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Die Erfindung betrifft eine hydraulische Anlage, insbesondere für ein Nutzfahrzeug, wie eine Baumaschine, mit einer Druckmittelpumpe, die einen Verbraucher mit Druckmittel versorgt.
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Hydraulische Anlagen für Nutzfahrzeuge, insbesondere für Baumaschinen, Landmaschinen und Off-Road-Arbeitsmaschinen einschließlich Stapler, setzen sich im Allgemeinen aus mehreren hydrostatischen Antriebssystemen zusammen. Dazu zählen neben der Lenkhydraulik die Kühl-, Steuerungs- und Speisehydraulik sowie die Fahrhydraulik. Diese Systeme können in Abhängigkeit von ihrer Grundstruktur teilweise unabhängig voneinander arbeiten und ihrer jeweiligen Funktion nachkommen.
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Bei fahrenden Baumaschinen ist das Lenksystem regelmäßig mit einem Lenkventil mit sogenannter „offener Mitte” betrieben, wobei eine häufig als Außenzahnradpumpe gebildete Konstantpumpe bei nichtbetätigtem Lenksystem gegen den Druckmitteltank der Baumaschine fördert. Bei Personenkraftwagen übernimmt die Förderung von Druckmittel innerhalb eines derart gebildeten offenen Systems meist eine Flügelzellenpumpe mit einstellbarem Verdrängungsvolumen. Durch den Einsatz eines sogenannten offenen Hydraulikkreislaufes können beispielsweise die Komponenten Kühl-, Steuer- und Speisekreislauf mit nur einer Druckmittelpumpe versorgt werden. Dabei kann es sich um eine Außenzahnradpumpe mit einem konstanten Verdrängungsvolumen handeln, die an einem Nebenabtrieb einer Verbrennungskraftmaschine als Motoreinheit angebracht ist. Nach einem beispielsweise als Außenzahnrad-Konstantmotor gebildeten Kühlmotor, kann eine Parallelvorschaltung von Steuer- und Einspeisehydraulikkreislauf vorgesehen sein. Das Steuerdrucksystem dient zur Signalübertragung von bestimmten Maschineneigenschaften, wie der Ansteuerung einer Lamellen-Feststellbremse oder einer Schwenkwinkel-Verstelleinrichtung der Fahrpumpe mittels Fahrgeberventil. Durch den Einsatz des Speisesystems erfolgt sowohl die Einspeisung von frischem, gereinigtem Hydrauliköl als auch ein interner Leckageausgleich.
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Die Auslegung mobiler Arbeitsmaschinen ist in den letzten Jahren zusehends durch die Anforderungen der europäischen Abgasgesetzgebung geprägt worden. So gilt seit dem Jahr 2008 für alle Motorleistungsklassen mobiler Arbeitsmaschinen die Europäische Emissionrichtlinie IIIA. Nach Inkrafttreten der bereits geschlossenen Abgasstufe IIIB gilt ab dem Jahr 2010 eine weitere Verringerung der Stickoxyde um bis zu 94%, was nach heutiger Auffassung nur durch den Einsatz entsprechender Partikelfilter umsetzbar ist. Eine letzte Abgasstufennorm IV 2014 sieht eine weitere Senkung der Stickoxyde um bis zu 88% gegenüber der Stufe IIIB vor. Insbesondere diese letzte Abgasstufe IV stellt die Baumaschinen- und Dieselmotorenhersteller vor große Herausforderungen. Für die Installation eines selektiven Katalysator-Systems (SCR) nebst dem dazugehörigen Harnstofftank wird zusätzlicher Einbauraum an der jeweiligen Maschine benötigt, was insbesondere bei Groß-Maschinenserien zu einem hohen konstruktiven und logistischen Aufwand führen dürfte.
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Unter Berücksichtigung der aufwendigen Abgasnachbehandlungssysteme und den damit verbundenen Auswirkungen stellt insbesondere die Motorleistungsklasse bis 56 kW durch das Wegfallen der EU-Abgasnorm IV eine interessante Alternative für Maschinenhersteller dar. Mittels einer energetischen Optimierung der bestehenden Antriebssysteme ist eine dieselmotorische Leistungsreduzierung bis unterhalb der genannten 56 kW-Leistungsgrenze erzielbar, d. h. es wird das sogenannte „downsizing” der Verbrennungskraftmaschine angestrebt.
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Ferner ist es im nachveröffentlichten Stand der Technik bekannt, die Leistungsspitzen der Motoreinheit, insbesondere in Form einer Verbrennungskraftmaschine, durch den Einsatz eines Druckmittelspeichers zu kompensieren, wobei der Druckmittelspeicher in Abhängigkeit von einer momentanen Leistungsabgabe der Motoreinheit aufgeladen oder entladen wird. Dadurch lässt sich die Gesamtleistung der Motoreinheit im Sinne von downsizing auf einen vorgebbaren Wert, beispielsweise auf die gesetzlich vorgegebene Motorleistungsklasse bis 56 kW, begrenzen. Die Druckmittelzufuhr zu den Verbrauchern und zu einem Druckmittelspeicher der hydraulischen Anlage wird dabei durch ein Prioritätsventil angesteuert. Ein Zu- und Abschalten der Druckmittelzufuhr zu einem oder mehreren Verbrauchern wird durch ein weiteres Ventil gesteuert.
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Die
DE 37 39 600 C2 beschreibt einen als Kolbenspeicher ausgebildeten Druckmittelspeicher mit einem Zylindermantel, mit einem dann verschiebbaren Kolben, mit je einem auf jeder Seite des Kolbens angeordneten Zylinderdeckel, mit einem Druckgasanschluss und mit einem Druckflüssigkeitsanschluss. Um bei einem Kolbenspeicher die an einer Stelle eingespeiste Druckmittelmenge an einer anderen Stelle zugleich entnehmen zu können, ist vorgesehen, dass der Kolben über eine Kolbenstange mit einem zweiten Kolben gleichen Durchmessers verbunden ist, der in einem koaxial zum ersten Zylindermantel angeordneten zweiten Zylindermantel gleichen Durchmessers bewegbar gelagert ist, dass der zwischen den beiden Kolben befindliche Zylinderdeckel von der Kolbenstange dichtend durchsetzt ist und dass die dem ersten Kolben zugewandte Seite des zweiten Kolbens von einer Flüssigkeit und die gegenüberliegende Seite dieses Kolbens von einem Gas beaufschlagbar ist.
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Bei solchen und demgemäß auch bei anderen hydraulischen Anlagen kann Kavitation nicht in jedem Fall ausgeschlossen werden, so dass es wünschenswert ist, das Druckmittel insbesondere in der Saugleitung einer Druckmittelpumpe vorzuspannen. Jede Druckerhöhung führt jedoch bei solchen hydraulischen Anlagen zu einer Reduzierung der Leistung, welche man einem Hybrid entnehmen kann.
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Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt daher der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Anlage für ein Nutzfahrzeug zu schaffen, die zum einen eine Leistungsminderung für die Verbrennungskraftmaschine erlaubt und bei der zum anderen das Problem der Kavitation gelöst ist.
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Diese Aufgabe wird mit einer hydraulischen Anlage mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit gelöst.
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Dadurch, dass saugseitig der Druckmittelpumpe Druckmittel von einem Niederdruck-Fluidraum der hydraulischen Anlage entnommen und in einen Hochdruck-Fluidraum der hydraulischen Anlage gefördert wird, ist eine konstruktive Maßnahme getroffen, das von der Druckmittelpumpe angesaugte Druckmittel immer geringfügig bzw. derart vorzuspannen, dass Kavitation in der hydraulischen Anlage vermieden ist. Zudem ist eine Nachspeiseeinrichtung Bestandteil der hydraulischen Anlage um Leckölverluste automatisch auszugleichen und dem Niederdruck-Fluidraum die Leckageverluste zuzuführen. Die Nachspeiseeinrichtung wird dabei bei einer Verfahrbewegung eines Kolbens in dem Hochdruck-Fluidraum betätigt, insbesondere, wenn die Druckmittelpumpe den Kolben in Kontakt mit der Kolben-Zylinder-Anordnung der Nachspeiseeinrichtung bringt.
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Allgemein ermöglicht die hydraulische Anlage mit den beiden Fluidräumen sowohl während des Ladezyklus als auch während des Endladezyklus und damit in beide mögliche Förderrichtungen der Druckmittelpumpe eine angepasste Vorspannung des Druckmittels, ohne insgesamt für den Betrieb des Verbrauchers hinderlich zu sein, im Sinne einer zu hohen Vorspannung des Druckmittels oder keiner Vorspannung desselben.
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Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus dem Inhalt der Unteransprüche.
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Der Niederdruck-Fluidraum und der Hochdruck-Fluidraum sind in einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der hydraulischen Anlage Teil eines einzigen Doppelkolbenspeichers und somit in besonders kompakter Form in der hydraulischen Anlage angeordnet. Zudem kann die Nachspeiseeineinrichtung in einem Gehäuse, welches den Niederdruck-Fluidraum und den Hochdruck-Fluidraum, umschließt, angeordnet sein. Es ist vorteilhaft, die Nachspeiseeinrichtung als Kolben-Zylinder-Anordnung auszubilden, wobei ein einfach wirkender Kolben im Sinne eines Befüllens eines Arbeitsraumes der Kolben-Zylinder-Anordnung mit Druckmittel von einem Federelement vorgespannt sein kann. Das Federelement sorgt somit für eine automatische Füllung der Nachspeiseeinrichtung mit Druckmittel. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn der betreffende Kolben in dem Hochdruck-Fluidraum nicht in einer, der Nachspeiseeinrichtung zugewandten Endstellung sich befindet, sondern der Hochdruck-Fluidraum in einem teilweise befüllten Zustand ist. Insbesondere erfolgt die Nachspeisung durch das Ventil, wenn es durch den Kolben geschaltet ist.
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Die Nachspeiseeinrichtung bzw. der Arbeitsraum der Nachspeiseeinrichtung ist mit einer fluidführenden Verbindung zwischen dem Druckmittelbehälter und dem Niederdruck-Fluidraum dahingehend angebunden, dass jeweils in dem Teilabschnitt der fluidführenden Verbindung zwischen dem Druckmittelbehälter und der Nachspeiseeinrichtung bzw. der Nachspeiseeinrichtung und dem Niederdruck-Fluidraum ein Rückschlagventil angeordnet ist. Die beiden Rückschlagventile haben eine Öffnungsrichtung in dem Sinne, dass Druckmittel von dem Druckmittelbehälter in den Arbeitsraum der Nachspeiseeinrichtung und von dort in den Niederdruck-Fluidraum strömen kann, aber nicht umgekehrt. Die Nachspeiseeinrichtung stellt sich somit als von Rückschlagventilen in Abhängigkeit des Druckes in dem Hochdruck-Fluidraum gesteuerte Kolbenpumpe dar.
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Eine Stößelstange oder ein fest mit dem Kolben der Nachspeiseeinrichtung verbundenes Bauteil wird dabei entgegen der Kraftrichtung der den Kolben beaufschlagenden Feder mit einer Schubkraft beaufschlagt. Die von dem Kolben des Hochdruck-Fluidraums auf die Stößelstange aufgebrachte Schubkraft verdrängt das Druckmittel in dem Arbeitsraum der Nachspeiseeinrichtung in Richtung auf den Niederdruck-Fluidraum. Ein Rückströmen des Druckmittels aus dem Niederdruck-Fluidraum ist durch das Rückschlagventil verhindert.
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Der Hochdruck-Fluidraum und der Niederdruck-Fluidraum können vorteilhaft in einem Doppelkolbenspeicher zusammengefasst werden. Der Doppelkolbenspeicher weist eine Gehäuse auf, das mindestens zwei längsverfahrbare Kolben aufnimmt. Die Kolben sind mit einem Kopplungselement miteinander verbunden, wobei das Kopplungselement selbst in einer mittleren Position längsverfahrbar durch eine Trennwand des Gehäuses geführt ist. Die Trennwand begrenzt mit den beiden benachbart gegenüberliegenden Kolben einen Hochdruck-Fluidraum und einen Niederdruck-Fluidraum, der mit dem Koppelungselement wirkverbunden ist und begrenzt zumindest mit dem Gehäuse zusammen ein Vorspannraum.
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Das Druckmittel in dem Niederdruck-Fluidraum kann zur Versorgung einer Vorsteuerungseinrichtung für die Fördermenge und Förderrichtung der Druckmittelpumpe dienen.
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Das Koppelungselement ist in einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel als Koppelstange ausgebildet, deren Enden jeweils mit dem zugeordneten Kolben fest verbunden sind. Über den Doppelkolbenspeicher kann der gesamte Druckmittelstrom von der Druckmittelpumpe zu dem oder den Verbrauchern gelenkt sein. In der Koppelstange kann der Arbeitsraum für die Nachspeiseeinrichtung angeordnet sein. In die Koppelstange kann ein gehäusefester Kolben ragen, der bei einer Verfahrbewegung der Koppelstange das Volumen des durch ihn begrenzten Arbeitsraumes verändert. Der Kolben ist in der Art eines Hohlkolbens ausgebildet und vermag durch einen Kanal in Längsrichtung in seinem Inneren das Druckmittel aus dem Arbeitsraum zu führen oder in den Arbeitsraum einzubringen.
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Der Kolben des Hochdruck-Fluidraumes kann von einem Gasdruck eines Vorspannraumes, wie erwähnt, vorgespannt sein. Der Vorspannraum kann von einem Gasdruck in einer Gasversorgungseinrichtung beaufschlagt sein. Zu diesem Zweck ist der Vorspannraum von einer feststehenden Abschlusswand des Gehäuses des Hochdruck-Fluidraumes oder des Doppelkolbenspeichers begrenzt. Die Abschlusswand weist vorzugsweise eine Anschlussstelle für die Gasversorgungseinrichtung auf, beispielsweise in der Art eines Stickstoffspeichers.
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Im Folgenden wird die erfindungsgemäße hydraulische Anlage anhand verschiedener Ausführungsbeispiele nach der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen in prinzipieller und nicht maßstäblicher Darstellung die
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1 ein schematisches Schaltbild einer hydraulischen Anlage mit einer getrennten Anordnung eines Hochdruck-Fluidraumes von einem Niederdruck-Fluidraum, unter Einbezug einer Druckmittelpumpe mit Vörderrichtungsumkehr und variablem Fördervolumen;
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2 ein schematisches Schaltbild einer hydraulischen Anlage mit einer Anordnung des Hochdruck-Fluidraumes und des Niederdruck-Fluidraumes in einem gemeinsamen Gehäuse eines Doppelkolbenspeichers mit Betätigung des Kolbens der Nachspeiseeinrichtung durch einen Kolben in dem Niederdruck-Fluidraum;
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3 ein schematisches Schaltbild einer hydraulischen Anlage gemäß der Darstellung nach der 1, wobei der Kolben der Nachspeiseeinrichtung von einer anderen Kolbenseite des Kolbens in dem Niederdruck-Fluidraum ansteuerbar ist;
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4 ein schematisches Schaltbild einer hydraulischen Anlage mit einer Anordnung des Hochdruck-Fluidraumes und des Niederdruck-Fluidraumes in einem gemeinsamen Gehäuse eines Doppelkolbenspeichers, wobei ein Arbeitsraum der Nachspeiseeinrichtung in einem Koppelelement der beiden Kolben des Doppelkolbenspeichers angeordnet ist; und
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5 ein abschließendes weiteres schematisches Schaltbild einer hydraulischen Anlage gemäß der Darstellung nach der 4, wobei ein gehäusefester Kolben der Nachspeiseeinrichtung durch eine Gehäusewand des Niederdruck-Fluidraumes geführt, sowie an dieser festgelegt ist.
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In der 1 ist in einem schematischen Schaltbild teilweise eine hydraulische Anlage 1 für eine Arbeitsmaschine, beispielsweise in Form einer üblichen Baumaschine, dargestellt. Die hydraulische Anlage 1 weist eine Druckmittelpumpe 2 auf, die von einer Verbrennungskraftmaschine, beispielsweise in Form eines Dieselmotors, angetrieben sein kann. Die Druckmittelpumpe 2 ist als in ihrer Förderrichtung umkehrbare Pumpe ausgebildet, deren Fördermenge zudem durch eine hydraulisch Vorsteuerungseinrichtung 21 entsprechend einstellbar ist.
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Stromauf ist auf der Hochdruckseite der Druckmittelpumpe 2 ein in der Art eines Kolbenspeichers ausgebildeter Hochdruck-Fluidraum 5 angeordnet. Der Hochdruck-Fluidraum 5 ist wiederum in einem zylinderförmigen Gehäuse 26 angeordnet, in dem ein Kolben 6 längsverfahrbar geführt ist. Der Kolben 6 kann durch verschiedenartige konstruktive Maßnahmen in Richtung auf den Hochdruck-Fluidraum 5 vorgespannt sein. Auf seiner Rückseite kann beispielsweise ein Arbeitsgas in Form von Stickstoffgas oder dergleichen wirken.
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Die Druckmittelpumpe 2 entnimmt vorgespanntes Druckmittel 3 aus einem Niederdruck-Fluidraum 4, der in einem ebenfalls zylinderförmigen Gehäuse 27 angeordnet sein kann. Ein weiterer Kolben 7 ist in dem Gehäuse 27 ebenfalls axial verfahrbar angeordnet und mit einem Federelement oder Arbeitsgas in Richtung auf den Niederdruck-Fluidraum 4 hin vorgespannt. Die Druckmittelpumpe 2 entnimmt somit vorgespanntes Druckmittel 3 und fördert unabhängig von dem Druckmittelbedarf des Verbrauches oder der Mehrzahl an Verbrauchern stets vorgespanntes Druckmittel in den Hochdruck-Fluidraum 5, so dass Kavitation in der hydraulischen Anlage vermieden ist. Zudem ist das in einer fluidführenden Verbindung 28 zwischen dem Niederdruck-Fluidraum 4 und der Druckmittelpumpe 2 vorgespannte fließende Druckmittel 3 geeignet, um Energie für die Vorsteuerungseinrichtung 21 der Druckmittelpumpe 2 bereit zu stellen. So kann beispielsweise die Fördermenge durch die Betätigung einer hydraulischen Zylindereinheit und eines Kurvenringes, an dessen Innenseite Förderelemente der Druckmittelpumpe 2 abwälzen oder abgleiten, geändert werden. Die mit 27 bezeichnete Einrichtung braucht kein Kolbenspeicher zu sein und könnte auch aus einer anderen Art an Hydrospeicher bestehen.
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Um zumindest ein iteratives Nachspeisen von Druckmittel 2 in den Niederdruck-Fluidraum 4 zu ermöglichen und um einen steten Betrieb der hydraulischen Anlage 1 mit vorgespannten Druckmittel 3 zu erreichen, ist eine Nachspeiseeinrichtung 8 vorgesehen.
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In dem in der 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Nachspeiseeinrichtung 8 von dem Kolben 6 in dem Hochdruck-Fluidraum 5 betätigbar. Die Nachspeiseeinrichtung 8 ist als Kolben-Zylinder-Anordnung 11 ausgebildet, wozu in einem verdickten Gehäusedeckel 29 ein einfach wirkender Kolben 12 in einem zylindrischen Arbeitsraum 13 verfahrbar angeordnet. Der Kolben 12 ist auf Rückseite von einem Federelement 14 in der Art einer Schraubendruckfeder mit einer Druckkraft beaufschlagt. Auf seiner anderen, gegenüberliegenden Seite weist der Kolben 12 eine Kolbenstange 30 auf, welche im Sinne eines Betätigungsteils in Richtung auf den Kolben 6 zugewandt in den Hochdruck-Fluidraum 5 ausmündet und im übrigen in dem Gehäusedeckel 29 gleitend geführt ist. In der in der 1 gezeigten Position des Kolbens 12 ist rückwärtiger Arbeitsraum 13 mit Druckmittel 3 befüllt. In einer Beschleunigungsphase der Druckmittelpumpe 2, in der in erhöhtem Maße Druckmittel 3 in den Hochdruck-Fluidraum 5 gefördert wird, bewegt sich der Kolben 6 in Betrachtungsrichtung der 1 gesehen nach oben und schiebt dabei die Kolbenstange 30 und den Kolben 12 der Nachspeiseeinrichtung 8 ebenfalls entgegen der Druckkraft des Federelementes 14 weiter nach oben. Die Federvorspannung der Druckfeder 14 kann auch derart gewählt sein, dass bei einer Aufwärtsbewegung des Kolbens 6 das verdrängte Volumen reicht, um den Kolben 12 zu bewegen, ohne dass die beiden Kolben aneinanderstoßen müssten.
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In einer fluidführenden Verbindung 15 von einem Druckmittelbehälter 9 in Form eines üblichen Tanks kommend, über die Nachspeiseeinrichtung 8 zu dem Niederdruck-Fluidraum 4 hin, sind zwei Rückschlagventile 16, 17 angeordnet. Das Rückschlagventil 16 ist zwischen dem Druckmittelbehälter 9 und dem Arbeitsraum 13 der Nachspeiseeinrichtung 8 angeordnet, mit einer Sperrlage in Richtung des Druckmittelbehälters 9 gesehen und mit einer entgegengesetzten Öffnungsrichtung, also in Richtung auf die Nachspeiseeinrichtung 8 zu. Das weitere Rückschlagventil 17 ist zwischen der Nachspeiseeinrichtung 8 und dem Niederdruck-Fluidraum 4 angeordnet, wobei die Sperrrichtung in Richtung der Nachspeiseeinrichtung 8 erfolgt und die gegenüberliegenden Öffnungsrichtung in Richtung des Niederdruck-Fluidraumes 4 vorgesehen ist. Im Hinblick auf die insoweit vorgesehenen Öffnungs- und Sperrrichtungen der beiden Rückschlagventile 16, 17 ist sichergestellt, das bei dem Arbeitshub des Kolbens 12 Druckmittel 3 von der Nachspeiseeinrichtung 8 in den Niederdruck-Fluidraum 4 gefördert wird. Dies geschieht bei jedem Lastwechsel bzw., bei jeder Beschleunigungsphase der Druckmittelpumpe 2. Die Rückschlagventile 16, 17 verhindern auch insoweit ein ungewolltes Rückströmen des Druckmittels 3 von dem Niederdruck-Fluidraum 4 in den Hochdruck-Fluidraum 13 und weiter in Richtung des Druckmittelbehälters 9.
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In den 2 bis 5 sind weitere Ausführungsbeispiele der Anordnung des Hochdruck-Fluidraumes 5 und des Niederdruck-Fluidraumes 4 gezeigt. Die genannten Fluidräume sind hierbei in der Bauform eines Doppelkolbenspeichers 10 zusammengefasst. Dabei weist ein zylinderförmiges Gehäuse 18 des Doppelkolbenspeichers 10 eine etwa in dessen axialer Mitte angeordnete Trennwand 20 auf. Zu beiden Seiten der Trennwand 20 befinden sich die Fluidräume 4, 5. In den gezeigten 2 bis 5 sind auf der in der jeweiligen Betrachtungsrichtung linken Seite ein Hochdruck-Fluidraum 5 und auf der rechten Seite ein Niederdruck-Fluidraum 4 angeordnet. In jedem Fluidraum ist ein Kolben 6, 7 axial verfahrbar angeordnet. Zwischen den Kolben 6, 7 und der Trennwand 20 befindet sich jeweils der Hochdruck-Fluidraum 5 (linke Seite) und der Niederdruck-Fluidraum 4 (rechte Seite). Die Kolben 6, 7 sind mit Hilfe eines als zylindrische Kolbenstange ausgebildeten Koppelelements 19 fest miteinander verbunden, so dass ihr axialer Verfahrweg im Gegensatz zu den Kolben in der 1 immer gemeinsam im Sinne einer Zwangsanbindung in dieselbe, aber wechselnde Richtung, über dieselbe Wegstrecke erfolgt. Ferner ist die Koppelstange 22 mit Dichtelementen 31 in der Trennwand 20 abgedichtet geführt.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach den 2 bis 5 ist der Kolben 6 in dem Hochdruck-Fluidraum 5 auf seiner, der Kolbenstange 22 abgewandten Seite, mit einem Arbeitsgas aus einem Druckspeicher 25 stammend vorgespannt. Die Stirnwand 32 des insoweit gebildeten Vorspannraumes 24 weist zu diesem Zwecke eine Anschlussstelle 33 auf. Der Druck in dem Vorspannraum 24 ist vorgebbar. Der Niederdruck-Fluidraum 4 ist in allen gezeigten Ausführungsbeispielen beginnend mit der 2, in prinzipiell gleicher Weise wie der Hochdruck-Fluidraum 5 ausgelegt, die im übrigen beide vergleichbare Speichervolumen aufweisen. Die Nachspeiseeinrichtung 8, die über Rückschlagventile 16, 17 das Druckmittel 3 aus dem Druckmittelbehälter 9 entnimmt ist in einer Stirnwand 34 des Gehäuses 18 des Doppelkolbenspeichers 10 angeordnet. Die Stirnwand 34 ist der Stirnwand 32 diametral gegenüberliegend angeordnet. Ferner ist der mit dem Druckmittel 3 befüllte Niederdruck-Fluidraum 4 zwischen dem Kolben 7 und der Trennwand 20 des Doppelkolbenspeichers 10 angeordnet. Aus dem Niederdruck-Fluidraum 4 entnimmt die Druckmittelpumpe 2 das Druckmittel 3 und fördert es in den Hochdruck-Fluidraum 5, wobei die dahingehende Förderrichtung insoweit auch umkehrbar ist, so dass eine Fluidströmung in entgegengesetzter Richtung auch kurzzeitig erfolgen kann.
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In den 1 bis 5 sind die Gesamtvolumina der Fluidräume bestehend aus Vorspannraum, Hochdruck- und Niederdruck-Fluidraum, sowie dem jeweils rückseitigen Raum an den Kolben im wesentlichen gleich groß.
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Bei dem in der 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist als wesentlicher Unterschied zu dem in der 2 gezeigten Ausführungsbeispiel die Nachspeiseeinrichtung 8 unmittelbar in der Trennwand 20 angeordnet, so dass die Kolbenstangenseite des Kolbens 7 die Kolbenstange 30 des Kolbens 12 der Kolben-Zylinder-Anordnung betätigen kann. Die Rückschlagventile 16, 17 sind dabei in vorteilhafter Weise in der Gehäusewand des Gehäuses 18 oder in der Trennwand 20 an geeigneter Stelle integriert. Dasselbe gilt für die fluidführende Verbindung 15.
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Die 4 und 5 zeigen jeweils schematische Längsschnitte durch den Doppelkolbenspeicher 10 in geänderten Ausführungsformen, dessen Nachspeiseeinrichtung 8 zum Leckölausgleich und zur Nachspeisung von Druckmittel 3 in den Niederdruck-Fluidraum 4 in anderer Weise als diejenigen Nachspeiseeinrichtungen 8, wie sie in den 1 bis 3 aufgezeigt sind, ausgebildet ist.
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Der Arbeitsraum 13 der Nachspeiseeinrichtung 8 ist hierbei in dem Koppelelement 19 angeordnet. Der Arbeitsraum 13 ist als langgestreckter, im Wesentlichen über die gesamte Länge der Koppelstange 22 verlaufender, schmaler Zylinder- oder Arbeitsraum 13 ausgebildet. In den Arbeitsraum 13 ragt entweder von der Stirnwand 34 des Gehäuseteiles für den Niederdruck-Fluidraum 4 oder von der Stirnwand 32 des Hochdruck-Fluidraumes 5 ausgehend der stabförmige Kolben 12 hinein. Der Kolben 12 ist fest in der jeweiligen Stirnwand 32, 34 angeordnet, so dass durch die Verfahrbewegung der Koppelstange 22 das Volumen des Arbeitsraumes 13 geändert wird. Der Kolben 12 ist als Hohlkolben 23 ausgebildet, wobei ein durchgehender Kanal in Längsrichtung des Kolbens 12 von dem Druckmittelbehälter 9 zu dem Arbeitsraum 13 und über ein in der Koppelstange 22 angeordnetes Rückschlagventil 17 in den Niederdruck-Fluidraum 4 führt. Ein weiteres Rückschlagventil 16 ist zwischen dem Druckmittelbehälter 9 und der Nachspeiseeinrichtung 8 vorgesehen. Die Rückschlagventile 16, 17 öffnen vom Fluiddruck abhängig in gleicher Weise wie vorstehend bereits beschrieben.