrachter somit einen hellen Reflex. Die Betrachtungsrichtung 21 kann durch einen ersten Betrachtungswinkel αx in der xz-Ebene (4B) und einen zweiten Betrachtungswinkel αy in der yx-Ebene (4C) eindeutig beschrieben werden.
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Wenn nun ein Betrachter auf das Sicherheitselement 1 so blickt, dass der zweite Betrachtungswinkel αy innerhalb des durch die Divergenz vorgegebenen Bereiches Δαy liegt, sieht der Betrachter in Abhängigkeit des ersten Betrachtungswinkels αx nicht die gesamte Fläche des ersten Motivs als helle Fläche, sondern nur das reflektierte Licht der Mikrospiegel 5 1, 5 2, 5 3, 5 4 oder 5 5 der Spiegelgruppen, bei denen das reflektierte Licht in den entsprechenden Raumwinkelbereich 20 1, 20 2, 20 3, 20 4 oder 20 5 fällt. In 4D sind die den Mikrospiegeln 5 1–5 5 zugeordneten Raumwinkelbereiche 20 1, 20 2, 20 3, 20 4 und 20 5 eingezeichnet, wobei zur Vereinfachung der Darstellung nur der zugehörige erste Betrachtungswinkelbereich Δαx jedes Raumwinkels 20 1–20 5 dargestellt ist.
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Zur einfachen Beschreibung wird hierbei davon ausgegangen, dass der Betrachter seine Position ändert und die Position des flächigen Motivbereiches 3 sowie die Beleuchtungsrichtung unverändert bleibt. Diese Beschreibung ist beispielsweise äquivalent zu dem in der Praxis relevanteren Fall, bei dem die Betrachtungsrichtung sowie die Beleuchtungsrichtung fest bleiben und der flächige Motivbereich 3 gekippt wird (beispielsweise um die x- oder y-Achse).
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Aufgrund der beschriebenen Ausbildungen und Anordnungen der Mikrospiegel 5 1–5 5 sieht der Betrachter ein Streifenmuster von voneinander beabstandeten hell aufleuchtenden Streifen, das das gewünschte erste Motiv 4 darstellt.
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In 5A ist der Fall gezeigt, dass ein Betrachter das an den Mikrospiegeln 5 1 in den Raumwinkel 20 1 reflektierte Licht bei Betrachtung des Sicherheitselementes 1 wahrnimmt. Die hell aufleuchtenden Streifen 6 sind hier als schwarze Linien dargestellt. Zusätzlich ist noch ein quadratische Umrandung 7 eingezeichnet, die bei Betrachtung des ersten Motives 4 nicht sichtbar ist, sondern nur zur Verdeutlichung der durch die hell aufleuchtenden Streifen 6 erzeugte Motivwirkung dient. In 5B bis 5E sind die Streifenmuster 8 für die verschiedene Betrachtungswinkel αx dargestellt, bei denen nur die Reflexionen an den Mikrospiegeln 5 2, 5 3, 5 4 oder 5 5 wahrnehmbar sind, da die ersten Betrachtungswinkel αx in den entsprechenden Raumwinkeln 20 2–20 5 liegen.
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Bei allen Darstellungen ist aufgrund der gerichteten Reflexion der Mikrospiegel 5 einerseits eine hohe Helligkeit der sichtbaren hellen Streifen 6 gegeben und andererseits ein hoher Kontrast zwischen den hell wahrnehmbaren Streifen 6 und den dazwischen liegenden dunkleren Bereichen.
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Die in den 5A bis 5E gezeigten Streifenmuster sind somit verschiedene Substrukturen 8 mit hellen und dunklen Teilbereichen, wobei sich jede Substruktur 8 über das gesamte erste Motiv 4 erstreckt. Das erste Motiv 4 ist somit immer mit nur einer der Substrukturen 8 sichtbar, wobei vom Betrachtungswinkel αx abhängt, welche der Substrukturen 8 das für den Betrachter sichtbare erste Motiv 4 bilden.
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Selbst wenn die Mikrospiegel 5 lediglich schwach reflektierend sind (wenn sie beispielsweise durch eine strukturierte Oberfläche eines Prägelacks, die mit einer zirka 50 nm dicken hochbrechenden TiO2-Schicht beschichtet ist, gebildet sind), kann das menschliche Auge die beschriebenen periodischen Linienanordnungen gemäß 5A–5F auch bei nur geringen Helligkeitsunterschieden sehr gut vom Hintergrund trennen. Mit dem erfindungsgemäßen optisch variablen Element 1 kann somit eine kontrastreiche und deutlich erkennbare Darstellung des ersten Motives 4 erzielt werden.
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Der nachfolgende Vergleich mit bisher bekannten Lösungen zeigt besonders deutlich den Vorteil des erfindungsgemäßen optisch variablen Elementes.
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In 6A ist schematisch das erste Motiv 4 für den Fall dargestellt, dass es durch eine einzige ebene Spiegelfläche realisiert ist, wie dies bisher üblich ist. In diesem Fall liegt zwar eine große Helligkeit vor (durch die schwarze Farbe dargestellt), aber nur in einem relativ kleinen Raumwinkel 20, wie in 7A schematisch gezeigt ist.
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Wenn man nun einen größeren Winkelbereich für den ersten Betrachtungswinkel αx wünscht, hat man bisher z. B. die reflektierende Fläche so geändert, dass der Divergenzwinkel der reflektierten Strahlung in der xz-Ebene größer wird. Eine solche Aufweitung des Betrachtungswinkelbereiches ist dann aber mit einer geringeren Brillanz verbunden, da die einfallende Lichtmenge nun über einen größeren Winkelbereich Δαx bzw. Raumwinkel verteilt wird (7B). Dies ist schematisch in 6B dargestellt, indem die Fläche lediglich grau gezeigt ist. Dies kann sogar dazu führen, dass das erste Motiv 4 sich nur noch so schwach vom Hintergrund abhebt, dass es nicht mehr wahrnehmbar ist.
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Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung des optisch variablen Elementes 1 wird über den gesamten größeren Winkelbereich Δαx gemäß 7C jeweils eines der in 5A–5F gezeigten Streifenmuster erzeugt, von denen eins zum Vergleich in 6C nochmals dargestellt ist. Man sieht daran deutlich, dass durch die Konzentration auf die einzelnen reflektierenden Streifen diese eine deutlich höhere Lichtmenge aufweisen, so dass die beschriebene bessere Sichtbarkeit erreicht wird. In 7C ist angedeutet, dass jede Substruktur 8 für einen Raumwinkel 20 1, 20 2, 20 3, 20 4 und 20 5 ausgelegt ist. Somit wird der gleiche Winkelbereich Δαx im Vergleich zu 7B abgedeckt, aber mit der beschriebenen besseren Sichtbarkeit für einen Betrachter.
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Bei dem erfindungsgemäßen optisch variablen Element 1 ist die gesamte Fläche des ersten Motives 4 mit den Mikrospiegeln überdeckt. Das erste Motiv 4 reflektiert damit die maximal mögliche Lichtmenge in den gewünschten Bereich des ersten Betrachtungswinkels αx und nutzt somit die vorhandene Fläche zur bestmöglichen Helligkeit optimal aus.
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Der Abstand der Mikrospiegel in der jeweiligen Substruktur 8 ist so gewählt, dass einerseits ein möglichst hohes Kontrastempfinden des menschlichen Auges vorliegt und dass andererseits die Auflösung des ersten Motives 4 nicht unnötig verschlechtert wird. Es haben sich etwa 1 bis 5 Linien pro Millimeter und insbesondere drei Linien pro Millimeter als besonders vorteilhaft herausgestellt.
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Die beschriebene Darstellung des ersten Motives 4 durch die Substrukturen 8 kann in einer weiteren Ausführungsform so weitergebildet werden, dass das erste Motiv 4 bei einer Änderung der Betrachtungsrichtung (z. B. durch Ändern des zweiten Betrachtungswinkels αy) nicht mehr sichtbar ist und stattdessen ein zweites Motiv für den Betrachter wahrnehmbar ist. Damit können z. B. kinematische Effekte realisiert werden. Es wird also der genutzte Raumwinkel durch Vergrößerung des Bereiches des zweiten Betrachtungswinkels αy vergrößert, wie in 8A angedeutet ist, in der zwei Raumwinkel 20 6 und 20 7 eingezeichnet sind.
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In 8B ist als erstes Motiv 4 ein Stern gezeigt. Als zweites Motiv 10 ist in 8C ein größerer Stern 10 gezeigt. Wenn man mehrere zweite Sterne 10 vorsieht, kann z. B. ein sogenannter „pumpender Stern” realisiert werden. Dieser pumpende Stern soll z. B. bei Drehung des optisch variablen Elementes 1 um die x- und die y-Achse jeweils im Bereich von –40° bis +40° sichtbar sein. Als erstes Motiv und als zweite Motive dienen somit konzentrisch angeordnete Sterne, wobei die Sterne bei Drehung des Motivbereiches 3 um die x-Achse (Änderung des zweiten Betrachtungswinkels αy in der yz-Ebene) in Richtung der Pfeile P2 in 9A größer werden.
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Um dies realisieren zu können, sind die Mikrospiegel 5 nicht mehr streifenförmig ausgebildet, wie in 2 angedeutet ist, sondern z. B. quadratisch, wie in der Draufsicht von 10 schematisch dargestellt ist. Die Kantenlänge der einzelnen Mikrospiegel kann beispielsweise 20 μm aufweisen. Jeder der Mikrospiegel 5 ist als Planspiegel ausgebildet und gegenüber der xy-Ebene gekippt, wobei die Kippung jedes Mikrospiegels durch die beiden Kippwinkel βy und βx eindeutig beschreibbar ist. Der Kippwinkel βy ist der Winkel zwischen der Projektion der Flächennormalen des Mikrospiegels 5 in die xy-Ebene und der Richtung der x-Achse und der Kippwinkel βx ist der Winkel zwischen der Projektion der Flächennormalen des Kippspiegels in die yz-Ebene und der Richtung der z-Achse.
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Der Kippwinkel βx ist bei allen Mikrospiegeln 5 so gewählt, dass der in Verbindung mit 9A angedeutete Pumpeffekt realisiert wird.
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In 9B ist der Kippwinkel βx der Mikrospiegel 5 angedeutet, wobei der Kippwinkel βx von einer in 9B bzw. 9C gezeigten Linie bis zur nächsten Linie von –20° auf +20° ansteigt, um den gewünschten Winkelbereich Δαy von –40° bis +40° für den zweiten Betrachtungswinkel αy abzudecken. Dies kann z. B. in fünf bis zehn Schritten erfolgen, so dass zwischen zwei Linien immer fünf bis zehn verschiedene Kippwinkel βx der Mikrospiegel 5 vorgesehen sind.
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Ein Beobachter sieht aus einer bestimmten Betrachtungsrichtung somit nur die Mikrospiegel 5 hell aufleuchten, die so gekippt sind, dass das Licht in den Raumwinkel reflektiert wird, in dem die Betrachtungsrichtung liegt. Die Darstellung in 11A zeigt beispielhaft den durch die Mikrospiegel 5 abgedeckten Flächenbereich des Motivbereiches 3, in dem der Kippwinkel βy zur Betrachtungsrichtung passt. Die Darstellung in 11B zeigt beispielhaft den durch die Mikrospiegel 5 abgedeckten Flächenbereich des Motivbereiches 3, in dem der Kippwinkel βx zur Betrachtungsrichtung passt, so dass sich für einen Betrachter die in 11C gezeigte Darstellung ergibt. Auch hier sind die dunklen Streifen stellvertretend für die hell aufleuchtenden Bereiche eingezeichnet.
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Veränderungen ergeben sich für den Betrachter nun z. B. beim Kippen des optisch variablen Elementes 1 um die y-Achse, wie z. B. in 12A in Verbindung mit dem vergrößerten Detail D1 in 12B dargestellt ist. Die gepunktet eingezeichneten Linien 11 zeigen als Referenz die Ausgangsstellung gemäß 11C und die durchgezogenen Linien 12 zeigen die nun für den Betrachter wahrnehmbare Darstellung. Der Betrachter nimmt also das gleiche erste Motiv 4 wahr wie in 11C. Lediglich die Substruktur 8 ist eine andere. Die Substruktur 8 gemäß 12B ist etwas in –x-Richtung verschoben zu der Substruktur 8 in 11C.
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Wenn der Betrachter das optisch variable Element 1 um die x-Achse kippt, ändert sich die für den Betrachter wahrnehmbare Darstellung von der von 11C zu der gemäß 13A und 13B, wobei 13B eine vergrößerte Darstellung des Details D2 von 13A ist. Auch bei der Darstellung gemäß 13A und 13B zeigen die gepunkteten Linien 11 die Darstellung gemäß 11C und die durchgezogenen Linien 12 die nun für den Betrachter wahrnehmbare Darstellung. Es ist der beschriebene Pumpeffekt deutlich sichtbar. Die dargestellten Sterne sind in 13A und 13B kleiner als in 11C, da der Betrachter nun ein zweites Motiv 10 (den kleineren Stern) wieder mit einer Fein- bzw. Substruktur 8 sieht.
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Von besonderem Vorteil ist bei der hier beschriebenen Ausführungsform, dass der gesamte flächige Motivbereich 3 mit den Mikrospiegeln 5 überdeckt ist. Der flächige Motivbereich 3 reflektiert damit die maximal mögliche Lichtmenge in den gewünschten Raumwinkel und nützt somit die vorhandene Fläche zur bestmöglichen Helligkeit bei Darstellung der Motive optimal aus.
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Ferner führen die gleich ausgerichteten Mikrospiegel 5 jeder Substruktur 8 dazu, dass der Betrachter sehr hell erscheinende Linien mit kleinen Abständen wahrnehmen kann. Dadurch erscheint einerseits dass mittels der Substruktur 8 dargestellte Motiv 4, 10 sehr scharf und kontrastreich. Andererseits führt dies auch zu einem sehr charakteristischen Erscheinungsbild der Motive, das zu einem hohen Wiedererkennungswert beiträgt. Dies ist insbesondere bei der Verwendung des optisch variablen Elementes als Sicherheitselement von Vorteil.
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Selbst mit nur schwach reflektierenden Spiegeln 5 wie sie beispielsweise durch mit einem hochbrechenden Dielektrikum beschichteten und beidseitig beispielsweise in Prägelack oder Schutzlack eingebetteten Spiegeln mit Reflexionsgrad deutlich unter 1 gegeben sein können, lassen sich so auch noch vor einem weißen Hintergrund gut erkennbare Motive erzeugen.
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Weiterhin kann z. B. mit einer farbkippenden Beschichtung (z. B. eine Dünnfilmbedampfung mit Reflektor/Dielektrikum/Absorber) ein attraktivfarbenes Sicherheitselement 1 mit Farbwechseleffekt beim Kippen erzeugt werden.
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Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen war die Substruktur 8 jeweils ein Linienraster, bei dem sich die Linien in y-Richtung erstrecken und in x-Richtung voneinander beabstandet sind. Die Substrukturen 8 sind natürlich nicht darauf beschränkt. So können z. B. schräg verlaufende Linienmuster, wie in 14 gezeigt ist, oder gewellte Linienmuster, wie in 15 gezeigt ist, für die Substrukturen 8 verwendet werden.
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Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen variiert vorzugsweise der Kippwinkel βy der Mikrospiegel 5 in einer senkrecht auf den Linien der Substrukturen 8 liegender Richtung.
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In 16 ist eine Ausführungsform schematisch dargestellt, bei der die Substrukturen 8 durch Kurven realisiert sind, die den Konturen der Sterne 4, 10 folgen. Hier verläuft der kinematische Effekt der Substrukturen 8 in derselben Richtung wie der der Sterne 4, 10, die auch als Grobmotive bezeichnet werden können. Somit pumpen die Grobmotive 4, 10 auf großer Längenskala bei Kippen des Motivbereiches 3 um eine erste Achse, während beim Kippen des Motivbereiches 3 um eine zweite Achse die feinen Linien der Substrukturen 8 leicht größer bzw. kleiner werdende Sterne beschreiben.
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Die Substrukturen müssen zudem nicht zwangsweise aus Linienstrukturen aufgebaut sein, sondern können z. B. auch punktartige Darstellungen zeigen, wie in 17 angedeutet ist.
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Obwohl in den beschriebenen Ausführungsformen die Substrukturen bzw. -motive beim Kippen um die y-Achse und die Grobmotive 4, 10 beim Kippen um die x-Achse variieren, können die Effekte bei entsprechender Wahl der Neigung der Mikrospiegel 5 natürlich auch für ein Kippen um andere Drehachsen angepasst werden.
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Natürlich kann auch jedes Grobmotiv 4 als weitgehend beliebiges Motiv ausgebildet sein und beispielsweise Umrisse von Buchstaben, Symbolen, Wertzahlen usw. darstellen. Der beschriebene kinematische Effekt der Grobmotive ist natürlich nicht auf den beschriebenen „Pumpeffekt” und das beschriebene Kippbild (Übergang einer ersten in eine zweite Darstellung) beschränkt. Mit den Grobmotiven können beispielsweise andere kinematische Effekte (z. B. eine Bewegung in eine bestimmte Richtung) dargestellt werden oder sie können auch eine stereographische Darstellung zeigen. Eine stereographische Darstellung könnte durch entsprechend dem Grobmotiv durchgeführte Variation des Kippwinkels βx der Mikrospiegel 5 und einer beispielsweise einem Feinmotiv mit horizontalen Linien entsprechenden Variation des Kippwinkels βy der Mikrospiegel 5 realisiert werden.
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Statt den genannten Mikrospiegeln 5 können auch diffraktive Gitterstrukturen, insbesondere asymmetrische Gitterstrukturen (die z. B. als Sägezahngitter ausgebildet sein) vorgesehen sein. Diese können von ihren Abmessungen so beschaffen sein, dass für die erfindungsgemäß gewünschte gerichtete Reflexion des einfallenden Lichtes diffraktive Effekte (Beugung bei kleinen Strukturgrößen von bis zu wenigen Mikrometern) oder strahlenoptische Effekte (bei Strukturgrößen von vielen Mikrometern) dominieren.
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Mit dem erfindungsgemäßen reflektiven optisch variablen Element
1 kann weiterhin auch ein Volumenhologramm belichtet werden, wie dies grundsätzlich z. B. in der
DE 10 2006 016 139 A1 beschrieben ist. Dazu kann beispielsweise ein auf Mikrospiegeln
5 oder Sägezahngittern basierter Master basierend auf dem erfindungsgemäßen optisch variablen Element benutzt werden. Ein so erhaltenes Volumenhologramm zeigt dann ebenfalls eine besonders kontrastreiche und in einem großen Raumwinkel sichtbare Darstellung.
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Obwohl bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen das optisch variable Element 1 stets als reflektives Element ausgebildet war, kann das optisch variable Element 1 auch transmissiv ausgebildet sein. In diesem Fall werden z. B. anstatt der Mikrospiegel 5 entsprechende transmissive Mikroelemente, wie z. B. Prismenelemente, angeordnet, die die gewünschte gerichtete Strahlablenkung bei Transmission bewirken.
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Ferner ist es möglich, eine farbkippende Beschichtung auf den Mikroelementen vorzusehen. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Dünnfilmsystem (mit z. B. Absorber, Dielektrikum und Reflektor) oder auch um Flüssigkristalle, insbesondere cholesterische Flüssigkristalle, handeln.
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Die Mikroelemente, insbesondere die Mikrospiegel weisen bevorzugt Abmessungen zwischen 5 μm und 50 μm auf und können z. B. als im Wesentlichen strahlenoptisch wirkende Sägezahngitter (z. B. Gitterperiode größer als 5 μm) ausgebildet sein.
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Bei der Ausbildung mit diffraktiven Strukturen kann das Beugungsgitter insbesondere ein Sinusgitter oder ein asymmetrisches Gitter (beispielsweise ein Sägezahngitter) sein, wobei die Gitterperiode bis maximal 5 μm und bevorzugt bis maximal 2 μm beträgt.
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Die verwendete transparente Beschichtung zur Ausbildung der Mikrospiegel 5 ist insbesondere ein hochbrechendes Dielektrikum (beispielsweise TiO2), dessen Brechungsindex um mindestens 0,2 höher ist als der des beschichteten Materials (beispielsweise des Prägelacks). Zum Schutz insbesondere vor Abformungen ist die hochbrechende dielektrische Beschichtung bevorzugt zwischen einem transparenten Prägelack und einem ebenfalls transparenten Schutzlack eingebettet.
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In 18 und 19 ist schematisch eine mögliche Herstellung des optisch variablen Elementes 1 gezeigt. Es wird ein Substrat 15 bereitgestellt, das z. B. ein herkömmlicher Prägelack sein kann, in den mittels einem Prägewerkzeug 16 die Struktur der Mikrospiegel 5 geprägt wird (19). Dazu weist das Prägewerkzeug 16 eine Prägefläche 17 auf, in der die invertierte Form der zu prägenden Oberflächenstruktur ausgebildet ist (18).
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Das optisch variable Element 1 kann als folienbasiertes Sicherungselement ausgebildet sein. So kann es beispielsweise als Transferstreifen, Laminatstreifen, Patch oder Fensterfaden 19 (1) ausgebildet sein. Dazu kann es z. B. auf einer Trägerfolie ausgebildet werden, von der es in bekannter Weise auf das Wertdokument, wie z. B. die Banknote 2, übertragen werden kann. Es ist auch möglich, das Sicherheitselement 1 direkt auf dem Wertdokument auszubilden. So kann ein direkter Druck mit anschließender Prägung des Sicherheitselementes auf einem Polymersubstrat durchgeführt werden, um beispielsweise bei Kunststoffbanknoten ein erfindungsgemäßen Sicherheitselement auszubilden.
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Das erfindungsgemäße Sicherheitselement 1 kann in verschiedensten Substraten ausgebildet werden. Insbesondere kann es in oder auf einem Papiersubstrat, einem Papier mit Synthesefasern, d. h. Papier mit einem Anteil x polymeren Materials im Bereich von 0 < x < 100 Gew.-%, einer Kunststofffolie, z. B. einer Folie aus Polyethylen (PE), Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT), Polyethylennaphthalt (PN), Polypropylen (PP) oder Polyamid (PA), oder einem mehrschichtigen Verbund, insbesondere einem Verbund mehrerer unterschiedlicher Folien (Kompositverbund) oder einem Papier-Folien-Verbund (Folie/Papier/Folie oder Papier/Folie/Papier), wobei das Sicherheitselement in oder auf oder zwischen jeder der Schichten eines solchen mehrschichtigen Verbundes vorgesehen werden kann, ausgebildet werden.
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Ferner kann zur Ausbildung der Mikrospiegel eine Metallschicht auf dem Substrat 15 ausgebildet sein. Als Material kann beispielsweise Aluminium, Silber, Kupfer, Chrom, Eisen und/oder ein sonstiges Metall oder Legierungen davon verwendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sicherheitselement
- 2
- Banknote
- 3
- Flächiger Motivbereich
- 4
- Erstes Motiv
- 5
- Mikrospiegel
- 6
- Linie
- 7
- Umrandung
- 8
- Submotiv
- 10
- Zweites Motiv
- 11
- Gepunktete Linie
- 12
- Durchgezogene Linie
- 15
- Substrat
- 16
- Prägewerkzeug
- 17
- Prägefläche
- 19
- Fensterfaden
- 20
- Raumwinkel
- 21
- Betrachtungsrichtung
- P1
- Beleuchtungsrichtung/Lichteinfall
- P2
- Richtung des Pumpeffektes
- αx
- Erster Betrachtungswinkel
- αy
- Zweiter Betrachtungswinkel
- βx, βy
- Kippwinkel der Mikrospiegel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006016139 A1 [0101]