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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Kraftfahrzeuge verfügen über eine Vorderachse sowie über eine Hinterachse. Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, dessen Vorderachse ein hydraulisches Lenkgetriebe sowie eine elektromotorische Antriebseinheit zugeordnet ist. Dabei kann das Kraftfahrzeug als reines Elektrofahrzeug oder als Hybridfahrzeug ausgebildet sein. Dann, wenn das Kraftfahrzeug als Hybridfahrzeug ausgebildet ist, wirkt die elektromotorische Antriebseinheit auf die Vorderachse des Kraftfahrzeugs und ein Verbrennungsmotor vorzugsweise auf die Hinterachse desselben. Dann, wenn das Kraftfahrzeug als reines Elektrofahrzeug ausgebildet ist, kann zusätzlich zu der auf die Vorderachse wirkenden, elektromotorischen Antriebseinheit eine weitere, auf die Hinterachse des Kraftfahrzeugs wirkende, elektromotorische Antriebseinheit vorhanden sein.
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Aus der Praxis ist es bereits bekannt, dass ein hydraulisches Lenkgetriebe über Hydraulikleitungen, nämlich über eine Vorlaufleitung und eine Rücklaufleitung, mit einer Pumpen- und Speichereinheit für Hydrauliköl gekoppelt ist, um über die Vorlaufleitung Hydrauliköl in Richtung auf das Lenkgetriebe und über die Rücklaufleitung Hydrauliköl in Richtung auf die Pumpen- und Speichereinheit zu fördern. Die Hydraulikleitungen sind dabei typischerweise im Bereich des hydraulischen Lenkgetriebes an eine Ventileinheit desselben gekoppelt, wobei dann, wenn der Vorderachse zusätzlich zum Lenkgetriebe weiterhin eine elektromotorische Antriebseinheit zugeordnet ist, die elektromotorische Antriebseinheit die Ventileinheit des Lenkgetriebes verdeckt, sodass die Montage sowie Demontage der Hydraulikleitungen im Bereich der Ventileinheit bzw. des der Vorderachse zugeordneten Lenkgetriebes erschwert ist.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde ein neuartiges Kraftfahrzeug mit verbesserter Montierbarkeit und Demontierbarkeit der Hydraulikleitungen im Bereich der Vorderachse zu schaffen. Dieses Problem wird durch ein Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß sind die Hydraulikleitungen aus jeweils mindestens zwei Teilleitungen zusammengesetzt, nämlich aus zu einer Ventileinheit des hydraulischen Lenkgetriebes führenden ersten Teilleitungen und aus zu der Pumpen- und Speichereinheit führenden zweiten Teilleitungen, wobei die ersten Teilleitungen und die zweiten Teilleitungen von Vorlaufleitung und Rücklaufleitung an jeweils einer Trennstelle gekoppelt sind, die in einem Bereich eines an der Vorderachse ausgebildeten Radkastens positioniert sind, der bei montierter elektromotorischer Antriebseinheit gut zugänglich ist.
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Mit der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, Hydraulikleitungen, die zwischen der Pumpen- und Speichereinheit sowie dem Lenkgetriebe verlaufen, zu trennen bzw. zu teilen, und zwar unter Ausbildung von Teilleitungen, nämlich von zur Ventileinheit des Lenkgetriebes führenden ersten Teilleitungen und von zur Pumpen- und Speichereinheit führenden zweiten Teilleitungen. Diese Teilleitungen der Hydraulikleitungen sind an Trennstellen miteinander gekoppelt, wobei diese Trennstellen bei an der Vorderachse montierter elektromotorischer Antriebseinheit sowie bei an der Vorderachse montiertem Lenkgetriebe gut zugänglich sind, sodass die zweiten Teilleitungen im Bereich der Trennstellen einfach an den ersten Teilleitungen montiert bzw. von denselben demontiert werden können. Die Kopplung des Lenkgetriebes mit der Pumpen- und Speichereinheit kann demnach bei an der Vorderachse montierter, elektromotorischer Antriebseinheit erfolgen, sodass im Falle eines Defekts zum Austausch von Hydraulikleitungen, die Antriebseinheit nicht demontiert werden muss.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die elektromotorische Antriebseinheit über Aufnahmeelemente seitlich an einer Karosseriestruktur des Kraftfahrzeugs befestigt, wobei die Trennstellen von Vorlaufleitung und Rücklaufleitung einem dieser Aufnahmeelemente zugeordnet sind. Diese Zuordnung der Trennstellen zu einem Aufnahmeelement, über welches die elektromotorische Antriebseinheit an einer Karosseriestruktur befestigt ist, ist konstruktiv einfach und demnach besonders bevorzugt.
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Vorzugsweise sind im Bereich der Trennstellen aneinandergrenzende Enden der ersten Teilleitungen und zweiten Teilleitungen von Vorlaufleitung und Rücklaufleitung über ein einziges Adapterelement und ein einziges Niederhalteelement mit einem dieser Aufnahmeelemente verbunden.
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Durch die Verwendung eines einzigen Adapterelements sowie Niederhalteelements zur Verschraubung der ersten Teilleitungen und zweiten Teilleitungen im Bereich der Trennstellen ist ein besonders einfacher konstruktiver Aufbau gewährleistet.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht von Baugruppen eines hydraulischen Lenksystems eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs;
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2 einen Ausschnitt aus der Anordnung der 1 ohne zweite Teilleitungen der Hydraulikleitungen in perspektivischer Ansicht;
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3 die Anordnung der 2 zusammen mit Baugruppen einer elektromotorischen Antriebseinheit des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs in perspektivischer Ansicht;
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4 die Anordnung der 3 zusammen mit zweiten Teilleitungen der Hydraulikleitungen in perspektivischer Ansicht; und
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5 die Anordnung der 4 in Draufsicht.
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Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Vorderachse und einer Hinterachse. Beim erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug kann es sich um ein reines Elektrofahrzeug oder auch um ein Hybridfahrzeug handeln.
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1 zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug im Bereich eines der Vorderachse desselben zugeordneten, hydraulischen Lenkgetriebes 10, wobei dem Lenkgetriebe 10 eine Ventileinheit 11 zugeordnet ist, über die dem Lenkgetriebe 10 Hydrauliköl zugeführt bzw. über die Hydrauliköl von dem Lenkgetriebe 10 abgeführt werden kann. Die Ventileinheit 11 des Lenkgetriebes 10 ist über Hydraulikleitungen, nämlich über eine Vorlaufleitung 12 und eine Rücklaufleitung 13, mit einer Pumpen- und Speichereinheit 14 für das Hydrauliköl gekoppelt.
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Die Pumpen- und Speichereinheit 14 umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel einen Vorratsbehälter 15 für Hydrauliköl, eine Pumpe 16 zur Förderung desselben sowie einen Elektromotor 17 zum Antreiben der Pumpe 16.
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Beim erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug ist im Bereich der Vorderachse nicht nur das hydraulische Lenkgetriebe 10, sondern vielmehr auch eine elektromotorische Antriebseinheit 18 verbaut, wobei auf jedes Rad der Vorderachse vorzugsweise ein separater Elektromotor der elektromotorischen Antriebseinheit 18 einwirkt. Die elektromotorische Antriebseinheit 18 ist beidseitig im Bereich der Vorderachse über Aufnahmeelemente 19 an einer Karosseriestruktur befestigt, wobei eine Vorderachse als Einheit mit dem an derselben verbauten Lenkgetriebe 10 und der an derselben verbauten, elektromotorischen Antriebseinheit 18 in ein Kraftfahrzeug verbaut wird.
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5 kann entnommen werden, dass dann, wenn eine Vorderachse mit an derselben verbautem Lenkgetriebe 10 und an derselben verbauter, elektromotorischer Antriebseinheit 18 in einem Kraftfahrzeuge eingebaut wird, an einer Seite der Vorderachse eines der Aufnahmeelemente 19 den Zugang zur Ventileinheit 11 des hydraulischen Lenkgetriebes 10 versperrt.
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Beim erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug sind die Hydraulikleitungen, die zwischen dem hydraulischen Lenkgetriebe 10 und der Pumpen- und Speichereinheit 14 verlaufen, aus mindestens zwei Teilleitungen zusammengesetzt. So wird die Vorlaufleitung 12 von einer ersten Teilleitung 20 und einer zweiten Teilleitung 21 gebildet. Die Rücklaufleitung 13 wird ebenfalls von einer ersten Teilleitung 22 und einer zweiten Teilleitung 23 gebildet. Die ersten Teilleitungen 20, 22 der Hydraulikleitungen 12, 13 verlaufen jeweils in Richtung auf die Ventileinheit 12 des Lenkgetriebes 10. Die zweiten Teilleitungen 21 und 23 der Hydraulikleitungen 12, 13 verlaufen jeweils in Richtung auf die Pumpen- und Speichereinheit 14.
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Die jeweiligen Teilleitungen, also die Teilleitungen 20 und 21 der Vorlaufleitung 12 sowie die Teilleitungen 22 und 23 der Rücklaufleitung 13 sind an Trennstellen 24, 25 miteinander gekoppelt. Die Trennstellen 24, 25, an welchen die jeweiligen Teilleitungen miteinander gekoppelt sind, sind in einem Bereich eines an der Vorderachse ausgebildeten Radkasten positioniert, der bei montierter elektromotorischer Antriebseinheit 18 vom jeweiligen Radkasten aus gut zugänglich ist.
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Die ersten Teilleitungen 20, 22 von Vorlaufleitung 12 und Rücklaufleitung 13 sind zusammen mit dem hydraulischen Lenkgetriebe 10 und der Antriebseinheit 18 an der Vorderachse vormontiert und werden mit denselben als Einheit im Kraftfahrzeug montiert.
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Erst anschließend wird diese Einheit über die zweiten Teilleitungen 21 und 23 mit der Pumpen- und Speichereinheit 14 gekoppelt, nämlich an den Trennstellen 24 und 25, die, wie bereits ausgeführt, von einem der Radkästen aus gut zugänglich sind.
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Im bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Trennstellen 24 und 25 von Vorlaufleitung 12 und Rücklaufleitung 13 einem der Aufnahmeelemente 19 zugeordnet, über welche insbesondere die an der Vorderachse montierte, elektromotorische Antriebseinheit 18 an der Karosseriestruktur des Kraftfahrzeugs befestigt ist.
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So kann insbesondere 3, 4 und 5 entnommen werden, dass die Trennstellen 24 und 25 zwischen den Teilleitungen von Vorlaufleitung 12 und Rücklaufleitung 13 einem Abschnitt 26 eines Aufnahmeelements 19 zugeordnet ist, wobei mit diesem Abschnitt 26 des Aufnahmeelements 19 ein Adapterelement 27 sowie ein Niederhalteelement 28 zusammenwirkt. Das Adapterelement 27 nimmt aneinander grenzende Enden der ersten Teilleitungen 20 bzw. 22 und zweiten Teilleitungen 21 bzw. 23 von Vorlaufleitung 12 und Rücklaufleitung 13 auf, wobei die vom Adapterelement 19 aufgenommenen Enden der aneinandergrenzenden Teilleitungen mithilfe des Niederhalteelements 28 zusammengehalten bzw. gekoppelt und über das Adapterelement 27 mit dem Abschnitt 26 des Aufnahmeelements 19 verbunden sind.
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Gemäß 5 ist dabei dem einzigen Niederhalteelement 28 eine einzige Befestigungsschraube 29 zugeordnet, über die das einzige Niederhalteelement 28 am einzige Adapterelement 27 und das Adapterelement 27 am Abschnitt 26 des Aufnahmeelements 19 befestigt ist.
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Die Aufnahmeelemente 19, über die insbesondere die elektromotorische Antriebseinheit 18 mit der Karosseriestruktur verschraubt ist, sind vorzugsweise aus einem biegeelastischen, metallischen Werkstoff gefertigt, so zum Beispiel aus Stahl. Das Adapterelement 27 ist vorzugsweise aus Aluminium gefertigt. Beim Niederhalteelement 28 und bei der Befestigungsschraube 29 handelt es sich insbesondere um Bauteile um Stahl.