DE102010054754A1 - Marineschiff mit Anordnungen zur zentralen Erfassung von Beschussschäden - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Marineschiff mit Anordnungen zur zentralen Erfassung von Beschussschäden an einer Aussenhaut als Beplankung von Rumpf und/oder Aufbauten sowie freien Aussendecks durch Außeneinwirkungen.
- Beschussschäden stellen bei Marineschiffen eine erhebliche Bedrohung dar. Die bekannten Systeme überwachen und detektieren nur die senkundären Schäden an Betriebssystemen, wie Wassereinbruch, elektrische Ausfälle, Feuer, Rauch, Temperatur und Druckverluste. Schäden an der Beplankung werden dagegen manuell durch Inspektionen der Besatzungsmitglieder vorgenommen, die eine Lokalisierung und Bewertung vornehmen. Schäden oberhalb der Wasseroberfläche können unentdeckt bleiben. Ferner besteht bei dieser Handhabung die Schwierigkeit, Treffer mit Geschossen kleiner Kaliber bei asymmetrischen Bedrohungen im Hafen oder auf See zu erfassen.
- Die Aufgabe der Erfindung ist es, auf einfache Weise eine sofortige Lokalisierung eines Schadensortes sowie seine Ausdehnung durch Geschosse oder Explosionen zentral zu erhalten, um zeitnahe Gegenmassnahmen einzuleiten und dabei auch multiple Treffer zur schnellen Schadensbewertung zu erfassen.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss dadurch, dass an der Innenseite der Aussenhaut, wie in freien Feldern von Spanten und Stringern, einzelne zerstörbare Sensormatten fest mit der Aussenhaut verbunden sind und die Sensormatten durch mindestens zwei gegeneinander isolierte Lagen aus elektrisch leitendem Material gebildet und eine zusätzliche Isolierung in ihren Aussenbereichen aufweist, wobei jeder Sensormatte ein Sensorelement mit einer Spannungsversorgung für die elektrisch leitenden Lagen, einem Kurzschlussdetektor sowie einer Verbindung zu einer Datenverarbeitungseinheit mit einer Adressierung aufweist und einer Zentraleinheit zuführbar ist.
- Hierdurch wird durch Geschosse oder Explosionen ein Kurzschluss der getrennten leitenden Lagen durch aktive Zerstörung der Aussenhaut erzeugt. Die feste elektronische Adressierung jeder Sensormatte erlaubt mit Hilfe eines Netzwerkes und entsprechender Software die genaue Lokalisierung und Ausdehnung eines Schadens in Echtzeit.
- Eine vorteilhafte Anordnung besteht darin, dass die Sensormatte mit ihren isolierten Lagen aus elektrisch leitendem Material, Isolierschichten sowie Sensorelement und Anschlussverbindung eine verklebte bzw. vergossene abgeschlossene Einheit bildet.
- Zur ortsfesten Anordnung ist vorgesehen, dass die Sensormatte über eine Klebeverbindung mit der Aussenhaut verbunden ist.
- Ferner ist vorgesehen, dass die Sensormatte Aussparungen für einen Durchtritt von Isoliernadeln zur Aufnahme einer Schiffsisolierung aufweisen.
- Eine günstige Ausbildung besteht darin, dass die Sensormatten eine Gesamtstärke von weniger als 5 Millimetern aufweisen.
- Um eine funktionsfähige relativ dünne anpassungsfähige Anordnung zu schaffen, wird vorgeschlagen, dass die einzelnen Schichten der Sensormatte durch Folien gebildet sind.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
-
1 eine Teilansicht auf eine Innenseite einer Aussenhaut mit einzelnen Sensormatten zwischen Spanten und Stringern, -
2 eine perspektivische Darstellung des prinzipiellen Ausbaus einer Sensormatte und -
3 eine prinzipielle Schaltungsanordnung mit einer elektronischen Verbindung zu einer Zentrale - Bei der dargestellten Ausführung sind einzelne Sensormatten
1 an der Innenseite einer Aussenhaut2 als Beplankung in entsprechenden Feldern aus Spanten3 und Stringern4 fest mit der Aussenhaut2 verbunden. - Jede aufgebrachte Sensormatte
1 wird durch elektrisch leitende Lagen5 ,6 , als positive Lage5 und negative Lage6 gebildet und durch isolierende Lagen7 ,8 ,9 getrennt und abgedeckt. - Zusätzlich ist jede Sensormatte
1 mit einem Sensorelement10 versehen, über das eine Spannungsversorgung der leitenden Lagen5 ,6 sowie einer galvanischen Trennung erfolgt und eine Detektorschaltung mit einer Adressierung und einer Verbindung zu einem Netzwerk beinhaltet. - Für die leitenden Lagen
5 ,6 ist vorgesehen, ein Material zu verwenden, wie
Aluminium Gaze,
Niro Gaze,
Aluminiumfolie,
Kohlefaserleinwand/körper,
Kupfer - Während für die isolierenden Lagen
7 ,8 ,9 ein Glasfaser-/Epoxidaufbau bevorzugt wird und folgende Materialien verwendet werden, wie
Polyethylen,
EPDM,
Neopren®,
NBR,
Glasfaserleinwand/körper,
Aramidfaserleinwand/körper,
Mylar® Folie - Die Verbindung der Lagen
5 bis9 erfolgt bevorzugt mit Epoxidharzen im Vakuumverfahren, um eine optimale mechanische Verbindung und Belastbarkeit des fertigen Bauteils bei minimiertem Gewicht zu erzielen. Alternativ ist ebenfalls eine durch Vulkanisation/Klebung verbundene Konstruktion denkbar. - Die Verbindung der Sensormatte
1 mit der Aussenhaut2 erfolgt nach der kompletten Konservierung der Metallstrukturen, bevorzugt mit einem Polyurehtan-Kleber auf ganzer Fläche, bevor mit Isolierarbeiten begonnen wird. - Zusätzlich besitzen die Sensormatten
1 durchgehende Aussparungen16 für einen Durchtritt von Isoliernadeln zur Aufnahme einer Schiffsisolierung. - Das Sensorelement
10 ist an eine lokale Datenverarbeitungseinheit12 angeschlossen. Die Datenübermittlung an eine Zentraleinheit14 erfolgt über eine redundante Anbindung der Datenverarbeitungseinheiten12 an ein Netzwerk13 . In der Zentraleinheit14 erfolgt die Auswertung der Schadensereignisse, die Lokalisierung der Sensorelemente10 und Sensormatten11 . Die Zentraleinheit14 bildet eine Schnittstelle für die Anbindung an weitere Datenverarbeitungssysteme15 des Schiffes. - Die einzelnen Sensorelemente
10 werden in der Datenverarbeitungseinheit12 zusammengefasst und mit dem Netzwerk13 verbunden. Die Anschlußleitung11 zwischen einem Sensorelement10 und der Datenverarbeitungseinheit12 beinhaltet sowohl die für die Datenübermittlung als auch für die Spannungsversorgung der Sensorelemente10 notwendigen Leitungen. Die Spannungsversorgung der Datenverbeitungseinheit12 erfolgt durch das Bordnetz. Die Datenbeitungseinheiten12 und die Zentraleinheit14 sind redundant an das Netzwerk13 angeschlossen. - Die Funktion einer Sensormatte
1 besteht darin, dass ein durchschlagendes Projektil einer Waffe oder die durch eine äußere Detonation hervorgerufene Penetration der Beplankung2 einen Kurzschluss der beiden leitenden Schichten5 ,6 verursacht. Ein Kurzschluss im Bereich von Millisekunden reicht für die sichere Meldung über das Sensorelement10 an das Netzwerk11 . Die leitenden Schichten5 ,6 jeder Sensormatte1 sind dabei galvanisch von der Versorgungsspannung getrennt. Durch die Adressierung wird ein Signal über die Datenverarbeitungseinheiten12 und das Netzwerk13 an die Zentraleinheit14 zur Überwachung und Lokalisierung zugeführt. Hierdurch ist die Beschädigung relativ zeitnah überprüfbar und wird sowohl in Textform als auch grafisch im 3D Modell des Schiffes dargestellt. - Der Einsatz einer zweiten Lage Sensormatten
1 auf der Innenseite von Beschussschutzmassnahmen erlaubt zusätzlich die Überwachung der Raumintegrität.
Claims (6)
- Marineschiff mit Anordnungen zur zentralen Erfassung von Beschussschäden an einer Aussenhaut als Beplankung von Rumpf und/oder Aufbauten sowie freien Aussendecks durch Ausseneinwirkungen, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite der Aussenhaut (
2 ), wie in freien Feldern von Spanten (3 ) und Stringern (4 ), einzelne zerstörbare Sensormatten (1 ) fest mit der Aussenhaut (2 ) verbunden sind und die Sensormatten (1 ) durch mindestens zwei gegeneinander isolierte Lagen (5 ,6 ) aus elektrisch leitendem Material gebildet und eine zusätzliche Isolierung (7 ,9 ) in ihren Aussenbereichen aufweist, wobei jeder Sensormatte (1 ) ein Sensorelement (10 ) mit einer Spannungsversorgung für die elektrisch leitenden Lagen (5 ,6 ), einem Kurzschlussdetektor sowie einer Verbindung zu einem Datenverarbeitungseinheit (12 ) mit einer Adressierung aufweist und einer Zentraleinheit (14 ) zuführbar ist. - Marineschiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensormatte (
1 ) mit ihren isolierten Lagen (5 ,6 ) aus elektrisch leitendem Material, Isolierschichten (7 ,8 ,9 ) sowie Sensorelement und Anschlussverbindung eine verklebte bzw. vergossene abgeschlossene Einheit bildet. - Marineschiff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensormatte (
1 ) über eine Klebeverbindung mit der Aussenhaut (2 ) verbunden ist. - Marineschiff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensormatte (
1 ) Aussparungen (16 ) für einen Durchtritt von Isoliernadeln zur Aufnahme einer Schiffsisolierung aufweisen. - Marineschiff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensormatten (
1 ) eine Gesamtstärke von weniger als 5 Millimetern aufweisen. - Marineschiff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dass die einzelnen Schichten (
5 bis9 ) der Sensormatte (1 ) durch Folien gebildet sind.
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