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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Gewinnung von biologischem oder nicht-biologischem Material von Oberflächen, beispielsweise Epithelflächen, mit Abstrichgeräten. Genauer betrifft die Erfindung Mittel und deren Verwendung zur Abtrennung der gewonnenen Proben von dem Abstrichgerät.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Es ist bekannt Proben von biologischem oder nicht-biologischem Material von verschiedenen Oberflächen durch sogenannte „Abstriche” zu nehmen. Bekannt sind beispielsweise Abstriche, die an der Wangenschleimhaut vorgenommen werden, um Zellen zu gewinnen. Ein bekanntes Abstrichgerät hat hierfür typischerweise einen Stielabschnitt, an dem eine kleine Bürste, ein Wattebausch oder eine löffelartige Schaufel angeordnet ist, mit der bzw. dem das zu untersuchende Material aufgenommen wird.
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Zur weiteren Untersuchung muss das Material dann von dem Abstrichgerät getrennt werden. Hierzu kann das zu untersuchende Material beispielsweise mit einer Flüssigkeit abgewaschen werden. Beispielsweise ist es üblich, gewonnene Zellen auf Löffeln oder Bürsten mit destilliertem Wasser oder anderen Flüssigkeiten abzulösen. Ferner ist es bekannt, Zellen auf Wattestäbchen mit Lösungsmitteln unter Verwendung von Ultraschall abzulösen. Als Lösungsmittel kommen hierbei insbesondere halogenierte Lösungsmittel in Betracht. Auch ist es bekannt, die Watte zusammen mit den zu untersuchenden Zellen einzufrieren und zu zerstoßen und die Zellen dann mit einem geeigneten Lösungsmittel auszuwaschen, welches dann für die weiteren Analysen verwendet wird.
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Obwohl sich derartige Abstrichgeräte in der Praxis sehr gut bewährt haben, treten immer dann Probleme auf, wenn eine zu geringe Menge des betreffenden Materials gewonnen wurde, sodass die Nachweisgrenze für bestimmte Substanzen unterschritten wird. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dass das gesamte oder zumindest nahezu das gesamte aufgenommene Material von dem Abstrichgerät gelöst und in die Extraktionsflüssigkeit überführt wird.
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Dies ist mit den oben beschriebenen Abtrennverfahren jedoch nicht immer möglich. Wenn das Material mit organischen Lösungsmitteln, Basen oder Säuren abgewaschen wird, tritt außerdem das Problem auf, dass auch andere, unerwünschte Materialien in der Extraktionsflüssigkeit gelöst werden, beispielsweise Materialien oder Substanzen, die bei dem Abwaschvorgang aus der Bürste gelöst werden. Diese Substanzen können die nachfolgende Analytik stören bzw. deren Resultat verfälschen, insbesondere die Trennleistung einer nachgeschalteten chromatographischen Analytik beeinträchtigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Mittel, deren Verwendung und ein Verfahren anzugeben, mit denen zu untersuchendes Material effektiver und vollständiger von Abstrichgeräten gelöst werden kann.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese Aufgabe wird durch einen Verschluss für ein Zentrifugengefäß nach Anspruch 1 sowie ein Zentrifugengefäß nach Anspruch 15 gelöst. Ferner wird diese Aufgabe durch eine Verwendung eines Verschlusses für ein Zentrifugengefäß nach Anspruch 16 sowie ein Verfahren zum Abtrennen von biologischem oder nicht-biologischem Material von einem Abstrichgerät nach Anspruch 18 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass eine vollständigere Abtrennung der Proben von dem Abstrichgerät als bisher üblich durch ein Zentrifugationsverfahren erreicht werden kann. Die Erfinder haben ferner festgestellt, dass die Zentrifugation nicht nur die Abtrennung der Proben von dem Abstrichgerät, sondern in vielen Fällen auch die weitere Gewinnung der Probe aus der Extraktionsflüssigkeit erleichtert. Nach einem ersten Aspekt der Erfindung wird daher ein Verschluss für ein Zentrifugengefäß angegeben, der eine Halterung für ein Abstrichgerät aufweist, die so ausgebildet und angeordnet ist, dass das in der Halterung gehaltene Abstrichgerät in das Zentrifugengefäß ragt, wenn dieses mit dem Verschluss verschlossen ist.
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Über den erfindungsgemäßen Verschluss kann ein herkömmliches Abstrichgerät mit einem Zentrifugengefäß herkömmlicher Bauart kombiniert werden, welches dann in einer herkömmlichen Zentrifuge zentrifugiert werden kann. Da eine Zentrifuge ohnehin in praktisch jedem biologischen oder chemischen Labor vorhanden ist, erfordert die Anwendung der Erfindung nur einen minimalen zusätzlichen apparativen Aufwand, der sich im Wesentlichen auf die Konstruktion und Herstellung eines neuartigen Verschlusses für Zentrifugengefäße erstreckt.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft daher Zentrifugengefäße mit dem neuartigen, erfindungsgemäßen Verschluss. Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung wird der Verschluss als solches so ausgebildet, dass er mit herkömmlichen, typischerweise ohnehin vorhandenen Zentrifugengefäßen kombiniert werden kann.
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Vorzugsweise umfasst die Halterung des Verschlusses eine Aufnahme zum Aufnehmen eines Abschnittes eines Stiels eines Abstrichgerätes. Vorzugsweise sind dabei in der Aufnahme Haltemittel vorgesehen, die geeignet sind, den in die Aufnahme eingeführten Stielabschnitt festzuhalten. Dadurch kann das Abstrichgerät einfach in die Aufnahme eingesteckt werden und wird dann während des Zentrifugierens sicher darin gehalten.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung umfassen die Haltemittel mindestens einen Ring, mindestens eine Membran oder mindestens eine Anordnung von Lippen aus einem elastischen Material, der bzw. die geeignet ist bzw. sind, an einem Abstrichgerätestiel anzugreifen, wenn dieser in die Aufnahme eingeführt ist. Derartige Haltemittel lassen sich einfach und kostengünstig herstellen und gestatten dennoch ausreichend Halt, um das Abstrichgerät sicher zu arretieren. Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass aufgrund des elastischen Materials dieselben Haltemittel zum Halten von Stielen unterschiedlichen Durchmessers verwendet werden können. Dies bedeutet, dass der Verschluss nach dieser Weiterbildung nicht auf ein spezielles Fabrikat von Abstrichgeräten beschränkt ist. Ferner können diese elastischen Haltemittel zur Abdichtung der Aufnahme dienen.
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Alternativ können die Haltemittel auch durch einen verengten Abschnitt der Aufnahme gebildet sein. Dabei hat die Aufnahme vorzugsweise einen größeren Querschnitt im Eintrittsbereich, der das Einführen des Stiels erleichtert, und einen verengten Querschnitt in einem inneren Bereich, der zum Halten des Stiels dient. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform wird durch eine Aufnahme gebildet, die im Längsschnitt betrachtet eine bikonkave Form aufweist, wie unten anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert wird.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Verschluss als Stopfenverschluss ausgebildet, der einen ersten Stopfenabschnitt umfasst, der geeignet ist, in die Öffnung eines Zentrifugengefäßes eingesteckt zu werden. Ein solcher Stopfenabschnitt ist universell einsetzbar. Insbesondere kann ein derartiger Stopfenabschnitt mit einem Zentrifugengefäß mit Außengewinde kombiniert werden, auf welches üblicherweise ein Verschlussdeckel aufzuschrauben wäre. Der Stopfenverschluss ist daher auf ideale Weise geeignet, mit herkömmlichen, typischerweise bereits vorhandenen Zentrifugengefäßen kombiniert zu werden.
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Vorzugsweise umfasst der Verschluss ferner einen zweiten Stopfenabschnitt, der auf der dem ersten Stopfenabschnitt abgewandten Seite des Verschlusses angeordnet ist und einen Durchmesser aufweist, der von dem Durchmesser des ersten Stopfenabschnitts verschieden ist. Dadurch kann ein und derselbe Verschluss in Kombination mit Zentrifugengefäßen unterschiedlicher Größe verwendet werden, indem der Verschluss einfach mit der passenden Seite in das Zentrifugengefäß eingesteckt wird.
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Vorzugsweise sind der erste und/oder der zweite Stopfenabschnitt zylinder- oder kegelstumpfförmig. Ein kegelstumpfförmiger Stopfenabschnitt hat den Vorteil, dass er mit einer gewissen Bandbreite von Öffnungsquerschnitten des Zentrifugengefäßes kompatibel ist. Dadurch kann ein und derselbe Verschluss mit einer noch größeren Zahl herkömmlicher Zentrifugengefäße kombiniert werden.
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Vorzugsweise weist der Verschluss einen Auflageabschnitt auf, der an den ersten und/oder zweiten Stopfenabschnitt angrenzt und dessen Durchmesser den Durchmesser des ersten und/oder zweiten Stopfenabschnittes übersteigt. Der Auflageabschnitt ragt also über den bzw. die Stopfenabschnitte hinaus und ist dazu bestimmt, am Rand des Zentrifugengefäßes anzuliegen, wenn dieses mit dem Verschluss verschlossen wird. Der Auflageabschnitt verhindert, dass der Stopfenabschnitt zu weit in das Zentrifugengefäß eingeführt wird und dann möglicherweise nur schwierig entfernt werden kann.
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Der Auflageabschnitt ist vorzugsweise zylindrisch. Ferner sind der Auflageabschnitt, der erste Stopfenabschnitt und – falls vorhanden – der zweite Stopfenabschnitt vorzugsweise konzentrisch angeordnet.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung wird die oben beschriebene Aufnahme für den Stiel des Abstrichgerätes durch eine Durchgangsöffnung gebildet, die sich durch den ersten und den zweiten Stopfenabschnitt erstreckt. Auf diese Weise kann ein und dieselbe Aufnahme verwendet werden, unabhängig davon, welcher der beiden Stopfenabschnitte zum Einsatz kommen soll. Es ist dabei lediglich darauf zu achten, dass der Stiel des Abstrichgerätes von der Seite desjenigen Stopfenabschnittes eingeführt wird, der zum Einsatz kommen soll.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst der Verschluss ferner mindestens einen Adapter, der einen ringförmigen Abschnitt mit einer Innenfläche und einer Außenfläche aufweist. Dabei entspricht der Innendurchmesser des ringförmigen Abschnittes dem Außendurchmesser des ersten oder zweiten Stopfenabschnittes derart, dass der Adapter mit seiner Innenfläche auf diesen aufsteckbar ist. Ferner ist die Außenfläche des ringförmigen Adapterabschnittes zum Verschließen eines Zentrifugengefäßes geeignet. Durch die Verwendung eines derartigen Adapters kann der Verschluss für weitere herkömmliche Zentrifugengefäße passend gemacht werden. Vorzugsweise gibt es zu einem Verschluss einen Satz von mehreren Adaptern, die unterschiedliche Außendurchmesser aufweisen, um mit unterschiedlichen Zentrifugengefäßen kombiniert zu werden. Vorzugsweise ist die Außenfläche des Adapters ebenfalls zylinderförmig oder kegelstumpfförmig.
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Vorzugsweise weist der Adapter ferner einen Flanschabschnitt auf, der an den ringförmigen Abschnitt angrenzt und geeignet ist, an einem Rand der Öffnung eines Zentrifugengefäßes anzuliegen. Der Flanschabschnitt hat denselben technischen Effekt wie der oben beschriebene Auflageabschnitt des Verschlusses und erleichtert das Entnehmen des Adapters aus dem Zentrifugengefäß.
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Der erfindungsgemäße Verschluss ist jedoch nicht auf die oben beschriebenen stopfenartigen Verschlüsse beschränkt. Zur Erfindung gehört beispielsweise auch ein Verschluss, der als Schraubdeckel oder als Druckdeckel für ein Zentrifugengefäß ausgebildet ist und in dem eine Halterung für ein Abstrichgerät vorgesehen ist.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung eines Verschlusses für ein Zentrifugengefäß als Haltevorrichtung für ein Abstrichgerät, welches in das Zentrifugengefäß hineinragt, wenn das Abstrichgerät von dem Verschluss gehalten ist und das Zentrifugengefäß mit dem Verschluss verschlossen ist. Bei dieser Verwendung kann ein Verschluss nach einer der oben beschriebenen vorteilhaften Ausführungsformen zum Einsatz kommen.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen von zu untersuchendem Material von einem Abstrichgerät, bei dem
- – das Abstrichgerät in eine Halterung in einem Verschluss für ein Zentrifugengefäß eingeführt wird,
- – das Zentrifugengefäß mit dem Verschluss so verschlossen wird, dass das in der Halterung des Verschlusses gehaltene Abstrichgerät in eine Flüssigkeit in dem Zentrifugengefäß getaucht wird, und
- – das so bestückte Zentrifugengefäß in einer Zentrifuge zentrifugiert wird.
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Auch hier kann ein Verschluss nach einer der oben beschriebenen Ausführungsformen zur Anwendung kommen.
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Bei dem Zentrifugieren wird das zu untersuchende Material nahezu vollständig von dem Abstrichgerät abgelöst. Dies ist von besonderem Vorteil, wenn von dem zu untersuchenden Material nur geringe Mengen vorliegen, die nur knapp über der Nachweisgrenze liegen.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die abgetrennten Materialien im Zuge der Zentrifugierung getrennt werden können, sodass gezielt diejenigen Substanzen entnommen werden können, an denen Interesse besteht. Beispielsweise kann die Drehzahl der Zentrifuge so eingestellt werden, dass Zellen der Wangenschleimhaut am Boden des Zentrifugengefäßes abgesetzt werden, während Bakterien noch in der Zentrifugenflüssigkeit gelöst bleiben. Dies ermöglicht einen gezielten Zugriff auf die Wangenschleimhautzellen. Im Allgemeinen kann der Trennvorgang verbessert werden, wenn eine sogenannte Dichtegradientenzentrifugation unter Verwendung einer Gradientenflüssigkeit zum Einsatz kommt. Die Dichte bzw. Dichten der Gradientenflüssigkeit kann bzw. können beispielsweise mit Salzen, Saccharose oder Polysacchariden eingestellt werden.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Verschlusses für ein Zentrifugengefäß nach einer Weiterbildung der Erfindung.
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1a zeigt eine schematische Darstellung einer Schnittansicht eines Verschlusses mit einer gegenüber der Ausführungsform von 1 abgewandelten Aufnahme.
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2 zeigt eine Abfolge von Schnappschüssen, die die Verwendung des Verschlusses von 1 illustrieren.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht von zwei Adaptern.
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4 zeigt eine perspektivische Ansicht eine Adapters mit einer kegelstumpfförmigen Außenfläche.
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5 zeigt eine Abfolge von Schnappschüssen, die die Verwendung des Adapters von 3 illustriert.
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6 zeigt eine Abfolge von Schnappschüssen, die die Verwendung eines Verschlusses nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung illustrieren.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden auf die in den Zeichnungen dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiele Bezug genommen.
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1 zeigt eine perspektivische, durchsichtige Ansicht eines Verschlusses 10 für ein Zentrifugengefäß (nicht gezeigt). Der Verschluss 10 ist als Stopfenverschluss ausgebildet und umfasst einen ersten, zylindrischen Stopfenabschnitt 12, der im gezeigten Ausführungsbeispiel einen Durchmesser von 16 mm aufweist. Sämtliche der in den Figuren gezeigten Abmessungen sind lediglich beispielhaft zu verstehen und sollen die Erfindung in keiner Weise beschränken, mögen aber zur Veranschaulichung des Gegenstandes beitragen. An den ersten Stopfenabschnitt 12 grenzt ein ebenfalls zylindrischer Auflageabschnitt 14 an, der konzentrisch mit dem ersten Stopfenabschnitt angeordnet ist. Der Durchmesser des Auflageabschnittes 14 beträgt im gezeigten Ausführungsbeispiel 18 mm und übersteigt somit denjenigen des ersten Stopfenabschnittes.
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Auf der dem ersten Stopfenabschnitt 12 abgewandten Seite des Auflageabschnitts 14 ist ferner ein zweiter Stopfenabschnitt 16 angeordnet, der ebenfalls konzentrisch mit dem ersten Stopfenabschnitt 12 und dem Auflageabschnitt 14 angeordnet ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel hat der zweite Stopfenabschnitt 16 einen Durchmesser von 10 mm.
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Eine Durchgangsöffnung 18 erstreckt sich axial durch den gesamten Verschluss 10 und bildet eine Aufnahme für den Stiel eines Abstrichgerätes, wie unten näher erläutert wird. In der Durchgangsöffnung 18 sind drei Gummiringe 20 angeordnet, von denen einer in 1 vergrößert dargestellt ist. Die Mitte des Gummirings 20 ist durch eine Membran 22 verschlossen, die jedoch lediglich optional vorgesehen ist.
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1a zeigt eine schematische Querschnittsansicht eines weiteren Verschlusses 10, bei dem die Haltemittel durch einen verengten mittleren Abschnitt einer Aufnahme 18' gebildet wird.
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Wie der 1a zu entnehmen ist, hat die Aufnahme 18' in dieser Ausführungsform im Längsschnitt eine bikonkave Form, mit zwei erweiterten Endabschnitten, die das Einführen eines Stiels eines Abstrichgerätes erleichtern, und einem engeren Mittelabschnitt, in dem ein eingeführter Stiel eingeklemmt und somit gehalten werden kann. Die Ringe 20 von 1 und die sich verjüngende Aufnahme 18' sind nur Beispiele für geeignete Haltemittel, auf die die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist.
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In 2 wird die Verwendung des Verschlusses 10 von 1 in einer Abfolge von Schnappschüssen illustriert. 2a zeigt ein handelsübliches Zentrifugengefäß 24, an dessen unteren Ende ein Spitzboden 26 ausgebildet ist. Das obere Ende des Zentrifugengefäßes 24 ist mit einem Schraubdeckel 28 auf übliche Weise verschlossen.
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Der Verschluss 10 von 1 ist dazu bestimmt, anstelle des herkömmlichen Schraubdeckels 28 zum Verschließen des Zentrifugengefäßes 24 verwendet zu werden und gleichzeitig ein Abstrichgerät 30 zu halten, welches in 2b gezeigt ist. Wie 2b zu entnehmen ist, umfasst das Abstrichgerät 30 einen Stielabschnitt 32, an dessen in 2b unteren Ende eine kleine Bürste 34 angeordnet ist. Die Bürste dient dazu, das zu untersuchende Material, typischerweise Zellen, durch Abstrich aufzunehmen. Beispielsweise kann die Bürste 34 an der Wangenschleimhaut eines Patienten entlanggefahren werden, um Zellproben zu entnehmen.
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Wie 2b und 2c zu entnehmen ist, wird der Stiel 32 des Abstrichgerätes 30 durch die Durchgangsöffnung 18 des Verschlusses 10 hindurchgesteckt, bis er am anderen Ende etwas aus dem Verschluss 10 vorsteht. Dabei werden die drei Gummiringe 20 durchstoßen, und die Gummiringe 20 biegen sich nach oben, wie durch die Pfeile in dem vergrößerten Ausschnitt von 1 angedeutet ist. In dem in 2c gezeigten Zustand wird der Stiel 32 des Abstrichgerätes 30 sicher durch die Gummiringe 20 in der Durchgangsöffnung 18 gehalten. Die Durchgangsöffnung 18 bildet daher gemeinsam mit den Gummiringen 20 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Halterung für das Abstrichgerät 30.
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Wie in 2d gezeigt ist, kann dann der erste Stopfenabschnitt 12 des Verschlusses 10 in den Hals des Zentrifugengefäßes 24 eingesteckt werden, bis der Auflageabschnitt 14 am oberen Rand des Zentrifugengefäßes 24 aufliegt. Somit wird das Zentrifugengefäß 24 durch den Verschluss 10 verschlossen. Gleichzeitig ragt das Abstrichgerät 30 in das Zentrifugengefäß 24 hinein, und zwar so, dass die Bürste 34 in eine Zentrifugengefäßflüssigkeit 36 eingetaucht wird.
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Das so bestückte und verschlossene Zentrifugengefäß 24 kann dann in einer üblichen Laborzentrifuge zentrifugiert werden, wodurch das zu untersuchende Material, typischerweise biologische, nicht-biologische oder medizinische Proben, von der Bürste 34 abgelöst und in der Spitze des Spitzbodens 26 gesammelt werden.
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Wie 2 zu entnehmen ist, ermöglicht der Verschluss 10 es, ein gewöhnliches, handelsübliches Abstrichgerät 30 mit einem gewöhnlichen, handelsüblichen Zentrifugengefäß 24 zu kombinieren, welches dann in einer gewöhnlichen Laborzentrifuge bearbeitet werden kann. Die einzigen Voraussetzungen sind, dass die Halterung, d. h. die Durchgangsöffnung 18 in Kombination mit den drei Gummiringen 20 auf den Durchmesser des Stiels 32 des Abstrichgerätes 30 abgestimmt ist und dass der Außendurchmesser des ersten Stopfenabschnittes 12 auf den Innendurchmesser des Zentrifugengefäßes 24 abgestimmt ist. Durch die Nachgiebigkeit der Gummiringe 20 ist es jedoch möglich, mit ein und derselben Halterung eine Vielzahl handelsüblicher Abstrichgeräte 30 aufzunehmen.
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Wenn der Verschluss 10 mit bereits vorhandenen Zentrifugengefäßen 24 verwendet werden soll, ist lediglich darauf zu achten, dass der Querschnitt des ersten Stopfenabschnitts 12 dem Durchmesser des Halses des zu verwendenden Zentrifugengefäßes 24 entspricht.
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Um den Verschluss 10 universeller einsetzbar zu machen, ist der oben bereits beschriebene zweite Stopfenabschnitt 16 vorgesehen, der einen anderen, hier geringeren Durchmesser (10 mm) hat. Derselbe Verschluss 10 kann daher einfach umgedreht und für ein anderes, schmaleres Zentrifugengefäß (nicht gezeigt) verwendet werden, dessen Öffnung lediglich einen Durchmesser von 10 mm hat. Man beachte, dass trotzdem dieselbe Halterung für das Abstrichgerät 30 zum Einsatz kommt, d. h. der Stiel 32 des Abstrichgerätes 30 wird in dieselbe Durchgangsöffnung 18 eingeführt (nur von der anderen Seite) und durch dieselben Gummiringe 20 gehalten.
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Eine noch universellere Einsetzbarkeit ergibt sich, wenn der Verschluss 10 durch einen Satz von Adapter ergänzt wird. In 3a und 3b sind zwei derartige Adapter 38 in einer perspektivischen Darstellung gezeigt. Jeder Adapter 38 besteht aus einem ringförmigen Abschnitt 40 mit einer Innenfläche 42, einer Außenfläche 44 und einem Flanschabschnitt 46. Der Innendurchmesser des ringförmigen Abschnitts 40 (hier 10 mm) entspricht dem Außendurchmesser des zweiten Stopfenabschnittes 16, sodass er auf diesen aufsetzbar ist. Die Außenfläche 44 ist zum Verschließen eines Zentrifugengefäßes bestimmt. Beispielsweise beträgt der Durchmesser der Außenfläche 44 in dem Adapter 38 von 3a 11 mm und ist zum Verschließen eines Zentrifugengefäßes mit einem entsprechenden Halsdurchmesser von 11 mm bestimmt. Bei dem Adapter 38 von 3b hat die Außenfläche 44 einen Durchmesser von 15 mm und kann somit in Kombination mit dem Verschluss 10 von 1 zum Verschließen eines Zentrifugengefäßes 24 mit einem Halsdurchmesser von 15 mm verwendet werden.
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Obwohl dies in 3 nicht gezeigt ist, sind vorzugsweise weitere ähnliche Adapter 38 vorgesehen, die einen Außendurchmesser von 12, 13 bzw. 14 mm aufweisen. Dies bedeutet, dass der Verschluss 10 von 1 in Kombination mit diesen fünf Adapter 38 es gestattet, Zentrifugengefäße 24 mit Halsdurchmessern von 10 bis 16 mm zu verschließen. Diese Maße sind, wie oben bereits erwähnt, lediglich beispielhaft aufzufassen. Die Innendurchmesser der Zentrifugengefäße können beispielsweise in einem Bereich von 7 bis 35 mm liegen. Auch dieser Bereich ist jedoch durch eine überschaubare Anzahl von Verschlüssen 10 mit jeweils zwei Stopfenabschnitten und zugehörigen Adapter abdeckbar.
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4 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Adapters 38, bei dem abweichend von demjenigen von 3 die Außenfläche 44 kegelstumpffömig ausgebildet ist. Im gezeigten Beispiel variiert der Durchmesser der Außenfläche 44 zwischen 15 und 16 mm. Daher kann der Adapter 38 von 4 mit Zentrifugengefäßen 24 verwendet werden, deren Halsdurchmesser zwischen 15 und 16 mm liegt.
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Die Verwendung eines Adapters 38 nach 3 oder 4 wird unter Bezugnahme auf 5 illustriert. 5a zeigt ein handelsübliches Zentrifugengefäß 24 mit einem Halsdurchmesser von 12 mm.
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5b zeigt oben einen Adapter 38, dessen ringförmiger Abschnitt 40 einen Innendurchmesser von 10 mm und einen Außendurchmesser von 12 mm aufweist. Der Adapter 38 wird wie in 5b unten gezeigt auf den zweiten Stopfenabschnitt 16 aufgesetzt. Dann wird auf ähnliche Weise wie im Zusammenhang mit 2 erläutert der Stiel 32 eines Abstrichgerätes 30 durch die Durchgangsöffnung 18 gesteckt (siehe 5c) und darin durch die Gummiringe 20 gehalten. Schließlich wird der Verschluss 10 gemeinsam mit dem Adapter 38 wie in 5d gezeigt in das Zentrifugengefäß 24 gesteckt, bis der Flanschabschnitt 46 des Adapters 38 auf dem oberen Rand des Zentrifugengefäßes 24 aufliegt.
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Der Verschluss 10 mit den unterschiedlichen Stopfenabschnitten 12 und 16 sowie optional den weiteren Adapter 38 zeichnet sich durch seine universelle Einsetzbarkeit in Verbindung mit einer Vielzahl von handelsüblichen Zentrifugengefäßen 24 aus. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsform beschränkt. Alternativ ist es beispielsweise möglich, eine geeignete Halterung für ein Abstrichgerät 30 in einen Verschluss zu integrieren, der zur Verwendung mit einem bestimmten Zentrifugengefäß 24 vorgesehen ist. Beispielhaft ist in 6 die Verwendung eines Schraubdeckels 48 dargestellt, in den eine Halterung 50 zum Aufnehmen des Stiels 32 eines Abstrichgerätes 30 integriert ist.
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Wie aus der obigen Beschreibung ersichtlich wird, gestattet es der Verschluss 10 bzw. 48 der Erfindung, ein Abstrichgerät 30 mit einem Zentrifugengefäß 24 zu kombinieren, sodass zum Abtrennen des zu untersuchenden Materials von der Bürste 34 des Abstrichgerätes 30 auf vorteilhafte Weise eine herkömmliche, in den meisten Labors ohnehin vorhandene Zentrifuge verwendet werden kann. Untersuchungen der Erfinder haben ergeben, dass sich durch die neuartige Abtrennung des Materials von dem Abstrichgerät 30 in einer Zentrifuge eine höhere Ausbeute bei der Gewinnung des zu untersuchenden Materials erreichen lässt. Durch die Zentrifugalkraft wird das zu untersuchende Material sicher von dem Abstrichgerät 30 gelöst, sodass auch geringe Probenmengen, die nur geringfügig über der Nachweisgrenze liegen, sicher gewonnen werden können. Ein weiterer positiver Effekt ergibt sich daraus, dass sich in der Zentrifuge das zu untersuchende Material von weiteren möglicherweise vorhandenen Substanzen trennen lässt. Wenn beispielsweise Bakterien und größere Zellen mit dem Abstrichgerät 30 entnommen wurden, ist es bei geeigneter Wahl der Drehzahl der Zentrifuge möglich, die größeren Zellen am Spitzboden 26 des Zentrifugengefäßes 24 zu sammeln, während die Bakterien in der Flüssigkeit 36 gelöst bleiben. Eine derartige Trennung des gewonnenen Materials ist im Zuge der üblichen Ablösung des Materials vom Abstrichgerät 30 nicht möglich. Diese Trennung wird verstärkt, wenn für die Flüssigkeit 36 eine sogenannte Gradientenflüssigkeit zum Einsatz kommt, wie sie oben beschrieben wurde.
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Obgleich in den Zeichnungen und in der vorhergehenden Beschreibung bevorzugte Ausführungsbeispiele aufgezeigt und detailliert beschrieben sind, soll dies als rein beispielhaft und die Erfindung nicht einschränkend angesehen werden. Es wird darauf hingewiesen, dass nur die bevorzugten Ausführungsbeispiele dargestellt und beschrieben sind und sämtliche Veränderungen und Modifizierungen, die derzeit und künftig im Schutzumfang der Ansprüche liegen, geschützt werden sollen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Verschluss
- 12
- erster Stopfenabschnitt
- 14
- Auflageabschnitt
- 16
- zweiter Stopfenabschnitt
- 18, 18'
- Durchgangsöffnung (Aufnahme)
- 20
- Gummiring
- 22
- Membran
- 24
- Zentrifugengefäß
- 26
- Spitzboden
- 28
- Schraubdeckel
- 30
- Abstrichgerät
- 32
- Stiel des Abstrichgeräts 30
- 34
- Bürste des Abstrichgeräts 30
- 36
- Zentrifugengefäßflüssigkeit
- 38
- Adapter
- 40
- ringförmiger Abschnitt
- 42
- Innenfläche des ringförmigen Abschnitts 40
- 44
- Außenfläche des ringförmigen Abschnitts 40
- 46
- Flanschabschnitt
- 48
- Schraubdeckel mit Halterung für Abstrichgerät 30
- 50
- Halterung für Abstrichgerät 30