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Die Erfindung betrifft ein faserverstärktes Strebenelement zur koppelnden Verbindung zweier Baugruppen, mit einem Strebenbereich und einem Anschlussbereich mit Lageraufnahme, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Strebenelements gemäß Patentanspruch 11.
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Strebenelemente, durch die verschiedene Bauteile oder Baugruppen miteinander verbunden werden, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Dabei kann es sich um starre Streben wie beispielsweise Gerüststreben oder Bodenstützen handeln, die im Wesentlichen unbeweglich zwischen Bauteilen angeordnet werden und dadurch Relativbewegungen der Bauteile zueinander verhindern, bzw. die Bauteile gegeneinander abstützen.
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Ebenso aus dem Stand der Technik bekannt sind bewegliche Strebenelemente wie beispielsweise Koppelstützen oder Pendelstützen, die an einem Ende oder an beiden Enden zumindest geringfügig beweglich bzw. gelenkig mit den entsprechenden Anschlussbauteilen oder -Baugruppen verbunden werden, beispielsweise um so die Anschlussbauteile bezüglich eines Bewegungsfreiheitsgrads miteinander zu koppeln.
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Insbesondere im Fahrzeugbau werden hohe Ansprüche an derartige Strebenelemente gestellt, darunter vor allem hohe Belastbarkeit und Dauerfestigkeit bei möglichst geringer Masse, bei hoher Korrosionsbeständigkeit sowie bei gleichzeitig niedrigen Herstellungskosten. Dies gilt zunächst einmal unabhängig von der konstruktiven Ausführungsform und von den Materialien, aus denen derartige Streben gefertigt werden.
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Aus dem Stand der Technik sind dabei zunächst einmal einteilige Streben aus Stahl, aus Leichtmetallen oder aus Kunststoffen bekannt. Hierunter besitzen die aus Stahl gefertigten Streben primär den Nachteil einer verhältnismäßig hohen Masse, wohingegen Streben aus Leichtmetallen relativ kostenintensiv in der Produktion sind. In beiden Fällen jedoch sind häufig erforderliche, komplexe Geometrien der Anschlussbereiche der Streben zur Anbindung an die benachbarten Bauteile – beispielsweise Endstücke zur Aufnahme von Elastomer- oder Kugelgelenken – vergleichweise aufwändig und damit kostentreibend in der Herstellung. Streben, die teilweise oder ganz aus Metall bestehen, unterliegen zudem grundsätzlich der metallischen Korrosion, was die Lebensdauer beeinträchtigt, oder wahlweise teure Oberflächenbehandlungen erforderlich macht.
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Hingegen weisen einteilige Streben, beispielsweise Pendelstützen, aus Kunststoffen üblicherweise den Nachteil auf, dass für jede Strebenlänge (ebenso wie für jede Variation bei den Strebenenden) eigens ein relativ aufwändiges Werkzeug für die Urformung erstellt werden muss.
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Insbesondere bei Kunststoffstreben ist es zudem häufig wünschenswert, den Strebenbereich zwischen den Endbereichen der Strebe aus einem Material mit speziellen Eigenschaften, beispielsweise aus unidirektional langfaserverstärktem Kunststoff zu fertigen, während die Endstücke z. B. aus Massivwerkstoffen oder kurzfaserverstärkten Werkstoffen bestehen sollen.
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Mit diesem Hintergrund gibt es im Stand der Technik Ansätze, Streben-Endstücke oder -Endköpfe aus Kunststoff mit ebenfalls aus Kunststoff bestehenden, separat gefertigten Streben-Zwischenstücken bzw. Strebenbereichen zu verbinden. Auf diese Weise können jeweils spezialisierte Kunststoffe für die unterschiedlichen Aufgaben des Strebenbereichs und der Endstücke verwendet werden. Zudem können so – im Sinne eines kostengünstigen Baukastensystems – Streben mit unterschiedlicher Länge aus entsprechend abgelängten Strebenbereichen mit jeweils unveränderten Endstücken zusammengesetzt werden.
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Bei derartigen, aus dem Stand der Technik bekannten, gebauten Streben ist jedoch die Herstellung der Verbindung von abgelängten Strebenbereichen mit entsprechenden Streben-Endstücken – aufgrund der hohen Belastung der Verbindung zwischen Strebenbereich und Krafteinleitungs-Endstück bzw. Streben-Anschlussbereich – generell aufwändig und damit kostenintensiv.
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Aus der
DE 10 2004 042 964 A1 ist eine gebaute Kunststoffstrebe mit einem dort blasgeformten Strebenbereich aus Kunststoff bekannt, bei der die Endstücke zur Krafteinleitung (beispielsweise Kugelgelenkschalen) separat gefertigt und anschließend form-, haft- und/oder stoffschlüssig mit den Enden des blasgeformten Strebenbereichs verbunden werden. Bei dieser bekannten Kunststoffstrebe sind jedoch zur Erzeugung von Streben unterschiedlicher Länge einerseits wieder unterschiedliche Produktionswerkzeuge, insbesondere jeweils passende Blasformen erforderlich. Andererseits weisen die (üblicherweise besonders hochbelasteten) Verbindungsbereiche zwischen den Enden des blasgeformten Strebenbereichs und den Streben-Endstücken bei diesem Stand der Technik relativ geringe Querschnittsflächen auf, welche jedoch die gesamte Krafteinleitung in den Strebenbereich, ebenso wie die dauerhaft sichere Verbindung zwischen Strebenbereich und Endstück übernehmen müssen.
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Mit diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Strebenelement und ein Verfahren zur Herstellung desselben bereitzustellen, mit dem die genannten, im Stand der Technik vorhandenen Einschränkungen und Nachteile überwunden werden sollen. Das erfindungsgemäße Strebenelement soll – bei kostengünstiger Herstellung – zunächst eine besonders geringe Masse mit einer hohen Strebensteifigkeit bei gleichzeitig korrosionsfreier Ausführung verbinden. Zudem sollen mit geringem konstruktivem und herstellungsseitigem Aufwand Streben mit unterschiedlichster Länge und ggf. unterschiedlichsten Endstücken dargestellt werden können. In jedem Fall jedoch soll auf kostengünstige Weise eine definierte, dauerhaft feste Verbindung zwischen Strebenelement und Krafteinleitungs-Endstück erreicht werden.
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Diese Aufgabe wird durch ein Strebenelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 bzw. durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 11 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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In für sich genommen zunächst bekannter Weise dient das Strebenelement zur koppelnden Verbindung zweier Baugruppen, und umfasst zumindest einen im Wesentlichen rohrförmigen Strebenbereich aus einer faserverstärkten Matrix in Form eines Halbzeugabschnitts, sowie zumindest einen Anschlussbereich mit einer Lageraufnahme zur Anordnung eines Krafteinleitungselements.
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Erfindungsgemäß jedoch zeichnet sich das Strebenelement dadurch aus, dass der Anschlussbereich als flachgedrücktes Ende des Halbzeugabschnitts einstückig mit dem Strebenbereich ausgebildet ist. Dabei stellt die Lageraufnahme eine Umspritzung des Anschlussbereichs vor, und umgreift den Übergang zwischen Strebenbereich und Anschlussbereich formschlüssig.
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Dank der Ausbildung des Anschlussbereichs als flachgedrücktes Ende des Halbzeugabschnitts, wobei gleichzeitig die Lageraufnahme zur Krafteinleitung in das Strebenelement als Umspritzung des Anschlussbereichs vorliegt und den Übergang zwischen Strebenbereich und Anschlussbereich formschlüssig umgreift, wird eine besonders sichere und belastbare Verbindung zwischen der Lageraufnahme, dem Anschlussbereich und dem Strebenbereich des Strebenelements erhalten, die gleichzeitig mit geringstem Herstellungsaufwand produziert werden kann. Denn aufgrund der den Übergang zwischen Strebenbereich und (einstückig ausgebildetem) Anschlussbereich formschlüssig umgreifenden Umspritzung ebenso wie durch die mit der Umspritzung verbundene stoff- und/oder kraftschlüssige Verbindung zwischen der Lageraufnahme und dem Anschlussbereich ist eine dauerfeste, unlösbare Verbindung zwischen dem Strebenbereich und der Lageraufnahme gegeben.
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Die Erfindung wird dabei prinzipiell unabhängig davon verwirklicht, welche Querschnittsform der Halbzeugabschnitt bzw. der Strebenbereich aufweist, solange sich die Umspritzung des Strebenendes bzw. des Anschlussbereichs wie vorgesehen realisieren lässt.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jedoch der Querschnitt des Strebenbereichs kreisringförmig. Diese Ausführungsform hat den Vorteil der einfachen Herstellbarkeit, beispielsweise in Form eines Rundrohrs als Halbzeugs, bzw. der Verwendbarkeit eines kostengünstigen, handelsüblichen Fertighalbzeugs mit dieser Querschnittsform. Vorzugsweise umfassen dabei Halbzeugabschnitt und Lageraufnahme im Wesentlichen denselben Matrixwerkstoff, wodurch sich bei der Umspritzung des Anschlussbereichs eine besonders innige stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Anschlussbereich und der Lageraufnahme ergibt.
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Bevorzugt wird als Matrixwerkstoff zudem ein thermoplastischer Kunststoff ausgewählt, da sich auf diese Weise die Umspritzung des Anschlussbereichs auf einfache Weise kostengünstig realisieren lässt. Zudem lassen sich so leichte, hochfeste sowie modulare Streben produzieren, die komplett aus faserverstärktem Kunststoff bestehen, wodurch einerseits Korrosion praktisch eliminiert wird und andererseits erhebliche Kosteneinsparungen erzielt werden können.
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Eine weitere besonders bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass der Halbzeugabschnitt longitudinal angeordnete Langfasern oder Endlosfasern enthält. Auf diese Weise wird maximale Steifigkeit und Bauteilfestigkeit des erfindungsgemäßen Strebenelements bei gleichzeitig minimaler Bauteilmasse erreicht. Zudem lassen sich hierdurch weitere Kostenvorteile erzielen, da endlosfaserverstärkte, gezogene Rohre als Standardhalbzeuge vergleichsweise kostengünstig erhältlich sind.
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Im Unterschied zu den eingangs genannten, aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungen der Verbindung zwischen Strebenbereich und Lageraufnahme lässt sich dank der Erfindung zudem – aufgrund der Ausbildung der Lageraufnahme in Form einer vergleichsweise großflächigen, am Anschlussbereich außen angeordneten Umspritzung des Strebenendes – auch bei einer rein longitudinalen Anordnung der Verstärkungsfasern im Halbzeugabschnitt eine sichere und hochfeste Verbindung zwischen dem Strebenbereich und der Lageraufnahme erzielen.
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Generell erlaubt die Erfindung aufgrund der einfachen, im Wesentlichen rohrförmigen Ausbildung des Strebenelements – im Sinne eines Baukastensystems – eine kostengünstige Darstellung von Strebenelementen in praktisch beliebigen Längen und mit unterschiedlichsten Anschlussvarianten, da hierzu lediglich jeweils die gewünschten Strebenlängen von einem Endlosmaterial abzulängen und an den Enden zur Vorbereitung für die Umspritzung entsprechend flachzudrücken sind.
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Eine weitere mögliche Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Halbzeugabschnitt durch ein extrudiertes Rohr gebildet ist. Diese Ausführungsform bietet eine kostengünstige, alternative Möglichkeit für die Herstellung insbesondere kürzerer Strebenelemente.
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Die Erfindung lässt sich generell weitestgehend unabhängig von Gestalt und Funktion der Anschlussbereiche verwirklichen, wodurch sich mit der Erfindung sowohl Strebenelemente mit starrer Anbindung an die jeweiligen Anschlussbauteile als auch Strebenelemente mit beweglicher bzw. gelenkiger Anbindung darstellen lassen.
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Insbesondere mit dem Hintergrund der Bereitstellung eines Strebenelements mit beweglicher Anbindung, beispielsweise einer Pendelstütze oder Koppelstrebe, sieht eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Umspritzung des Anschlussbereichs ein Lagerungsteil des Krafteinleitungselements, beispielsweise eine Lagerbuchse oder ein Elastomerlager, formschlüssig umspritzt einschließt. Durch eine derartige Mit-Umspritzung eines Lagerungsteils oder Lagers – und den damit gegebenen formschlüssigen Einschluss des Lagerungsteils bzw. Lagers in den Anschlussbereich des Strebenelements – ergibt sich eine besonders innige und feste, unlösbare Verbindung zwischen dem Anschlussbereich und dem Krafteinleitungselement bzw. Lager.
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Bevorzugt weist der Anschlussbereich dabei einen Ausschnitt oder Durchbruch zur Aufnahme des Lagerungsteils auf. Hierdurch ergibt sich eine noch kompaktere Gestaltung des Anschlussbereichs und ein weiter verbesserter Formschluss zwischen dem Lagerungsteil und dem Anschlussbereich.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sehen vor, dass die Lageraufnahme des Strebenelements eine Kugelgelenkaufnahme umfasst, bzw. dass die Lageraufnahme selbst bereits die Kugelgelenkschale für ein Kugelgelenk bildet. Auf diese Weise kann ein Kugelgelenk platzsparend und mit geringem Bauteilaufwand mit dem Anschlussbereich des Strebenelements verbunden werden.
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Dies gilt insbesondere für die letztgenannte Ausführungsform, bei der die Lageraufnahme selbst bereits die Kugelgelenkschale für das Kugelgelenk bildet. Bei dieser Ausführungsform sind somit gelenkgehäuseseitig zunächst einmal keinerlei weitere Bauteile erforderlich, um den Anschlussbereich des Strebenelements mit einem Kugelgelenk zu versehen, sondern es ist lediglich noch der Kugelzapfen in die – bereits das Kugelgelenkgehäuse bildende – Lageraufnahme des Strebenelements einzuführen bzw. einzuschnappen.
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Dank der letztgenannten Ausführungsformen ergeben sich somit besonders kompakte, kostengünstige und massearme Ausführungen insbesondere für Pendelstützen, bei denen die Anbindung an die Anschlussbauteile des Strebenelements üblicherweise durch Kugelgelenke erfolgt.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Strebenelements, beispielsweise einer Pendelstütze. Das herzustellende Strebenelement umfasst dabei zumindest einen im Wesentlichen rohrförmigen Strebenbereich aus einer faserverstärkten Matrix und zumindest einen Anschlussbereich mit einer Lageraufnahme zur Krafteinleitung mittels eines Krafteinleitungselements. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die nachfolgend dargestellten Verfahrensschritte.
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Zunächst erfolgt in einem ersten Verfahrensschritt die Ablängung eines Endlosrohrprofils aus einer faserverstärkten Matrix zu einem Halbzeugabschnitt mit einer im Wesentlichen beliebigen Strebenelement-Ausgangslänge. Bei dem Endlosrohrprofil, aus dem der rohrförmige Halbzeugabschnitt gebildet ist, handelt es sich dabei vorzugsweise um ein – beispielsweise als kostengünstiges Standardmaterial erhältliches – endlosfaserverstärktes Halbzeug.
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Nachfolgend wird ein Anschlussbereich erzeugt, indem ein Ende des zuvor abgelängten Halbzeugabschnitts erwärmt und ausgehend von der Rohrform – durch Zusammenpressen des Rohrendes – in eine im Wesentlichen flach plattenförmige Gestalt warmumgeformt wird.
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Abschließend erfolgt die Ausbildung der eigentlichen Lageraufnahme durch Einlegen des Strebenendes bzw. Anschlussbereichs in ein Spritzgusswerkzeug und durch Umspritzen des sowie des Übergangsbereichs zwischen Strebenbereich und Anschlussbereich. Hierdurch wird eine formschlüssige und zusätzlich kraft- und/oder ggf. stoffschlüssige Verbindung zwischen der so – durch Umspritzen des Strebenendes – ausgebildeten Lageraufnahme einerseits und dem Anschlussbereich bzw. Übergangsbereich andererseits erhalten.
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Die Umspritzung bildet zudem einstückig sowohl die Lageraufnahme selbst als auch deren Verbindung mit dem Anschlussbereich des Strebenelements, wodurch die Anzahl der erforderlichen Bauteile minimiert und das Strebenelement dementsprechend kostengünstig produziert werden kann.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird im Bereich des plattenförmigen Anschlussbereichs nach dem Verfahrensschritt der Warmumformung des Strebenendes ein Ausschnitt oder Durchbruch eingebracht. Auf diese Weise wird eine Ausnehmung bzw. eine Aussparung im Anschlussbereich geschaffen, in dem anschließend ein Krafteinleitungselement bzw. Lagerbauteil – insbesondere unter Bildung von Formschluss mit dem Anschlussbereich – angeordnet werden kann. Hierdurch ergibt sich eine weitere Erhöhung der Belastbarkeit der Verbindung zwischen Anschlussbereich und Krafteinleitungselement.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht ferner vor, dass – im Verfahrensschritt der Ausbildung der Lageraufnahme durch Umspritzen des Anschlussbereichs – zusätzlich ein Lagerungsteil in das Spritzgusswerkzeug eingelegt ist und beim Umspritzen des Anschlussbereichs mit umspritzt wird. Auf diese Weise kann in ein und demselben Arbeitsgang des Umspritzens gleichzeitig auch bereits ein Bestandteil der später mit dem Strebenelement zu verbindenden Krafteinleitungselemente bzw. Lagerungen form-, kraft- und/oder stoffschlüssig in die Lageraufnahme des Strebenelements integriert werden. Bei dem mit eingespritzten Lagerungsteil kann es sich beispielsweise um ein Gelenkgehäuse, eine Lagerschale, oder auch um ein komplettes Krafteinleitungselement wie beispielsweise um ein Elastomerlager handeln.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist oder wird der Anschlussbereich vor dem Verfahrensschritt seiner Umspritzung zumindest im Bereich seiner Oberfläche erwärmt. Auf diese Weise lässt sich eine besonders innige, insbesondere stoffschlüssige Verbindung zwischen der angespritzten Lageraufnahme und dem umspritzten Strebenende erzielen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand lediglich Ausführungsbeispiele darstellender Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 ein Halbzeug aus faserverstärktem Kunststoff zur Erzeugung eines erfindungsgemäßen Strebenelements im Längsschnitt;
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2 in einer 1 entsprechenden Darstellung das Halbzeug gemäß 1 mit warmumgeformten Strebenenden in den Anschlussbereichen in der Seitenansicht;
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3 das Halbzeug gemäß 2 mit zusätzlichen Ausklinkungen, in der Draufsicht.
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4 in schematischer Schnittdarstellung den Anschlussbereich einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Strebenelements; und
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5 in einer 4 entsprechenden Darstellung den Anschlussbereich einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Strebenelements;
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1 zeigt – als Ausgangswerkstück zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Strebenelements – einen abgelängten Abschnitt eines rohrförmigen Halbzeugs 1 aus faserverstärktem Kunststoff, beispielsweise aus langfaserverstärktem Thermoplast, im Längsschnitt.
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Gemäß 2 wurde das Halbzeug 1 aus 1 an den Enden jeweils erwärmt, und es wurden durch Flachdrücken der Enden Anschlussbereiche 2, 3 geschaffen, die dementsprechend einstückig mit dem unverändert rohrförmigen Strebenbereich 4 des Halbzeugs 1 ausgebildet bzw. verbunden sind.
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Nach dem Flachdrücken der Enden im Bereich der Anschlussbereiche 2, 3 wurde beim dargestellten Ausführungsbeispiel sodann gemäß 3 der zeichnungsbezogen linke Anschlussbereich 2 – durch Ausstanzen eines kreisförmigen Durchbruchs 5 und durch halbkreisförmigen Zuschnitt des Strebenendes bei 6 – weiterbearbeitet, während der zeichnungsbezogen rechte Anschlussbereich 3 eine kreisabschnittsförmige Ausklinkung 7 erhielt.
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Der Durchbruch 5 bzw. die Ausklinkung 7 dienen jeweils der Aufnahme bzw. formschlüssigen Anlage von Lagerungsbauteilen wie beispielsweise Gelenkgehäusen, Lagerschalen oder Elastomergelenken. Zwei Beispiele für die Ausgestaltung derartiger Anschlussbereiche 2 mit den entsprechenden Lageraufnahmen 8, 9 sind in den 4 bzw. 5 dargestellt.
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In 4 bzw. 5 erkennt man die jeweils als Umspritzung 8 bzw. 9 des Anschlussbereichs 2 an einem Strebenende ausgeführten Lageraufnahmen. Anhand einer Zusammenschau von 4 bzw. 5 mit dem in 3 – lediglich schematisch – schattiert hinterlegten Bereich der Umspritzung 8, 9 wird insbesondere erkennbar, dass die Umspritzung 8 bzw. 9 den Anschlussbereich 2 des Strebenendes 2, 10 nicht nur kraft- bzw. stoffschlüssig, sondern zudem auch allseitig formschlüssig umgreift, insbesondere auch im Bereich des Übergangs 10 zwischen dem (nach wie vor runden) Strebenbereich 4 und dem flachgedrückten Anschlussbereich 2 der Strebe. Auf diese Weise ist somit nicht nur eine kraft- bzw. stoffschlüssige Verbindung zwischen der Umspritzung 8 bzw. 9 und dem Strebenende 2, 10, sondern grundsätzlich auch eine allseitig formschlüssige Kopplung zwischen der Umspritzung 8 bzw. 9 und dem Strebenende 2, 10 gewährleistet.
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Die Umspritzung 8 im Beispiel gemäß 4 ist dabei ferner so ausgeführt, dass sich eine im Wesentlichen zylindrische Lagerbohrung ergibt, in die beispielsweise eine Lagerschale 11 oder ein Elastomerlager eingepresst werden kann. Hierdurch wird eine kraft- ebenso wie eine formschlüssige Anbindung auch der Lagerschale 11 bzw. des Elastomerlagers direkt an den Anschlussbereich 2 der Strebe und damit an den Strebenbereich 4 erreicht.
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Eine in der Lagerbohrung angeordnete Lagerschale 11 oder ein dort angeordnetes Elastomerlager kann zudem ebenso bereits bei der Erzeugung der Umspritzung 8 form- und/oder kraftschlüssig mit eingespritzt werden, so dass sich eine noch innigere und festere Verbindung zwischen Lagerschale oder Elastomerlager und Lageraufnahme 8 ergibt.
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Die Ausführungsform gemäß 5 unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß 4 primär dadurch, dass die Lageraufnahme bzw. Umspritzung 9 hier gleichzeitig einstückig bereits das Gelenkgehäuse für ein Kugelgelenk bildet. Es ist somit lediglich noch eine Gelenkkugel bzw. ein Kugelzapfen 12 in der Lageraufnahme 9 anzuordnen, um beispielsweise eine fertige Pendelstütze zu erhalten. Eine modular aufgebaute Pendelstütze mit Kugelgelenken an beiden Enden kann dank der Erfindung somit mit einer minimalen Bauteilanzahl und mit minimalem Herstellungsaufwand realisiert werden.
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In beiden Fällen der Ausführungsbeispiele gemäß 4 bzw. 5 sind die Lageraufnahmen bzw. Umspritzungen 8, 9 ferner mit Verstärkungsrippen 13 versehen, durch die sich die Steifigkeit der Umspritzungen 8, 9 deutlich vergrößert, ohne deren Masse nennenswert zu erhöhen.
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Im Ergebnis wird somit deutlich, dass mit der Erfindung ein kostengünstig modular herstellbares Strebenelement sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung geschaffen wird, wobei das Strebenelement Korrosionsbeständigkeit, hohe Steifigkeit sowie Dauerfestigkeit mit einer gleichzeitig sehr geringen Masse verbindet. Das Strebenelement lässt sich dabei ohne Umkonstruktion und ohne nennenswerte Werkzeugänderungen in praktisch beliebigen Längenabmessungen fertigen. Die im Unterschied zum Stand der Technik kostengünstig erzeugbare, hochfeste Verbindung zwischen dem Strebenbereich und dem Krafteinleitungsbereich des Strebenelements lässt sich dank der erfindungsgemäßen, formschlüssigen Umspritzung des Anschlussbereichs der Strebe einfach und zuverlässig realisieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Halbzeugabschnitt
- 2, 3
- Anschlussbereich
- 4
- Strebenbereich
- 5
- Durchbruch
- 6, 7
- Zuschnitt
- 8, 9
- Umspritzung, Lageraufnahme
- 10
- Übergangsbereich
- 11
- Lagerschale
- 12
- Kugelzapfen
- 13
- Verstärkungsrippen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004042964 A1 [0010]