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Die Erfindung betrifft ein Verfahren, ein Steuergerät und eine Anordnung zum Betreiben einer Einspritzanlage.
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Stand der Technik
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Einspritzanlagen für Brennkraftmaschinen bzw. Verbrennungsmotoren fördern Kraftstoff vom Tank bis in mindestens eine Brennkammer des Verbrennungsmotors. Eine Einspritzanlage umfasst einen üblicherweise im Tank beginnenden Niederdruckbereich bzw. ein im Tank beginnendes Niederdrucksystem. Der Niederdruckbereich weist eine Niederdruckpumpe, Kraftstofffilter und Kraftstoffleitungen auf. Daran schließt ein Hochdruckbereich bzw. ein Hochdrucksystem an, der bzw. das eine Hochdruckpumpe, Kraftstoffleitungen, Verteilerleisten und Injektoren aufweist, die den Kraftstoff zeitlich und räumlich bedarfsgerecht der mindestens einen Brennkammer des Verbrennungsmotors zuführen. Der Niederdruckbereich umfasst auch einen Rücklaufbereich, der Leckagen und Rücklaufmengen an Kraftstoff von verschiedenen Komponenten der Einspritzanlage dem Tank und/oder einem Vorförderbereich wieder zuführt.
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Bei modernen zeitgesteuerten Einspritzanlagen übernimmt ein Steuergerät die Berechnung von Einspritzfunktionen und die Ansteuerung von Injektoren und anderen Stellern zur Regelung der Einspritzanlage und des Verbrennungsmotors. Im Betrieb kommen Komponenten der Einspritzanlage immer mit dem zu fördernden Kraftstoff in Kontakt und werden in den meisten Fällen auch durch diesen geschmiert, um Verschleiß an den Kontaktflächen von bewegten Komponenten mit unbewegten Komponenten der Einspritzanlage zu vermeiden. Die Funktionen der Einspritzanlage, ihre Standfestigkeit und Lebensdauer sind deshalb sehr stark von den Eigenschaften des Kraftstoffs und seiner Bestandteile abhängig.
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Verändern sich nun die chemisch-physikalischen Kraftstoffeingenschaften durch Zufuhr anderer Kraftstoffe als solche, die für die Einspritzanlage vorgesehen sind, oder verändern sich die Kraftstoffeigenschaften im laufenden Betrieb, so verändern sich auch die Funktionen der Einspritzanlage. Eine besondere Auswirkung auf die Einspritzanlage durch veränderte Kraftstoffeigenschaften ist zum Beispiel die Bildung von Belägen, die an den Oberflächen der Komponenten und Einzelteile in der Einspritzanlage anhaften können.
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Belagsbildung bei Diesel-Kraftstoffen kann, soweit heute bekannt, durch Metallseifen, durch Alterungspolymerbestandteile aufgrund von Bioanteilen im Kraftstoff oder durch Polymerbestandteile bestimmter Detergenzien entstehen. Die Reaktionen, die zu Produkten der Belagsbildung führen, sind temperaturabhängig. Eine hohe Temperatur unterstützt und beschleunigt die Bildung von Belägen. Heißer Kraftstoff altert schneller, so dass der Kraftstoff oxidieren und Säuren bilden kann, die einer chemischen Reaktion zur Bildung von Belägen förderlich sind. An den beweglich geführten Komponenten der Einspritzanlage, wie z. B. Düsennadeln, Schaltventilen, Stellern, hydraulischen Kopplern und weiteren Komponenten der Einspritzanlage, kann es dann zur Beeinträchtigung von durchzuführenden Bewegungen kommen. Die Beeinträchtigung der Bewegungen reicht von geringer Behinderung der Bewegungen über die Schwergängigkeit bewegter Komponenten bis hin zur völligen Blockierung, bei der keine Betätigung von bewegten Komponenten mehr möglich ist. Die Reibkräfte übersteigen hier die Betätigungskräfte. Das führt zur Beeinträchtigung und zum Fehlverhalten der Einspritzanlage und kann von geringen Einspritzmengenänderungen bis zur Dauereinspritzung aber auch zum völligen Ausbleiben einer Einspritzung führen.
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Um Belagsbildung in Einspritzanlagen zu erkennen, deren Auswirkung zu verringern oder ganz zu vermeiden sind verschiedene Möglichkeiten denkbar. Für die Einspritzanlage ist es wichtig, dass Kraftstoffe durch ihre Eigenschaften von vornherein die Belagsbildungprodukte vermeiden. Wo dies nicht möglich ist, kann eine Ausgestaltung des nachfolgend beschriebenen Verfahrens eingesetzt werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund werden ein Verfahren, ein Steuergerät und eine Anordnung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgestellt. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung.
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Die Erfindung stellt eine Maßnahme dar, die es ermöglicht, nach Abstellen des Verbrennungsmotors Wärme aus dem Hochdruckbereich bzw. Hochdruckkreis der Einspritzanlage abzuführen. Dazu wird der relativ kühle Kraftstoff aus dem Tank mit Hilfe einer üblicherweise elektrischen Kraftstoffpumpe aus dem und/oder durch einen Niederdruckbereich bzw. Niederdruckkreis der Einspritzanlage über eine Hochdruckpumpe in den Hochdruckbereich der Einspritzanlage gefördert. Dort durchströmt der Kraftstoff die Komponenten des Hochdruckbereichs. Die zu einer Ausführung des Verfahrens verwendete elektrische Kraftstoffpumpe ist bei normalem Betrieb des Verbrennungsmotors zum Transport des Kraftstoffs aus dem Tank vorgesehen.
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Entlang der Führungen der Schaltventile gelangt der Kraftstoff zurück in den Niederdruckbereich und von dort zurück in den Tank. Dabei kühlt der Kraftstoff die Oberflächen der kraftstoffbenetzten Bauteile bzw. Komponenten der Einspritzanlage. Neben der Kühlung hat eine Spülung der Komponenten der Einspritzanlage, bspw. der Ventile, zur Folge, dass heißer, zur Alterung neigender Kraftstoff durch kühleren, stabilen Kraftstoff ersetzt wird. Beide Effekte tragen dazu bei, dass die chemische Reaktion zur Belagsbildung verhindert bzw. verlangsamt wird. Enthält die Einspritzanlage im Hochdruckbereich druckausgeglichene Schaltventile, können diese in einer Ausführungsvariante zusätzlich zeitweise betätigt werden, wodurch sich der Volumenstrom erhöht. Außerdem wird die Kühlung entlang des gesamten Strömungswegs des Kraftstoffs gefördert. Dadurch werden zusätzliche Bereiche und Oberflächen aktiv gekühlt und gespült.
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Ein grober thermodynamischer Schätzwert für die Temperaturerhöhung, die durch eine Entspannung von Dieselkraftstoff über eine Drosselstelle hervorgerufen wird, beträgt 4.5 K pro 100 bar. Bei einer Entspannung von 2000 bar auf Umgebungsdruck erhöht sich die Temperatur im Dieselkraftstoff demnach um ca. 90 K. Wird der Verbrennungsmotor aus hoher Last abgeschaltet, hat der Kraftstoff im Hochdruckbereich, üblicherweise im Bereich von Bauteilführungen, im Vergleich zum Kraftstoff, der sich im Tank befindet, eine sehr hohe Temperatur.
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Nach dem Abschalten des Verbrennungsmotors, wobei in der Regel auch die mit dem Verbrennungsmotor zusammenwirkende Einspritzanlage abgeschaltet wird, kommt es im gesamten Bereich des Verbrennungsmotors zu einem Temperaturausgleich, dem sogenannten ”heat soak”-Effekt, bei dem Wärme von heißen Komponenten zu kühlen Komponenten transportiert wird. Somit wird durch die Entspannung des Kraftstoffs im Hochdruckbereich Wärme erzeugt. Zusätzlich kann auch Wärme von heißen Bauteilen des Verbrennungsmotors zu den Komponenten der Einspritzanlage fließen. In jedem Fall verhindert der sogenannte ”heat-soak”-Effekt eine schnelle Abkühlung von Komponenten der Einspritzanlage.
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Die durch Ausführung des Verfahrens bewirkte Kühl- und Spülfunktion ist eine Funktion, die über eine Funktion des Steuergeräts auch rückwirkend in bestehende Verbrennungsmotoren und/oder Einspritzanlagen integriert werden kann. Es ist keine zusätzliche Konstruktionsänderung an Komponenten erforderlich. Weiterhin sind auch keine zusätzlichen Komponenten zu integrieren. Eine Funktion zur Ausführung des beschriebenen Verfahrens kann bei Bedarf aktiv geschaltet werden, wenn Betriebsbedingungen und somit Betriebsparameter vorliegen, die ein erhöhtes Risiko zur Belagsbildung darstellen.
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Mit dem Verfahren kann in Ausgestaltung eine Kühlung von gefährdeten Oberflächen erfolgen. Dies geschieht durch die Aktivierung einer bspw. im Niederdruckkreis befindlichen elektrischen Kraftstoffpumpe (EKP) und gegebenenfalls durch zusätzliche Betätigung der Einspritz- und Schaltventile nach Stillstand des Verbrennungsmotors. Die elektrische Kraftstoffpumpe fördert dabei Kraftstoff aus einem möglichst kühlen Bereich, in der Regel dem Kraftstofftank, zu den Komponenten des Hochdruckbereichs. Der Kraftstoff hat im Vergleich zum Material der Komponenten des Hochdruckbereichs eine niedrigere Temperatur. Strömt der Kraftstoff durch die Schaltventile und/oder entlang der Führungen zwischen Komponenten, die sich im Betrieb relativ zueinander bewegen, wird Wärme aus den kritischen Bereichen abgeführt und die Temperatur der Komponenten reduziert. Weiterhin werden durch die Aktivierung der Kraftstoffpumpe sowohl der Niederdruckbereich als auch die Schaltventile im Hochdruckbereich gespült und heißer Kraftstoff durch kühleren Kraftstoff ersetzt.
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Die Spülung gefährdeter Bereiche hat den zusätzlichen positiven Effekt, dass heißer, in der folgenden Stillstandsphase des Verbrennungsmotors möglicherweise alternder Kraftstoff weggespült wird und durch Kraftstoff ersetzt wird, der ein niedrigeres Druck- und/oder Temperaturniveau durchlaufen hat und dadurch weniger zur Alterung neigt. Eine chemische Reaktion, die eine Belagsbildung verursacht, wird dadurch insgesamt verlangsamt oder sogar verhindert.
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Mit der Erfindung können Kraftstoffbeläge durch Kühlung und Spülung von Komponenten einer bspw. als Hochdruck-Einspritzanlage ausgebildeten Einspritzanlage nach Abschalten oder Stop des Verbrennungsmotors mit Hilfe einer aktivierten elektrischen Kraftstoffpumpe vermieden werden. Die beschriebenen Beläge entstehen vermutlich nicht nur im Betrieb, sondern bilden sich auch dann aus, wenn Ventile, Steller und andere Komponenten der Einspritzanlage nicht mehr betätigt werden, wenn zum Beispiel der Verbrennungsmotor abgestellt wird. Diese Belagsbildung kann durch Ausführung des Verfahrens vermieden werden.
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Die erfindungsgemäße Anordnung, die typischerweise ein erfindungsgemäßes Steuergerät umfasst, ist dazu ausgebildet, sämtliche Schritte des vorgestellten Verfahrens durchzuführen. Dabei können einzelne Schritte dieses Verfahrens auch von einzelnen Komponenten der Anordnung durchgeführt werden. Weiterhin können Funktionen der Anordnung oder Funktionen von einzelnen Komponenten der Anordnung als Schritte des Verfahrens umgesetzt werden. Außerdem ist es möglich, dass Schritte des Verfahrens als Funktionen wenigstens einer Komponente der Anordnung oder der gesamten Anordnung realisiert werden. Hierbei ist u. a. vorgesehen, dass in dem erfindungsgemäßen Steuergerät eine Software-Funktion integriert ist, über die das Steuergerät Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens ausführen und somit eine Funktion mindestens einer Kraftstoffpumpe, die als elektrische Kraftstoffpumpe ausgebildet sein kann, kontrollieren kann.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt in schematischer Darstellung ein Beispiel einer Einspritzanlage und eine Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Anordnung mit einem erfindungsgemäßen Steuergerät.
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2 zeigt ein schematisches Funktionsablaufdiagramm zu einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Kühlung und Spülung einer Einspritzanlage nach einem Stop eines Verbrennungsmotors.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
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Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben, gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Komponenten.
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1 zeigt in schematischer Darstellung ein Beispiel einer Einspritzanlage 2 für einen nicht weiter dargestellten Verbrennungsmotor. Üblicherweise ist die Einspritzanlage 2 als Komponente des Verbrennungsmotors ausgebildet. Diese Einspritzanlage 2 ist über eine hier elektrische Kraftstoffpumpe 4 mit einem Tank 6 verbunden, in dem sich Kraftstoff 8 befindet. Die elektrische Kraftstoffpumpe 4 saugt bei einem herkömmlichen Betrieb des Verbrennungsmotors und somit der Einspritzanlage 2 aber auch bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durch einen Vorfilter 10 Kraftstoff 8 aus dem Tank 6. Der durch die elektrische Kraftstoffpumpe 4 geförderte Kraftstoff 8 wird über Leitungen 12, 14 zu anderen Komponenten der Einspritzanlage 2 transportiert. Dabei ist eine Transportrichtung des Kraftstoffs 8 durch die Pfeile neben den Leitungen 12, 14 angedeutet. Weiterhin ist vorgesehen, dass die Einspritzanlage 2 in einen Niederdruckbereich, hier mit weißen Leitungen 12 verdeutlicht, und in einen Hochdruckbereich, hier mit grau unterlegten Leitungen 14 verdeutlicht, unterteilt ist.
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Sowohl bei einem herkömmlichen Betrieb des Verbrennungsmotors als auch bei einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Kraftstoff 8 ausgehend von der elektrischen Kraftstoffpumpe 4 zunächst zu einem Kraftstofffilter 16 transportiert, der einen Wasserabscheider und ggf. eine Heizung aufweist. Anschließend wird der Kraftstoff 8 zu einer Hochdruckpumpe 18 transportiert. Entlang der kraftstoffzuführenden Leitungen 12 bis zu der Hochdruckpumpe 18 befindet sich der Kraftstoff 8 innerhalb des Niederdruckbereichs der Einspritzanlage 2.
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Innerhalb der Hochdruckpumpe 18 wird bei einem normalen Betrieb des Verbrennungsmotors der Druck des Kraftstoffs 8 erhöht und der Kraftstoff 8 in eine Leitung 14 des Hochdruckbereichs der Einspritzanlage 2 überführt. Von dort gelangt der Kraftstoff 8 mit erhöhtem Druck in einen Kraftstoffspeicher 20, der auch als Common Rail bezeichnet wird. Ausgehend von dem Kraftstoffspeicher 20 wird der Kraftstoff 8 Einspritzventilen 22 bzw. Injektoren der Einspritzanlage 2 zugeführt. Dabei ist in 1 lediglich ein derartiges Einspritzventil 22 dargestellt. Von weiteren Einspritzventilen 22 sind in 1 lediglich Leckageventile 24 gezeigt, über die überflüssiger Kraftstoff 8 aus den Einspritzventilen 22 über kraftstoffabführenden Leitungen 12 des Niederdruckbereichs der Einspritzanlage in Richtung des Tanks 6 transportiert wird. Es ist auch möglich, dass überflüssiger Kraftstoff 8 von der Hochdruckpumpe 18 wieder dem Tank 6 zugeführt wird. Innerhalb des Niederdruckbereichs der Einspritzanlage 2 passiert zurückgeführter Kraftstoff 8, bevor dieser wieder dem Tank 6 zugeführt wird, ein Überströmventil 26.
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1 zeigt weiterhin ein an der Hochdruckpumpe 18 angeordnetes Druckregelventil 28, einen an dem Kraftstoffspeicher 20 angeordneten, als sog. Raildrucksensor ausgebildeten Drucksensor 30 zur Ermittlung eines Drucks des Kraftstoffs 8 innerhalb des Kraftstoffspeichers 20, wobei über diesen Drucksensor 30 auch mittelbar ein Druck des Kraftstoffs 8 innerhalb des Hochdruckbereichs der Einspritzanlage 2 ermittelt werden kann. Weiterhin sind in 1 ein Fahrpedal 32 als Aktor bzw. Steller, ein Drehzahlsensor 34, der mit einer Kurbelwelle des Verbrennungsmotors zusammenwirkt und dessen Drehzahl ermittelt, gezeigt. Ein weiterer Drehzahlsensor 36 ist zur Ermittlung einer Synchronisation einer Nockenwelle des Verbrennungsmotors ausgebildet. 1 zeigt auch weiterhin vorgesehene sonstige Steller 38 und sonstige Sensoren 40. Bei derartigen sonstigen Sensoren 40 handelt es sich üblicherweise um weitere Sensoren 40 zur Bestimmung weiterer Betriebsparameter des Verbrennungsmotors, der Einspritzanlage 2 und/oder des Kraftstoffs 8. Durch diese sonstigen Sensoren 40 werden alternativ oder ergänzend Temperaturen der Einspritzanlage 2, des Verbrennungsmotors und/oder des Kraftstoffs 8 sowie ggf. ein Druck des Kraftstoffs 8 an verschiedenen Komponenten des Hochdruckbereichs und/oder Niederdruckbereichs der Einspritzanlage 2 bestimmt.
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In 1 ist ebenfalls eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Steuergeräts 42 dargestellt, das ebenso wie die elektrische Kraftstoffpumpe 4 als zumindest eine Komponente einer hier schematisch dargestellten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung 44 bezeichnet werden kann. Dabei kann vorgesehen sein, dass das Steuergerät 42 auch bei einem herkömmlichen Betrieb des Verbrennungsmotors, wenn also in Brennkammern innerhalb des Verbrennungsmotors Kraftstoff 8 verbrannt wird, Funktionen des Verbrennungsmotors und/oder Funktionen der Einspritzanlage 2 kontrolliert und somit steuert und/oder regelt, so dass über die Einspritzanlage 2 Kraftstoff 8 in Brennkammern des Verbrennungsmotors eingespritzt wird. Durch das Steuergerät 42 erfolgt in Ausgestaltung des Verfahrens durch Kontrolle der elektrischen Kraftstoffpumpe 4 deren Aktivierung.
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Sowohl bei einem herkömmlichen Betrieb als auch bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens tauscht das Steuergerät 42 Betriebsparameter mit den in 1 gezeigten Komponenten aus. Dabei werden dem Steuergerät 42 üblicherweise Informationen des Drucksensors 30, des Fahrpedals 32, des Drehzahlsensors 34, des Nockenwellensensors 36 sowie der sonstigen Sensoren 40 zugeführt. Außerdem ist es möglich, dass ausgehend von dem Steuergerät 42 dem Druckregelventil 28, den Injektoren 22 sowie den sonstigen Stellern 38 Informationen zum Einstellen von Betriebsparametern zugeführt werden.
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Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass bei stillstehendem bzw. abgeschaltetem Verbrennungsmotor in Abhängigkeit von Werten von Betriebsparametern des Verbrennungsmotors, der Einspritzanlage 2 und/oder des Kraftstoffs 8 von dem Steuergerät 42 zumindest die elektrische Kraftstoffpumpe 4 aktiviert wird. Ergänzend kann auch die Hochdruckpumpe 18 als weitere, in der Regel ebenfalls elektrische, Kraftstoffpumpe derart aktiviert werden, dass durch die Hochdruckpumpe 18 lediglich Kraftstoff 8 gefördert wird, aber durch die Hochdruckpumpe 18 ein Druck des geförderten Kraftstoffs 8 nicht erhöht wird. Hierzu kann die Hochdruckpumpe 18 mit verminderter Leistung betrieben werden. Durch Aktivierung der elektrischen Kraftstoffpumpe 4 wird auch bei stillstehendem Verbrennungsmotor Kraftstoff 8 durch Komponenten der Einspritzanlage 2 gefördert, wodurch diese Komponenten durch den aus dem Tank 6 zugeführten Kraftstoff 8 gekühlt und gespült werden. Als Betriebsparameter werden von dem Steuergerät 42 üblicherweise mindestens eine Temperatur oder mindestens ein Druck überwacht. Als Betriebsparameter des Verbrennungsmotors wird weiterhin dessen Drehzahl, bspw. durch Erfassung der Drehzahl der Kurbelwelle, überwacht.
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Als Bedingungen zur Aktivierung der mindestens einen elektrischen Kraftstoffpumpe wird überprüft, ob die im Rahmen des Verfahrens überwachten Betriebsparameter für diese Betriebsparameter vorgesehene Schwellwerte erreicht, bspw. über- oder unterschritten, haben. Demnach ist für den Verbrennungsmotor vorgesehen, dass dessen Drehzahl einen hierfür vorgesehenen Schwellwert erreicht hat, wenn die Drehzahl null ist und somit dieser Verbrennungsmotor auch stillsteht. Als Betriebsparameter des Kraftstoffs 8 wird zumindest eine Temperatur überwacht, falls dessen Temperatur innerhalb der Einspritzanlage 2 höher als eine Temperatur des Kraftstoffs 8 im Tank 6 ist, ist eine weitere Bedingung zur Aktivierung der elektrischen Kraftstoffpumpe 4 erfüllt. Somit wird ein Schwellwert für die Temperatur des Kraftstoffs 8 durch Vergleich der Temperatur des Kraftstoffs 8 im Tank 6 mit der Temperatur des Kraftstoffs 8 in der Einspritzanlage 2, üblicherweise mit der Temperatur im Hockdruckbereich der Einspritzanlage 2, definiert. Für den Druck des Kraftstoffs 8 kann vorgesehen sein, dass als Schwellwert dessen Druck in der Einspritzanlage 2 geringer als ein Förderdruck der elektrischen Kraftstoffpumpe 4 ist.
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Die Erfindung umfasst u. a. eine Funktion der Einspritzanlage 2, wobei mit dieser Funktion zumindest ein Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt werden kann. Das Verfahren und/oder die Funktion kann bzw. können in Form einer Software-Funktion im Steuergerät 42 integriert werden, wobei das Verfahren durch das Steuergerät 42 durchgeführt werden kann, wenn die Software-Funktion auf dem Steuergerät 42 ausgeführt wird. Die Funktion der Einspritzanlage 2 wird in Abhängigkeit von Betriebsparametern, bspw. Motorbetriebsstatus, Raildruck, Temperaturen usw., aktiviert.
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Das Steuergerät 42 des Verbrennungsmotors prüft dabei nach Abschalten des Verbrennungsmotors, ob sich die Temperaturen in kritischen Bereichen und somit jenseits gesetzter Schwellwerte befinden. Dabei kann entweder ein Temperaturmodell für die zu kühlende Komponenten, üblicherweise in dem Hochdruckbereich, hinterlegt sein. Alternativ kann die standardmäßig erfasste Temperatur des Verbrennungsmotors und der Einspritzanlage 2 mit applizierten Schwellwerten verglichen werden. Falls die Temperatur der Einspritzanlage 2 als kritisch erkannt wird, wird zusätzlich noch geprüft, ob die Drehzahl des Verbrennungsmotors null ist. Damit die elektrische Kraftstoffpumpe 4 den kühleren Kraftstoff in den Hochdruckbereich fördern kann, muss der dort herrschende Druck niedriger als der Förderdruck der elektrischen Kraftstoffpumpe 4 sein.
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Sind diese Bedingungen gegeben, kann die elektrische Pumpe 4 aktiviert und der Hochdruckbereich gespült bzw. gekühlt werden. Gegebenenfalls kann durch Aktivierung der Schaltventile der Druck des Kraftstoffs 8 in der Einspritzanlage 2 vor Aktivierung der elektrischen Kraftstoffpumpe 4 abgesenkt werden. Eine zeitweise Betätigung der Schaltventile erhöht zudem den Volumenstrom des Kraftstoffs 8 und verbessert die Kühlung bzw. erweitert den gekühlten Bereich. Bei Einspritzanlagen 2 mit mengengeregelter Hochdruckpumpe 18 kann unterstützend ein Mengenregelventil geöffnet werden, um die Druckverluste im Niederdruckbereich in Richtung der Hochdruckpumpe 18 zu reduzieren.
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Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist anhand des Funktionsablaufdiagramms aus 2 schematisch dargestellt. Bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden diverse Betriebsparameter 50, 52, 54, 56, 62 überwacht. Dabei wird als erster Betriebsparameter 50 ein Betriebszustand des Verbrennungsmotors überwacht. Dabei wird ermittelt, ob der Verbrennungsmotor abgeschaltet ist. Als zweiter Betriebsparameter 52 werden Temperaturen von Komponenten der Einspritzanlage 2 überwacht. Als dritter Betriebsparameter 54 wird eine Temperatur des Verbrennungsmotors und als vierter Betriebsparameter 56 ein Druck des Kraftstoffs 8 innerhalb der Einspritzanlage 2 überwacht.
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In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird von einer Funktionskontrolle 58 des Steuergeräts 42 zumindest die üblicherweise elektrische Kraftstoffpumpe 4 aktiviert 60, wenn die Betriebsparameter 50, 52, 54, 56 ihre Schwellwerte erreicht haben. Dabei ist als Schwellwert für die Drehzahl des Verbrennungsmotors die Drehzahl null vorgesehen. Weiterhin erfolgt eine Aktivierung 60 der elektrischen Kraftstoffpumpe 4 dann, wenn die Temperaturen der Einspritzanlage und des Verbrennungsmotors als Betriebsparameter 52, 54 definierte Schwellwerte überschreiten und wenn der Druck des Kraftstoffs 8 innerhalb der Einspritzanlage 2 als Betriebsparameter 56 den Wert null als Schwellwert erreicht hat. Durch Aktivierung 60 der elektrischen Kraftstoffpumpe 4 erfolgt eine Kühlung und/oder Spülung von Komponenten der Einspritzanlage 2.
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Im Rahmen der anhand von 2 erläuterten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann optional vorgesehen sein, dass auf Grundlage der Temperatur des Verbrennungsmotors als Betriebsparameter sowie auf Grundlage der Temperatur des Kraftstoffs 8 als weiterer Betriebsparameter 62 eine Berechnung 64 der Temperatur der Einspritzventile 22 vorgenommen wird, wobei diese berechnete Temperatur der Einspritzventile 22 dann in die Temperatur der Komponenten der Einspritzanlage 2 des zweiten Betriebsparameter 52 einfließt.