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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine optische Vorrichtung gemäß Anspruch 1, ein Verfahren zur Herstellung einer optischen Vorrichtung gemäß Anspruch 8, sowie ein Verfahren zum Betreiben einer optischen Vorrichtung gemäß Anspruch 9.
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Aus Funktionssicht gibt es im Automotiv-Bereich zwei Head-Up-Displays (HUD = Head-Up-Display = Blickfeldanzeige). Ein Head-Up-Display wird dabei zur Darstellung von Fahrzeugzustandsdaten (FZD) wie beispielsweise der Eigengeschwindigkeit, einer Tankfüllstandsanzeige, einer Aktivierung des ESP, etc. auf der Windschutzscheibe verwendet, damit der Fahrer eines Fahrzeugs seinen Blick nicht von der Windschutzscheibe und somit vom Verkehrsgeschehen abwenden muss, um die entsprechenden Fahrzeugdaten abzulesen. Das Bild im Head-Up-Display wird dabei statisch an eine fixe Windschutzscheibenposition projiziert. Überdies kann ein Head-Up-Display auch zur Kennzeichnung und Verfolgung realer Umfeldgegenstände verwendet werden. Eine solche Darstellung der Umfeldgegenstände wird als sogenannte kontakt-analoge Darstellung bezeichnet. Das virtuelle Bild, das im Head-Up-Display eingespiegelt wird, wird dabei innerhalb eines Blickfelds des Fahrers des Fahrzeugs bewegt. Beispielsweise kann eine solche kontakt-analoge Darstellung zur Markierung von Fußgängern, die sich in der Gefahrenzone des eigenen Fahrzeugs befinden oder zur Kennzeichnung eines vorfahrenden Fahrzeugs verwendet werden, beispielsweise zur Veranschaulichung einer ACC-Regelung.
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Die beiden dargestellten Funktionen eines Head-Up-Displays, nämlich die Darstellung von Fahrzeugzustandsdaten und die Darstellung von Umfeldgegenständen, haben jedoch für die Head-Up-Display-Optik unterschiedliche Anforderungen, die im wesentlichen durch das Blickfeld (FoV), der virtuellen Bilddistanz (VID) und die Position auf der Windschutzscheibe spezifiziert werden. In 1 ist eine schematische Darstellung der unterschiedlichen Elemente und deren Einblende-Positionen auf einer Windschutzscheibe für die beiden unterschiedlichen Darstellungsformen wiedergegeben. Beispielsweise ist für die kontakt-analoge Darstellung der Umfeldgegenstände ein Blickwinkelfeld 110 (FoV) von 15 × 5° erforderlich, während für die Darstellung von Fahrzeugzustandsdaten ein Blickwinkelfeld 120 von 6 × 2,5° ausreicht. Für die Bilddistanz kann eine ähnliche Unterscheidung getroffen werden; für die kontakt-analoge Darstellung liegt der Bilddistanzbereich zwischen 10 und 20 m, wogegen für die Darstellung der Fahrzeugzustandsdaten ein Bereich um 2 m benötigt wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund wird mit der vorliegenden Erfindung eine optische Vorrichtung, ein Verfahren zur Herstellung der optischen Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Betreiben einer optischen Vorrichtung gemäß den unabhängigen Patentansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Die vorliegende Erfindung schafft eine optische Vorrichtung zur Anzeige von zwei unabhängigen Bildern, wobei die optische Vorrichtung die folgenden Merkmale aufweist:
- – einen ersten Reflektor, der in einer optischen Achse angeordnet ist, wobei der erste Reflektor ausgebildet ist, um Licht mit zumindest einer ersten Frequenz zu reflektieren und wobei der erste Reflektor für Licht mit zumindest einer von der ersten Frequenz unterschiedlichen zweiten Frequenz transparent ist; und
- – einen zweiten Reflektor, der in der optischen Achse hinter dem ersten Reflektor angeordnet ist und wobei der zweite Reflektor so ausgebildet ist, um das Licht der zweiten Frequenz zu reflektieren.
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Ferner schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer optischen Vorrichtung, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- – Bereitstellen eines ersten Reflektors, wobei der erste Reflektor ausgebildet ist, um Licht mit einer ersten Frequenz zu reflektieren, und wobei der erste Reflektor für zumindest eine von der ersten Frequenz unterschiedlichen zweiten Frequenz transparent ist, und Bereitstellen eines zweiten Reflektors, wobei der zweite Reflektor ausgebildet ist, um das Licht der zweiten Frequenz zu reflektieren; und
- – Anordnen des ersten Reflektors und des zweiten Reflektors in einer optischen Achse derart, dass der erste Reflektor mit dem Licht der zweiten Frequenz durchstrahlbar ist und der zweite Reflektor derart angeordnet ist, dass das Licht mit der zweiten Frequenz, das den ersten Reflektor passiert, reflektiert wird, wobei durch das Anordnen des ersten und zweiten Reflektors die optische Vorrichtung hergestellt wird.
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Ferner schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer optischen Vorrichtung, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
- – Bereitstellen einer optischen Vorrichtung zur Anzeige von zwei unterschiedlichen Bildern, wobei die optische Vorrichtung einen ersten Reflektor aufweist, wobei der erste Reflektor Licht mit einer ersten Frequenz reflektiert und wobei der erste Reflektor für Licht mit zumindest einer von der ersten Frequenz unterschiedlichen zweiten Frequenz transparent ist, wobei die optische Vorrichtung ferner einen zweiten Reflektor aufweist, der in der optischen Achse hinter dem ersten Reflektor angeordnet ist und wobei der zweite Reflektor das Licht der zweiten Frequenz reflektiert; und
- – Beleuchten der optischen Vorrichtung aus der optischen Achse mit einem Licht das eine erste Frequenz aufweist und einem Licht, das eine zweite Frequenz aufweist.
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Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass eine Kombination der unterschiedlichen Darstellungen bzw. Darstellungsformen auf einer einzigen Blickfeldanzeige möglich wird, wenn mindestens zwei unterschiedliche Reflektoren (wie beispielsweise Spiegel) verwendet werden, die in einer optischen Achse angeordnet werden. Dabei soll ein erster Reflektor unterschiedliche Reflexions- oder Durchlässigkeitseigenschaften für unterschiedliche Lichtspektren, das heißt Lichtfrequenzen haben. Ein zweiter Reflektor, der in einem Strahlengang von einer Lichtquelle aus gesehen hinter dem ersten Reflektor angeordnet ist, sollte diejenigen Lichtstrahlen auf einen Schirm reflektieren, die auf Grund der Durchlässigkeit des ersten Reflektor diesen durchstrahlen. Auf diese Weise können mit einer gemeinsamen Lichtquelle unterschiedliche Informationen durch unterschiedliche Lichtfarben kodiert werden, die somit an den beiden unterschiedlichen Reflektoren gespiegelt werden. Auf diese Weise kann beispielsweise der erste Reflektor einen Blickwinkelbereich und einen Bilddistanzbereich für eine kontakt-analoge Darstellung ermöglichen, während der zweite Reflektor eine Darstellung der Fahrzeugzustandsdaten im erforderlichen Blickwinkelbereich und Bilddistanzbereich ermöglicht. Das hier vorgeschlagene Konzept kann auch auf die Verwendung von mehr als zwei Reflektoren erweitert werden, wenn noch weitere unterschiedliche Blickwinkel- und Bilddistanzbereiche auf einem Schirm (beispielsweise der Windschutzscheibe des Fahrzeugs) dargestellt werden sollen. In diesem Fall müssten die unterschiedlichen Reflektoren unterschiedliche Reflexions- und Durchlässigkeitseigenschaften haben, um die Lichtstrahlen mit der unterschiedlichen Lichtfarbe weiterzuleiten oder zu reflektieren.
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Die vorliegende Erfindung bietet den Vorteil, dass nun eine sehr kompakte Baueinheit als Projektor für die Blickfeldanzeige (auch Head-Up-Display genannt) verwendet werden kann. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass für die einzelnen Anforderungen der kontakt-analogen Darstellung und der Darstellung der Fahrzeugzustandsdaten unterschiedliche und separate Projektoren verwendet werden müssen. Dies ermöglicht einerseits eine Einsparung von knappem Bauraum beispielsweise im Fahrzeug und zum anderen wird eine Kostenreduktion bei der Bereitstellung einer Blickfeldanzeige mit nur einem Projektor ermöglicht. Auch können zusätzliche optische Komponenten für die optische Vorrichtung eingespart werden, da beispielsweise nun ein einziger Projektor zur Ausgabe von verschiedenen Bildern verwendet werden kann.
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Gemäß einer günstigen Ausführungsform der Erfindung kann der zweite Reflektor derart in der optischen Achse angeordnet und ausgerichtet sein, um das Licht mit der zweiten Frequenz von einer unterschiedlichen Position und/oder in eine andere Richtung von der Vorrichtung zu reflektieren, als das Licht mit der ersten Frequenz, das von dem ersten Reflektor reflektiert wird. Eine derartige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil, dass bei der Verwendung der optischen Vorrichtung und eines einzigen Projektors, der die unterschiedliche Lichtfarben bereitstellt, Elemente an verschiedenen Stellen des Schirms gespiegelt werden können, wobei diese Elemente auf dem Schirm dann unterschiedliche perspektivische Verzerrungen haben können. Dies bietet eine deutliche Erweiterung an Flexibilität bei der Darstellung von Objekten auf dem Schirm.
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Auch kann der erste Reflektor ausgebildet sein, um Licht mit zumindest einer dritten Frequenz zu reflektieren und wobei der erste Reflektor ferner für ein Licht mit einer von der ersten bis dritten Frequenz unterschiedlichen vierten Frequenz transparent sein kann. Derartige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil, eine noch größere Anzahl von separaten und für einen Betrachter einfach zu erkennenden Elementen (die sich durch unterschiedliche Lichtfarben auszeichnet) auf dem Schirm darzustellen. Dies ermöglicht eine weitere Erhöhung der Einsatzflexibilität der hier vorgeschlagenen optischen Vorrichtung.
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In einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann der erste Reflektor für das Licht mit der zweiten Frequenz transparent sein wobei die zweite Frequenz zwischen der ersten und dritten Frequenz liegen kann. Eine derartige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil, dass eine bessere Unterscheidbarkeit der einzelnen Elemente auf dem Schirm für den Fahrer möglich wird. Diese bessere Unterscheidbarkeit resultiert daher, dass Elemente einer Darstellungsform wie der kontakt-analogen Darstellung oder der Darstellung der Fahrzeugzustandsdaten in mit Lichtfarben dargestellt werden, die im optischen Spektrum weit auseinander liegen. Bei der Fokussierung des Auges seines Betrachters auf eine der gewählten Darstellungen können somit die einzelnen Elemente auf dem Schirm besser voneinander unterschieden werden. Dies kann dann in einer sehr günstigen Ausführungsform der Erfindung dazu führen, dass als erster Reflektor ein Element verwendet wird, das ein optisches Bandpass-Filter repräsentiert, das eine Frequenz-Durchlässigkeitscharakteristik in Form eines Kamms aufweist.
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Um die Reflektoren in einer möglichst kleinen Bauform bereitzustellen, können die Reflektoren mit einzelnen dünnen Beschichtungsabfolgen versehen werden, die unterschiedliche Reflektions- oder Durchlässigkeitseigenschaften für Licht mit unterschiedlicher Frequenz aufweisen. Beispielsweise kann der erste Reflektor zumindest zwei Beschichtungslagen aufweist, wobei eine erste Beschichtungslage für das Licht der ersten Frequenz reflektierend ist und für das Licht mit der zweiten Frequenz und der dritten Frequenz transparent ist und wobei eine zweite Beschichtungslage für das Licht mit der dritten Frequenz reflektierend und für das Licht mit der zweiten Frequenz transparent ist. Der erste und zweite Reflektor kann dann sehr klein ausgeführt werden, wodurch sich ein erhebliches Bauraum-Einsparpotenzial für den Einbau der optischen Vorrichtung beispielsweise in ein Fahrzeug ergibt.
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Auch kann die Vorrichtung eine Lichtquelle zur Ausgabe von Licht mit zumindest der ersten und der zweiten Frequenz aufweisen, wobei die Lichtquelle derart ausgebildet ist, dass ein Objekt, das in einer ersten Blickrichtung eines Betrachters auf dem Schirm anzuzeigen ist mit einem Licht mit der ersten Frequenz ausgestrahlt wird und ein Objekt, das in einer zweiten Blickrichtung des Betrachters auf dem Schirm anzuzeigen ist, mit einem Licht mit der zweiten Frequenz ausgestrahlt wird. Dabei kann der erste Reflektor in der optischen Achse zwischen der Lichtquelle und dem zweiten Reflektor angeordnet sein. Eine derartige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil, dass die Lichtquelle derart angesteuert werden kann, dass Elemente die in einer ersten Darstellungs- oder Projektionsebene auf dem Schirm anzuzeigen sind, mit dem Licht in der ersten Frequenz ausgegeben werden. Diejenigen Elemente, die in einer zweiten Darstellungs- oder Projektionsebene auf dem Schirm angezeigt werden sollen, können von der Lichtquelle dann mit dem Licht in der zweiten Frequenz ausgegeben werden. Auf diese Weise ermöglicht die Kombination der optischen Vorrichtung mit der steuerbaren Lichtquelle (die beispielsweise ein lichtstarkes Display sein kann) eine Frequenz-abgestimmte Ausgabe der Elemente für die unterschiedlichen Darstellungsebenen.
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Um eine möglichst gute und für einen Fahrer einfach erkennbare Ausgabe von Elementen auf der Windschutzscheibe (oder einem vorzugsweise semitransparenten Schirm) zu erlauben, sollten Darstellungsfarben gewählt werden, die das menschliche Auge sehr gut wahrnehmen kann. Dieses Ziel kann dann erreicht werden, wenn der erste Reflektor ausgebildet ist, um Licht mit einer Mehrzahl von Frequenzen, insbesondere mit Frequenzen im roten, grünen und blauen Spektrum zu reflektieren und für Licht mit einer weiteren Mehrzahl von Frequenzen, insbesondere mit Frequenzen im Spektrum der Farben Gelb, Cyan und Magenta transparent zu sein, wobei der zweite Reflektor ausgebildet ist, um Licht mit denjenigen Frequenzen, für die der erste Reflektor transparent ist, zu reflektieren.
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Insbesondere im Automobilbereich kann die vorliegende Erfindung gewinnbringend eingesetzt werden, da hier zur Vermeidung von fahrsicherheitskritischen Situationen ein besonderes Interesse daran besteht, den Fahrer des Fahrzeugs möglichst wenig abzulenken. Aus diesem Grund ist ein Fahrzeug mit einer optischen Vorrichtung vorteilhaft, bei dem der erste Reflektor ausgebildet ist, um das Licht mit der ersten Frequenz auf die Windschutzscheibe zu reflektieren und wobei der zweite Reflektor ausgebildet ist, um das Licht mit der zweiten Frequenz ebenfalls auf die Windschutzscheibe zu reflektieren.
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Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung von unterschiedlichen Elementen und deren Einspiegelpositionen auf eine Windschutzscheibe des Fahrzeugs als Schirm;
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2 eine schematische Darstellung eines Wirkprinzips der Reflektion oder Transmission der Lichtstrahlen mit unterschiedlicher Lichtfarbe an den einzelnen Reflektoren unter Verwendung von zumindest einem Reflektor als RGB-Bandfilter zur Darstellungsselektion;
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3 ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung als Verfahren; und
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4 ein Ablaufdiagramm eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung als Verfahren.
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Gleiche oder ähnliche Elemente können in den Figuren durch gleiche oder ähnliche Bezugszeichen versehen sein, wobei auf eine wiederholte Beschreibung verzichtet wird. Ferner enthalten die Figuren der Zeichnungen, deren Beschreibung sowie die Ansprüche zahlreiche Merkmale in Kombination. Einem Fachmann ist dabei klar, dass diese Merkmale auch einzeln betrachtet werden oder sie zu weiteren, hier nicht explizit beschriebenen Kombinationen zusammengefasst werden können. Weiterhin ist die Erfindung in der nachfolgenden Beschreibung unter Verwendung von unterschiedlichen Maßen und Dimensionen erläutert, wobei die Erfindung nicht auf diese Maße und Dimensionen eingeschränkt zu verstehen ist. Ferner können erfindungsgemäße Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden. Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder” Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal/Schritt und einem zweites Merkmal/Schritt, so kann dies so gelesen werden, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal/den ersten Schritt als auch das zweite Merkmal/den zweiten Schritt und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal/Schritt oder nur das zweite Merkmal/Schritt aufweist.
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Zurzeit werden die oben erwähnten Head-Up-Display-Funktionen optisch getrennt voneinander realisiert. Wünschenswert wäre jedoch eine Head-Up-Display-Optik, die beide Funktionen, d. h. beide Anforderungen an FoV und VID, abdecken kann. Ein Ziel der folgenden Erfindung ist daher die Umsetzung beider Anforderungen mittels einer einzigen optischen Vorrichtung, beispielsweise als Head-Up-Display, damit Bauraum- und Kostenanforderungen (z. B. durch Reduktion der optischen Komponenten) in produktfähiger Weise erreicht werden können.
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Um diese Anforderung technisch einfach umzusetzen, wird in dem hier vorgestellten Ansatz die Verwendung einer Head-Up-Display-Optik mit farbselektiven Strahlengängen vorgeschlagen. Das Konzept dieses Ansatzes ist schematisch in 2 wiedergegeben. In 2 ist dabei in der oberen Teilfigur ein Strahlengang 200 von einer Lichtquelle 210 über einen ersten Reflektor 220 und einen zweiten Reflektor 230, einen Schirm 240 auf ein Auge 250 eines Betrachters wiedergegeben. Die Lichtquelle 210 kann ein Display oder eine Projektionsfläche eines elektronischen Gerätes sein, wobei das Display eine hohe Ausgangslichtleistung haben sollte. Der erste Reflektor 210 ist in dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ein gekrümmter Spiegel, der entsprechend dem Reflektivitäts-/Transmissivitätsdiagramm R (aufgetragen über die (Licht-)Frequenz f) gemäß der unteren Teilfigur aus 2 für Licht der Farbspektren f Rot 260, Grün 261, und Blau 262 eine hohe Reflektionseigenschaft 270 aufweist und für Licht aus den Spektren f für Gelb 263, Cyan 264 und Magenta 265 eine hohe Durchlässigkeitseigenschaft (Transmissivität) 280 aufweist. Zusätzlich oder alternativ kann der erste Reflektor 220 durch ein refraktives Element wie beispielsweise ein Prisma oder eine optische Linse gebildet sein, oder ein solches Elemente vor dem ersten Reflektor 220 angeordnet sein. Der zweite Reflektor 230, der gemäß dem Ausführungsbeispiel der 2 ebenfalls ein gekrümmter Spiegel ist, weist insbesondere für das Licht, für das der erste Spiegel 220 transparent ist, eine hohe Reflektivitätseigenschaft auf. Beispielswiese kann der zweite Reflektor 230 zur Reduktion der Herstellungskosten als einfacher Spiegel ausgebildet sein, der alle auftreffenden Lichtfrequenzen auf den Schirm 240 reflektiert. Als Schirm 240 wird hier jede beliebige Projektionsfläche verstanden, wobei diese Projektionsfläche nicht nur auf eine Windschutzscheibe in einem Fahrzeug beschränkt ist. Alternativ kann auch der zweite Reflektor 230 als Lichtfarben-selektiver Reflektor entsprechend dem ersten Reflektor 220 ausgebildet sein, wobei dann aber der zweite Reflektor eine hohe Reflektivität für diejenigen Lichtspektren haben sollte, für die der erste Reflektor 220 transparent ist. Licht mit Wellenlängen, für die sowohl der erste Reflektor 220 als auch der zweite Reflektor 230 transparent ist, kann bei einem solchen Ausführungsbeispiel dann an einem (in 2 nicht dargestellten) dritten Reflektor auf den Schirm 240 reflektiert werden. In diesem Fall ließe sich eine weitere Projektionsmöglichkeit für eine dritte Darstellungsform realisieren, wobei auch nur eine einzige Lichtquelle 210 verwendet werden bräuchte.
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Sind nun die Lichtquelle 210, der erste Reflektor 220 und der zweite Reflektor 230 auf einer optischen Achse angeordnet, wird das Licht, das von der Lichtquelle 210 in den Strahlengang 200 ausgestrahlt wird, je nach Wellenlänge am ersten Reflektor 220 oder zweiten Reflektor 230 reflektiert und auf die Windschutzscheibe 240 gespiegelt. Wenn dabei, wie es in der 2 dargestellt ist, der erste Reflektor 220 ein anderes Krümmungsverhalten aufweist als der zweite Reflektor 230, können auf technisch einfach realisierbare Weise unterschiedliche perspektivische Darstellungen von Elementen auf dem Schirm 240, d. h. der Windschutzscheiben mit ein und derselben Lichtquelle 210 erreicht werden. Der jeweilige tatsächlich auftretende Strahlengang 200 des Lichtes wird allein durch die Farbe bzw. Wellenlänge des einfallenden Lichtstroms gewählt. Um nun eine Auswahl zu treffen, welche darzustellenden Elemente an welchen Positionen auf dem Schirm 240 dargestellt werden sollen, braucht nur eine (in 2 nicht explizit dargestellte) Steuereinheit vorgesehen werden, die die Lichtquelle 210 (d. h. das Display) derart ansteuert, dass die Elemente, die in der 2 oben auf dem Schirm 240 erscheinen sollen (entsprechend der ersten Darstellungsform), in einem Licht mit der Frequenz ausgegeben werden, für die der erste Reflektor 220 eine hohe Reflektivität aufweist (d. h. hier im Farbspektrum Rot 260, Grün 261 oder Blau 262). Dagegen sollte die Steuereinheit die Lichtquelle 210 (d. h. das Display oder die Projektionsfläche) derart ansteuern, dass diejenigen Elemente, die auf dem Schirm 240 unten dargestellt werden sollen (entsprechend der zweiten Darstellungsform) mit Licht in einem Farbspekturm ausgegeben werden, für die der erste Reflektor 220 transparent ist und für die der zweite Reflektor 230 eine hohe Reflektivität aufweist. Für das Auge 250 eines Betrachters können dann Elemente in die erste Blickrichtung 290 auf die Windschutzscheibe 240 eingespiegelt werden, die eine andere optische Verzerrung haben als Elemente, die in eine zweite Blickrichtung 295 des Betrachters auf die Windschutzscheibe 240 eingespiegelt werden, wobei lediglich eine einzige Lichtquelle 210 verwendet werden braucht.
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Die Realisierung des hier beschriebenen Ansatzes erfolgt somit im Wesentlichen mit einer Optik, dessen Reflexions- und Transmissionsverhalten von der jeweiligen Farbe des einfallenden Lichtes abhängt, so dass die Erfindung insbesondere durch Implementierung von optischen Bandpässen (beispielsweise RGB-Farbbandfiltern) gemäß der Darstellung 2 umgesetzt werden kann. Verschiedene Darstellungsweisen werden dabei mit verschiedenen Farben gewählt. Die Farbpalette für die jeweilige Darstellungsweise ist damit von vornherein vorgegeben und eingeschränkt. Jedoch kann durch geschickte Wahl des oder der Bandpässe das Transmissionsverhalten des ersten Spiegels 220 so gestaltet werden, dass der Rot-Grün-Blau-Farbraum reflektiert und ein dazu disjunkter Farbraum (beispielsweise mit den Farben Gelb-Cyan-Magenta) transmittiert wird. Damit stehen beiden Darstellungsweisen auf dem Schirm 240 durch Mischung der Farbraum-Komponenten dennoch eine breite Farbpalette zur Auswahl.
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Es können auch mehrere farbselektive Optiken (Spiegel oder Reflektoren) eingesetzt werden, beispielswiese in Form von mehreren auf einer optischen Achse angeordneten Reflektoren, die für Licht mit unterschiedlichen Frequenzen unterschiedliche transparent bzw. reflektierend sind. Das mit Bezug auf 2 beschriebene Konzept konzentriert sich auf zwei Darstellungsweisen. Grundsätzlich sind aber auch mehr als zwei unterschiedliche Darstellungsweisen mit dieser Erfindung realisierbar.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300 zur Verfahren zur Herstellung einer optischen Vorrichtung. Das Verfahren 300 weist einen ersten Schritt des Bereitstellens 310 eines ersten Reflektors auf, der für Licht mit zumindest einer ersten Frequenz transparent ist, wobei der erste Reflektor ferner ausgebildet ist, um Licht mit zumindest einer von der ersten Frequenz unterschiedlichen zweiten Frequenz auf einen Schirm zu reflektieren, wobei im Schritt des Bereitstellens 310 ferner ein Bereitstellen eines zweiten Reflektors erfolgt, der ausgebildet ist, um das Licht der ersten Frequenz auf den Schirm zu reflektieren. Weiterhin weist das Verfahren einen Schritt des Anordnens 320 des ersten Reflektors und des zweiten Reflektors in einer optischen Achse auf derart, dass der erste Reflektor mit dem Licht der ersten Frequenz durchstrahlbar ist und der zweite Reflektor derart angeordnet ist, dass das Licht mit der ersten Frequenz auf den Schirm reflektiert wird, wobei durch das Anordnen des ersten und zweiten Reflektors die optische Vorrichtung hergestellt wird.
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Auch wird ein Verfahren 400 zum Betreiben einer optischen Vorrichtung gemäß dem Ablaufdiagramm aus 4 offenbart, das in einem ersten Schritt ein Bereitstellen 410 einer optischen Vorrichtung zur Anzeige von zwei unabhängigen Bildern umfasst, wobei die optische Vorrichtung einen ersten Reflektor aufweist, der in einer optischen Achse angeordnet ist, wobei die optische Vorrichtung einen ersten Reflektor aufweist, der in einer optischen Achse angeordnet ist, wobei der erste Reflektor ausgebildet ist, um Licht mit einer ersten Frequenz zu reflektieren und wobei der erste Reflektor für Licht mit zumindest einer von der ersten Frequenz unterschiedlichen zweiten Frequenz transparent ist, wobei die optische Vorrichtung ferner einen zweiten Reflektor aufweist, der in der optischen Achse hinter dem ersten Reflektor angeordnet ist und wobei der zweite Reflektor ausgebildet ist, um das Licht der zweiten Frequenz zu reflektieren. Ferner umfasst das Verfahren 400 einen weiteren Schritt des Beleuchtens 420 der optischen Vorrichtung mit einem Licht das eine erste Frequenz aufweist und einem Licht, das eine zweite Frequenz aufweist. Dabei kann in einem günstigen Ausführungsbeispiels (muss aber nicht zwingend) das Licht mit der ersten Frequenz an eine andere Stelle auf den Schirm reflektiert werden, als das Licht mit der zweiten Frequenz.