-
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Schutz eines Betriebsmittelbehälters in einem Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Schutzanordnung.
-
In der
DE 40 29 605 C2 wird eine Anordnung zum Schutz eines Betriebsmittelbehälters in einem Kraftfahrzeug beschrieben. Der Betriebsmittelbehälter ist unterhalb des Bodenblechs unmittelbar hinter der Hinterachse des Kraftfahrzeugs angeordnet. Die Schutzeinrichtung umfasst eine als Querträger ausgeführte Schutzeinheit, welche unmittelbar hinter dem Betriebsmittelbehälter angeordnet und mit dem Unterbau des Kraftfahrzeugs verbunden ist, wobei der Querträger mit seinen Enden jeweils bis hinter ein Hinterrad reicht. Hinter dem Querträger verläuft parallel zum Querträger ein Auspufftopf einer Abgasanlage, der ebenfalls zum Schutz des Betriebsmittelbehälters beiträgt, indem er sich bei einem Heckaufprall gegen den Querträger schiebt und ihn dadurch verstärkt.
-
Aus der
DE 10 2006 041 104 A1 ist eine Schutzanordnung für einen Betriebsmittelbehälter in einem Kraftfahrzeug bekannt, welche eine als Abweiselement ausgeführte Schutzeinheit umfasst, mit welcher eine bei einer unfallbedingten Relativbewegung auf den Betriebsmittelbehälter zu bewegte Fahrzeugkomponente abgewiesen wird. Das Abweiselement kann dabei in einem Abstand vor dem Betriebsmittelbehälter angeordnet oder auch an dem Betriebsmittelbehälter anliegend gestaltet sein.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Anordnung zum Schutz eines Betriebsmittelbehälters in einem Kraftfahrzeug derart auszugestalten, dass mit einfachen Mitteln eine crashbedingte Beschädigung des Betriebsmittelbehälters insbesondere bei einem Heckaufprall ausgeschlossen ist.
-
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch Bereitstellung einer Anordnung zum Schutz eines Betriebsmittelbehälters in einem Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst.
-
Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Um eine Anordnung zum Schutz eines Betriebsmittelbehälters in einem Kraftfahrzeug derart auszugestalten, dass mit einfachen Mitteln eine crashbedingte Beschädigung des Betriebsmittelbehälters insbesondere bei einem Heckaufprall nahezu ausgeschlossen ist, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass ein Stabilisator eines Fahrwerks des Kraftfahrzeugs als Schutzeinheit der Schutzanordnung ausgebildet ist. Die als Stabilisator ausgebildete Schutzeinheit bildet somit im Crashfall mit einer in Richtung eines Fahrzeugendes hinter dem Stabilisator angeordneten Fahrzeugkomponente eine Barriere zum Schutz des Betriebsmittelbehälters gegen das Eindringen eines Objektes insbesondere im Falle eines Heckaufpralls aus. In vorteilhafter Weise ist die Schutzeinrichtung derart im Kraftfahrzeug angeordnet, dass im Crashfall keine Krafteinwirkung auf den Betriebsmittelbehälter auftritt. Im Crashfall bewirkt die von dem Stabilisator und der Fahrzeugkomponente gebildete Barriere, dass ein Kontakt zwischen dem Betriebsmittelbehälter und einem weiteren in Richtung des Fahrzeugendes, dahinter angeordneten Fahrzeugbauteil bzw. einem von außen auf das Fahrzeug einwirkenden Objekt sicher vermieden werden kann. Der Stabilisator kann in baulich und fertigungstechnisch günstiger Weise als Schutzeinheit der Schutzanordnung ausgebildet werden. Zusätzlich ergibt sich hierdurch auf einfache Weise ein Kostenvorteil, da ein ohnehin im Fahrwerk des Kraftfahrzeugs benötigtes Bauteil eine weitere Funktion übernimmt. In vorteilhafter Weise ist der Stabilisator des Fahrwerks somit zusätzlich dazu vorgesehen, eine crashbedingte Krafteinleitung in den Betriebsmittelbehälter sicher zu verhindern.
-
In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung ist die als Stabilisator ausgebildete Schutzeinheit beabstandet zum Betriebsmittelbehälter angeordnet, so dass ein Schutzbereich zwischen dem Betriebsmittelbhälter und der Schutzeinheit ausgebildet ist. Durch diese Maßnahme kann die Schutzwirkung der als Stabilisator ausgebildeten Schutzeinheit weiter verbessert werden.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung ist vorgesehen, dass die als Stabilisator ausgebildete Schutzeinheit im Crashfall die Fahrzeugkomponente derart verformt, dass die Barriere zum Schutz des Betriebsmittelbehälters entsteht. In vorteilhafter Weise ist durch die definierte Verformung der Fahrzeugkomponente im Crashfall sichergestellt, dass insbesondere der Bereich des Betriebsmittelsbehälters bzw. der Betriebsmittelbehälter selbst ohne Beeinträchtigung bleibt.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung sind die Fahrzeugkomponente und die als Stabilisator ausgeführte Schutzeinheit so im Kraftfahrzeug angeordnet, dass eine Überdeckung ausgebildet ist. Dadurch kann in vorteilhafter Weise sicher gestellt werden, dass die Barriere zum Schutz des Betriebsmittelbehälters im Crashfall aufgebaut wird. Die Überdeckung zwischen der Fahrzeugkomponente und der als Stabilisator ausgeführten Schutzeinheit kann auf einfache Weise beispielsweise über ein an der Fahrzeugkomponente angebrachtes Halteelement umgesetzt werden. In vorteilhafter Weise kann sich die Fahrzeugkomponente im Crashfall über das an der Fahrzeugkomponente angebrachte Halteelement an der als Stabilisator ausgebildeten Schutzeinheit abstützen. Des Weiteren ist über das Halteelement in vorteilhafter Weise eine gezielte Verformung der Fahrzeugkomponente im Crashfall erreichbar, so dass ein Eindringen der Fahrzeugkomponente und/oder eines von außen auf das Fahrzeug einwirkenden Objektes sicher verhindert werden kann.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung ist die Fahrzeugkomponente als Abgasanlage ausgeführt. Die erfindungsgemäße Schutzanordnung weist dabei besonders große Vorteile auf, wenn diese zusätzlich zum Schutz des Betriebsmittelbehälters gegen ein eine hohe Temperatur aufweisendes Bauteil, wie beispielsweise die Abgasanlage verwendet wird.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung ist der Betriebsmittelbehälter als Kraftstofftank und/oder als Ölbehälter ausgeführt.
-
In vorteilhafter Weise umfasst ein Kraftfahrzeug einen Betriebsmittelbehälter, eine Abgasanlage und eine erfindungsgemäße Anordnung zum Schutz des Betriebsmittelbehälters.
-
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben.
-
Dabei zeigt:
-
1 einen Längsschnitt durch einen Kraftfahrzeugausschnitt mit einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung zum Schutz eines Betriebsmittelbehälters in einem Kraftfahrzeug, und
-
2 einen Längsschnitt durch einen Kraftfahrzeugausschnitt mit einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung zum Schutz eines Betriebsmittelbehälters in einem Kraftfahrzeug.
-
1 und 2 zeigen jeweils einen Längsschnitt durch ein ausschnittsweise erkennbares Kraftfahrzeug 14, 14' in einer schematischen Darstellung, an dessen Fahrgastzelle 22 sich nach hinten eine zumindest einen Betriebsmittelbehälter 12 und eine weitere Fahrzeugkomponente 18, 18' tragende Heckstruktur 24, 24' anschließt. Der Betriebsmittelbehälter 12 ist beispielsweise als Kraftstofftank und/oder als Ölbehälter ausgeführt.
-
Zum Schutz des in der Heckstruktur 24, 24' angeordneten Betriebsmittelbehälters 12 im Crashfall umfasst das Kraftfahrzeug 14, 14' eine Anordnung 10, 10' zum Schutz des Betriebsmittelbehälters 12 mit einer Schutzeinheit 16, die zwischen dem Betriebsmittelbehälter 12 und der in Richtung eines Fahrzeugendes hinter dem Betriebsmittelbehälter 12 angeordneten Fahrzeugkomponente 18, 18' vorgesehen ist, wobei im Crashfall die Schutzeinheit 16 mit der Fahrzeugkomponente 18, 18' eine Barriere zum Schutz des Betriebsmittelbehälters 12 gegen das Eindringen eines Objektes aufbaut. In den vorliegenden Ausführungsbeispielen handelt es sich bei der Fahrzeugkomponente 18, 18' um eine Abgasanlage, wobei auch andere Komponenten des Fahrzeugs denkbar wären.
-
Um mit einfachen Mitteln eine crashbedingte Beschädigung des Betriebsmittelbehälters 12, insbesondere bei einem Heckaufprall, sicher auszuschließen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein Stabilisator eines Fahrwerks des Kraftfahrzeugs 14, 14' als Schutzeinheit 16 der Schutzanordnung 10, 10' ausgebildet ist. In vorteilhafter Weise ist somit ein Fahrwerksteil in Form eines an sich bekannten und üblicherweise als langgestrecktes Rohr- und/oder Stabelement ausgebildeten Stabilisators als Schutzeinheit 16 vorgesehen. Vorzugsweise ist die als Stabilisator ausgebildete Schutzeinheit 16 an beiden Enden zumindest mit der Heckstruktur 24, 24' des Kraftfahrzeugs 14, 14' verbunden, so dass sich im Crashfall die Fahrzeugkomponente 18, 18' am Stabilisator 16 abstützen kann.
-
Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, ist die als Stabilisator ausgebildete Schutzeinheit 16 beabstandet zum Betriebsmittelbehälter 12 angeordnet, sodass ein Schutzbereich 19 zwischen dem Betriebsmittelbhälter 12 und der Schutzeinheit 16 ausgebildet ist. Des Weiteren sind die Fahrzeugkomponente 18, 18' und die als Stabilisator ausgeführte Schutzeinheit 16 so im Kraftfahrzeug 14 angeordnet, dass eine Überdeckung ausgebildet ist. Dadurch verformt der Stabilisator 16 im dargestellten Ausführungsbeispiel im Crashfall die Fahrzeugkomponente 18, 18' derart, dass die Barriere zum Schutz des Betriebsmittelbehälters 12 entsteht. Durch die definierte Verformung der Fahrzeugkomponente 18, 18', ist im Crashfall sichergestellt, dass insbesondere der Bereich, in welchem der Betriebsmittelbehälter 12 angeordnet ist, bzw. der Betriebsmittelbehälter 12 selbst ohne Beeinträchtigung bleibt.
-
Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, wird die Überdeckung zwischen der Fahrzeugkomponente 18 und der als Stabilisator ausgebildeten Schutzeinheit 16 bei der dargestellten ersten Ausführungsform durch die Fahrzeugkomponente 18 selbst gebildet.
-
Wie aus 2 weiter ersichtlich ist, wird die Überdeckung zwischen der Fahrzeugkomponente 18' und der als Stabilisator ausgebildeten Schutzeinheit 16 bei der dargestellten zweiten Ausführungsform durch ein an der Fahrzeugkomponente 18' angebrachtes Halteelement 20' umgesetzt. Dadurch stützt sich die Fahrzeugkomponente 18 im Crashfall über das an der Fahrzeugkomponente 18 angebrachte Halteelement 20 an der als Stabilisator ausgebildeten Schutzeinheit 16 ab.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10, 10'
- Schutzanordnung
- 12
- Betriebsmittelbehälter
- 14, 14'
- Kraftfahrzeug
- 16
- Schutzeinheit
- 18, 18'
- Fahrzeugkomponente
- 19
- Schutzbereich
- 20'
- Halteelement
- 22
- Fahrgastzelle
- 24, 24'
- Heckstruktur
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 4029605 C2 [0002]
- DE 102006041104 A1 [0003]