DE102010017510A1 - Kraftfahrzeug mit hydraulischer Pumpe für Fahrwerksysteme - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Antrieb und einem Antriebsstrang zum Antreiben von Rädern (8) mindestens einer Fahrzeugachse (7, 7), sowie mit einer hydraulischen Pumpe (10) für Fahrwerksysteme (11) des Kraftfahrzeugs. Bei einem solchen Fahrzeug ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Pumpe (10) drehfest an den Antriebsstrang (2, 7) mechanisch angebunden ist. Es wird hierdurch ein Antrieb der Pumpe geschaffen, derart, dass die Pumpe stets dann angetrieben wird, wenn das Kraftfahrzeug rollt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Antrieb und einem Antriebsstrang zum Antreiben von Rädern mindestens einer Fahrzeugachse, sowie mit einer hydraulischen Pumpe für Fahrwerksysteme des Kraftfahrzeugs.
- Bei einem solchen Kraftfahrzeug dient die hydraulische Pumpe der Ansteuerung eines Fahrwerksystems, z. B. einer Wankstabilisierung, eines Federungssystems, einer Fahrzeughöhenverstellung.
- Hydraulische Pumpen für Fahrwerksysteme können bei einem Hybridfahrzeug, das einen Verbrennungsmotor und eine elektrische Maschine aufweist, nicht vom Verbrennungsmotor direkt angetrieben werden, da dieser nicht permanent läuft. Aufgrund der sehr hohen Energiedichte eines hydraulischen Regelsystems und der hohen Dynamik der Fahrwerksysteme ist es aber erwünscht, diese hydraulisch anzutreiben. Alternative elektrische Energieversorgungen erzeugen eine zu hohe Bordnetzbelastung.
- Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art einen modifizierten Antrieb der hydraulischen Pumpe zu schaffen. Insbesondere bei Ausbildung des Kraftfahrzeuges als Hybridfahrzeug soll der Antrieb der hydraulischen Pumpe unabhängig vom Betrieb des Verbrennungsmotors des Kraftfahrzeugs sein.
- Gelöst wird die Aufgabe durch ein Kraftfahrzeug, das gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 ausgebildet ist.
- Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug ist die Pumpe drehfest an den Antriebsstrang mechanisch angebunden. Unabhängig davon, ob das Kraftfahrzeug ausschließlich mittels eines Verbrennungsmotors antreibbar ist oder ob es sich bei dem Kraftfahrzeug um ein Hybridfahrzeug handelt, wird demzufolge die Pumpe stets dann angetrieben, wenn das Kraftfahrzeug rollt. Die kinetische Energie des rollenden Kraftfahrzeuges wird in hydraulische Energie umgewandelt (Rekuperation). Hierbei kann der Pumpe auch ein Speicher zugeordnet werden.
- Vorzugsweise ist das Kraftfahrzeug als Hybridfahrzeug ausgebildet. Der Antrieb des Kraftfahrzeuges weist somit einen Verbrennungsmotor und eine Elektromaschine auf. Grundsätzlich wäre es denkbar, dass das Kraftfahrzeug nur einen Verbrennungsmotor oder nur eine Elektromaschine aufweist, somit nur verbrennungsmotorisch oder nur elektrisch antreibbar ist.
- Insbesondere kann die Pumpe in ein Hybridmodul integriert werden. Das Hybridmodul umfasst den Verbrennungsmotor und die Elektromaschine, die beide auf einer gemeinsamen Welle angeordnet sind, um über ein Getriebe wenigstens eine Achse des Fahrzeuges entweder einzeln oder zusammen anzutreiben (Parallelhybrid). Die Pumpe wird nun entweder auf der Welle angeordnet, oder nicht-koaxial zur Welle angeordnet und beispielsweise über eine Stirnrad- oder Zahnriemen-Getriebestufe an die Welle angekoppelt. Die Pumpe ist also in das Hybridmodul integriert. Das Hybridmodul ist zum Antrieb der Vorderachse und/oder der Hinterachse des Kraftfahrzeuges vorgesehen.
- Alternativ kann die Pumpe auch am Achsgetriebe bzw. Differential, oder an einer geregelten Quersperre einer Achse vorgesehen sein.
- Die Pumpe kann auf unterschiedliche Art und Weise ausgebildet sein. Sie ist insbesondere als Flügelzellenpumpe, Axialkolbenpumpe oder Radialkolbenpumpe ausgebildet.
- Der erfindungsgemäße radseitige Antrieb der Energieversorgung liefert somit die benötigte Energie für die Pumpe immer dann, wenn das Fahrzeug rollt. Im Stand ist in der Regel nicht notwendig, die Fahrwerksysteme zu versorgen, beispielsweise die Wankstabilisierung, da hier keine Querbeschleunigung wirkt.
- Die Pumpe sollte so zum Rad des Kraftfahrzeuges übersetzt sein, dass Volumenstrom- und Druckanforderung erfüllt werden können. Beispielsweise beträgt bei einem gegebenen statischen Radhalbdurchmesser von 0,3 m die Auslegung der Achs- und Pumpenübersetzung zwischen Rad und Pumpe etwa 4.
- Es ist Rekuperation von Bremsenergie über die mit der Pumpe zusammenwirkende Achse des Kraftfahrzeugs möglich und die Umwandlung in hydraulische Energie. Heutige Ventilblöcke und hydraulische Steller können bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug weiter verwendet werden.
- Die radgetriebene Pumpe kann sowohl an Vorder- als auch an Hinterachshybridmodulen angebracht werden.
- Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der beigefügten Zeichnung sowie der Beschreibung der in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiele, ohne auf diese beschränkt zu sein.
- Es zeigt in schematischer Darstellung:
-
1 ein erstes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs im Bereich eines Achshybridmoduls, bei koaxialer Anordnung der Hydraulikpumpe, -
2 ein zweites Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs im Bereich eines Achshybridmoduls, bei kardanwellen-paralleler Anordnung der Hydraulikpumpe, -
3 eine bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen Verwendung findende Flügelzellenpumpe. -
1 veranschaulicht das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug, das als Hybridfahrzeug ausgebildet ist, im Bereich dessen Achshybridmoduls1 . In diesem Bereich ist ein Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeuges (nicht veranschaulicht) mit von diesem abgehender Kardanwelle2 , eine Elektromaschine3 zum zusätzlichen oder alternativen Einwirken auf die Kardanwelle2 , ein im Kraftfluss hinter der Elektromaschine3 angeordnetes Getriebe4 , insbesondere ein Schaltgetriebe, eine hinter dem Getriebe4 angeordnete Kupplung5 sowie ein hinter der Kupplung befindliches Achsdifferential6 angeordnet. - Bei dem Achsdifferential
6 handelt es sich insbesondere um ein Vorderachsdifferential, womit der Verbrennungsmotor und/oder die Elektromaschine dem Antreiben der Vorderachse des Fahrzeugs dienen. Gegebenenfalls kann alternativ oder zusätzlich auch die Hinterachse des Fahrzeugs antreibbar sein. - Mit dem Achsdifferential
6 wirken Gelenkwellen7 zusammen, wobei jede der beiden Gelenkwellen7 ein Rad8 , insbesondere ein Vorderrad des Fahrzeugs antreibt. - Mit der Bezugsziffer
9 ist ein Pfeil veranschaulicht, der in die Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftfahrzeuges weist. - Das Kraftfahrzeug weist eine hydraulische Pumpe
10 , nachfolgend der Einfachheit halber kurz als Pumpe bezeichnet, auf, die der Ansteuerung eines Fahrwerksystems11 , z. B. einer Wankstabilisierung, eines Federungssystems, einer Fahrzeughöhenverstellung dient. Diese Pumpe10 ist drehfest an den Antriebsstrang mechanisch angebunden. Im Ausführungsbeispiel ist die Pumpe im Antriebsstrang zwischen der Kupplung5 und dem Achsdifferential6 angeordnet. Rollt das Kraftfahrzeug, drehen sich somit die Räder8 und die Gelenkwellen7 und es wird diese Bewegung über das Achsdifferential6 auf die Pumpe10 übertragen. Die Kupplung5 kann sich hierbei in geschlossener Stellung befinden oder sich in der Schaltstellung ”neutral” befinden, somit geöffnet sein, womit der Antriebsstrang zwischen der Pumpe10 und dem Getriebe4 getrennt ist. - Bei dieser Ausführungsform ist somit die Hydraulikpumpe koaxial zur Kardanwelle
2 bzw. zu dem Wellenbereich des Antriebsstrangs angeordnet, der die Kupplung5 mit dem Achsdifferential6 verbindet. - Die Pumpe
10 ist über einen Ventilblock12 mit dem Fahrwerksystem11 verbunden und es weist das hydraulische System der Pumpe10 einen Ölbehälter13 auf. - Zusätzlich kann die Pumpe
10 mit einem Speicher14 in der Funktion erweitert werden. - Der radseitige Antrieb der Pumpe
10 , somit die Energieversorgung der Pumpe10 aufgrund der mechanisch drehfesten Anbindung von Pumpe10 und Antriebsstrang des Kraftfahrzeuges liefert die benötigte Energie immer dann, wenn das Kraftfahrzeug rollt. Im Stand ist es in der Regel nicht notwendig, die Fahrwerksysteme zu versorgen, z. B. die Wankstabilisierung, da hier keine Querbeschleunigung wirkt. - Das Ausführungsbeispiel gemäß der
2 unterscheidet sich von demjenigen nach der1 nur dadurch, dass die Pumpe10 nicht koaxial zur Welle7 angeordnet ist, sondern eine kardanwellen-parallele Anordnung vorgesehen ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Pumpe10 über eine Stirnrad- oder Zahnriemengetriebestufe15 an die Welle7 angekoppelt. - Die Pumpe
10 kann auf unterschiedliche Art und Weise ausgebildet sein, insbesondere als Flügelzellenpumpe, Axialkolbenpumpe oder Radialkolbenpumpe. Die Ausbildung als Flügelzellenpumpe ist in3 schematisch veranschaulicht. Gezeigt ist, wobei diese Gestaltung für die koaxiale Anordnung gemäß1 gilt, die koaxial zur (Kardan-)Welle2 angeordnete Pumpe10 , wobei der drehfest mit der Welle2 verbundene Rotor16 der Pumpe10 exzentrisch zum Stator17 der Pumpe10 angeordnet ist. Eine solche Flügelzellenpumpe ist aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt und kann so ausgebildet sein, dass sie bezüglich des Hubvolumens verstellbar ist.
Claims (12)
- Kraftfahrzeug mit einem Antrieb und einem Antriebsstrang (
2 ,7 ) zum Antreiben von Rädern (8 ) mindestens einer Fahrzeugachse (7 ,7 ), sowie mit einer hydraulischen Pumpe (10 ) für Fahrwerksysteme (11 ) des Kraftfahrzeuges, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (10 ) drehfest an den Antriebsstrang (2 ,7 ) mechanisch angebunden ist. - Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrwerksysteme (
11 ) eine Wankstabilisierung und/oder Federungssysteme und/oder eine Fahrzeughöhenverstellung sind. - Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Pumpe (
10 ) ein Speicher (14 ) zugeordnet ist. - Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb einen Verbrennungsmotor und/oder eine Elektromaschine (
3 ) aufweist. - Fahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (
10 ) in ein Hybridmodul (1 ) integriert ist, das den Verbrennungsmotor und die Elektromaschine (3 ) umfasst. - Fahrzeug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbrennungsmotor und die Elektromaschine (
3 ) auf einer gemeinsamen Welle (2 ) des Antriebsstrangs angeordnet sind. - Fahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (
10 ) auf der Welle (2 ) angeordnet ist. - Fahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (
10 ) nicht-koaxial zur Welle (2 ) angeordnet ist. - Fahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (
10 ) über eine Stirnrad- oder Zahnriemen-Getriebestufe (15 ) an die Welle (2 ) angekoppelt ist. - Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (
10 ) an einem Achsgetriebe oder Differential des Kraftfahrzeuges oder an einer geregelten Quersperre einer Achse angeordnet ist. - Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb dem Antreiben einer Vorderachse (
7 ,7 ) und/oder einer Hinterachse des Kraftfahrzeugs dient. - Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (
10 ) als Flügelzellenpumpe, Axialkolbenpumpe oder Radialkolbenpumpe ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE201010017510 DE102010017510A1 (de) | 2010-06-22 | 2010-06-22 | Kraftfahrzeug mit hydraulischer Pumpe für Fahrwerksysteme |
Applications Claiming Priority (1)
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DE201010017510 DE102010017510A1 (de) | 2010-06-22 | 2010-06-22 | Kraftfahrzeug mit hydraulischer Pumpe für Fahrwerksysteme |
Publications (1)
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DE102010017510A1 true DE102010017510A1 (de) | 2011-12-22 |
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ID=45090998
Family Applications (1)
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DE201010017510 Withdrawn DE102010017510A1 (de) | 2010-06-22 | 2010-06-22 | Kraftfahrzeug mit hydraulischer Pumpe für Fahrwerksysteme |
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2010
- 2010-06-22 DE DE201010017510 patent/DE102010017510A1/de not_active Withdrawn
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