DE102010047632A1 - Verfahren und Bedieneinheit zum Bedienen von Modulen der Automatisierungstechnik - Google Patents
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Abstract
Zum Bedienen eines insbesondere als Gerät eines Automatisierungssystems ausgebildeten Moduls mit einer modulseitigen Kommunikationsschnittstelle sieht die Erfindung eine Bedieneinheit vor mit Befestigungsmitteln (181, 182) zum lösbaren Befestigen der Bedieneinheit (100) an dem Modul (200), mit Eingabe- (130) und Ausgabemittel (140, 142) zum Eingeben und Ausgeben von Informationen, mit einer ersten Kommunikationsschnittstelle (110), welche bei befestigter Bedieneinheit (100) mit der modulseitigen Kommunikationsschnittstelle (210) verbunden und zum Datenaustausch zwischen Bedieneinheit (100) und Modul (200) ausgebildet ist, sowie mit einer zweiten Kommunikationsschnittstelle (120) zur Kommunikation mit einem separaten Bediengerät (300). Die Erfindung sieht ferner ein Verfahren zum Bedienen eines Moduls vor.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bedienen eines insbesondere als Gerät eines Automatisierungssystems ausgebildeten Moduls mit einer modulseitigen Kommunikationsschnittstelle.
- In der industriellen Automatisierungstechnik werden eine Vielzahl unterschiedlicher Module, beispielsweise zur Mess- und Regelungstechnik, eingesetzt. Bedieneinheiten für solche Module werden typischerweise für ein bestimmtes Modul oder eine eingeschränkte Gruppe von Modulen entwickelt, d. h. die zu dem jeweiligen Modul gehörige Menüstruktur und -funktionalität einer Bedienapplikation wird fest in den jeweiligen Bedieneinheiten vorgehalten.
- Somit ist eine Nutzung der Bedieneinheit für zukünftig neu entwickelte Module nicht möglich, sondern es muss vielmehr jeweils auch die Bedieneinheit neu entwickelt werden, wodurch ein hoher Entwicklungsaufwand entsteht.
- In der industriellen Automatisierungstechnik eingesetzte Module der Mess- und Regelungstechnik können beispielsweise Sensoren, Aktoren, Überwachungsbausteine, Messumformer oder einen anderen von einer Vielzahl unterschiedlicher Bausteine umfassen. Zum Konfigurieren und/oder Parametrieren eines Moduls weist dieses typischerweise eine nach außen geführte Kommunikationsschnittstelle auf, an welche wahlweise eine abnehmbare Bedieneinheit oder ein Personalcomputer (PC) angeschlossen werden können. Wenn vom PC auf das Modul zugegriffen werden soll, muss in nachteiliger Weise die Bedieneinheit von dem Modul entfernt werden, um den PC an die Kommunikationsschnittstelle anschließen zu können.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen neuen und/oder verbesserten Weg zum Bedienen eines insbesondere als Gerät eines Automatisierungssystems ausgebildeten Moduls mit einer modulseitigen Kommunikationsschnittstelle aufzuzeigen.
- Die Aufgabe wird durch eine Bedieneinheit gemäß Anspruch 1 und durch ein Verfahren gemäß Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
- Dementsprechend sieht die Erfindung eine Bedieneinheit zum Bedienen eines Moduls mit einer modulseitigen Kommunikationsschnittstelle vor, welche Befestigungsmittel zum lösbaren Befestigen der Bedieneinheit an dem Modul aufweist, sowie Eingabe- und Ausgabemittel zum Eingeben und Ausgeben von Informationen. Ferner weist die Bedieneinheit eine erste und eine zweite Kommunikationsschnittstelle auf, wobei die erste Kommunikationsschnittstelle bei befestigter Bedieneinheit mit der modulseitigen Kommunikationsschnittstelle verbunden und zum Datenaustausch zwischen Bedieneinheit und Modul ausgebildet ist, und wobei die zweite Kommunikationsschnittstelle zur Kommunikation mit einem separaten Bediengerät dient.
- Bei dem Modul handelt es sich insbesondere um ein Gerät eines Automatisierungssystems, wobei das Modul vorteilhaft als Gerät der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik oder als Konverter für die Mess-, Steuer- und Regelungstechnik ausgebildet ist. Das Bedienen des Moduls umfasst dementsprechend vorteilhaft das Anzeigen und/oder Ändern von Parametrierungs- und/oder Konfigurationsdaten und/oder das Anzeigen von Prozesswerten.
- Ein Konverter für die Mess-, Steuer- und Regelungstechnik dient insbesondere dazu, die Verfälschung analoger Signale durch externe Störgrößen zu vermeiden, da die Übertragung analoger Signale in industriellen Umgebungen besonders störanfällig ist. Durch eine exakte Umsetzung, Trennung oder Anpassung analoger Signale sichert und erhöht ein Konverter die Übertragungsqualität und damit die Güte von Regelkreisen.
- Dementsprechend kann das Modul beispielsweise als Signaltrenner zur galvanischen Trennung, Verstärkung, Filterung und/oder Anpassung analoger Signale, als Messumformer zur Umsetzung von Signalgrößen oder als Überwachungsbaustein zur Erfassung analoger Signale und zur Steuerung und Überwachung einer Funktion in Abhängigkeit des Signalwertes ausgebildet sein.
- Ein Kerngedanke der Erfindung besteht darin, mittels der zweiten Kommunikationsschnittstelle der Bedieneinheit eine Möglichkeit zu schaffen, einen Computer mit dem Modul zu verbinden, wenn bereits eine Bedieneinheit an dem Modul befestigt ist und dementsprechend die erste Kommunikationsschnittstelle der Bedieneinheit an die modulseitige Kommunikationsschnittstelle angeschlossen ist.
- Dementsprechend ist die Bedieneinheit vorteilhaft zur Steuerung einer Kommunikation zwischen einem an der ersten Kommunikationsschnittstelle angeschlossenen Modul und einem an der zweiten Kommunikationsschnittstelle angeschlossenen separaten Bediengerät ausgebildet, wobei das separate Bediengerät insbesondere ein PC ist, welcher beispielsweise als Laptop oder Tablet PC ausgebildet sein kann.
- Zu diesem Zweck ist in einer vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, dass der modulseitigen Kommunikationsschnittstelle des angeschlossenen Moduls eine erste Adresse und der zweiten Kommunikationsschnittstelle der Bedieneinheit eine zweite, von der ersten unterschiedliche, Adresse zugeordnet sind. In dieser Ausführungsform ist die Bedieneinheit dazu ausgebildet, von dem separaten Bediengerät empfangene Datentelegramme, welche die erste Adresse umfassen, an das Modul weiterzuleiten, sowie die Antwort des Moduls an das separate Bediengerät weiterzuleiten. Vorzugsweise umfasst die Bedieneinheit einen Master-Protokoll-Stack zur Kommunikation mit dem Modul und einen Slave-Protokoll-Stack zur Kommunikation mit dem separaten Bediengerät.
- Ein weiterer Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass die Bedieneinheit unterschiedliche, insbesondere auch zukünftige Module unterstützt. Dies wird dadurch erreicht, dass sich der verwendete Mikrocontroller der Bedieneinheit zur Laufzeit selbst programmieren kann. Wenn ein Modul anderen Typs an die Bedieneinheit angeschlossen wird, so lädt die Bedieneinheit besonders vorteilhaft die zu dem Modul zugehörige Menüstruktur und -funktionalität in Form eines Applikationsteils aus dem Modul und ersetzt damit einen Teil ihres eigenen Speichers, wobei zweckmäßigerweise als Speicher ein Flash-Speicher verwendet wird und der Applikationsteil in Form von ausführbarem Hex-Code geladen wird.
- Dementsprechend ist das Befestigungsmittel vorzugsweise zum Befestigen der Bedieneinheit an Modulen unterschiedlicher Modultypen ausgebildet. Ferner ist die Bedieneinheit vorteilhaft dazu ausgebildet, von einem an der ersten Kommunikationsschnittstelle angeschlossenen Modul eine Identifikationsinformation, welche einen Modultyp identifiziert, zu empfangen und zu speichern.
- In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Bedieneinheit wenigstens einen Speicher zum Speichern einer Bedienapplikation, wobei der Speicher einen ersten Speicherbereich zum Speichern eines ersten Applikationsteils und einen zweiten Speicherbereich zum Speichern eines zweiten Applikationsteils umfasst, wobei Zugriffe zwischen den Applikationsteilen vorzugsweise über eine vorgegebene Software-Schnittstelle der Bedieneinheit gesteuert werden. Bei dem zweiten Applikationsteil handelt es sich um den modulspezifischen Applikationsteil, welcher von einem angeschlossenen Modul geladen wird.
- Die Bedienapplikation stellt besonders vorteilhaft eine Bedienschnittstelle bereit, welche eine grafische Benutzerschnittstelle umfasst, mittels der einem Benutzer ein Menü zur Auswahl ausführbarer Funktionen angezeigt wird. Der modulspezifische Menübereich, welcher die modulspezifische Menüstruktur und die modulspezifischen Funktionen umfasst, wird durch den zweiten Applikationsteil bereitgestellt.
- Vorzugsweise ist die Bedieneinheit dazu ausgebildet, vor Herunterladen des zweiten Applikationsteils die Identifikationsinformation von dem angeschlossenen Modul zu empfangen und mit der zuletzt gespeicherten Identifikationsinformation zu vergleichen, und nur wenn sich die empfangene und die zuletzt gespeicherte Identifikationsinformation unterscheiden, den zweiten Applikationsteil von dem angeschlossenen Modul zu laden und die empfangene Identifikationsinformation zu speichern. Auf diese Weise wird nur dann ein zweiter Applikationsteil vom Modul geladen, wenn dies erforderlich ist.
- Als Speicher ist vorzugsweise ein RAM- und/oder einen Flash-Speicher vorgesehen, wobei vorzugsweise sowohl der erste als auch der zweite Speicherbereich jeweils einen RAM-Speicher und einen Flash-Speicher umfassen.
- In einer bevorzugten Ausführungsform sind die erste und zweite Kommunikationsschnittstelle der Bedieneinheit für eine serielle Datenübertragung ausgebildet.
- Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Bedienen eines insbesondere als Gerät eines Automatisierungssystems ausgebildeten Moduls mit einer modulseitigen Kommunikationsschnittstelle sieht vor, an dem Modul eine Bedieneinheit wie oben beschrieben zu befestigen, so dass die erste Kommunikationsschnittstelle der Bedieneinheit mit der modulseitigen Kommunikationsschnittstelle verbunden ist, und mittels einer in einem Speicher der Bedieneinheit hinterlegten Bedienapplikation eine Benutzerschnittstelle bereitzustellen.
- Vorteilhaft umfasst das Verfahren das Übertragen einer Identifikationsinformation, welche einen Modultyp identifiziert, von dem Modul zu der Bedieneinheit und das Vergleichen der empfangenen Identifikationsinformation mit einer an einem vorgegebenen Speicherort in der Bedieneinheit hinterlegten Identifikationsinformation durch die Bedieneinheit. Wenn sich die empfangene Identifikationsinformation von der hinterlegten Identifikationsinformation unterscheidet, lädt die Bedieneinheit den zweiten Applikationsteil von dem Modul, speichert den heruntergeladenen zweiten Applikationsteil in einem zweiten Speicherbereich der Bedieneinheit, wobei der zweite Applikationsteil und ein erster, in einem ersten Speicherbereich der Bedieneinheit hinterlegter erster Applikationsteil die Bedienapplikation bilden, und speichert die empfangene Identifikationsinformation an dem vorgegebenen Speicherort in der Bedieneinheit. Nach Vergleichen der Identifikationsinformationen und gegebenenfalls Herunterladen und Speichern des zweiten Applikationsteils sowie Speichern der empfangenen Identifikationsinformation führt die Bedieneinheit die Bedienapplikation aus, wobei Zugriffe zwischen dem ersten und zweiten Applikationsteil über eine vorgegebene Software-Schnittstelle erfolgen.
- In einer vorteilhaften Ausführungsform wird der modulseitigen Kommunikationsschnittstelle des Moduls eine erste Adresse und der zweiten Kommunikationsschnittstelle der Bedieneinheit eine zweite, von der ersten unterschiedliche, Adresse zugeordnet, und die Bedieneinheit steuert eine Kommunikation zwischen einem an der ersten Kommunikationsschnittstelle angeschlossenen Modul und einem an der zweiten Kommunikationsschnittstelle angeschlossenen separaten Bediengerät, wobei an die erste Adresse adressierte Datentelegramme, welche die Bedieneinheit von einem an der zweiten Kommunikationsschnittstelle angeschlossenen separaten Bediengerät empfängt, an das Modul weitergeleitet werden.
- Zweckmäßigerweise wird bei Empfang eines an die erste Adresse adressierten Datentelegramms von dem separaten Bediengerät und gleichzeitiger Kommunikation zwischen Bedieneinheit und Modul das Weiterleiten des von dem separaten Bediengerät empfangenen Datentelegramms an das Modul verzögert, bis die Kommunikation zwischen Bedieneinheit und Modul abgeschlossen ist. Entsprechend wird vorteilhaft bei gleichzeitiger Kommunikation zwischen separatem Bediengerät und Modul eine durch die Bedieneinheit initiierte Kommunikation zwischen Bedieneinheit und Modul verzögert, bis die Kommunikation zwischen separatem Bediengerät und Modul abgeschlossen ist.
- Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand bevorzugter Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen genauer beschrieben. Dabei bezeichnen gleiche Bezugszeichen in den Zeichnungen gleiche oder ähnliche Teile.
- Es zeigen:
-
1 : eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bedieneinheit, welche auf ein Modul aufgerastet ist, -
2 : schematisch die in1 dargestellte Bedieneinheit in abgerastetem Zustand, -
3 schematisch den Selbstprogrammierungsvorgang einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bedieneinheit, und -
4 schematisch eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bedieneinheit, welche mit einem Modul und einem PC als separatem Bediengerät verbunden ist. -
1 zeigt ein Modul200 der Automatisierungstechnik, welches analoge Signaleingänge230 umfasst und beispielsweise als Sensor, Aktor oder als Überwachungsbaustein ausgebildet ist. Aufgerastet auf das Modul200 ist eine erfindungsgemäße Bedieneinheit100 , wobei durch das Aufrasten die Bedieneinheit100 lösbar mit dem Modul200 verbunden ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Modul200 zur Montage auf einer Hutschiene400 ausgebildet. - Die Bedieneinheit
100 umfasst in der dargestellten Ausführungsform Eingabemittel in Form von Tastknöpfen130 , sowie Ausgabemittel in Form eines Displays140 und LEDs142 . Ferner ist zum Schutz der Eingabe- und Ausgabemittel eine aufklappbare Abdeckung190 vorgesehen. In der Bedieneinheit100 ist eine Bedienapplikation hinterlegt, welche dazu ausgebildet ist, mittels der Eingabe- und Ausgabemittel eine grafische Benutzerschnittstelle bereitzustellen, wobei auf dem Display140 bei Ausführen der Bedienapplikation ein Menü mit durch einen Benutzer auswählbaren Funktionen dargestellt wird, wobei die Auswahl mittels der Tastknöpfe130 erfolgt. - Die Bedieneinheit
100 umfasst eine erste Kommunikationsschnittstelle110 , welche in dem dargestellten aufgerasteten Zustand mit einer modulseitigen Kommunikationsschnittstelle210 verbunden ist, so dass eine Kommunikation zwischen Modul200 und Bedieneinheit100 ermöglicht wird. Die modulseitigen Kommunikationsschnittstelle210 ist in der dargestellten Ausführungsform auf der Oberseite des Moduls200 angeordnet und die erste Kommunikationsschnittstelle110 der Bedieneinheit100 ist auf deren Unterseite angeordnet. Dementsprechend sind die Schnittstellen110 und210 in1 nicht sichtbar. - Die Bedieneinheit
100 weist ferner eine zweite Kommunikationsschnittstelle120 zum Anschließen eines beispielsweise als PC ausgebildeten separaten Bediengerätes auf. - In
2 sind die Bedieneinheit100 und das Modul200 in ausgerasteten Zustand dargestellt. Das Einrasten der Bedieneinheit100 in das Modul200 erfolgt mittels Rastelementen181 und182 , welche im eingerasteten Zustand in zugeordnete Einrastelemente des Moduls200 einrasten. Wenigstens eines der Rastelemente181 ,182 oder ein Einrastelement des Moduls200 ist derart beweglich angeordnet, dass ein Ausrasten durch manuelle Betätigung ermöglicht wird. -
3 zeigt schematisch den Speicheraufbau einer bevorzugten Ausführungsform einer Bedieneinheit100 und eines daran angeschlossenen Moduls200 . Das Ausführungsbeispiel zeigt schematisch den durch einen Mikrocontroller der Bedieneinheit100 gesteuerten Selbstprogrammierungsvorgang. Jeder Modultyp ist über eine eindeutige Identifikationsnummer (ID) zu unterscheiden. Die Bedieneinheit speichert die ID des Moduls, zu dem der aktuell geladene Menübereich gehört. Dieser Menübereich umfasst die modulspezifische Menüstruktur und die modulspezifischen Funktionen, die aus dem Menü heraus aufgerufen werden können. - Nach dem Einschalten liest die Bedieneinheit
100 als erstes die ID des angeschlossenen Moduls200 aus und vergleicht diese mit der ID, welche zu dem aktuell geladenen Menübereich gehört. Sind diese beiden IDs unterschiedlich, wurde die Bedieneinheit100 an ein Modul anderen Typs angeschlossen und die Bedieneinheit100 beginnt damit, den zu diesem Modul200 zugehörigen Menübereich, in Form von ausführbarem Hex-Code, aus dem Speicher250 des angeschlossenen Moduls200 zu laden und sich damit während des Betriebs selbst zu programmieren. Die eigentliche Firmware ist im Speicherbereich152 des Flashspeichers des Mikrocontrollers gespeichert und verwendet den Speicherbereich154 des RAM-Speichers des Mikrocontrollers. - Für den Menübereich ist ein fester Bereich
162 im Flashspeicher des Mikrocontrollers der Bedieneinheit100 reserviert. Für statische Variablen des Menübereiches ist darüber hinaus ein fester Bereich164 im RAM des Mikrocontrollers reserviert. - Um sowohl von Programmcode außerhalb des Menübereichs auf Funktionen und/oder Variablen innerhalb des Menübereichs als auch von Funktionen des Menübereichs auf Funktionen und/oder Variablen außerhalb des Menübereichs zugreifen zu können, ist eine definierte Schnittstelle
170 zwischen den beiden Bereichen vorgesehen. Auf diese Weise ist es möglich, den Menübereich für jedes Modul speziell anzupassen, ohne Änderungen an der eigentlichen, im Speicherbereich152 des Flashspeichers des Mikrocontrollers gespeicherten Firmware der Bedieneinheit vornehmen zu müssen. - Für die Verwendung einer Bedieneinheit
100 in der dargestellten Ausführungsform muss nach Erstellung des Menübereiches dieser als Hex-Code im Speicher des jeweiligen Moduls abgelegt werden, damit jede Bedieneinheit sich diesen aus dem Modul laden und somit mit dem Modul zusammen betrieben werden kann. - In dem in
4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein PC300 an eine Bedieneinheit100 und diese an ein Modul200 angeschlossen. Die Schnittstellen110 ,210 ,220 und320 sind vorzugsweise als serielle Schnittstellen für eine serielle Datenübertragung ausgebildet. Dementsprechend sind die Schnittstelle210 des Moduls200 und die zweite Schnittstelle120 der Bedieneinheit100 vorzugsweise als 12-polige Buchse und die erste Schnittstelle110 der Bedieneinheit100 und die Schnittstelle320 des PC300 vorzugsweise als 12-poliger Stecker ausgebildet, wobei die Schnittstelle320 in der dargestellten Ausführungsform zusammen mit dem Kabel325 ein mehrpoliges Anschlusskabel bilden. - Um eine Kommunikation sowohl zwischen Bedieneinheit
100 und Modul200 als auch zwischen PC300 und Modul200 zu realisieren, verfügt die Bedieneinheit100 über einen Master- und über einen Slave-Protokoll-Stack. Die Bedieneinheit100 verhält sich dabei gegenüber dem PC300 wie ein angeschlossener Slave und stellt gegenüber dem Modul200 einen angeschlossenen Master dar. - Die als serieller Port ausgebildete Kommunikationsschnitt stelle
210 der Module200 hat im dargestellten Ausführungsbeispiel im Protokoll die Adresse192 , der frontseitige serielle Port120 der Bedieneinheit100 hingegen die Adresse191 . Im Slave-Stack der Bedieneinheit100 wird nun als erstes überprüft, welche Adresse das ankommende Telegramm hat. Bei Adresse191 wird das Telegramm im Slave-Stack der Bedieneinheit100 abgearbeitet. So ist es möglich, direkt von dem als PC ausgebildeten separaten Bediengerät300 aus mit der Bedieneinheit100 zu kommunizieren, um zum Beispiel Parameter zu lesen und/oder zu schreiben. Bei Adresse192 wird das Telegramm an den Master-Stack der Bedieneinheit100 weitergegeben und an das angeschlossene Modul200 gesendet. Die Antwort des Moduls200 wird anschließend an den PC300 weitergeleitet. - Da parallel auch eine Kommunikation zwischen Bedieneinheit
100 und Modul200 stattfinden kann, muss der Slave-Stack der Bedieneinheit100 – sobald der PC300 mit dem Modul200 kommunizieren will – mit der Übergabe des Telegramms an den Master-Stack so lange warten, bis der aktuelle Datentransfer zwischen Bedieneinheit100 und Modul200 abgeschlossen ist. Wenn die Firmware der Bedieneinheit100 mit dem Modul200 kommunizieren will und gerade ein Datentransfer zwischen PC300 und Modul200 stattfindet, muss diese mit dem Beginn des Datentransfers ebenfalls so lange warten, bis die aktuelle Kommunikation zwischen PC300 und Modul200 beendet ist.
Claims (15)
- Bedieneinheit (
100 ) zum Bedienen eines insbesondere als Gerät eines Automatisierungssystems ausgebildeten Moduls (200 ) mit einer modulseitigen Kommunikationsschnittstelle (210 ), umfassend – Befestigungsmittel (181 ,182 ) zum lösbaren Befestigen der Bedieneinheit (100 ) an dem Modul (200 ), – Eingabe- (130 ) und Ausgabemittel (140 ,142 ) zum Eingeben und Ausgeben von Informationen, – eine erste Kommunikationsschnittstelle (110 ), welche bei befestigter Bedieneinheit (100 ) mit der modulseitigen Kommunikationsschnittstelle (210 ) verbunden und zum Datenaustausch zwischen Bedieneinheit (100 ) und Modul (200 ) ausgebildet ist, – eine zweite Kommunikationsschnittstelle (120 ) zur Kommunikation mit einem separaten Bediengerät (300 ). - Bedieneinheit nach Anspruch 1, wobei das Modul (
200 ) als Gerät der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik oder als Konverter für die Mess-, Steuer- und Regelungstechnik ausgebildet ist. - Bedieneinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, ausgebildet zur Steuerung einer Kommunikation zwischen einem an der ersten Kommunikationsschnittstelle (
110 ) angeschlossenen Modul (200 ) und einem an der zweiten Kommunikationsschnittstelle (120 ) angeschlossenen separaten Bediengerät (300 ). - Bedieneinheit nach Anspruch 3, wobei der modulseitigen Kommunikationsschnittstelle (
210 ) des angeschlossenen Moduls (200 ) eine erste Adresse und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (120 ) der Bedieneinheit (100 ) eine zweite, von der ersten unterschiedliche, Adresse zugeordnet sind, und wobei die Bedieneinheit (100 ) dazu ausgebildet ist, von dem separaten Bediengerät (300 ) empfangene Datentelegramme, welche die erste Adresse umfassen, an das Modul (200 ) weiterzuleiten. - Bedieneinheit nach Anspruch 4, umfassend einen Master Protokoll-Stack zur Kommunikation mit dem Modul (
200 ) und einen Slave-Protokoll-Stack zur Kommunikation mit dem separaten Bediengerät (300 ). - Bedieneinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Befestigungsmittel (
181 ,182 ) zum Befestigen der Bedieneinheit (100 ) an Modulen unterschiedlicher Modultypen ausgebildet ist, und wobei die Bedieneinheit (100 ) dazu ausgebildet ist, von einem an der ersten Kommunikationsschnittstelle (110 ) angeschlossenen Modul (200 ) eine Identifikationsinformation, welche einen Modultyp identifiziert, zu empfangen und zu speichern. - Bedieneinheit nach Anspruch 6, umfassend wenigstens einen Speicher (
152 ,154 ,162 ,164 ) zum Speichern einer Bedienapplikation, wobei der Speicher einen ersten Speicherbereich (152 ) zum Speichern eines ersten Applikationsteils und einen zweiten Speicherbereich (162 ) zum Speichern eines zweiten Applikationsteils umfasst, wobei Zugriffe zwischen den Applikationsteilen über eine vorgegebene Schnittstelle (170 ) erfolgen, und wobei die Bedieneinheit (100 ) dazu ausgebildet ist, den zweiten Applikationsteil von einem angeschlossenen Modul (200 ) zu laden. - Bedieneinheit nach Anspruch 7, dazu ausgebildet, vor Herunterladen des zweiten Applikationsteils die Identifikationsinformation von dem angeschlossenen Modul (
200 ) zu empfangen und mit der zuletzt gespeicherten Identifikationsinformation zu vergleichen, und nur wenn sich die empfangene und die zuletzt gespeicherte Identifikationsinformation unterscheiden, den zweiten Applikationsteil von dem angeschlossenen Modul (200 ) zu laden und die empfangene Identifikationsinformation zu speichern. - Bedieneinheit nach einem der Ansprüche 7 oder 8, wobei der Speicher einen RAM- (
154 ,164 ) und/oder einen Flash-Speicher (152 ,162 ) umfasst. - Bedieneinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Bedienen des Moduls (
200 ) das Anzeigen und/oder Ändern von Parametrierungs- und/oder Konfigurationsdaten und/oder das Anzeigen von Prozesswerten umfasst. - Bedieneinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erste (
110 ) und/oder die zweite (120 ) Kommunikationsschnittstelle für eine serielle Datenübertragung, ausgebildet sind. - Verfahren zum Bedienen eines insbesondere als Gerät eines Automatisierungssystems ausgebildeten Moduls (
200 ) mit einer modulseitigen Kommunikationsschnittstelle (210 ), wobei an dem Modul (200 ) eine Bedieneinheit (100 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche befestigt wird, so dass die erste Kommunikationsschnittstelle (110 ) der Bedieneinheit (100 ) mit der modulseitigen Kommunikationsschnittstelle (210 ) verbunden ist, und wobei mittels einer in einem Speicher der Bedieneinheit (100 ) hinterlegten Bedienapplikation eine Benutzerschnittstelle bereitstellt wird. - Verfahren nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch die Schritte: – Auslesen einer Identifikationsinformation, welche einen Modultyp identifiziert, aus dem Modul (
200 ) von der Bedieneinheit (100 ), – Vergleichen der empfangenen Identifikationsinformation mit einer an einem vorgegebenen Speicherort in der Bedieneinheit (100 ) hinterlegten Identifikationsinformation durch die Bedieneinheit (100 ), wenn sich die empfangene Identifikationsinformation von der hinterlegten Identifikationsinformation unterscheidet, – Herunterladen eines zweiten Applikationsteils von dem Modul (200 ) durch die Bedieneinheit (100 ) und Speichern des heruntergeladenen zweiten Applikationsteils in einem zweiten Speicherbereich (162 ) der Bedieneinheit (100 ), wobei der zweite Applikationsteil und ein erster, in einem ersten Speicherbereich (152 ) der Bedieneinheit hinterlegter erster Applikationsteil die Bedienapplikation bilden, und – Speichern der empfangenen Identifikationsinformation an dem vorgegebenen Speicherort in der Bedieneinheit (100 ), und – Ausführen der Bedienapplikation durch die Bedieneinheit (100 ), wobei Zugriffe zwischen dem ersten und zweiten Applikationsteil über eine vorgegebene Software-Schnittstelle (170 ) erfolgen. - Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, wobei – der modulseitigen Kommunikationsschnittstelle (
210 ) des Moduls (200 ) eine erste Adresse und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (120 ) der Bedieneinheit (100 ) eine zweite, von der ersten unterschiedliche, Adresse zugeordnet werden, und – die Bedieneinheit (100 ) eine Kommunikation zwischen einem an der ersten Kommunikationsschnittstelle (110 ) angeschlossenen Modul und einem an der zweiten Kommunikationsschnittstelle (120 ) angeschlossenen separaten Bediengerät (300 ) steuert, wobei an die erste Adresse adressierte Datentelegramme, welche die Bedieneinheit (100 ) von einem an der zweiten Kommunikationsschnittstelle (120 ) angeschlossenen separaten Bediengerät (300 ) empfängt, an das Modul (200 ) weitergeleitet werden. - Verfahren nach Anspruch 14, wobei bei Empfang eines an die erste Adresse adressierten Datentelegramms von dem separaten Bediengerät (
300 ) und gleichzeitiger Kommunikation zwischen Bedieneinheit (100 ) und Modul (200 ) das Weiterleiten des von dem separaten Bediengerät (300 ) empfangenen Datentelegramm an das Modul (200 ) verzögert wird, bis die Kommunikation zwischen Bedieneinheit (100 ) und Modul (200 ) abgeschlossen ist, und wobei bei gleichzeitiger Kommunikation zwischen separatem Bediengerät (300 ) und Modul (200 ) eine durch die Bedieneinheit (100 ) initiierte Kommunikation zwischen Bedieneinheit (100 ) und Modul (200 ) verzögert wird, bis die Kommunikation zwischen separatem Bediengerät (300 ) und Modul (200 ) abgeschlossen ist.
Priority Applications (8)
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