DE102010054007A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Reinigung und Aufbereitung von Regenwasser - Google Patents

Abstract

Regenwasserreinigungsvorrichtung und Verfahren zum Reinigen und Aufbereiten von Regenwasser und mindestens einem Regenwassersammeltank (1, 1'), mit einem mehrere Filterkartuschen umfassenden Filterelement (3), mit einem einen Membranbioreaktor aufweisenden Entkeimungstank (4) und mit einem Klarwassertank (5).

Description

• Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Aufbereitung von Regenwasser. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Aufbereitung von Regenwasser in Trinkwasserqualität. Die Qualität von Trinkwasser ist für das Territorium der Europäischen Union in der EG-Richtlinie 83/98 (CELEX Nr. 398 L0083) geregelt. In einigen Staaten der Europäischen Union ist auch zum Haarewaschen in Friseursalons „Trinkwasserqualität” vorgeschrieben.
• Aus der EP 0 888 247 B1 ist es bekannt, Regenwasser mit Hilfe eines dort beschriebenen und beanspruchten Filterelements in Trinkwasserqualität aufzubereiten. Das vorbekannte Filterelement umfasst mehrere in einem zylindrischen Körper übereinander angeordnete Kartuschen. Zur bakteriologischen Entkeimung des Regenwassers, also zu Abscheidung von Bakterien und Mikroorganismen, ist im Filterelement eine spezielle Keimmembrane vorgesehen. Diese Keimmembrane verlangsamt den Filterprozess. Mit dem vorbekannten Filterelement ist es nur möglich, 3 bis 5 Liter Wasser pro Minute aufzubereiten. Diese Wassermenge reicht für den häuslichen Gebrauch sicherlich aus. Benötigt man jedoch höhere Wassermengen, wie beispielsweise in einem Friseursalon zum Haarwaschen, erweist sich dieses Filterelement als unzureichend. Darüber hinaus ist die Standzeit der Keimmembrane sehr gering, da sie sich sehr schnell durch Keime und Mikroorganismen zusetzt und entweder ausgetauscht oder in einem aufwändigen Verfahren regeneriert werden muss.
• Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Regenwasserreinigungsvorrichtung und ein Reinigungsverfahren für Regenwasser anzugeben, womit größere Regenwassermengen kontinuierlich gereinigt und aufbereitet werden können.
• Diese Aufgabe ist durch die Merkmalskombination des Vorrichtungsanspruchs 1 und des Verfahrensanspruchs 4 in erfinderischer Weise gelöst.
• Die erfindungsmäßige Regenwasserreinigungsvorrichtung weist zunächst einen, vorzugsweise mehrere Regenwassersammeltanks auf. Aus diesen Regenwassersammeltanks wird das Regenwasser in ein Filterelement geleitet und dort gefiltert. Es handelt sich vorzugsweise um das aus der EP 0 888 247 B1 bekannte Filterelement, jedoch ohne Kartusche bzw. eine Keimmembran zur bakteriologischen Reinigung. Abgesehen von Bakterien und Mikroorganismen werden die übrigen Verunreinigungen, wie Schadstoffe, insbesondere Chlor, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Pestizide, Herbizide, Insektizide, Schwermetalle und Nitrate aus dem Regenwasser gefiltert.
• Nachdem dieser Filterprozess abgeschlossen ist, wird das vorgefilterte Regenwasser in einen Entkeimungstank geleitet. Dieser Entkeimungstank weist einen Membranbioreaktor auf, vorzugsweise einen als Tauchmembranfilter ausgestalteten Membranbioreaktor. Mit Hilfe des Membranbioreaktors erfolgt die bakteriologische Reinigung des Regenwassers, nämlich die Abtötung von Keimen, Bakterien und Mikroorganismen. Das so endaufbereitete Wasser wird schließlich in einen Klarwassertank geleitet. Im Klarwassertank hat das dreistufig gereinigte Regenwasser Trinkwasserqualität und kann von dort aus weiter verarbeitet werden.
• Vorzugsweise ist es möglich, als Entkeimungstank und Klarwassertank eine bekannte Ultrafiltrationsanlage zur Entkeimung von Regenwasser, die Filtrationsanlage mit der Bezeichnung „Ultrafiltration 1000" der Spinflow GmbH, Wilberhofener Str. 2, 51570 Windeck einzusetzen.
• Anhand der Zeichnungsfigur ist die Erfindung weiter erläutert:
  Die in der Zeichnungsfigur dargestellte Regenwasserreinigungsvorrichtung weist zunächst die Regenwassersammeltanks 1, 1' auf. Aus den Regenwassersammeltanks 1, 1' wird das Regenwasser mit Hilfe einer mit einem Druckminderer versehenen Pumpe 2 in ein Filterelement 3 gepumpt. Das Filterelement 3 entspricht in seinem Aufbau dem aus der EP 0 888 247 B1 bekannten Filterelement, jedoch ohne Kartusche oder Keimmembrane zur bakteriologischen Reinigung. Im Filterelement 3 wird das Regenwasser von Schadstoffen, beispielsweise Chlor, chlorierten Kohlenwasserstoffen, Pestiziden, Herbiziden, Insektiziden, Schwermetallen, Nitraten gereinigt. Das so vorgefilterte Regenwasser wird in einen Entkeimungstank 4 weitergeleitet. Im Entkeimungstank 4 ist ein in den Figurenzeichnungen nicht dargestellter Membranbioreaktor angeordnet. Mit Hilfe dieses Membranbioreaktors erfolgt die bakteriologische Reinigung des Regenwassers, also die Filterung und Abscheidung von Bakterien und Mikroorganismen. Nach dieser Filterung und Abscheidung von Bakterien und Mikroorganismen hat das so aufbereitete Regenwasser Trinkwasserqualität und kann in den Klarwassertank 5 weitergeleitet werden. Über die Entnahmeleitung 6 erfolgt die Entnahme des Klarwassers in Trinkwasserqualität zum Verbraucher, beispielsweise zum Haarwaschbecken eines Friseurs.
• Bezugszeichenliste

1, 1'

Regenwassersammeltank

2

Pumpe

3

Filterelement

4

Entkeimungstank

5

Klarwassertank

6

Entnahmeleitung

• ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
• Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
• Zitierte Patentliteratur
• EP 0888247 B1 [0002, 0005, 0008]
• Zitierte Nicht-Patentliteratur
• EG-Richtlinie 83/98 (CELEX Nr. 398 L0083) [0001]
• „Ultrafiltration 1000” der Spinflow GmbH, Wilberhofener Str. 2, 51570 Windeck [0007]

Claims (7)

1. Regenwasserreinigungsvorrichtung • mit mindestens einem Regenwassersammeltank (1, 1'), • mit einem mehrere Filterkartuschen umfassenden Filterelement (3), • mit einem Membranbioreaktor aufweisenden Entkeimungstank (4) und • mit einem Klarwassertank (5).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens zwei Filterkartuschen mit unterschiedlichen Filtermedien im Filterelement (3).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen als Tauchmembranfilter ausgebildeten Membranbioreaktor.
4. Verfahren zur Reinigung und Aufbereitung von Regenwasser mit einem ersten Verfahrensschritt, in welchem Schadstoffe aus dem Wasser entfernt werden und mit einem zweiten Verfahrensschritt, in welchem das Regenwasser bakteriologisch gereinigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet dass im ersten Verfahrensschritt Schadstoffe wie Chlor, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Pestizide, Herbizide, Insektizide, Schwermetalle und Nitrate aus dem Regenwasser gefiltert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Verfahrensschritt Bakterien und Mikroorganismen gefiltert und abgeschieden werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, gekennzeichnet durch einen letzten, dritten Verfahrensschritt in Form der Bevorratung des in Trinkwasserqualität aufbereiteten Wassers in einem Klarwassertank (5).

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