DE102009047295A1 - Aufnahme für einen aufblasbaren Gassack eines Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems und Verfahren zum Herstellen einer derartigen Aufnahme - Google Patents
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Abstract
– eine Grundstruktur (2), die ein inneres Volumen (21) der Aufnahme (1) begrenzt;
– eine Verstärkungsstruktur (3) aus einem faserverstärkten Material zur mechanischen Verstärkung der Grundstruktur (2), wobei die Verstärkungsstruktur (3)
– einen Bodenabschnitt (31) aufweist, sowie zwei unter einem Winkel zu dem Bodenabschnitt (31) verlaufende und entlang einer Verbindungslinie (34) mit dem Bodenabschnitt (31) verbundene Seitenwände (32, 33) aufweist, und
– eine in Richtung der Verbindungslinie (34) gemessene Länge besitzt, die mindestens die Hälfte der in Richtung der Verbindungslinie (34) gemessenen Länge der Grundstruktur (2) beträgt.
In weiteren Aspekten betrifft die Erfindung eine Aufnahme mit einer Verstärkungsstruktur, die eine Öffnung für einen Gasgenerator aufweist, sowie eine Aufnahme mit einer Grundstruktur aus einem ersten thermoplastischen Material und einer Verstärkungsstruktur aus einem zweiten thermoplastischen Material, das eine höhere Festigkeit als das erste thermoplastische Material aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Aufnahme für einen aufblasbaren Gassack eines Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems gemäß Anspruch 1 sowie Aufnahmen für einen Gassack gemäß den Ansprüchen 13 und 14. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer Aufnahme für einen Gassack gemäß Anspruch 16.
- Es ist bekannt, Aufnahmen („Airbagcontainer”) für einen Gassack eines Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems aus Metall (z. B. Stahl, Aluminium oder Magnesium) oder Kunststoff zu fertigen. Um eine ausreichende Stabilität zu erreichen, weisen die Seitenwände der bekannten Airbagcontainer eine große Dicke auf, so dass sie voluminös und teuer in der Herstellung sind.
- Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem besteht darin, eine Gassackaufnahme zu schaffen, die einen gegenüber den vorbekannten Aufnahmen geringeren Bauraumbedarf aufweist und dennoch auf einfache Weise herstellbar ist. Des Weiteren liegt der Erfindung das Problem zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen einer derartigen Aufnahme anzugeben.
- Dieses Problem wird durch die Aufnahme mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch die Aufnahmen mit den Merkmalen der Ansprüche 13 und 14 sowie durch das Verfahren gemäß Anspruch 16 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Danach wird auf eine Aufnahme für einen aufblasbaren Gassack eines Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems bereitgestellt, mit
- – einer Grundstruktur, die ein inneres Volumen der Aufnahme begrenzt;
- – einer Verstärkungsstruktur aus einem faserverstärkten Material zur mechanischen Verstärkung der Grundstruktur, wobei die Verstärkungsstruktur
- – einen Bodenabschnitt sowie zwei unter einem Winkel zu dem Bodenabschnitt verlaufende und entlang einer Verbindungslinie mit dem Bodenabschnitt verbundene Seitenwände aufweist, und
- – eine in Richtung der Verbindungslinie gemessene Länge besitzt, die mindestens die Hälfte der in Richtung der Verbindungslinie gemessenen Länge der Grundstruktur beträgt (bezogen auf die Aufnahme mit zusammengefügter Grund- und Verstärkungsstruktur).
- Die Seitenwände der Verstärkungsstruktur sind auf einander gegenüberliegenden Seiten des Bodenabschnitts angeordnet und stehen winklig von dem Bodenabschnitt ab, so dass sich eine schiffsrumpfartige oder kistenartige Geometrie der Verstärkungsstruktur ergibt. Insbesondere ist der Bodenabschnitt der Verstärkungsstruktur im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet, d. h. er erstreckt sich entlang einer Ebene, die unter einem Winkel (zum Beispiel senkrecht) zu den Seitenwänden verläuft. Die Seitenwände sind insbesondere einstückig mit dem Bodenabschnitt verbunden, d. h. die Verstärkungsstruktur ist ein einziges Teil, das aus dem faserverstärkten Material gebildet ist. In diesem Fall sind die Seitenwände von dem Bodenabschnitt entlang der Verbindungslinie abgebogen.
- Es ist auch möglich, dass der Bodenabschnitt der Verstärkungsstruktur nicht eben verläuft, sondern zum Beispiel eine Krümmung oder einen Knick aufweist. Beispielsweise ist die gesamte Verstärkungsstruktur (und entsprechend die gesamte Aufnahme) U- oder V-förmig ausgebildet, d. h. sie besitzt in einer Ebene, die quer zu ihren Seitenwänden verläuft, einen U- bzw. V-förmigen Querschnitt. Hierbei ist es insbesondere möglich, dass die Bodenplatte einen U- bzw. V-förmigen Querschnitt aufweist.
- Durch die stabilisierende Verstärkungsstruktur muss die Grundstruktur nicht durchgehend (geschlossen) ausgebildet sein, sondern kann zum Beispiel lediglich eine skelettartige Struktur aufweisen, die sich insbesondere um die Verstärkungsstruktur herum erstreckt. Die mechanischen Belastungen, die beim Auslösen und Entfalten eines in der Aufnahme angeordneten Gassacks auf die Aufnahme einwirken, werden zu einem großen Teil oder überwiegend von der Verstärkungsstruktur aus Fasermaterial aufgenommen. Augrund dieser Lastaufnahme durch die Verstärkungsstruktur ist es möglich, die Grundstruktur mit einer geringeren Wandstärke im Vergleich zu herkömmlichen Gassackcontainern auszubilden, wodurch das Volumen und das Gewicht der Aufnahme reduziert werden kann.
- In einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Bodenabschnitt der Verstärkungsstruktur eine Öffnung zum Hindurchführen (Einführen und/oder Einsetzen) zumindest eines Abschnittes eines Gasgenerators auf. Insbesondere ist die Öffnung kreisförmig ausgestaltet und zum Einführen und/oder Einsetzen eines Topfgasgenerators geeignet. Insbesondere weist die Grundstruktur ebenfalls eine entsprechende Öffnung auf, die z. B. mit der Öffnung in der Verstärkungsstruktur fluchtet.
- Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung eines Topfgasgenerators beschränkt, sondern die Aufnahme kann zum Beispiel auch zum Aufnehmen eines Rohrgasgenerators ausgebildet sein. Beispielsweise weist die Aufnahme, d. h. insbesondere die Grundstruktur, eine entsprechende Öffnung auf, durch die ein Rohrgasgenerator in die Aufnahme eingeführt werden oder hindurchragen kann. Auch ist denkbar, dass die Grundstruktur eine Öffnung oder mehrere Öffnungen aufweist, durch die eine mit dem Gasgenerator verbundene Komponente (z. B. eine elektrische Leitung) hindurchgeführt werden kann.
- Die Grundstruktur ist insbesondere aus einem anderen Material gebildet als die Verstärkungsstruktur, wobei das faserverstärkte Material der Verstärkungsstruktur z. B. eine höhere Festigkeit aufweist als das Material der Grundstruktur, d. h. bei einer in gleicher Richtung wirkenden Kraft würde eine plastische Verformung der Grundstruktur vor einer plastischen Verformung der Verstärkungsstruktur auftreten.
- Das faserverstärkte Material ist zum Beispiel ein glasfaser-, kohlenstofffaser- oder basaltfaserverstärktes Material. Gemeinsam ist diesen faserverstärkten Materialien, dass die (hochfesten) Fasern in ein Matrixmaterial (z. B. ein Kunststoff wie Polyamid oder Polypropylen) eingebettet sind, wobei die Fasern beispielsweise in unterschiedlichen Orientierungen angeordnet sind. Es ist jedoch auch möglich, dass die Fasern eine Vorzugsrichtung aufweisen. Derartige faserverstärkte Materialien sind jedoch im Prinzip bekannt, so dass an dieser Stelle nicht im Detail auf sie eingegangen werden soll.
- Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist die Verstärkungsstruktur an einer Seite der Grundstruktur angeordnet (insbesondere mit der Grundstruktur verbunden), die dem inneren Volumen der Aufnahme zugewandt ist, d. h. die Verstärkungsstruktur ist innerhalb der Aufnahme angeordnet und einem in der Aufnahme angeordneten Gassack zugewandt (und insbesondere mit diesem in Kontakt). Beispielsweise ist die Grundstruktur aus einem thermoplastischen Kunststoff gebildet, wobei die Verstärkungsstruktur etwa durch Umspritzen des faserverstärkten Materials der Verstärkungsstruktur mit dem thermoplastischen Kunststoff gebildet wird. Somit umgreift die Grundstruktur die Verstärkungsstruktur an deren Außenseite, so dass die Bodenplatte und die Seitenwände der Verstärkungsstruktur mit Abschnitten der Grundstruktur in mechanischem Kontakt sind oder miteinander eine stoffliche Verbindung eingehen.
- Es ist jedoch auch denkbar, dass die Verstärkungsstruktur nicht innerhalb der Grundstruktur angebracht ist, sondern sich um die Grundstruktur herum erstreckt, d. h. an einer Seite der Grundstruktur angeordnet ist, die einem in der Aufnahme befindlichen Gassack abgewandt ist.
- In einer anderen Variante der Erfindung wird die Kombination aus Grund- und Verstärkungsstruktur nicht durch Umspritzen der Verstärkungsstruktur erzeugt, sondern die Verstärkungsstruktur wird beispielsweise lediglich in die Grundstruktur eingesetzt und insbesondere gar nicht oder über Befestigungsmittel an dieser befestigt. Beispielsweise kann die Verstärkungsstruktur mit der Grundstruktur durch Verkleben oder Verschrauben verbunden werden. Eine „Verbindung” zwischen Grundstruktur und Verstärkungsstruktur kann kann jedoch auch bereits durch ein bloßes Einsetzen der Verstärkungsstruktur in die Grundstruktur erreicht werden, ohne dass die Verstärkungsstruktur an der Grundstruktur über zusätzliche Befestigungsmittel fixiert ist; insbesondere dadurch, dass die Seitenwände der Verstärkungsstruktur durch Seitenbereiche der Grundstruktur geklemmt werden.
- Darüber hinaus kann die Grundstruktur einen Befestigungsbereich aufweisen, über den die Aufnahme mit Komponenten eines Gassackmoduls und/oder mit einem Fahrzeugteil verbunden werden kann. Beispielsweise kann um eine Öffnung zum Einführen eines Gasgenerators ein derartiger Befestigungsbereich vorgesehen sein, um den Gasgenerator an der Aufnahme festgelegen zu können. Der Befestigungsbereich weist hierfür z. B. Durchgangsbohrungen in der Nähe der Öffnung für den Gasgenerator auf.
- Des Weiteren kann der Befestigungsbereich der Aufnahme auch dazu dienen, sie an einer Fahrzeugkomponente (zum Beispiel einem Teil der Fahrzeugkarosserie) festzulegen. In einer Variante ist der Befestigungsbereich in einem Flanschabschnitt der Grundstruktur ausgebildet. Ein derartiger Flanschabschnitt steht als Rand (zum Beispiel senkrecht) von einer Seitenwand der Grundstruktur ab. Beispielsweise weist dieser Flanschabschnitt Öffnungen zum Durchführen von Bolzen oder Schrauben auf, die dazu dienen, die Aufnahme mit einer weiteren Komponente des Gassackmoduls und/oder einem Teil der Fahrzeugkarosserie verbinden zu können. Insbesondere ist der Flanschabschnitt als Abschnitt eines oberen Randes der Grundstruktur ausgebildet, der eine obere Öffnung der Grundstruktur begrenzt, durch die ein Gassack in die Aufnahme eingelegt werden kann. Hier kann der Befestigungsbereich des Flanschabschnitts auch Befestigungsstrukturen, zum Beispiel Öffnungen, aufweisen, über die die Aufnahme mit einer Abdeckkappe zum Verschließen der oberen Öffnung der Grundstruktur verbunden werden kann.
- Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine Aufnahme vorgesehen, mit
- – einer Grundstruktur, die ein inneres Volumen der Aufnahme begrenzt;
- – einer Verstärkungsstruktur aus einem faserverstärkten Material zur mechanischen Verstärkung der Grundstruktur, wobei
- – die Verstärkungsstruktur einen Bodenabschnitt aufweist, in dem eine Öffnung zum Hindurchführen zumindest eines Abschnitts eines Gasgenerators vorgesehen ist.
- Gemäß diesem Aspekt der Erfindung muss der Bodenabschnitt der Verstärkungsstruktur nicht unbedingt bestimmte Abmessungen relativ zu den Abmessungen der Grundstruktur aufweisen. Allerdings zeichnet sich der Bodenabschnitt dadurch aus, dass er eine (insbesondere kreisförmige) Öffnung zum Einführen eines Gasgenerators aufweist. Insbesondere ist die Öffnung so gestaltet, dass ein Topfgasgenerator durch sie hindurch in das Innere der Aufnahme gebracht werden kann oder der Gasgenerator durch die Öffnung hindurch in die Aufnahme hineinragen kann. Natürlich weist auch die Grundstruktur im Bereich der Öffnung in der Verstärkungsstruktur eine entsprechend ausgebildete und insbesondere mit der Öffnung in der Verstärkungsstruktur fluchtende Öffnung auf, wobei insbesondere beide Öffnungen kreisförmig (z. B. mit identischem oder ähnlichem Durchmesser) ausgebildet sind. Es ist jedoch selbstverständlich auch möglich, dass beide oder zumindest eine der Öffnungen eine andere Geometrie als eine Kreisform besitzt.
- Gemäß einem dritten Aspekt wird eine Aufnahme bereitgestellt, mit
- – einer Grundstruktur aus einem ersten thermoplastischen Material,
- – einer Verstärkungsstruktur zur mechanischen Verstärkung der Grundstruktur, wobei die Verstärkungsstruktur
- – einen aus einem zweiten thermoplastischen Material gebildeten Bodenabschnitt sowie zwei unter einem Winkel zu dem Bodenabschnitt verlaufende und entlang einer Verbindungslinie mit dem Bodenabschnitt verbundene Seitenwände aufweist, und
- – eine in Richtung der Verbindungslinie gemessene Länge besitzt, die mindestens die Hälfte der Länge der Grundstruktur in dieser Richtung beträgt, und wobei
- – das zweite thermoplastische Material eine höhere Festigkeit als das erste thermoplastische Material aufweist.
- Gemäß diesem Aspekt der Erfindung ist die Verstärkungsstruktur nicht aus einem faserverstärkten Material gebildet, sondern aus einem thermoplastischen Material, das eine höhere Festigkeit als das thermoplastische Material aufweist, aus dem die Grundstruktur gebildet ist. Insbesondere weist das zweite thermoplastische Material eine höhere spezifische Festigkeit als das erste thermoplastische Material auf.
- Hierdurch ergeben sich die bereits oben in Bezug auf die faserverstärkte Verstärkungsstruktur erläuterten Wirkungen; insbesondere ist es durch die Verwendung einer Verstärkungsstruktur aus einem festeren (insbesondere hochfesten) thermoplastischen Kunststoff möglich, eine Aufnahme mit reduzierter Wandstärke und reduziertem Gewicht bei relativ niedrigen Herstellungskosten herzustellen. Insbesondere ist die Aufnahme gemäß diesem Aspekt der Erfindung als Zwei-Komponenten-Spritzgussteil ausgebildet.
- Selbstverständlich können die oben in Bezug auf den ersten Erfindungsaspekt (Verstärkungsstruktur ist aus einem faserverstärkten Material gebildet) beschriebenen Ausgestaltungen der Aufnahme, zum Beispiel betreffend die Abmessungen der Verstärkungsstruktur oder das Vorhandensein einer Öffnung zum Einführen eines Gasgenerators, auch in der Aufnahme gemäß dem dritten Erfindungsaspekt realisiert sein.
- Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen einer Aufnahme mit einer faserverstärkten Verstärkungsstruktur, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- – Bereitstellen einer Grundstruktur der Aufnahme; und
- – Anordnen einer Verstärkungsstruktur aus einem faserverstärkten Material zur mechanischen Verstärkung der Grundstruktur, wobei die Verstärkungsstruktur einen Bodenabschnitt sowie zwei unter einem Winkel zu dem Bodenabschnitt verlaufende und entlang einer Verbindungslinie mit dem Bodenabschnitt verbundene Seitenwände aufweist, und eine in Richtung der Verbindungslinie gemessene Länge besitzt, die mindestens die Hälfte der Länge der Grundstruktur in dieser Richtung beträgt; und
- – Verbinden der Verstärkungsstruktur mit der Grundstruktur, insbesondere dadurch, dass die Verstärkungsstruktur mit einem Kunststoffmaterial umspritzt wird.
- Beispielsweise wird zunächst die Verstärkungsstruktur gefertigt, wobei etwa vorgefertigtes Fasermaterial in die gewünschte Form gebogen wird. Diese vorgefertigte Verstärkungsstruktur wird in ein Werkzeug eingelegt und mit dem Material der Grundstruktur verbunden, beispielsweise dadurch, dass die in das Werkzeug eingelegte Verstärkungsstruktur mit dem Material der Grundstruktur, zum Beispiel in Form eines thermoplastischen Kunststoffes, umspritzt wird.
- Die Verstärkungsstruktur kann darüber hinaus vor dem Verbinden mit dem Material der Grundstruktur erwärmt werden, wobei das Erwärmen insbesondere vor dem Einlegen der Verstärkungsstruktur in das Werkzeug erfolgt.
- Es ist auch möglich, dass das faserverstärkte Material der Verstärkungsstruktur vor dem Verbinden mit dem Material der Grundstruktur mit einem weiteren Material versehen wird, das mit dem Material der Grundstruktur besser stoffschlüssig verbindbar ist als das faserverstärkte Material der Verstärkungsstruktur selber.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Aufnahme gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; -
2 einen vergrößerten Ausschnitt der Aufnahme aus1 ; und -
3 die Aufnahme aus den1 und2 in perspektivischer Ansicht. - Die in
1 dargestellte erfindungsgemäße Aufnahme1 weist eine Grundstruktur2 auf, die ein näherungsweise quaderförmiges inneres Volumen21 der Aufnahme begrenzt, in dem ein Gassack (nicht dargestellt) eines Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems angeordnet werden soll. Die Grundstruktur2 ist durch eine Verstärkungsstruktur3 aus einem faserverstärktem Material mechanisch verstärkt. - Die Verstärkungsstruktur
3 weist einen ebenen, rechteckigen Bodenabschnitt31 auf, sowie zwei auf einander gegenüberliegenden Seiten der Verstärkungsstruktur3 angeordnete ebenfalls ebene und rechteckige Seitenwände32 ,33 , die jeweils unter einem Winkel zum Bodenabschnitt orientiert sind und entlang einer geraden Verbindungslinie34 einstückig mit dem Bodenabschnitt31 verbunden sind. Die Verstärkungsstruktur3 ist so im Innern der Grundstruktur2 angeordnet, dass die Verbindungslinie34 und somit die Seitenwände32 ,33 entlang der Längsrichtung, d. h. der Haupterstreckungsrichtung, der Grundstruktur2 verlaufen. Insbesondere sind der Bodenabschnitt31 der Verstärkungsstruktur3 in Kontakt mit einem Bodenbereich und die Seitenwände32 ,33 in Kontakt mit einem Seitenbereich der Grundstruktur. - Die Verstärkungsstruktur
3 weist eine in Richtung der Verbindungslinie34 gemessene Länge auf, die nur geringfügig kleiner ist als die in Richtung der Verbindungslinie34 (d. h. entlang ihrer Längsrichtung) gemessene Länge der Grundstruktur2 . Die „entlang der Verbindungslinie34 gemessene Länge” der Grundstruktur2 ist im Wesentlichen der Abstand zweier Seitenteile22 ,23 der Grundstruktur2 , die sich auf einander gegenüberliegenden Seiten der Verstärkungsstruktur3 befinden und im Wesentlichen senkrecht zu den Seitenwänden32 ,33 der Verstärkungsstruktur orientiert sind. Es wird darauf hingewiesen, dass die Erfindung natürlich auch Aufnahmen mit anderen Abmessungen einschließt, z. B. eine Aufnahme, die ein würfelförmiges inneres Volumen einschließt, d. h. eine Aufnahme mit einer Grundstruktur, die in Richtung der Verbindungslinie der Verstärkungsstruktur näherungsweise die gleiche Länge aufweist wie in einer Richtung quer dazu. - Der Bodenabschnitt
31 der Verstärkungsstruktur3 weist darüber hinaus eine zentrale Öffnung35 auf, durch die hindurch ein Gasgenerator (nicht dargestellt) zumindest teilweise in die Aufnahme hineinragen (bzw. aus ihr hinausragen) kann. Die Grundstruktur besitzt eine korrespondierende Öffnung, die mit der Öffnung35 in der Verstärkungsstruktur3 fluchtet; vgl.3 . Zudem grenzt an die zentrale Öffnung35 der Verstärkungsstruktur3 ein Befestigungsbereich mit vier Durchgangsbohrungen36 an, die zum Befestigen des Gasgenerators an der Aufnahme1 dienen. - Des Weiteren weist die Grundstruktur
2 einen umlaufenden Rand24 auf, der eine Öffnung25 begrenzt, die beabstandet zu einem Bodenbereich der Grundstruktur und damit zu dem Bodenabschnitt31 der Verstärkungsstruktur3 angeordnet ist und durch die ein Gassack (nicht dargestellt) in die Aufnahme eingebracht werden kann. Der umlaufende Rand24 weist Flanschabschnitte221 ,231 auf, die sich den Seitenteilen22 ,23 der Grundstruktur2 anschließen und im Wesentlichen senkrecht zu diesen verlaufen. Die Flanschabschnitte221 ,231 weisen jeweils einen Befestigungsbereich mit mehreren Befestigungsöffnungen (Langlöcher26 , rechteckige Öffnungen27 ) auf, die z. B. zum Verbinden der Grundstruktur2 mit einer Abdeckkappe (nicht dargestellt) nach Anordnen eines Gassacks im Inneren der Aufnahme dienen. - Darüber hinaus weist der umlaufenden Rand
24 einen Abschnitt auf, der schmaler ist als die Flanschabschnitte221 ,231 und der sich im Wesentlichen senkrecht zu diesen erstreckt. Von diesem schmaleren Randabschnitt stehen Fortsätze28 ab, die ebenfalls Befestigungsöffnungen in Form zweier Langlöcher29 aufweisen. Die Fortsätze28 dienen insbesondere dazu, die Aufnahme1 mit einem Teil einer Fahrzeugstruktur zu verbinden. An einem weiteren Abschnitt des umlaufenden Randes24 , der dem Abschnitt mit den Fortsätzen28 gegenüberliegt, befinden sich zudem Rastelemente, über die die Aufnahme mit einem Fahrzeugteil oder einem Teil eines Gassackmoduls (z. B. einer Abdeckkappe) verrastet oder scharnierartig verbunden werden kann. -
2 zeigt einen mittleren Abschnitt der Aufnahme1 der1 in vergrößerter Darstellung. Es ist zu erkennen, dass im Bereich der zentralen Öffnung35 eine Verstärkungsplatte an einer Innenseite angeordnet ist, d. h. an einer Seite, die in montiertem Zustand der Aufnahme dem in der Aufnahme angeordneten Gassack zugewandt ist. Die Verstärkungsplatte weist ebenfalls eine kreisförmige Öffnung auf, die mit der Öffnung in der Verstärkungsstruktur und der Öffnung in dem Bodenbereich der Aufnahme2 fluchtet. Allerdings ist eine zusätzliche Verstärkungsplatte optional. Es ist natürlich auch möglich, dass ein durch die Öffnung35 in das Innere der Aufnahme ragender Gasgenerator unmittelbar an dem Bodenabschnitt31 der Verstärkungsstruktur3 und einem Bodenbereich210 des Grundkörpers2 (vgl.3 ) festgelegt ist. -
3 zeigt die Aufnahme der1 und2 in perspektivischer Darstellung in einer Ansicht von unten, d. h. mit Blick auf einen Bodenbereich210 des Grundkörpers2 , an dessen Innenseite der Bödenabschnitt31 der Verstärkungsstruktur3 grenzt. - Der Bodenbereich
210 weist – wie oben bereits erwähnt – eine kreisförmige Öffnung2101 auf, die mit der zentralen Öffnung35 des Bodenabschnitts31 der Verstärkungsstruktur3 fluchtet. In3 ist darüber hinaus zu erkennen, dass die Grundstruktur2 zwischen den Seitenteilen22 ,23 nicht geschlossen ausgebildet ist, sondern mehrere parallel zueinander verlaufende klammerartige Stege215 aufweist, die jeweils mit einem näherungsweise geradlinigen mittleren Abschnitt den Bodenbereich31 und mit senkrecht zum mittleren Abschnitt orientierten Armabschnitten2151 die Seitenwände32 ,33 der Verstärkungsstruktur3 an deren Außenseiten umgreifen. Die Stege215 sind insbesondere an Abschnitten der Verstärkungsstruktur3 vorgesehen, die beim Entfalten des Gassacks besonders belastet werden. - Die Stege
215 sind mit einem Abstand zueinander und auch mit einem Abstand zu den Seitenteilen22 ,23 angeordnet, wobei die beiden mittleren der Stege sich jedoch an einander gegenüberliegenden Seiten der Bodenplatte210 mit dieser verbunden sind. Die jeweils parallel zu den Seitenwänden32 ,33 der Verstärkungsstruktur3 verlaufenden Armabschnitte2151 der Stege215 sind jeweils mit ihrem dem mittleren Abschnitt der Stege abgewandten Ende mit dem umlaufenden Rand24 der Grundstruktur2 verbunden. - In dem Beispiel der
1 bis3 ist die Grundstruktur2 ein einstückiges Teil, d. h., die Stege215 sind auch einstückig mit dem umlaufenden Rand24 und somit mit den Seitenteilen22 ,23 der Grundstruktur2 verbunden. Dies ist jedoch nicht zwingend. Es ist auch denkbar, dass einige Abschnitte der Grundstruktur nicht einstückig mit dem Rest der Grundstruktur ausgebildet sind, sondern mit diesem über Befestigungsmittel verbunden (z. B. verklebt) sind. Des Weiteren ist möglich, dass einige Bereiche der Grundstruktur, z. B. die Stege215 , aus einem anderen Material als die übrige Grundstruktur ausgebildet sind. - Der Bodenbereich der Grundstruktur
2 weist des Weiteren senkrecht abstehende Befestigungsstrukturen216 auf, über die eine zusätzliche Befestigung der Aufnahme1 an einem Teil eines Fahrzeugs möglich ist. - Die in den
1 bis3 dargestellte Aufnahme wird insbesondere durch Umspritzen des vorgeformten faserverstärkten Materials der Verstärkungsstruktur3 mit einem thermoplastischen Kunststoff erzeugt. Allerdings kann die gezeigte Aufnahme auch auf andere Weise hergestellt werden, z. B. durch Vorfertigen der Grundstruktur2 und Einsetzen der Verstärkungsstruktur in die Grundstruktur. Des Weiteren wird darauf hingewiesen, dass anstelle einer Verstärkungsstruktur aus einem faserverstärkten Material auch eine Verstärkungsstruktur aus einem thermoplastischen Kunststoff verwendet werden kann, der eine höhere spezifische Festigkeit als der thermoplastische Kunststoff der Grundstruktur aufweist. Eine solche Aufnahme könnte insbesondere per Zweikomponenten-Spritzguss erzeugt werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Aufnahme
- 2
- Grundstruktur
- 3
- Verstärkungsstruktur
- 21
- inneres Volumen
- 22, 23
- Seitenteil
- 24
- Rand
- 25
- Öffnung
- 26
- Langloch
- 27
- rechteckige Öffnung
- 28
- Fortsatz
- 29
- Befestigungsöffnung
- 31
- Bodenabschnitt
- 32, 33
- Seitenwand
- 34
- Verbindungslinie
- 35
- zentrale Öffnung
- 36
- Befestigungsöffnung
- 210
- Bodenplatte
- 215
- Steg
- 216
- Befestigungsstruktur
- 221, 231
- Flanschabschnitt
- 2101
- Öffnung
- 2150
- Armabschnitt
Claims (16)
- Aufnahme für einen aufblasbaren Gassack eines Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems, mit – einer Grundstruktur (
2 ), die ein inneres Volumen (21 ) der Aufnahme (1 ) begrenzt; – einer Verstärkungsstruktur (3 ) aus einem faserverstärkten Material zur mechanischen Verstärkung der Grundstruktur (2 ), wobei die Verstärkungsstruktur (3 ) – einen Bodenabschnitt (31 ) sowie zwei unter einem Winkel zu dem Bodenabschnitt (31 ) verlaufende und entlang einer Verbindungslinie (34 ) mit dem Bodenabschnitt (31 ) verbundene Seitenwände (32 ,33 ) aufweist, und – eine in Richtung der Verbindungslinie (34 ) gemessene Länge besitzt, die mindestens die Hälfte der in Richtung der Verbindungslinie (34 ) gemessenen Länge der Grundstruktur (2 ) beträgt. - Aufnahme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (
32 ,33 ) einstückig mit dem Bodenabschnitt ausgebildet sind. - Aufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundstruktur (
2 ) aus einem anderen Material gebildet ist als die Verstärkungsstruktur (3 ). - Aufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das faserverstärkte Material der Verstärkungsstruktur (
3 ) eine höhere Festigkeit aufweist als das Material der Grundstruktur (2 ). - Aufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsstruktur (
3 ) an einer Seite der Grundstruktur (2 ) angeordnet ist, die dem inneren Volumen (21 ) der Aufnahme (1 ) zugewandt ist. - Aufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundstruktur (
2 ) aus einem thermoplastischen Kunststoff gebildet ist. - Aufnahme nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsstruktur (
3 ) durch den thermoplastischen Kunststoff umspritzt ist. - Aufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundstruktur (
2 ) einen Befestigungsbereich aufweist, über den die Aufnahme (1 ) mit Komponenten eines Gassackmoduls und/oder einem Fahrzeugteil verbunden werden kann. - Aufnahme nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsbereich in einem Flanschabschnitt (
221 ,231 ) der Grundstruktur (2 ) ausgebildet ist. - Aufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundstruktur (
2 ) zwei Seitenteile (22 ,23 ) aufweist, die auf einander gegenüberliegenden Seiten der Verstärkungsstruktur (3 ) angeordnet sind und im Wesentlichen quer zu den Seitenwänden (32 ,33 ) der Verstärkungsstruktur (3 ) verlaufen. - Aufnahme nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in einem der Seitenteile (
22 ,23 ) eine Öffnung zum Hindurchführen zumindest eines Abschnittes eines Gasgenerators ausgebildet ist. - Aufnahme nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Bodenabschnitt (
31 ) der Verstärkungsstruktur (3 ) eine Öffnung (35 ) zum Hindurchführen zumindest eines Abschnittes eines Gasgenerators vorgesehen ist. - Aufnahme für einen aufblasbaren Gassack eines Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems, mit – einer Grundstruktur (
2 ), die ein inneres Volumen (21 ) der Aufnahme (1 ) begrenzt; – einer Verstärkungsstruktur (3 ) aus einem faserverstärkten Material zur mechanischen Verstärkung der Grundstruktur (2 ), wobei – die Verstärkungsstruktur (3 ) einen Bodenabschnitt (31 ) aufweist, in dem eine Öffnung (35 ) zum Hindurchführen zumindest eines Abschnitts eines Gasgenerators vorgesehen ist. - Aufnahme für einen aufblasbaren Gassack eines Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems, mit – einer Grundstruktur (
2 ) aus einem ersten thermoplastischen Material, – einer Verstärkungsstruktur (3 ) zur mechanischen Verstärkung der Grundstruktur (2 ), wobei die Verstärkungsstruktur (3 ) – einen aus einem zweiten thermoplastischen Material gebildeten Bodenabschnitt (31 ) sowie zwei unter einem Winkel zu dem Bodenabschnitt (31 ) verlaufende und entlang einer Verbindungslinie (34 ) mit dem Bodenabschnitt (31 ) verbundene Seitenwände (32 ,33 ) aufweist, und – eine in Richtung der Verbindungslinie (34 ) gemessene Länge besitzt, die mindestens die Hälfte der Länge der Grundstruktur (2 ) in dieser Richtung beträgt; und wobei – das zweite thermoplastische Material eine höhere Festigkeit als das erste thermoplastische Material aufweist. - Aufnahme nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (
1 ) als Zwei-Komponenten-Spritzgussteil ausgebildet ist. - Verfahren zum Herstellen einer Aufnahme gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, mit den Schritten: – Bereitstellen einer Grundstruktur (
2 ) der Aufnahme (1 ); und – Anordnen einer Verstärkungsstruktur (3 ) aus einem faserverstärkten Material zur mechanischen Verstärkung der Grundstruktur (2 ), wobei die Verstärkungsstruktur (3 ) einen Bodenabschnitt (31 ) sowie zwei unter einem Winkel zu dem Bodenabschnitt (31 ) verlaufende und entlang einer Verbindungslinie (34 ) mit dem Bodenabschnitt (31 ) verbundene Seitenwände (32 ,33 ) aufweist, und eine entlang der Verbindungslinie (34 ) gemessene Länge besitzt, die mindestens die Hälfte der Länge der Grundstruktur (2 ) in dieser Richtung beträgt; und – Verbinden der Verstärkungsstruktur (3 ) mit der Grundstruktur (2 ).
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