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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mindestens
an einer Vorderseite mindestens teilweise galvanisch beschichteten
Erzeugnisses mit einer hinterleuchtbaren Darstellung gemäss
dem Oberbegriff nach Anspruch 1. Die Erfindung betrifft zudem ein
mindestens an einer Vorderseite mindestens teilweise galvanisch
beschichtetes Erzeugnis mit einer hinterleuchtbaren Darstellung hergestellt
nach dem Oberbegriff gemäss Anspruch 1.
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Ein
Verfahren zur Herstellung von vorderseitig galvanisch beschichteten
Bedien-, Dekor- oder Anzeigeelementen mit hinterleuchtbaren Symbolen ist
aus der Veröffentlichungsschrift
DE10208674A1 bekannt. Das
genannte Verfahren weist folgende Verfahrensschritte auf:
- a) Fertigen eines Grundkörpers aus
einem transparenten oder transluzenten Kunststoffmaterial mit einer
Vorderseite und einer Rückseite;
- b) Abdecken oder Abschirmen eines Bereichs der Rückseite
zur Vermeidung einer galvanischen Beschichtung in dem Bereich;
- c) Halten und Kontaktieren des Grundkörpers, wobei
das Kontaktieren ausserhalb des Bereichs erfolgt;
- d) Chemisches und optional galvanisches Vorbehandeln des Grundkörpers
zur Erzeugung einer dünnschichtigen Metallschicht ausserhalb
des Bereichs;
- e) Partielles Abtragen der Metallschicht zur Erzeugung des Symbols;
- f) Galvanisches Fertigstellen der metallischen Oberflächenbeschichtung.
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Nachteilig
beim obigen Verfahren ist Schritt b), bei welchem durch ein Aufkleber
oder durch ein Lack das Abdecken oder Abschirmen eines Bereichs vorgenommen
werden muss, um dessen galvanische Beschichtung zu verhindern. Das
Anbringen des Aufklebers oder das Aufbringen des Lackes auf den
Grundkörper ist bereits aufwendig und zeitintensiv. Zudem
muss der Aufkleber oder der Lack genau auf den nicht zu beschichtenden
Bereich aufgebracht oder der Lack ringförmig exakt um den
freizuhaltenden Bereich angeordnet werden. Dies ist zeitintensiv, aufwendig
und entsprechend teuer, insbesondere wenn der Bereich schwer zugänglich
ist. Das Verfahren wird aufwendiger, zeitintensiver und verteuert sich
weiter, falls der Lack oder der Aufkleber wieder entfernt werden
muss.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein alternatives Verfahren
der genannten Art bereitzustellen. Dieses Verfahren ist weniger
aufwendig, weniger zeitintensiv und kostengünstiger.
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Das
erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung eines mindestens
an einer Vorderseite mindestens teilweise galvanisch beschichteten
Erzeugnisses mit einer hinterleuchtbaren Darstellung umfasst folgende
Verfahrensschritte:
- – Herstellung
eines Körpers aus transparentem oder transluzentem Kunststoff
mit einer vorderseitigen Oberfläche und einer rückseitigen
Oberfläche;
- – Halten und optionales elektrisches Kontaktieren des
Körpers;
- – Chemisches und optional galvanisches Vorbehandeln
des Körpers zur Erzeugung einer Metallschicht auf mindestens
einem Bereich der Oberfläche des Körpers;
- – Abtragen von Metall zur Freilegung mindestens eines
Bereichs der vorderseitigen Oberfläche für die
Erzeugung der Darstellung;
- – Abtragen von Metall zur Freilegung mindestens eines
Bereichs der rückseitigen Oberfläche;
- – Galvanisches Fertigstellen der Metalloberfläche.
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Das
erfindungsgemässe Verfahren hat den Vorteil, dass es auf
die Auftragung eines Aufklebers oder Lackes auf die Rückseite
des Körpers, d. h. den Schritt b) des Verfahrens nach
DE10208674A1 ,
verzichtet. Der Aufkleber oder Lack muss dann in einem nachträglichen
Verfahrensschritt auch nicht mehr entfernt werden. Durch den Verzicht
auf den Aufkleber oder Lack ist das erfindungsgemässe Verfahren gegenüber
dem in
DE10208674A1 beschriebenen Verfahren
weniger aufwendig, weist eine geringere Verfahrensdauer auf und
ist dementsprechend kostengünstiger.
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Anstatt
Schritt b) gemäss
DE10208674A1 wird
beim erfindungsgemässen Verfahren, um eine bereichsweise
galvanische Beschichtung der rückseitigen Oberfläche
des Kunststoffkörpers zu vermeiden, auf der rückseitigen
Oberfläche angeordnetes Metall bereichsweise abgetragen.
Durch das Abtragen des Metalls wird die metallbeschichtete, rückseitige
Oberfläche des Kunststoffkörpers mindestens teilweise
wieder freigelegt, beziehungsweise die rückseitige Oberfläche
wird teilweise wieder sichtbar. Dies hat zur Folge, dass auf die
freigelegte, rückseitige Kunststoffoberfläche,
bei elektrischer Kontaktierung von sich auf der Oberfläche
des Kunststoffkörpers befindlichen Metalls, galvanisch
kein Metall mehr auf die freigelegte Kunststoffoberfläche
abgeschieden wird. Auf die vorderseitige, die die Darstellung bildende,
freigelegte Oberfläche des Kunststoffkörpers ist
analog, bei elektrischer Kontaktierung des auf der Oberfläche
des Kunststoffkörpers angeordneten Metalls auch kein Metall
mehr galvanisch abscheidbar. Somit wird beispielsweise bei der galvanischen
Fertigstellung der Metalloberfläche kein Metall mehr auf
eine freigelegte Oberfläche des Kunststoffkörpers
abgeschieden.
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Die
galvanisch fertigzustellende „Metalloberfläche” ist
die gesamte metallische Aussenoberfläche des galvanisch
fertigzustellenden Körpers.
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Der „mindestens
eine Bereich der Oberfläche des Körpers” beim „chemischen
und optional galvanischen Vorbehandeln” umfasst bevorzugt
mindestens mindestens einen Bereich auf der vorderseitigen Oberfläche
und mindestens einen Bereich auf der rückseitigen Oberfläche
des Körpers, bevorzugter die gesamte Oberfläche
des Körpers. Das „chemische Vorbehandeln” wird
beispielsweise mittels kolloidalem Verfahren oder einer Direktmetallisierung durchgeführt.
Beide Verfahren sind dem Fachmann bekannt.
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Bevorzugt
ist mindestens die Vorderseite des Erzeugnisses galvanisch beschichtet.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist der Körper aus transparentem
oder transluzentem ABS oder ABS/PC gefertigt. Vorzugsweise wird
der Körper mittels Spritzguss hergestellt.
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Da
das Erzeugnis des erfindungsgemässen Verfahrens einen Körper
aus einem transparenten oder transluzenten Kunststoff umfasst, dessen
vorderseitige Oberfläche an den Stellen der Darstellung keine
Metallbeschichtung aufweist, sowie die rückseitige Oberfläche
des Kunststoffkörpers mindestens teilweise auch nicht metallbeschichtet
ist, ist die Darstellung des erfindungsgemässen Erzeugnisses
hinterleuchtbar. „Hinterleuchtbar” bedeutet, dass
auf die Rückseite des Erzeugnisses gerichtetes sichtbares Licht
durch die nicht metallbeschichtete rückseitige Oberfläche
des Kunststoffkörpers in den Kunststoffkörper
eintritt, durch den Kunststoffkörper hindurchtritt und
an der nicht metallbeschichteten, vorderseitigen Oberfläche
des Kunststoffkörpers beziehungsweise an den Stellen der Darstellung
aus dem Kunststoffkörper und somit der Vorderseite des
Erzeugnisses wieder heraustritt. Die Darstellung ist somit hinterleuchtbar
beziehungsweise beleuchtbar. Entsprechend tritt auch auf die Vorderseite
des Erzeugnisses gerichtetes sichtbares Licht auf der rückseitigen, nicht
metallbeschichteten Oberfläche aus dem Kunststoffkörper
und entsprechend aus der Rückseite des Erzeugnisses heraus.
Die Darstellung umfasst beispielsweise mindestens einen Buchstaben
(z. B. ein Schriftzug), beispielsweise mindestens eine Zahl, beispielsweise
mindestens ein Symbol, beispielsweise eine Mischung aus mindestens
einer Zahl und mindestens einem Buchstaben, beispielsweise eine Mischung
aus mindestens einer Zahl und/oder mindestens einem Buchstaben mit
mindestens einem Symbol oder ein an sich beliebiges Muster.
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Vorzugsweise
weist mindestens derjenige Bereich des Erzeugnisses, welcher im
eingebauten Zustand sichtbar ist, eine galvanische Beschichtung beziehungsweise
galvanische Aussenbeschichtung sowie die hinterleuchtbare Darstellung
auf. Beispielsweise ist das Erzeugnis eine in einem Kraftfahrzeug eingebaute
Taste oder eine hinterleuchtbare Einstiegsleiste. In diesem Fall
weist mindestens der im Einbauzustand der Taste oder der Einstiegsleiste durch
den Kraftfahrzeuglenker sichtbare Bereich der Taste oder der Einstiegsleiste
die galvanische Aussenbeschichtung sowie die hinterleuchtbare Darstellung
auf.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung wird durch das Abtragen des Metalls
auf der rückseitigen Oberfläche ein vorzugsweise
ringförmiger Bereich der rückseitigen Oberfläche
freigelegt, um eine nachfolgende galvanische Beschichtung des vom
vorzugsweise ringförmigen Bereich eingeschlossenen Metalls
zu vermeiden. Falls nach dem Abtragen des Metalls in einem weiteren
Schritt nicht abgetragenes, sich noch auf der Kunststoffoberfläche
befindliche Metall galvanisch mit Metall beschichtet werden soll, so
wird das zu beschichtende Metall entsprechend elektrisch kontaktiert.
Das vom vorzugsweise ringförmigen Bereich umschlossene
Metall wird elektrisch nicht kontaktiert. Dies führt dazu,
dass während des Galvanisierungsvorganges das nicht abgetragene Metall
beschichtet und das umschlossene Metall von der Oberfläche
des Kunststoffkörpers automatisch abgetragen wird. Durch
diese Weiterbildung kann das Herstellungsverfahren wesentlich beschleunigt werden,
da nicht das gesamte sich auf einem freizulegenden Bereich der Kunststoffkörperoberfläche
befindliche Metall entfernt werden muss, sondern nur das Metall,
welches sich auf der Kontur des freizulegenden Bereich befindet.
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Klarheitshalber
wird erwähnt, dass das Abtragen von Metall zur Freilegung
mindestens eines Bereichs der vorderseitigen Oberfläche
für die Erzeugung der Darstellung im Verfahrensablauf des
erfindungsgemässen Verfahrens vor, nach oder bevorzugt
während dem Abtragen von Metall zur Freilegung mindestens
eines Bereichs der rückseitigen Oberfläche durchgeführt
werden kann. Durch das zeitlich gleichzeitige Freilegen der vorderseitigen Oberfläche
und der rückseitigen Oberfläche kann das Verfahren
wesentlich beschleunigt werden.
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Bevorzugt
wird das Abtragen von Metall zur Freilegung mindestens eines Bereichs
der vorderseitigen Oberfläche für die Erzeugung
der Darstellung vor der galvanischen Fertigstellung durchgeführt. Dies
führt dazu, dass die bei der galvanischen Fertigstellung
erzeugten Bereiche der Beschichtung, welche die die Darstellung
bildenden Aussenoberflächenbereiche bilden, sich bis auf
die vorderseitige Oberfläche des Körpers erstrecken.
Analog wird vorzugsweise auch das Abtragen von Metall zur Freilegung
mindestens eines Bereichs der rückseitigen Oberfläche
vor der galvanischen Fertigstellung durchgeführt, so dass
sich die bei der galvanischen Fertigstellung erzeugte Beschichtung
auch auf die rückseitige Oberfläche des Kunststoff körpers
erstreckt. Somit können sowohl auf der Vorderseite als auch
auf der Rückseite des Erzeugnisses keine Verunreinigungen
unterhalb die galvanische erzeugte Beschichtung gelangen.
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Gemäss
einer Weiterbildung der Erfindung wird die Metallschicht mindestens
teilweise mit mindestens einer weiteren Metallschicht, vorzugsweise zwei
weiteren Metallschichten, beschichtet. Bevorzugt wird die gesamte
Metallschicht mit mindestens einer weiteren Metallschicht beschichtet.
Eine weitere Metallschicht wird jeweils mindestens teilweise, bevorzugt
gesamthaft mit einer zusätzlichen weiteren Metallschicht
beschichtet. Der aus dem chemischen und optional galvanischen Vorbehandeln
resultierende Körper wird vorzugsweise mit einer Kupferschicht beschichtet.
Die Kupferschicht wird mindestens bereichsweise auf die Metallschicht,
bevorzugt auf die gesamte Oberfläche der Metallschicht
aufgetragen. Vorzugsweise wird die Kupferschicht wiederum mindestens
teilweise, bevorzugt gesamthaft mit einer Nickelschicht beschichtet.
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Gemäss
einer Weiterbildung der Erfindung wird nach der Freilegung der vorderseitigen
und der rückseitigen Oberfläche die Metallschicht
mindestens teilweise mit mindestens einer weiteren Metallschicht
beschichtet wird.
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Gemäss
einer Weiterbildung der Erfindung wird nach der Freilegung der vorderseitigen
Oberfläche und vor der Freilegung der rückseitigen
Oberfläche die Metallschicht mindestens teilweise mit mindestens
einer weiteren Metallschicht beschichtet.
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Gemäss
einer Weiterbildung der Erfindung wird nach der Freilegung der rückseitigen
Oberfläche und vor der Freilegung der vorderseitigen Oberfläche die
Metallschicht mindestens teilweise mit mindestens einer weiteren
Metallschicht beschichtet.
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Gemäss
einer Weiterbildung der Erfindung wird vor der Freilegung der vorderseitigen
und der rückseitigen Oberfläche die Metallschicht
mindestens teilweise mit mindestens einer weiteren Metallschicht
beschichtet.
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Durch
die Freilegung der vorderseitigen Oberfläche erst nach
der mindestens teilweisen Beschichtung der Metallschicht mit mindestens
einer weiteren Metallschicht kann, verglichen mit einer Freilegung
der vorderseitigen Oberfläche vor der mindestens teilweisen
Beschichtung der Metallschicht mit mindestens einer weiteren Metallschicht, eine
Darstellung mit erhöhter Abbildungsschärfe erzielt
werden.
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Die
mindestens eine weitere Metallschicht kann beispielsweise chemisch
und/oder galvanisch erzeugt werden. Bevorzugt wird die mindestens
eine weitere Metallschicht galvanisch erzeugt, da, im Vergleich
zur chemischen Erzeugung, eine gezieltere Metallabscheidung möglich
ist.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt das Abtragen des Metalls
durch mechanisches Abtragen, Ätzen oder Laserablation.
Bevorzugt wird die Laserablation durchgeführt, da die Metallbeschichtung
schnell und präzise abgetragen werden kann. Falls die Metallbeschichtung
für den Laserstrahl schwer zugänglich ist und
das Abtragen des Metalls nicht die Erzeugung der Darstellung betrifft, wird
die Metallbeschichtung vorzugweise mechanisch abgetragen.
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Die
Erfindung betrifft zudem ein nach dem erfindungsgemässen
Verfahren hergestelltes Erzeugnis mit mindestens einer mindestens
teilweise galvanisch beschichteten Vorderseite sowie mit einer hinterleuchtbaren
Darstellung auf seiner Vorderseite.
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Das
erfindungsgemässe Erzeugnis findet bevorzugt Anwendung
im Automobilbereich oder im Sanitärbereich. Das Erzeugnis
ist beispielsweise ein Bestandteil eines Brausekopfes oder einer
Sanitärarmatur, ein Bedienelement (z. B. eine Taste), ein
Dekorelement, ein Anzeigelement oder eine Einstiegsleiste.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
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1 schematisch
eine Draufsicht auf ein erfindungsgemässes Erzeugnis hergestellt
nach einer ersten Variante des erfindungsgemässen Verfahrens;
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2 schematisch
in Seitenansicht ein Schnitt durch einen Teil des Erzeugnisses gemäss 1;
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3 schematisch
die Herstellung des Erzeugnisses nach 1 gemäss
der ersten Variante des erfindungsgemässen Verfahrens,
wobei in Seitenansicht ein Schnitt durch einen Teil von einzelnen Verfahrenszwischenprodukten
sowie vom Erzeugnis gemäss 1 dargestellt
ist.
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4 schematisch
eine Draufsicht auf ein erfindungsgemässes Erzeugnis hergestellt
nach einer zweiten Variante des erfindungsgemässen Verfahrens;
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5 schematisch
in Seitenansicht eines Schnitt durch einen Teil des Erzeugnisses
gemäss 4;
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6.1/6.2 schematisch
die Herstellung des Erzeugnisses gemäss 4 nach
der zweiten Variante des erfindungsgemässen Verfahrens, wobei in
Seitenansicht ein Schnitt durch einen Teil von einzelnen Verfahrenszwischenprodukten
sowie vom Erzeugnis gemäss 4 dargestellt
ist.
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Die 1 und 2 zeigen
ein erfindungsgemäss nach einer ersten Variante hergestelltes,
galvanisch beschichtetes Erzeugnis mit einer hinterleuchtbaren Darstellung
in der Form eines Dekorelementes 2.
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Das
Dekorelement 2 weist einen Körper 3 mit einer
vorderseitigen Oberfläche 4a und einer rückseitigen
Oberfläche 4b auf. Der Körper 3 ist
aus transparentem oder transluzentem Kunststoff gefertigt. Der Kunststoff
ist vorzugsweise ABS (Akrylnitril-Butadien-Styrol) oder ABS/PC (Akrylnitril-Butadien-Styrol/Polykarbonat).
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Die
vorderseitige Oberfläche 4a sowie die rückseitige
Oberfläche 4b sind mit einer Metallschicht 5 bedeckt.
Die Metallschicht 5 weist bevorzugt eine Dicke D1 von 5 μm
oder weniger auf. Die Metallschicht 5 ist beispielsweise
eine Nickelschicht oder eine Kupferschicht. Die Metallschicht 5 weist
im Falle von Nickel vorzugsweise eine Schichtdicke D1 von 1 μm
oder weniger, bei Verwendung von Kupfer eine Schichtdicke D1 von
bevorzugt 3 μm oder weniger auf.
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Die
Oberfläche 6 der Metallschicht 5 ist
wiederum von einer weiteren metallischen Beschichtung 7 bedeckt.
Diese Beschichtung 7 ist vorzugsweise eine Chromschicht.
Die Beschichtung 7 erstreckt sich endseitig, wie in 2 dargestellt,
bis auf die vorderseitige Oberfläche 4a als auch
die rückseitige Oberfläche 4b. Der Kunststoffkörper 3 ist
daher im Bereich 9a der vorderseitigen Oberfläche 4a als
auch im Bereich 9b der rückseitigen Oberfläche 4b nicht
metallbeschichtet. Die äussere Oberfläche 8 der
Beschichtung 7 bildet somit, zusammen mit dem Bereich 9a der
Oberfläche 4a auf der Vorderseite 10 des
Dekorelementes 2, eine Vertiefung 11. Die Vertiefung 11 wiederum
bildet die auf der Vorderseite 10 des Dekorelementes 2 und
in 1 sichtbare Darstellung 14 in der Form
de Buchstabens „C”. Der Bereich 9a der
Oberfläche 4a weist ebenfalls die Form des in 1 sichtbaren
Buchstabens „C” auf, damit ein hinterleuchtbarer
Buchstaben „C” erzielbar ist. Auf der Rückseite 12 des
Dekorelementes 2 wird von der äusseren Oberfläche 8 und
des Bereichs 9b der Oberfläche 4b auch
eine Vertiefung 13 gebildet.
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Wird
nun von einer auf der Rückseite 12 des Dekorelementes 2 angeordneten
Lichtquelle 15 sichtbares Licht emittiert, so tritt das
Licht über den nicht metallbeschichteten Bereich 9b der
rückseitigen Oberfläche 4b in den transparenten
oder transluzenten Kunststoffkörper 3 ein, durchquert
den Kunststoffkörper 3, und verlässt
den Kunststoffkörper 3, und entsprechend auch
das Dekorelement 2, über die vorderseitige, nichtmetallbeschichtete
Oberfläche 4a, d. h. den Oberflächenbereich 9a.
Somit ist die Darstellung 14 gemäss 1,
d. h. der Buchstabe „C”, hinterleuchtbar beziehungsweise
beleuchtbar.
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Der
Oberflächenbereich 9b, wie in 2 dargestellt,
befindet sich, vorzugsweise direkt hinter oder direkt unterhalb
dem Oberflächenbereich 9a und weist bevorzugt
eine grössere Fläche auf als der Oberflächenbereich 9a.
Damit ist der Oberflächenbereich 9a in seiner
gesamten Erstreckung durch die Lichtquelle 15 direkt ausleuchtbar.
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Bei
Oberflächenbereichen des Kunststoffkörpers 3,
welche metallbeschichtet sind, beträgt die Materialstärke
D3 des Körpers 3 vorzugsweise ca. 1 bis 2 mm.
Mindestens im nicht metallbeschichteten Bereich 9a ist
aber die Materialstärke D4 des Körpers 3 bevorzugt
1 mm oder geringer, so dass der Kunststoff körper 3 nicht
zu stark Licht absorbiert und somit eine gute Hinterleuchtung der
Darstellung 14 erreichbar ist.
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Anhand
der 3 wird nachfolgend die erste Variante des erfindungsgemässen
Verfahrens zur Herstellung des erfindungsgemässen Dekorelementes 2 beschrieben.
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Zu
Beginn wird im Schritt a) der Körper 3, vorzugweise
mittels Spritzgussprozess, aus einem transparenten oder transluzenten
Kunststoff hergestellt. Danach wird der Körper 3 aufgespannt
und optional elektrisch kontaktiert (Schritt b)). Die Kontaktierung
ist notwendig, falls galvanisch Metall auf den Körper 3 abgeschieden
werden soll. Bevorzugt erfolgt aber eine Metallbeschichtung auf
chemischem Wege. Im Schritt c) wird mindestens die vorderseitige Oberfläche 4a sowie
die rückseitige Oberfläche 4b, bevorzugt
die gesamte Oberfläche des Körpers 3 mit der
Metallschicht 5 beschichtet. Hierzu wird bevorzugt ein
kolloidales System oder eine Direktmetallisierung angewandt. Beide
Verfahren sind dem Fachmann bekannt. Im Falle des kolloidalen Systems
wird eine Nickelschicht aufgetragen. Dieses System umfasst die Verfahrensschritte
Beizen, Aktivieren, Beschleunigen, chemisch Vernickeln. Die Direktmetallisierung
umfasst folgende Verfahrensschritte: Beizen, Aktivieren, chemisches
Kupferabscheiden.
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Im
darauffolgenden Schritt d) wird die aufgetragene Metallschicht
5 partiell
entfernt. Das Metall auf der vorderseitigen Oberfläche
4a sowie
der rückseitige Oberfläche
4b des Kunststoffkörpers
3 wird abgetragen,
so dass ein Bereich
16 der vorderseitigen Oberfläche
4a als
auch ein Bereich
17 der rückseitigen Oberflächen
4b freigelegt
werden. Beide Bereiche
16 und
17 sind somit nicht
mehr metallbeschichtet. Grundsätzlich müssen die
Oberflächenbereiche
16 und
17 derart
freigelegt werden, dass bei weiterer Beschichtung der Metallschicht
5 ein
Dekorelement
2 mit der gewünschten hinterleuchtbaren Darstel lung
14 gemäss
1 resultiert.
Der in
3 dargestellte Bereich
17 ist vorzugsweise
ringförmig und umschliesst einen nicht abgetragenen Teil
18 der Metallschicht
5.
Der Bereich
17 kann selbstverständlich eine beliebige
Geometrie annehmen. Alternativ zur Freilegung des Oberflächenbereichs
17 kann selbstverständlich
der Oberflächenbereich
17 freigelegt und zusätzlich
auch der nicht abgetragene Teil
18 entfernt werden. Die
Entfernung der Metallschicht erfolgt durch Ätzen, bevorzugt
mittels mechanischem Abtragen wie beispielsweise einem Fräser,
bevorzugter durch Laserablation. Das Ätzen kann, wie beispielsweise
in
DE10208674A1 beschrieben,
durchgeführt werden.
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Im
nun folgenden Schritt e) wird die Metallschicht 5 und somit
auch die Vorderseite 10a und die Rückseite 12a des
galvanisch fertigzustellenden Körpers 19 galvanisch
fertig gestellt. Durch die galvanische Fertigstellung wird das in
den 1 und 2 dargestellte Dekorelement 2 erzeugt.
Bei der Fertigstellung wird unmittelbar, oder nach einem Zwischenschritt,
die Oberfläche 6 der Metallschicht 5 beziehungsweise
die metallische Aussenoberfläche 6 des galvanisch
fertigzustellenden Körpers 19 mit der Beschichtung 7 abgedeckt.
Die galvanisch erzeugte Beschichtung 7 erstreckt sich,
wie beim im Schritt e) von 3 dargestellten
Dekorelement 2 ersichtlich, bis auf die vorderseitige Oberfläche 4a sowie
die rückseitige Oberfläche 4b des Kunststoffkörpers 3.
Dadurch wird verhindert, dass in die die Darstellung 14 bildende
Vertiefung 11 oder die Vertiefung 13 gelangenden
Verunreinigungen unter die Schichten 5 und 7 gelangen
können. Da der Teilbereich 18 bei der galvanischen
Fertigstellung nicht elektrisch kontaktiert wird, wird dieser auch
nicht mit Metall beschichtet und während der Galvanisierung
von der Oberfläche 4b entfernt. Dadurch entsteht
der metallfreie Bereich 9b auf der rückseitigen
Oberfläche 4b des Körpers 3. Die
Beschichtung 7 wird vorzugsweise mittels Mattverchromung
oder Hochglanzverchromung hergestellt. Möglich ist auch,
die Beschichtung 7 durch die Abscheidung von Edelmetallschichten
(z. B. Gold oder Rhodium) herzustellen.
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Die 4 und 5 zeigen
ein erfindungsgemäss nach der zweiten Variante hergestelltes,
galvanisch beschichtetes Erzeugnis mit einer hinterleuchtbaren Darstellung
in der Form eines Dekorelementes 2'.
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Analog
zum Dekorelement 2 weist das Dekorelement 2' auch
einen Körper 3' mit einer vorderseitigen Oberfläche 4a' sowie
einer rückseitigen Oberfläche 4b' auf.
Der Körper 3' ist bevorzugt aus demselben transluzenten
oder transparenten Material wie Körper 3 gefertigt.
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Die
vorderseitige Oberfläche 4a' als auch die rückseitige
Oberfläche 4b' des Körpers 3' ist,
wie in 5 ersichtlich, teilweise mit einer Metallschicht 5' bedeckt.
Die Metallschicht 5' ist beispielsweise eine Nickelschicht
oder eine Kupferschicht. Die Metallschicht 5' weist eine
Schichtdicke D1' auf, welche der Schichtdicke D1 entspricht. Die äusserste
Beschichtung 7' ist, wie beim Dekorelement 2,
eine metallische Beschichtung, vorzugsweise eine Chromschicht.
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Das
Dekorelement 2' hergestellt gemäss der zweiten
Variante weist, im Gegensatz zum Dekorelement 2 hergestellt
nach der ersten Variante, noch eine zusätzliche metallische
Beschichtung 21' sowie eine metallische Beschichtung 22' auf
(5). Die Beschichtungen 21' und 22' sind
zwischen der Beschichtung 5' sowie der Beschichtung 7' angeordnet. Die
Beschichtung 21' bedeckt die Beschichtung 5' und
die Beschichtung 21' ist wiederum von der Beschichtung 22' abgedeckt.
Die Beschichtung 21' ist vorzugweise aus Kupfer gefertigt
und weist bevorzugt eine Schichtdicke D2' von ca. 3–10 μm
auf. Die Beschichtung 22' ist vorzugsweise aus Nickel gefertigt.
Die Schichtdicke D5' der Schicht 22' ist bevorzugt ca.
5–10 μm. Der Kunststoffkörper 3' im
Bereich 9a' der vorderseitigen Oberfläche 4a' als
auch im Bereich 9b' der rückseitigen Oberfläche 4b' ist
nicht metallbeschichtet. Die äussere Oberfläche 8' der
Beschichtung 7' bildet somit, zusammen mit dem Bereich 9a' der
Oberfläche 4a' auf der Vorderseite 10' des
Dekorelementes 2', eine Vertiefung 11'. Die Vertiefung 11' wiederum
bildet die auf der Vorderseite 10' des Dekorelementes 2' und
in 4 sichtbare Darstellung 14' in der Form
des Buchstabens „L”. Der Bereich 9a' der
Oberfläche 4a' weist die Form des Buchstabens „L” auf,
damit ein hinterleuchtbarer Buchstaben „L” erzielbar
ist. Auf der Rückseite 12' des Dekorelementes 2' wird
von der äusseren Oberfläche 8' und des
Bereichs 9b' der Oberfläche 4b' auch
eine Vertiefung 13' gebildet. Die die Vertiefungen 11' und 13' bildende
Teilbereiche der Beschichtung 7' erstrecken sich wiederum,
wie in 5 ersichtlich, bis auf die vorderseitige Oberfläche 4a' als auch
die rückseitige Oberfläche 4b', so dass
keine Verunreinigungen unter die Schichten 5', 21', 22' und 7' gelangen
können. Der Oberflächenbereich 9b' weist
zudem eine Fläche auf, welche grösser als die Fläche
des Oberflächenbereichs 9a' ist und befindet sich
direkt unterhalb oder direkt hinter dem Oberflächenbereich 9a'.
Somit ist der Oberflächenbereich 9a' unmittelbar über
eine Lichtquelle 15' ausleuchtbar.
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Aufgrund
der metallfreien Oberflächen 9a und 9b sowie
dem transparenten oder transluzenten Körper 3' ist
auch die Darstellung 14' durch eine an der Rückseite 12' angeordnete
Leuchtquelle 15' hinterleuchtbar.
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Die
Materialstärke D3' und D4' entsprechen den entsprechenden
Materialstärken D3 und D4 des Dekorelementes 2.
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Anhand
der 6.1 und 6.2 wird
die zweite Variante des erfindungsgemässen Verfahrens zur
Herstellung des Dekorelementes 2' erläutert:
Für
die Herstellung des Dekorelementes 2' werden zu Beginn
auch die bereits im Zusammenhang mit dem Dekorelement 2 beschriebenen
Verfahrensschritte a), b) und c) durchgeführt. Im Schritt
d1) wird, gemäss einer ersten Möglichkeit, beim
Verfahrenzwischenprodukt gemäss Schritt c) die Metallschicht 5' auf
der Rückseite 4b' des Körpers 3' partiell
durch mechanisches Abtragen, durch Ätzen oder durch Laserablation
entfernt. Dadurch entsteht der metallfreie Bereich 23'.
Ein zweite Möglichkeit besteht darin, wie beim Verfahren
gemäss der ersten Variante beschrieben, nur einen vorzugsweise
ringförmiger Bereich der Metallschicht 5' abzutragen.
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Im
nachfolgenden Schritt d2) wird auf die metallische Beschichtung 5' eine
metallische Beschichtung 21', vorzugsweise eine Kupferbeschichtung,
aufgetragen. Die Beschichtung 21' wird bevorzugt galvanisch
hergestellt. Die galvanische Beschichtung erlaubt, im Gegensatz
zu einer chemischen Beschichtung, eine gezielte, ausschliessliche Metallabscheidung
auf die Beschichtung 5'. Bei einer galvanischen Beschichtung
wird zudem sich im vorzugsweise ringförmigen Bereich befindliches
Metall (siehe zweite Möglichkeit im vorangehenden Abschnitt)
entfernt.
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Im
nun folgenden Schritt d3) wird die Kupferschicht 21' mit
einer Nickelschicht 22' versehen. Die Nickelbeschichtung
erfolgt vorzugsweise, aus dem im vorangehenden Abschnitt erwähnten
Grund, wiederum galvanisch anstatt chemisch.
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Danach
wird im Schritt d4) durch mechanisches Abtragen, durch Ätzen
oder durch Laserablation, der Bereich 26' der vorderseitigen
Oberfläche 4a' des Körpers 3' durch
Entfernung der Metallschicht 5', der Kupferschicht 21' sowie
der Nickelschicht 22' freigelegt. Vorzugsweise wird der
Bereich 26', im Gegensatz zum Herstellungsverfahren gemäss
der ersten Variante, mittels Ätzen anstatt Laser freigelegt,
da zusätzlich zur Me tallschicht 5', eine Kupferschicht 21' sowie
eine Nickelschicht 22' entfernt werden müssen.
Grundsätzlich muss der Bereich 26' derart freigelegt
werden, dass schliesslich bei weiterer Beschichtung der Nickelschicht,
ein Dekorelement 2' mit der gewünschten hinterleuchtbaren
Darstellung 14' gemäss 4 herstellbar
ist.
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Schliesslich
wird im Schritt e) die Nickelschicht 22' beziehungsweise
die metallische Aussenoberfläche 27', und somit
auch die Vorderseite 10a' sowie die Rückseite 12a' des
galvanisch fertigzustellenden Körpers 28' (siehe
Schritt d4)) noch galvanisch fertiggestellt. Die galvanische Fertigstellung erfolgt
beispielsweise, wie im Zusammenhang mit dem Verfahren gemäss
der ersten Variante beschrieben, durch Mattverchromung oder Hochglanzverchromung
oder auch durch Abscheidung von Edelmetallen. Aus der galvanischen
Fertigstellung resultiert dann das in 6.2 im
Zusammenhang mit Verfahrensschritt e) dargestellte Dekorelement
welches dem Dekorelement 2' gemäss 5 entspricht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10208674
A1 [0002, 0006, 0006, 0007, 0044]