DE102010054684A1 - Lager eines Fahrzeugsitzes - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Lager eines Fahrzeugsitzes zur Lagerung von mindestens zwei relativ zueinander beweglichen Komponenten des Fahrzeugsitzes, das mehrere Wälzkörper aufweist, die Wälzkörper zwischen zwei relativ zueinander bewegbaren Lagerteilen des Lagers angeordnet sind, von denen jeweils ein Lagerteil einer anderen Komponente des Fahrzeugsitzes zugeordnet ist, das Lager Führungsmittel aufweist, durch die sich zumindest eine vorbestimmbare Bewegungsrichtung der beiden Lagerteile ergibt.
- Fahrzeugsitze können Komponenten aufweisen, die relativ zueinander bewegt werden, wobei bei dieser Bewegung die relativ zueinander zu bewegenden Komponenten des Fahrzeugsitzes mittels eines Lagers reibungsmindernd gelagert sein sollen. Hierbei kann es sich um Bewegungen handeln, die entweder unabhängig voneinander nacheinander in unterschiedliche Bewegungsrichtungen oder gleichzeitig mit überlagerten unterschiedlichen Bewegungsrichtungen ausgeführt werden. Solche Gesamtbewegungen können beispielsweise translatorische Teilbewegungen als eine erste Bewegung und eine Drehbewegung als zweite Bewegung sein. Für derartige Gesamtbewegungen existieren keine standardisierten Lager, die in großen Stückzahlen auf dem Markt verfügbar sind. Falls solche Bewegungen ausgeführt werden sollen, ist es deshalb bisher erforderlich für jede Teilbewegung ein gesondertes Lager vorzusehen, beispielsweise ein erstes Lager für die translatorische Teilbewegung und ein weiteres, als Drehlager ausgebildetes Lager für die rotatorische Teilbewegung. Da an Fahrzeugsitze in Bezug auf Langlebigkeit von deren Komponenten und Sicherheit gegen Versagen hohe Anforderungen gestellt werden, führt dies bei Abwesenheit von Standardbauteilen wie Standardlager regelmäßig zu hohen Kosten, um derartige Funktionen zu realisieren. Es besteht deshalb ein Bedarf bei Fahrzeugsitzen solche vorbekannten Lösungen durch Lösungen zu ersetzen, mit denen derartige Bewegungen mit geringerem technischen Aufwand möglich werden.
- Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde für Komponenten von Fahrzeugsitzen, insbesondere aber nicht ausschließlich, für solche aus flächigen Blechen gebildete Komponenten, eine technisch möglichst einfach gestaltete Lagerung bereitzustellen, die trotzdem eine prinzipiell annähernd willkürliche Bewegung der Komponenten zuläßt, wobei die Bewegungsmöglichkeiten auf vorbestimmte Freiheitsgrade eingeschränkt sein können und wobei diese Bewegungsmöglichkeiten mit höchstens geringen konstruktiven Änderungen unterschiedliche Bewegungsfreiheitsgrade des Lagers ermöglichen sollen.
- Diese Aufgabe wird bei einem Lager der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch einen durch jeweils eine Kontaktfläche der Lagerteile begrenzten Hohlraum gelöst, in dem über die Kontaktflächen der Lagerteile für Abrollbewegungen der Wälzkörper auf den Lagerteilen in nichtlinearer Weise verteilte Wälzkörper angeordnet sind, wobei sämtliche Wälzkörper mit zumindest zwei der Kontaktflächen in Berührung sind, sowie durch Führungsmittel, mit denen die beiden Lagerteile in Bezug auf ein oder mehrere vorbestimmte Bewegungsfreiheitsgrade des Lager durch mechanischen Eingriff der Lagerteile ineinander führbar sind.
- Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Lagerung der beiden Komponenten des Sitzes durch Wälzkörper zu realisieren, die über Kontaktflächen der Lagerteile verteilt sind. Anders als beispielsweise bei vergleichsweise kompliziert und technisch aufwendig gestalteten Wälzkörperlagerungen mit Wälzkörperumläufen sind erfindungsgemäß sämtliche Wälzkörper gleichzeitig mit zumindest zwei Kontaktflächen in Berührung. Des weiteren führen bei einer Bewegung der Lagerteile sämtliche Wälzkörper simultan eine Relativbewegung gegenüber zumindest einem der Lagerteile, üblicherweise gegenüber beiden Lagerteilen, aus, bei der sich sämtliche Wälzkörper zumindest näherungsweise in die gleiche Richtung, also näherungsweise parallel bewegen. Zur Vorgabe der möglichen Bewegungen sind vorzugsweise an den Lagerteilen selbst Führungsmittel vorgesehen, mit denen der zumindest eine Freiheitsgrad des Lagers definiert wird.
- Ebenfalls im Unterschied zu vorbekannten Lagern sind die Lagerteile Bestandteile des konstruktiven Aufbaus des Fahrzeugsitzes selbst und damit keine standardisierten Lager für deren Einbau der Sitz konstruktiv angepasst werden müsste. Die Lagerteile können im Sitz eine weitere Funktion als lediglich die Lagerung übernehmen, beispielsweise können sie Bestandteil der lasttragenden Sitzstruktur sein. Sie sind somit vorzugsweise auch Funktionsteile des Sitzes und ermöglichen damit die Vermeidung von zusätzlichen Lagerbauteilen am Fahrzeugsitz, was neben einer Gewichtseinsparung auch zu niedrigeren Herstellungskosten der Sitze genutzt werden kann.
- Beim erfindungsgemäßen Lager kommen vorzugsweise nur Wälzkörper mit im wesentlichen identischen Durchmessern zum Einsatz. Da vorzugsweise auch ein Hohlraum mit an allen Stellen des Hohlraums im wesentlichen identischer Höhe vorgesehen ist, wobei die Höhe zumindest in etwa dem Durchmesser der Wälzkörper entspricht, sind bei diesen Ausführungsformen der Erfindung sämtliche Wälzkörper mit beiden Kontaktflächen der zwei relativ zueinander bewegten Lagerteile während des Bewegungsvorgangs gleichzeitig miteinander in Kontakt. Somit tragen während der gesamten Bewegung sämtliche Wälzkörper zur Lagerung und Lastabtragung bei.
- In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung befinden sich die Wälzkörper frei beweglich im Hohlraum. Bei einer solchen Ausführungsform sollten die Wälzkörper mehr als die Hälfte des Hohlraums, aber weniger als den vollständigen Hohlraum, ausfüllen. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass die Tragfähigkeit des Lagers im wesentlichen gleichmäßig über die Kontaktflächen verteilt ist. Die Wälzkörper werden vorzugsweise durch eine Begrenzung des Hohlraums in letzterem gehalten. Eine technisch einfach zu realisierende Lösung kann hierbei beispielsweise vorsehen, dass die Begrenzung als erhabene Berandung an einer oder mehreren Kontaktflächen ausgebildet ist. Die Berandung kann hierbei mit Vorteil jeweils die gesamte Kontaktfläche umranden und begrenzen.
- In anderen Ausführungsformen der Erfindung können zumindest ein Teil, vorzugsweise sämtliche, der Wälzkörper in einem Wälzkörperkäfig eingefügt sein, durch den die Wälzkörper geführt und in vorbestimmten Abständen zueinander gehalten werden. Es kann sich hierbei insbesondere um einen ringförmig geschlossenen Wälzkörperkäfig handeln. Ein Wälzkörperkäfig hat unter anderem den Vorteil, dass die Verteilung der Wälzkörper im Hohlraum im wesentlichen vorbestimmt sein kann und deshalb, im Vergleich zu Ausführungsformen ohne Wälzkörperkäfig, eine geringere Anzahl von Wälzkörpern ausreichen kann, um eine sichere Lastabtragung und Bewegung der Lagerteile während der gesamten Betriebsdauer zu gewährleisten.
- Als Wälzkörper kommen insbesondere Kugeln, Zylinder und Nadel, jeweils aus einem zur Lastabtragung und Wälzbewegung geeigneten Werkstoff in Frage, insbesondere aus Stahl.
- Im Gegensatz zu vorbekannten, auf Wälzkörpern basierenden, Lösungen für Fahrzeugsitze können sowohl die Kontaktflächen als auch die Lagerteile eine nahezu beliebige geometrische Gestalt aufweisen. So sind neben ebenen, d. h. planen zweidimensionalen, Kontaktflächen von zwei Lagerteilen, auch nicht-ebene, sich in drei Raumrichtungen erstreckende, Kontaktflächen möglich. Derartige Kontaktflächen können beispielsweise Abschnitte von Oberflächen eines konkaven und eines konvexen Kugelsegments sein, die aufgrund eines gemeinsamen Mittelpunkts für die unterschiedlichen Radien der beiden Kontaktflächen einen konstanten Abstand zwischen sich ausbilden. In dem sich aufgrund des Abstands der beiden gekrümmten Flächen ergebenden Hohlraum können Wälzkörper angeordnet sein, die mit beiden Kontaktflächen in Berührung sind und somit eine Wälzkörperlagerung für Relativbewegungen mit einem oder mehreren Freiheitsgraden der jeweiligen Lagerteile ermöglichen. Die Kontaktflächen können auch andere dreidimensionale Verläufe aufweisen als Kugelsegmente, so können insbesondere auch Freiformflächen als Kontaktflächen vorgesehen sein.
- Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung.
- Die Erfindung wird anhand von in den Figuren rein schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert, es zeigen:
-
1 einen mit einem erfindungsgemäßen Lager versehenen Fahrzeugsitz; -
2 ein erfindungsgemäßes Lager in einer Draufsicht; -
3 das Lager aus2 in einer perspektivischen Darstellung; -
4 das Lager aus2 mit abgenommenem oberen Lagerteil; -
5 das Lager aus2 in einer Seitenansicht; -
6 ein Lagerbolzen des Lagers aus2 ; -
7 eine Querschnittsdarstellung durch das Lager aus2 ; -
8 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lagers; -
9 das Lager aus8 mit abgenommenem Verschlussdeckel; -
10 der Verschlussdeckel des Lagers aus8 . - In
1 ist ein Fahrzeugsitz1 gezeigt, in dem ein erfindungsgemäßes Lager, wie beispielsweise in2 dargestellt, zum Einsatz kommt. Der Fahrzeugsitz1 kann beispielsweise ein Einzelsitz, wie beispielsweise ein Fahrer- oder Beifahrersitz sein, insbesondere für die erste Reihe eines Kraftfahrzeuges oder eines Einzelsitzes für eine zweite Sitzreihe. - Der in
1 gezeigte Fahrzeugsitz1 ist auf zwei parallel zueinander verlaufenden Oberschienen2 längsverschiebbar angeordnet. Jede der Oberschienen2 ist hierzu in an sich bekannter Weise in einer jeweils fahrzeugseitig befestigten Unterschiene3 längsverschiebbar geführt. Der Fahrzeugsitz1 weist ein Sitzkissenteil1a auf, das gegebenenfalls höhenverstellbar sein kann. Ferner ist der Fahrzeugsitz1 mit einer in seiner Neigung verstellbaren Lehne1b versehen, die in prinzipiell an sich bekannter Weise auf beiden Fahrzeugsitzseiten mittels jeweils einem Verstellbeschlag4 am Sitzkissenteil1a schwenkbar angelenkt ist. Als Verstellbeschläge4 können beispielsweise die in derDE 10 2007 009 172 B4 oderDE 10 2007 051 761 A1 gezeigten Verstellbeschläge vorgesehen sein, mit denen die Lehne verstell- und in beliebigen Positionen arretierbar ist. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung kann jedoch auch jeder beliebige andere Verstellbeschlag vorgesehen sein, mit dem die Lehne am Sitzkissenteil neigungsverstellbar befestigt werden kann. Zudem kann der Fahrzeugsitz mit einem Neigungseinsteller versehen sein, wie er beispielsweise in derDE 20 2008 002 339 U1 offenbart ist. - Das Sitzkissenteil
1a und die Lehne1b derartiger Sitze weisen zur Aufnahme von mechanischen Belastungen Strukturkomponenten auf, die jeweils ein Gestell oder eine Struktur der Lehne und des Sitzkissenteils bilden. Die Strukturkomponenten können einstückig oder aus mehreren Strukturteilen gefertigt sein. Die einzelnen Strukturteile und Strukturkomponenten sind üblicherweise Blechteile aus einem metallischen Werkstoff oder anderen Werkstoffen mit hoher Festigkeit, insbesondere Quer- und Längsstreben. Sowohl die Strukturteile des Sitzkissenteils als auch die Strukturteile der Lehne können jeweils zu einem rahmenartigen Gebilde zusammengesetzt sein. Zudem sind Strukturkomponenten in der Regel zur Optimierung des Verhältnisses aus Gewicht und mechanischer Belastbarkeit in vorbestimmter Weise profiliert, beispielsweise als Hohlprofil ausgebildet. Sowohl die Struktur des Sitzkissenteil1a als auch die der Lehne1b sind mittels geeigneten Polsterteilen aufgepolstert, wodurch der Sitz1 seine Form und sein Erscheinungsbild – wie sie in1 vereinfacht dargestellt sind – erhält. - Im Ausführungsbeispiel ist das Sitzkissenteil
1a mittels eines der in den2 bis7 dargestellten erfindungsgemäßen Lager7 auf den Oberschienen2 drehbar gelagert. Das in2 des ersten Ausführungsbeispiels dargestellte Lager7 weist hierzu ein schienenseitiges Lagerteil7a sowie ein sitzkissenteilseitiges Lagerteil7b auf. Die beiden Lagerteile7a ,7b können hierzu in der Weise ausgebildet sein, wie dies beispielhaft in2 gezeigt ist. Wie dort zu erkennen ist, ist das untere schienenseitige Lagerteil7a ein im wesentlichen ebenes rechteckförmiges Blechteil, dessen Rand7c als Begrenzung nach oben umgebogen ist. Auf seiner Innenseite, d. h. auf der zum oberen Lagerteil7b gewandten Seite, ist am Lagerteil7a eine ebene Kontaktfläche8 ausgebildet. Zudem weist das untere Lagerteil7a ein in4 erkennbares Langloch9 auf, das durch die gesamte Dicke des Lagerteils7a verläuft. Das Langloch9 befindet sich in Bezug auf die Breite des untere Lagerteils7a etwa in dessen Mitte, in Bezug auf die Länge des Lagerteils7a weist es zu einer Stirnseite einen kürzeren Abstand auf als zur gegenüberliegenden Stirnseite. Das Langloch9 ist mit einer um das Langloch9 umlaufenden und in Bezug auf die Kontaktfläche8 erhabenen Begrenzung konstanter Höhe versehen. - Das obere im wesentlichen ebene Lagerteil
7b ist ebenfalls als Blechteil ausgebildet und hat in einer Draufsicht einen mittleren rechteckförmigen Abschnitt, an dessen Stirnseiten sich jeweils ein endseitiger halbkreisförmiger Abschnitt anschließt. Das obere Lagerteil7b weist an seiner zum unteren Lagerteil7a gewandten Seite eine ebene Kontaktfläche11 auf, die mit einer am oberen Lagerteil umlaufende und auf das untere Lagerteil gerichtete, als Begrenzung dienende, Umbiegung12 versehen ist. Etwa mittig im oberen Lagerteil ist letzteres mit einer Ausnehmung13 versehen. - Ein Lagerbolzen
14 ist durch das Langloch9 und die Ausnehmung13 durchgeführt. Im Bereich des Langlochs9 entspricht der Durchmesser des Lagerbolzens14 der Breite des Langlochs9 und dem Durchmesser der Ausnehmung des oberen Lagerteils7b . Im Bereich der Außenseite des Lagerteils7a weist der Lagerbolzen14 eine Schulter14a auf. Am gegenüberliegenden Ende des Lagerbolzens ist auf ein Gewinde eine Mutter aufgeschraubt, die gegen die Außenseite des als Verschlussdeckel ausgebildeten oberen Lagerteils7b anliegt. Zusammen mit der Mutter bildet die Schulter somit eine axiale Fixierung für den Lagerbolzen an den beiden Lagerteilen7a ,7b . Das obere Lagerteil7b mit seiner Umbiegung12 sowie das untere Lagerteil7a bilden somit einen Hohlraum15 aus, der in seiner Höhe durch die beiden Kontaktflächen8 ,11 sowie seitlich durch die Umbiegung12 des oberen Lagerteils7b begrenzt ist. Wie insbesondere der4 entnommen werden kann, sind im Hohlraum eine Vielzahl von Wälzkörpern angeordnet. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den Wälzkörpern um Wälzkugeln16 aus Stahl, die sämtliche einen identischen Durchmesser aufweisen. Die Höhe des Hohlraums15 entspricht im wesentlichen dem Durchmesser der Wälzkugeln16 . Sämtliche Wälzkugeln16 stehen sowohl mit der Kontaktfläche8 des unteren Lagerteils7a als auch mit der Kontaktfläche11 des oberen Lagerteils7b in Kontakt. Die Anzahl der Kugeln16 ist im Verhältnis zur Größe des zur Verfügung stehenden Hohlraum15 so bemessen, daß bei jeder beliebigen Verteilung der Wälzkörper im Hohlraum15 an jeder Stelle des Hohlraums15 eine ausreichende Tragfähigkeit des Lagers gegeben ist und trotzdem die Wälzkörper sich noch in der vorgesehenen Weise bewegen können, so dass sie relativ zu den Kontaktflächen8 ,11 eine Abrollbewegung ausführen können. Vorzugsweise sind deshalb mindestens ca. 60% des Hohlraumes mit Wälzkörpern, im Ausführungsbeispiel Wälzkugeln16 , gefüllt. Hierbei ist besonders bevorzugt, dass im Hohlraum lediglich eine Wälzkugel16 weniger angeordnet ist, als maximal in den Hohlraum15 hineinpassen würde. Da der Hohlraum15 seitlich am Umfang durch die Umbiegung12 des oberen Lagerteils7b begrenzt wird, werden die Wälzkugeln16 durch die Umbiegung12 im Hohlraum15 gehalten. - Im eingebauten Zustand des Lagers im Fahrzeugsitz ist der Lagerbolzen
14 bei diesem Ausführungsbeispiel zumindest näherungsweise vertikal ausgerichtet, wie dies in5 dargestellt ist. Hierdurch ergibt sich eine relative Längsverschiebbarkeit der beiden Lagerteile7a ,7b zueinander in einer Ebene, die parallel zur Ebene liegt, die durch die beiden Längsbewegungsachsen der Oberschienen2 aus1 aufgespannt werden. Zudem sind die beiden Lagerteile7a ,7b um die Längsachse14b des Lagerbolzens14 relativ zueinander drehbar. Die Längsverschiebebewegung und die Drehbewegung können hierbei auch überlagert werden. - Bei diesen genannten Bewegungen findet eine Abwälzbewegung der Wälzkugeln
16 auf der Kontaktfläche11 des oberen Lagerelements7b und auf der Kontaktfläche8 des unteren Lagerelements7a statt. Die relative Bewegung der beiden Lagerteile7a ,7b kann durch eine absolute Bewegung von einem der beiden Lagerteile eingeleitet werden, beispielsweise durch das obere Lagerteil7b . Entsprechend der Bewegungsrichtung des die Bewegung einleitenden Lagerteils7a ,7b führen sämtliche Wälzkugeln16 , sofern sie nicht durch die Berandung des Hohlraums oder des Langlochs9 an ihrer Bewegung gehindert werden, eine Bewegung mit einer Bewegungsrichtung ihrer Mittelpunkte aus, die parallel zur Bewegungsrichtung des absolut bewegten oberen Lagerteils7b verläuft. Die Wälzkugeln16 sind hierbei mit beiden Kontaktflächen8 ,11 in Berührung und führen auf beiden Kontaktflächen8 ,11 jeweils eine Rollbewegung aus. - In den
8 bis10 ist eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform gezeigt. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel sind ein unteres und ein oberes Lagerteil107a ,107b vorgesehen, zwischen denen Wälzkugeln116 angeordnet sind Die beiden Lagerteile107a ,107b entsprechen in ihrer Funktion den beiden Lagerteilen7a ,7b des ersten Ausführungsbeispiels. Auch die Lagerteile107a ,107b des zweiten Ausführungsbeispiels sind als Blechteile ausgebildet. Das untere Lagerteil weist einen näherungsweise kreisförmigen Abschnitt107d auf, an den sich ein stegförmiger Abschnitt107e anschließt. Im kreisförmigen Abschnitt107d ist ein längliches Formloch109 mit konstanter Breite eingebracht. Das Formloch109 weist drei hintereinander liegende, geradlinige verlaufende Abschnitte109a ,109b ,109c auf, die durch zwei Winkelabschnitte ineinander übergehen. Die beiden endseitigen Abschnitte109a ,109c verlaufen hierbei parallel zueinander, während der mittlere Abschnitt109b in Bezug auf die beiden endseitigen Abschnitte109a ,109c nicht-parallel ausgerichtet ist. - Das obere Lagerteil
107a ist auch hier als Lagerdeckel ausgebildet, der über dem Formloch109 angeordnet und in diesem mittels eines Lagerbolzens114 geführt wird. An dem als Blechteil ausgebildeten oberen Lagerteil107b ist eine an dessen Rand umlaufende Umbiegung112 vorgesehen, die eine ebene Kontaktfläche111 umgibt und die auf die Kontaktfläche108 des unteren Lagerteils107a gerichtet ist ohne letztere zu berühren. Der Lagerbolzen114 ist am Lagerdeckel befestigt. Der Durchmesser des Lagerbolzens114 entspricht näherungsweise der Breite des Formlochs109 und ist in diesem in der Weise angeordnet, dass die Längsachse114b des Lagerbolzens senkrecht zu den Kontaktflächen108 ,111 der beiden Lagerteile107a ,107b ausgerichtet ist. - Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der
2 bis7 ist in diesem Ausführungsbeispiel der durch die Kontaktflächen108 ,111 der beiden Lagerteile107a ,107b sowie durch die Begrenzung des oberen Lagerteils107b gebildete Hohlraum115 weniger stark mit Wälzkugeln116 gefüllt. Zudem sind die Wälzkugeln116 in einem Wälzkörperkäfig117 angeordnet, der mit einzelnen miteinander verbundenen Segmenten versehen sein kann, die jeweils eine Aufnahme für eine der Wälzkugeln116 aufweisen. Der Wälzkörperkäfig117 ist ringförmig in sich geschlossen. Die Wälzkugeln116 haben somit aufgrund des Wälzkörperkäfigs117 einen vorbestimmten Abstand zueinander. Der Wälzkörperkäfig117 kann vorzugsweise am oberen Lagerteil107b , also dem Lagerdeckel, befestigt sein. Hierdurch ist eine gleichbleibend gleichmäßige Verteilung der Wälzkugeln116 im Hohlraum – im Ausführungsbeispiels entlang des Umfangs des Lagerdeckels – gewährleistet. Zudem ist hierdurch sichergestellt, dass die Wälzkugeln116 nicht in den Bereich des Formlochs109 gelangen und dadurch aus dem Hohlraum herausfallen können. - Der Längsverlauf des Formlochs
109 entspricht dem zwischen den beiden Lagerteilen107a ,107b vorgesehen Verlauf der relativen Längsbewegung, welche die beiden Lagerteile zueinander ausführen können. Das Formloch109 und der in das Formloch109 mechanisch eingreifende und darin formschlüssig geführte Lagerbolzen114 dienen als Führungsmittel, mit denen ein Bewegungsfreiheitsgrad des Lagers vorgegeben wird. Zusätzlich zur Längsbewegung ist auch eine relative Drehbewegung der beiden Lagerteile107a ,107b um die Längsachse114b des Lagerbolzens114 als weiterer Bewegungsfreiheitsgrad möglich. Das obere Lagerteil107b , das vorzugsweise mit dem zu bewegenden Bauteil des Fahrzeugsitzes verbunden ist, liegt mit seiner Kontaktfläche111 auf den Wälzkugeln116 auf. Bei einer in das zu bewegende Bauteil des Fahrzeugsitzes, beispielsweise in die Sitzschale, eingeleiteten Bewegung wird aufgrund des Formlochs109 und/oder einer Drehbarkeit des Lagerbolzens114 um seine Längsachse114b eine entsprechend diesen Freiheitsgraden vorbestimmte Bewegung des oberen Lagerteils107b ausgeführt. Das obere Lagerteil107b bewegt hierbei den Lagerbolzen114 entlang des Formlochs109 und/oder im Formloch109 um die Längsachse114b des Lagerbolzens114 . Das sich bewegende obere Lagerteil107b stützt sich hierbei auf den Wälzkugeln116 ab und erzeugt aufgrund seiner Bewegung eine Rollbewegung der Wälzkugeln116 auf der Kontaktfläche111 und auf der Kontaktfläche108 des unteren Lagerteils107a . Aufgrund ihrer hierdurch bedingten Rollbewegung bewegen sich hierbei die Mittelpunkte sämtlicher Wälzkugeln116 parallel zur Bewegung des oberen Lagerteils107b . - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 1a
- Sitzkissenteil
- 1b
- Lehne
- 2
- Oberschiene
- 3
- Unterschiene
- 4
- Verstellbeschlag
- 7
- Lager
- 7a
- schienenseitiges (unteres) Lagerteil
- 7b
- sitzkissenteilseitiges (oberes) Lagerteil
- 7c
- Rand
- 8
- Kontaktfläche von
7a - 9
- Langloch
- 11
- Kontaktfläche
- 12
- Umbiegung
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Lagerbolzen
- 14a
- Schulter
- 14b
- Längsachse
- 15
- Hohlraum
- 16
- Wälzkugel
- 107a
- schienenseitiges (unteres) Lagerteil
- 107b
- sitzkissenteilseitiges (oberes) Lagerteil
- 107d
- kreisförmiger Abschnitt
- 107e
- stegförmiger Abschnitt
- 108
- Kontaktfläche
- 109
- Formloch
- 111
- Kontaktfläche
- 112
- Umbiegung
- 114
- Lagerbolzen
- 114b
- Längsachse
- 115
- Hohlraum
- 116
- Wälzkugeln
- 117
- Wälzkörperkäfig
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007009172 B4 [0025]
- DE 102007051761 A1 [0025]
- DE 202008002339 U1 [0025]
Claims (9)
- Lager eines Fahrzeugsitzes zur Lagerung von mindestens zwei relativ zueinander beweglichen Komponenten des Fahrzeugsitzes, das mehrere Wälzkörper aufweist, die Wälzkörper zwischen zwei relativ zueinander bewegbaren Lagerteilen (
7a ,7b ;107a ,107b ) des Lagers (7 ) angeordnet sind, von denen jeweils ein Lagerteil (7a ,7b ;107a ,107b ) einer anderen Komponente des Fahrzeugsitzes zugeordnet ist, das Lager (7 ) Führungsmittel aufweist, durch die sich zumindest eine vorbestimmbare Bewegungsrichtung der beiden Lagerteile (7a ,7b ;107a ,107b ) ergibt, gekennzeichnet durch einen durch jeweils eine Kontaktfläche der Lagerteile begrenzten Hohlraum (15 ,115 ), in dem über die Kontaktflächen (8 ,11 ;108 ,111 ) der Lagerteile (7a ,7b ;107a ,107b ), die für Abrollbewegungen der Wälzkörper auf den Lagerteilen (7a ,7b ;107a ,107b ) vorgesehen sind, in nichtlinearer Weise verteilte Wälzkörper angeordnet sind, wobei sämtliche Wälzkörper mit zumindest zwei der Kontaktflächen (8 ,11 ;108 ,111 ) in Berührung sind, sowie durch Führungsmittel, mit denen die beiden Lagerteile (7a ,7b ;107a ,107b ) in Bezug auf ein oder mehrere vorbestimmte Bewegungsfreiheitsgrade des Lagers (7 ) durch mechanischen Eingriff der Lagerteile (7a ,7b ;107a ,107b ) ineinander formschlüssig führbar sind. - Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer relativen Bewegung der beiden Lagerteile (
7a ,7b ;107a ,107b ) entlang einer ein- oder mehrdimensionalen Bewegungsrichtung sämtliche Wälzkörper des Lagers (7 ) sich simultan parallel zur Bewegungsrichtung der Lagerteile (7a ,7b ;107a ,107b ) bewegen. - Lager nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Hohlraum (
15 ,115 ) Wälzkörper mit zumindest im wesentlichen gleichem Durchmesser angeordnet sind und der Hohlraum (15 ,115 ) eine im wesentlichen konstante Höhe aufweist, die näherungsweise dem Durchmesser der Wälzkörper entspricht. - Lager nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen zwischen den Lagerteilen angeordneten Wälzkörperkäfig (
117 ), in dem sich Wälzkörper befinden. - Lager nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Kontaktflächen (
8 ,11 ;108 ,111 ) der Lagerteile (7a ,7b ;107a ,107b ) eine Begrenzung für die Wälzkörper aufweist. - Lager nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Kontaktflächen (
8 ,11 ;108 ,111 ) an einem als Verschlussdeckel ausgebildeten Lagerteil (7a ,7b ;107a ,107b ) vorgesehen ist, der durch Formschluss an einem anderen Lagerteil (7a ,7b ;107a ,107b ) mit zumindest einem Bewegungsfreiheitsgrad beweglich geführt ist. - Lager nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet, durch Kontaktflächen (
8 ,11 ;108 ,108 ) der Lagerteile (7a ,7b ;107a ,107b ), die sich in zumindest zwei unterschiedliche Raumrichtungen erstrecken. - Lager nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch dreidimensionale Kontaktflächen (
8 ,11 ;108 ,108 ) von Lagerteilen (7a ,7b ;107a ,107b ). - Lager nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktflächen (
8 ,11 ;108 ,111 ) an Lagerteilen (7a ,7b ;107a ,107b ) ausgebildet sind, die relativ zueinander zu bewegende Funktionsteile des Fahrzeugsitzes sind.
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