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Die Erfindung betrifft eine Verseilanordnung für eine Verlitzmaschine mit einem Träger, der in Aufnahmen Ösen trägt, die zumindest teilweise aus einem verschleißfesten Material bestehen, und wobei die Ösen eine Durchführung aufweisen, und wobei zumindest eine oder ein Teil der Ösen einen Schaft mit einem Außenkonus aufweist, der in einem Innenkonus der Durchführung auswechselbar eingesetzt ist.
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Verseilanordnungen sind auch als Verseilplatten bekannt. Sie dienen an Verlitzmaschinen zur Herstellung von Litzen aus diversen Metalldrähten, bspw. bestehend aus Kupfer. Die Metalldrähte können dabei beschichtet oder unbeschichtet sein. Als Verseilanordnungen kommen typischerweise metallische, oft kreisrunde Platten zum Einsatz. Diese sind mit einer Vielzahl von Bohrungen versehen, die auf konzentrischen Teilkreisen angeordnet sind. In die Bohrungen werden Ösen aus Keramik eingeklebt. Während des Betriebseinsatzes werden die Metalldrähte durch die Durchführungen der Ösen ausgehend von einer Zuführseite hindurchgeführt. Hinter der Rückseite der Verseilanordnung werden diese Metalldrähte zu Litzen gebündelt. Im Kontaktbereich der Metalldrähte zu den Ösen kommt es zu Verschleiß. Sobald die Ösen ihre Verschleißgrenze erreicht haben, müssen sie gegen neue Ösen ausgetauscht werden. Der Austausch der geklebten Ösen aus der Metallplatte gestaltet sich häufig schwierig und zeitaufwändig.
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Zunächst muss der Metalldraht gekappt werden. Dann wird die Öse aus der Metallplatte gelöst, wobei sie häufig zerstört wird und die Einzelteile dann sorgfältig aus der Ösenaufnahme entfernt werden müssen. Anschließend wird eine neue Öse in den Träger eingeklebt und dann der Draht wieder durch die Öse eingefädelt. Beim Wechsel der Ösen entstehen lange Stillstandszeiten.
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Aus der
DE A 23328 VII/73 ist eine Verseilanordnung gezeigt, die auf einem Träger zwei Ösen trägt. Dabei bestehen die Ösen aus einem verschleißfesten Material. Die Ösen sind an ihrer Außenkontur schwach kegelig ausgeführt und in konusförmige Innenaufnahmen des Trägers eingeführt. Die Ösen weisen eine Durchführung auf, durch die ein Metalldraht hindurchgeführt werden kann. Während des Betriebseinsatzes werden die Metalldrähte hinter der Rückseite der Verseilanordnung zu Litzen gebündelt. Im Kontaktbereich der Metalldrähte zu den Ösen kommt es zum Verschleiß. Dieser Verschleiß ist insbesondere dann stark ausgeprägt, wenn beispielsweise für die Luftfahrtindustrie benötigte nickelbeschichtete Drähte verarbeitet werden. Diese Drähte verursachen einen hohen abrasiven Abrieb. Wenn die Ösen ihre zulässige Verschleißgrenze erreicht haben, müssen sie ausgetaucht werden, da sonst Fehlstellen an den Metalldrähten auftreten. Hierzu muss der Metalldraht gekappt werden. Dann wird die Öse aus der Metallplatte gelöst und eine neue unverschlissene Öse einversetzt. Anschließend wird der Draht wieder durch die Durchführung der Öse gefädelt. Beim Wechsel der Ösen entstehen lange Stillstandszeiten.
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Eine weitere Verseilanordnung ist in der
US 2,374,133 gezeigt. Auch hier ist wieder ein Träger verwendet, in den Ösen auswechselbar eingesetzt sind.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Verseilanordnung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit der der Wartungsaufwand verringert werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Demgemäß wird eine Verseilanordnung vorgeschlagen, wobei zwischen den Ösen und dem Träger eine Konusverbindung gebildet ist. Mit der Konusverbindung wird eine einfache Montage der Öse in dem Träger möglich. Zum Einen kann die Öse dadurch einfach eingefädelt werden. Zum Anderen stellt die Konusverbindung eine zentrierte und damit ausgerichtete Befestigung für die Öse dar, sodass auf eine zusätzliche Verklebung verzichtet werden kann. Damit lässt sich dann aber auch die Öse im Verschleißfall einfach auswechseln, wobei lediglich die Konusverbindung aufgehoben werden muss. Auf diese Weise ist die Wartung der Verseilanordnung deutlich vereinfacht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Konusverbindung zwischen dem Innenkonus und dem Außenkonus selbsthemmend ausgelegt ist. Auf diese Weise kann die Öse unverlierbar an dem Träger gehalten werden. Bei der Auslegung der Konuswinkel von Innen- bzw. Außenkonus muss darauf geachtet werden, dass die Öse aus der Konusverbindung gelöst werden kann.
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Eine erfindungsgemäße Verseilanordnung kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die Durchführungen sich von einer Zuführseite zu einer Rückseite des Trägers hin erstrecken, und dass sich der Innenkonus ausgehend von der Zuführseite in Richtung zur Rückseite hin verjüngt. Damit verjüngt sich der Innenkonus in Richtung der Vorschubrichtung des Metalldrahtes. Der Metalldraht übt während des Fertigungsvorganges eine Einzugkraft auf die Konusverbindung aus, die sicherstellt, dass die Öse stets zuverlässig gehalten ist.
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Eine weitere Verringerung des Wartungsaufwandes wird dann möglich, wenn die Öse eine Öffnung aufweist, die die Durchführöffnung radial nach außen hin öffnet. Infolge der radialen Öffnung kann im Verschleißfall die Öse zunächst aus der Konusverbindung gelöst werden. Dann wird der Draht durch die Öffnung hindurch radial nach außen bewegt und somit außer Eingriff mit der Öse gebracht. Der Draht muss dann nicht, wie beim Stand der Technik üblich, gekappt werden. Eine neue, unverschlissene Öse kann wieder mittels der Öffnung auf den Draht aufgeschoben und die Öse dann in die Konusverbindung eingesetzt werden.
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Bevorzugterweise ist es hierbei vorgesehen, dass die Öffnung als Längsschlitz ausgebildet ist, der sich über die gesamte achsiale Länge der Öse erstreckt. Wenn zudem vorgesehen ist, dass sich die Öffnung ausgehend von der Durchführung in Richtung radial nach außen zumindest bereichsweise erweitert, dann wird ein einfaches Einführen des Metalldrahtes durch die Öffnung hindurch in die Durchführung möglich. Weiterhin wird der Durchführungsbereich infolge der Öffnung nur minimal geöffnet.
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Zur Verbesserung des Verschleißverhaltens der Verseilanordnung kann es vorgesehen sein, dass die Durchführung der Öse an ihren längsseitigen Enden mit verrundeten Bohrungserweiterungen versehen ist. Über die Bohrungserweiterungen können die Metalldrähte verschleißgünstig zu- bzw. abgeführt werden.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen sein, dass zumindest ein Teil der Ösen derart ausgerichtet sind, dass deren Mittellängsachsen im Anstellwinkel < 90° zu der Litzenvorschubrichtung angeordnet sind. Dies kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass die den Innenkonus bildenden Bohrungen im Träger winklig eingebohrt sind. Mittels der winkligen Anstellung wird der scharfkantige Winkelsprung, der durch die Umlenkung des Metalldrahtes an der Öse entsteht, ausgeglichen. Üblicherweise werden die Metalldrähte auf der Zuführseite achsparallel zugeleitet und auf der Rückseite der Verseilanordnung dann winklig zu dem Bündelbereich geführt.
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Die Ösen sind auf zwei oder mehreren Teilkreisen angeordnet und dort üblicherweise in gleicher Teilung zueinander beabstandet angeordnet sein. Erfindungsgemäß kann es dabei vorgesehen sein, dass die Ösen auf jedem Teilkreis jeweils um den gleichen Anstellwinkel angestellt sind. Sind mehrere Teilkreise verwendet, so können die Anstellwinkel auf den einzelnen Teilkreisen jeweils variieren, um den dann optimal verschleißgünstig gewählten Anstellwinkel zu erhalten.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
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1 in Frontansicht eine Verseilanordnung mit einem Träger und einem Halter; und
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2 den in 1 mit II-II dargestellten Schnittverlauf.
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1 zeigt einen Träger 10, der in Form einer Metallplatte ausgeführt ist. Der Träger 10 weist eine Zuführseite 11 und eine Rückseite 12 auf und kann an einem Halter 15 der Verseilanordnung auswechselbar befestigt sein.
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Wie die 2 erkennen lässt, sind in den Träger 10 eine Vielzahl von Aufnahmen 13 eingebracht, die in Form von konusförmigen Bohrungen ausgebildet sind und damit einen Innenkonus 17 zur Verfügung stellen.
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1 lässt erkennen, dass zwei Teilkreise 16.1, 16.2 vorgesehen sind, auf denen die Aufnahmen 13 zueinander versetzt angeordnet sind. Dabei sind die Aufnahmen 13 eines jeden Teilkreises 16.1, 16.2 in gleicher Teilung zueinander beabstandet angeordnet.
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Der Träger 10 weist zudem eine zentrische Aufnahme 13 auf, die achsparallel eingebracht ist und ebenfalls einen Innenkonus 17 bildet. Der Innenkonus 17 sämtlicher Aufnahmen 13 ist gleich ausgebildet.
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Wie 2 erkennen lässt, sind die Mittellängsachsen der Aufnahmen 13 der Teilkreise 16.1, 16.2 im Winkel α zu der Plattenebene des Trägers 10 angestellt. Dabei ist der Anstellwinkel α des Teilkreises 16.1 kleiner gewählt als der Anstellwinkel α des Teilkreises 16.2.
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In die Aufnahmen 13 können Ösen 20 eingesetzt werden. Alle Ösen 20 sind identisch ausgebildet. Die Ösen 20 weisen einen Schaft 21 auf, der einen Außenkonus 25 bildet. Der Konuswinkel des Außenkonus 25 ist dabei auf den Konuswinkel des Innenkonus 17 der Aufnahmen 13 angepasst ausgelegt, wobei die Konuswinkel identisch sind. Weiterhin sind die Konuswinkel so abgestimmt, dass die Öse 20 selbsthemmend in der Konusverbindung gehalten ist.
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Die Öse 20 besteht aus verschleißfestem Hartstoff, bspw. aus Keramik oder aus Hartmetall. Denkbar ist auch die Verwendung einer Öse 20, die als Verbundwerkstoff ausgebildet ist. Die Öse 20 ist von einer Durchführung 23 durchdrungen, die als im Wesentlichen in Richtung der Mittellängsachse 24 verlaufende Bohrungen ausgeführt ist. Dabei sind die längsseitigen Enden der Durchführung 23 von Bohrungserweiterungen 23.1 bzw. 23.2 gebildet. Die Bohrungserweiterungen 23.1, 23.2 sind als Verrundungen ausgestaltet, die den Querschnitt der Durchführung 23 nach außen hin erweitern. Aufgrund der winkligen Anstellung der Aufnahmen 13 des Trägers 10 sind auch die Mittellängsachsen 24 der Ösen 20 entsprechend dem Anstellwinkel α angestellt.
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Die Ösen 20 weisen eine Öffnung 26 auf, die die Durchführung 23 radial nach außen hin öffnet, wie dies insbesondere die 2 veranschaulicht. Dabei erstreckt sich die Öffnung 26 über die gesamte achsiale Länge der Öse 20. Die Öffnung 26 ist, wie dies 1 erkennen lässt, als V-förmiger Längsschlitz ausgebildet, der sich ausgehend von der Durchführung 23 zur Außenseite der Öse 20 hin radial kontinuierlich erweitert.
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Die in den 1 und 2 dargestellte Verseilanordnung wird in einer Verlitzmaschine derart eingesetzt, dass über die Zuführseite 11 einzelne Metalldrähte jeweils den Ösen 20 zugeführt werden. Dabei sind die Metalldrähte dann durch die Durchführungen 23 der Ösen 20 hindurch zur Rückseite 12 des Trägers 10 hin geführt. Nach den Ösen 20 werden die Metalldrähte umgelenkt und zu einem Bündelbereich geführt, in dem aus den Metalldrähten eine Litze gedreht wird. Dabei erstreckt sich die Mittellängsachse der Litze in Richtung der in 2 dargestellten Litzenvorschubrichtung L.
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Während des Betriebseinsatzes schleifen die Metalldrähte über die Begrenzungswände der Durchführungen 23 der Ösen 20. Dabei verschleißen sie die Ösen 20. Sobald die Verschleißgrenze erreicht ist, werden die Ösen 20 aus der Konusverbindung gelöst und verdreht wieder in den Innenkonus 17 eingesetzt. Damit ist die verschlissene Stelle außer Eingriff mit dem Metalldraht gebracht und die Verseilanordnung kann mit den gleichen Ösen 20 weitergefahren werden.
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Wenn die Ösen 20 vollständig verschlissen sind, können sie einfach ausgetauscht werden. Sie müssen hierzu lediglich, bspw. durch einen leichten Hammerschlag, aus der Konusverbindung gelöst werden. Dann werden sie aus den Aufnahmen 13 herausgezogen und der Draht aus der Durchführung 23 über die Öffnung 26 herausgeführt. Anschließend wird eine neue, unverschlissene Öse 20 mit ihrer Öffnung 26 auf den Draht aufgeschoben, bis der Draht in den Bereich der Durchführung 23 gelangt. Anschließend kann die Öse 20 in den Innenkonus 17 der Aufnahme 13 eingesetzt werden.