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Die Erfindung betrifft ein System zur Kanalinspektion mit den im Obergriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
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Zur Ermittlung von Schäden in Kanalsystemen ist es üblich, die Kanalrohre mit Kamerawagen zu befahren, wobei mögliche Schäden in den Kanalrohren mit einer Kamera des Kamerawagens beobachtet und gegebenenfalls aufgezeichnet werden. Für eine optimale Erfassung der gesamten im Blickfeld der Kamera befindlichen Kanalinnenwand ist es wünschenswert, die Kamera derart an dem Kamerawagen anzuordnen, dass sie im Wesentlichen in der Rohrmitte angeordnet ist. Um dem gerecht zu werden, kommen für Kanalrohre mit unterschiedlichen Nennweiten bislang jeweils verschiedene Kamerawagen mit entsprechend angeordneter Kamera zum Einsatz.
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In der gattungsbildenden
DE 10 2008 015 442 A1 ist eine Anordnung zur Videoinspektion von Rohrleitungen beschrieben. Diese Anordnung umfasst eine Kamera, die in einem Gehäuse angeordnet ist, das durch die Rohrleitungen bewegbar ist. In dem Gehäuse kann die Kamera in einem Kreis- und Schwenkkopf angeordnet sein. Darüber hinaus kann die Kamera mit einem Fisheye-Objektiv versehen sein.
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Aus
DE 36 14 046 A1 ist eine Vorrichtung zum Reinigen von verlegten Rohren bekannt, bei der ein Sprühkopf auf einer fahrbaren Tragstruktur gelagert ist. Der Sprühkopf ist mit einer Videokamera zur Rohrinspektion verbunden.
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DE 87 03 903 U1 ist ein Kamerawagen zu entnehmen, der an einem Ende einen um eine Vertikalachse schwenkbaren zungenförmigen Ausleger aufweist, auf dem eine Kamerahalterung montiert ist.
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EP 0 504 591 A2 betrifft ein Vorrichtung zur Inspektion von Abwasserleitungen mit einem Fahrwerk, an dem eine radial zur Abwasserleitung ausgerichtete Beobachtungsoptik um eine Längsachse des Fahrwerks mittels eines Schwenkantriebs schwenkbar ist. Aus
DE 31 24 268 C2 geht ein Kamerawagen hervor, auf dem eine Kamera mittels eines Schwenkgestänges bezüglich der Kanalrohrachse radial verstellt werden kann und um eine Drehachse drehbar ist. Schließlich ist aus
DE 195 40 404 C2 eine Vorrichtung für die Inspektion bzw. die Wartung von Kanalrohrsystemen bekannt, bei der ein Versorgungsschlauch, an dessen Ende ein Arbeitskopf z. B. in Form einer Kamera befestigt ist, von einem Schwenkarm geführt ist und der Schwenkarm um eine orthogonal zu seiner Schwenkachse ausgerichtete Drehachse drehbar ist.
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DE 195 40 404 C2 offenbart eine Vorrichtung für die Inspektion von Kanalrohren, welche einen Arbeitskopf aufweist, welcher z. B. eine Kamera tragen kann. Der Arbeitskopf ist durch einen Versorgungsschlauch vorschiebbar, wobei der Versorgungsschlauch von einem Schwenkarm geführt wird, welcher an einem Gehäuse befestigt ist, welches auf einem Fahrgestell angeordnet ist. Zum Befahren von Kanalabschnitten, in denen enge Rohrbögen vorliegen oder auch zum Abbiegen in Kanalabzweigungen kann es erforderlich sein, Kamerawagen einzusetzen, an denen die Kamera schwenkbeweglich angeordnet ist, um mit dem Kamerawagen überhaupt dem Kanalverlauf folgen zu können. Andererseits ist eine schwenkbeweglischwenkbewegliche Anordnung der Kamera an dem Kamerawagen in der Regel nicht möglich, wenn besonders schwere Kameras eingesetzt werden, da die Tragfähigkeit des Gelenks für eine definierte Grundausrichtung der Kamera nicht ausreicht. Dementsprechend müssen sowohl Kamerawagen bereitgestellt werden, an denen die Kamera starr angeordnet ist als auch solche Kamerawagen, an denen die Kamera beweglich angeordnet ist.
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Zusammenfassend ist also festzustellen, dass für die Inspektion von Kanalrohren in nachteiliger Weise eine Vielzahl von jeweils an unterschiedliche Einsatzbedingungen angepasster Kamerawagen zur Verfügung gestellt werden muss.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein System zur Kanalinspektion mit einem Fahrwagen zu schaffen, das in einfacher Weise an unterschiedliche Einsatzbedingungen bei der Kanalinspektion anpassbar ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein System zur Kanalinspektion mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Systems zur Kanalinspektion ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung. Hierbei können gemäß der Erfindung die in den Unteransprüchen und der Beschreibung angegebenen Merkmale jeweils für sich aber auch in beliebiger Kombination die erfindungsgemäße Lösung gemäß Anspruch 1 weiter ausgestalten.
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Das erfindungsgemäße System zur Kanalinspektion, d. h. zur Inspektion von Kanalrohren, weist einen Fahrwagen und mindestens eine an dem Fahrwagen befestigbare Kamera auf. Gemäß der Erfindung erfolgt die Befestigung der Kamera an dem Fahrwagen nicht direkt, sondern durch ein zwischen der Kamera und dem Fahrwagen angeordnetes Schnittstellenelement. Das Schnittstellenelement bildet demnach einen Adapter zum Befestigen gegebenenfalls unterschiedlicher Kameras an dem Fahrwagen.
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Zum Befestigen der Kamera an dem Fahrwagen sieht die Erfindung mehrere austauschbare Schnittstellenelemente vor, die jeweils an spezielle Inspektionsbedingungen, wie beispielsweise die Querschnittsweite und den Verlauf des zu untersuchenden Kanals, angepasst sind. Insofern ist es mit dem erfindungsgemäßen System zur Kanalinspektion nicht mehr erforderlich, mehrere an die jeweils herrschenden Inspektionsbedingungen angepasste Kamerawagen bereitzuhalten. Stattdessen stellt die Erfindung ein modulares Baukastensystem zur Verfügung, bei dem lediglich ein Fahrwagen erforderlich ist, der jeweils mit einem an die Kanalverhältnisse oder an die Art der verwendeten Kamera speziell angepassten Schnittstellenelement und einer an dem Schnittstellenelement befestigten Kamera ausgerüstet wird.
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Der modulare Aufbau des erfindungsgemäßen Systems zur Kanalinspektion wirkt sich darüber hinaus auch positiv auf den Entwicklungs- und Herstellungsaufwand bei möglichen Weiterentwicklungen des Systems aus. Auf der Grundlage eines vorhandenen Fahrwagens und einer bzw. mehrerer vorhandener Kameras kann das Einsatzspektrum des Systems gegebenenfalls lediglich durch Entwicklung und Herstellung neuer Schnittstellenelemente erweitert werden. Hieraus ergeben sich auch Vorteile für einen Benutzer des Systems, da dieser dessen Einsatzbereich allein durch die Beschaffung weiterer Schnittstellenelemente, die an zusätzliche Inspektionsaufgaben angepasst sind, auch zu einem späteren Zeitpunkt in einfacher Weise vergrößern kann.
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Die verwendeten Schnittstellenelemente sind zumindest derart ausgebildet, dass sie eine mechanische Verbindung der Kamera mit dem Fahrwagen schaffen. In diesem Fall ist es allerdings in der Regel erforderlich, eine separate elektrische Verbindung der Kamera mit dem Fahrwagen bereitzustellen, um die Energieversorgung der Kamera und eine Signalübertragung von der Kamera zu dem Fahrwagen und umgekehrt sicherzustellen. Besonders vorteilhaft ist es daher, wenn die Schnittstellenelemente zur Energieversorgung der Kamera und zur Signalübermittlung von der Kamera zu dem Fahrwagen und umgekehrt auch mindestens eine elektrische Leitungsverbindung von dem Fahrwagen zu der Kamera bereitstellen, so dass keine zusätzliche diesbezügliche Verbindung erforderlich ist. In vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems ist deshalb vorgesehen, dass die Schnittstellenelemente elektrische Anschlüsse für den Fahrwagen und die Kamera aufweisen. In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig, wenn die einzelnen Schnittstellenelemente hinsichtlich der elektrischen Anschlüsse an den Fahrwagen und die Kamera standardisiert ausgebildet sind. Dies gilt typischerweise auch für die mechanischen Anschlussmittel zum Befestigen der Kamera an dem Schnittstellenelement und zum Befestigen des Schnittstellenelements an dem Fahrwagen. D. h., alle Schnittstellenelemente weisen mechanische und elektrische Anschlussmittel bzw. Anschlüsse auf, die in Art und Lage gleich sind, wobei diese Anschlussmittel/Anschlüsse zu den an dem Fahrwagen und der Kamera angeordneten Anschlussmitteln bzw. Anschlüssen hinsichtlich Anordnung und Art kompatibel sind. Besonders vorteilhaft sind die schnittstellenseitig angeordneten elektrischen und mechanischen Anschlussmittel derart angeordnet und ausgebildet, dass das Schnittstellenelement auch an einen solchen Fahrwagen befestigt bzw. angeschlossen werden kann, an dem bislang eine Kamera direkt befestigt bzw. angeschlossen worden ist, so dass bislang verwendete Kamerawagen in einfacher Weise im Sinne der Erfindung umgerüstet werden können.
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Die Befestigung des Schnittstellenelements an dem Fahrwagen erfolgt bevorzugt an einer Frontseite des Fahrwagens. Dementsprechend sind bei dieser Ausgestaltung des Fahrwagens das Schnittstellenelement und vorzugsweise auch die an dem Schnittstellenelement befestigte Kamera in direkter Verlängerung der Längsausdehnung des Fahrwagens angeordnet. In diesem Fall können an der Frontseite bzw. an der in Fahrtrichtung des Fahrwagens vorderen Stirnseite des Fahrwagens sowie an dem Schnittstellenelement zweckmäßigerweise Führungsmittel vorgesehen sein, die sicherstellen, dass fahrwagenseitige und an dem Schnittstellenelement ausgebildete Anschlüsse zur Energieversorgung der Kamera und gegebenenfalls zur Signalübertragung von der Kamera zu dem Fahrwagen und umgekehrt bei der Befestigung des Schnittstellenelements an dem Fahrwagen korrespondierend zueinander ausgerichtet sind.
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Prinzipiell kann es auch sinnvoll sein, die Befestigung des Schnittstellenelements an einer Oberseite des Fahrwagens vorzusehen. Hierdurch kann erreicht werden, dass der Fahrwagen mit der daran über das Schnittstellenelement befestigten Kamera in Längsrichtung des Fahrwagens besonders kompakt ausgebildet ist. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn mit dem erfindungsgemäßen System Kanäle mit engen Kanalbögen befahren werden sollen oder wenn in Kanalabzweigungen abgebogen werden soll. Grundsätzlich ist es auch möglich, an dem Fahrwagen sowohl an dessen Frontseite als auch an dessen Oberseite Anschluss- und Befestigungsmittel für ein Schnittstellenelement bereitzustellen, so dass Schnittstellenelemente wahlweise an der Front- oder an der Oberseite des Fahrwagens angebracht werden können.
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Zweckmäßigerweise kann das erfindungsgemäße System zur Kanalinspektion mindestens ein Schnittelement aufweisen, das die Kamera starr mit dem Fahrwagen verbindet. D. h., es kann zumindest ein Schnittstellenelement vorgesehen sein, das derart ausgebildet ist, dass es keine Bewegung der Kamera relativ zu dem Fahrwagen zulässt, wobei die mit der Kamera mögliche Betrachtungsrichtung vorzugsweise der Fahrrichtung des Fahrwagens bei Vorwärtsfahrt entspricht. Besonders vorteilhaft können bei dem erfindungsgemäßen System mehrere dieser eine starre Verbindung von Fahrwagen und Kamera schaffenden Schnittstellenelemente vorgesehen sein, die bei unterschiedlichen Kanaldurchmessern jeweils eine optimale Anordnung der Kamera in Abhängigkeit von der in der Regel genormten Nennweite des zu untersuchenden Kanalrohrs ermöglichen. Die Gestalt der einzelnen Schnittstellenelemente kann also jeweils so an eine bestimmte Kanalnennweite angepasst sein, dass bei einem an dem Fahrwagen befestigten Schnittstellenelement eine an dem Schnittstellenelement angebrachte Kamera vorzugsweise im Bereich der Mitte des Kanalrohrs angeordnet ist.
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Mit dem Fahrwagen, an dem eine Kamera über das Schnittstellenelement starr befestigt ist, kann eine Vielzahl von Inspektionen in Kanälen durchgeführt werden. Des Weiteren ist eine solche Ausgestaltung des Schnittstellenelements insbesondere für den Einsatz vergleichsweise schwerer Kameras von Vorteil. Allerdings kann ein Kamerawagen mit einem Schnittstellenelement, das eine starre Verbindung von Fahrwagen und Kamera bildet, dann an seine Grenzen stoßen, wenn Kanäle bzw. Kanalsysteme mit engen Kurvenradien oder Abzweigungen oder mit Übergängen in vertikal ansteigende und/oder vertikal fallende Kanalabschnitte inspiziert werden sollen.
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Für solche Kanäle bzw. Kanalsysteme kann vorteilhaft ein Schnittstellenelement vorgesehen sein, das die Kamera gelenkig mit dem Fahrwagen verbindet. Das heißt, es ist zumindest eine Schwenkachse zwischen Kamera und Fahrwagen, welche ein Verschwenken in zumindest einer Ebene zulässt, angeordnet. Dementsprechend kann das Schnittstellenelement zumindest zweiteilig ausgebildet sein, wobei ein an dem Fahrwagen befestigter Abschnitt des Schnittstellenelementes mit einem zweiten Abschnitt des Schnittstellenelements, an dem die Kamera befestigt ist, über zumindest ein Gelenk verbunden ist. Auf diese Weise kann die Kamera mittels des Schnittstellenelements relativ zu dem Fahrwagen verschwenkt werden. Das Gelenk des Schnittstellenelements kann so ausgebildet sein, dass die Kamera lediglich um eine von dem Gelenk gebildete Schwenkachse schwenkbar ist. Diese Schwenkachse kann z. B. vertikal oder horizontal ausgerichtet sein. Bevorzugt ist das Gelenk aber derart ausgebildet, dass die Kamera in beliebiger Richtung verschwenkt werden kann. In diesem Zusammenhang kann beispielsweise ein Kugelgelenk oder ein Kardangelenk zwischen den beiden gelenkig verbundenen Abschnitten des Schnittstellenelements vorgesehen sein.
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Zum Verschwenken der Kamera kann an dem Schnittstellenelement ein Stellantrieb vorgesehen sein, mit dem der Abschnitt des Schnittstellenelements, an dem die Kamera befestigt ist, ferngesteuert relativ zu dem mit dem Fahrwagen verbundenen Abschnitt des Schnittstellenelements verschwenkt werden kann, um Bereiche der Kanalinnenwandung, die außerhalb des in Fahrtrichtung des Fahrwagens ausgerichteten Blickfelds liegen, gezielt mit der Kamera untersuchen zu können.
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Bevorzugt ist allerdings vorgesehen, dass die Kamera lediglich durch eine auf die Kamera wirkende äußere Kraft schwenkbar ist, also kein Stellantrieb zum Schwenken des mit der Kamera verbundenen Abschnitts des Schnittstellenelements vorgesehen ist.
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Um die Kamera mit dem direkt an die Kamera anschließenden Schnittstellenelementabschnitt nach dem Verschwenken wieder in eine Grundstellung, d. h. eine Normalposition der Kamera ausrichten zu können, weist das Schnittstellenelement bei einer lediglich durch äußere Krafteinwirkung verursachten Schwenkbarkeit der Kamera zweckmäßigerweise mindestens ein Federelement auf, das die Kamera in der Grundstellung hält. So kann mindestens ein Federelement derart zwischen dem mit dem Fahrwagen verbundenen Abschnitt des Schnittstellenelements und dem mit der Kamera verbundenen Abschnitt des Schnittstellenelements angeordnet sein, dass der mit der Kamera verbundene Schnittstellenelementabschnitt nur gegen die Federkraft des Federelements relativ zu dem mit dem Fahrwagen verbundenen Schnittstellenelementabschnitt verschwenkt werden kann. Die Rückstellkraft des Federelements bewirkt dann bei Abnahme oder dem Ausbleiben einer Kontaktkraft zwischen der Kamera und der Kanalinnenwandung ein Zurückschwenken des mit der Kamera verbundenen Schnittstellenelementabschnitts in die Grundstellung der Kamera. Alternativ können auch mehrere Federelemente vorgesehen sein, die jeweils eine in eine bestimmte Richtung wirkende Rückstellkraft zur Verfügung stellen.
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Weiter vorteilhaft kann ein Schnittstellenelement bzw. können die Schnittstellenelemente auch zum Anschluss einer Beleuchtungseinrichtung ausgebildet sein. Demzufolge können an dem Schnittstellenelement Anschlussmittel zur mechanischen und vorzugsweise auch zum elektrischen Anschluss der Beleuchtungseinrichtung vorgesehen sein. Die Beleuchtungseinrichtung dient zum Ausleuchten des Kamerablickfelds. Daher sind die Anschlussmittel für die Beleuchtungseinrichtung vorteilhafterweise so an dem Schnittstellenelement angeordnet, dass sie eine solche Anordnung der Beleuchtungseinrichtung ermöglichen, bei der der von der Beleuchtungseinrichtung ausgeleuchtete Bereich dem Blickfeld der Kamera im Wesentlichen überlagert ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann ein Schnittstellenelement derart ausgebildet sein, dass die Position der Kamera durch das Schnittstellenelement relativ zu dem Fahrwagen vertikal verstellbar ist. Dies ermöglicht es, eine an dem Schnittstellenelement befestigte Kamera durch Umpositionierung an dem Schnittstellenelement in Abhängigkeit von der Nennweite des Kanalrohrs in eine optimale Stellung im Bereich der Mitte des Kanalrohrs zu positionieren. In diesem Zusammenhang ist z. B. eine zweiteilige Ausgestaltung des Schnittstellenelements denkbar, bei der an einem zur starren Befestigung an dem Fahrwagen vorgesehenen Abschnitt des Schnittstellenelements eine Führungsnut bzw. Führungsschiene ausgebildet ist, in der ein zweiter Abschnitt des Schnittstellenelements mit der daran angebrachten Kamera vertikal verschiebbar geführt ist und in beliebiger vertikaler Position mittels geeigneter Befestigungsmittel festlegbar ist.
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Zum Verschieben des mit der Kamera gekoppelten Abschnitts des Schnittstellenelements ist eine Ausgestaltung denkbar, bei der der mit der Kamera gekoppelte Abschnitt des Schnittstellenelements vor der Kanalinspektion manuell verstellbar ist. Eine solche Ausgestaltung wird in der Regel ausreichend sein. Es kann aber auch ein elektrischer Stellantrieb an dem Schnittstellenelement vorgesehen sein, der es erlaubt, die Position der Kamera während der Kanalinspektion an einen sich ändernden Kanaldurchmesser anzupassen.
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Bei Einsatz einer an dem Schnittstellenelement angebrachten Beleuchtungseinrichtung kann vorteilhafterweise auch die Position der Beleuchtungseinrichtung relativ zu dem Fahrwagen durch das Schnittstellenelement verstellbar sein. In diesem Zusammenhang ist eine Ausgestaltung bevorzugt, bei der die Beleuchtungseinrichtung zusammen mit der Kamera verstellbar ist. So kann die Beleuchtungsvorrichtung beispielsweise bei einer zweiteiligen Ausgestaltung des Schnittstellenelements an dem Abschnitt des Schnittstellenelements angeordnet sein, an dem auch die Kamera angebracht ist und der relativ zu dem Fahrwagen vertikal verstellbar ist.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnung zeigt schematisch die verschiedenen Komponenten eines Systems zur Kanalinspektion.
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Die Grundbestandteile des in der Zeichnung dargestellten Systems zur Kanalinspektion sind ein auf Rädern 4 fahrender Fahrwagen 2 sowie eine Kamera 6. Zur Befestigung der Kamera 6 an dem Fahrwagen 2 ist wahlweise eines der in der Zeichnung dargestellten Schnittstellenelemente 8, 10, 12 und 14 vorgesehen. Dementsprechend ist eines der Schnittstellenelemente 8, 10, 12 und 14 nach der Montage der Kamera 6 an dem Fahrwagen 2 zwischen dem Fahrwagen 2 und der Kamera 6 angeordnet.
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Die Befestigung eines der Schnittstellenelemente 8, 10, 12 und 14 an dem Fahrwagen 2 erfolgt an einer Frontseite 16 des Fahrwagens 2. Die Frontseite 16 ist eine in Fahrtrichtung des Fahrwagens 2 vordere Stirnseite des Fahrwagens 2. An der Frontseite 16 wird eine Stirnseite 18 der Schnittstellenelemente 8, 10, 12 und 14 zur Anlage gebracht und das betreffende Schnittstellenelement 8, 10, 12 bzw. 14 an den Fahrwagen 2 montiert.
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An einer an dem von der Stirnseite 18 abgewandten Ende der Schnittstellenelemente 8, 10, 12 und 14 angeordneten Stirnfläche 20, 20', 20'' bzw. 20''' erfolgt die Befestigung der Kamera 6 an dem ausgewählten Schnittstellenelement 8, 10, 12 bzw. 14. Hierzu ist an den Stirnseiten 20, 20', 20'' sowie 20''' jeweils eine Kupplungseinrichtung 22 angeordnet, die mit kameraseitigen Kupplungsmitteln korrespondiert.
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Die Schnittstellenelemente 8, 10, 12 und 14 bilden jeweils eine elektrische Leitungsverbindung von dem Fahrwagen 2 zu der Kamera 6 bzw., wenn vorhanden, zu einer an dem Schnittstellenelement 8, 10, 12 oder 14 angeordneten Beleuchtungseinrichtung. Zur Schaffung einer elektrischen Leitungsverbindung der Kamera 6 mit dem Fahrwagen 2 weisen die Schnittstellenelemente 8, 10, 12 und 14 jeweils an ihrer zur Anlage an der Frontseite 16 des Fahrwagens 2 vorgesehenen Stirnseite 18 einen elektrischen Anschluss 24 (siehe Schnittstellenelement 12) auf, der bei Anlage des Schnittstellenelemente 8, 10, 12 bzw. 14 an der Frontseite 16 des Fahrwagens 2 einen an der Frontseite 16 des Fahrwagens 2 angeordneten elektrischen Anschluss 26 kontaktiert. Bei den Anschlüssen 24 und 26 handelt es sich jeweils um mehrpolige Stecker. Innerhalb der Schnittstellenelemente 8, 10, 12 und 14 ist der elektrische Anschluss 24 jeweils mit einem an der Kupplungseinrichtung 22 angeordneten elektrischen Anschluss 28 elektrisch leitend verbunden. Der Anschluss 28, welcher ebenfalls ein mehrpoliger Stecker ist, kontaktiert bei einer an der Kupplungseinrichtung 22 befestigten Kamera 6 einen an der Kamera 6 angeordneten korrespondierenden Anschluss, der aus der Zeichnung nicht ersichtlich ist.
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Die Befestigung der Schnittstellenelemente 8, 10, 12 und 14 an dem Fahrwagen 2 erfolgt über eine Schraubverbindung. Hierzu weisen die Schnittstellenelemente 8, 10, 12 und 14 jeweils in einem an die Stirnseite 18 angrenzenden Endabschnitt vier Bohrungen 30 auf, die zur Aufnahme von in der Zeichnung nicht dargestellter Schrauben dienen. Korrespondierend zur Lage der Bohrungen 30 an den Schnittstellenelementen 8, 10, 12 und 14 sind an der Frontseite 16 des Fahrwagens vier mit einem Innengewinde versehene Sacklöcher 34 ausgebildet, wobei zwei der Sacklöcher 34 zu vorstehenden Führungselementen 32 ausgebildet sind.
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Die Führungselemente 32 dienen zur Erleichterung der Positionierung des an dem Fahrwagen 2 zu befestigenden Schnittstellenelements 8, 10, 12 bzw. 14 an der Frontseite 16 des Fahrwagens 2. Zur Befestigung eines der Schnittstellenelemente 8, 10, 12 oder 14 an dem Fahrwagen 2 wird das betreffende Schnittstellenelement 8, 10, 12 oder 14 mit seiner Stirnseite 18 an der Frontseite 16 des Fahrwagens derart zur Anlage gebracht, dass die Führungselemente 32 in die unteren Bohrungen 30 des zu befestigenden Schnittstellenelements 8, 10, 12 oder 14 eingreifen. Auf diese Weise wird das Schnittstellenelement 8, 10, 12 bzw. 14 in der gewünschten Weise positioniert. Anschließend wird das Schnittstellenelement 8, 10, 12 bzw. 14 mittels durch die Bohrungen 30 geführter Schrauben an dem Fahrwagen 2 festgeschraubt, wobei die durch die Bohrungen 30 geführten Schrauben in den Sacklöchern 34 verschraubt werden.
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Die in der Zeichnung dargestellten Schnittstellenelemente 8, 10, 12 und 14 unterscheiden sich hinsichtlich ihres Aufbaus und ihrer Funktionseigenschaften. So dienen die Schnittstellenelemente 8 und 12 dazu, eine starre Verbindung zwischen dem Fahrwagen 2 und der Kamera 6 zu schaffen. Bei Einsatz dieser Schnittstellenelemente 8 und 12 ist die Kamera 6 in Richtung der Längsausdehnung des Fahrwagens 2 in direkter Verlängerung des Fahrwagens 2 angeordnet. Die von den Schnittstellenelementen 8 und 12 geschaffene starre Verbindung der Kamera 6 mit dem Fahrwagen 2 macht die Schnittstellenelemente 8 und 10 besonders zum Tragen vergleichsweise schwerer Kameras geeignet. Die Schnittstellenelemente 8 und 12 unterscheiden sich dahingehend, dass das Schnittstellenelement 8 deutlich kürzer als das Schnittstellenelement 12 ist. Der Einsatz des Schnittstellenelements 8 ist besonders dann sinnvoll, wenn der Fahrwagen 2 in Kanäle mit engen Kurvenradien eingesetzt werden soll, da eine Kurvenfahrt aufgrund der verhältnismäßig kurzen Bauform des Fahrwagens 2 mit der daran über das Schnittstellenelement 8 angebrachten Kamera 6 leichter zu bewerkstelligen ist.
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Für den Einsatz in Kanalsystemen mit besonders engen Kanalbögen bzw. zum Abbiegen in Kanalabzweigungen eignet sich in besonderem Maße das Schnittstellenelement 10. Das Schnittstellenelement 10 ist mehrteilig ausgebildet. Es weist einen Grundkörper 38 auf, der zur Befestigung des Schnittstellenelements 10 an der Frontseite 16 des Fahrwagens 2 dient. An dem Grundkörper 38 ist ein Mittelteil 40 derart angelenkt, dass es in einer horizontalen Ebene schwenkbar ist. Darüber hinaus weist das Schnittstellenelement 10 ein Endteil 42 auf, an dem die Kupplungseinrichtung 22 zum Befestigen der Kamera 6 angeordnet ist. Über einen Gelenkstift 44 ist das Endteil 42 an dem Mittelteil 40 befestigt, wobei der Gelenkstift 44 eine Schwenkachse bildet, um die das Endteil 42 in einer vertikalen Ebene schwenkbar ist.
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Das Schnittstellenelement 14 ist derart ausgebildet, dass an ihm die Position einer Kamera 6 vertikal verstellbar ist. Hierzu ist an einem zur Befestigung an dem Fahrwagen 2 dienenden Grundkörper 46 ein Endteil 48, das zur Befestigung der Kamera 6 vorgesehen ist, in einer an dem Grundkörper 46 ausgebildeten Führungsnut 50 vertikal verschiebbar angeordnet, wobei das Endteil 48 mit dem Grundkörper 46 über drei eine Parallelogrammführung bildende Hebel 52 gekoppelt ist. Die von den Hebeln 52 gebildete Parallelogrammführung stellt sicher, dass das Endteil 48 beim vertikalen Verschieben in der Führungsnut 50 nicht seine waagerechte Ausrichtung ändert.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Fahrwagen
- 4
- Rad
- 6
- Kamera
- 8
- Schnittstellenelement
- 10
- Schnittstellenelement
- 12
- Schnittstellenelement
- 14
- Schnittstellenelement
- 16
- Frontseite
- 18
- Stirnseite
- 20, 20', 20'', 20'''
- Stirnseite
- 22
- Kupplungseinrichtung
- 24
- Anschluss
- 26
- Anschluss
- 28
- Anschluss
- 30
- Bohrung
- 32
- Führungselement
- 34
- Sackloch
- 36
- Gewindeloch
- 38
- Grundkörper
- 40
- Mittelteil
- 42
- Endteil
- 44
- Gelenkstift
- 46
- Grundkörper
- 48
- Endteil
- 50
- Führungsnut
- 52
- Hebel