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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Operationsleuchte mit einem beweglich gelagerten Leuchtenkörper sowie ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Operationsleuchte.
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Operationsleuchten mit einem beweglich gelagerten Leuchtenkörper zur Ausleuchtung eines Operationsbereichs und von menschlichem Gewebe in dem Operationsbereich sind prinzipiell bekannt. Solche Operationsleuchten müssen während eines medizinischen Eingriffs zu jedem Zeitpunkt dem gerade durchgeführten Operationsschritt entsprechende, optimale Lichtverhältnisse schaffen, beispielsweise hinsichtlich Größe, Ausrichtung oder Helligkeit des Leuchtfelds, wobei sich die gewünschten Lichtverhältnisse während einer Operation ändern. Gleichzeitig wird von Operationsleuchten aufgrund ihrer gesundheitskritischen Bedeutung und ihrem Einsatz auch bei Notfällen eine hohe Verfügbarkeit und Betriebsbereitschaft gefordert, sodass ein schonender Betrieb einer Operationsleuchte erforderlich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Operationsleuchte und ein Verfahren zum Betreiben einer Operationsleuchte zu schaffen, die es ermöglichen, eine Operationsleuchte zu jedem Zeitpunkt optimal zu betreiben, und die nur einen minimalen Bedienaufwand erfordern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Operationsleuchte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgesehen.
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Die Operationsleuchte umfasst einen beweglich gelagerten Leuchtenkörper, wenigstens einen Bewegungssensor, eine Auswerteeinrichtung und eine Steuereinrichtung, wobei die Auswerteeinrichtung ein Ausgangssignal des Bewegungssensors empfängt und in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal bestimmt, ob sich die Operationsleuchte in einem von mehreren vorgegebenen Verwendungszuständen befindet, wobei das Bestimmen eines Verwendungszustands zumindest einen der folgenden Vorgänge umfasst:
- – Klassifizieren einer durch das Ausgangssignal dargestellten Bewegung des Leuchtenkörpers durch Zuordnen der Bewegung zu einer von mindestens zwei vorgegebenen Bewegungsmustern;
- – Bestimmen, ob der Leuchtenkörper sich in einer Ruhelage befindet, was umfasst, dass bestimmt wird, ob der Leuchtenkörper für eine vorgegebene Zeitdauer keine Lageänderung oder nur eine Lageänderung innerhalb eines bestimmten Toleranzbereichs durchgeführt hat;
- – Bestimmen, ob sich ein Neigungswinkel des Leuchtenkörpers in einem vorgegebenen Bereich befindet;
und wobei die Steuereinrichtung ausgebildet ist, um einen Funktionszustand der Operationsleuchte abhängig von dem vorher bestimmten Verwendungszustand der Operationsleuchte einzustellen.
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Im Rahmen der Erfindung wurde erkannt, dass sich aus einem von einem Bewegungssensor gelieferten Signal Rückschlüsse auf den Verwendungszustand einer Operationsleuchte ziehen lassen, die eine automatische Anpassung der Einstellung der Operationsleuchte an den jeweiligen Verwendungszustand erlauben. Die Operationsleuchte kann zum Beispiel über einen Handgriff durch einen Benutzer in verschiedene Positionen und Ausrichtungen bewegbar sein. Anhand eines Ausgangssignals eines Bewegungssensors wird ein Verwendungszustand der Operationsleuchte erkannt und ein Funktionszustand der Operationsleuchte entsprechend eingestellt.
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Die erfindungsgemäße Bestimmung des Verwendungszustands gewährleistet dabei, dass der tatsächliche Verwendungszustand der Operationsleuchte zuverlässig aus dem Ausgangssignal des Bewegungssensors abgeleitet wird, ohne dass zusätzlich gesonderte Benutzereingaben notwendig sind.
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Indem überprüft wird, ob der Leuchtenkörper für eine vorgegebene Zeitdauer keine Lageänderung oder nur eine Lageänderung innerhalb eines bestimmten Toleranzbereichs durchgeführt hat, kann zum Beispiel bestimmt werden, ob sich der Leuchtenkörper in einer Ruhelage befindet, das heißt ob eine Bewegung des Leuchtenkörpers durch einen Benutzer abgeschlossen ist. Der Toleranzbereich kann dabei so bestimmt sein, dass üblicherweise auftretende Vibrationen der Operationsleuchte innerhalb des Toleranzbereichs liegen und somit von einer absichtlichen Bewegung der Operationsleuchte durch einen Benutzer unterschieden werden können.
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Aus dem Neigungswinkel des Leuchtenkörpers kann beispielsweise eine Information darüber abgeleitet werden, ob der Leuchtenkörper momentan den Operationsbereich beleuchtet oder ob das Leuchtfeld aus dem Operationsbereich heraus geschwenkt ist.
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Der Funktionszustand kann auf diese Weise automatisch an den jeweils aktuellen Verwendungszustand angepasst werden, ohne dass hierfür eine gesonderte Bedienung durch einen Benutzer erforderlich ist. Anhand des erkannten Verwendungszustands kann die Operationsleuchte automatisch so eingestellt werden, dass stets ein optimaler Betrieb der Operationsleuchte erfolgt, das heißt die Operationsleuchte insbesondere eine den jeweiligen Anforderungen entsprechende optimale Ausleuchtung gewährleistet und außerdem schonend betrieben wird.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen beschrieben.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst das Klassifizieren der durch das Ausgangssignal dargestellten Bewegung des Leuchtenkörpers das Zuordnen der Bewegung zu einer von mindestens drei vorgegebenen Bewegungsmustern.
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Die wenigstens drei vorgegebenen Bewegungsmuster können dabei beispielsweise ein Bewegungsmuster umfassen, das einem Ruhezustand des Leuchtenkörpers entspricht, ein Bewegungsmuster, das einer Bewegung mittleren Ausmaßes des Leuchtenkörpers entspricht und ein Bewegungsmuster, das einer starken Bewegung des Leuchtenkörpers entspricht. Die Unterscheidung zwischen einem Ruhezustand, einer mittleren Bewegung und einer starken Bewegung erlaubt eine Aussage darüber, welcher Verwendungszustand vorliegt und welcher Funktionszustand der Operationsleuchte zum aktuellen Zeitpunkt optimal ist.
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Wenn das Bestimmen des Verwendungszustands umfasst, dass bestimmt wird, ob sich der Leuchtenkörper in einer Ruhelage befindet und ob der Leuchtenkörper für eine vorgegebene Zeitdauer keine Lageänderung oder nur eine Lageänderung innerhalb eines bestimmten Toleranzbereichs durchgeführt hat, kann dies zum Beispiel bewerkstelligt werden, indem die durch das Ausgangssignal dargestellte Bewegung zu einer von mehreren Bewegungsmustern zugeordnet wird und bestimmt wird, ob die Bewegung für die vorgegebene Zeitdauer dem Ruhezustandsbewegungsmuster zugeordnet wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ermittelt die Auswerteeinrichtung zur Zuordnung der durch das Ausgangssignal dargestellten Bewegung zu einem Bewegungsmuster eine Abweichung des Ausgangssignals des Bewegungssensors oder einer daraus abgeleiteten Bewegungsgröße des Leuchtenkörpers, wie zum Beispiel seiner Lage, seiner Geschwindigkeit oder seiner Beschleunigung, von einem Ausgangswert des Ausgangssignals bzw. der Bewegungsgröße. Hierzu kann der Bewegungssensor zum Beispiel als Beschleunigungssensor ausgebildet sein und die Auswerteeinrichtung eine Amplitude eines Ausgangssignals des Beschleunigungssensors mit einem Ausgangswert vergleichen.
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Die Auswerteeinrichtung kann eine Größe und/oder eine Dauer der Abweichung des Ausgangssignals bzw. der Bewegungsgröße von dem Ausgangswert ermitteln, um die Bewegung einem Bewegungsmuster zuzuordnen. Beispielsweise kann die Auswerteeinrichtung eine mittlere Zeitdauer zwischen zwei aufeinander folgenden Zeitpunkten bestimmen, zu denen das Ausgangssignal des Beschleunigungssensors jeweils dem Ausgangswert entspricht, und/oder die Auswerteeinrichtung kann eine zeitlich gemittelte Amplitude der Abweichung des Ausgangssignals bzw. der Bewegungsgröße von dem Ausgangswert bestimmen. Auf diese Weise kann ein Ruhezustand der Operationsleuchte, bei dem im Wesentlichen keine Beschleunigung oder nur geringfügige Vibrationen mit höherer Frequenz auftreten, erkannt werden und von einer Bewegung der Operationsleuchte durch einen Benutzer unterschieden werden.
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Wenn eine Bewegung der Operationsleuchte durch einen Benutzer erkannt wird, kann durch die Unterscheidung zwischen einer mittelstarken und einer starken Bewegung festgestellt werden, ob die Operationsleuchte von dem Benutzer im Rahmen einer groben Positionierung der Operationsleuchte, beispielsweise eines vollständigen Entfernens oder Herbeiführens des von dem Leuchtenkörper abgestrahlten Lichts von bzw. zu dem Operationsbereich, durchgeführt wird, oder ob hingegen eine Feinpositionierung des Leuchtfelds durch den Benutzer erfolgt. Abhängig davon können verschiedene Funktionszustände der Operationsleuchte automatisch eingestellt werden, beispielsweise kann ein Hilfssystem zur Feinpositionierung durch die Steuereinrichtung aktiviert oder deaktiviert werden.
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Die Operationsleuchte kann prinzipiell einen oder mehrere Bewegungssensoren umfassen, die ein oder mehrere Ausgangssignale an die Auswerteeinrichtung senden, um eine Bewegung der Operationsleuchte oder des Leuchtenkörpers zu erfassen. Insbesondere kann die Operationsleuchte einen Beschleunigungssensor aufweisen, der eine Beschleunigung des Leuchtenkörpers misst, oder einen Neigungswinkelsensor, der einen Neigungswinkel des Leuchtenkörpers misst. Ein Ausgangssignal eines Bewegungssensors kann verarbeitet werden, um daraus eine bestimmte Bewegungsgröße der Operationsleuchte oder des Leuchtenkörpers abzuleiten, beispielsweise kann aus dem Ausgangssignal eines oder mehrerer Beschleunigungssensoren die Beschleunigung und/oder – beispielsweise durch mathematische Integration eines Ausgangssignals – eine Geschwindigkeit der Operationsleuchte oder des Leuchtenkörpers abgeleitet werden. Ebenso kann aus den Ausgangssignalen mehrerer Beschleunigungssensoren eine absolute Lage und/oder ein absoluter Neigungswinkel des Leuchtenkörpers abgeleitet werden. Aus dem Ausgangssignal eines Neigungswinkelsensors kann ein Neigungswinkel des Leuchtenkörpers und/oder – beispielsweise durch Differenzieren eines Ausgangssignals – eine Geschwindigkeit des Leuchtenkörpers abgeleitet werden.
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Ein Bewegungssensor der Operationsleuchte kann prinzipiell an dem Leuchtenkörper angebracht sein, in den Leuchtenkörper integriert sein oder einem Lagerelement der Operationsleuchte, wie zum Beispiel einem Element einer Decken- oder Wandaufhängung oder eines Ständers der Operationsleuchte, zugeordnet sein. Bevorzugt sind ein und insbesondere alle Bewegungssensoren der Operationsleuchte dem Leuchtenkörper zugeordnet und erfassen eine Bewegung des Leuchtenkörpers, insbesondere eine Beschleunigung oder einen Neigungswinkel des Leuchtenkörpers, unabhängig von der beweglichen Lagerung des Leuchtenkörpers und unabhängig von den Lagerelementen der Operationsleuchte. Auf diese Weise kann ein aufhängungsunabhängiges System zur Bestimmung des Verwendungszustands und zum Einstellen des Funktionszustands einer Operationsleuchte geschaffen werden.
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Ein Bewegungssensor der Operationsleuchte kann prinzipiell eine oder mehrere Achsen aufweisen, entlang deren Richtungen der Bewegungssensor eine Bewegung der Operationsleuchte erfasst. Bevorzugt erfasst ein Bewegungssensor oder erfassen mehrere Bewegungssensoren der Operationsleuchte zusammen eine Bewegung der Operationsleuchte in drei Achsenrichtungen, wobei die drei Achsen zusammen einen dreidimensionalen Raum aufspannen, sodass eine beliebige Bewegung der Operationsleuchte erfasst werden kann. Jeder Achse kann ein eigenes Ausgangssignal eines zugehörigen Bewegungssensors zugeordnet sein. Ein Bewegungssensor alleine kann drei Achsen aufweisen, entlang derer der Bewegungssensor eine Bewegung erfasst, oder ein Bewegungssensor kann eine oder zwei Achsen aufweisen, entlang derer der Bewegungssensor eine Bewegung erfasst. In letzterem Fall können mehrere Bewegungssensoren der Operationsleuchte so angeordnet sein, dass die mehreren Bewegungssensoren zusammen eine Bewegung entlang drei verschiedener Achsenrichtungen erfassen, die einen dreidimensionalen Raum aufspannen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform aktiviert die Steuereinrichtung eine Verstellbarkeit eines Leuchtfelds des Leuchtenkörpers über einen Handgriff des Leuchtenkörpers, wenn die Auswerteeinrichtung erkennt, dass sich die Operationsleuchte in einer Ruhelage befindet. Die Leuchtfeldverstellung mittels Handgriff kann hingegen deaktiviert werden, solange die Operationsleuchte durch einen Benutzer bewegt wird. Auf diese Weise kann dem Benutzer gleichzeitig eine Positionsverstellung der Operationsleuchte als auch eine Verstellbarkeit eines Leuchtfelds der Operationsleuchte an ein und demselben Handgriff zur Verfügung gestellt werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass der Benutzer beim Verstellen der Position der Operationsleuchte versehentlich auch das Leuchtfeld verstellt, zumal die Leuchtfeldverstellbarkeit nur in der Ruhelage des Leuchtenkörpers aktiviert ist. Die Leuchtfeldverstellbarkeit kann beispielsweise auf eine an dem Handgriff durchgeführte Drehbewegung einer Hand eines Benutzers ansprechen, während die Position der Operationsleuchte durch einfaches Angreifen des Handgriffs und manuelles Bewegen der Operationsleuchte in die gewünschte Position eingestellt werden kann.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung aktiviert die Steuereinrichtung ein Hilfssystem zur Positionierung des Leuchtenkörpers, wenn die Auswerteeinrichtung erkennt, dass eine aktuell bestimmte Lage des Leuchtenkörpers eine vorgegebene Abweichung zu einer zuvor erkannten Ruhelage des Leuchtenkörpers aufweist. Die aktuelle Lage und die Ruhelage können hierbei jeweils durch den jeweiligen Neigungswinkel und/oder die Lage des Leuchtenkörpers definiert sein. Beispielsweise kann, wenn vorübergehend keine Beleuchtung des aktuellen Operationsbereichs gewünscht ist oder der Leuchtenkörper in seiner aktuellen Position eine Behinderung darstellt, der Benutzer den Leuchtenkörper kurzzeitig aus der Ruhelage bewegen. Die Steuereinrichtung aktiviert dann ein Hilfssystem zur Positionierung, sodass der Leuchtenkörper durch den Benutzer jederzeit wieder schnell und einfach in eine Position gebracht werden kann, in der er den Operationsbereich in der gewünschten Weise beleuchtet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform führt die Steuereinrichtung zumindest einen der folgenden Schritte aus, wenn die Auswerteeinrichtung erkennt, dass sich der Neigungswinkel des Leuchtenkörpers außerhalb des vorgegebenen Bereichs befindet:
- – Dimmen der Operationsleuchte;
- – Versetzen der Operationsleuchte in einen arretierten Zustand;
- – Deaktivieren eines Kamerasystems der Operationsleuchte;
- – Aktivieren eines Kühlsystems der Operationsleuchte.
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Wenn für einen Zeitraum keine Beleuchtung des Operationsbereichs gewünscht ist, kann der Benutzer den Leuchtenkörper so verschwenken, dass das Lichtfeld außerhalb des Operationsbereichs auftrifft. Dies wird von der Auswerteeinrichtung erkannt, woraufhin die Steuereinrichtung eine oder mehrere Maßnahmen durchführt, um die Operationsleuchte in einen schonenden Funktionszustand zu versetzen.
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Durch Dimmen der Operationsleuchte können der Stromverbrauch und der Verschleiß der Leuchtmittel der Operationsleuchte verringert werden. Durch Versetzen der Operationsleuchte oder des Leuchtenkörpers in einen arretierten Zustand kann eine unkontrollierte Bewegung der Operationsleuchte ausgeschlossen werden. Ein Kamerasystem der Operationsleuchte kann deaktiviert werden, um irritierende Aufnahmen von irrelevanten Raumbereichen zu vermeiden. Ein Kühlsystem der Operationsleuchte kann ausgebildet sein, um einen Wärmestau in einem Bereich des Leuchtenkörpers zu verhindern, wenn es aktiviert ist.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Operationsleuchte eine Anzeigeeinrichtung, die eine aus dem Ausgangssignal des Bewegungssensors abgeleitete Lage- oder Bewegungsinformation anzeigt. Die Bewegungsinformation kann einem Benutzer zur Verfügung gestellt werden, um ihm eine Identifizierung eines Leuchtenkörpers in einem Operationsleuchtensystem mit mehreren Leuchtenkörpern zu erleichtern. Der Benutzer kann dann auf einfache Weise z. B. in einem elektronischen Steuersystem einen Leuchtenkörper auswählen, dessen Einstellungen verändert werden sollen, und durch Eingabe entsprechender Parameter die Einstellung des ausgewählten Leuchtenkörpers verändern.
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Dies ist insbesondere bei Operationsleuchten sinnvoll, die mehrere Leuchtenkörper mit einer gemeinsamen Aufhängung umfassen, wobei Tragarme unterschiedlicher Leuchtenkörper zum Beispiel um 360° um eine gemeinsame Drehachse drehbar sein können, was eine Identifizierung eines Leuchtenkörpers für den Benutzer unter Umständen erschweren kann. Die Lage- oder Bewegungsinformation kann eine absolute Lage eines Leuchtenkörpers und/oder einen Neigungswinkel eines Leuchtenkörpers umfassen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Auswerteeinrichtung ausgebildet, um zu erkennen, wenn die durch das Ausgangssignal dargestellte Bewegung des Leuchtenkörpers einer sehr starken Bewegung des Leuchtenkörpers entspricht. Auf diese Weise können gefährliche Bewegungen, insbesondere Stöße oder sonstiger unsachgemäßer Gebrauch, erkannt werden. Vorteilhafterweise kann im Falle eines solchen Erkennens ein Eintrag über dieses Ereignis in eine Speichereinrichtung der Operationsleuchte abspeicherbar sein. Auf diese Weise werden eine verbesserte Fehleranalyse und eine präventive Wartung der Operationsleuchte ermöglicht.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betreiben einer Operationsleuchte mit einem beweglich gelagerten Leuchtenkörper gemäß Anspruch 11. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- – Empfangen eines Ausgangssignals von wenigstens einem Bewegungssensor;
- – Bestimmen in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal, ob sich die Operationsleuchte in einem von mehreren vorgegebenen Verwendungszuständen befindet, wobei das Bestimmen zumindest einen der folgenden Vorgänge umfasst:
- – Klassifizieren einer durch das Ausgangssignal dargestellten Bewegung des Leuchtenkörpers durch Zuordnen der Bewegung zu einer von mindestens zwei vorgegebenen Bewegungsmustern;
- – Bestimmen, ob der Leuchtenkörper sich in einer Ruhelage befindet, was umfasst, dass bestimmt wird, ob der Leuchtenkörper für eine vorgegebene Zeitdauer keine Lageänderung oder nur eine Lageänderung innerhalb eines bestimmten Toleranzbereichs durchgeführt hat;
- – Bestimmen, ob sich ein Neigungswinkel des Leuchtenkörpers in einem vorgegebenen Bereich befindet;
- – und wobei das Verfahren umfasst, dass ein Funktionszustand der Operationsleuchte abhängig von dem vorher bestimmten Verwendungszustand der Operationsleuchte eingestellt wird.
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Das Verfahren kann insbesondere unter Verwendung einer wie vorstehend beschriebenen Operationsleuchte durchgeführt werden. Die vorstehend in Bezug auf die Operationsleuchte beschriebenen vorteilhaften Ausführungsformen und Vorteile gelten entsprechend.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens wird zur Zuordnung der durch das Ausgangssignal dargestellten Bewegung des Leuchtenkörpers zu einem Bewegungsmuster eine Abweichung des Ausgangssignals oder einer daraus abgeleiteten Bewegungsgröße der Bewegung des Leuchtenkörpers von einem Ausgangswert des Ausgangssignals bzw. der Bewegungsgröße ermittelt, wobei insbesondere eine Größe und/oder eine Dauer der Abweichung des Ausgangssignals bzw. der Bewegungsgröße von dem Ausgangswert ermittelt werden.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Operationsleuchte in einer Seitenansicht; und
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2a–c beispielhafte Verläufe eines Ausgangssignals eines Bewegungssensors der Operationsleuchte von 1.
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1 zeigt eine Operationsleuchte mit einem Leuchtenkörper 10. Der Leuchtenkörper 10 ist über eine nicht dargestellte Lagerung beweglich gelagert. Zum Beispiel kann der Leuchtenkörper 10 an einer Aufhängung, insbesondere einer Decken- oder Wandaufhängung, oder einem festen oder beweglichen Ständer beweglich gelagert sein.
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Die Operationsleuchte umfasst einen Bewegungssensor 12, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel an dem Leuchtenkörper 10 angebracht ist.
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Über den Bewegungssensor 12 ist eine Schwenkbewegung des Leuchtenkörpers 10, zum Beispiel in Richtung des Pfeils 14, erfassbar, ebenso wie eine Verschiebung des Leuchtenkörpers 10 in eine beliebige Richtung des Koordinatensystems 16. Der Leuchtenkörper 10 umfasst einen zentral angeordneten, sterilisierbaren Handgriff 18, an dem der Leuchtenkörper 10 zur Bewegung durch einen Benutzer gegriffen werden kann und über den außerdem eine Leuchtfeldeinstellung des Leuchtenkörpers 10 durch den Benutzer vorgenommen werden kann. Zusätzlich zu dem Handgriff 18 kann der Leuchtenkörper 10 auch eine umlaufende Reling umfassen, um eine Positionierung des Leuchtenkörpers 10 durch einen Benutzer zu ermöglichen.
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Das Ausgangssignal des Bewegungssensors 12 wird von einer nicht dargestellten elektronischen Auswerteeinrichtung empfangen, die das Ausgangssignal auswertet und in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal bestimmt, ob sich die Operationsleuchte in einem von mehreren vorgegebenen Verwendungszuständen befindet. Ferner umfasst die Operationsleuchte eine ebenfalls nicht dargestellte elektronische Steuereinrichtung, die ausgebildet ist, um einen Funktionszustand der Operationsleuchte abhängig von dem vorher bestimmten Verwendungszustand der Operationsleuchte einzustellen.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Auswerteeinrichtung ausgebildet, um zum Bestimmen eines Verwendungszustands der Operationsleuchte die durch das Ausgangssignal des Bewegungssensors 12 dargestellte Bewegung des Leuchtenkörpers 10 zu klassifizieren, und zwar durch Zuordnen der Bewegung zu einem von beispielsweise drei vorgegebenen Bewegungsmustern, wobei ein Bewegungsmuster einem Ruhezustand des Leuchtenkörpers 10 entspricht, ein Bewegungsmuster einer mittleren Bewegung des Leuchtenkörpers 10 entspricht und ein Bewegungsmuster einer starken Bewegung des Leuchtenkörpers 10 entspricht.
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Hierbei wird eine zeitlich gemittelte Amplitude des durch das Ausgangssignal dargestellten Beschleunigungsverlaufs ermittelt, ebenso wie eine mittlere Dauer zwischen zwei aufeinander folgenden Zeitpunkten, zu denen das Beschleunigungssignal eine Nullstelle hat. Aus der Amplitude und der mittleren Dauer der Beschleunigung kann dann die Bewegung einem Bewegungsmuster zugeordnet werden.
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2a bis 2c zeigen drei beispielhafte Verläufe eines Ausgangssignal a(t) des Bewegungssensors 12, aufgetragen über der Zeit t. Der in 2a gezeigte Beschleunigungsverlauf weist eine geringe mittlere Amplitude auf und entspricht einem Bewegungsmuster, das einen Ruhezustand des Leuchtenkörpers 10 anzeigt. Der in 2b gezeigte Beschleunigungsverlauf weist eine mittelgroße gemittelte Amplitude auf und entspricht einem Bewegungsmuster, das eine mittlere Bewegung des Leuchtenkörpers 10 anzeigt. Der in 2c gezeigte Beschleunigungsverlauf weist eine große gemittelte Amplitude auf und entspricht einem Bewegungsmuster, das eine starke Bewegung des Leuchtenkörpers 10 anzeigt.
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Abhängig von einer erfolgten Zuordnung einer aktuellen Bewegung des Leuchtenkörpers 10 zu einem der Bewegungsmuster stellt die Steuereinrichtung den Funktionszustand der Operationsleuchte ein. Beispielsweise wird eine Ruhelage der Operationsleuchte erkannt, wenn die Bewegung des Leuchtenkörpers 10 für eine vorgegebene Zeitdauer dem Bewegungsmusterruhezustand entspricht. Wird eine Ruhelage erkannt, kann eine mittels des Handgriffs 18 durchführbare Leuchtfeldverstellung aktiviert werden und wieder deaktiviert werden, wenn eine mittlere oder starke Bewegung des Leuchtenkörpers 10 erkannt wird. Daneben kann auch eine sehr starke Bewegung des Leuchtenkörpers 10 erkannt werden, woraufhin ein entsprechender Eintrag in einer Speichereinheit der Operationsleuchte abgespeichert werden kann, zum Beispiel wenn durch unsachgemäßen Gebrauch Stöße oder Ähnliches an dem Leuchtenkörper 10 auftreten.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Leuchtenkörper
- 12
- Bewegungssensor
- 14
- Pfeil
- 16
- Koordinatensystem
- 18
- Handgriff
- a(t)
- Ausgangssignalverlauf
- t
- Zeit