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Die Erfindung betrifft die Lagerung einer Schnecke in einem Lenkgetriebe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein entsprechendes Lenkgetriebe und ein damit ausgestattetes Lenksystem gemäß dem Oberbegriff eines der nebengeordneten Ansprüche.
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Insbesondere betrifft die Erfindung die Lagerung einer Schnecke mittels eines Loslagers und eines Festlagers, wobei das Festlager als Schwenklager ausgebildet ist.
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Aus der
WO 9911502 A1 sind eine Lagerung der eingangs genannten Art sowie ein damit ausgestattetes Lenkgetriebe und Lenksystem bekannt. In dem Lenkgetriebe steht eine von einem Elektromotor angetriebene Schnecke in Eingriff mit einem Schneckenrad, das wiederum die Lenksäule oder andere Lenkkraftübertragende Teile unterstützend antreibt. Elektromotor und Lenkgetriebe wirken somit als Servoeinheit. Die Schnecke ist an ihren beiden Wellenenden jeweils in einem Lager, das dort auch als „Stützanordnung” (Englisch: „support assembly”) bezeichnet wird gelagert. Zum einen handelt es sich um ein Festlager, in dem das nicht-freie Wellenende der Schnecke leicht schwenkbar gelagert ist. Die Schwenkbewegung wird durch zwei Platten ermöglicht (s. dort Elemente
201 und
202 in
1), die erhabene Vorsprünge aufweisen. Zum anderen handelt es sich um ein Loslager, in dem das freie Wellenende der Schnecke gelagert ist. Zur Verbesserung des Eingriffs wird das freie Wellenende der Schnecke angefedert. Dazu weist das Loslager eine drehbar gelagerte Exzenterbuchse auf, die mit einer in Drehrichtung wirkenden in Federkraft beaufschlagt wird. Die Federkraft wird dort (s.
3 und
6) durch eine Hebelkonstruktion aufgebracht, die eine Zugfeder aufweist. Diese Konstruktion ist eher aufwendig gestaltet und benötigt viel Bauraum.
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Aus der
EP 1 453 717 B1 ist eine weitere Lagerung der eingangs genannten Art bekannt. Auch dort ist an dem nicht-freien Wellenende der Schnecke ein Festlager vorgesehen, das in Form eines Schwenklagers ausgebildet ist. An dem anderen, freien Wellenende der Schnecke ist ein Loslager vorgesehen. Ein auf das Loslager am freien Wellenende der Schnecke wirkendes Druckstück sorgt für eine radial wirkende Anfederung und somit für einen stets festen Eingriff der beiden Getriebeteile (Schnecke und Schneckenrad). Jedoch benötigt auch das Anbringen eines solchen Druckstücks viel Bauraum.
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Daher ist es Aufgabe der Erfindung, eine Lagerung für die Schnecke in einem Lenkgetriebe so vorzuschlagen, dass die genannten Nachteile in vorteilhafter Weise überwunden werden. Insbesondere sollen eine möglichst einfach zu realisierende und kompakte Konstruktion einer Lagerung, ein damit versehenes Lenkgetriebe und ein damit ausgestattetes Lenksystem bereitgestellt werden.
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Gelöst wird die Aufgabe durch eine Lagerung einer Schnecke mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. des entsprechenden nebengeordneten Anspruchs. Demnach wird die Exzenterbuchse drehbar in einer Führungsbuchse gelagert, wobei ein die Federkraft erzeugendes Federelement innerhalb der Führungsbuchse integriert angeordnet ist und wobei ein erstes Ende des Federelements an der Führungsbuchse und ein zweites Ende des Federelements an der Exzenterbuchse angreift.
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Somit wird eine sehr kompakte Konstruktion aus ineinander gelagerten und federnd miteinander verbundender Buchsen vorgeschlagen, die elastisch bzw. federnd relativ zueinander verdrehbar sind, so dass aufgrund der Exzentrik der mindestens einen Buchse eine angefederte Auslenkung des Lagermittelpunktes des freien Wellenendes der Schnecke erreicht wird. Die Schnecke wird also mit Hilfe der federbelasteten Exzenterbuchse optimal angestellt. Die hier vorgeschlagene Konstruktion umfassend eine Führungsbuchse und eine darin aufgenommene Exzenterbuchse sowie ein darauf einwirkendes Federelement ergibt eine integrale Loslager-Baugruppe, die sehr gut vormontiert werden kann, um dann in der späteren Endmontage schnell und exakt montiert werden zu können.
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Vorzugsweise wird als Federelement eine Triebfeder oder Tangentialfeder eingesetzt, die zusammen mit der Exzenterbuchse in der Führungsbuchse integriert angeordnet ist. Dabei kann das Federelement, insbesondere die Triebfeder oder Tangentialfeder, innerhalb der Lagerung vorgespannt montiert werden, so dass aufgrund der Federkraft die Exzenterbuchse gedreht wird und eine erste Auslenkung der Schnecke radial zum Schneckenrad hin bewirkt. Demzufolge kann die Konstruktion sehr kompakt realisiert und vollständig in das Loslager integriert werden.
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Diese und weitere Vorteile ergeben sich auch aus den Unteransprüchen.
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Demnach ist es von Vorteil, wenn die Lagerung, insbesondere die Führungsbuchse und die Exzenterbuchse, Verriegelungselemente aufweisen, die zum Transport und zur Montage der Lagerung die in der Führungsbuchse angeordnete Exzenterbuchse gegen eine von dem Federelement bewirkte Drehung sichern. In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn die Verriegelungselemente eine, insbesondere in der Führungsbuchse ausgestaltete, axial verlaufende, Längsnut und einen, insbesondere an der Exzenterbuchse ausgebildeten, Nocken umfassen, der beim Transport oder der Montage in der Längsnut gehalten ist. Außerdem können die Verriegelungselemente eine, insbesondere am Innenumfang der Führungsbuchse, umlaufende Nut umfassen, in die beim Betrieb der Lagerung der Nocken beweglich gehalten und geführt wird.
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Auch kann die Führungsbuchse an ihrem äußeren Umfang ein federndes Element, insbesondere eine in radialer Richtung gewellte Wellfeder, aufweisen, mittels der die Führungsbuchse radial gefedert in der Lagerung montiert ist.
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Die Lagerung kann auch so ausgestaltet sein, dass das Festlager mindestens ein in axialer Richtung wirkendes Anschlagelement aufweist, das mit einem elastischen Element versehen ist. In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn das elastische Element aus einem Elastomer gefertigt ist oder einer in axialer Richtung gewellten Wellfeder entspricht. Auch kann, wenn das Festlager ein Wälzlager aufweist, das Wälzlager in axialer Richtung beidseitig gekammert sein mittels beidseitig angeordneter ringförmiger Anschlagelemente.
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Als Federelement kann jede Art von elastischen Elementen eingesetzt werden, sofern sie in die Führungsbuchse integrierbar sind. Das Federelement (z. B. als Triebfeder ausgebildet) bewirkt, dass im Betrieb aufgrund der Federkraft die Exzenterbuchse sich dreht und die Schnecke eine erste Auslenkung radial zum Schneckenrad hin erfährt. Außerdem bewirkt die sich drehende Exzenterbuchse eine zweite Auslenkung der Schnecke parallel zur Achse des Schneckenrades. In diesem Fall kann vorgesehen sein, dass auch die Führungsbuchse exzentrisch ausgebildet ist, so dass die zweite Auslenkung bei Drehung der Exzenterbuchse kompensiert wird.
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Vorgeschlagen wird auch ein Lenkgetriebe mit einer solchen Lagerung, d. h. mit einer Lagerung, bei der die Exzenterbuchse drehbar in einer Führungsbuchse gelagert ist, wobei ein die Federkraft erzeugendes Federelement innerhalb der Führungsbuchse integriert angeordnet ist und wobei ein erstes Ende des Federelements an der Führungsbuchse und ein zweites Ende des Federelements an der Exzenterbuchse angreift. Ebenfalls wird ein Lenksystem vorgeschlagen, das mit einem solchen Lenkgetriebe ausgestattet ist.
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Die Erfindung und die sich ergebenden Vorteile werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Detail beschrieben, wobei auf folgende schematischen Zeichnungen Bezug genommen wird:
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Lagerung einer Schnecke in einem Lenkgetriebe;
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2a–c zeigt in verschiedenen Ansichten den Aufbau eines erfindungsgemäßen Loslagers nach einem ersten Ausführungsbeispiel;
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3a/b veranschaulichen den Aufbau und die Anfederungs-Funktion eines erfindungsgemäßen Loslagers anhand eines zweiten Ausführungsbeispiels;
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4a/b veranschaulichen die Montage und Einbausituation für das Loslager nach 3a/b sowie die Sicherungs-Funktion desselben.
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5a–c zeigen in weiteren Details den Aufbau des Loslagers nach 3a/b bzw. 4a/b;
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6 zeigt die Einbausituation eines erfindungsgemäß mit Anschlagelementen versehenen Festlagers; und
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7a/b zeigt die im Detail den Aufbau der Anschlagelemente nach 6.
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In der 1 ist eine erfindungsgemäße Lagerung in Form eines Schwenklagers dargestellt, das als Lagerung für eine Schnecke 16 im Gehäuse 17 eines Lenkgetriebes dient. Die Lagerung weist an dem freien Wellenende der Schnecke ein Loslager 100 auf. Das nicht-freie und mit einer Motorwelle (angedeutet durch Bezugszeichen M) verbindbare Wellenende der Schnecke 16 ist in einem Festlager 200 gelagert, dass als Schwenklager ausgebildet ist. Somit kann die Schnecke 16 in Richtung Schneckenrad 15 verschwenkt werden, um den Verzahnungs-Eingriff zu verbessern. Auf der Seite des Loslagers 100 wird zur radialen Anfederung Schnecke 16 eine noch nachfolgend genau beschriebene Exzenter-Konstruktion vorgeschlagen, in die ein federndes Element 110 integriert ist. Auf der Seite des Festlagers 200 sind noch später genauer beschriebene Anschlagelemente 211 und 212 vorgesehen, die das axiale Spiel innerhalb der Schwenkkulisse unterbinden und insbesondere einer bei Lastwechseln auftretenden Geräuschentwicklung effektiv entgegenwirken.
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In den 2a bis 2c ist in verschiedenen Ansichten der Aufbau des Loslagers für die Lagerung nach 1 dargestellt. Im weiteren wird auf alle 1 sowie 2a–c Bezug genommen:
Wie insbesondere die 2a–c zeigen, ist das Loslager mit einer Konstruktion aus zwei ineinander gelagerten Buchsen ausgebaut, wobei die äußere Buchse einer Führungsbuchse 108 entspricht, in die eine innere Buchse drehbar aufgenommen ist. Die innere Buchse weist eine Exzentrik auf, d. h. entspricht einer Exzenterbuchse 109, die wiederum das Wälzlager 101 für die Lagerung des freien Wellenendes der Schnecke 16 aufnimmt (s. 1). Somit fallen die Mittenachse der Schnecke 16 und die Mittenachse der Exzenterbuchse 109 zusammen. Bei einem Verdrehen der Exzenterbuchse 109 innerhalb der Führungsbuchse 108 ergibt sich ein Verschieben der Mittenachse, so dass durch Verdrehen der Exzenterbuchse 109 auch eine radiale Bewegung der Schnecke 16 bzw. des Wellenendes hin zum Schneckenrad 15 bewirkt werden kann. Das Verdrehen wird durch ein in die Führungsbuchse 109 integriertes Federelement in Form einer Triebfeder bzw. Tangentialfeder 110 erreicht. Somit kann mittels der hier gezeigten kompakten Konstruktion eine zuverlässige und sehr wirksame radial Anfederung der Schnecke 16 realisiert werden. Die Triebfeder 110 wird vorzugsweise vorgespannt und zusammen mit den Buchsen 108 und 109 in das Getriebegehäuse 17 montiert. Dadurch ergibt sich eine auf das freie Wellenende wirkende Stellkraft, die dafür sorgt, dass die Schnecke 16 stets einen guten Eingriff mit dem Schneckenrad 15 hat, wodurch auch Bauteiletoleranzen und Änderungen aufgrund von Temperaturschwankungen und Materialalterung effektiv kompensiert werden. Der Verzahnungs-Eingriff wird spielfrei und geräuscharm gehalten. Ein Zurückdrehen der Exzenterbuchse 108 wird durch die Triebfeder 110 und auch durch die Selbsthemmung zwischen den beiden Buchsen 108 und 109 verhindert.
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Anhand der 2a und 2c wird besonders deutlich veranschaulicht, dass die Triebfeder 110 mit einem Ende 110A in die Führungsbuchse 109 eingreift und mit dem anderen Ende 110B in die Exzenterbuchse 108 eingreift. Die Triebfeder 110 selbst befindet sich in einem Abschnitt, hier dem hinteren Abschnitt, der Führungsbuchse 109. Axial dazu versetzt befindet sich die Exzenterbuchse 108 in dem anderen, hier dem vorderen, Abschnitt der Führungsbuchse 109. Dadurch wirkt die Triebfeder 110 direkt und sehr effektiv auf die Exzenterbuchse 108, nimmt aber kaum Bauraum in Anspruch. An der Führungsbuchse 109 ist eine Nase bzw. ein Zapfen 109Z angebracht, der in axialer Richtung absteht und in eine im Gehäuse 17 vorgesehene Vertiefung im zusammengebauten Zustand eingreift. Dadurch kann die Konstruktion bei der Montage leicht positioniert und richtig eingebaut werden. Somit stellt die Nase bzw. der Zapfen 109Z sicher, dass die Exzenterbuchse in der richtigen Lage montiert wird. Zudem dient der Zapfen 109Z als Verdrehsicherung für die Führungsbuchse 109 im Gehäuse 17.
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Die Funktionsweise der Konstruktion wird anhand eines weiteren Ausführungsbeispiels beschrieben:
Die 3a zeigt den Aufbau einer abgewandelten Konstruktion, bei der am äußeren Umfang der Führungsbuchse 109 ein Federelement in Form einer Wellfeder 120 angeordnet ist. Diese Wellfeder 120 hat radial sich erstreckende Erhebungen und Senken, die eine in radialer Richtung wirkende Federung bewirken, und den Einbau der Führungsbuchse 109 in das Gehäuse sichert und abfedert. Mit Hilfe der Wellfeder 120 kann ein radiales Grundspiel von etwa 0,1 mm sehr gut ausgeglichen werden. Die Wellfeder drückt das Grundspiel zum Gehäuse und schafft eine Zentrierung des Lagers in der Bohrung. Anstelle einer Wellfeder kann z. B. auch ein O-Ring eingesetzt werden. Das Federelement 120 nimmt somit die Funktion einer Grundspielfederung bzw. -kompensation ein. Das radial wirkende Federelement 120 dient auch zur Überlastsicherung der Lagerung insgesamt. Insbesondere wird ein unzulässiger Reibungsanstieg zwischen äußerer Führungsbuchse 109 und Gehäuse 17 verhindert, der z. B. bei Wärmeausdehnung, Eintritt von Feuchtigkeit, Überschreiten gewisser Fertigungstoleranzen, Unrundheiten usw. auftreten kann. Wenn das in der Lagerung wirkende Drehmoment einen bestimmten Wert überschreitet (Durchdrehmoment), kann ein Verklemmen des Getriebes verhindert werden. Demnach stellt das Federelement 120 auch eine Überlastsicherung dar.
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Die 3b zeigt die Konstruktion im Querschnitt und veranschaulicht die Anfederungs-Funktion und gilt deshalb auch für die in den 1 und 2a–c gezeigte Konstruktion. Die Triebfeder 110 erzeugt eine tangentiale Federkraft F, die eine relative Drehung der inneren Exzenterbuchse 108 gegenüber der Führungsbuchse 109 bewirken will. Dabei führt jede Änderung der rotatorischen Lage der Exzenterbuchse 108 zu einer veränderten Lage der Mittenachse. Im dargestellten Beispiel verlagert sich die Mittenachse nach unten in radialer Richtung zum Schneckenrad 15 hin (Pfeil A), was wiederum die Verzahnung zwischen Schnecke und Schneckenrad verstärkt. Außerdem verschiebt sich die Mittenachse auch in Querrichtung (Pfeil B), d. h. parallel zur Achse des Schneckenrads 15. Diese Querverschiebung verbessert nicht die Verzahnung und wäre deshalb zu kompensieren. Hierzu könnte auch die Führungsbuchse exzentrisch ausgebildet werden (nicht dargestellt) mit einer umgekehrten Orientierung, so dass nur die vertikale Verschiebung der Mittenachse eintritt.
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Mit anderen Worten: Durch federgetriebene rotatorische Relativbewegung zwischen Exzenterbuche 108 und Lagerbuchse (Führungsbuchse) 109 entsteht eine Zustellbewegung A, die die Schnecke 16 zum Schneckenrad 15 hin bewegt. Außerdem ergibt sich eine Seitwärtsbewegung B, die aber keinen wesentlichen nachteiligen Einfluss auf den Getriebewinkel zwischen Schnecke und Schneckenrad hat. Die Seitwärtsbewegung ist deshalb von untergeordneter bedeutung, könnte aber durch eine weitere Exzenterbuchse (bzw. Exzentrik in der Führungsbuchse), die gegenläufig rotatorsich ausgerichtet ist, kompensiert werden (hier nicht dargestellt).
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In den 4a und 4b ist die Montage bzw. die Einbausituation für eine weitere Variante des Loslagers 100' dargestellt, insbesondere um eine Sicherungsfunktion für Einbau und Transport zu veranschaulichen. Zum besseren Verständnis wird auch auf die 5a–c Bezug genommen, die den Aufbau dieses Ausführungsbeispiels im Detailansichten zeigen.
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Die 4a zeigt den Zustand der Lagerung bei Montage und Transport. Die Triebfeder 110 und die innere Exzenterbuchse 108 befinden sich dabei in einer gesicherten Position innerhalb der äußeren Führungsbuchse 109. In diesem Zustand greifen Verriegelungselemente 108N und 109L ineinander, die die Triebfeder 110 bzw. die Exzenterbuchse 108 arretieren und verhindern, dass die Exzenterbuchse sich drehen kann. Dazu ist ein erstes Verriegelungs- bzw. Sicherungselement in Form einer Nase bzw. eines Nockens 108N vorgesehen, der von der Exzenterbuchse 108 radial absteht und in ein zweites Sicherungselement eingreift, das einer Längsnut 109L entspricht, die in der Innenwandung der Führungsbuchse 109 vorgesehen ist. Somit kann die Exzenterbuchse 108 zwar in axialer Richtung bewegt werden (s. auch Pfeil), wird aber daran gehindert, sich innerhalb der Führungsbuchse 109 zu drehen. Die 5a–c zeigen die Längsnut 109L und den darin geführten Nocken 108N in weiteren Ansichten. In diesem Zustand kann die Konstruktion sicher montiert und transportiert werden.
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Wird nun die Exzenterbuchse 108 mit der Triebfeder 110 weiter in das Innere der Führungsbuchse 109 verschoben (s. Pfeil und Abstand D), so kommt der Nocken 108N in den Bereich einer umlaufenden Nut 109U, die in Umlaufrichtung, also in Drehrichtung, entlang der Innenwandung der Führungsbuchse 109 verläuft. Der Nocken 108N kann sich nun in Umlaufrichtung (tangentialer Richtung) bewegen und die Exzenterbuchse 108 bzw. die Triebfeder 110 sind entriegelt (s. 4b). Die Konstruktion befindet sich nun im Betriebszustand, d. h. die Triebfeder übt eine tangentiale Federkraft F auf die Exzenterbuchse 108 aus und es ergibt sich der bereits beschriebene Anfederungseffekt (vergl. 3b). Mit anderen Worten: Die „Selbstnachstellung” des Loslagers und der Schneckenanfederung ist aktiviert.
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Die 6 und 7 beziehen sich auf die Festlagerseite und auf dort eingeführte Lösungselemente der hier vorgeschlagenen Lagerung, die auch für sich genommen realisiert werden können.
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Die 6 zeigt in einem Teilausschnitt (vergl. 1) den Bereich der Lagerung, der das Festlager 200 aufweist. Das dortige Wälzlager 201 ist vorzugsweise als Schwenklager ausgebildet und soll, bei spielfreier Lagerung der Schnecke 16, kleine axiale Bewegungen zum Ausgleich von Materialausdehnung wegen Temperaturschwankungen und Bauteiltoleranzen ermöglichen. Um die Spielfreiheit der Lagerung zu erhalten und um auch die Geräuscherzeugung insbesondere bei Lastwechsel effektiv zu dämpfen, werden beidseitig des Wälzlagers Anschlagelemente in Form von Anschlagringen 212 eingesetzt, die mit elastischem Material 211 ausgebildet sind. Auch wird die Schnecke 16 selbst durch das elastische Material 211 schwenkbar gelagert, so dass eine Ausbildung des Wälzlagers als Schwenklager (teures Sonderlager) nicht erforderlich ist.
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Die 7 zeigt in Ansichten a) und b) ein Beispiel für einen Anschlagring 212, der aus Metall gefertigt ist und eine L-Form aufweist, so dass sich nach Innen hin eine L-Nut ausbildet, in die ein elastischer, z. B. aus einem Elastomer oder aus Gummi gefertigter Ring 211 eingelegt ist. Auch kann z. B. eine Wellscheibe eingesetzt werden. Diese Anschlagelemente 212 und 211 werden auf jeder Seite des Wälzlagers 201 eingesetzt (s. 6), wobei der äußere Metallring (Anschlagring) 212 am äußeren Wälzlagerring 202 anliegt. Der elastische Ring 211 liegt in der L-Nut des Anschlagringes 212 und bildet den Abschluss zum Gehäuse 17 (s. auch 1). Somit ist das Wälzlager 201 bzw. das ganze Festlager 200 axial gedämpft gelagert. Die L-Nut des Anschlagringes 212 ist so dimensioniert, dass der Anschlagring 212 dann direkt mit dem Gehäuse 17 in Berührung kommt und dort anschlägt, wenn die axialen Kräfte eine größere Stauchung des jeweiligen elastischen Rings 211 bewirken. Demnach wird für kleinere Kräfte eine axial schwimmende Lagerung mit elastischer Dämpfung erreicht und für größere Kräfte ein harter Anschlag erreicht, so dass die Lagerung insgesamt nicht zu weit von der vorgesehenen axialen Ideal-Position abweichen kann. Außerdem wird durch die beidseitig gekammerte Anordnung der elastischen Elemente 211 das Festlager als Schwenklager ausgebildet. Der Einsatz eines teuren Sonderlagers kann entfallen.
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Auf der Seite des Festlagers 200 kann die Welle der Schnecke auch durchgehend bis in den Motor hinein einstückig ausgebildet sein (nicht dargestellt). Dadurch entspricht die Schneckenwelle auch der Rotorwelle des Elektromotors. Die Position des Festlagers kann auch in das Motorgehäuse hinein verlagert werden, wodurch der Schwenkwinkel verbessert wird. Auch können zwei Festlager vorgesehen werden, eines im Motor und eines im Getriebe, so dass die Rotorlage bezüglich des Stators (Luftspalt) exakter positioniert ist. In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn zumindest eines der Festlager mit einem elastischen radialen Ausgleich (z. B. Gummi-Einfassung) versehen wird.
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Die Erfindung stellt sicher, dass kein freies Spiel in der Lagerung der Schnecke auftritt, der Eingriff mit dem Schneckenrad effektiv angefedert ist und das Geräuschniveau im Betrieb einer mit dem Lenkgetriebe ausgestatteten Servolenkung deutlich reduziert wird. Die Konstruktion ist selbstnachstellend, wodurch bei der Montage oder auch im Betrieb keine Einstellung bzw. Nachjustierung erforderlich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 15
- Schneckenrad
- 16
- Schnecke
- 17
- Gehäuse des Lenkgetriebes
- 100
- Loslager, als Schwenklager ausgebildet
- 101
- Wälzlager bzw. Kugellager am freien Wellenende der Schnecke
- 108
- Exzenterbuchse
- 108N
- Nocken als Verriegelungs- bzw. Sicherungselement
- 109
- Führungsbuchse
- 109L
- Längsnut als Verriegelungs- bzw. Sicherungselement
- 109U
- umlaufende Nut
- 109Z
- Zapfen zur Positionierung der Führungsbuchse
- 110
- Federelement, hier als Triebfeder bzw. Tangentialfeder ausgebildet
- 110A, 110N
- Enden der Triebfeder
- F
- Federkraft
- A, B
- Auslenkungen der Mittenachse
- 120
- zusätzliche Wellfeder
- 200
- Festlager
- 201
- Wälzlager bzw. Kugellager am nicht-freien Wellenende
- 202
- Außenring des Wälzlagers
- 211
- elastischer Ring, eingebettet Metallring 212
- 212
- Anschlagelement, als L-förmiger Metallring ausgebildet
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 9911502 A1 [0003]
- EP 1453717 B1 [0004]