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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufhängung für eine Antriebseinrichtung eines Flurförderzeuges gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Flurförderzeuge sind aus der Fahrzeugtechnik bekannt. Bei diesen Fahrzeugen sind als Antriebseinrichtung zum Beispiel ein Elektromotor vorgesehen, der mit einem in Lenkrichtung schwenkbaren Übersetzungsgetriebe gekoppelt ist, von dem das lenkbare Fahrzeugrad angetrieben wird. Die Antriebseinrichtung ist starr mit dem Fahrzeugrahmen verbunden. Das Fahrzeugrad wird unabhängig von dem Beladungszustand des Flurförderzeuges mit konstanter Anpresskraft auf den Boden gepresst, so dass in nachteiliger Weise ein erhöhter Verschleiß an dem Fahrzeugrad auftritt.
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Aus der Druckschrift
US 4 431 084 ist ein Flurförderzeug bekannt, welches über mehrere Laufrollen bewegbar auf dem Boden gelagert ist, wobei ein Fahrzeugrad zum Antrieb des Flurförderzeuges vorgesehen ist. Das Fahrzeugrad ist mit einer Untersetzungseinheit gekoppelt, die von einem Elektromotor angetrieben wird. Der Elektromotor ist an dem Fahrzeugrahmen starr befestigt. Das Antriebsrad ist mit der Untersetzungseinheit konstruktiv aufwändig über ein Säulengestell mit einer Federung an dem Fahrzeugrahmen befestigt. Das Säulengestell umgreift beidseitig das Fahrzeugrad, so dass es in nachteiliger Weise notwendig ist, die Bauteile des Säulengestells mit höchster Genauigkeit zu fertigen. Zudem erfordern die Führungsbauteile des Säulengestells eine Schmierung und einen Schutz vor Verunreinigungen, wodurch die Herstellungskosten negativ beeinflusst werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Aufhängung für eine Antriebseinrichtung eines Flurförderzeuges der eingangs beschriebenen Gattung vorzuschlagen, welche möglichst kostengünstig herstellbar ist und zudem einen variablen Anpressdruck bei dem Antriebsrad bzw. Fahrzeugrad des Flurförderzeuges ermöglicht.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst, wobei sich vorteilhafte Ausgestaltungen aus den Unteransprüchen und den Zeichnungen ergeben.
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Demnach wird eine Aufhängung für eine Antriebseinrichtung mit einem Antriebsmotor und einem Übersetzungsgetriebe zum Antrieb eines lenkbaren Fahrzeugrades eines Flurförderzeuges vorgeschlagen, wobei die komplette Antriebseinrichtung bewegbar an dem Fahrzeugrahmen gelagert ist beziehungsweise angelenkt ist, und wobei die Antriebseinrichtung über zumindest ein Stellglied oder dergleichen zum Aufbringen einer vorbestimmten Anpresskraft auf das Fahrzeugrad mit dem Fahrzeugrahmen in Wirkverbindung steht.
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Dadurch, dass die gesamte Antriebseinrichtung bewegbar an dem Fahrzeugrahmen gelagert ist, kann ein in konstruktiver Hinsicht möglichst einfacher Aufbau realisiert werden und durch das vorhandene Stellglied kann zudem eine beladungsabhängige Aufhängung bei dem Flurförderzeug realisiert werden, so dass nur ein für den Antrieb des Flurförderzeuges erforderlicher Anpressdruck bei dem Fahrzeugrad erzeugt wird, wodurch der Verschleiß deutlich reduziert wird.
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Zum Aufbringen einer vorbestimmten Anpresskraft kann im Rahmen einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung vorgesehen sein, dass das zumindest ein Stellglied an dem Fahrzeugrahmen und an der Antriebseinrichtung bewegbar angelenkt ist. Mit dem Stellglied kann eine jeweils gewünschte Anpresskraft von dem Fahrzeugrahmen auf die Antriebseinrichtung und somit letztendlich auf das Fahrzeugrad aufgebracht werden. Vorzugsweise kann zum Beispiel als Stellglied ein Druck-Wegelement eingesetzt werden, bei dem zum Beispiel eine Druckfeder oder dergleichen zum Aufbringen einer Grundanpresskraft vorgesehen ist. Als Federelement kann zum Beispiel eine Schrauben-, eine Spiral-, eine Tellerfeder oder dergleichen Element eingesetzt werden. Zum Verändern der jeweils gewünschten Anpresskraft kann die Druckfeder vorzugsweise hydraulisch längenverstellbar ausgeführt sein. Es sind auch andere Betätigungsarten, wie zum Beispiel eine elektrische oder mechanische Verstellung, zum Einstellen der Anpresskraft möglich. Die Anpresskraft kann zum Beispiel über ein Steuergerät oder dergleichen vorzugsweise in Abhängigkeit eines beispielsweise aktuellen Beladungszustandes des Flurförderzeuges angesteuert werden.
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Um eine konstruktiv einfache und kostengünstige bewegliche Aufhängung der gesamten Antriebseinrichtung zu gewährleisten, kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass zumindest ein Achsschenkel oder dergleichen vorgesehen ist, mit dem die Antriebseinrichtung mit dem Fahrzeugrad an dem Fahrzeugrahmen angelenkt ist.
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Vorzugsweise können mehrere z. B. zwei zueinander parallel angeordnete Achsschenkel an dem Fahrzeugrahmen angelenkt sein, wobei der erste Achsschenkel an dem Antriebsmotor und der zweite Achsschenkel an dem Außenlagerring des Drehkranzes der Antriebseinrichtung bewegbar gelagert sind. Es ist auch möglich, dass die Achsschenkel an anderen Bereichen der Antriebseinrichtung befestigt werden, je nachdem an welchen Bereichen der Antriebseinrichtung eine Abstützung zur Aufhängung der gesamten Antriebseinrichtung erforderlich ist. Durch die Verwendung von mehreren Achsschenkeln wird eine besonders stabile Aufhängung der Antriebseinrichtung mit dem Fahrzeugrad an dem Fahrzeugrahmen realisiert.
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Im Rahmen einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann jeder Achsschenkel zum Beispiel einen Basisabschnitt oder dergleichen zum Befestigen an dem Fahrzeugrahmen und einen im Längsschnitt etwa halbkreisförmigen Trägerabschnitt oder dergleichen zum Halten der Antriebseinrichtung aufweisen. Es sind auch andere konstruktive Ausführungen der Achsschenkel möglich, die beispielsweise an eine spezifische Form der Bauteile der Antriebseinrichtung angepasst werden.
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Um eine bewegliche Lagerung der Antriebseinrichtung an den Achsschenkel zu gewährleisten, können an den jeweiligen Enden des Trägerabschnittes zum Beispiel Drehzapfen oder dergleichen der Antriebseinrichtung gelagert sein, die eine Drehung der Antriebseinrichtung um eine vorgegebene Drehachse ermöglichen.
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Gemäß einer nächsten Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Basisabschnitt jedes Achsschenkels eine Aufnahme für zumindest einen Abschnitt des Fahrzeugrahmens bildet, so dass an dem Abschnitt vorgesehene Lagerzapfen in den zugeordneten Lagerstellen der Aufnahme drehbar um eine vorbestimmte Drehachse gelagert sind. Eine andere Möglichkeit der fahrzeugrahmenseitigen Lagerung der Achsschenkel kann dadurch realisiert werden, dass der Fahrzeugrahmen einen Aufnahmebereich bildet, in dem der Basisabschnitt jedes Achsschenkels aufgenommen ist und mit an dem Basisabschnitt angeformten Lagerzapfen drehbar um eine vorbestimmte Drehachse gelagert ist.
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Vorzugsweise können die zur beweglichen Aufhängung der Antriebseinrichtung vorgesehenen Achsschenkel quasi als Aufhängelemente beispielsweise als Guss-, als Schweiß- oder als Schmiedeteile ausgebildet sein. Wenn die Achsschenkel als Gussteile ausgeführt sind, kann zum Beispiel ein Aluminium-, Eisen-, Sphäro- oder Grauguss verwendet werden.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht einer möglichen Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Aufhängung für eine Antriebseinrichtung eines Flurförderzeuges;
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2 eine teilgeschnittene Ansicht als Draufsicht auf die Aufhängung gemäß 1 einer ersten möglichen Ausführung der fahrzeugrahmenseitigen Lagerung; und
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3 eine teilgeschnittene Ansicht als Draufsicht auf die Aufhängung gemäß 1 einer zweiten möglichen Ausführung der fahrzeugrahmenseitigen Lagerung.
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In 1 ist ein mögliches Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Aufhängung für eine Antriebseinrichtung 1 mit einem Antriebsmotor 2 und einem Übersetzungsgetriebe 3 zum Antrieb eines lenkbaren Fahrzeugrades 4 eines nicht weiter dargestellten Flurförderzeuges beispielhaft dargestellt. Das Flurförderzeug kann zum Beispiel mehrere Laufrollen umfassen, die nicht angetrieben sind. Zum Antrieb des Flurförderzeuges kann zum Beispiel zusätzlich ein angetriebenes lenkbares Fahrzeugrad 4 vorgesehen sein. Das Flurförderzeug ist in 1 lediglich durch einen schematisch dargestellten Fahrzeugrahmen 5 angedeutet.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die gesamte Antriebseinrichtung 1 mit seinen Bauteilen bewegbar an dem Fahrzeugrahmen 5 gelagert und über zumindest ein Stellglied mit dem Fahrzeugrahmen 5 in Wirkverbindung steht, so dass vorzugsweise in Abhängigkeit des Ladungszustandes des Flurförderzeuges eine vorbestimmte Anpresskraft auf das Fahrzeugrad 4 aufgebracht werden kann. Mit der vorgeschlagenen besonders einfach aufgebauten Aufhängung kann der Verschleiß insbesondere an dem Fahrzeugrad 4 minimiert werden.
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Die Antriebseinrichtung 1 umfasst bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen Elektromotor 2 der mit dem Übersetzungsgetriebe 2 gekoppelt ist, wobei das Übersetzungsgetriebe 2 über einen Drehkranz 6 um eine im wesentlichen vertikale Drehachse 7 drehbar ist, um mit dem abtriebsseitig angeordneten Fahrzeugrad 4 gewünschte Lenkbewegungen ausführen zu können. Durch die erfindungsgemäße bewegliche Aufhängung der Antriebseinrichtung 1 wird im Wesentlichen eine Bewegung der gesamten Antriebseinrichtung 1 samt dem Fahrzeugrad 4 etwa entlang der vertikalen Achse 7 zum Aufbringen eines vorbestimmten Anpressdruckes mit dem Fahrzeugrad 4 auf den Boden erzeugt.
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Um die erfindungsgemäß vorgesehene bewegliche Lagerung der gesamten Antriebseinrichtung 1 an dem Fahrzeugrahmen 5 zu gewährleisten, sind ein erster Achsschenkel 8 und ein zweite Achsschenkel 9 vorgesehen, mit denen die Antriebseinrichtung 1 mit dem Fahrzeugrad 4 an dem Fahrzeugrahmen 5 angelenkt ist. Vorzugsweise können die beiden Achsschenkel 8, 9 etwa parallel zueinander ausgerichtet sein. Der erste an dem Fahrzeugrahmen 5 angelenkte Achsschenkel 8 ist mit dem Gehäuse des Antriebsmotors 2 verbunden. Der zweite an dem Fahrzeugrahmen 5 angelenkte Achsschenkel 9 ist mit einem Außenlagerring 10 des Drehkranzes 6 verbunden.
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Insbesondere aus 1 ergibt sich, dass die antriebseinrichtungsseitigen Anlenkpunkte der beiden Achsschenkel 8, 9 auf einer zugeordneten in der Zeichnungsebene der 1 verlaufenden, senkrechten Geraden G1 liegen. Die fahrzeugrahmenseitigen Anlenkpunkte der beiden Achsschenkel 8, 9 liegen auf einer zugeordneten in der Zeichnungsebene der 1 verlaufenden, senkrechten Geraden G2.
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Um eine vorbestimmte Anpresskraft auf das Fahrzeugrad 4 aufbringen zu können, ist als Stellglied zumindest ein Druck-Wegelement 11 vorgesehen, dessen erstes Ende an dem Fahrzeugrahmen 5 und dessen zweites Ende an der Antriebseinrichtung 1 vorzugsweise an dem Außenlagerring 10 des Drehkranzes 6 angelenkt sind. Das Druck-Wegelement 11 umfasst zum Aufbringen einer Grundanpresskraft eine Druckfeder 12 auf, deren Länge zum Beispiel mittels eines lediglich angedeuteten Hydraulikzylinder 13 veränderbar ist, um so die resultierende Anpresskraft erhöhen oder verringern zu können, die letztendlich auf das Fahrzeugrad 4 wirkt.
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In den 2 und 3 sind geschnittene Draufsichten auf die erfindungsgemäße Aufhängung beispielhaft dargestellt, wobei zwei mögliche Ausführungen gezeigt sind, um die Achsschenkel 8, 9 an dem Fahrzeugrahmen 5 des Flurförderzeuges zu lagern.
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Unabhängig von den beiden beispielhaft dargestellten Ausführungen der fahrzeugrahmenseitigen Lagerung der Achsschenkel 8, 9 umfasst jeder Achsschenkel 8, 9 einen Basisabschnitt 14A, 14B zum Befestigen an dem Fahrzeugrahmen 5 und einen im Längsschnitt etwa halbkreisförmigen Trägerabschnitt 15 zum Halten der Antriebseinrichtung 1. Der Trägerabschnitt 15 jedes Achsschenkels 8, 9 weist an seinen jeweiligen Enden Lagerstellen für korrespondierende Drehzapfen 16A, 16B auf, um die Antriebseinrichtung 1 drehbar um eine vorbestimmte Drehachse 17 zu lagern.
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Bei der ersten möglichen Ausführung hinsichtlich der fahrzeugrahmenseitigen Lagerung der Achsschenkel 8, 9 gemäß 2 bildet der Basisabschnitt 14A eine Aufnahme für zumindest einen Abschnitt 18 des Fahrzeugrahmens 5, so dass an dem Abschnitt 18 vorgesehene Lagerzapfen 19A, 19B in zugeordneten Lagerstellen des Basisabschnittes 14A drehbar um eine vorbestimmte Drehachse 20 gelagert sind.
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Bei der zweiten möglichen Ausführung hinsichtlich der fahrzeugrahmenseitigen Lagerung der Achsschenkel 8, 9 gemäß 3 bildet der Fahrzeugrahmen 5 einen Aufnahmebereich 21, in dem der Basisabschnitt 14B jedes Achsschenkels 8, 9 aufgenommen ist. An dem Basisabschnitt 14B sind Lagerzapfen 22A, 22B vorgesehen, die in korrespondierenden Lagerstellen des Aufnahmeabschnittes 21 des Fahrzeugrahmens 5 drehbar um eine vorbestimmte Drehachse 21 gelagert sind.
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Insbesondere aus den 2 und 3 ist ersichtlich, dass die antriebseinrichtungsseitige Drehachse 17 und die fahrzeugrahmenseitige Drehachse 20 in etwa parallel zueinander ausgerichtet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antriebseinrichtung
- 2
- Antriebsmotor
- 3
- Übersetzungsgetriebe
- 4
- Fahrzeugrad
- 5
- Fahrzeugrahmen
- 6
- Drehkranz
- 7
- vertikale Drehachse
- 8
- erster Achsschenkel
- 9
- zweiter Achsschenkel
- 10
- Außenlagerring
- 11
- Druck-Wegelement
- 12
- Druckfeder
- 13
- Hydraulikzylinder
- 14A, 14B
- Basisabschnitt
- 15
- Trägerabschnitt
- 16A, 16B
- Drehzapfen
- 17
- Drehachse
- 18
- Abschnitt des Fahrzeugrahmens
- 19A, 19B
- Lagerzapfen
- 20
- Drehachse
- 21
- Aufnahmeabschnitt
- 22A, 22B
- Lagerzapfen
- G1
- Gerade
- G2
- Gerade
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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