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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Beleuchtungsanlage, eine Steuerung für eine Beleuchtungsanlage und eine Beleuchtungsanlage.
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Es sind Beleuchtungsanlagen bekannt, bei denen mittels eines Bewegungsmelders die Anwesenheit einer Person in einem von dem Bewegungsmelder erfassten Bereich festgestellt wird, sodass ein Leuchtmittel der Beleuchtungsanlage bei Anwesenheit einer Person in dem überwachten Bereich eingeschaltet wird.
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Eine Aufgabe besteht darin, ein verbessertes Verfahren zur Steuerung einer Beleuchtungsanlage anzugeben, bei dem ein oder mehrere Leuchtmittel automatisch bedarfsgerecht und energiesparend eingesetzt werden. Weiterhin sollen eine für das Verfahren geeignete Steuerung für eine Beleuchtungsanlage und eine Beleuchtungsanlage mit einer solchen Steuerung angegeben werden, die sich insbesondere durch eine einfache Bedienung auszeichnen.
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Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren zur Steuerung einer Beleuchtungsanlage, eine Steuerung für eine Beleuchtungsanlage und eine Beleuchtungsanlage gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Es wird ein Verfahren zur Steuerung einer Beleuchtungsanlage angegeben, die mindestens ein Leuchtmittel umfasst. Bei dem Leuchtmittel kann es sich um eine beliebige Lichtquelle wie beispielsweise eine Glühlampe, eine Halogenlampe oder eine LED-Lichtquelle handeln. Vorzugsweise umfasst die Beleuchtungsanlage mehrere Leuchtmittel.
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Die Beleuchtungsanlage kann zur Beleuchtung eines beliebigen vorgegeben Bereichs innerhalb oder außerhalb eines Gebäudes vorgesehen sein. Insbesondere ist die Beleuchtungsanlage zur Beleuchtung eines Raumes vorgesehen, in dem sich eine oder mehrere Personen aufhalten können. Bei dem Raum kann es sich um einen Raum in einem privaten Gebäude, einem öffentlichen Gebäude oder einem gewerblich genutzten Gebäude handeln, beispielsweise um einen Wohnraum, ein Büro oder ein Hotelzimmer.
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Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens zur Steuerung einer Beleuchtungsanlage wird die Position und/oder der Bewegungszustand einer Person mittels einer Tiefensensor-Kamera erfasst und das mindestens eine Leuchtmittel in Abhängigkeit von der erfassten Position und/oder dem Bewegungszustand der Person gesteuert.
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Tiefensensor-Kameras sind an sich bekannte Kamerasysteme, die im Gegensatz zu einer herkömmlichen Kamera zu jedem Bildpunkt auch die Entfernung des in dem Bildpunkt abgebildeten Objekts ermitteln. Dazu wird der von der Tiefensensor-Kamera überwachte Raum zum Beispiel mittels eines Lichtpulses ausgeleuchtet und von der Kamera für jeden Bildpunkt die Zeit gemessen, die das Licht bis zum Objekt und wieder zurück braucht. Die benötigte Zeit ist dabei direkt proportional zur Distanz. Da die Entfernung jedes Bildpunkts auf diese Weise mit einem Laufzeitverfahren (englisch: time of flight, TOF) gemessen wird, sind derartige Tiefensensor-Kameras auch unter der Bezeichnung TOF-Kamera bekannt.
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Eine derartige Tiefensensor-Kamera hat gegenüber herkömmlichen Bewegungssensoren den Vorteil, dass sie nicht nur die Anwesenheit einer Person in einem überwachten Raum detektieren kann, sondern auch die Position der Person innerhalb des Raumes detektieren und deren Bewegungszustand ermitteln kann. Das Erkennen von Personen und deren Bewegungen kann durch eine Bildverarbeitung des Signals der Tiefensensorkamera erfolgen, wobei die Bildverarbeitung eine optische Mustererkennung umfasst. Mittels der Tiefensensor-Kamera kann also erfasst werden, ob und wo sich eine Person im Raum befindet, und ob diese ruht oder in Bewegung ist. Diese von der Tiefensensor-Kamera erfassten Daten werden bei dem Verfahren vorteilhaft zur Steuerung der Beleuchtungsanlage genutzt.
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Bei einer Ausführungsform wird das mindestens eine Leuchtmittel in Abhängigkeit von der erfassten Position der Person gesteuert. Beispielsweise ist es möglich, dass mittels des mindestens einen Leuchtmittels jeweils der Bereich eines Raumes ausgeleuchtet wird, in dem sich die Person gerade aufhält. Dies kann beispielsweise derart erfolgen, dass die Beleuchtungsanlage mehrere Leuchtmittel aufweist, wobei jeweils diejenigen Leuchtmittel eingeschaltet werden, die den Bereich des Raumes ausleuchten, in dem sich die Person gerade befindet. Alternativ kann auch ein Leuchtmittel eingesetzt werden, dessen Abstrahlcharakteristik mittels der Steuerung der Beleuchtungsanlage veränderbar ist, beispielsweise ein automatisch ansteuerbarer Strahler oder eine LED-Lichtquelle, bei der einzelne LEDs zu- oder abgeschaltet werden können.
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Auf diese Weise kann insbesondere erreicht werden, dass genau diejenigen Teile eines Raumes ausgeleuchtet werden, in denen eine Beleuchtung benötigt wird.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird das mindestens eine Leuchtmittel in Abhängigkeit von dem erfassten Bewegungszustand der Person gesteuert. Dies kann beispielsweise derart erfolgen, dass bei der Erfassung einer ruhenden Person nur der Bereich des Raumes ausgeleuchtet wird, in dem sich die ruhende Person befindet und/oder das mindestens eine Leuchtmittel gedimmt oder ausgeschaltet wird. Wenn sich die Person dagegen im Raum bewegt, wird beispielsweise der gesamte Raum ausgeleuchtet und/oder die Helligkeit der Leuchtmittel durch einen Betrieb mit höherer Leistung erhöht.
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Insbesondere ist es möglich, das mindestens eine Leuchtmittel in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Bewegung der Person zu steuern. Wenn beispielsweise in einem Hotelflur bei gedimmter oder ausgeschalteter Beleuchtung Bewegungen detektiert werden, kann das Licht automatisch eingeschaltet oder die Helligkeit erhöht werden. Wenn plötzlich schnelle Bewegungen detektiert werden, beispielsweise durch rennende Personen, kann beispielsweise automatisch eine Notfallbeleuchtung aktiviert werden, welche die Wege zu den Notausgängen weist.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird das mindestens eine Leuchtmittel in Abhängigkeit von Gesten der Person gesteuert. Insbesondere kann das Bild der Tiefensensor-Kamera in Echtzeit mittels einer Bildverarbeitungs-Software ausgewertet werden, wobei mittels einer optischen Mustererkennung bestimmte Gesten einer Person als Steuersignale für die Beleuchtungsanlage erkannt werden. Beispielsweise ist es denkbar, dass die Deckenbeleuchtung eingeschaltet wird, wenn eine Person beispielsweise einen Arm senkrecht zur Decke streckt. Eine solche Erkennung von Gesten mittels der Tiefensensor-Kamera der Sensoreinheit ermöglicht es, dass die Beleuchtungsanlage von einer Person ohne die Bedienung von Schaltern steuerbar ist.
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Das Steuern des mindestens einen Leuchtmittels der Beleuchtungsanlage kann insbesondere ein Ein- oder Ausschalten des mindestens einen Leuchtmittels in Abhängigkeit von der Position und/oder dem Bewegungszustand der Person umfassen. Beispielsweise kann ein Leuchtmittel in dem Bereich eines Raumes, in dem sich die Person gerade aufhält, eingeschaltet werden, während andere Leuchtmittel in Bereichen eines Raumes, in denen sich die Person gerade nicht aufhält, automatisch ausgeschaltet werden. Auf diese Weise kann eine Beleuchtungsanlage realisiert werden, bei der die Leuchtmittel automatisch nur dort betrieben werden, wo momentan eine Beleuchtung erforderlich ist. Auf diese Weise reduziert sich der Stromverbrauch der Beleuchtungsanlage vorteilhaft.
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Die Steuerung des mindestens einen Leuchtmittels ist nicht notwendigerweise auf ein Ein- oder Ausschalten des Leuchtmittels beschränkt. Vielmehr kann die Steuerung des mindestens einen Leuchtmittels insbesondere eine Variation der Helligkeit und/oder der Farbe des Leuchtmittels umfassen. Beispielsweise ist es denkbar, die Helligkeit der Beleuchtung an die Position und/oder den Bewegungszustand der Person anzupassen. Zum Beispiel ist es denkbar, dass das Licht gedimmt wird, wenn eine ruhende Person auf einem Sofa detektiert wird.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird das mindestens eine Leuchtmittel in Abhängigkeit mindestens eines weiteren Parameters gesteuert, der von mindestens einem weiteren Sensor erfasst wird. Bei dieser Ausgestaltung umfasst die Beleuchtungsanlage vorteilhaft eine Sensoreinheit, die zusätzlich zu der Tiefensensor-Kamera mindestens einen weiteren Sensor enthält.
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Der mindestens eine weitere Parameter kann insbesondere ein akustisches Signal sein. Zur Erfassung des akustischen Signals kann die Sensoreinheit ein Mikrofon als weiteren Sensor enthalten. Das akustische Signal kann zum Beispiel die menschliche Sprache sein. Insbesondere kann die Steuerung der Beleuchtungsanlage zur Erkennung gesprochener Worte eingerichtet sein. Die Steuerung kann dazu mit einer an sich bekannten Spracherkennungssoftware ausgerüstet sein. Dies ermöglicht es beispielsweise einer Person, die Beleuchtungsanlage mittels diverser Sprachbefehle wie z. B. ”Licht an” zu steuern, ohne dass dazu die Bedienung von Schaltern nötig wäre.
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Bei dem akustischen Signal, das zur Steuerung der Beleuchtungsanlage von einem Mikrofon erfasst wird, kann es sich auch um das Geräusch eines technischen Geräts handeln. Auf diese Weise kann beispielsweise automatisch eine beim Betrieb des technischen Geräts gewünschte Beleuchtungssituation eingestellt werden. Zum Beispiel ist es denkbar, dass ein gedimmtes Licht eingestellt wird, wenn der Betrieb eines Fernsehgeräts akustisch mittels eines Mikrofons und/oder optisch mittels der Tiefensensor-Kamera erfasst wird.
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Bei weiteren Ausgestaltungen ist der mindestens eine weitere Parameter, der zur Steuerung des mindestens einen Leuchtmittels herangezogen wird, die Umgebungshelligkeit, die Temperatur oder die Luftfeuchtigkeit. Um mindestens einen dieser Parameter zu messen, umfasst die Sensoreinheit vorzugsweise einen Helligkeitssensor, einen Temperatursensor und/oder einen Feuchtigkeitssensor.
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Beispielsweise kann ein Helligkeitssensor dazu vorgesehen sein, die Helligkeit des mindestens einen Leuchtmittels in Abhängigkeit des von außen in einen Raum einfallenden Tageslichts zu steuern. Insbesondere kann die Helligkeit des Leuchtmittels automatisch erhöht werden, wenn sich die Helligkeit des in den Raum einfallenden Tageslichts aufgrund von Bewölkung oder der eintretenden Dämmerung verringert, oder verringert werden, wenn sich die Helligkeit des in den Raum einfallenden Tageslichts erhöht.
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Die hierin beschriebene Steuerung für eine Beleuchtungsanlage umfasst vorzugsweise eine Sensoreinheit mit mindestens einer Tiefensensor-Kamera, die dazu geeignet ist, die Position und/oder den Bewegungszustand einer Person zu erfassen, und eine Steuereinheit, die dazu eingerichtet ist, eines oder mehrere Leuchtmittel in Abhängigkeit von der mittels der Sensoreinheit erfassten Position und/oder des Bewegungszustands der Person zu steuern.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung enthält die Sensoreinheit mindestens einen weiteren Sensor. Wie bereits bei der Beschreibung des Verfahrens zur Steuerung einer Beleuchtungsanlage beschrieben, kann es sich bei dem mindestens einen weiteren Sensor insbesondere um ein Mikrofon, einen Temperatursensor, einen Helligkeitssensor oder einen Feuchtigkeitssensor handeln. Wenn die Sensoreinheit einen Temperatur- und/oder Feuchtigkeitssensor enthält, kann zusätzlich zu der Beleuchtungsanlage vorteilhaft eine Heizungs- und/oder Klimaanlage mittels der Steuerung gesteuert werden.
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Als Temperatursensor kann die Sensoreinheit insbesondere eine Infrarotkamera aufweisen. Diese kann vorteilhaft die Temperaturverteilung im Raum erfassen, wobei Wärme- oder Kältequellen erkannt werden. Das Signal der Infrarotkamera kann vorteilhaft zusätzlich zur optischen Musterkennung zur Erfassung von Personen anhand ihrer Wärmeabstrahlung ausgewertet werden.
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Eine Beleuchtungsanlage gemäß der Erfindung umfasst die zuvor beschriebene Steuerung und mindestens ein Leuchtmittel, vorzugsweise mehrere Leuchtmittel.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den 1 und 2 näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Beleuchtungsanlage gemäß einem Ausführungsbeispiel, und
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2 eine schematische Darstellung eines Wohnraums, in dem ein Ausführungsbeispiel der Beleuchtungsanlage installiert ist.
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Gleiche oder gleich wirkende Bestandteile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die dargestellten Bestandteile sowie die Größenverhältnisse der Bestandteile untereinander sind nicht als maßstabsgerecht anzusehen.
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Die in 1 dargestellte Beleuchtungsanlage enthält eine Steuerung, die aus einer Sensoreinheit 2 und einer Steuereinheit 3 gebildet wird. Die Steuereinheit 3 ist dazu geeignet, ein oder mehrere Leuchtmittel 41, 42, 43 in Abhängigkeit von Messwerten und/oder Ereignissen, die von der Sensoreinheit 2 erfasst werden, zu steuern.
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Die Sensoreinheit 2 enthält eine Tiefensensor-Kamera 21. Die Tiefensensor-Kamera 21 ist insbesondere dazu geeignet, die Position und/oder den Bewegungszustand einer Person zu erfassen, die sich beispielsweise in einem Raum aufhält, der von der Beleuchtungsanlage 1 beleuchtet werden soll. Das von der Tiefensensor-Kamera 21 erfasste Signal wird von der Steuereinheit 3 ausgewertet, sodass die Leuchtmittel 41, 42, 43 insbesondere in Abhängigkeit von der Position und/oder dem Bewegungszustand einer Person steuerbar sind. Dabei wird vorzugsweise eine Bildverarbeitungssoftware eingesetzt. Eine Person in einem Raum kann zum Beispiel mittels optischer Mustererkennung von Gegenständen unterschieden werden. Durch eine Bildverarbeitung in Echtzeit kann die Bewegung der Person verfolgt werden.
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Zusätzlich zu der Tiefensensor-Kamera 21 enthält die Sensoreinheit 2 vorzugsweise einen oder mehrere weitere Sensoren 22, 23, 24, 25. Insbesondere kann die Sensoreinheit 2 ein Mikrofon 22 aufweisen, mit dem akustische Signale erfasst werden können, die von der Steuereinheit 3 ausgewertet und zur Steuerung der Leuchtmittel 41, 42, 43 verwendet werden können. Bei den akustischen Signalen, die das Mikrofon 22 erfasst, kann es sich insbesondere um menschliche Sprache handeln. Vorzugsweise ist die Steuereinheit 3 zu einer Spracherkennung eingerichtet, sodass die Leuchtmittel 41, 42, 43 vorteilhaft mittels Sprachbefehlen steuerbar sind.
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Als weiteren Sensor kann die Sensoreinheit 2 insbesondere einen Helligkeitssensor 23 enthalten. Die Steuereinheit 3 kann anhand des Messsignals des Helligkeitssensors 23 die Leuchtmittel 41, 42, 43 zum Beispiel derart steuern, dass unabhängig von der Stärke des in einem zu beleuchtenden Raum einfallenden Umgebungslichts eine vorgegebene Helligkeit in dem Raum erzielt wird. Die Helligkeit der Leuchtmittel 41, 42, 43 wird also in Abhängigkeit des Parameters der Umgebungshelligkeit gesteuert.
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Es ist weiterhin möglich, dass die Sensoreinheit 2 einen Temperatursensor 24 und/oder einen Feuchtigkeitssensor 25 aufweist. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Steuereinheit 3 nicht nur zur Steuerung der Leuchtmittel 41, 42, 43, sondern auch zur Steuerung einer Heizungs- oder Klimaanlage 5 eingerichtet. Zur Steuerung der Heizungs- und/oder Klimaanlage 5 kann die Steuereinheit 3 insbesondere die Messwerte des Temperatursensors 24 und/oder des Feuchtigkeitssensors 25 auswerten. Die Steuerung für die Beleuchtungsanlage und die Steuerung für die Heizungs- und Klimaanlage 5 sind bei dieser Ausgestaltung vorteilhaft in eine einzige Steuereinheit 3 integriert.
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Zusätzlich oder alternativ ist es aber auch möglich, dass die Messsignale des Temperatursensors 24 und/oder des Feuchtigkeitssensors 25 zur Steuerung der Leuchtmittel 41, 42, 43 herangezogen werden.
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Vorzugsweise ist der Temperatursensor 24 eine Infrarotkamera, die im Gegensatz zu einem herkömmlichen Temperatursensor nicht die lokale Temperatur am Ort des Temperatursensors, sondern die räumliche Verteilung der Temperatur in dem zu beleuchtenden Raum misst. Das Wärmebild der Infrarotkamera 24 bietet vorteilhaft eine weitere Möglichkeit, Personen von Gegenständen zu unterscheiden und auf diese Weise zu orten.
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Dies Messung der räumlichen Temperaturverteilung mittels einer in die Beleuchtungsanlage 1 integrierten Infrarotkamera 24 bietet die Möglichkeit, die Temperaturverteilung in einem Raum optisch sichtbar zu machen, indem beispielsweise die Farbe der Leuchtmittel 41, 42, 43 entsprechend der lokalen Temperaturverteilung gesteuert wird. So kann beispielsweise eine lokale Kältequelle wie beispielsweise ein geöffnetes Fenster visualisiert werden, indem der Bereich des Fensters mit bläulichem Licht angestrahlt wird, oder es kann eine im Betrieb befindliche Heizung durch eine Beleuchtung mit rötlichem Farbton optisch signalisiert werden.
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In 2 ist ein Raum 7 schematisch dargestellt, der zur Beleuchtung mit der hierin beschriebenen Beleuchtungsanlage vorgesehen ist. Bei dem Raum 7 kann es sich beispielsweise um einen Wohnraum oder ein Hotelzimmer handeln. In dem Raum 7 ist eine Tiefensensor-Kamera 21 installiert, die dazu geeignet ist, die Position und/oder die Bewegung mindestens einer Person 6 in dem Raum 7 zu erfassen. Die Tiefensensor-Kamera 21 kann vorzugsweise die Position und/oder die Bewegung mehrerer Personen gleichzeitig erfassen und auswerten.
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Die Tiefensensor-Kamera 21 ist an eine Steuereinheit 3 angeschlossen, die dazu eingerichtet ist, mehrere Leuchtmittel 41, 42, 43 in Abhängigkeit von der mittels der Tiefensensor-Kamera erfassten Position und/oder des Bewegungszustands der Person 6 zu steuern. Die Steuereinheit 3 kann innerhalb oder außerhalb des Raums 7 installiert sein.
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Bei dem Ausführungsbeispiel enthält der Raum 7 drei Leuchtmittel 41, 42, 43, bei denen es sich beispielsweise um eine Stehlampe 41, eine Deckenlampe 42 und eine Schreibtischlampe 43 handelt.
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Die Leuchtmittel 41, 42, 43 werden mittels der Steuereinheit 3 in Abhängigkeit von dem von der Tiefensensor-Kamera 21 erfassten Signal gesteuert. Insbesondere ist es möglich, dass die Leuchtmittel 41, 42, 43 in Abhängigkeit von der Position der Person 6 in dem Raum 7 gesteuert werden. Beispielsweise kann die Schreibtischlampe 43 eingeschaltet werden, wenn sich die Person 6 an dem Schreibtisch 8 befindet. Alternativ kann beispielsweise die Stehlampe 41 eingeschaltet werden, wenn die Person 6 auf dem Sofa 9 Platz nimmt. Die Deckenlampe 42 kann beispielsweise eingeschaltet werden, wenn sich die Person 6 mitten im Raum 7 befindet oder sich durch den Raum 7 bewegt.
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Es ist auch möglich, dass die Tiefensensor-Kamera 21 dazu eingerichtet ist, Gesten der Person 6 zu erkennen, sodass die Leuchtmittel 41, 42, 43 mittels der Steuereinheit 3 in Abhängigkeit von den Gesten der Person 6 gesteuert werden können. Zum Beispiel kann die Deckenlampe 42 eingeschaltet werden, wenn die Person 6 einen Arm zur Decke hebt.
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Zusätzlich zu der Tiefensensor-Kamera 21 können in dem Raum 7 weitere Sensoren 22, 23, 24, 25 installiert sein, die wie die Tiefensensor-Kamera 21 mit der Steuereinheit 3 verbunden sind und gemeinsam mit der Tiefensensor-Kamera 21 eine Sensoreinheit ausbilden.
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Als weiterer Sensor kann in dem Raum 7 beispielsweise ein Mikrofon 22 installiert sein, das beispielsweise von der Person 6 gesprochene Worte erkennen kann. Die Steuereinheit 3 kann mit einer Spracherkennungssoftware ausgestattet sein, sodass beispielsweise die Leuchtmittel 41, 42, 43 anhand von Sprachbefehlen der Person 6 gesteuert werden können.
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Es ist auch denkbar, dass mit dem Mikrofon 22 Geräusche technischer Geräte erfasst werden, sodass beispielsweise die Leuchtmittel 41, 42, 43 in Abhängigkeit davon gesteuert werden, ob ein technisches Gerät ein- oder ausgeschaltet ist. Beispielsweise kann sich in dem Raum 7 ein Fernsehgerät 11 befinden, das im eingeschalteten Zustand Geräusche erzeugt, die vom Mikrofon 22 erfasst werden. Es ist möglich, dass eines oder mehrere der Leuchtmittel 41, 42, 43 ausgeschaltet oder gedimmt werden, wenn mittels des Mikrofons 22 detektiert wird, dass das Fernsehgerät 11 im Betrieb ist.
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Als weiteren Sensor kann die Sensoreinheit insbesondere einen Helligkeitssensor 23 aufweisen. Bei dem Helligkeitssensor 23 kann es sich insbesondere um einen Umgebungslichtsensor handeln, der beispielsweise durch ein Fenster 12 in den Raum 7 einfallendes Umgebungslicht detektiert. Bei dieser Ausgestaltung ist es beispielsweise möglich, die Helligkeit der Leuchtmittel 41, 42, 43 an die Stärke des von außen einfallenden Umgebungslichts anzupassen.
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Als weitere Sensoren kann die Beleuchtungseinheit beispielsweise einen Temperatursensor 24 und/oder einen Feuchtigkeitssensor 25 aufweisen. In dem Raum 7 kann beispielsweise eine Heizung und/oder Klimaanlage 5 installiert sein, die anhand der von dem Temperatursensor 24 und dem Feuchtigkeitssensor 25 erfassten Parameter geregelt wird. Die Steuerung für die Heizung und/oder Klimaanlage 5 kann in die Steuereinheit 3 für die Beleuchtungsanlage integriert sein.
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Es ist auch denkbar, dass die Leuchtmittel 41, 42, 43 anhand der von dem Temperatur- und/oder Feuchtigkeitssensor 24, 25 erfassten Parameter gesteuert werden. Beispielsweise ist es möglich, den Farbton des emittierten Lichtes der Leuchtmittel 41, 42, 43 an die Raumtemperatur anzupassen. Es ist beispielsweise denkbar, dass die Leuchtmittel 41, 42, 43 weißes Licht emittieren, dessen Farbton je nach Raumtemperatur einen größeren Blauanteil (sogenanntes Kaltweiß) oder einen größeren Rotanteil (sogenanntes Warmweiß) aufweist. Hierzu können als Leuchtmittel 41, 42, 43 insbesondere LED-Lichtquellen verwendet werden, bei denen Weißlicht durch additive Farbmischung verschiedenfarbiger LEDs erzeugt wird, so dass der Farbton durch eine geeignete Ansteuerung der LEDs veränderbar ist.
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Bei dem Temperatursensor 24 kann es sich auch um eine Infrarotkamera handeln, mit der die räumliche Temperaturverteilung in dem Raum 7 bestimmt werden kann. Es ist möglich, die Leuchtmittel 41, 42, 43 anhand der Temperaturverteilung derart zu steuern, dass Wärme- und/oder Kältequellen in dem Raum optisch sichtbar gemacht werden, beispielsweise durch eine Beleuchtung mit bläulichem oder rötlichen Farbton.
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Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.