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Die Erfindung betrifft ein Aquarium, das auf mehreren Ebenen zugänglich ist, nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Zur Beherbergung von Fischen und Wasserpflanzen als Schauobjekte im privaten oder kommerziellen, insbesondere gastronomischen Bereich werden Aquarien eingesetzt, die im Wesentlichen aus einem Wasserbehälter bestehen, welcher zumindest eine transparente Sichtfläche aus Glas oder Kunststoff aufweist.
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Bei herkömmlichen, kommerziell erhältlichen Aquarien, die als Einrichtungsgegenstand für den privaten Bereich, im Restaurant oder in anderen Institutionen des öffentlichen Lebens gedacht sind, ist der Wasserstand und damit die Bauhöhe des Wasserbehälters an der Möglichkeit des Benutzers orientiert, bei notwendigen händischen Pflegearbeiten wie Entfernen von Verschmutzungen, Einsetzen oder Anordnen von Pflanzen und Ziergegenständen etc, im Bereich einer Armlänge sämtliche Bereiche des Wasserbehälters, insbesondere die Bodenfläche, mit zumindest einer Hand von der Wasseroberfläche aus erreichen zu können. Dabei wird vorausgesetzt, dass der die Hand führende Arm maximal bis zur Schulter ins Wasser getaucht werden soll. Typische Armlängen betragen 50 bis 85 cm.
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In erhöht angebrachten Aquarien, beispielsweise in Augenhöhe, wird für eine Pflege unter Ausnutzung der Armlängentiefe ein Stuhl, eine Leiter oder eine vergleichbare Steighilfe notwendig, wobei sich die Gefahr eines Sturzes ergibt und sich Pflegearbeiten als umständlich erweisen.
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Somit sind typische Aquarien als Einrichtungsgegenstand auf Bauhöhen bzw. Wasserstandshöhen von 20 cm bis 80 cm beschränkt. Des Weiteren werden in vielen Fällen Aquarien, die eine große Bauhöhe im Bereich 50 cm und mehr aufweisen, aufgrund des damit verbundenen hohen und unbequemen Pflegeaufwands seltener gepflegt, wodurch die Gesamtoptik leidet und den Fischen eine verschlechterte Lebensumgebung zur Verfügung steht.
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Anders verhält es sich bei Aquarien in zoologischen oder vergleichbaren kommerziellen Einrichtungen, da hier der Pflegeaufwand dem Zweck untergeordnet ist und die Baumaße sich nach den minimalen zoologischen Anforderungen der eingesetzten Lebewesen orientieren. Eine Pflege der Unterwasserlandschaft wird hier ab einer bestimmten Höhe der Wasserlinie durch vollständiges Eintauchen des Pflegepersonals in die Unterwasserwelt bewerkstelligt. Hierzu werden entsprechende finanzielle und technische Aufwendungen erbracht, um eine möglichst artgemäße und natürliche Lebensumgebung der eingesetzten Lebewesen zu schaffen und zu erhalten. Aus diesem Grund bestehen bei solchen Aquarien grundsätzlich keine limitierenden Hindernisse für die Bauhöhe, wobei allerdings aus vorgenannten Gründen entweder sehr große, von Menschen betauchbare Aquarien, oder handelsübliche Aquarien in Armlängentiefe in Mehrzahl anzutreffen sind. Insbesondere Aquarien in Füllhöhenbereichen von 60 cm bis 2 mtr sind dagegen selten aufzufinden.
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Neben dem Pflegeaufwand stellt aber auch der zur optimalen Ausleuchtung notwendige technische Aufwand ein wesentliches Kriterium für die Limitation der Bauhöhe eines Aquariums dar. Die allgemeine technische Lehre ordnet übliche Aquariumbeleuchtungskörper dicht über der Wasseroberfläche an, was zwangsläufig eine maximale Tiefe für eine Bepflanzung aufgrund der mit der Tiefe abnehmenden Beleuchtungsstärke und/oder -intensität bedingt. So sind herkömmliche Leuchtstoffröhren-Beleuchtungskörper für Aquarientiefen größer 50 cm ungeeignet. Leistungsstärkere Leuchtmittel wie HQI- oder HQL-Lampen (Hochdruckdampflampen) weisen eine hohe Stromaufnahme und damit hohe Betriebskosten auf und erfordern für größere Tiefen bis 85 cm Leistungen bis 250 Watt, so dass eine erhöhte Wärmeentwicklung auftritt, woraus ein Kühlungsproblem erwächst. Daneben werden auch aus wartungs- und sicherheitstechnischen Gründen die im Allgemeinen mit Netzspannung betriebenen Beleuchtungskörper nicht ins Aquarium versenkt. Somit ist in tieferen Regionen ein adäquater Pflanzenwuchs nicht möglich.
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In Aquarien mit Bauhöhen von 50 cm bis 2 mtr können sich Lebewesenpopulationen auf verschiedenen Wasserhöhen ansiedeln. Die herkömmlichen von oben zugänglichen Aquarien erlauben lediglich eine Fütterung der Lebewesen, insbesondere Fische von oben, wobei die sich weiter oben aufhaltenden Lebewesen ein Großteil des Futters abschöpfen können, und die tiefer aufhaltenden Lebewesen einen Futternachteil erleiden.
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Aufgrund der limitierenden Bauhöhe eines Aquariums werden diese bevorzugt als Zierobjekte herangezogen und vornehmlich an einer Wand in Augenhöhe eines Betrachters angeordnet. Allerdings erfüllen sie in seltenen Fällen eine raumgestaltende Funktion, beispielsweise als Raumteiler oder großflächige Wandverkleidung, da dies durch die geringe Bauhöhe nicht oder nur in Kombination mit mehreren, fluidgetrennten Aquarien oder weiteren Anbauteilen möglich ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine einfache Möglichkeit zur Vergrößerung der Bauhöhe und damit des Wasserstands eines Aquariums vorzuschlagen, wobei der Aufwand zur Pflege, eine gleichmäßige und energiesparende Ausleuchtung, eine Verbesserung der Fütterungsmöglichkeit und eine raumgestaltende Funktion erreicht werden soll.
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Diese Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Aquarium und ein entsprechendes Betriebsverfahren gemäß der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß wird ein Aquarium mit einem Wasserbehälter, der mit Wasser befüllbar ist und bevorzugt Schauobjekte, insbesondere biologische Organismen und/oder Wasserpflanzen umfassen kann, vorgeschlagen. Der Wasserbehälter weist zumindest eine Zugangseinrichtung auf, die einen Eingriff in die durch den gefüllten Wasserbehälter gebildete Wassersäule unterhalb der maximalen Wassersäulenhöhe ermöglicht, wobei die Zugangseinrichtung eine waagrechte, nach oben durch einen Luftraum abgegrenzte Zugangswasseroberfläche auf einem Zugangshöhenniveau ausbildet, und die Wassersäule oberhalb der Zugangswasseroberfläche luftdicht gegen den atmosphärischen Luftdruck des Luftraums abgeschlossen ist. Die Erfindung nutzt die allgemeine technische Lehre eines Flüssigkeitsbarometers, wobei durch den umgebenden atmosphärischen Luftdruck eine Flüssigkeitssäule in einem ansonsten allseitig luftdicht verschlossenen Behälter verbleibt, wenn sich im Boden des Behälters eine Öffnung befindet, die zum Zweck des luftdichten Abschließens in einem dem atmosphärischen Luftdruck ausgesetzten Flüssigkeitsbad eingetaucht ist. Die maximal erreichbare Höhe der Flüssigkeitssäule im Behälter hängt vom äußeren Luftdruck ab, wobei eine maximale Wassersäulenhöhe von ca. 10 Meter bei einem Bar Luftdruck erreicht werden kann. Daher kann ohne aktive Unterdruckerzeugung im oberen Bereich des Wasserbehälters ein Aquarium geschaffen werden, dass in einer Höhe von weniger als 10 Meter unterhalb einer maximalen Wassersäulenhöhe eine Zugangsmöglichkeit bietet, um z. B. Pflegearbeiten, Fischfuttereingabe oder Verschmutzungsentfernung zu ermöglichen. Aufgrund des sich bildenden Unterdrucks im Bereich oberhalb der maximalen Wassersäulenhöhe und des äußeren Luftdrucks auf die Zugangswasseroberfläche wird ein Austreten des Behälterwassers durch die Zugangsöffnung gehindert.
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Ein erfindungsgemäßes Aquarium weist eine Zugangseinrichtung aus, die eine horizontal ausgerichtete Zugangswasseroberfläche ausbildet und die unterhalb der Wassersäulenhöhe des Aquariums liegt, so dass zum Zwecke der Aquariumspflege, Fütterung und dergleichen in einen Tiefenbereich des Aquariums gegriffen werden kann, der von der Oberfläche der Wassersäule nicht zugänglich ist. Dem erfinderischen Gedanken entsprechend ist der Zugang so zu gestalten, dass sich im geöffneten Zustand ein Wasserspiegel unterhalb der Zugangsöffnung bildet, wodurch es dem Benutzer ermöglicht wird, in den durch den Wasserspiegel zugänglich gemachten Innenbereich des Wasserbehälters einzugreifen, ohne dass es zum Ausströmen von Wasser über den geöffneten Zugang aus der sich über dem Zugang befindlichen Wassersäule kommt. Der Wasserbehälter des Aquariums kann aus Glas oder aus durchsichtigem Kunststoff bestehen, dabei kann beispielsweise die Rückwand des Aquariums undurchsichtig und/oder eingefärbt sein.
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Somit wird ein Aquarium vorgeschlagen, dass eine praktisch beliebige Wasserhöhe, insbesondere eine Höhe geringer als 10 Meter aufweisen kann, wobei eine einfache Pflege tief liegender Aquariumsbereiche durch die Zugangseinrichtung ermöglicht wird. Somit können Aquarien als mannshohe Raumteiler, vollflächige Wandverkleidungen oder für vielfältige großflächige Einrichtungszwecke geschaffen werden, die sehr einfach und ohne zusätzliche Reinigungswerkzeuge von Außen auf einer oder mehreren Zugangshöhenniveaus gepflegt werden können. Dabei ist zu bedenken, dass der Wasserbehälter des Aquariums nur eine geöffnete Zugangswasseroberfläche auf einem Zugangshöhenniveau auf einmal ausbilden kann. Werden z. B. zwei Zugangseinrichtungen, die auf verschiedenen Höhenniveaus angeordnet sind, gleichzeitig geöffnet, so erfolgt durch einen Druckausgleich zwischen den beiden auf verschiedenen Höhenniveaus angeordneten Wasseroberflächen ein Auslaufen des Wassers aus dem Wasserbehälter, was zu vermeiden ist.
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Grundsätzlich kann jeweils nur eine Zugangseinrichtung des Aquariums zur gleichen Zeit geöffnet sein, um ein Ausfließen von Wasser zu verhindern. Sind mehr als eine Zugangseinrichtung am Wasserbehälter angeordnet, die eine waagrechte Zugangswasseroberfläche ausbilden können, beispielsweise eine sich oberhalb der maximalen Wassersäulenhöhe angeordnete Öffnung und eine im unteren Bereich des Wasserbehälters angeordnete Öffnung, so muss jeweils eine Öffnung verschlossen sein, bevor die andere Öffnung geöffnet werden kann. Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann die Zugangseinrichtung eine Verschlusseinheit, insbesondere einen Verschlussdeckel umfassen, die ein Dichtmittel, insbesondere Gummidichtung oder Vergleichbares aufweist, um die Zugangswasseroberfläche von dem umgebenden Luftraum luft- und wasserdicht, bevorzugt wasserdruckdicht abzuschließen. Mittels einer Verschlusseinheit kann die Zugangswasseroberfläche jeder Zugangseinrichtung wasser- und luftdicht gegenüber dem Luftraum verschlossen werden, so dass eine weitere Zugangseinrichtung auf einem anderen Höhenniveau geöffnet werden kann. Hierdurch können mehrere Zugangseinrichtungen benutzbar sein, die jeweils abwechselnd geöffnet werden können. Hierdurch wird das Ausströmen der sich über der Zugangsöffnung befindlichen Wassersäule dadurch verhindert, dass oberhalb des Zugangs liegende Öffnungen des Wasserbehälters mittels einer Verschlusseinheit, insbesondere einem Verschlussdeckel luft- und wasserdruckdicht verschlossen werden kann, bevor die Verschlusseinheit des Zugangs geöffnet wird, so dass der atmosphärische Luftdruck über dem bei geöffnetem Zugang gebildeten Wasserspiegel die oberhalb stehende Wassersäule am Ausfließen hindert.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform können auf einem Zugangshöhenniveau mehrere, insbesondere zwei Zugangseinrichtungen angeordnet werden, die gleichzeitig geöffnet werden können. Das Zugangshöhenniveau kann sich weniger als 10 m unterhalb der maximalen Wassersäulenhöhe befinden. Auf einem identischen Zugangshöhenniveau können mehrere Zugangswasseroberflächen gleichzeitig geöffnet werden, da auf dieser Höhe der gleiche Wasser- und Luftdruck herrscht, so dass ein Auslaufen der darüber befindlichen Wassersäule verhindert wird. Somit kann insbesondere ein sehr langgezogenes Aquarium beispielsweise als Raumteiler oder Wandverkleidung parallel gepflegt werden. Ein maximales Zugangshöhenniveau von weniger als 10 mtr unterhalb des maximalen Wassersäulenniveaus ermöglicht ein Zurückhalten der Wassersäule mittels eines atmosphärischen Luftdrucks von einem Bar, für eine größere Höhendifferenz ist im Wasserbehälterinnenraum oberhalb des maximalen Wassersäulenhöhe ein Unterdruck auszubilden, bzw. der Luftdruck des äußeren Luftraums zu erhöhen, um ein Auslaufen zu verhindern.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Zugangseinrichtung ein Beleuchtungsmittel, insbesondere ein an der Verschlusseinheit angeordnetes Beleuchtungsmittel umfassen, wobei die Verschlusseinheit bevorzugt lichtdurchlässig ausgebildet ist. Somit kann auf mehreren Höhenniveaus eine Beleuchtung des insbesondere sehr hohen Aquariums, d. h. höher als 50 cm erreicht werden. Da Licht im Wasser sehr stark absorbiert wird, ist eine Anordnung mehrerer Beleuchtungsmittel an den diversen Zugangseinrichtungen, insbesondere durch ein Durchleuchten der Verschlusseinheit vorteilhaft, um eine flächige Ausleuchtung des Aquariums zu erreichen.
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Grundsätzlich kann der Wasserbehälter einstückig ausgebildet sein. Nach einer vorteilhaften Ausführungsform kann der Wasserbehälter mehrere miteinander wasserdicht verbindbare Module umfassen, die in wasserkommunizierendem Austausch stehen. Die Module können mittels verschließbaren Wasserschotten und Dichtungen miteinander in wasserkommunizierender Weise, bevorzugt mit einer Durchlassmöglichkeit für Fische und andere Aquariumsbewohner miteinander verbunden werden. Somit kann der Wasserbehälter einfach transportiert und vor Ort den Einrichtungsgegebenheiten angepasst, aufgebaut werden. Daneben wird eine Entsorgung des Wasserbehälters vereinfacht. Aufgrund der modularen Bauweise können unterschiedliche Bauformen des Aquariums durch ein Baukastensystem realisiert werden, wobei auf bestehende bauliche Besonderheiten Rücksicht genommen werden kann, ohne dass der Wasserbehälter werksseitig anzupassen ist. Somit ist ein flexibles System für den Aquariumsbau mit praktisch unlimitierter Wassersäulenhöhe kostengünstig bereitstellbar. Eine zukünftige Erweiterung und Anpassung ist ermöglicht.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform können zumindest ein, insbesondere alle Module eine größere Höhe als Tiefe aufweisen, und vorzugsweise in einer Ebene miteinander verbindbar sein, insbesondere eine T-förmig, L-förmige, stufenförmige oder quaderförmige Gestalt aufweisen. Somit kann durch wenige Module ein flächiges Aquarium aufgebaut werden, dass aufgrund der geringen Tiefe nur wenig Wasser aufnimmt, und dessen Gewicht somit begrenzt werden kann, um der vorhandenen baulichen maximalen Statikbeanspruchung Rechnung zu tragen. Wassermenge, Befüllungskosten, Gesamtgewicht und im Falle einer Havarie kann die Höchstmenge an auslaufendem Wasser hierdurch begrenzt werden, sowie eine flächenmäßige Ausdehnung maximiert werden. Aufgrund der verschiedenartigen Modulformen wird ein Höchstmaß an baulicher Flexibilität erreicht, so dass auch bauliche Besonderheiten wie Wanddurchlässe, Balken etc. in der Aquariumsform berücksichtigt werden können.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform kann zumindest ein, insbesondere jedes Modul zumindest eine Zugangseinrichtung umfassen, und/oder benachbarte Module durch verschließbare Schotten gegeneinander wasserdicht verschließbar sein. Sind an vielen, insbesondere allen Modulen Zugangseinrichtungen vorgesehen, kann die zugängliche Fläche für die Pflegewartung maximiert werden, so dass jedes Modul individuell gepflegt werden kann, ohne dass durch eine Verbindungsstelle zweier Module durchgegriffen werden muss. Dies erhöht die Qualität und den Komfort bei der Aquariumspflege. Auch kann eine Befütterung gleichmäßig im gesamten Aquariumsbereich erreicht werden. Die verschließbaren Schotten ermöglichen ein flexibles Zusammenfügen der Module aneinander, um beliebige Wasserbehälterformen zu erreichen. Eine Erweiterung bzw. flexible Umgestaltung des Aquariums wird somit ermöglicht. Automatisch verschließbare Schotten, beispielsweise mittels automatischen Antrieb, strömungsdruckbetätigt oder ähnliches kann im Falle eines Lecks ein Verschlissen eines Moduls bewirken, so dass ein ungewollten Auslaufen verhindert werden kann.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Zugangseinrichtung eine Zustandsüberwachungseinheit umfassen, die einen Verschlusszustand der Zugangseinrichtung überwachen und anzeigen kann, wobei bevorzugt die Zustandsüberwachungseinheiten zumindest zweier auf verschiedenen Zugangshöhenniveaus angeordneter Zugangseinrichtungen miteinander kommunizierend elektrisch verbunden sind, so dass bei einem Öffnungsversuch einer Zugangseinrichtung und geöffneter zweiter Zugangseinrichtung bevorzugt ein akustisches und/oder optisches Warnsignal ausgebbar ist. Weiter oben wurde bereits die Gefahr eines ungewollten Auslaufens eines Teils des Aquariumsinhaltes angesprochen, sofern zwei Zugangseinrichtungen auf verschiedenen Höhenniveaus gleichzeitig geöffnet sind. Eine Zustandsüberwachungseinheit, die beispielsweise den Verschlusszustand einer Verschlusseinheit, z. B. eines Verschlussdeckels oder die Zugänglichkeit zur Zugangseinrichtung, beispielsweise durch eine Lageüberwachung eines über der Zugangseinheit angeordneten Beleuchtungsmittels oder den Verschlusszustand eines Vorschotts überwacht, kann bei einer bereits geöffneten weiteren Zugangseinrichtung ein Warnsignal ausgeben, beispielweise durch ein optisches oder akustisches Warnsignal. Somit wird eine Benutzer vor einem versehentlichen Öffnen zweier Zugangseinrichtungen gewarnt. Hierzu können die Zustandsüberwachungseinheiten der Zugangseinrichtungen zumindest teilweise miteinander verbunden sein, um sich gegenseitig über den jeweiligen Verschlusszustand zu informieren
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Zustandsüberwachungseinheit zumindest einen Verschlusssensor, bevorzugt einen Leitfähigkeitssensor, der eine Leitfähigkeit zwischen Verschlusseinheit und Zugangswasseroberfläche und/oder Verschlusseinheit und Wasserbehälteroberfläche überwachen kann, umfassen, und/oder dass zumindest zwei Zustandsüberwachungseinheiten über ein elektrisches Verbindungsnetzwerk, bevorzugt über ein Stromverbindungsnetzwerk von Beleuchtungsmitteln, miteinander elektrisch verbunden sind. Die Zustandsüberwachungseinheit kann somit bevorzugt mechanische Sensoren wie Taster, mechanische Fühler oder ähnliches zur Erfassung des Verschlusszustands einer Verschlusseinheit umfassen, oder Leitfähigkeitssensoren, die einen Stromfluss über eine verschlossene Verschlusseinheit überwachen können, oder Näherungssensoren, beispielsweise induktive, kapazitive, IR-Sensoren oder ähnliches umfassen, die eine Annäherung an die Verschlusseinheit feststellen können. Somit kann ein indirekter oder direkter Versuch einer Öffnung einer Zugangseinrichtung erkannt und überwacht werden.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Zustandsüberwachungseinheit zumindest ein Verriegelungsmittel zur Verriegelung der Verschlusseinheit umfassen, wobei im Falle einer in einem anderen Zugangshöhenniveau geöffneten Zugangseinrichtung das Verriegelungsmittel aktivierbar ist. Das Verriegelungsmittel kann ein mechanisches oder elektromagnetisches Schließsystem, ein motorgesteuertes Verriegelungsmittel oder ähnliches sein, dass ein Verschlussmittel verriegelt, so dass es nicht geöffnet werden kann. So ist vorteilhaft möglich, bei geöffnetem Zustand einer Zugangseinrichtung die übrigen Zugangseinrichtungen zu verriegeln, um ein unbeabsichtigtes Öffnen einer Zugangseinrichtung auf einem andere Höhenniveau zu verhindern. Dies erhöht den Schutz gegen ungewolltes Wasserausströmen aus dem Aquarium.
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Aufgrund des dem Aquarium zugrundeliegenden physikalischen Grundprinzips kann ein unbeabsichtigtes Auslaufen von Wasser im Falle mehrerer geöffneter Zugangseinrichtungen auf verschiedenen Zugangsniveaus nicht vollständig ausgeschlossen werden. Um in diesem Fall die Entstehung eines größeren Schadens vorzubeugen wird gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform vorgeschlagen, eine Wasserauffangvorrichtung vorzusehen, die bevorzugt unterhalb des Wasserbehälters und/oder im Bereich der Zugangseinrichtung angeordnet ist, um austretendes Wasser aufzufangen, wobei bevorzugt die Wasserauffangvorrichtung mit einer Wasserabflussleitung verbunden ist. So kann eine große Auffangwanne unterhalb des Wasserbehälters vorgesehen sein, die Wasser auffangen kann. Das Wasser kann bevorzugt über ein Abflusssystem in eine öffentliche Kanalisation geleitet werden. Auch ist denkbar, die Zugangseinrichtung derart zu gestalten, dass austretendes Wasser über Abflusskanäle in unmittelbarer räumlicher Nähe der Zugangseinrichtung abgefangen und in eine Auffangwanne oder in ein Abflusssystem zugeführt werden kann. Eine unmittelbare Gefahr für Aquariumsbewohner kann vermindert werden, in dem ein Großteil des Wassers weiterhin in einem Bereich unterhalb der untersten geöffneten Zugangseinrichtung verbleibt, so dass das Aquarium nicht vollständig leer laufen kann. Weiterhin ist denkbar, stark wasserabsorbierende Materialien, beispielsweise wasseraufnehmende Schwämme vorzusehen, die austretendes Wasser zumindest teilweise aufnehmen können.
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Des Weiteren kann vorteilhaft denkbar sein, im Havariefall auslaufendes Wasser mittels einer Pumpe zurück in den Wasserbehälter des Aquariums, in einen weiteren leeren Wasserbehälter oder in eine Wasserabflussleitung zu pumpen, um dies dort aufzufangen, bis die Zugangseinrichtung automatisch oder manuell verschlossen wird. Somit kann ein faktisch geschlossenes System geschaffen werden, dass wirkungsvoll ein ungewolltes Auslaufen von Wasser verhindern kann. Hierdurch kann die Betriebssicherheit des Aquariums signifikant erhöht werden.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform kann in einem Bereich des Wasserbehälters oberhalb einer maximalen Wassersäulenhöhe eine Unterdruckeinrichtung, insbesondere ein Absaugeinlass einer elektrischen oder mechanischen Unterdruckpumpe angeordnet sein, die einen Unterdruck erzeugen kann, wobei die Unterdruckeinrichtung bevorzugt zumindest einen Drucksensor oder zumindest einen Wasserstandssensor zur Überwachung eines vorbestimmbaren Solldrucks oder einer vorbestimmbaren Wassersäulenhöhe umfasst. Durch die Erzeugung eines Unterdrucks im Bereich oberhalb der maximalen Wassersäulenhöhe kann das Höhenniveau der Zugangswasseroberfläche in jeder Zugangseinrichtung eingestellt werden, wobei bei zunehmenden Unterdruck im oberen Bereich der atmosphärische Luftdruck des Luftraums überwiegt und das Höhenniveau der Zugangswasserfläche absenkt. Somit kann z. B. nach Befüllen des Aquariums durch Erzeugen eines Unterdrucks das Auslaufen von Wasser aus einer geöffneten Zugangseinrichtung verhindert werden, wobei beim nachträglichen Einbringen von Gegenständen in das Aquarium ein Wasserauslaufen verhindert werden kann. Durch eine Wassersäulenhöhenüberwachung oder Drucküberwachung kann der Unterdruck im oberen Bereich überwacht und automatisch aufrecht erhalten werden. Die in der Unterdruckvorrichtung umfasste Pumpe kann als Doppelfunktionspumpe ausgelegt sein, und im Havariefall, d. h. bei Auslaufen von Wasser aus dem Wasserbehälter dazu dienen, das Wasser wieder in den Wasserbehälter, in einen externen Wasserbehälter oder in das Wasserablaufsystem zu pumpen. Hierzu kann die Pumpe einen Unterdruckbereich und einen getrennten Wasserpumpbereich umfassen bzw. eine Kombinationspumpe sein. Die Pumpe kann automatisch einstellbare Wegeventile umfassen, die je nach Betriebsart auf Unterdruckerzeugung oder Wasserförderung umschaltbar sind.
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Ein Betriebsverfahren sieht vor, dass sämtliche sich oberhalb des zur Öffnung bestimmten Zugangs befindliche Zugänge, d. h. Verschlusseinheiten jeder Zugangseinrichtungen desselben Wasserbehälters, die derselben Wassersäule zugeordnet sind, luftdicht verschlossen werden, bevor der zur Öffnung bestimmte Zugang geöffnet wird. Der Verschlusszustand kann automatisch überwacht und angezeigt werden, oder automatisch überprüft und gegebenenfalls verschlossen werden. Die Überwachung und Verschließung kann elektrisch oder mechanisch bzw. manuell durchgeführt werden.
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ZEICHNUNGEN
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der vorliegenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen. Es zeigt in schematischer Darstellung:
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1 Ein Aquarium des Stands der Technik;
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2 Eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Aquariums;
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3 Eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen. Aquariums;
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4 Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Aquariums mit drei Zugangseinrichtungen;
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5 Die in 2 dargestellte Ausführungsform mit Beleuchtungsmittel;
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6 Ein modulbasierter Wasserbehälter eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Aquariums;
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7 Der modulbasierte Wasserbehälter der 6 mit Beleuchtungsmitteln;
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8 Eine weitere Ausführungsform eines modulbasierten Aquariums.
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9 Ein treppenstufenartiger Wasserbehälter eines Ausführungsbeispiels;
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10 Eine als Wanne ausgestaltete Wasserauffangvorrichtung eines Ausführungsbeispiels;
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11 Das Ausführungsbeispiel aus 2 mit angeordneter Wasserauffangvorrichtung aus 10
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12 Eine Unterdruckeinrichtung eines Ausführungsbeispiels mit Wasserstandssensor.
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13 Modulhalbschalen von T-förmigen Wasserbehältermodulen mit integriertem Flachbandleiter-Verbundnetzwerk.
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AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
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In den Figuren sind gleiche oder gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen beziffert.
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1 zeigt beispielhaft ein Aquarium 70 des Stands der Technik. Das Aquarium 70 besteht aus einem quaderförmigen Wasserbehälter 12, der eine Zugangswasseroberfläche 22 ausbildet, die gleichzeitig die maximale Wassersäulenhöhe 20 der im Wasserbehälter 12 ausgebildeten Wassersäule definiert. Die Wassersäulenoberfläche 72 dient zum Einsetzen von Pflanzen 76, Lebewesen 74, zum Einbringen von Futter oder zum Entfernen von Verschmutzungen. Innerhalb der Wassersäule 18 können Lebewesen, wie z. B. Fische 74, Schnecken, Wasserschlangen oder ähnliche Lebewesen leben, wobei am Boden des quaderförmigen Wasserbehälters 12 Schauobjekte, wie z. B. Korallen, Steine, Pflanzen 76 oder ähnliches angeordnet sein können. Die maximale Wassersäulenhöhe 20 wird durch einen eingetauchten Arm eines Benutzers limitiert, der zur Pflege des Aquariumuntergrunds, beispielsweise zum Einsetzen neuer Wasserpflanzen, zum Anordnen von Schauobjekten oder zum Einbringen von Futter in die Wassersäule 18 eintauchen muss. Aus diesem Grund sind konventionelle Aquarien höhenbeschränkt und bieten üblicherweise nur eine Aquarientiefe von 50 cm bis 70 cm. Für die Pflege höherer Aquarien müssen entweder armverlängernde Werkzeuge verwendet werden oder ein Ablassen des Wasserspiegels ist unerlässlich. Demgegenüber können in Großaquarien mit Wassertiefen über 4 Meter Taucher die Pflegearbeit übernehmen. Insbesondere in Wassersäulenhöhen zwischen 80 cm und 4 m insbesondere bei Aquarien mit geringen Tiefen ergibt sich das Problem, dass eine artgerechte Pflege nur schwer bis unmöglich ist.
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2 stellt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Aquariums dar. Das Aquarium 10 umfasst einen Wasserbehälter 12, der grundsätzlich quaderförmig aufgebaut ist und eine innere Aussparung aufweist, in der eine Zugangseinrichtung 16, die durch eine Verschlusseinheit 28, in diesem Fall ein Verschlussdeckel 80 abgedichtet ist, angeordnet ist. Innerhalb des quadratischen, schlauch- oder torusförmigen Querschnitts des Aquariums 10 können Schauobjekte, wie z. B. Fische 74 schwimmen und Wasserpflanzen 76 sowie Steine bzw. Korallen und andere Schauobjekte angeordnet sein. Dabei lassen sich Pflanzen 76, Korallen oder Steine auch auf einer oberen Ebene, die durch die Oberfläche des Durchgangslochs der Zugangseinrichtung 16 gebildet wird, anordnen. Somit verfügt das Ausführungsbeispiel 10 über zwei Anordnungshöhen auf denen Schauobjekte angeordnet werden können, dem Boden des Aquariums sowie dem oberen Begrenzungsboden oberhalb des ersten Zugangshöhenniveaus 24, der von der Wassersäulenoberfläche 72 bequem erreichbar ist. Die Bepflanzung 76, die Steine und Korallen des Aquariumbodens lassen sich durch die Zugangseinrichtung 16 bequem erreichen, und können durch diese auch umgestaltet werden. Die sich auf dem Zwischenboden befindlichen Schauobjekte sind über die Wassersäulenoberfläche 72 zugänglich. Somit weist das in 2 dargestellte Ausführungsbeispiel zwei Zugangseinrichtungen 16 auf, eine auf maximaler Wassersäulenhöhe 20, die zweite auf einem niedriger gelegenen Zugangshöhenniveau 24. Der atmosphärische Luftdruck des Luftaußenraums 26 verhindert beim Öffnen der Zugangswasseroberfläche 22 der unteren Zugangseinrichtung 16 ein Austreten des Wassers, sofern oberhalb des ersten Zugangshöhenniveaus 24 kein Lufteintritt in den Wasserbehälter 12 erfolgt. Die Zugangseinrichtung 16 umfasst eine Zugangsöffnung, die von einem frei wählbaren Rand begrenzt ist, der an den Wasserbehälteraußenflächen endet. Die Größe und Höhe des Randbereichs kann variiert werden, so dass ein Eintauchen eines Armes ohne Wasseraustritt möglich ist. Wichtig dabei ist, dass bei Zugang durch die niedriger gelegene Zugangseinrichtung 16 auf Zugangshöhenniveau 24 die oben gelegene Zugangseinrichtung 16 mit einem Verschlussdeckel 80 luftdicht abgedichtet ist, so dass kein Wasser der Wassersäule 18 durch die Zugangsöffnung der Zugangswasseroberfläche 22 austreten kann.
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3 zeigt analog zu 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Aquariums, bei dem die Zugangseinrichtung 16 als nach Außen gestülpte pultförmige Öffnung gestaltet ist, durch die in einem Zugangshöhenniveau 24 in das Innere der Wassersäule 18 eingegriffen werden kann. Vorteil hierbei ist, dass kein Zwischenboden ausgebildet wird, sondern nur lediglich eine auf der Bodenebene angeordnete Bepflanzung und Anordnung von Schauobjekten 14 möglich ist. Hierdurch kann die Größe der Wassersäule und der Bewegungsbereich der Fische 74 maximiert werden. Somit wird ein „klassisches” Aquariumbild erreicht, wobei die Wassersäulenoberfläche 72 eine Höhe von 1 m bis 4 m erreichen kann und eine Pflege der am Boden befindlichen Schauobjekte durch die Zugangseinrichtung 16 ermöglicht wird. Auch in diesem Fall sind beide Zugangseinrichtungen 16, sowohl auf Niveau der maximalen Wassersäulenhöhe 20, als auch auf Zugangshöhenniveau 24 mittels luftdicht verschließbarer Deckel 80 abdichtbar.
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4 stellt ein aus zwei Modulen zusammengesetztes Aquarium 10 dar, dessen Wasserbehälter 12 durch zwei wie in 2 dargestellte Module zusammengesetzt sind. Die beiden quaderförmig ausgebildeten Wasserteilbehälter, die nachfolgend als Module 34 bezeichnet werden, sind mittels Dichtungen wasserkommunizierend miteinander verbunden, so dass die beiden Zugangseinrichtungen 16 auf einem ersten Zugangshöhenniveau 24-1 und auf einem zweiten Zugangshöhenniveau 24-2 angeordnet sind. Somit werden drei Bereiche der Bepflanzung bzw. der Anordnung von Schauobjekten 14 geschaffen. Insgesamt umfasst das Aquarium 10 drei Zugangseinrichtungen 16, die erste auf Höhe des Zugangshöhenniveaus 24-1, die zweite auf Höhe des Zugangshöhenniveaus 24-2 und die dritte auf Höhe der maximalen Wassersäule 20, wodurch die einzelnen Bereiche zu Pflegezwecken leicht erreichbar sind. Fische können im gesamten Wasserbehälter 12 freischwimmend jeden beliebigen Ort erreichen, so dass ein insgesamt besonders hohes und flächig ausgedehntes Aquarium 10 geschaffen ist. Die einzelnen quaderförmigen Module 64 können beliebig erweitert werden, wobei eine dichtende und wasserkommunizierende Verbindung der einzelnen Module beispielsweise durch Silikondichtungen und Verfugungen erreicht werden kann. Somit kann ein flexibles System als Raumteiler oder zur großflächigen Wandverschönerung bereitgestellt werden. Auch in diesem Fall sind alle Zugangsöffnungen der Zugangseinrichtungen 16 mittels Verschlussdeckel 80 verschließbar, wobei jeweils nur eine einzige Zugangseinrichtung 16 geöffnet werden darf, während dessen die anderen Zugangseinrichtungen verschlossen bleiben müssen, um ein unbeabsichtigtes Ausströmen des Wassers zu verhindern.
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5 stellt das in 2 dargestellte erste Ausführungsbeispiel mit zusätzlich eingebrachten Beleuchtungsmitteln 32 dar. Das in 5a gezeigte Beleuchtungsmittel 32 kann beispielsweise zwei Leuchtstoffröhren 82 umfassen, die beispielsweise HQI- oder HQL-Hochdruckdampflampen sein können. Allerdings können diese Leuchtstoffröhren 82 leistungsschwach ausgelegt werden, da sie nur einen geringen Wassersäulenbereich bis zum nächsten Zugangshöhenniveau 24 ausleuchten müssen. So kann, wie in 5b dargestellt, oberhalb der Wassersäulenoberfläche 72 ein Beleuchtungsmittel 32 angeordnet sein, das eine ausreichende Beleuchtung bis zur Höhe des ersten Zugangshöhenniveaus 24 ermöglicht. Wie in 5c dargestellt, kann in der Durchgangsöffnung der ersten Zugangseinrichtung 16, in der eine durchsichtige Verschlusseinheit 28 in Form eines lichttransparenten Verschlussdeckels angeordnet ist, ein weiteres Beleuchtungsmittel 32 angeordnet sein, das ausreicht, um den Boden des Aquariums zu beleuchten. Somit kann eine mehrstufige Beleuchtung, insbesondere bei hohen Aquarien 10 dafür sorgen, dass einzelne, leistungsschwache Beleuchtungsmittel 32 ausreichen das Aquarium 10 ausreichend und artgerecht auszuleuchten. Somit wird eine Verminderung des Algenwachstums, ein Stromspareffekt und eine homogene Ausleuchtung aller Bereiche des Aquariums ermöglicht.
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In der 6 ist ein weiteres modulbasiertes Aquarium 10 dargestellt, bei dem T-förmige Module 34, 58 zur Ausbildung eines komplexen Aquariums 10 miteinander verbunden werden können. Das in 6a gezeigte T-förmige Modul 34 setzt sich aus den in 6b dargestellten beiden Modulhalbschalen 86 zusammen, die über Öffnungsstege 88 miteinander verbunden werden können, beispielsweise geklebt oder verschweißt werden können. Hierdurch werden Verbindungseinrichtungen 84, also Öffnungen ausgebildet, die zur Verbindung mit benachbarten Modulen 34 dienen und dichtend und wasserkommunizierend verbindbar aneinander gesetzt werden können. Des Weiteren werden im Mittelbereich der Ober- und Unterseite des T-förmigen Moduls 34, 58 Zugangseinrichtungen 16 ausgebildet, die mittels einer Verschlusseinheit 28 beispielsweise einem lichtdurchlässigen Verschlussdeckel 80 einen Zugang in das Innere des Moduls 34 ermöglichen. 6c zeigt eine Zusammensetzung dreier T-förmiger Module 34, 58, die mittels zweier L-förmiger Module 34, 60 in der unteren Ebene begrenzt sind. Hierdurch werden auf zwei verschiedenen Höhenniveaus mehrere Zugangsreinrichtungen ausgebildet, wobei die Zugangseinrichtung eines Höhenniveaus gleichzeitig öffenbar sind, um z. B. im Rahmen einer Pflegeaktion. Schauobjekte anzuordnen, Verschmutzungen zu entfernen oder Fische einzusetzen bzw. zu füttern.
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Wie in der 7a und 7b dargestellt kann das aus T- und L-förmigen Modulen 34, 58, 60 bestehende Aquarium 10 mittels leistungsgeminderter Beleuchtungsmittel 32 homogen ausgeleuchtet werden, wobei die Beleuchtungsmittel 32 gleichzeitig als Verschlussdeckel 80 dienen können. Somit wird eine kombinierte Verschlusseinheit 28 mit integrierter Beleuchtung vorgeschlagen, die vielfältige Eingriffsmöglichkeiten in das Aquarium bietet. Die Beleuchtungsmittel 32 können gleichzeitig mit einem Überwachungssystem (nicht dargestellt) kombiniert werden, durch das bei Öffnen eines Verschlussdeckels 80 auf einem Zugangshöhenniveau eine Verriegelung der Verschlussdeckel 80 auf den anderen Zugangshöhenniveaus bewirkt wird, um ein versehentliches Auslaufen des Aquariums zu verhindern. Nach Entfernung der Beleuchtungseinheit 32 mit integriertem Verschlussdeckel 80 wird eine Zugangsöffnung geschaffen, um zu Pflegezwecken, z. B. zum Fische füttern, in eine Zugangswasseroberfläche 22 einzugreifen.
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In der 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines modulbasierten Aquariums 10 dargestellt, das im Wesentlichen aus zwei quaderförmigen Modulen 34, 64 besteht, die mittels zylinderförmiger Verbindungsmodule 90 wasser- und fischkommunizierend miteinander verbunden sind. Die beiden Module 64 weisen jeweils zwei auf einem Höhenniveau liegende Zugangseinrichtungen 16 auf, die mittels Beleuchtungsmittel 32, in denen ein Verschlussdeckel 80 integriert ist, abgeschlossen werden können. Beim Öffnen einer Zugangseinrichtung eines Zugangshöhenniveaus kann eine Warnung signalisiert werden, um zu verhindern, dass Verschlusseinheiten 28 auf anderen Zugangshöhenniveaus geöffnet werden.
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Des Weiteren zeigt 9 einen treppenstufenartigen Wasserbehälter 12, der beispielsweise entlang einer Treppe angeordnet sein kann und der auf verschiedenen Höhenniveaus Zugangseinrichtungen 16 ausbildet, die mittels Beleuchtungsmittel 32 verschlossen sind. In diesem Fall kann nur ein Beleuchtungsmittel bzw. ein Verschlussdeckel 80 gleichzeitig entfernt werden, um durch die Zugangswasseroberfläche 22 Pflegemaßnahmen durchzuführen.
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In der 10 ist eine Wasserauffangvorrichtung 92 in Form eines Wasserauffangbehälters dargestellt, der unter einem erfindungsgemäßen Aquarium 10 angeordnet sein kann, um im Havariefall, d. h. bei ungewollten Auslaufen von Wasser, beispielsweise im Falle zweier gleichzeitig geöffneter Zugangseinrichtungen 16, bei der aus der unteren Zugangseinrichtung 16 Wasser ausströmt, dieses Wasser aufzufangen und mittels einer Wasserabflussleitung 56 einem Kanal bzw. einer Pumpe, die das Wasser in einen separaten Wasserbehälter oder zurück in das Aquarium führen kann, aufzufangen. Hierzu zeigt 11 den Wasserauffangbehälter 92, der unter dem ersten Ausführungsbeispiel des Aquariums 10 angeordnet ist. Wird das Beleuchtungsmittel 32 mit integrierten Verschlussdeckel 80 auf der oberen Ebene oberhalb der maximalen Wassersäulenhöhe 20 abgenommen, kann Wasser durch die auf dem unteren Zugangshöhenniveau befindlichen Zugangseinrichtung 16 ausströmen, wobei das Wasser durch die Wasserauffangvorrichtung 92 aufgefangen wird und über die Wasserabflussleitung 56 einem Kanal zugeführt wird. Dabei kann Wasser des oberen Bereichs oberhalb des unteren Zugangshöhenniveaus auslaufen, wobei Fische oder Schauobjekte vor Schaden bewahrt werden können, da die Fische sich immer noch im Wasserreservoir unterhalb des unteren Zugangshöhenniveaus aufhalten können. Schäden für die Wohnung durch austretendes Aquariumwasser werden dadurch vermieden. Denkbar ist, das auslaufende Wasser in einen externen, beispielsweise flexiblen Notwasserbehälter zu leiten, der sich im Laufe des Füllprozesses entfaltet. Er kann somit platzsparend gelagert werden, und entfaltet sich erst im unwahrscheinlichen Fall einer Havarie.
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Die 12 zeigt einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Aquariums 10, bei der eine Unterdruckeinrichtung 48, die eine Unterdruckpumpe 50 umfasst, im oberen Bereich oberhalb der Wassersäulenoberfläche 72 so angeordnet ist, dass ein Absaugeinlass 100 einen Unterdruck erzeugen kann, so dass die Höhe der Zugangswasseroberflächen 22 der auf unteren Zugangshöhenniveaus 24 liegenden Zugangseinrichtungen 16 geregelt werden kann. Hierzu ist die Unterdruckeinrichtung 48 mit einem kapazitiv arbeitenden Wasserstandssensor 52 verbunden, der die Höhe der Wassersäulenoberfläche 72 bestimmen kann. Unterschreitet dies Wassersäulenhöhe einen vorbestimmbaren Wert, erzeugt die Unterdruckpumpe 50 einen Unterdruck, so dass die Wassersäule 12 aufgrund des im Außenluftraum 26 befindlichen Atmosphärendrucks nach oben gehoben wird, wodurch die Höhe der Zugangswasseroberflächen 22 der tiefer liegenden Zugangseinrichtungen 16 absinkt. Somit kann die Unterdruckeinrichtung 48 derart eingestellt sein, um bei Eintauchen einer Hand in die Öffnungen der Zugangseinrichtungen 16 ein Auslaufen von Wasser aus dem Aquarium 10 zu verhindern. Des Weiteren kann die Unterdruckpumpe 50 eine Doppelfunktion haben, wodurch sie im Falle einer Havarie, d. h. einem ungewollten Auslaufen von Wasser, das in eine Wasserauffangvorrichtung 92 fließt, dieses Wasser durch den Absaugeinlass 100 zurück in das Aquarium 10 pumpen kann bzw. mittels umschaltbarer Wegeventile dieses Wasser in eine Wasserabflussleitung 56 oder einen Havarietank ableiten kann.
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Schließlich zeigen die 13a, 13b zwei Modulhalbschalen 86 eines T-förmigen Moduls 58, die über Öffnungsstege 88 miteinander verbunden bzw. verschweißt oder verklebt werden können. Entsprechend eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels kann der Verschlusszustand eines Verschlussdeckels 80 beispielsweise über eine Leitfähigkeitsprüfung oder einen elektrischen Sensor überwacht werden. Hierzu können bevorzugt die Zustandsüberwachungseinheiten 38 der Zugangseinrichtungen 16 auf verschiedenen Zugangshöhenniveaus elektrisch miteinander verbunden werden. Um die Optik des durchsichtigen Wasserbehälters 12 nicht nachteilig zu beeinflussen, können Flachbandleitungen 104 als Verbindungsnetzwerke 42 entlang der Wasserbehälteroberfläche 54 auf den Seitenflächenstreifen der Modulhalbschalen 86 geführt werden, wobei. angrenzende Module 58 miteinander verklebt oder wasserdicht verschweißt werden, so dass die Flachbandleitungen 104, die innerhalb oder entlang einer Moduldichtung liegen können, praktisch unsichtbar für einen Betrachter sind. Somit kann die elektrische Kontaktierung des Verbindungsnetzwerks 42 zwischen den Zustandsüberwachungseinheiten 38 und/oder Verriegelungsmitteln 44 unsichtbar für einen äußeren Betrachter an den Stoßkanten zweier benachbarter Module angeordnet sein, um die Zustandsüberwachungseinheiten 38 benachbarter Module miteinander elektrisch zu verbinden. Das Verbindungsnetzwerk 42 kann zusätzlich oder alternativ auch zur Versorgung der Beleuchtungsmittel 32 verwendet werden, so dass die elektrische Energie quasi unsichtbar über den Wasserbehälter 12 verteilt werden kann. Beim Einsetzen der Beleuchtungsmittel kann eine Kontaktierung mit dem Verbindungsnetzwerk 42 erfolgen. Ein Lösen dieser Kontaktierung kann eine Signalisierung einer geöffneten Zugangseinrichtung 16 sein, so dass die sich auf anderen Ebenen befindlichen Zugangseinrichtungen verriegelt werden können, bzw. bei Abnahme weiterer Beleuchtungsmittel 32 ein Warnsignal optisch und/oder akustisch ausgegeben werden kann. Ein Warnsignal kann durch ein Blinken der Beleuchtungsmittel 32 ausgegeben werden.
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Die Erfindung ermöglicht die Bereitstellung eines Aquariums für den Hausgebrauch, das Höhen von insbesondere 80 cm bis 4 m erreichen kann, wobei sich auf verschiedenen Höhen Zugangseinrichtungen befinden, um eine leichte Pflege des Aquariuminneren zu ermöglichen. Hierbei kann aufgrund der modularen Bauweise ein flexibles Aquariumsystem vorgeschlagen werden, das erweiterbar bzw. an bauliche Gegebenheiten anpassbar ist. Eine erhöhte Sicherheit kann durch das Vorsehen einer Abwasserpumpe und einer Wasserauffangvorrichtung geschaffen werden und durch die verschiedenen Darstellungsebenen kann ein optisch ansprechender und baulich leicht integrierbarer Aufbau des Aquariums gewährleistet werden. Eine Vielzahl von Beleuchtungsmittel, die sich an den jeweiligen Zugangseinrichtungen befinden, ermöglicht ein stromsparendes und vollflächiges Ausleuchten aller Aquariumsbereiche, um einen optimalen Lebensraum für die darin befindlichen Lebewesen zu schaffen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Aquarium
- 12
- Wasserbehälter
- 14
- Schauobjekte
- 16
- Zugangseinrichtung
- 18
- Wassersäule
- 20
- maximalen Wassersäulenhöhe
- 22
- Zugangswasseroberfläche
- 24
- Zugangshöhenniveau
- 26
- Luftraum
- 28
- Verschlusseinheit
- 32
- Beleuchtungsmittel
- 34
- Modul
- 38
- Zustandsüberwachungseinheit
- 40
- Verschlusssensor
- 42
- Verbindungsnetzwerk
- 44
- Verriegelungsmittel
- 46
- Wasserauffangvorrichtung
- 48
- Unterdruckeinrichtung
- 50
- Unterdruckpumpe
- 52
- Wasserstandssensor
- 54
- Wasserbehälteroberfläche
- 56
- Wasserabflussleitung
- 58
- T-förmiges Modul
- 60
- L-förmiges Modul
- 62
- Stufenförmiges Modul
- 64
- Quaderförmiges Modul
- 70
- Aquarium des SdT
- 72
- Wassersäulenoberfläche
- 74
- Fisch
- 76
- Wasserpflanze
- 78
- Wasserbehälter des SdT
- 80
- Verschlussdeckel
- 82
- Leuchtstoffröhren
- 84
- Verbindungseinrichtung
- 86
- Modulhalbschale
- 88
- Öffnungssteg
- 90
- Zylinderförmiges Verbindungsmodul
- 100
- Absaugeinlass
- 104
- Flachbandleitung