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Die Erfindung betrifft eine aufsteckbare Temperaturanzeigevorrichtung für einen Fachboden, insbesondere eines Kältegeräts, mit einem Anbringungsabschnitt, der an die Form einer Frontleiste des Fachbodens angepasst ist, und mit einem Anzeigebereich, in dem im Betrieb Temperaturwerte variabel angezeigt werden.
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Aufbewahrungssysteme, wie beispielsweise Regale oder Kältegeräte, weisen mehrere neben und/oder übereinander angeordnete Fachböden auf. Kältegeräte dienen der Lagerung von Lebens- bzw. Genussmitteln, die innerhalb eines bestimmten Temperaturbereichs länger haltbar sind. Im Speziellen bei Weinlagerschränken wird genau darauf geachtet, dass die Weine jeweils bei genau definierten Temperaturen gelagert sind, damit der Wein haltbar bleibt und bei der optimalen Temperatur konsumiert werden kann.
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Temperaturanzeigevorrichtungen der eingangs genannten Art geben einem Benutzer jederzeit an, unter welchen Temperaturen die gelagerten Gegenstände vorgehalten werden. Eine Temperaturanzeigevorrichtung wird unter der englischen Bezeichnung ”shelf thermometer” von der Firma A/S Vestfrost aus Esbjerg, Dänemark angeboten. Sie besteht aus einem opaken mattschwarzen Gehäuse, das von vorne auf eine Frontleiste eines Weinregals aufgesteckt werden kann. Um das Gehäuse fest an die Frontleiste anzuklemmen, weist der Anbringungsabschnitt vier Klemmfedern auf, von denen jeweils zwei von der Oberseite und zwei von der Unterseite die Frontleiste bis zu deren hinteren Rand hin umgreifen. Die Temperaturanzeige erfolgt über eine schwarze Flüssigkristallanzeige mit grau opakem Anzeigehintergrund.
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Die Temperaturanzeigevorrichtung ist nicht für alle Arten von Regalen geeignet, denn ihre Klemmweite ist beschränkt und passt nicht auf jeden Fachboden. Sie harmonisiert zudem nur bedingt mit dem wertigen Erscheinungsbild eines Weinlagerschranks, der beispielsweise im öffentlichen Bereich eines hochklassigen Restaurants aufgestellt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Temperaturanzeige für Fachböden, insbesondere eines Kältegeräts, bereitzustellen.
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Unter einem Kältegerät wird insbesondere ein Haushaltskältegerät verstanden, also ein Kältegerät das zur Haushaltsführung in Haushalten oder eventuell auch im Gastronomiebereich eingesetzt wird, und insbesondere dazu dient Lebensmittel und/oder Getränke in haushaltsüblichen Mengen bei bestimmten Temperaturen zu lagern, wie beispielsweise ein Kühlschrank, ein Gefrierschrank, eine Kühlgefrierkombination oder ein Weinlagerschrank.
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Die Aufgabe wird durch eine Temperaturanzeigevorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Demgemäß weist eine Temperaturanzeigevorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß ein Einhängeprofil als Anbringungsabschnitt auf, das auf der Frontleiste des Fachbodens einhängbar ist. Das Einhängeprofil umfasst einen Abschnitt, der die Frontleiste oder einen sonstigen Frontabschnitt lediglich an seiner Oberseite umgreift und zum Teil hintergreift. Die Erfindung wendet sich also vom klemmenden Anbringen einer Temperaturanzeigevorrichtung durch Einschieben an der Frontleiste ab und ersetzt dieses durch ein Einhängen. Dadurch ist die Anbringung an der Frontleiste von deren vertikalen Dimensionen unabhängig, weil sie die Frontleiste nicht umgreift, sondern lediglich auf ihrer Oberseite aufgelegt ist. Das Einhängeprofil kann in Querrichtung sowohl ein durchgehendes Profil als auch unterbrochen sein, also nur bereichsweise, nämlich in mindestens einem Einhängebereich als Profil ausgebildet sein.
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Bevorzugt weist die Temperaturanzeigevorrichtung einen mindestens bereichsweise transparenten und/oder transluzenten Anzeigebereich auf. Besonders bevorzugt ist der gesamte Anzeigebereich mit Ausnahme der anzuzeigenden Informationen selbst transparent bzw. transluzent ausgeführt. Die Anzeige trägt dadurch – im Speziellen bei einer komplett transparenten Ausführung – im Erscheinungsbild des Fachbodens kaum auf. Der Fachboden bleibt somit zumindest durch Teile des Anzeigenbereichs hindurch sichtbar; seine Farbe kann sogar als Hintergrundkontrast für die angezeigten Temperaturinformationen dienen. Insgesamt entsteht so ein unaufdringlicher Eindruck der Temperaturanzeigevorrichtung, der sowohl ein ggf. wertiges Erscheinungsbild nicht stört als auch die Temperaturanzeigevorrichtung selbst besonders zur Geltung bringt.
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Zur variablen Anzeige der Temperaturwerte im Anzeigebereich können unterschiedliche Anzeigetechnologien verwendet werden, beispielsweise die Projektion von Anzeigeinformationen mit dem Anzeigebereich als Projektionsfläche. Als besonders vorteilhaft, weil sparsam im Energieverbrauch und damit ohne störende Wärmeabstrahlung, haben sich Flüssigkristallanzeigen bzw. Elektrolumineszenzvorrichtungen im Anzeigebereich erwiesen.
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Flüssigkristallanzeigen sind seit vielen Jahren bekannt und bewährt. Sie sind günstig in Herstellung und Betrieb, sparsam und wartungsarm. Die Elektrolumineszenztechnologie erlaubt es, neben schwarzen bzw. grauen Anzeigen auch farbige und leuchtende Anzeigeeffekte zu erzielen. Sie kann damit ästhetisch besonders gut in das Anwendungsumfeld integriert werden: Elektrolumineszenzvorrichtungen werden in der Regel drucktechnisch hergestellt und bestehen aus mehreren auf einem Substrat übereinander angeordneten sehr dünnen Schichten, die gemeinsam eine (ggf. lokal selektiv) ansteuerbare Leuchte ergeben. Die drucktechnische Umsetzung bietet den Vorteil, dass vorab mögliche Farbkombinationen festlegbar sind. Die selektive Ansteuerbarkeit hingegen ermöglicht es, aus den möglichen Farbkombinationen uneingeschränkt zu schöpfen – beispielsweise auch durch Aktivierung unterschiedlich farbiger, übereinander gelagerter Leuchtschichten. Es entsteht die Möglichkeit neuartiger Animationseffekte, die dennoch nicht aufdringlich sind.
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Elektrolumineszenzvorrichtungen wie Flüssigkristallanzeigen bieten darüber hinaus die Möglichkeit der vollkommen transparenten bzw. transluzenten Ausführung, wenn ihre Anzeigefunktion nicht aktiviert ist. Die Anzeige erscheint sozusagen aus dem Nichts.
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Das Einhängeprofil wird bevorzugt in Einhängerichtung oberhalb des Anzeigebereichs angeordnet. Das Profil schließt damit die Temperaturanzeigevorrichtung nach oben hin ab. Der Anzeigebereich steht vor allem nicht nach oben ab, wo er ein Be- oder Entladen des Fachbodens stören würde. Die Temperaturanzeigevorrichtung ist einfach von oben einzuhängen bzw. wieder nach oben hin zu entfernen. Der Anzeigebereich liegt auf bzw. unterhalb der Frontleiste, wo er einen Benutzer platzmäßig am wenigsten behindert, etwa beim Bestücken des Fachbodens mit Weinflaschen. Liegt der Anzeigebereich auf der Frontleiste, so ergibt sich bei transparenten bzw. transluzenten Anzeigen der oben beschriebene vorteilhafte Zusatzeffekt der Kontrastbildung und der besseren Ablesbarkeit durch den Hintergrund der Frontleiste.
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Neben der Anzeigefunktion von Temperaturwerten dient die erfindungsgemäße Temperaturanzeigevorrichtung vorzugsweise auch der Ermittlung der anzuzeigenden Temperaturen. Damit kann am einfachsten sichergestellt werden, dass die Temperaturanzeige sich auf eine lokal im Bereich der Temperaturanzeigevorrichtung gemessene Temperatur bezieht, wovon ein Benutzer zumindest implizit ausgeht. Eine dafür erforderliche Temperaturmessvorrichtung ist bevorzugt im Einhängeprofil angeordnet. Die Aufmerksamkeit des Betrachters liegt nämlich auf dem Anzeigebereich, so dass die Anordnung der Temperaturmessvorrichtung außerhalb des Anzeigebereichs ihre potenziell optisch störende Wirkung reduziert. Am effektivsten geschieht dies durch ihre nicht sichtbare Anordnung. Besonders bevorzugt ist die Temperaturmessvorrichtung daher in einem von einer Benutzerseite her nicht einsehbaren Bereich positioniert, beispielsweise im rückwärtigen Einhängebereich, der durch die Frontseite des Fachbodens verdeckt wird. Gleiches gilt für eine Stromversorgungseinheit, beispielsweise eine Batterie zur Versorgung des Anzeigebereichs und/oder der Temperaturmessvorrichtung.
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Um den ästhetischen Eindruck der Temperaturanzeigevorrichtung zu unterstreichen, kann es vorteilhaft sein, das Einhängeprofil zumindest bereichsweise opak auszuführen, so dass es sich vom Anzeigebereich, der ja bevorzugt transparent bzw. transluzent ist, abhebt. Dies hat außerdem den Effekt, dass ein größerer Bereich zu Verfügung steht, in dem Funktionselemente wie eine Stromversorgungseinheit und/oder eine Temperaturmessvorrichtung verdeckt untergebracht werden können. Entsprechend kann das Einhängeprofil in Bereichen einer Stromversorgungseinheit und/oder einer Temperaturmessvorrichtung opak ausgebildet ist.
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Die Erfindung umfasst auch einen Fachboden, insbesondere eines Kältegeräts, mit einer Frontleiste und einer auf der Frontleiste eingehängten erfindungsgemäßen Temperaturanzeigevorrichtung. Ein besonders kompakter und wertiger Eindruck entsteht bei einem solchen Fachboden dann, wenn die Abmessungen, besonders die Höhe, der Frontleiste in etwa dem Anzeigenbereich der Temperaturanzeigevorrichtung entspricht. Entsprechend umfasst die Erfindung auch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Temperaturanzeigevorrichtung zur Temperaturanzeige an einer Frontleiste eines Fachbodens, insbesondere eines Kältegeräts.
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Das Prinzip der Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung beispielshalber noch näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Temperaturanzeigevorrichtung,
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2 eine perspektivische Ansicht eines Fachbodens und der Temperaturanzeigevorrichtung aus 1,
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3 eine perspektivische Ansicht desselben Fachbodens, wobei dieselbe Temperaturanzeigevorrichtung darauf aufgesteckt ist.
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1 zeigt eine Temperaturanzeigevorrichtung 1 mit einem Anzeigebereich 3 und mit einem Einhängeprofil 5 als Anbringungsabschnitt. Der Anzeigebereich 3 schließt bündig an das Einhängeprofil 5 an und besteht aus einer rechteckigen transparenten Plexiglasscheibe. Er zeigt aufgedruckte nicht-variable Informationen 9, hier den verkürzten Hinweis „Temp” auf die Anzeige einer Temperatur und „°C”, und veränderbare Informationen 11, nämlich den Temperaturwert „10” und ein Balkendiagramm, die durch eine Flüssigkristallanzeige dargestellt werden.
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Das Einhängeprofil 5 ist opak und hat den Querschnitt eines nach unten offenen kantigen „U” mit einem vorderen, schlankeren Schenkel 4 und einem hinteren, breiteren Schenkel 6, die durch einen Verbindungsbereich 10 miteinander entlang je einer ihrer Kanten verbunden sind. In den vorderen Schenkel 4 ist eine Temperaturmessvorrichtung 7 integriert. Sie sorgt für die Anzeige der veränderbaren Informationen 11. In dem hinteren Schenkel 6 ist eine Stromversorgungseinheit (nicht dargestellt) mit einer Batterie zur elektrischen Versorgung der Anzeige und der Temperaturmessvorrichtung 7 untergebracht. Aufgrund der Opazität des Einhängeprofils 5 sind weder die Temperaturmessvorrichtung 7 noch die Batterie für einen Benutzer sichtbar.
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Das Einhängeprofil 5 weist an beiden Schenkeln 4, 6 eine äußere Höhe h1 und in dem durch das „U” umschlossenen Hohlraum 8 eine Innen-Breite b1 auf. Die Öffnung des „U” nach unten definiert die Aufhängerichtung der Temperaturanzeigevorrichtung 1, so dass der Anzeigebereich 3 in Aufhängerichtung unterhalb des Einhängeprofils 5 angeordnet ist.
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Der Anzeigebereich 3 weist eine äußere Höhe h2 auf. Die beiden äußeren Höhen h1 und h2 ergeben addiert die Gesamthöhe h3 der Temperaturanzeigevorrichtung 1.
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Aufgrund der breiteren Ausführung des hinteren Schenkels 6 und der Anordnung der Batterie in dem Schenkel 6 liegt der Schwerpunkt der Anzeigevorrichtung 1 etwa in der Mitte des Verbindungsbereichs 10. Sie ist dadurch weitgehend kippstabil.
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2 zeigt neben der Temperaturanzeigevorrichtung 1 gemäß 1 einen einzelnen Fachboden 2 eines Weinlagerschranks. Dessen Fläche bilden mehrere mit einem Abstand parallel nebeneinander verlaufende Bodenleisten 19, die an einer Frontseite durch eine senkrecht zu ihrer Längserstreckung verlaufende Frontleiste 15 begrenzt werden. Auf ihrer Oberseite weist die Frontleiste 15 eine Zierblende 17 auf. Sie hat eine Tiefe b2, und eine Höhe h6. Die Höhe h4 der Frontleiste 15 ist etwa dreimal größer als die Höhe h5 der Bodenleisten 19. Die Frontleiste 15 verläuft hochkant und steht daher sowohl nach oben als auch nach unten über die Bodenleisten 19 über.
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3 zeigt die Temperaturanzeigevorrichtung 1 in einer Betriebsposition am Fachboden 2, in der sie an der Oberseite der Frontleiste 15 des Fachbodens 2 eingehängt ist. Da die Innen-Breite b1 des Einhängeprofils 5 (1) gleich der Tiefe b2 der Frontleiste 15 ist, liegt das Einhängeprofil 5 dreiseitig bündig auf der Frontleiste 15 auf. Ein Einhängen in Fachböden mit dünnerer Frontleiste wäre ebenfalls möglich, da die Temperaturanzeigevorrichtung 1 aufgrund ihres mittigen Schwerpunkts im Bereich des Einhängeprofils 5 nicht zum Kippen neigt.
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Die äußere Höhe h1 des Einhängeprofils 5 (1) entspricht in etwa der Höhe h6 der Zierblende 17, sodass der transparente Anzeigebereich 3 unterhalb der Zierblende 17 positioniert ist und seine Anzeigen mit dem Hintergrund des Materials der Frontleiste 15 kontrastieren. Die Höhe h4 der Frontleiste 15 ist größer als die Gesamthöhe h3 der Temperaturanzeigevorrichtung 1 (1), so dass sie nach unten hin nicht übersteht. Die Temperaturanzeigevorrichtung 1 ist aber auch für einen Fachboden geeignet, dessen Höhe h4 der Frontleiste 15 größer dimensioniert ist. Die Temperaturanzeigevorrichtung 1 ist also weitgehend unabhängig von der Höhe h4 der Frontleiste 15 einsetzbar.
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Da es sich bei der vorhergehenden, detailliert beschriebenen Temperaturanzeigevorrichtung um ein Ausführungsbeispiel handelt, ebenso wie bei dem beschriebenen Fachboden, können sie in üblicher Weise vom Fachmann in einem weiten Umfang modifiziert werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere können auch die konkreten Ausgestaltungen des Einhängeprofils in anderer Form als in der hier beschriebenen folgen. Ebenso kann der Anzeigebereich in einer anderen Form ausgestaltet werden, wenn dies aus Platzgründen bzw. designerischen Gründen notwendig ist. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein” bzw. „eine” nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Temperaturanzeigevorrichtung
- 2
- Fachboden
- 3
- Anzeigebereich
- 4
- erster Schenkel
- 5
- Einhängeprofil
- 6
- zweiter Schenkel
- 7
- Temperaturmessvorrichtung
- 8
- Hohlraum
- 9
- nicht-variable Informationen
- 10
- Verbindungsbereich
- 11
- veränderbare Informationen
- 15
- Frontleiste
- 17
- Zierblende
- 19
- Bodenleisten
- b1
- Innen-Breite
- b2
- Tiefe
- h1, h2, h3, h4, h5, h6
- Höhen