DE102010052463A1

DE102010052463A1 - Vorrichtung zum selbsttätigen Lösen eines Sicherheitsgurtes

Info

Publication number: DE102010052463A1
Application number: DE201010052463
Authority: DE
Inventors: Marius von Lien
Original assignee: FRIEDRICH VON LIEN AG
Current assignee: FRIEDRICH VON LIEN AG
Priority date: 2010-11-24
Filing date: 2010-11-24
Publication date: 2012-05-24

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Lösen eines Sicherheitsgurtes von Kraftfahrzeugen mit Airbag, umfassend eine Trenneinrichtung, die durch eine Auslöseeinrichtung aktivierbar ist, welche mit der Steuerung des Airbags verbunden ist und die derart eingerichtet ist, dass sie die Auslöseeinrichtung um eine festgelegte Zeitspanne verzögert zur Auslösung das Airbags betätigt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Lösen eines Sicherheitsgurtes von Kraftfahrzeugen mit Airbag nach dem Patentanspruch 1.
Moderne Kraftfahrzeuge sind mit einer Reihe von Sicherheitsrückhaltesystemen für den Insassenschutz ausgestattet. So verfügt jedes Kraftfahrzeug über einen Sicherheitsgurt, der regelmäßig als Dreipunktgurt ausgeführt ist. Weiterhin ist regelmäßig ein Frontairbag für einen Fahrer und einen Beifahrer angeordnet. Diese Airbags sind an Ihrer Rückseite mit einer Öffnung versehen, durch welche das Gas nach einer vollständigen Entfaltung entweichen kann, um eine Aufprallenergie kontrolliert abzubauen, welche durch eine auf den Airbag aufprallende Person auf diesen einwirkt. Derartige Airbags sind vor ihrer Auslösung gefaltet in einem Gehäuse angeordnet. Die Auslösung, d. h. das Aufblasen der Airbags erfolgt über Gasgeneratoren, welche mit Sensoren verbunden sind, die im Falle eines Unfalls die Gasgeneratoren aktivieren.
Bei schweren Unfällen erweist sich regelmäßig als problematisch, dass Insassen in einem Fahrzeug durch den Sicherheitsgurt am Verlassen des Fahrzeugs gehindert werden. Oftmals sind die Personen aufgrund von Schockzuständen oder auch aufgrund von Verletzungen nicht in der Lage, den Verschluss des Sicherheitsgurtes zu öffnen. Einer Bergung dieser Insassen gestaltet sich aufgrund des geschlossenen Sicherheitsgurts oftmals schwierig.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, welche ein selbsttätiges Lösen eines Sicherheitsgurtes nach einem Unfall ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung geschaffen, welche ein selbsttätiges Lösen eines Sicherheitsgurtes nach einem Unfall ermöglicht. Dabei wird die Trenneinrichtung über eine Auslöseeinrichtung aktiviert, welche mit der Steuerung des Airbags verbunden ist. Um die Rückhaltefunktion des Sicherheitsgurtes beim Unfall nicht zu beeinträchtigen, ist die Auslöseeinrichtung derart eingerichtet, dass die Auslösung des Airbags um eine festgelegte Zeitspanne verzögert erfolgt. Bei einem Unfall wird somit zunächst der Airbag ausgelöst, welcher gemeinsam mit dem Sicherheitsgurt den Insassen vor Verletzungen schützt. Anschließend erfolgt ein selbsttätiges Lösen des Sicherheitsgurtes, sodass der Insasse das Fahrzeug verlassen kann bzw. aus diesem geborgen werden kann.
In Weiterbildung der Erfindung umfasst die Auslösevorrichtung einen Druckerkolben, der durch einen Druckgasgenerator betrieben ist und der mit einem Lösemechanismus verbunden ist, über den das Gurtschloss zu öffnen ist.
In Ausgestaltung der Erfindung ist der Lösemechanismus derart eingerichtet, dass er nur dann ausgelöst werden kann, wenn das Gurtschloss eingerastet ist. Hierdurch ist gewährleistet, dass nach einem Unfall feststellbar ist, ob das Gurtschloss über den Lösemechanismus geöffnet wurde oder ob der Insasse bereits vor dem Unfall nicht angeschnallt war.
In alternativer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Trenneinrichtung eine Schneidvorrichtung, welche Gurtrollenseitig angeordnet ist. In dieser Ausführungsform erfolgt das Lösen des Sicherheitsgurtes durch einen Schnitt durch den Gurt selbst. Diese Ausführungsform weist gegenüber der Auslösung des Gurtschlosses den Vorteil auf, dass in jedem Fall eine Trennung des Gurtes erfolgt. Für die Auslösung des Gurtschlosses besteht theoretisch die Möglich keit, dass ein Verklemmen der Gurtschnalle innerhalb des Gurtschlosses trotz Auslösen des Gurtschlosses ein Öffnen verhindert.
In Weiterbildung der Erfindung umfasst die Schneidvorrichtung eine Führung, durch die der Gurt geführt ist, wobei ein Messer angeordnet ist, dass über die Auslösevorrichtung betätigbar ist. Die Führung gewährleistet eine definierte Position des Gurtsabschnitts, wodurch ein sicheres Durchtrennen des Gurtes gewährleistet ist.
In Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Auslösevorrichtung einen Druckerkolben, welcher durch einen angeordneten Druckgasgenerator betreibbar ist und der mit dem Messer derart verbunden ist, dass beim Ausfahren des Drückerkolbens das Messer den Gurt durchtrennt. Hierdurch ist ein zuverlässiges Trennen des Gurtes erzielt. Dabei ist das Messer bevorzugt seitlich der Gurtführung schwenkbar gelagert.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein Betätigungsschalter angeordnet, der mit der Auslösevorrichtung verbunden ist und über den die Auslösevorrichtung betätigbar ist. Hierdurch ist ein manuelles Trennen des Gurtes ermöglicht.
Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Die einzige 1 zeigt die schematische Darstellung einer Vorrichtung zum selbsttätigen Trennen eines Sicherheitsgurtes.
Die als Ausführungsbeispiel gewählte Vorrichtung zum selbsttätigen Trennen eines Sicherheitsgurtes von Kraftfahrzeugen mit Airbag besteht im Wesentlichen aus einem Gehäuse 1, in dem ein Messer 2 schwenkbar gelagert ist, welches mit einem Drückerkolben 3 in Verbindung steht, der über einen Druckgasgenerator 4 betätigbar ist.
Das Gehäuse 1 ist im Wesentlichen quaderförmig ausgeführt. Es weist einen Führungsteil 11 auf, durch das eine Durchführung 12 gebildet ist, durch die der Gurt 6 eines Kraftfahrzeugs geführt ist. In dem Gehäuseoberteil 13, welches mit dem Führungsteil 11 verbunden ist, ist ein Messer 2 angeordnet, dass endseitig über eine Achse 21 schwenkbar gelagert ist. An der Achse 21 ist im Ausführungsbeispiel eine – nicht dargestellte – Torsionsfeder angeordnet, welche derart vorgespannt ist, dass das Messer 2 in Ruhestellung innerhalb des Gehäuseoberteils 11 gehalten ist. Dabei ist das Messer 2 derart ausgebildet, dass dessen Breite in Richtung des Drückerkolbens 3 zunimmt, sodass ein guter Hebel erzielt ist. Dem Messer 2 gegenüberliegend ist in dem Führungsteil 11 des Gehäuses 1 eine – nicht dargestellte – Nut eingebracht, in die das Messer beim Schneidvorgang eintaucht.
Der Drückerkolben 3 ist mit einem Druckgasgenerator 4 verbunden, über den eine Bewegung des Drückerkolbens 3 in Richtung des Messers 2 bewirkt werden kann. Der Druckgasgenerator ist über eine Steuerleitung 5 mit einer – nicht dargestellten – Steuerung verbunden, welche wiederum mit der Steuerung eines Airbags des Kraftfahrzeugs verbunden ist. Dabei ist die – nicht dargestellte – Steuerung derart ausgebildet, dass der Druckgasgenerator 4 nach einer Zeitspanne von zehn Sekunden nach Auslösen des Airbags ausgelöst wird.
Die so ausgebildete Vorrichtung ist innerhalb des Kraftfahrzeugs bevorzugt innerhalb der Verkleidung unterhalb des Gurtstraffers angeordnet. Dabei ist der Gurt 6 straff durch die zwischen dem Führungsteil 11 und Oberteil 11 gebildete Durchführung 12 geführt. Zur einfachen Montage der Vorrichtung ist das Führungsteil 11 mit dem Gehäuseoberteil 13 über eine Rastverbindung miteinander verbunden. Dabei ist die Rastverbindung derart ausgeführt, dass ein zerstörungsfreies Lösen nach erfolgter Rastung nicht möglich ist.

Claims

Vorrichtung zum selbsttätigen Lösen eines Sicherheitsgurtes von Kraftfahrzeugen mit Airbag, umfassend eine Trenneinrichtung, die durch eine Auslöseeinrichtung aktivierbar ist, welche mit der Steuerung des Airbags verbunden ist und die derart eingerichtet ist, dass sie die Auslöseeinrichtung um eine festgelegte Zeitspanne verzögert zur Auslösung das Airbags betätigt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trenneinrichtung einen innerhalb des Gurtschlosses angeordneten Lösemechanismus umfasst.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösevorrichtung einen Druckerkolben umfasst, der durch einen Druckgasgenerator betrieben ist und der mit einem Lösemechanismus verbunden ist, über den das Gurtschloss zu öffnen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Lösemechanismus derart eingerichtet ist, dass er nur dann ausgelöst werden kann, wenn das Gurtschloss eingerastet ist.
Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trenneinrichtung eine Scheidvorrichtung umfasst, welche Gurtrollenseitig angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidvorrichtung eine Führung (11) umfasst, durch die der Gurt (6) geführt ist, wobei ein Messer (2) angeordnet ist, das über die Auslösevorrichtung betätigbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösevorrichtung einen Drückerkolben (3) umfasst, welcher durch einen angeordneten Druckgasgenerator (4) betreibbar ist und der mit dem Messer (2) derart verbunden ist, dass bei Ausfahren des Drückerkolbens (3) das Messer (2) den Gurt (6) durchtrennt.
Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Messer (2) seitlich der Gurtführung (11) schwenkbar gelagert ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Betätigungsschalter angeordnet ist, der mit der Auslösevorrichtung verbunden ist und über den die Auslösevorrichtung betätigbar ist.