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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung von Stangen- oder Rohrmaterial oder Einlegeteilen zur Herstellung von rotationssymmetrischen, wenigstens einen axialen Konturabschnitt aufweisende Werkstücken gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung einer Schleifscheibe bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ein solches Verfahren ist aus
EP 0 274 497 B1 bekannt. Dort wird mit einem ersten Profilabschnitt einer Schleifscheibe eine Grobprofilierung eines stangenförmigen Werkstücks durchgeführt. Das so grobprofilierte Werkstück wird aus der Werkstückhalterung axial vorgeschoben, so dass ein zweiter Profilabschnitt der Schleifscheibe eine Feinprofilierung und damit Fertigstellung der Kontur des Werkstückes durchführen kann. Ein dritter, vorderster Abschnitt der Schleifscheibe sorgt für eine Abtrennung des Werkstückes vom verbleibenden Stangenmaterial.
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Ein anderes Verfahren ist aus der
DE 103 48 410 A1 bekannt, bei dem durch eine Zustellbewegung ein Trennscheibenabschnitt der Schleifscheibe in Eingriff mit einem Stangen- oder Rohrmaterial kommt, um eine Stirnfläche herzustellen oder ein zuvor bearbeitetes Werkstücks abzustechen. In einem weiteren Bearbeitungsschritt wird nach dem Erreichen oder zumindest geringfügig Überfahren einer Rotationsachse des Stangen- oder Rohrmaterials durch den Trennscheibenabschnitt durch eine weitere Zustellbewegung ein Profilierungsscheibenabschnitt der Schleifscheibe am Stangen- oder Rohrmaterial in Eingriff gebracht, um die Endform des Werkstücks herzustellen.
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Nachteilig an diesen bekannten Verfahren ist, dass die Herstellung der Endform des Werkstücks, also der Kontur durch den Profilierungsscheibenabschnitt der Schleifscheibe in Fällen, in denen die herzustellende Kontur große Niveauunterschiede aufweist, aufgrund des erforderlichen hohen Materialabtrags zu kurzen Standzeiten führt bzw. nur geringe Zustellgeschwindigkeiten erlaubt, die ihrerseits lange Prozesszeiten bedingen. Aufgabe der Erfindung ist es, ein gegenüber dem bekannten Verfahren verbessertes Verfahren anzugeben, das insbesondere die Herstellung von Konturen mit großen Niveauunterschieden bei langen Standzeiten und gleichzeitig kurzen Prozesszeiten bzw. Taktzeiten erlaubt.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Die erfindungsgemäße Lösung sieht im Wesentlichen vor, dass in einem Bearbeitungsschritt des Werkstücks mittels des Trennscheibenabschnitts nicht nur ein Abtrennen des Werkstückes, sondern auch eine Grobprofilierung des Werkstücks durchgeführt wird. Die Grobprofilierung erfolgt dabei durch mehrfaches, radiales Stechschleifen.
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Erfindungsgemäß übernimmt damit der Trennscheibenabschnitt der Schleifscheibe im Sinne einer Schruppscheibe den Großteil an Zerspanungsleistung, wodurch zum einen eine die Taktzeit bzw. Prozesszeit verkürzende hohe Zerspanungsleistung möglich ist, und andererseits der Profilierungsscheibenabschnitt entlastet wird und dadurch längere Standzeiten erzielbar sind. Die Entlastung des Profilierungsscheibenabschnitts ergibt sich dadurch, dass nur noch ein Schlichten der zuvor grob hergestellten Konturabschnitte des Werkstücks erforderlich ist. Damit kann zur Stangen- oder Rohrbearbeitung als auch zur Bearbeitung von Einlegeteilen ein effektives Hochgeschwindigkeits- bzw. Hochleistungsschleifverfahren realisiert werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird die Grobprofilierung als axiales und/oder radiales Stechschleifen durchgeführt, wodurch eine hohe Zerspanungsleistung erzielbar ist.
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Besonders vorteilhaft ist es gemäß einer Weiterbildung der Erfindung, wenn die Schleifscheibe mehrere Profilierungsscheibenabschnitte aufweist, die jeweils an Konturabschnitte des Werkstücks angepasst sind, wobei die Konturen der jeweiligen Konturabschnitte des Werkstücks in gesonderten Bearbeitungsschritten erzeugt werden. Damit vereinfacht sich bspw. die Herstellung einer komplizierten Endform eines Konturabschnitts des Werkstücks, indem diese Endform in mehreren Bearbeitungsschritten, bspw. mittels zwei Profilierungsscheibenabschnitten erzeugt werden.
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Eine besonders vorteilhafte Serienherstellung von identischen Werkstücken aus einem Stangen- oder Rohrmaterial ergibt sich gemäß einer Weiterbildung der Erfindung, indem
- a) zur Herstellung von mehreren Werkstücken das Stangen- oder Rohrmaterial beidseitig in einem Arbeitsraum eingespannt wird,
- b) in einem Bearbeitungsschritt eine Grobprofilierung eines Stangen- oder Rohrabschnitts mittels des Trennscheibenabschnitts der Schleifscheibe durchgeführt wird,
- c) anschließend der bearbeitete Stangen- oder Rohrabschnitt mittels des Trennscheibenabschnittes von dem Stangen- oder Rohrmaterial abgetrennt wird,
- d) zur Herstellung eines Werkstücks aus dem abgetrennten Stangen- oder Rohrabschnitt eine weitere Grobprofilierung und/oder eine Endprofilierung entsprechend der Kontur eines Konturabschnitts des Werkstücks durchgeführt wird,
- e) in weiteren Bearbeitungsschritten zur Herstellung eines weiteren Werkstücks aus dem unbearbeitete Stangen- oder Rohrmaterial eine Grobprofilierung mittels des Trennscheibenabschnitts und anschließend mittels des wenigstens einen Profilierungsscheibenabschnitts die Kontur des Konturabschnittes erzeugt wird, und
- f) zur Herstellung weiterer Werkstücke mit dem Verfahrensschritt a) fortgefahren wird.
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Da in aufeinanderfolgenden Bearbeitungsschritten sowohl eine Grobprofilierung als auch ein Abstechen bzw. Abtrennen eines bearbeiteten Stangen- oder Rohrmaterials mit dem gleichen Werkzeug, nämlich mit dem Trennscheibenabschnitt der Schleifscheibe durchgeführt wird, sind nur kurze Zustellwege zur Durchführung des Trennens und des Schruppens erforderlich, wodurch sich die Taktzeiten bzw. Prozesszeiten verkürzen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die die Endprofilierung gemäß des Verfahrensschritts d) und die Bearbeitungsschritte gemäß des Verfahrensschrittes e) gleichzeitig durchgeführt werden, wodurch sich eine erhebliche Verkürzung der Taktzeiten bzw. der Prozesszeiten ergeben. Dabei ist es vorzugsweise zur Anpassung der Grobprofilierung an die Kontur des Konturabschnitts des Werkstücks vorteilhaft, wenn noch vor der Endprofilierung eine Grobprofilierung mittels des Trennscheibenabschnitts durchgeführt wird.
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Um die erhebliche Verkürzung der Taktzeiten bzw. der Prozesszeiten zu erzielen ist es gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erforderlich, die Endprofilierung mittels einer weiteren Schleifscheibe durchzuführen. Dabei weist diese weitere Schleifscheibe vorzugsweise wenigstens einen der Kontur eines Konturabschnitts des Werkstücks entsprechenden Profilierungsscheibenabschnitt auf.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist die Schleifscheibe mehrere Profilierungsscheibenabschnitte auf, mit denen jeweils eine Kontur eines Konturabschnitts des Werkstücks erzeugt wird. Damit können mit ein und demselben Werkzeug komplizierte Konturen erzeugt werden.
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Besonders vorteilhaft ist es gemäß einer Weiterbildung der Erfindung den Trennscheibenabschnitt der Schleifscheibe als Schruppscheibe auszubilden.
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Die zur Wiederverwendung bei einem derartigen Verfahren vorgesehene Schleifscheibe weist wenigstens einen Trennscheibenabschnitt und wenigstens einen Profilierungsscheibenabschnitt auf.
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Dabei ist vorzugsweise die Schleifscheibe mit einem Grundkörper ausgebildet, der zur Bildung wenigstens eines Profilierungsscheibenabschnitts im Umfangsbereich einen ringförmigen Schleifbelag aufweist, wobei der Trennscheibenabschnitt als scheibenförmiger Einsatz austauschbar mit dem Grundkörper verbunden ist.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist im gesamten Umfangsbereich des Trennscheibenabschnitts oder nur in einem Teilbereich des Umfangsbereichs des Trennscheibenabschnitts ein ringförmiger Schleifbelag angeordnet.
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Vorzugsweise sind die Schleifbeläge als CBN- oder Diamantbelag ausgebildet.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren ausführlich beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Darstellung eines mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Werkstücks,
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2–13 schematische Darstellungen der Bearbeitungsschritte zur Herstellung des Werkstücks gemäß 1 aus Stangenmaterial als Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
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14–19 schematische Darstellungen der Bearbeitungsschritte zur Herstellung des Werkstücks gemäß 1 aus einem Einlegeteil als weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Das aus einem Stangenmaterial 10 erfindungsgemäß hergestellte rotationssymmetrische Werkstück 1 gemäß 1 weist eine äußere Kontur auf, die sich aus verschiedenen Konturabschnitten 2 bis 7 zusammensetzt. Ein mittlerer Abschnitt 7 des Werkstücks 1 besteht aus einem unbearbeiteten Stangenabschnitt, an den sich beidseitig jeweils mehrere Konturabschnitte 2 bis 6 anschließen. Ein Ende bildet ein zylinderförmiger Konturabschnitt 2, der von einem kalottenförmigen Konturabschnitt 3 abgeschlossen wird. Das gegenüberliegende Ende zeigt ebenfalls mehrere Konturabschnitte 4, 5 und 6. Der Konturabschnitt 4 formt die Stirnfläche mit einer Anfasung, der Konturabschnitt 5 beschreibt eine zylindrische Form, auf deren Mantelfläche als weiterer Konturabschnitt 6 eine Nut umläuft.
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Im Folgenden werden nun die Bearbeitungsschritte bei der Herstellung eines solchen Werkstücks 1 anhand der 2 bis 13 erläutert.
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In diesen 2 bis 13 sind Zuführ- und Spannvorrichtungen 40 und 41 einer nicht näher dargestellten Vorrichtung gezeigt, mit der Stangenmaterial 10 beidseitig eingespannt wird. Diese Vorrichtung umfasst mehrere Antriebe, um die Spannvorrichtungen 40 und 41 als auch eine Schleifspindel, die eine Schleifscheibe 20 als auch eine weitere Schleifscheibe 30 trägt, anzutreiben. Zusätzlich ist eine Steuervorrichtung (nicht dargestellt) zur Einstellung einzelner Prozessparameter vorhanden, um einen vollautomatischen Fertigungsprozess der Werkstücke 1 als Serienfertigung ablaufen zu lassen.
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Die in den 2 bis 13 dargestellte Schleifscheibe 20 weist mehrere Profilierungsscheibenabschnitte 22, 23 und 24 und einen Trennscheibenabschnitt 21 auf. Eine weitere Schleifscheibe 30 ist ebenfalls mit mehreren Profilierungsscheibenabschnitten 31 und 32 ausgebildet. Die Profilierungsscheibenabschnitte 22, 23 und 24 als auch der Trennscheibenabschnitt 21 der Schleifscheibe 20 sind auf einem gemeinsamen Grundkörper 25 ausgebildet, wobei die Profilierungsscheibenabschnitte 22, 23 und 24 einen CBN-Belag oder einen Diamant-Belag bilden. Der Trennscheibenabschnitt 21 weist ebenfalls am Umfang einen CBN-Belag oder einen Diamant-Belag 21a auf. Dieser Trennscheibenabschnitt 21 ist an den Grundkörper 25 montiert, um eine einfache Austauschbarkeit zu gewährleisten. in gleicher Weise ist auch die weitere Schleifscheibe 30, jedoch ohne einen Trennscheibenabschnitt aufgebaut.
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Die 2 bis 13 zeigen die laufende Serienherstellung des in 1 dargestellten Werkstücks 1, bei dem die beiden Enden mit den Konturabschnitten 2 und 3 bzw. 4, 5 und 6 jeweils in einem separaten Herstellungsprozess erzeugt werden. Daher wird in 2 ein in einem ersten Herstellungsprozess bearbeitetes freies Ende des Stangenmaterials 10 mit den Konturabschnitten 4 bis 6 von der Spannvorrichtung 41 aufgenommen und ein zweiter Herstellungsprozess zur Herstellung der Kontur entsprechend den Konturabschnitten 2 und 3 eines im Folgenden mit dem Bezugszeichen 1' bezeichneten Werkstücks begonnen.
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Das Stangenmaterial 10 wird rotierend angetrieben und der Trennscheibenabschnitt 21 mit einer Zustellbewegung in Richtung des Pfeils P in Eingriff mit dem Stangenmaterial 10 gebracht, wie dies in den 3 bis 7 dargestellt ist, um so schrittweise ein radiales Stechschleifen mittels des CBN- oder Diamant-Belags 21a des Trennscheibenabschnitts 21 durchzuführen. Dabei übernimmt dieser Trennscheibenabschnitt 21 als Schruppscheibe ein Großteil der Zerspanungsleistung zur Grobprofilierung entsprechend der Kontur der Konturabschnitte 2 und 3 des herzustellenden Werkstücks 1' gemäß 1.
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Mit den beiden Bearbeitungsschritten gemäß den 3 und 4 wird die zylindrische Kontur des Konturabschnitts 2, der sich an den unbearbeiteten Abschnitt 7 des Werkstücks 1' anschließt grob profiliert. Mit dem daran anschließenden Bearbeitungsschritt gemäß 5 erfolgt bereits der Beginn der Grobprofilierung der Kontur entsprechend des Konturabschnitts 3 des herzustellenden Werkstücks 1' gemäß 1, da in diesem Bearbeitungsschritt das Stangenmaterial 10 auf einen kleineren Durchmesser im Vergleich zu den Bearbeitungsschritten gemäß den 3 und 4 geschruppt wird (vgl. 6). In dem Bearbeitungsschritt gemäß 6 erfolgt ein Abstechvorgang, vorzugsweise bei rotierendem Stangenmaterial 10. Dabei erfolgt wieder eine Zustellbewegung in Richtung des Pfeils P (1) bis entsprechend 6 der Trennscheibenabschnitt 21 die Rotationsachse 11 des Stangenmaterials 10 erreicht oder geringfügig überschritten hat, jedoch ohne dass die Profilierungsscheibenabschnitte 22, 23 und 24 in Eingriff mit dem Stangenmaterial 10 kommen. Anschließend erfolgt die Fortführung der Grobprofilierung des Werkstücks 1' gemäß der Kontur entsprechend des Konturabschnitts 3, bei dem das Stangenmaterial 10 gegenüber dem letzten Grobprofilierungsschritt nach 5 auf einen noch kleineren Durchmesser geschruppt wird, um eine grobe Profilierung entsprechend des kalottenförmigen Endes des Konturabschnitts 3 zu erstellen.
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Gemäß 8 beginnt in einem weiteren Herstellungsprozess die Profilierung des nun freien Endes des Stangenmaterials 10 zur Fertigung des nächsten Werkstücks 1'', genauer der Kontur entsprechend der Konturabschnitte 4, 5 und 6 und gleichzeitig die Erzeugung der Endform der Konturabschnitte 2 und 3 des in der Spannvorrichtung 41 einseitig eingespannten Werkstücks 1' mittels der weiteren Schleifscheibe 30.
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Hierzu wird die Spannvorrichtung 41 zur Vergrößerung des Abstandes zur Spannvorrichtung 40 axial verfahren, um einen Arbeitsraum für die weitere Schleifscheibe 30 zu schaffen. Gleichzeitig beginnt die Grobprofilierung des Werkstücks 1'' mittels des Trennscheibenabschnitts 21 durch schrittweises radiales Stechschleifen zur Erzeugung einer dem Konturabschnitt 5 entsprechenden Grobkontur, wie in den 8 und 9 dargestellt ist. Mit diesem Schruppen wird ein Großteil der zur Erstellung der Grobkontur gemäß dem Konturabschnitt 5 erforderlichen Zerspanungsleistung von diesem als Schruppscheibe verwendeten Trennscheibenabschnitt 21 übernommen.
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Mit dem in 9 gezeigten radialen Stechschleifen mittels des Trennscheibenabschnitts 21 wird gleichzeitig mittels des Profilierungsscheibenabschnitts 31 der weiteren Schleifscheibe 30 ein Schlichten der geschruppten Umfangsfläche zur Herstellung der Endform entsprechend des Konturabschnitts 2 des Werkstücks 1' durchgeführt. Dieser Schlichtvorgang wird im nachfolgenden Bearbeitungsschritt gemäß 10 fortgeführt, bei dem mittels des Profilierungsscheibenabschnitts 32 der Schleifscheibe 30 die kalottenförmige Endform entsprechend des Konturabschnitts 3 des Werkstücks 1' durchgeführt wird. Mit diesem Bearbeitungsschritt ist das Werkstück 1' fertiggestellt.
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Mit dem Bearbeitungsschritt gemäß 10 beginnt die Herstellung der Endform des bisher grob profilierten Konturabschnitts 5 des Werkstücks 1''. Hierzu wird zunächst mittels des Profilierungsscheibenabschnitts 22 der Schleifscheibe 20 die Stirnseite und die zugehörige Kante des freien Endes des Stangenmaterials 10 zur Herstellung der Kontur entsprechend des Konturabschnitts 4 geschlichtet und profiliert.
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In dem Bearbeitungsschritt gemäß 11 wird die weitere Schlichtscheibe 30 in ihre Ausgangsstellung zurückgefahren und die Herstellung der Endform des Werkstücks 1'' fortgesetzt. Hierzu wird mittels des Profilierungsscheibenabschnitts 23 der Schleifscheibe 20 die zylindrische Kontur entsprechend des Konturabschnitts 5 in die Endform profiliert und geschlichtet.
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Mit einem letzten Bearbeitungsschritt gemäß 12 wird mittels des Profilierungsscheibenabschnitts 24 die letzte Kontur gemäß des Konturabschnitts 6 erzeugt, wodurch die Endform des von den Konturabschnitten 4, 5 und 6 definierten Kontur fertiggestellt ist. Mit diesem letzten Bearbeitungsschritt wird auch das fertiggestellte Werkstück 1' von der Spannvorrichtung 41 ausgeworfen.
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Da an dem Werkstück 1'' noch das dem Abschnitt 7 gegenüberliegende Ende profiliert werden muss, wird gemäß 13 von der Spannvorrichtung 41 der aus der Spannvorrichtung 40 ragende Teil des Abschnitts 7 erfasst und das Stangenmaterial 10 aus der Spannvorrichtung 40 gezogen, bis ein Zustand gemäß 2 erreicht ist, so dass nun gemäß 3 der Herstellungsprozess zur Profilierung des Werkstücks 1'' entsprechend den Konturabschnitten 2 und 3 wiederholt wird.
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Der Herstellungsprozess von Werkstücken 1 mit einem unbearbeiteten Stangenmaterial wird mit einem Bearbeitungsschritt gemäß 8 begonnen, bei dem zunächst das Stangenmaterial 10 nur in der Spannvorrichtung 40 einseitig eingespannt ist.
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In dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel erfolgt die Grobprofilierung mittels des Trennscheibenabschnitts 21 durch radiales Stechschleifen. Daneben ist es auch möglich, diese Grobprofilierung mittels axialen Stechschleifen als auch mittels Pendelschleifen durchzuführen.
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Die in dem Ausführungsbeispiel beschriebenen Schleifscheiben 20 und 30 rotieren als Schrupp- und Schlichtscheibe auf einer gemeinsamen Schleifspindel. Falls erforderlich, können auch mehr als zwei solcher Schleifscheiben als unterschiedliche Werkzeugarten auf einer gemeinsamen Schleifspindel vorgesehen werden.
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Die 14 bis 19 zeigen die Bearbeitungsschritte zur Herstellung eines Werkstücks 1 aus einem Einlegeteil 10 anstelle von Stangenmaterial. Hierzu dient entsprechend dem Ausführungsbeispiel gemäß den 2 bis 13 eine Schleifscheibe 20 mit einem als Schruppscheibe ausgeführten Trennscheibenabschnitt 21 und mit Profilierungsscheibenabschnitte 22, 23 und 24. Der Unterschied zu der Schleifscheibe 20 gemäß den 2 bis 13 besteht lediglich darin, dass der Diamant- oder CBN-Belag 21a des Trennscheibenabschnitts 21a nicht wie dort die gesamte Breite am Umfang des Trennscheibenabschnitts 21 einnimmt, sondern, wie in den 14 bis 19 gezeigt, lediglich in einem Teilbereich des Umfangsbereichs derart ausgebildet ist, dass der Schleifbelag 21a stirnseitig nur in Richtung des Einlegeteils 10 in Kontakt mit demselben treten kann.
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Mit dieser Schruppscheibe 21 wird das Einlegeteil 10 vorbearbeitet bzw. grob profiliert, bevor in nachfolgenden Bearbeitungsschritten durch Schlichten mittels den Profilierungsscheibenabschnitten 22, 23 und 24 der Schleifscheibe 20 die Endform des Werkstücks 1 entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel hergestellt wird.
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In den 14 bis 19 ist eine Zuführ- und Spannvorrichtung 40 einer nicht näher dargestellten Vorrichtung gezeigt, mit der das Einlegeteil 10 einseitig eingespannt wird. Diese Vorrichtung umfasst mehrere Antriebe, um die Spannvorrichtung 40 als auch eine Schleifspindel, die die Schleifscheibe 20 mit den dem Trennscheibenabschnitt 21 und den Profilierungsscheibenabschnitten 22, 23 und 24 als Werkzeuge trägt, anzutreiben. Zusätzlich ist eine Steuervorrichtung (nicht dargestellt) zur Einstellung einzelner Prozessparameter vorhanden, um einen vollautomatischen Fertigungsprozess der Werkstücke 1 als Serienfertigung ablaufen zu lassen.
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Des Einlegeteil 10 wird rotierend angetrieben und der Trennscheibenabschnitt 21 mit einer Zustellbewegung in Richtung der Rotationsachse 10 in Eingriff mit dem Einlegeteil 10 gebracht, wie dies in den 15 und 16 dargestellt ist, um so schrittweise ein radiales Stechschleifen mittels des CBN- oder Diamant-Belags 21a des Trennscheibenabschnitts 21 durchzuführen. Dabei übernimmt dieser Trennscheibenabschnitt 21 als Schruppscheibe einen Großteil der Zerspanungsleistung zur Grobprofilierung entsprechend der Kontur des Konturabschnittes 5 des herzustellenden Werkstücks 1 gemäß 1.
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Mit dem Bearbeitungsschritt gemäß 17 beginnt die Herstellung der Endform des bisher grob profilierten Konturabschnitts 5 des Werkstücks 1. Hierzu wird zunächst mittels des Profilierungsscheibenabschnitts 22 der Schleifscheibe 20 die Stirnseite und die zugehörige Kante des freien Endes des Stangenmaterials 10 zur Herstellung der Kontur entsprechend des Konturabschnitts 4 geschlichtet und profiliert.
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In dem Bearbeitungsschritt gemäß 18 wird die Herstellung der Endform des Werkstücks 1 fortgesetzt. Hierzu wird mittels des Profilierungsscheibenabschnitts 23 der Schleifscheibe 20 die zylindrische Kontur entsprechend des Konturabschnitts 5 in die Endform profiliert und geschlichtet.
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Mit einem letzten Bearbeitungsschritt gemäß 19 wird mittels des Profilierungsscheibenabschnitts 24 die letzte Kontur gemäß des Konturabschnitts 6 erzeugt, wodurch die Endform des von den Konturabschnitten 4, 5 und 6 definierten Kontur fertiggestellt ist.
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Wie in dem ersten beschriebenen Ausführungsbeispiel ist es auch möglich, die Grobprofilierung gemäß den 15 und 16 mittels axialen Stechschleifen als auch mittels Pendelschleifen durchzuführen.
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In den beschriebenen Ausführungsbeispielen kommt als Schruppscheibe ausgebildeter Trennscheibenabschnitt 21 metallisch gebundene CBN- oder Diamantwerkzeuge zum Einsatz. Für die als Schlichtscheibe ausgebildeten Profilierungsscheibenabschnitte werden metallisch gebundene, galvanisch gebundene oder keramisch gebundene BCBN- oder Diamantbeläge oder Kombination derselben verwendet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Werkstück
- 1'
- Werkstück
- 1''
- Werkstück
- 2
- Konturabschnitt des Werkstücks 1, 1', 1''
- 3
- Konturabschnitt des Werkstücks 1, 1', 1''
- 4
- Konturabschnitt des Werkstücks 1, 1', 1''
- 5
- Konturabschnitt des Werkstücks 1, 1', 1''
- 6
- Konturabschnitt des Werkstücks 1, 1', 1''
- 7
- unbearbeiteter Abschnitt des Werkstücks 1, 1', 1''
- 10
- Stangen- oder Rohrmaterial oder Einlegeteil
- 11
- Rotationsachse des Stangen- oder Rohrmaterials 10
- 20
- Schleifscheibe
- 21
- Trennscheibenabschnitt der Schleifscheibe 20
- 22
- Profilierungsscheibenabschnitt der Schleifscheibe 20
- 23
- Profilierungsscheibenabschnitt der Schleifscheibe 20
- 24
- Profilierungsscheibenabschnitt der Schleifscheibe 20
- 25
- Grundkörper der Schleifscheibe 20
- 30
- weitere Schleifscheibe
- 31
- Profilierungsscheibenabschnitt der Schleifscheibe 30
- 32
- Profilierungsscheibenabschnitt der Schleifscheibe 30
- 40
- Zuführ- und Spannvorrichtung
- 41
- Zuführ- und Spannvorrichtung