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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ablenkung eines Lichtstrahls, mit wenigstens einem Risley-Prismenpaar, das zwei im Lichtstrahlverlauf hintereinander angeordnete Prismen umfasst, wobei wenigstens eines der beiden Prismen um eine Drehachse drehbar gelagert ist, und mit einem elektromotorischen Antrieb, der eine Drehbewegung des wenigstens einen Prismas bewirkt.
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Es ist bekannt, ein Risley-Prismenpaar zur Ablenkung von Lichtstrahlen zu verwenden. Das Risley-Prismenpaar besteht dabei aus zwei im Lichtstrahlverlauf hintereinander angeordneten Prismen, welche einzeln oder auch gemeinsam um eine gemeinsame Drehachse verdreht werden können. Werden die beiden Prismen gegeneinander verdreht, ändert sich der Betrag des Winkels der Strahlablenkung relativ zur parallel zur Drehachse verlaufenden optischen Achse. Werden beide Prismen gemeinsam rotiert, ändert sich die Richtung der Strahlablenkung (der Azimut). Risley-Prismenpaare bieten sich daher überall dort an, wo ein Lichtstrahl steuerbar ablenkbar sein soll, um diesen beispielsweise in eine optische Faser einzukoppeln.
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Im Stand der Technik werden zur gezielten Ablenkung eines Lichtstrahls bisher überwiegend Ablenkungsvorrichtungen verwendet, welche ein optisches Bauteil mit Hilfe von DC- oder Schrittmotoren steuern.
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Die Druckschrift
WO 01/57568 A1 beschreibt beispielsweise einen optischen M × N-Schalter, bei welchem jeweils ein Signal von einer Eingangsfaser eines Faserarrays auf eine Ausgangsfaser eines Faserarrays übertragen wird. Ein zwischen den Faserarrays angeordnetes Risley-Prismenpaar wird computergesteuert so rotiert, dass das Licht auf die gewünschte Ausgangsfaser gelenkt wird. Zur Rotation der beiden Risley-Prismen werden Schrittmotoren verwendet, welche die beiden Prismen des Risley-Prismenpaares über einen Mikroprozessor so steuern, dass sie sich mit einer festen Schrittweite der gewünschten Position annähern.
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Die feste Schrittweite des bekannten Schrittmotorantriebs hat den Nachteil, dass nicht jeder beliebige Ablenkungswinkel angefahren werden kann. Weiterhin ergibt sich der Nachteil, dass die feste Schrittweite des Schrittmotorantriebs zwar durch Getriebe verringert werden kann, um die Winkelauflösung zu vergrößern. Ein hinreichend präzises mechanisches Getriebe ist aber sehr aufwendig und weist eine erhebliche Baugröße auf.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Vorrichtung zur Ablenkung eines Lichtstrahls zu schaffen.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, dass der elektromotorische Antrieb ein piezo-elektrischer Vibrationsantrieb ist, der einen mechanischen Resonator und ein daran gekoppeltes piezo-elektrisches Element aufweist, wobei der Resonator an einem mit dem wenigstens einen drehbar gelagerten Prisma drehfest verbundenen Reibrad anliegt.
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Das piezo-elektrische Element (z. B. bestehend aus piezo-aktiver Dünnschichtkeramik) des piezo-elektrischen Vibrationsantriebes führt beim Anlegen einer geeigneten elektrischen Wechselspannung mechanische Schwingungen aus und gibt diese an den Resonator weiter, der dadurch zu Resonanzen angeregt wird. Der Resonator liegt an dem drehbar gelagerten Reibrad an. Der Resonator setzt die Schwingungen des piezo-elektrischen Elements in Schwingungen der Resonatorspitze, d. h. des Kontaktbereichs des Resonators mit dem Reibrad, um. Diese Schwingungen bewirken eine Drehung des Reibrades, an dem die Resonatorspitze anliegt.
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Der piezo-elektrische Vibrationsantrieb führt erfindungsgemäß bei besonders niedrigem Energieverbrauch und besonders kostengünstiger Herstellung die gewünschte Drehung des Prismas äußerst exakt aus, und zwar mit quasi-analoger Präzision bzgl. des einstellbaren Drehwinkels. Mit jeder Schwingung der Resonatorspitze wird das Reibrad um ein wenige μm betragendes Inkrement in Umfangsrichtung weiterbewegt, wobei die Größe des Inkrements nicht konstant ist, sondern statistisch leicht variiert. Aufgrund dessen kann im Prinzip jeder Drehwinkel – in Verbindung mit einer geeigneten Regelung – mit höchster Präzision angefahren werden, z. B. indem das Prisma so lange hin und her (in entgegengesetzten Drehrichtungen) gedreht wird, bis der gewünschte Winkel erreicht ist. Die hierzu benötigte Zeit ist für die meisten Anwendung nicht relevant. Absolut liegt diese im Millisekundenbereich, da der Antrieb ca. 80.000–100.000 Schritte pro Sekunde ausführen kann. Die Genauigkeit der erfindungsgemäßen Ablenkungsvorrichtung hängt somit nur vom benutzten Regelungssystem (mit zugehöriger Sensorik) und der zur Verfügung stehenden Ansteuerungszeit ab.
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Der erfindungsgemäß verwendete Vibrationsantrieb erzeugt Drehmomente im Bereich von Millinewtonmetern, so dass auf ein Getriebe verzichtet werden kann. Dies verringert in Folge die notwendige Baugröße des Antriebes und erhöht dessen Präzision.
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Dadurch, dass der Resonator an dem drehfest mit dem Prisma verbundenen Reibrad anliegt, ist eine Drehung des Reibrads fest und unmittelbar mit einer entsprechenden Drehung des Prismas gekoppelt. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Antriebs resultiert entsprechend daraus, dass der Resonator das Reibrad, an dem er anliegt, und damit das Prisma fest hält, wenn der Antrieb nicht aktiviert ist. Das Prisma wird also nach der einmal vorgenommenen Einstellung des Ablenkungswinkels automatisch spielfrei arretiert, nachdem der Vibrationsantrieb deaktiviert ist.
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Vorteilhaft ist die Ablenkvorrichtung so ausgestaltet, dass der Resonator eine Schwingung des piezo-elektrischen Elements verstärkt und in eine wenigstens zweidimensionale oszillatorische Bewegung des Anlagebereichs des Resonators an dem Reibrad umwandelt. Die mechanischen Schwingungsmoden des Resonators resultieren zum einen aus der Lage und Einspannung des piezo-elektrischen Elements in oder an dem Resonator, zum anderen aus der Form und Masse des Resonators. Für den Antrieb kommt es auf die Schwingungen des Anlagebereichs des Resonators an dem Reibrad, d. h. der Resonatorspitze an. Besonders vorteilhaft für die Antriebsfunktion ist dabei, wenn die Resonatorspitze, eine ellipsenförmige Bewegung, d. h. eine oszillatorische Bewegung in zwei Dimensionen ausführt.
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Die Erfindung sieht vor, dass der Resonator vorzugsweise wenigstens zwei verschiedene Resonanzfrequenzen hat, wobei die Drehrichtung der Drehbewegung davon abhängt, bei welcher der wenigstens zwei verschiedenen Resonanzfrequenzen der Resonator angeregt wird. Die Bewegung der Resonatorspitze ist bei den verschiedenen Resonanzfrequenzen derart unterschiedlich, dass entgegengesetzte Drehrichtungen des Reibrades und damit des Prismas bewirkt werden.
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Besonders vorteilhaft ist der Resonator mit einem Federelement verbunden, das den Resonator gegen das Reibrad presst. Durch das Federelement wird der Resonator mit einer nahezu konstanten Kraft gegen das Reibrad gepresst, um den Antrieb des Reibrads zu bewirken. Aufgrund der Federkraft können sich das Reibrad und damit das Prisma nicht selbsttätig verdrehen. Ein sog. Totgang (Backlash) existiert bei dem erfindungsgemäßen Antrieb somit nicht. Dies ist insbesondere daher wichtig, weil nur gelegentlich die Position des Prismas verändert werden soll, da der dauernde Betrieb des Antriebs das optische System insgesamt destabilisieren würde.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Federelement eine den Resonator gleichzeitig halternde Schenkelfeder. Hierdurch wird in besonders einfacher Weise zum einen eine Halterung und Lagerung des Resonators geschaffen, und zum anderen kann die Schenkelfeder an ihrem freien Ende äußerst leicht in einem Vorrichtungsgehäuse montiert werden.
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Die Ablenkvorrichtung ist vorteilhaft so ausgestaltet, dass das Reibrad mittels eines Wälzlagers drehbar gelagert ist, wobei das wenigstens eine Prisma im Bereich einer zentralen Durchgangsbohrung des Reibrades gehaltert ist. Diese Ausgestaltung ist besonders platzsparend, da das Prisma jeweils innerhalb der drehbaren Bauteile, nämlich innerhalb des Reibrades angeordnet werden kann. Ebenfalls lassen sich dadurch die Drehachse des Wälzlagers und die Drehachse des Prismas auf höchst einfache und präzise Art und Weise übereinander legen. Gleichzeitig kann das Prisma im Bereich der zentralen Durchgangsbohrung des Reibrades oder auch innerhalb einer drehbaren Welle, die das Reibrad mit der Lagerung verbindet, vor Staub und Schmutz geschützt werden.
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Zur Verstellung beider Prismen des Risley-Prismenpaares empfiehlt es sich, dass beide Prismen des wenigstens einen Risley-Prismenpaares um eine gemeinsame Drehachse drehbar gelagert sind, wobei jedes der beiden Prismen mit einem Reibrad drehfest verbunden ist und wobei jedem der beiden Prismen ein piezo-elektrischer Vibrationsantrieb, jeweils mit einem an dem Reibrad anliegenden mechanischen Resonator und einem an den Resonator gekoppelten piezo-elektrischen Element, zugeordnet ist, so dass die beiden Prismen unabhängig voneinander drehbar sind. Durch die unabhängigen Antriebe der Prismen lässt sich somit sowohl eine gegenläufige Drehung der beiden Prismen erreichen, als auch eine gemeinsame Bewegung.
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Die Einsatzbereiche der erfindungsgemäßen Ablenkvorrichtung sind äußerst vielfältig. Insbesondere lässt sich hiermit ein Koppler mit wenigstens einem Lichteingang und wenigstens einem Lichtausgang realisieren, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass der Koppler zur Lenkung eines Lichtstrahls von dem wenigstens einen Lichteingang auf den wenigstens einen Lichtausgang wenigstens eine Ablenkvorrichtung mit den oben beschriebenen Merkmalen aufweist. Mit Hilfe des so ausgestalteten Kopplers kann der Lichtstrahl ohne manuellen Justageaufwand von dem Lichteingang auf den Lichtausgang gelenkt werden. Ebenfalls sind Kopplungen mit mehreren Lichteingängen und einem Lichtausgang, mit einem Lichteingang und mehreren Lichtausgängen, oder auch mit mehreren Lichteingängen und mehreren Lichtausgängen möglich.
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Der erfindungsgemäße Koppler kann so ausgestaltet sein, dass der wenigstens eine Lichteingang mit einer Lichtquelle verbunden ist. Die Lichtquelle ist dabei vorteilhaft ein Laser, insbesondere ein Diodenlaser oder ein Faserlaser. Der Eingangsstrahl kann dabei beispielsweise über eine optische Faser und einen an dem Kopplergehäuse angebrachten Faserstecker dem Koppler zugeführt werden. Der wenigstens eine Lichtausgang kann seinerseits mit einer lichtleitenden Faser verbunden sein. Hierdurch kann auf besonders einfache Art und Weise ein faseroptischer Aufbau (Faserkoppler) realisiert werden, bei welchem der Lichtstrahl über den Lichtausgang direkt in die lichtleitende Faser eingekoppelt wird. Lichteingang und Lichtausgang des Kopplers sind dabei nur über die erfindungsgemäß angetriebene Risley-Prismenpaar-Anordnung miteinander verbunden.
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Ausdrücklich in die erfindungsgemäße Lehre eingebunden sind Strahlvereinigungsvorrichtungen mit mehreren separaten Eingangsstrahlwegen und wenigstens einem Ausgangsstrahlweg zur Vereinigung mehrerer Eingangsstrahlen zu wenigstens einem Ausgangsstrahl, wobei jedem Eingangsstrahlweg wenigstens eine Ablenkvorrichtung mit den oben beschriebenen Merkmalen zugeordnet ist.
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Vorrichtungen dieser Art werden benötigt, um beispielsweise die Strahlen mehrerer Laser mit jeweils unterschiedlichem Spektrum zu einem oder auch mehreren Ausgangsstrahlen zu vereinigen, d. h. zu überlagern. Durch die erfindungsgemäße Ablenkvorrichtung lassen sich die einzelnen Risley-Prismen mittels jeweils eines piezo-elektrischen Vibrationsantriebes äußerst exakt in die gewünschte Position drehen. Hierdurch wird der sonst übliche Justageaufwand beträchtlich reduziert und zum anderen werden Strahlungsverluste vermieden. Die Strahlvereinigungsvorrichtung nutzt die Risley-Prismenpaare so, dass ein von der Lichtquelle, z. B. einem Laser, ausgehender Strahl hintereinander auf ein oder mehrere Risley-Prismenpaare trifft, welche ihn gezielt auf eine Umlenkeinrichtung zur Einkopplung in einen Ausgangsstrahlweg lenken, und zwar so, dass die verschiedenen Eingangsstrahlen im jeweiligen Ausgangsstrahl präzise räumlich überlappen und gemeinsam propagieren. Bei Verwendung von mehr als einem Risley-Prismenpaar kann die gewünschte Ablenkung verstärkt werden oder eine größere Fehllage des Strahls besser ausgeglichen werden. Außerdem kann durch zwei Prismenpaare ein paralleler Strahlversatz gezielt erzeugt werden.
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Die Eingangsstrahlwege können neben dem Risley-Prismenpaar weitere optische Elemente enthalten. Je nach der Strahlquelle oder dem Transportmedium des Eingangsstrahls, z. B. einer Laserdiode oder einer optischen Faser, kann es vorteilhaft sein, zusätzliche optische Elemente wie z. B. Filter, Kollimatoren, Linsen oder Blenden in den Eingangsstrahlweg einzubringen.
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Eine Ausführungsvariante der Strahlvereinigungsvorrichtung sieht vor, dass die von den Ablenkvorrichtungen abgelenkten Eingangsstrahlen mittels zusätzlicher, verstellbarer oder nicht verstellbarer Umlenkeinrichtungen, insbesondere Umlenkspiegeln, auf den Ausgangsstrahlweg richtbar sind.
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Bevorzugt sind die Umlenkeinrichtungen mit einer konstanten Ausrichtung im Strahlengang angeordnet. Sie haben lediglich die Funktion, den bereits durch die Risley-Prismenpaare optimal justierten Eingangsstrahl auf den oder die Ausgangsstrahlwege umzulenken und so für eine Überlagerung der Eingangsstrahlen im Ausgangsstrahl zu sorgen. Eine Justage der Umlenkeinrichtungen ist bei dieser Ausgestaltung nicht vorgesehen. Als Umlenkeinrichtung kommen unterschiedliche Elemente in Frage, besonders eignen sich teilreflektierende Spiegel. Zur Überlagerung der Eingangsstrahlen eignen sich aber auch dispersive Elemente, wie z. B. Prismen. Denkbar, jedoch aufgrund der Komplexität und damit der Kosten des Aufbaus weniger vorteilhaft, ist auch eine Lösung, bei der pro Eingangsstrahlweg ein Risley-Prismenpaar mit einem verstellbaren Umlenkspiegel kombiniert ist, um die gewünschte Ausrichtung des Eingangsstrahls auf den Ausgangsstrahlweg zu erzielen.
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Vorteilhaft ist die Strahlvereinigungsvorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass im Ausgangsstrahlweg ein Strahllagenmesssystem, vorzugsweise in Verbindung mit einem positionssensitiven Detektor (PSD) oder einer Kamera, angeordnet ist.
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Dabei wird im Ausgangsstrahlweg beispielsweise ein Strahlteiler positioniert, der einen Teil des vereinigten Strahls aus dem Hauptstrahlweg auskoppelt und auf den Detektor lenkt. Der Detektor misst die Form und/oder Position des Strahles, so dass der Anwender eine Aussage über das Ergebnis der Verdrehung der Risley-Prismenpaare erhält. Sofern der Detektor eine Abweichung von der gewünschten Strahlform und/oder Strahlposition erkennt, kann eine Korrektur vorgenommen werden. Da jedem einzelnen Eingangsstrahl ein eigener Eingangsstrahlweg mit einem oder mehreren Risley-Prismenpaaren zugeordnet ist, kann jeder Strahl auch so abgelenkt werden, dass der Detektor des Strahllagenmesssystems unterschiedliche Strahllagen detektiert. So wäre es z. B. auch denkbar, zwei Ausgangsstrahlwege zu schaffen, welche auf dem Detektor als zwei Maxima erscheinen. Die gewünschte Strahllage kann über das Messsystem festgelegt und mittels der Risley-Prismenpaare in den Eingangsstrahlwegen nachgeregelt werden. Die Positionierung des Detektors empfiehlt sich in den Ausgangsstrahlwegen dort, wo bereits alle Eingangsstrahlen überlagert wurden. Es ist jedoch auch möglich, Detektoren hinter einzelnen Umlenkeinrichtungen, welche in Strahlrichtung weiter vorn im Ausgangsstrahlweg angeordnet, vorzusehen.
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Anstelle des Strahllagenmesssystems kann, in einer besonders einfachen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Strahlvereinigungsvorrichtung, ein Leistungsmesssystem im Ausgangsstrahlweg angeordnet werden, das die Lichtleistung des Ausgangsstrahls misst. Der piezo-elektrische Vibrationsantrieb verstellt die Orientierung der Prismen dabei so lange, bis die gemessene Ausgangsleistung den gewünschten Soll- oder Maximalwert annimmt.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn die Strahlvereinigungsvorrichtung eine Regelungseinheit aufweist, welche die Ablenkvorrichtungen abhängig von der mittels des Strahllagenmesssystems gemessenen Strahlüberlagerung oder abhängig von der mittels des Leistungsmesssystems gemessenen Lichtleistung ansteuert. Die gewünschte Strahllage wird dabei dadurch erreicht, dass die piezo-elektrische Vibration in Abhängigkeit von der gemessenen Strahllage oder der gemessenen Lichtleistung gestartet oder hinsichtlich der Drehrichtung umgekehrt wird, und zwar solange bis der gewünschte Soll-Zustand erreicht ist.
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Schließlich ist vorgesehen, dass die Strahlvereinigungsvorrichtung in einem Gehäuse angeordnet ist, welches eingangsseitig Faserstecker für die Kopplung von optischen Fasern mit den Eingangsstrahlwegen und ausgangsseitig einen oder mehrere Faserstecker für die Kopplung des oder der Ausgangsstrahlwege mit einer oder mehreren optischen Fasern aufweist. Der Anwender muss in diesem Fall lediglich die zu überlagernden Strahlungsquellen durch eine optische Faser mit dem Faserstecker des Gehäuses verbinden und auf der Ausgangsseite des Gehäuses ebenfalls eine optische Faser auf den Stecker aufstecken. Auf der Lichtausgangsseite des Gehäuses können statt einer Ausgangsfaser auch mehrere Ausgangsfasern vorgesehen sein, so dass der vereinigte Ausgangsstrahl auf mehrere Empfängerfasern verteilt wird. Ebenso kann der Ausgangsstrahl das Gehäuse als Freistrahl verlassen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1: eine 3D-Ansicht einer erfindungsgemäßen Ablenkvorrichtung;
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2: einen Schnitt der Ablenkvorrichtung in der Ebene der Drehachse eines Risley-Prismenpaares;
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3: eine Explosionszeichnung einer Ablenkvorrichtung gemäß 1;
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4: eine Strahlvereinigungsvorrichtung mit einer Strahlablenkung durch Risley-Prismenpaare.
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Die in den 1 bis 3 dargestellte Ablenkungsvorrichtung umfasst ein Risley-Prismenpaar, welches aus zwei Risley-Prismen 2 besteht. Die Risley-Prismen 2 sind zueinander so angeordnet, dass sie eine gemeinsame Drehachse 3 besitzen, die mit der optischen Achse zusammenfällt. Ein Resonator 4 mit einem daran gekoppelten piezo-elektrischen Element 5 wirkt auf ein drehfest mit dem Prisma 2 verbundenes Reibrad 6 ein. Der Resonator 4 ist über ein Federelement (Schenkelfeder) 7 gehaltert. Das Federelement presst die Spitze des Resonators 4 gegen das Reibrad 6. Das Reibrad 6 ist auf einer Hohlwelle 8, die mittels Wälzlagern (Kugellagern) gelagert ist, angeordnet. Die Prismen 2 befinden sich dabei in einer zentralen Durchgangsbohrung der Hohlwelle 8 bzw. im Bereich der zentralen Durchgangsbohrung des Reibrades 6 und sind somit drehfest mit dem Reibrad 6 verbunden. In der dargestellten Anordnung mit zwei Antrieben sind die Risley-Prismen 2 unabhängig voneinander verdrehbar.
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4 zeigt die erfindungsgemäße Strahlvereinigungsvorrichtung, welche mehrere Eingangsstrahlwege 9 und einen gemeinsamen Ausgangsstrahlweg 10 aufweist. In den Eingangsstrahlwegen 9 sind jeweils zwei Risley-Prismenpaare 1 angeordnet, sowie ein Umlenkspiegel 12, welcher den jeweiligen Eingangsstrahlweg 9 auf den Ausgangsstrahlweg 10 abbildet. Im Ausgangsstrahlweg 10, nach dem Umlenkspiegel 12, befindet sich ein Strahlteiler, welcher einen Teil des Lichtes des Ausgangsstrahlweges 10 auf ein Messsystem 13 mit einer Kamera abbildet. Auf der Eingangsseite der Strahlvereinigungsvorrichtung sind Laserdioden 11 und eine optische Faser 14 als Strahlquellen angeordnet. Die Strahlquellen weisen Kollimatoren auf, sowie wahlweise zusätzliche Vorsätze, wie z. B. Blenden oder Filter.
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Die Ablenkvorrichtung gemäß den 1 bis 3 funktioniert so, dass das piezo-elektrische Element 5 mit Wechselspannung einer bestimmten Frequenz angeregt wird. Durch die hochfrequente Wechselspannung vollzieht das piezoelektrische Element 5 eine Vibrationsbewegung und gibt diese an den mechanischen Resonator 4 weiter. Durch die leicht geneigte Anordnung des piezo-elektrischen Elementes 5 innerhalb der Aussparung des Resonators 4 vollzieht die Resonatorspitze eine elliptische Bewegung. Dadurch, dass der Resonator 4 an dem Reibrad 6 anliegt, wird das Reibrad 6 bei jeder Vibrationsschwingung des Resonators 4 um einen gewissen Winkel rotiert. Das Federelement 7, welches als Schenkelfeder ausgebildet ist, drückt den Resonator 4 mit einer im Wesentlichen konstanten Kraft gegen das Reibrad 6, so dass dieses bei Nichtbetrieb des Antriebs in seiner Stellung fixiert wird. Bei jeder Bewegung des Reibrades 6 wird gleichzeitig das im Bereich der zentralen Durchgangsbohrung des Reibrades 6 befindliche Prisma 2 mitbewegt. Wie in der Explosionsdarstellung der 3 zu sehen, werden zwei separate, voneinander unabhängige Ablenkvorrichtungen über die gemeinsame Drehachse 3 der Prismen 2 bzw. der Reibräder 6 miteinander verbunden. Somit besitzen die beiden Prismen 2 eine gemeinsame optische Achse, können jedoch jeweils separat über ihr zugeordnetes Reibrad 6 und den zugeordneten Resonator 4 rotiert werden.
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Die Strahlvereinigungsvorrichtung gemäß der 4 funktioniert so, dass die Dioden 11 und die optische Faser 14 vor den Eingangsstrahlwegen 9 angeordnet werden. Die Eingangsstrahlwege 9 werden im Wesentlichen durch die optischen Achsen gebildet, welche die Risley-Prismenpaare 1 und den Umlenkspiegel 12 miteinander verbinden. Zur Aufweitung der Strahlungsquerschnitte der Dioden 11 und der optischen Faser 14 werden Kollimatoren vor den Ausgang der Strahlungsquellen 11, 14 gesetzt. Für den Fall, dass die Strahlung einer Quelle 11, 14 noch gefiltert oder im Durchmesser begrenzt werden soll, werden Filter oder Blenden als Vorsatz zwischen Strahlungsquelle 11, 14 und Risley-Prismenpaar 1 an den Anfang des Eingangsstrahlweges 9 gesetzt. Die so vorgeformten Eingangsstrahlen gelangen in den ihnen jeweils zugeordneten Eingangsstrahlweg 9, wo sie auf das erste Risley-Prismenpaar 1 treffen. Die Risley-Prismen 2 des Risley-Prismenpaares 1 werden mit Hilfe der in den 1 bis 3 dargestellten Ablenkvorrichtung entsprechend der Rotationsstellung des Reibrades 6 rotiert. Dadurch werden die Eingangsstrahlen abgelenkt und treffen auf das zweite Risley-Prismenpaar 1. Durch das zweite Risley-Prismenpaar 1 erfahren die Lichtstrahlen wiederum eine Ablenkung. Danach trifft die so manipulierte Strahlung der Eingangsstrahlwege 9 auf den Umlenkspiegel 12, durch welchen sie in den Ausgangstrahlweg 10 umgelenkt werden. Der Umlenkspiegel 12 ist hier ein 90°-Umlenkspiegel. Entlang des Ausgangsstrahlwegs 10 werden die Strahlungsanteile der einzelnen Eingangsstrahlwege 9 mit weiteren 90°-Umlenkspiegeln 12 in den Ausgangsstrahlweg 10 eingekoppelt. Anschließend gelangt die gesamte in dem Ausgangsstrahlweg 10 vorhandene Strahlung als Ausgangsstrahl auf einen Strahlteiler. Dieser reflektiert einen geringen Teil des Ausgangsstrahls auf eine Kamera und transmittiert den Reststrahl in Richtung eines Empfängers, z. B. einer optischen Faser. Der Teilstrahl, welcher auf die Kamera abgebildet wird, erzeugt dort eine positionsabhängige Intensität, welche Rückschlüsse auf die Qualität der Strahlvereinigung zulässt. Ergibt sich nun eine Differenz zwischen der Soll-Strahlüberlagerung und der gemessenen Ist-Strahlüberlagerung, werden die Risley-Prismen 2 der Risley-Prismenpaare 1 erneut verstellt, bis die gewünschte Soll-Strahlüberlagerung von dem Messsystem 13 gemessen wird. Hierz dient eine (nicht dargestellte) Regelungseinheit, die die Signale des Messsystems 13 verarbeitet und mittels eines geeigneten Algorithmus die Antriebe der Risley-Prismenpaare 1 ansteuert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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