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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befüllen einer Kartusche mit zumindest einem Material, wobei das Material in die Kartusche durch eine Befülleinrichtung eingefüllt und die Kartusche in einer Aufnahmeeinrichtung gehalten wird sowie eine Befüllvorrichtung für zumindest eine Kartusche mit zumindest einer Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme der Kartusche und zumindest einer Befülleinrichtung zum Befüllen der Kartusche.
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Derartige Verfahren und Vorrichtungen zum Befüllen von Kartuschen sind im Stand der Technik bekannt. Hierbei wird sowohl flüssiges als auch viskoses Material in Kartuschen eingefüllt. Die
DE 28 09 846 A1 beschreibt hier beispielsweise eine Abfülleinrichtung für flüssiges Gut mit einer Dosierpumpe, einem unmittelbar mit der Pumpe verbundenen Kolben-Stellmotor, einer Vorrichtung zur Hubbegrenzung des Kolbenmotors und der Pumpe zugeordneten Rückschlagventilen zum Ein - und Auslassen des flüssigen Gutes in und aus der Pumpe in Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung ihres Kolbens. In der Einlassleitung der Pumpe ist ein Absperrorgan zur Unterbrechung der Verbindung zur Quelle des abzufüllenden Gutes vorgesehen.
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Aus der
WO 02/100719 A2 ist eine Dosiervorrichtung in einer Tubenfüllmaschine bekannt, die eine in einem Gehäuse ausgebildete Dosierkammer aufweist mit einer Einlassöffnung und einer Auslassöffnung für ein zu dosierendes Medium. Ferner sind ein verstellbarer Dosierkolben, mittels dessen das Volumen der Dosierkammer verändert werden kann, und eine drehbar im Gehäuse gelagerte Steuerhülse vorgesehen, die zumindest einen Verbindungskanal aufweist, der in einer vorbestimmten Drehposition der Steuerhülse die Einlassöffnung oder die Auslassöffnung mit der Dosierkammer verbindet. Die Steuerhülse weist einen konischen Abschnitt auf, der an einem komplementären konischen Abschnitt der Dosierkammer dichtend angelegt und von diesem abgehoben werden kann.
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Die
EP 0 622 297 A2 offenbart eine Vorrichtung zum Befüllen mit viskosem Material, wobei eine Ableitung mit einem oberen Abschnitt mit einer Zuführkammer für viskoses Material in Verbindung steht. Eine Fluidzuführöffnung, die mit einer Fluideinrichtung in Verbindung steht, ist in einer der Oberflächen einer Versorgungskammer gebildet. Ein Ventil ist in der Versorgungskammer angeordnet, um Fluidströmungen durch vertikales Bewegen einer Ventilstange des Ventils bei Betätigen einer Verschließ- /Öffnungseinrichtung zuzulassen bzw. zu unterbinden. Ferner ist ein Saugport, verbunden mit einer Saugeinrichtung und in Verbindung mit der Ventilstange in einer der Oberflächen der Saugkammer gebildet, und eine Saugleitung zum Ansaugen überschüssigen Fluids ist in der Zuführleitung vorgesehen, so dass viskoses Fluid in Behälter mit einem gleichmäßigen Flüssigkeitniveau abgefüllt werden kann, sogar dann, wenn die Kapazitäten der Behälter nicht dieselben sind.
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Zum Kontrollieren einer Einfüllmenge in einem Behälter ist es ferner aus der
US 5,287,896 A bekannt, einen Stoff in einen Behälter in zumindest einem Einfüllzustand fester Dauer einzufüllen und währenddessen das Einfüllen mit einer vorgesteuerten Strömungsrate unter Verwendung einer vorgesteuerten Schleife mit einem Gewichtsmesselement, einer Gewichtsmessungsprozessoreinheit und einem Strömungsratenkontrollelement zu verbinden. Das Gewicht des Materials in dem Behälter wird nach dem Einfüllen ermittelt und verglichen mit einem Referenzgewicht, wobei das Vorsteuerverhältnis als Funktion einer Differenz zwischen dem Materialgewicht in dem Behälter und dem Referenzgewicht eingestellt wird.
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Aus der
US 5,996,650 A sind ferner eine Flüssigkeitsabfülleinrichtung und ein Verfahren zum Dosieren einer bestimmten Menge an Flüssigkeit in ein Behältnis, basierend auf der Masse der Flüssigkeit bekannt. Eine durch einen Stellmotor angetriebene drehende Verdrängerpumpe wird verwendet, um eine Strömung durch ein Corioliskraft-Massendurchflussmessgerät zu erzeugen, um eine Abschaltfülldüse zu speisen. Hierbei werden Massendurchflussraten von dem Messgerät verwendet, um die Stellmotorpumpdüse zu steuern, um eine präzise Flüssigkeitsfülldosis basierend auf den ermittelten Massen zu erzeugen.
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Aus der
WO 01/05698 A1 geht ebenfalls ein Verfahren zum Befüllen eines Behälters hervor, wobei ein Einfüllelement angeordnet ist, um das Produkt in den Behälter einzufüllen, sobald dieser von einem Kraftsensor getragen wird. Eine Produktströmung wird durch das Befüllelement vorgesehen, wobei wiederholt die Produktströmung zeitlich reguliert wird, startend bei der Zeit, zu der die Strömung angefordert wird. Es wird zu einzelnen ersten und zweiten Lesezeiten ein Signalwert, der durch den Kraftsensor ausgegeben wird, gemessen. Eine durchschnittliche Strömungsrate des Produktes in einem Zeitinterval wird berechnet und zumindest eine berechnete Bewertung oder Auswertung einer Einfüllzeit durchgeführt, basierend auf der berechneten durchschnittlichen Strömungsrate und einem Referenzgewicht. Ein Stoppen der Produktströmung wird angeordnet, sobald die Strömungszeit des Produktes gleich der berechneten Einfüllzeit ist.
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Eine automatisierte Rohrfüllmaschine und ein entsprechendes Füllverfahren unter Verwendung einer Vielzahl von Arbeitsstationen ist aus der
US 5,209,044 A bekannt. Eine Drehscheibe ist vorgesehen, um die Rohre den Arbeitsstationen zuzuführen, und eine zentrale Verarbeitungseinheit ist vorgesehen, um die Implementierung der Arbeitsstationen und das Drehen der Scheibe zu steuern.
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Aus der
US 5,707,212 ist ferner eine Vorrichtung zum präzisen Steuern der Zuleitung von viskosen und nicht viskosen Flüssigkeiten in eine Verpackungsmaschine bekannt. Die präzise Steuerung der Vertikalbewegung eines Kolbens oder einer Reihe von Kolben innerhalb eines zylindrischen Gehäuses einer Verdrängerpumpe zum präzisen Einstellen des Ausgabevolumens einer viskosen oder nicht viskosen Flüssigkeit wird hier beschrieben. Hierbei wird eine lineare Kugelrollspindel, angetrieben durch einen elektronisch gesteuerten Stellmotor verwendet. Ein elektronischer Pulsgenerator als Teil des Stellmotors erzeugt Pulse, die gezählt und verwendet werden, um den Maximalbereich der Kolbenbewegung einzustellen.
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Die
US 5,127,449 A offenbart eine Vorrichtung zum Befüllen von Behältern, wobei eine Lebensmittelfüllpumpe mit einem Ventilelement und einem Pumpenkolben vorgesehen sind, angetrieben durch entsprechende Nockenantriebe. Ein vorgesteuerter Antriebsmotor treibt die Nocken an, wobei die Geschwindigkeit des Pumpenbetriebs unabhängig von einem angeschlossenen Behältertransportband gesteuert werden kann. Die Vorsteuerung der Vorrichtung gestattet es dem Pumpenkolben der Lebensmittelpumpe, während des fortschreitenden Kolbenhubs bei der Behälterbefüllung mit einer im Wesentlichen konstanten Geschwindigkeit betrieben zu werden, während die Pumpzykluszeit selektiv variiert werden kann durch selektives Variieren der Geschwindigkeit des Kolbenrückzugshubs.
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Aus der
AT 347 343 B ist ein Verfahren zum Abfüllen von pastösem Gut in Behälter bekannt, bei dem das pastöse Gut aus einem Vorratsbehälter mittels einer Fördereinrichtung über ein mit diesem verbundenes Förderrohr in den Behälter gedrückt wird, wobei das Füllrohr an seinem unteren Ende von einer Ringplatte umgeben ist, deren Außenabmessungen etwas kleiner als die Innenabmessungen des Behälters sind und die vor Beginn des Abfüllvorgangs den Behälterboden überdeckt, wobei sich der Behälter im Verlauf des Abfüllvorgangs relativ zum Füllrohr bewegt und die Relativbewegung zwischen Füllrohr und Behälter bei Erreichen einer bestimmten Guthöhe im Behälter unterbrochen wird. Ferner ist eine Steuereinrichtung für die periodische Betätigung der Fördereinrichtung und für die Steuerung des Abfüllzyklus vorgesehen. Hierbei wird Einfluss auf die Förderpumpe genommen ebenso wie auf eine Strahldüse und einen Verstärker. Der zu befüllende Behälter wird durch den Fülldruck der Förderpumpe abwärts bewegt. Ferner sind Einrichtungen vorgesehen, die sicherstellen sollen, dass auch für den Fall, dass die Abwärtsbewegung des Behälters vom Fülldruck vorgeschrieben wird, ein geeigneter Gegendruck der Anordnung des Kolbens und Arbeitszylinders ausgeübt wird, um die gleichmäßige Füllung des Behälters mit Gut lufteinschlussfrei zu erzielen. Ein Druckminderventil wird dabei so eingestellt, dass im unteren Zylinderraum des Arbeitszylinders entsprechend der abzufüllenden Gutsorte ein ausreichender Gegendruck zum Erzielen einer hohlraumfreien Abfüllung herrscht. Das Druckminderventil ist Teil eines Druckluftnetzes, an das der Kolben angeschlossen ist.
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Die
US 5,785,098 A offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Befüllen von Behältern, hier in Form von Spritzen und Kartuschen. Die Vorrichtung zum Befüllen von Spritzen oder Kartuschen umfasst ein Reservoir mit strömungsfähigem Füllmaterial sowie einen Plunger, der oben auf dem Reservoir angeordnet ist und auf das strömungsfähige Material in dem Reservoir eine Druckkraft ausüben kann. Der Plunger umfasst zumindest eine Auslassöffnung in Form eines Kanals, an dem die Spritze oder Kartusche angeschlossen werden kann. Auf den Plunger kann eine Druckkraft ausgeübt werden, um durch die Auslassöffnungen strömungsfähiges Material in die Spritze bzw. Kartusche einströmen zu lassen. Hierbei bewirkt das Betätigen eines Zylinders das Bewegen des Plungers. Der bzw. die Zylinder sind Pneumatikzylinder, die durch Druckluft betätigt werden, wobei die durch die Druckluftzylinder auf den Plunger ausgeübte Kraft in Abhängigkeit von der Viskosität des Materials innerhalb des Reservoirs gesteuert wird.
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Bekannt sind ferner Befüllvorrichtungen, bei denen bzgl. der Kartusche bzw. ihrer Aufnahmeeinrichtung ein voreingestellter statischer Gegendruck dem einströmenden Material entgegengesetzt wird. Hierdurch kann es vorkommen, dass einströmendes Material mit schwankender Viskosität entweder zum Einschluss von Luft aufgrund eines zu niedrigen Gegendrucks oder zu einem Herausquellen überschüssigen Materials aufgrund eines zu hohen Gegendrucks führt. Im ersten Falle entstehen Lufteinschlüsse in dem in die Kartusche eingefüllten Material, die inakzeptabel sind, da sie mit dem Material in der Kartusche reagieren und somit unbrauchbar werden kann. In letzterem Falle ist ein häufiges Säubern des Auslassrohres für das Material erforderlich, was zeit- und somit kostenintensiv ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Befüllvorrichtung zum Befüllen einer Kartusche mit zumindest einem Material vorzusehen, wobei bei der Befüllung der Kartusche mit insbesondere viskosem Material gleich bleibend optimale Befüllbedingungen geschaffen werden und insbesondere das Einschließen von Luft möglichst wirkungsvoll vermieden wird.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Befüllen einer Kartusche nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass zum Vermeiden von Lufteinschlüssen in dem in die Kartusche eingefüllten Material der Befüllvorgang der Kartusche basierend auf an dieser und/oder der Aufnahmeeinrichtung während des Befüllens der Kartusche angreifender oder angreifenden Gegendruckkräften geregelt wird. Für eine Befüllvorrichtung für zumindest eine Kartusche nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6 wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass eine Regelungseinrichtung zum Regeln der Relativbewegung von Kartusche und in die Kartusche bei dem Befüllvorgang einströmendem Material oder zum Regeln der Bewegung der Kartusche und ein Servomotor als Antriebseinrichtung zum Verfahren der Aufnahmeeinrichtung der Kartusche vorgesehen sind, wobei die Regelung unter Berücksichtigung eines an dem Servomotor anstehenden Drehmoments erfolgt. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Dadurch werden ein Verfahren und eine Befüllvorrichtung zum Befüllen einer Kartusche geschaffen, mit denen es möglich ist, Lufteinschlüsse in dem in die Kartusche eingefüllten Material sowie ein übermäßiges Befüllen mit der Folge einer Verschmutzung eines Auslassrohres zu vermeiden. Beim Eindrücken des Materials in die Kartusche können durch das Vorsehen der Regelung bzw. Regelungseinrichtung die dem in die Kartusche einströmenden Material durch die Kartusche bzw. deren Aufnahmeeinrichtung entgegen gerichteten Gegendruckkräfte der jeweiligen Abfüllsituation, insbesondere unterschiedlicher Viskosität des Materials aufgrund von Temperaturschwankungen, angepasst und nachgeregelt werden. Entsprechend kann die Verfahrgeschwindigkeit der Kartusche bzw. der Aufnahmeeinrichtung für diese und/oder der Befülldruck bzw. die Befüllgeschwindigkeit entsprechend variiert werden. Durch das Regeln des Verfahrwegs bzw. der Verfahrgeschwindigkeit der Kartusche und/oder von deren Aufnahmeeinrichtung lässt sich ein besserer bzw. höherer Durchsatz mit einem besseren Ergebnis erzielen als dies bei den Verfahren und Befüllvorrichtungen des Standes der Technik, wie sie insbesondere vorstehend erwähnten sind und bei denen insbesondere ein statischer Gegendruck voreingestellt wird, der Fall ist.
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Vorteilhaft wird die dem in die Kartusche einströmenden Material entgegen gerichtete Gegendruckkraft abgefragt und der Befüllvorgang unter Berücksichtigung von dieser unter Variieren der Relativbewegung von Kartusche bzw. Aufnahmeeinrichtung mit eingelegter Kartusche und Befülleinrichtung bzw. ausströmendem Material geregelt. Durch die Varianz der Bewegung kann ein optimales Einfüllergebnis und zugleich ein höherer Durchsatz an einzufüllendem Material ermöglicht werden. Zum Ermitteln der durch die Kartusche dem in diese einströmenden Material entgegengesetzten Gegendruckkraft ist vorteilhaft zumindest ein Sensorelement vorgesehen, insbesondere dieses von einem Servomotor umfasst.
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Eine Antriebseinrichtung der Aufnahmeeinrichtung der Kartusche kann in Abhängigkeit von der Gegendruckkraft angesteuert werden zum Variieren der Verfahrgeschwindigkeit der Kartusche. Somit wird durch eine unterschiedliche Verfahrbewegung der Kartusche bzw. der Aufnahmeeinrichtung der Kartusche, das Auftreten von Luft in dem einzufüllenden Material vermieden. Die Antriebseinrichtung steuert entsprechend die Bewegung der Aufnahmeeinrichtung der Kartusche und somit der Kartusche selbst mit einer solchen Geschwindigkeit, dass Lufteinschlüsse in dem fertig eingefüllten Material in der Kartusche möglichst nicht auftreten können. Grundsätzlich kann in Abhängigkeit von der ermittelten Gegendruckkraft auch die Befüllgeschwindigkeit bzw. der Befülldruck des in die Kartusche einzufüllenden Materials variiert werden.
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Als besonders vorteilhaft erweist es sich, die Gegendruckkraft über das an der Antriebseinrichtung anstehende Drehmoment rückzukoppeln. Hierbei kann weiter vorteilhaft das an der Antriebseinrichtung anstehende Drehmoment abgefragt und der Befüllvorgang unter Berücksichtigung dieses Drehmoments geregelt oder die Verfahrgeschwindigkeit der Aufnahmeeinrichtung für die Kartusche angepasst werden. Da das Drehmoment an der Antriebseinrichtung direkt korreliert mit der Gegendruckkraft, die dem in die Kartusche einströmenden Material entgegengerichtet wird, lässt sich hierüber besonders gut der Abfüllvorgang an die jeweilige Viskosität des einzufüllenden Materials anpassen. Über die Antriebseinrichtung für die Kartusche lässt sich entsprechend dem Ergebnis des abgefragten Drehmoments die Drehgeschwindigkeit variieren, somit die Verfahrgeschwindigkeit der Kartusche. Das in die Kartuschen zu füllende Material kann daher mit einem besonders hohen Durchsatz gefördert werden. Als Antriebseinrichtung eignet sich hier besonders ein Servomotor, der zum Verfahren der Aufnahmeeinrichtung für die Kartusche vorgesehen ist. Der Servomotor ist vorteilhaft geschwindigkeitsregelbar zum Variieren der Verfahr- bzw. Bewegungsgeschwindigkeit der Aufnahmeeinrichtung bzw. der Kartusche. Wie bereits erwähnt, kann über den Servomotor die jeweilige Gegendruckkraft ermittelt werden.
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Zum Ermitteln des Drehmoments der Antriebseinrichtung zum Bewegen der Aufnahmeeinrichtung der Kartusche kann ein Sensorelement im Bereich der Antriebseinrichtung vorgesehen sein, wobei bei Vorsehen eines Servomotors über diesen die Gegendruckkraft bzw. das Drehmoment ermittelt werden können.
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Das Sensorelement kann insbesondere die Gegendruckkraft, die an der Antriebseinrichtung abfragbar ist, ermitteln, wobei basierend auf dieser das Drehmoment errechnet wird. Ferner ist jede beliebige andere Art einer Drehmomentermittlung auf elektronischem oder sensorlosem Weg möglich. In jedem der Fälle wird die Gegendruckkraft über das Drehmoment der Antriebseinrichtung rückgekoppelt. Über die Drehmomentabfrage an der Antriebseinrichtung, insbesondere am Servomotor ist somit eine Regelung der Bewegung der Aufnahmeeinrichtung der Kartusche und/oder der Befüllgeschwindigkeit und des Befülldrucks beim Befüllen der Kartusche mit einem insbesondere viskosen Material unter Vermeiden des Einschlusses von Luft und somit mit einem besseren Durchsatz an einzufüllendem Material möglich.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im Folgenden ein Ausführungsbeispiel von dieser näher anhand der Zeichnung beschrieben. Diese zeigt in:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Befüllvorrichtung zum Befüllen einer Kartusche.
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1 zeigt eine perspektivische Detailansicht einer Befülleinheit 10 einer Befüllvorrichtung 1. Die Befülleinheit umfasst eine Befülleinrichtung 11 mit einem Ausgaberohr 12, angeschlossen an ein Zuleitungssystem 13 zum Zuführen von insbesondere viskosem Material, das in eine Kartusche 2 eingefüllt werden soll.
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Eine solche Kartusche 2 ist mit Abstand zu dem vorderen Ende des Ausgaberohres 12 in längsaxial fluchtender Anordnung zu diesem in 1 gezeigt. Die Kartusche 2 wird aufgenommen in einer Aufnahmeeinrichtung 14. Diese umfasst eine untere Aufnahme 15 sowie eine obere greiferartige Aufnahme 16. Die beiden Aufnahmen 15, 16 sind über ein gebogenes Verbindungselement 17 miteinander verbunden und translatorisch verfahrbar an einer Schiene 18 gelagert. In 1 ist die Kartusche 2 auf der unteren Aufnahme 15 bereits aufgelagert. Die obere Aufnahme 16 schwebt jedoch noch mit Abstand über der Kartusche und muss zum Befüllen derselben noch abgesenkt werden, um an der Kartusche angreifen und diese zusammenwirkend mit der unteren Aufnahme 15 halten zu können.
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Zum Antrieb der Aufnahmeeinrichtung 14 zum Verfahren entlang der Schiene 18 ist ein Servomotor 19 vorgesehen. Dieser ist in einem Bereich eines Aufnahmeflansches 20 zwischen dem Ausgaberohr 12 und dem Zuleitungssystem 13 bzw. in Verlängerung der Schiene 18 in Verbindung mit einer Antriebsstange 23 zum Verfahren der Aufnahmeeinrichtung 14 entlang der Schiene 18 angeordnet. Über den Servomotor 19 werden die miteinander verbundenen oberen und unteren Aufnahmen 15, 16 und somit die Kartusche 2 in Richtung zu dem Ausgaberohr 12 und von diesem weg bewegt, jeweils parallel ausgerichtet zu diesem, um das Befüllen der Kartusche 2 vorzunehmen. Hierbei wird die Aufnahmeeinrichtung 14 für die Kartusche zunächst so weit in Richtung Ausgaberohr 12 verfahren, dass sie im Wesentlichen vollständig das vorstehende Ausgaberohr ummantelt, so dass zunächst einmal das in der Zeichnungsebene linke Ende der Kartusche, also das bezüglich des Ausgaberohres distale Ende, mit Material gefüllt werden kann, wobei zugleich mit der Ausgabe von Material aus dem Ausgaberohr die Kartusche von diesem weg bewegt wird, um das vollständige Befüllen der Kartusche vornehmen zu können. Aufgrund des motorischen Verfahrens der Kartusche ist im Unterschied zu den bekannten Verfahren, bei denen das ausströmende Material die Kartusche von dem Ausgaberohr weg bewegt, eine geringere Kraft des ausströmenden Materials erforderlich, da keine sog. Losbruchkraft mehr erforderlich ist. Da die in die Kartusche einzufüllenden Materialien eine temperaturabhängig unterschiedliche Viskosität aufweisen, sich dieses auf die auf die Kartusche ausgeübte Kraft beim Einströmen des Materials in diese bemerkbar macht, erfolgt eine Abfrage dieser Kraft bei der Kartusche bzw. des Drehmoments bei der Antriebseinrichtung der Kartusche.
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Bei einem zu geringen Gegendruck der Kartusche gegenüber dem einströmenden Material kann es bei den bekannten Befüllvorrichtungen zu einem Lufteinschluss in dem einströmenden Material kommen, bei einer zu hohen Gegendruckkraft käme es zu einem ungewollten übermäßigen Materialaustritt und somit zu einer außenseitigen Verschmutzung des Ausgaberohres. Zur Regelung der Bewegung der Kartusche dahingehend, dass das Einschließen von Luft in dem in die Kartusche eingefüllten Material und ein ungewollter übermäßiger Materialaustritt und somit eine Verschmutzung des Ausgaberohres 12 vermieden werden, ist eine Regelungseinrichtung 21 vorgesehen. Diese regelt die Verfahrgeschwindigkeit der Aufnahmeeinrichtung 14 der Kartusche 2. Sie kann ggf. auch oder alternativ die Befüllgeschwindigkeit und/oder den Befülldruck des auf Seiten der Befülleinrichtung 11 aus dem Ausgaberohr 12 austretenden Materials regeln.
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Bei der in 1 gezeigten Befüllvorrichtung 1 erfolgt die Feststellung über das Abfragen des an dem Servomotor 19 anliegenden und abfragbaren Drehmoments, das sich bei Ändern der Gegendruckkraft ändert. Die Gegendruckkraft wird über das an dem Servomotor 19 anstehende Drehmoment rückgekoppelt. Zum Ermitteln des an dem Servomotor 19 als Antriebseinrichtung für die Aufnahmeeinrichtung 14 für die Kartusche 2 anliegenden Drehmoments dient der Servomotor ebenfalls. Entsprechend dem ermittelten jeweiligen Istdrehmoment und der Vorgabe eines Solldrehmoments kann die Regelungseinrichtung 21 die Verfahrgeschwindigkeit der Aufnahmeeinrichtung und somit der Kartusche 2 beim Einfüllvorgang ändern und entsprechend dahingehend anpassen, dass ein optimaler Abfüllvorgang erreicht wird. Die Verfahrgeschwindigkeit der Aufnahmeeinrichtung 14 und somit der Kartusche 2 wird entsprechend so angepasst, dass ein ausreichender Gegendruck von der Kartusche gegenüber dem einströmenden Material zum luftfreien Einströmenlassen des Materials vorgehalten wird. Das Befüllergebnis kann somit optimiert werden bei einem zugleich besseren bzw. höheren Durchsatz an in die Kartusche einzufüllendem Material und auch an auf der Befüllvorrichtung befüllten Kartuschen.
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Wie erwähnt, ist es grundsätzlich möglich, dass aufgrund des abgefragten Drehmoments am Servomotor 19 nicht oder nicht nur die Verfahrgeschwindigkeit der Aufnahmeeinrichtung für die Kartusche, also auch der Kartusche selbst, sondern auch die Befüllgeschwindigkeit des durch das Ausgaberohr 12 ausströmenden Materials oder auch der Ausgabedruck bzw. Befülldruck des Materials hier variiert werden.
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Neben den im Vorstehenden beschriebenen und in der Figur gezeigten Ausführungsformen von Befüllvorrichtungen und Verfahren zum Befüllen einer Kartusche mit zumindest einem Material können noch zahlreiche weitere vorgesehen werden, bei denen jeweils zum Vermeiden von Lufteinschlüssen in dem in die Kartusche eingefüllten Material der Befüllvorgang der Kartusche basierend auf an dieser und/oder der Aufnahmeeinrichtung während des Befüllens der Kartusche angreifenden Gegendruckkräften geregelt wird, insbesondere basierend auf einer Drehmomentabfrage an einer Antriebseinrichtung für die Aufnahmeeinrichtung der Kartusche.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Befüllvorrichtung
- 2
- Kartusche
- 10
- Befülleinheit
- 11
- Befülleinrichtung
- 12
- Ausgaberohr
- 13
- Zuleitungssystem
- 14
- Aufnahmeeinrichtung
- 15
- untere Aufnahme
- 16
- obere greiferartige Aufnahme
- 17
- Verbindungselement
- 18
- Schiene
- 19
- Servomotor
- 20
- Aufnahmeflansch
- 21
- Regelungseinrichtung
- 23
- Antriebsstange