DE102010008665A1 - Kartenhalter mit LED-Ansteuerung für Menschen mit körperlichem Defizit - Google Patents

Abstract

Menschen mit schwerer körperlichen Behinderungen fällt es u. a. schwer Spielkarten zu halten. Als Hilfsmittel dienen standard Kartenhalter. Fällt ihnen zusätzlich das Sprechen schwer oder können sich kaum per Lautsprache verständigen, bleibt ihnen nur noch die Option offen, mit ihren Blick eine Karte auf dem Kartenhalter zu fixieren. Dadurch kann es jedoch zu Verwechslungen kommen. Das neue (Hilfs-)Mittel soll die Verwechslungen vollkommen ausschließen. Die Spielkarten werden nebeneinander auf dem Kartenhalter gesteckt. Unterhalb jeder Spielkarte ist am Kartenhalter auf Vorder- und Rückseite – für Nutzer wie auch für Mitspieler sichtbar – eine LED-Leuchte angebracht. Der Nutzer muss in der Lage sein einen externen Taster zu verwn dem Kartenhalter angeschlossen. Sobald der Nutzer das erste Mal seinen externen Taster drückt leuchten nach einander die LEDs auf. Diese laufen von links nach rechts. Wenn nun die LED an der Stelle leuchtet, wo sich die vom Nutzer gewünschte Spielkarte befindet drückt er erneut seinen Taster. Somit hört das Scanning auf. Der andere Mitspieler weiß dann welche Karte der Nutzer gern ablegen möchte und kann diese für ihn im Spiel einsetzen. Der Kartenhalter eignet sich für Integration von Menschen mit Behinderungen, teilhabe am gemeinsamen Spiel, verringert verständigungs schwerigkeiten und fördert die Selbstständigkeit des Nutzers.

Description

• Aufgabe ist es alle Menschen in die Gesellschaft zu integrieren. Für Menschen die Aufgrund von Krankheit oder schwerer Behinderung nicht in der Lage sind Spielkarten zuhalten, geschweige denn mitzuteilen, welche Karte gern abgelegt werden soll, ist folgender Kartenhalter gedacht. Die Spielkarten werden nebeneinander auf dem Kartenhalter gesetzt so, dass der Nutzer seine Karten bequem überblicken kann. Unterhalb jeder Spielkarte, am Kartenhalter, ist auf Vorder- und Rückseite eine LED-Leuchte angebracht (also für Nutzer, wie auch für Mitspieler sichtbar). Der Nutzer muss in der Lage sein eine externe Taste zu verwenden. Diese kann beispielsweise an die Kopfstütze des Rollstuhls angebracht sein. Der Taster, mit einem 3,5 mm Stecker wird an den Kartenhalter mit passender Buchse angeschlossen. Sobald der Nutzer das erste Mal die externe Taste drückt leuchten nach einander die LEDs auf. Das Scanning fängt von links nach rechts an. Wenn nun die LED an der Stelle leuchtet, wo sich die von den Nutzer gewünschte Spielkarte befindet drückt er erneut seine Taste. Somit hört das Scanning auf und der andere Mitspieler weiß dann welche Karte der Nutzer gern ablegen möchte.
• Die Geschwindigkeit des Scannings ist stufenlos einstellbar.
• Die Idee
• Die Idee für diesen Kartenhalter kam mir, als ich mit einer guten Freundin von mir, die an einer Tetra-Spastik leidet (und nicht sprechen kann), das Kartenspiel „UNO” spielte. Ich steckte für sie die UNO-Karten nebeneinander auf einen Zollstock, der vor ihr stand. Sie schaute dann die Karte an, die sie gern ablegen möchte. Manchmal passierte es, dass es zu Verwechslungen kam. Da sie ihren großen rechten Zeh als einziges Körperteil kontrolliert bewegen kann, hat sie in ihren Schuh eine Taste, womit sie dann u. a. auch ihren Sprachcomputer (zum Sprechen) bedienen und auch am Computer arbeiten kann. Beides wird im sogenannten Scanning-Verfahren bedient.
• Wie funktioniert Scanning?
• Hier ein Beispiel um den Buchstaben „a”, im Scanning-Verfahren, anzutippen.
• Die externe Taste wird das erste Mal gedrückt und die erste Zeile wird markiert, so wie es in der zusehen ist.
• Nach einem zuvor eingestelltem Zeitintervall (z. B. 1 Sekunde), sieht man, wie in , dass die Markierung automatisch in die nächste Zeile „springt”.
• Nach erneut 1 Sekunde „springt” die Markierung wieder in die nächste Zeile...
• Wenn, wie in der zusehen ist, die gewünschte Zeile erreicht ist, dann kann der Benutzer ein zweites Mal seine externe Taste drücken.
• Nachdem der Benutzer seine externe Taste das zweite Mal gedrückt hat, wird dann jedes Feld (wie in ) einzeln in der Zeile abgescannt.
• Ist der gewünschte Buchstabe (hier: „a”) erreicht, so drückt der Benutzer zum dritten Mal seine externe Taste. So wie es in der zu sehen ist.
• Der Buchstabe „a” wird dann im Textfeld o. ä. hineingesetzt.
• Umsetzung
• Zuerst skizzierte ich grob einen Entwurf, wie in etwa mein Kartenhalter aussehen sollte. Da ich mich jedoch mehr in computertechnische Programmierung auskenne, als wie im Elektrotechnischen Bereich, schrieb ich eine E-Mail an meinen Elektrotechniklehrer, indem ich meine Idee beschrieb. Er hatte meine E-Mail weitergeleitet an einen seiner Kollegen und dieser hatte dann, mit Absprache von mir, den ersten Prototypen gebaut.
• Datenblatt/technische Daten
• Technische Daten:
• Kartenhalter:
• B × H × T (in cm): 48,5 × 6 × 2,5
• Anzahl der LEDs (insg.): 20 (je Seite 10 LEDs)
• Kartenhalter kann insgesamt 10 Karten tragen.
• Box:
• B × H × T (in cm): 10 × 7 × 6
• Geschwindigkeit ist stufenlos einstellbar (über Drehrad) [bis max. 4 Sekunden]
• Anschluss für externe Standard-Schalter mit 3,5 mm Klinkenstecker
• Anschluss für Stromversorgung

Claims (1)

1. Kartenhalter mit LED-Ansteuerung für Menschen mit körperlichem Defizit ist eine Verbindung aus einem bereits vorhanden Kartenhalter, in den man für den Benutzer die Spielkarten nebeneinander einstecken kann und einer ebenfalls bereits vorhandene Buchse für das Anschliessen eines externen Tasters mit einem 3,5 mm Klinkenstecker. Das Besondere und Neue an dieser Kombination besteht darin, dass sich zusätzlich im Kartenhalter LED-Leuchten befinden, und zwar auf der Vorder- und Rückseite unterhalb jeder Karte. Diese Kombination ermöglicht es auch einem behinderten Menschen mit starken motorischen Einschränkungen, der keine Karten halten und erst recht keine ablegen kann, mittels des von ihm in irgend einer Form betätigten Tasters anzuzeigen, welche Karte er ablegen möchte. Sein Mitspieler kann dies zweifelsfrei erkennen, ohne ihm in die Karten zu sehen.

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