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Gegenstand der Erfindung ist ein Ausgabegerät, welches vorbeigehenden Passanten geschnittene oder gestanzte Informationskarten endlicher Länge (z. B. Visitenkarten, Gutscheine) automatisch für die Mitnahme zur Verfügung stellt. Das Ausgabegerät detektiert die Annäherung eines Passanten durch einen Sensor und erregt dann auf akustische und/oder optische Art die Aufmerksamkeit des Passanten. Dabei wird dem Passanten durch einen Schlitz hindurch eine Informationskarte zur Mitnahme angeboten. Bei einer Nicht-Entnahme verbleibt die Informationskarte wahlweise im Schlitz oder sie wird in das Ausgabegerät zurück eingezogen. Durch einen eingebauten Drucker für die Informationskarten bzw. weitere Interaktionsmöglichkeiten ist das System erweiterbar. Mit Informationskarten sind Druckerzeugnisse vorzugsweise in der Größe von Visiten- oder Postkarten und bestehend aus Papier, Karton oder Kunststofffolie gemeint. Die Ausgabegeräte werden an oder innerhalb der Außenfassade von Geschäften, an Messe- und Informationsständen, an bzw. in Pfeilern, Säuen, Türen, Fenstern, Plakaten oder Plakatständern montiert bzw. integriert oder in oder auch an mobilen Fahrzeugen angebracht und ermöglichen eine Kundenwerbung zu beliebigen Zeiten, insbesondere auch außerhalb der Öffnungszeiten sowie an Sonn- und Feiertagen.
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Bei zwischenmenschlichen, geschäftlichen Kontakten ist es Standard, dass Gesprächspartner mit höflicher Geste Visitenkarten austauschen. Diese Art des Informationstausches ist so erfolgreich, dass es kaum ein Unternehmen gibt, die keine Visitenkarten verwenden. Die persönliche Übergabe einer Visitenkarte kann als erster zwischenmenschlicher Austausch lange in Erinnerung bleiben. Es ist daher zu überlegen, ob auch Geschäfte in ähnlicher Weise mit Passanten – als potentiellen Kunden – direkt am Verkaufsort in direkten Kontakt treten, insbesondere dann, wenn das Geschäft geschlossen ist oder Kunden nur an einer Telefonnummer, Email- oder Internetadresse oder sonstigen Standardinformationen interessiert sind.
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Heutzutage werben viele Geschäfte mit Anzeigen in der Tagespresse bzw. im Internet für ihre Produkte und Dienstleistungen. Daneben nutzen sie häufig kostenintensive Werbemittel wie Kataloge, Postsendungen, Werbebroschüren oder auch publikumswirksame Aktionen. Nach Geschäftsschluss werben viele Geschäfte durch die in Ihren Schaufenstern ausgestellten Waren oder auch durch vor das Geschäft aufgestellte Hinweisschilder. Gerade in Geschäftsstraßen oder Fußgängerzonen mit einer Vielzahl von Geschäften fällt es Kunden jedoch schwer, sich aufgrund der Unmengen an optischen Informationen und Eindrücken alle interessanten Artikel oder die verschiedenartigen Geschäfte zu merken. Dies gilt z. B. auch für Touristen, die sich in fremden Städten aufhalten. Häufig möchten Kunden auch, nachdem das Interesse für ein Geschäft geweckt ist, sich von zuhause die Internetseite des Geschäftes ansehen und gegebenenfalls dort auf zeitsparende und bequeme Weise elektronisch bestellen.
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Vor und nach Geschäftsschluss sowie an Sonn- und Feiertagen laufen viele Menschen an den Geschäften in den Innenstädten vorbei. Es besteht ein Interesse seitens der Geschäfte, dem Kunden zu helfen, sich auch außerhalb der Geschäftszeiten gezielt an ein Geschäft bzw. seine angebotenen Waren oder Verkaufsaktionen zu erinnern. Ebenfalls versuchen viele Geschäfte in den Seitenstraßen mit aufgestellten Klapp-Plakaten Kunden zu einem Besuch Ihres Geschäftes zu bewegen. Häufig werden die Klapp-Plakate aber nicht wahrgenommen oder es fehlt ein Anreiz wie z. B. ein Gutschein o. ä., um ein von der Hauptstraße entferntes Geschäft aufzusuchen. Ebenfalls wird häufig durch das Verteilen von Flugblättern oder Direktansprache von Passanten geworben. Der Aufwand ist jedoch hoch und viele Flugblätter bleiben unwirksam, da sie im nächsten Papierkorb entsorgt werden. Ähnliche Probleme, mit potentiellen Kunden in Kontakt zu gelangen, treten auf Messestände, Poster-Präsentation und anderen Werbeaktionen auf. Auch während der Geschäftszeiten bzw. bei Anwesenheit von Verkaufspersonal möchten Kunden häufig nur eine unverbindliche Kurz-Information mitnehmen, sich aber aufgrund von Zeitmangel nicht auf ein längeres Gespräch mit dem Fachpersonal einlassen. Auch kann durch das Angebot bzw. die Mitnahme einer Informationskarte, z. B. auch in Verbindung mit einer Aktion bei einer Vorlage der Karte (Rabatt, Gewinnmöglichkeit, Schnupperkurs, Informationsveranstaltung, Sonderaktionen), starkes Interesse und Neugier bei Passanten bzw. potentiellen Kunden geweckt werden.
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Stand der Technik sind Ticket-, Fahrkarten- bzw. Parkautomaten oder Wartemarkenspender in Ämtern in den verschiedenen Ausführungen. Diese stellen Tickets, Fahrkarten oder Parkscheine nach Münzeinwurf oder nach manueller Aktivierung durch einen Druckknopf oder eine Touchscreen zur Verfügung. Ein allgemeiner Kartenspender und einige typische Komponenten werden in
DE 20 2006 012 388 U1 dargestellt. Viele Kartenautomatensysteme sind massiv und einbruchssicher gebaut, da Sie ebenfalls Geldspeicher beinhalten. Die Systeme, die für eine Geldabrechnung konzipiert sind, geben in der Regel nur Zahlungsquittungen aus.
DE 20 2005 003 971 U1 stellt ein Informationsterminal vor, welches Passanten Informationen auf einem Display abrufen lässt. Hier können jedoch keine Informationskarten entnommen werden. Ebenfalls gibt es sehr preiswerte und einfach gestaltete Visitenkartenständer oder -halter aus Kunststoff, welche Visitenkarten zur Mitnahme zur Verfügung stellen. Diese Systeme gibt es auch mit einem Deckel, so dass Sie damit witterungstauglich sind. Nachteil dieser Systeme ist, dass das Design nicht sehr ansprechend ist und zudem nicht gegen Vandalismus oder gegen Ausleeren z. B. durch Kinder geschützt ist. Ebenfalls wird die Aufmerksamkeit eines Passanten nicht aktiv erregt. Des Weiteren existieren batteriebetriebene Tisch-Visitenkartenboxen (sog. „name card dispenser”, z. B. Royray Advertising Products Co., Ltd, China), die auf Knopfdruck eine Visitenkarte ausgeben. Diese Systeme werden einfach auf einer horizontalen Fläche aufgestellt, sind weder fixiert noch montiert und zudem witterungsempfindlich ausgeführt, d. h. für Außeneinsätze nicht geeignet. Es lassen sich zudem nur eine kleine Anzahl (etwa 20) Visitenkarten in dem Gerät verstauen. Weiterhin gibt es Plakate, die Passanten Informationen als Sprache oder Bilder zukommen lassen oder über drahtlose Schnittstellen in digitaler Form an Mobilfunkgeräte senden. Auch hier ist es nicht vorgesehen, dass ein Passant Informationskarten mitnehmen kann. In
WO 2010121276 wird ein berührungsloser Handtuchrollenspender vorgestellt. Durch einen elektronischen Sensor wird eine unmittelbar an das Gerät herangeführte Hand durch die Bewegung detektiert und aufgerolltes Endlos-Tissuepapier aus einem Schlitz herausgeführt. Das Tissuepapier kann von einem Kunden durch einen Abreißvorgang entnommen werden. Häufig besitzt das Tissuepapier auch zu diesem Zweck Perforationen, entlang derer es in vorgegebenen Längen abgerissen werden kann. Damit eignen sich solche Geräte nicht für die Ausgabe einzelner, geschnittener oder gestanzter Informationskarten. Zudem führt der Prozess des Greifens und Abreißens des Tissuepapier zu Abreißkanten und Knitterfalten, was aus werbetechnischen Gründen auch nicht günstig ist. Weiterhin reagieren Handtuchspender nur auf Bewegungen in unmittelbarer Nähe. Sie detektieren Bewegungen, die in einer Entfernung von weniger als 30 cm auftreten, reagieren aber nicht auf Passanten in einer Entfernung größer als ein Meter.
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Es stellt sich die Aufgabe, Passanten als potentiellen Kunden bei Annäherung an einen Ort (z. B. Geschäft, Schaufenster, Messestand, Poster, Plakat, Plakatständer, Bild, Informationsschalter, Werbetafel, Fahrzeug) auf die Möglichkeit der Mitnahme einer Informationskarte aufmerksam zu machen und die Mitnahme einer solchen anzubieten, wobei Wettertauglichkeit (bezüglich Wind, Schnee, Regen, Frost), Schutz vor Vandalismus, Schutz vor Ausleeren durch Kinder, Schutz vor Manipulation oder Schutz vor Zerstörung vorzusehen sind. Mit dem Begriff Informationskarte werden in dieser Patentschrift ausschließlich geschnittene oder ausgestanzte Einzelkarten wie z. B. Visitenkarten, Postkarten bezeichnet (im Gegensatz z. B. zu Endlos-Rollenpapier oder gefaltetem Endlospapier).
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Die Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Ausgabegerät nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sowie die Verfahrenschritte bei der Durchfürung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß besteht das Ausgabegerät besteht aus einem Informationskartenspeicher mit Nachfüllmöglichkeit, einer Fördereinrichtung zur Ausgabe der Informationskarte einschließlich Energieversorgung und Steuerung, einem Schlitz, durch den die Informationskarte nach außen geschoben wird, mindestens eine armierte Oberfläche, welche das Ausgabegerät schützt sowie eine Oberfläche oder allgemein eine Struktur, an der das Ausgabegerät fest montiert oder in der das Ausgabegerät integriert ist. Zusätzlich wird das Ausgabegerät je nach Anwendungsfall mit einem oder mehreren Sensoren, Displays, Lautsprechern, Mikrofonen, Beleuchtungssystemen sowie mechanischen oder berührungslosen Bedienelementen versehen. Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, dass das Ausgabegerät Informationskarten unterschiedlicher Größe ausgeben kann. Dadurch können z. B. mit einem Ausgabegerät z. B. Visitenkarten und Postkarten ausgegeben werden. Das Ausgabegerät besitzt zu diesem Zweck zwei Kartenspeicher für Informationskarten. Die Informationskarten können auch von einer Rolle abgerollt und in der gewünschten Länge abgeschnitten werden. Es ist ebenfalls vorgesehen, dass für jede Informationskartenbreite ein eigener Schlitz verwendet wird. Alternativ ist ein Schlitz für alle Informationskartenbreiten vorgesehen. Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist ein im Ausgabegerät eingebauter oder in der Nähe installierter und mit dem Ausgabegerät verbundener Sensor, der die Annäherung eines oder mehrerer Passanten zum Ort des Ausgabegerätes detektiert. Zu diesem Zweck werden die im Stand der Technik bekannten Mechanismen zur Detektion bzw. Bewegungsmeldung z. B. mittels Ultraschallsensor, Infrarotsensor, lasergestützter Detektion, Lichtschranke, kapazitativer Sensor oder Wärmesensor genutzt. Ebenfalls ist es vorgesehen, externe Sensoren (z. B. Trittplattensensor, Deckensensor) zu verwenden und die Signale via Kabel oder Funk zu dem Ausgabegerät bzw. seiner Steuereinheit führen. Die Auswertung der Signale geschieht in einem Steuergerät, das z. B. im Sensor oder in dem Ausgabegerät platziert ist. Durch das Vermessen der Größe oder des Gewichtes der Passanten können auch Personengruppen (Kinder, Männer, Frauen, Senioren o. ä.) detektiert werden und nachfolgend eine statistische Auswertung von dem Profil der verschiedenen Passantengruppen sowie deren Verhalten, insbesondere der Verweildauer am Ausgabegerät sowie das Informationskartenentnahmeverhalten durchgeführt werden. Es ist ebenfalls vorgesehen, dass Sensorsysteme eingesetzt werden, die Rumpf-, Kopf- oder Augenbewegungen detektieren. Wenn ein Passant nun seinen Rumpf, den Kopf oder die Augen auf das Ausgabegerät richtet, wird ein akustisches oder optisches Signal ausgesendet werden. Alternativ oder ergänzend wird eine Informationskarte durch den Schlitz ausgegeben. Zusätzlich können auch noch akustische Signale hinsichtlich der Detektion der Personengruppen ausgewertet werden. Je nach detektiertem Personenprofil (Kind, Senior, Mann, Frau) wird das Gerät aktiviert oder auch vorübergehend deaktiviert bzw. auch dem Personenprofil entsprechend zugeschnitten reagiert, indem z. B die audiovisuelle Aufmerksamkeitserregung oder auch die Informationskarte an das Personenprofil angepasst wird. Nach einem weiteren Merkmal hat das Gerät einen Sensor, der in einer Entfernung von weniger als einem Meter Bewegungen detektiert, beispielsweise Hand-, Fuß-, Arm-, Kopf-, Rumpf-, Augenbewegungen oder Hand- oder Fingergesten in Richtung des Gerätes. Bei der Detektion der Annäherung von einer Hand, eines Armes, Kopfes oder anderen Körperteiles wird dem Passanten eine Informationskarte zur Mitnahme angeboten, indem diese aus einem Schlitz herausgeschoben wird. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der Passant durch akustische Signale wie z. B. Piepen, Klicken, Summen, Sprachmitteilung, Musik oder optische Signale (Leuchten, Blinken, Laserstrahl, LEDs, Projektionen, Scheinwerfer, leuchtendes Display) auf das Ausgabegerät aufmerksam gemacht. Auch kombinierte Signale werden zur Steigerung der Wirkung genutzt. Im Falle des Displays kann dieses auch noch weitere Aufgaben übernehmen. So kann es auch als Touchpad ausgeführt sein und die Eingabe von Informationen (z. B. Telefonnummer für Rückruf, Emailadresse) seitens des Kunden ermöglichen. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die Informationskarte selbst als akustischer Geber verwendet. Hierzu wird die Informationskarte, welche bereits aus dem Schlitz herausgeschoben wurde, über einen Schwingungserreger zu Schwingungen angeregt, um dadurch Luftschallabstrahlung zu erreichen. Hierbei können akustische Signale als auch Sprache übertragen werden. Vorteilhaft ist, dass die Aussendung der Schallwellen direkt an der Informationskarte geschieht und damit die Aufmerksamkeit des Passanten an die Stelle der Entnahme der Informationskarte gerichtet wird. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Informationskarte durch ein Leuchtmittel angestrahlt werden und Licht reflektieren. Alternativ wird die Informationskarte aus einem Material hergestellt, welches eine Transparenz für Lichtwellen vorsieht. In diesem Fall kann Licht in die Informationskarte eingekoppelt werden, so dass Sie leuchtet, wenn Sie aus dem Schlitz herausgeschoben wird. Alternativ wird die Informationskarte im Schlitz auch an ihrer Unterseite angestrahlt und dadurch erhellt. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung nutzt das Ausgabegerät zur Energieversorgung externe oder interne Batterien, Akkus oder eine externe Stromversorgung durch ein Stromkabel. Es ist ebenfalls vorgesehen, dass das Ausgabegerät Sonnenenergie zur Stromversorgung nutzt. Zu diesem Zweck befinden sich auf mindestens einer Oberfläche des Ausgabegerätes Solarzellen. Die Solarzellen sind auch in der mittelbaren oder unmittelbaren Umgebung installierbar und werden durch eine elektrische Verkabelung an das Ausgabegerät bzw. die zugehörige Batterie angeschlossen. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird dem Passant eine Informationskarte angeboten. Die Karte kann aus einem Schlitz herausgeschoben werden. Alternativ kann die Informationskarte auch über eine Schwenk- oder Klappvorrichtung dem Passanten zur Mitnahme dargereicht werden. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besitzt das Ausgabegerät eine HMI-Schnittstelle (Human-Machine-Interface), so dass der Passant spezielle Informationen auswählen oder anfordern kann oder auch Informationen wie z. B. seine Emailadresse oder eine Telefon- oder Faxnummer hinterlassen kann. Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Passant über ein Mikrofon eine Sprachnachricht aufzeichnet. Das Ausgabegerät kann auch mit einer Videokamera bestückt werden, sodass der Passant Videobotschaften aufzeichnen kann. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besitzt das Ausgabegerät einen Drucker, sodass die Informationskarten bedruckt werden können, um z. B. auf aktuelle Rabatt-Aktionen, veränderte Öffnungszeiten, Gewinnspiele etc. hinzuweisen. Der Druck auf die Informationskarten erfolgt einseitig oder zweiseitig. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden mehrere Informationskarten in dem Ausgabegerät zu einer mehrseitigen Broschüre durch Klebung, Heftung oder Schweißung (z. B. bei Kunststofffolie) zusammengefügt bevor sie aus dem Schlitz herausgeführt werden. Hierdurch kann dem Passanten eine größere Informationsmenge angeboten werden. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Ausgabegerät ebenfalls in der Lage, Faxe, Emails, Journale, Zeitungen selektiv oder vollständig auszudrucken. Hierbei wird je nach auszugebener Information zuvor eine Identifizierung des Passanten mit bekannten Technologien (Passwort, Fingerabdruck, Iris-Scan etc.) durchgeführt. Durch die Identifizierung bzw. das Einloggen des Passanten in einem vorhandenen Account (z. B. im Internet) ist keine Zahlung am Ausgabegerät selbst erforderlich. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Ausgabegerät über eine Datenleitung oder Funkverbindung fernsteuerbar gestaltet, so dass das auf die Informationskarte zu druckende Informationsangebot bei Bedarf verändert werden kann, um z. B. auf aktuelle Rabatte, Gewinnspiele oder sonstige Werbeaktionen hinzuweisen. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden geschnittene oder gestanzte Informationskarten verwendet. Die Informationskarten können auch erst in dem Ausgabegerät geschnitten oder gestanzt werden, nachdem das Papier oder der Karton von einer Rolle abgewickelt wurde. Das Bedrucken durch den Drucker kann vor oder nach dem Schneide- bzw. Stanzvorgang erfolgen. Es sei angemerkt, dass auf der Rolle auch bereits bedrucktes Papier für die Informationskarten aufgerollt sei kann, so dass kein weiterer Druck notwendig ist. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die Karte bei Nichtentnahme seitens des Passanten wieder zurück in das Gerät befördert. Danach kann die Karte erneut verwendet oder alternativ entsorgt werden. Für die Entsorgung kann die Karte zerkleinert, verbrannt, zerstört oder in eine dafür vorgesehene Kammer geführt werden. Alternativ wird die Karte nicht zurückbefördert und bleibt im Schlitz stecken bis zur Entnahme durch einen nachfolgenden Passanten. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist eine Zeitverzögerung bei der Ausgabe der Karten vorgesehen werden, so dass eine schnelle und ungewollte Ausleerung des Ausgabegerätes z. B. durch Kinder verhindert wird. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Ausgabegerät armiert. Als Armierung können Stahlplatten, Bleche, Glasscheiben oder eine Kunststoffummantelung dienen. Auch vorhandene Strukturen wie z. B. Türen, Türgriffe, Wände, Scheiben können genutzt werden. Nach außen zum Passanten hin befindet sich in der Armierung mindestens ein Schlitz, durch welchen die Informationskarte dem Passanten angeboten wird. Anstelle von starren können auch flexible Materialien wie z. B. reißfeste Stoffe oder Kunststofffolien als Gehäuse dienen. Damit der Kunde versteht, wie das Ausgabegerät funktioniert, kann die Armierung bzw. auch das gesamte Ausgabegerät transparent ausgeführt werden. Es ist ebenfalls vorzusehen, dass der Speicher für die Informationskarten ebenfalls unzugänglich hinter der Armierung oder einer abschließbaren Klappe oder zumindest für Passanten unzugänglich ausgeführt ist. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Ausgabegerät fest in einer Wand integriert oder auf eine Wand, einen Pfeiler, eine Stange oder eine andere feststehende, montiert. Anstelle der festen Montage kann es auch mit sekundären Mitteln (Kette, Seil, Stange, Strebe o. ä.) gegen Diebstahl gesichert werden. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann das Ausgabegerät an der Außenfassade eines Geschäftes angebracht werden, wobei die die Integration in eine Wand wie bei der Armierung beschrieben erfolgt. Die Montierung erfolgt in der Form, dass das gesamte System als Kasten ausgeführt ist und an eine Fassade durch Befestigungselemente wie z. B. durch Schrauben, Nieter oder durch Kleber befestigt wird, wobei die Befestigungselemente von der Außenseite der Fassade vorzugsweise nicht erreichbar oder einsehbar sind. Alternativ kann das Ausgabegerät auch an oder in einem Pfosten oder einem Türrahmen angebracht sein. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Ausgabegerät witterungsunempfindlich ausgeführt, d. h. abgedichtet gegen Wasser, Schnee bzw. unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen bzw. hohen oder niedrigen Extremtemperaturen. Hierzu kann bei Bedarf eine entsprechende Klimatisierung, z. B. eine Beheizung bei niedrigen Temperaturen, vorgesehen werden. Damit die Informationskarten beim Wiedereinzug durch den Schlitz keine Feuchtigkeit in das Gerät transportieren, ist am Schlitz eine Abstreiflippe vorgesehen. Die Abstreiflippe verhindert ebenfalls den Eintritt von Wasser (Regen, Schnee) durch den Schlitz. Etwaige Klappen oder Gehäusespalte sind abgedichtet ausgeführt. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird das Gerät durch eine Steuerung aktiviert, wobei die Steuerung das Signal einer Zeitschaltuhr oder eines Lichtsensor nutzt. Dadurch kann das Gerät zu einer bestimmten Zeit (z. B. Geschäftsschluss, am Wochenende) oder bei Einbruch der Dunkelheit aktiviert werden. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird das Gerät mit einer fluoreszierenden Farbe versehen werden, um bei Eintritt der Dunkelheit automatisch zu leuchten. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden blinkende oder kontinuierlich leuchtende LEDs zur Beleuchtung des Ausgabegerätes genutzt. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Ausgabegerät in der Lage, eine Visitenkarte von einem Passanten einzuziehen, um später den Passanten Informationen an seine Adresse zukommen zu lassen bzw. mit ihm Kontakt aufzunehmen. Das Ausgabegerät kann aber auch mit einer Kamera oder einem Scanner ausgerüstet sein, um die Visitenkarte des Passanten abzulichten. Ein vorhandener Drucker kann zu diesem Zweck auch als Scanner ausgestaltet werden. Eine andere Möglichkeit ist eine transparente Auflagefläche, hinter der sich der Scanner oder eine Bildkamera befinden.
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Die Erfindung mit ihren Ausbildungen wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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1 zeigt das Ausgabegerät für Informationskarten mit Komponenten
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2 zeigt das Ausgabegerät für Informationskarten in einer Oberfläche integriert
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3 zeigt schematisch Montage- und Integrationsmöglichkeiten für das Ausgabegerät
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4 zeigt den Verfahrensablauf des Ausgabegerätes bei Annäherung eines Passanten
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Es wird eine für alle Figuren einheitliche Zeichengebung vereinbart. Anhand der Vereinbarungen werden die verwendeten Komponenten gleichzeitig beschrieben. Auf die Details der Bauteile im Ausgabegerät, wie Informationskartenspeicher, Fördereinrichtung, Steuerung, Verkabelung wird nicht explizit eingegangen, da diese Komponenten in vielfältiger Form und Anordnung in kommerziellen Kartenautomaten verwendet werden und zum Stand der Technik gehören.
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X0 ist das Ausgabegerät, wobei X für die Figurennummer steht. Entsprechend bezeichnet beispielsweise die Nummer 10 das Ausgabegerät in der 1. X1 bezeichnet die dem Kunden zugewandte Oberfläche des Ausgabegerätes. X2a ist ein Display bzw. eine Anzeigetafel, interaktiver Bildschirm oder Touchpad. X2b ist ein symbol- oder bildhaft gestalteter Oberflächenbereich, z. B. ein Hinweispfeil, Ausrufezeichen, Gesicht. Dieser Oberflächenbereich kann auch leuchten, blinken, die Farbe ändern oder allgemein die Eigenschaften eines Displays haben. X3 ist der Schlitz, aus dem die Informationskarte hervortritt. X4 ist die Informationskarte, welche eine Visitenkarte, Postkarte, gefaltetes Papier oder Folie sein kann. Die Informationskarten sind vor der Entnahme im Ausgabegerät gestapelt aufbewahrt. Alternativ kann sich im Ausgabegerät auch ein aufgerolltes Papierband befinden, von dem kartenähnliche Abschnitte als Informationskarte dienen und bei Bedarf abgeschnitten und durch den Schlitz nach außen geschoben werden. Die Informationskarte kann bei Nichtentnahme im Schlitz verbleiben. Bei Außenanwendungen ist eine Wasserresistenz des Informationskartenmaterials und der Bedruckung vor zusehen. Die Informationskarte kann auch wieder eingezogen werden. X5 ist ein akustischer Signalgeber wie z. B. ein Lautsprecher, der für akustische Signale oder Sprachnachrichten an den Passanten etc. verwendet wird. Ergänzend oder alternativ kann auch ein Mikrofon eingebaut sein, welches Geräusche bzw. die Sprache des Passanten aufzeichnet oder ggf. auch als Sensor (z. B. zur Detektion von Schrittgeräuschen oder Stimmen) genutzt wird. X6 ist ein Sensor, der die Annäherung einer Person detektiert. Alternativ oder ergänzend kann der Sensor X6 auch Bewegungen in unmittelbarer Nähe detektierten, z. B. die Bewegung der Hand des Passanten zum Automaten. Es kann auch vorgesehen werden, dass mehrere Sensoren eingesetzt werden, z. B. ein Sensor für den Fernbereich (Detektion von Bewegung im Abstand größer ein Meter) und ein zweiter Sensor für den Nahbereich (Abstand unterhalb eines Meters). X7a ist ein mechanischer Druckknopf oder allgemein berührempfindlich Oberfläche oder Schalter. Durch Drücke diesen Schalter kann der Passant eine Informationskarte anfordern. X7b sind einfache Auswahlknöpfe falls mehrere Informationskarten oder auf die Informationskarten druckbare Informationen zur Auswahl stehen. X8 ist ein Zugang zum Informationskartenspeicher der Informationskarten im Gerät. Er wird zum Zwecke des Nachfüllens geöffnet. Im Informationskartenspeicher wird durch einen Sensor der Füllstand detektiert und bei oder vor einem Leerstand ein Signal ausgegeben, sodass das Ausgabegerät wieder mit Informationskarten gefüllt wird. Im Falle der Verwendung eines aufgerollten Papier- oder Folienbandes wird durch die Öffnung X8 ein neues Band eingelegt. Der Zugang zum Informationskartenspeicher ist verschließbar oder zumindest für Passanten nicht zugänglich zu gestalten. X9 steht für eine äußere Struktur, an die das Ausgabegerät montiert wird oder in die es intergriert wird. Die Struktur X9 kann eine Mauer, Wand, Glasscheibe, Tür, Fassade, Säule, Türrahmen, Torbogen, Geländer o. ä. sein. In 4 steht 49 für Aktionen eines Passanten.
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In 1 ist das Ausgabegerät (10) mit den oben bereits definierten Komponenten (11, 12a, 12b, 13, 14, 15, 16, 17a, 17b, 18) abgebildet. Die Komponenten wurden bereits in der obigen Vereinbarung für die Zeichengebung beschrieben. Das Ausgabegerät (10) ist hier auf eine plane Struktur (19) montiert. In 2. Ist das Ausgabegerät in oder hinter einer Oberfläche (29) (z. B. Glasscheibe, Wand, Tür etc.) integriert und hat zum Passanten hin nur eine glatte Oberfläche mit einem Schlitz für die Informationskarte. Die Oberfläche kann die gleichen Eigenschaften haben, wie in 1. Je nach Anwendungsfall können Sensoren, Signalgeber, Mikrofone, Lautsprecher oder andere Bedienelemente außerhalb der Oberfläche installiert werden, müssen dann jedoch über Funk oder ein Kabel mit dem Ausgabegerät in Verbindung stehen. 3a, b, c zeigen verschiedene Installationsmöglichkeiten, wobei das Ausgabegerät (30) auf unterschiedliche Strukturen montiert oder in einer Struktur integriert wird. In 3a ist das Ausgabegerät am oberen Ende einer im Boden verankerten Stange (39') montiert. In 3b ist das Ausgabegerät (30) in einer Tür (39'') integriert. Alternativ kann das Ausgabegerät auch in einem Türgriff oder Briefkasten integriert werden. In 3c ist das Ausgabegerät (30) in einer Säule (39''') integriert. Die Säule (39''') steht stellvertretend für beliebige dreidimensionale Strukturen, also z. B. auch für ein Fahrzeug. Ein abgestelltes Fahrzeug kann somit als ein Werbeträger dienen, der Informationskarten ausgibt. Das Ausgabegerät wird dazu an der Außenseite des Fahrzeuges montiert. Alternativ kann es auch in dem Fahrzeug installiert sein. Dabei nutzt es vorzugsweise einen Fensterschlitz, um die Informationskarten auszugeben. Auch kann das Ausgabegerät in vorhandene Strukturen wie Informationsschalter, Fahrkartenautomaten, Ticketautomaten, Zigarettenautomaten etc. integriert werden. Prinzipiell sind der äußeren Gestaltung des Ausgabegerätes bzw. der Integration in vorhandene Strukturen keine Grenzen gesetzt. Anstelle eines Kastens kann das Ausgabegerät auch in einem zylindrischen oder runden Design gestaltet werden. In 3d ist ein Beispiel für die Integration des Ausgabegerätes gezeigt. In den Klapp-Plakatständer (39'''') ist das Ausgabegerät (30) im oberen Bereich integriert. Die Informationskarte kann z. B. auf der Oberseite durch einen Schlitz vorbeigehenden Passanten mitgegeben werden. Das Ausgabegerät kann auch in einer beweglichen Vorrichtung integriert werden, die nach außen hin z. B. wie ein menschlicher Arm, ein Mensch oder ein Tier aussieht. Die Ausgabe der Informationskarte geschieht dann durch eine Arm-, Hand- oder Fingerbewegung. Anstelle durch einen Schlitze kann die Informationskarte auch durch einen Greifer oder Roboterarm dem Passanten angeboten werden. Auch ist es möglich, dass eine Mechanik in Form einer menschlichen Hand die Karte ausgibt. In 4 ist das grundsätzliche Verfahren bei der Interaktion des Ausgabegerätes mit einem Passanten dargestellt. Auf der linken Seite sind die Aktionen des Passanten (49a, 49b, 49c, 49d) dargestellt. Auf der rechten Seite sind die Reaktionen des Ausgabegerätes (40a, 40b, 40c, 40d, 40e, 40f, 40g) dargestellt. Die Pfeile weisen die aufeinanderfolgenden Aktionen aus. Es ist das Verfahren dargestellt von der Annäherung des Passanten bis zur Entnahme der Informationskarte. Für den Fall, dass der Passant die Informationskarte nicht nimmt (49d), ist eine alternative Reaktion des Ausgabegerätes (40g) dargestellt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006012388 U1 [0005]
- DE 202005003971 U1 [0005]
- WO 2010121276 [0005]