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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft Verbrennungsmotoren für Motorsysteme in Kraftfahrzeugen, insbesondere Verbrennungsmotoren mit mindestens einer Motorbank, die in einer Motorbetriebsart abschaltbar ist.
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Stand der Technik
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Verbrennungsmotoren mit mehreren Motorbänken werden insbesondere bei einer höheren Anzahl von Zylindern, wie z. B. acht Zylindern oder mehr, verwendet. Die einzelnen Motorbänke können betriebspunktabhängig und/oder abhängig von einem vorgegebenen Fahrerwunschmoment aktiviert bzw. deaktiviert werden. Ist eine Motorbank aktiviert, so wird diese in herkömmlicher Weise betrieben und stellt ein Teil-Antriebsmoment bereit. Wird eine Motorbank deaktiviert, so wird diese abgeschaltet, so dass die Kolben in deren Zylindern lediglich mitgeschleppt werden. Sind alle Motorbänke aktiv und stellen jeweils ein Teilantriebsmoment zur Verfügung, so spricht man von einem Vollmotorbetrieb, während man bei einer oder mehreren abgeschalteten Motorbänken von einem Teilmotorbetrieb spricht.
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Beim Abschalten einer Motorbank werden die Einlass- und Auslassventile der Zylinder der betreffenden Motorbank geschlossen gehalten und kein weiterer Kraftstoff eingespritzt, so dass in den betreffenden Zylindern der abzuschaltenden Motorbank keine Verbrennung mehr stattfindet. Da den Zylindern der einzelnen Motorbänke Luft über voneinander getrennte Saugrohre zugeführt wird, stellt sich somit in den Motorbänken, bei denen die Einlassventile geschlossen bleiben, im zugeordneten Saugrohr ein Saugrohrdruck ein, der dem Umgebungsdruck entspricht. Dagegen ist der Saugrohrdruck im Saugrohr einer aktiven Motorbank geringer als der Umgebungsdruck. Durch den Saugrohrdruck einer aktiven Motorbank wird die in die Zylinder während des aktiven Betriebs strömende Luftmenge festgelegt, die die Luftfüllung in den Zylindern angibt. Die Luftfüllung bestimmt das Basismoment, das von den Zylindern bereitgestellt werden kann, und die in die Zylinder der aktiven Motorbank eingespritzte Kraftstoffmenge wird gemäß der entsprechenden Luftfüllung eingestellt, um das Antriebsmoment bereitzustellen.
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Soll in einer Motorbetriebsart, bei der eine Motorbank abgeschaltet ist, die abgeschaltete Motorbank wieder in Betrieb genommen werden, so würde durch den erhöhten Saugrohrdruck in dem Saugrohr der abgeschalteten Motorbank eine hohe Luftfüllung erreicht, die zu einem hohen Drehmoment führen würde. Dies ist in der Regel nicht gewünscht, da beim erneuten Inbetriebnehmen einer abgeschalteten Motorbank das angeforderte Teil-Antriebsmoment dieser Motorbank relativ gering sein sollte. Dieser Zustand kann zwar durch eine entsprechende Drosselung der Drosselklappe schneller erreicht werden, trotzdem stellt sich der gewünschte Saugrohrdruck erst nach einer bestimmten Zeit ein. Der zeitlich verzögerte Abbau des Saugrohrdrucks nach der Wiederinbetriebnahme der abgeschalteten Motorbank führt daher zu einem Drehmomentsprung, der sich nachteilig auf den Fahrkomfort eines mit einem solchen Verbrennungsmotor betriebenen Kraftfahrzeugs auswirken kann.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines Verbrennungsmotors mit mehreren Motorbänken zur Verfügung zu stellen, wobei die Wiederinbetriebnahme einer abgeschalteten Motorbank drehmomentenneutral durchgeführt werden soll.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch das Verfahren zum Betreiben eines Verbrennungsmotors gemäß Anspruch 1 sowie durch die Vorrichtung und das Motorsystem gemäß den nebengeordneten Ansprüchen gelöst.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß einem ersten Aspekt ist ein Verfahren zum Betreiben eines Verbrennungsmotors mit mehreren Motorbänken mit jeweils einem oder mehreren Zylindern vorgesehen. In einer Motorbetriebsart ist mindestens eine der Motorbänke abschaltbar, so dass ein Antriebsmoment nur von mindestens einer übrigen der Motorbänke bereitgestellt wird, wobei jeder der Zylinder mindestens ein Einlassventil zum Einlassen von Luft in einen Brennraum des entsprechenden Zylinders und mindestens ein Auslassventil zum Auslassen von Gas aus dem Brennraum des entsprechenden Zylinders aufweist, wobei ein Öffnen und Schließen des Einlassventils und des Auslassventils des entsprechenden Zylinders an eine Bewegung eines Kolben in dem entsprechenden Zylinder koppelbar ist, so dass der entsprechende Zylinder gemäß einem Viertakt-Betrieb betreibbar ist. Bei einer abgeschalteten Motorbank wird das Einlassventil und das Auslassventil jedes der Zylinder der abgeschalteten Motorbank geschlossen gehalten, so dass Gas in den Brennräumen der entsprechenden Zylinder verbleibt, und kein Kraftstoff in die Zylinder der abgeschalteten Motorbank eingespritzt wird. Vor einem Inbetriebnehmen der Zylinder der abgeschalteten Motorbank werden mindestens ein Öffnen und ein nachfolgendes Schließen des Einlassventils und des Auslassventils durchgeführt, ohne dass ein Einspritzen von Kraftstoff in die Zylinder durchgeführt wird.
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Eine Idee des obigen Verfahren besteht darin, vor der Wiederinbetriebnahme einer abgeschalteten Motorbank das Öffnen und Schließen der den Zylindern der abgeschalteten Motorbank zugeordneten Einlassventile und Auslassventile zum Ansaugen von Luft und Ausstoßen von Luft in einen Abgasabführungsabschnitt des Verbrennungsmotors durchzuführen, bevor ein Einspritzen von Kraftstoff in die betreffenden Zylinder und ein entsprechendes Zünden eines Luft-Kraftstoffgemisches erfolgt. Durch die Wiederinbetriebnahme der Funktion der Einlassventile und der Auslassventile wird Luft durch die Zylinder der abgeschalteten Motorbank, die von den in Betrieb befindlichen Motorbänken mitgeschleppt wird, gepumpt. Dadurch bildet sich ein Luftmassenstrom aus, der in die Zylinder der abgeschalteten Motorbank strömt, so dass sich der Druck in einem der abgeschalteten Motorbank zugeordneten Saugrohrabschnitt reduziert. Dadurch verringert sich die Luftfüllung in den Zylindern der abgeschalteten Motorbank, d. h. die Menge an Luft, die für einen Verbrennungsvorgang zur Verfügung steht, so dass ein bereitgestelltes Teil-Antriebsmoment, das bei Wiederinbetriebnahme der Zylinder der zuvor abgeschalteten Motorbank erzeugt wird, reduziert wird.
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Weiterhin kann das mindestens eine Öffnen und das nachfolgende Schließen des Einlassventils und des Auslassventils ohne Einspritzen von Kraftstoff in die Zylinder der abgeschalteten Motorbank durchgeführt werden, bis ein Druck in einem Saugrohrabschnitt, über den Luft den Zylindern der abgeschalteten Motorbank zugeführt wird, einen Saugrohrdruckschwellenwert unterschreitet.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das mindestens eine Öffnen und ein nachfolgendes Schließen des Einlassventils und des Auslassventils der abgeschalteten Motorbank ohne ein Einspritzen von Kraftstoff in die Zylinder durchgeführt werden, sobald ein gefordertes Gesamt-Antriebsmoment einen ersten Antriebsmomentenschwellenwert übersteigt.
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Es kann vorgesehen sein, dass bei einer Motorbank, bei der das Öffnen und Schließen des jeweiligen Einlassventils und des jeweiligen Auslassventils der Zylinder einer in Betrieb zu nehmenden Motorbank ohne Einspritzen von Kraftstoff in die Zylinder durchgeführt wird, das Öffnen und Schließen des jeweiligen Einlassventils und des jeweiligen Auslassventils der Zylinder der in Betrieb zu nehmenden Motorbank gestoppt wird, wenn der erste Antriebsmomentenschwellenwert unterschritten wird.
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Weiterhin kann das mindestens eine Öffnen und das nachfolgende Schließen des Einlassventils und des Auslassventils ohne Einspritzen von Kraftstoff in die Zylinder durchgeführt werden, bis ein gefordertes Gesamt-Antriebsmoment einen zweiten Antriebsmomentenschwellenwert übersteigt, wobei das Einspritzen von Kraftstoff in die Zylinder gestartet wird, wenn das geforderte Gesamt-Antriebsmoment den zweiten Antriebsmomentenschwellenwert überschreitet.
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Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Steuergerät zum Betreiben eines Verbrennungsmotors mit mehreren Motorbänken mit jeweils einem oder mehreren Zylindern vorgesehen, wobei ein Öffnen und Schließen eines jeweils einem der Zylinder zugeordneten Einlassventils zum Einlassen von Luft in einen Brennraum des entsprechenden Zylinders und eines jeweils einem der Zylinder zugeordneten Auslassventils zum Auslassen von Gas aus dem Brennraum des entsprechenden Zylinders an eine Bewegung eines Kolben in dem entsprechenden Zylinder koppelbar ist, so dass der Zylinder gemäß einem Viertakt-Betrieb betreibbar ist; wobei das Steuergerät ausgebildet ist,
- – um den Verbrennungsmotor in einer Motorbetriebsart zu betreiben, bei der mindestens eine der Motorbänke abschaltbar ist, so dass ein Antriebsmoment nur von mindestens einer übrigen der Motorbänke bereitgestellt wird,
- – um bei einer abgeschalteten Motorbank das Einlassventil und das Auslassventil jedes der Zylinder der abgeschalteten Motorbank geschlossen zu halten und kein Kraftstoff in die Zylinder der abgeschalteten Motorbank einzuspritzen, und
- – um vor einem Inbetriebnehmen der Zylinder der abgeschalteten Motorbank mindestens ein Öffnen und ein nachfolgendes Schließen des Einlassventils und des Auslassventils durchzuführen, ohne dass ein Einspritzen von Kraftstoff in die Zylinder durchgeführt wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Motorsystem vorgesehen. Das Motorsystem umfasst:
- – einen Verbrennungsmotor mit mehreren Motorbänken, die jeweils einen oder mehrere Zylinder aufweisen, wobei jeder Motorbank Luft über einen Saugrohrabschnitt eines Luftzuführungssystems zuführbar ist, wobei der Saugrohrabschnitt zwischen einer jeweiligen Drosselklappe und den Einlassventilen der Zylinder der entsprechenden Motorbank angeordnet ist, und
- – das obige Steuergerät.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Bevorzugte Ausführungsformen werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Motorsystems mit einem Verbrennungsmotor mit zwei Motorbänken;
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2 ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zur Wiederinbetriebnahme einer abgeschalteten Motorbank eines Verbrennungsmotors.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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In 1 ist ein Motorsystem 1 mit einem Verbrennungsmotor 2 dargestellt. Der Verbrennungsmotor 2 umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Motorbänke 3, die jeweils vier Zylinder 4 aufweisen. Die Anzahl der Motorbänke 3 sowie die Anzahl der Zylinder 4 in den Motorbänken 3 sind im Prinzip beliebig. Es können auch mehr oder weniger als vier Zylinder 4 je Motorbank 3 vorgesehen sein.
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Den Zylindern 4 der Motorbänke 3 wird Luft über ein Luftzuführungssystem 5 zugeführt. Das Luftzuführungssystem 5 umfasst eine Verzweigung zu den einzelnen Motorbänken, wodurch mehrere voneinander getrennte Saugrohrabschnitte 6 definiert werden. Bei den zwei Motorbänken des hier beschriebenen Ausführungsbeispiels sind also zwei Saugrohrabschnitte 6 vorhanden. Jeder Saugrohrabschnitt 6 stellt einen Bereich des Luftzuführungssystems 5 dar, der zwischen einer der betreffenden Motorbank 3 zugeordneten Drosselklappe 7 und den Zylindern 4 der betreffenden Motorbank 3 angeordnet ist. Luft wird in die Zylinder 4 über jeweilige Einlassventile 9 über den der Motorbank 3 des jeweiligen Zylinders 4 zugeordnete Saugrohrabschnitt 6 zugeführt.
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Weiterhin weisen die Zylinder 4 Auslassventile 11 auf, um Verbrennungsabgase in einen Abgasabführungsabschnitt 10 aus den Zylindern 4 auszustoßen. Oftmals sind auch mehrere Abgasabführungsabschnitte 10 vorgesehen, durch die jeweils ein Teil der Zylinder 4 einer Motorbank 3 Abgas abführen. Weiterhin weisen die Zylinder 4 Einspritzventile 8 auf, um Kraftstoff in einen Brennraum der Zylinder 4 einzuspritzen, so dass sich dort ein Luft-Kraftstoffgemisch bildet, das entzündbar ist. Die Zylinder 4 weisen zum Zünden des Luft-Kraftstoffgemischs in ihren Brennräumen weiterhin Zündeinrichtungen (nicht gezeigt) auf.
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Einlass- und Auslassventile 9, 11 werden üblicherweise abhängig von einer Stellung einer (nicht gezeigten) Nockenwelle angesteuert, mit der Kolben, die sich in den Zylindern 4 bewegen, in bekannter Weise gekoppelt sind. Die Funktion der Einlass- und Auslassventile 9, 11 definiert die Takte, mit denen die Zylinder 4 des Verbrennungsmotors 2 betrieben werden. Im Detail wird das Einlassventil 9 zum Einlassen von Luft in die Zylinder 4 während einer Expansionsphase des Brennraums in dem betreffenden Zylinder 4 durch eine Bewegung des Kolbens geöffnet und nahe des Totpunkts bei einer maximalen Größe des Brennraums für eine nachfolgende Kompressionsphase geschlossen, um die eingelassene Luft in dem Zylinder 4 zu verdichten. Anschließend erfolgt eine Zündung eines durch Einspritzen von Kraftstoff in den Zylinder 4 gebildeten Luft-Kraftstoffgemischs, so dass durch die Verbrennung des Luft-Kraftstoffgemischs ein Druck aufgebaut wird, der zu einer Expansionsbewegung des Kolbens in dem Zylinder 4 führt. Bei einer nach dieser Expansionsbewegung erfolgenden Kompressionsbewegung des Kolbens in dem Zylinder 4 wird das betreffende Auslassventil 9 geöffnet, um die Verbrennungsabgase der Verbrennung des Luft-Kraftstoffgemischs in den Abgasabführungsabschnitt 10 auszustoßen.
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Üblicherweise werden bei dem Verbrennungsmotor 2 beide Motorbänke 3 gleichermaßen betrieben, so dass diese jeweils ein Teil-Antriebsmoment bereitstellen, die gleiche Höhe aufweisen und sich zu einem Gesamtantriebsmoment addieren.
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Der Betrieb des Verbrennungsmotors 4 wird durch ein Steuergerät 15 durchgeführt, das die Funktion der Einlassventile 9 und Auslassventile 11 der Zylinder 4 sowie der Einspritzventile 8 der Zylinder 4 und die Stellung der Drosselklappen 7 steuert.
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Es kann eine Motorbetriebsart vorgesehen sein, bei der eine der Motorbänke 3 abgeschaltet ist, so dass das Gesamtdrehmoment, das von dem Verbrennungsmotor 2 bereitgestellt wird, lediglich durch das Teil-Antriebsmoment einer der Motorbänke 3 bereitgestellt wird. Im abgeschalteten Zustand einer Motorbank 3 sind alle Einlassventile 9 und Auslassventile 11 der Zylinder 4 permanent geschlossen und das darin befindliche Gasvolumen wird aufgrund des Mitschleppens durch die Drehung der Kurbelwelle durch die aktive Motorbank 3 und durch die entsprechende daraus resultierende Kolbenbewegung in den Zylindern 4 der abgeschalteten Motorbank 3 verdichtet und entspannt, ohne dass eine Ladungsbewegung erfolgt.
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Durch die Zylinder 4 der aktiven Motorbank 3 wird durch das Ansaugen von Luft in die Zylinder 4 ein Luftmassenstrom durch das Saugrohr 6 erzeugt, der zu einem Druckabfall über der Drosselklappe 7 führt. Mit anderen Worten führt der Luftmassenstrom in Verbindung mit der Drosselung durch die Drosselklappe 7 zu einem Saugrohrdruck in dem Saugrohrabschnitt 6, der geringer ist als der Umgebungsdruck der Umgebung, aus der Luft angesaugt wird. Der Saugrohrdruck bestimmt im Wesentlichen die Luftmenge, die in die Zylinder 4 strömt, wodurch sich die so genannte Luftfüllung in den Zylindern 4 ergibt. Diese Luftfüllung bestimmt maßgeblich das von den Zylindern 4 bereitgestellte Drehmoment (bei einem definierten Zündwinkel: Basisdrehmoment). Fällt bei der abgeschalteten Motorbank 3 das Ansaugen von Luft weg, so stellt sich in dem Saugrohrabschnitt 6 der Umgebungsdruck ein, da sich kein Druckabfall über der Drosselklappe 7 ausbilden kann.
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Der Zustand, dass sich in dem Saugrohrabschnitt 6 der abgeschalteten Motorbank 3 Luft unter Umgebungsdruck befindet, entspricht dem Zustand, der vor einer Wiederinbetriebnahme der abgeschalteten Motorbank 3 vorherrscht. Würde ausgehend von diesem Zustand nun die Funktion der Einlassventile 9 und der Auslassventile 11 wieder aufgenommen und in jedem der betreffenden Zylinder 4 das Einspritzen von Kraftstoff unmittelbar nach dem ersten Ansaugen von Luft nach der Wiederaufnahme der Funktion des Einlassventils 9 mit einer entsprechend anschließenden Zündung erfolgen, so wäre die Luftfüllung, d. h. der Luftmassenstrom, der in die Zylinder 4 der zuvor abgeschalteten Motorbank 3 strömt, hoch bzw. bei einem Verbrennungsmotor ohne Aufladung maximal. Die große Luftfüllung bewirkt bei einem Otto-Motor in der Regel ein Einspritzen einer entsprechend hohen Kraftstoffmenge und es würde ein hohes Drehmoment erzeugt.
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Dieses hohe Drehmoment würde zwar durch das durch die Wiederinbetriebnahme der Zylinder 4 permanent erfolgende Ansaugen von Luft aus dem Saugrohrabschnitt 6 der zuvor abgeschalteten Motorbank 3 kontinuierlich reduziert und es würde sich nach einigen Arbeitsspielen ein entsprechend niedrigerer Saugrohrdruck einstellen, jedoch wäre eine kurzzeitige Drehmomenterhöhung bemerkbar.
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Um ein solche kurzzeitige Drehmomentenerhöhung bei der Wiederinbetriebnahme der zuvor abgeschalteten Motorbank 3 zu vermeiden, werden vor dem Ansteuern der Einspritzventile 8 der abgeschalteten Motorbank die Funktion der Einlassventile 9 und der Auslassventile 11 wieder in aufgenommen, so dass zunächst Luft durch die Zylinder 4 der wieder in Betrieb zu nehmenden Motorbank 3 gepumpt wird, ohne dort eine Verbrennung durchzuführen. Dies hat zur Folge, dass durch den Saugrohrabschnitt 6 der wieder in Betrieb zu nehmenden Motorbank 3 ein Luftmassenstrom fließt. Dadurch wird ein Druckabfall über der Drosselklappe 7 bewirkt und die Drosselklappe 7 kann eine Drosselung durchführen. Dadurch sinkt der Saugrohrdruck in dem Saugrohrabschnitt 6 der wieder in Betrieb zu nehmenden Motorbank 3. Bei einem verzögerten Einsetzen des Einspritzens von Kraftstoff in die Zylinder 4 der wieder in Betrieb zu nehmenden Motorbank 3 und bei einem entsprechenden Zünden des gebildeten Luft-Kraftstoffgemischs herrscht damit eine geringere Luftfüllung vor, so dass ein Drehmoment, das geringer ist, als dasjenige, das sich bei einem Saugrohrdruck in Höhe des Umgebungsdrucks ergeben würde, bei der vollständigen Wiederinbetriebnahme der betreffenden Zylinder 4 erzeugt wird.
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In 2 ist ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zur Wiederinbetriebnahme einer Motorbank eines Verbrennungsmotors dargestellt. In Schritt S1 wird überprüft, ob eine zuvor abgeschaltete Motorbank wieder in Betrieb genommen werden soll. Dies kann beispielsweise erfolgen, wenn das von dem Verbrennungsmotor geforderte Drehmoment einen bestimmten vorgegebenen Drehmomentenschwellenwert übersteigt. Alternativ oder zusätzlich kann in Schritt S1 entschieden werden, dass eine zuvor abgeschaltete Motorbank 3 wieder in Betrieb genommen wird, wenn beispielsweise eine Temperatur in der abgeschalteten Motorbank 3 eine bestimmte Schwellentemperatur unterschreitet. Beispielsweise kann eine Motorbank 3 abgeschaltet werden, wenn das geforderte Antriebsmoment einen ersten Antriebsmomentschwellenwert unterschreitet, wie beispielsweise bei einem Verbrennungsmotor mit zwei Motorbänken 40% des maximal von dem Verbrennungsmotor bereitstellbaren Gesamt-Antriebsmoments. Ein Wiedereinschalten der zuvor abgeschalteten Motorbank 3 muss in jedem Fall erfolgt sein, wenn das geforderte Antriebsmoment einen zweiten Antriebsmomentschwellenwert, wie bei obigem Beispiel 50% des maximal von dem Verbrennungsmotor bereitstellbaren Gesamt-Antriebsmoments, überschreitet. Überschreitet das geforderte Antriebsmoment ausgehend von einem Betriebspunkt unterhalb des ersten Antriebsmomentschwellenwerts den ersten Antriebsmomentschwellenwert, so kann in dem Schritt S1 entschieden werden, dass die zuvor abgeschaltete Motorbank 3 wieder in Betrieb genommen wird.
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Wird in einem Schritt S2 festgestellt, dass auch der zweiten Antriebsmomentschwellenwert überschritten worden ist (Alternative: Ja), wird zu Schritt S7 gesprungen, gemäß dem wie auch nachfolgend beschrieben eine unmittelbare Wiederinbetriebnahme der zuvor abgeschalteten Motorbank 3 erfolgt. Zur unmittelbaren Wiederinbetriebnahme einer zuvor abgeschalteten Motorbank 3 wird die Funktion der Einlassventile 9 und Auslassventile 11 aktiviert und ein Einspritzen von Kraftstoff in die Brennräume der Zylinder 4 und ein Zünden eines dadurch gebildeten Luft-Kraftstoffgemischs durchgeführt. Die unmittelbare Wiederinbetriebnahme der zuvor abgeschalteten Motorbank 3 hat zwar zur Folge, dass aufgrund der hohen Luftfüllung, bewirkt durch den hohen Saugrohrdruck der betreffenden Motorbank 3, ein hohes Drehmoment entsteht. Dies muss jedoch in Kauf genommen werden, da ansonsten das geforderte Antriebsmoment nicht sofort bereitgestellt werden kann.
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Wird in Schritt S2 festgestellt, dass der zweite Antriebsmomentschwellenwert nicht überschritten worden ist (Alternative: Nein), so wird in Schritt S4 zunächst die an die Kolbenbewegung der Kolben in den Brennräumen der Zylinder 4 gekoppelten Funktion der Einlassventile 9 und Auslassventile 11 der Zylinder 4 der abgeschalteten Motorbank 3 wieder aktiviert, wodurch sich der Saugrohrdruck in dem Saugrohrabschnitt 6, der der wieder in Betrieb zu nehmenden Motorbank 3 zugeordnet ist, verringert.
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In Schritt S5 wird erneut abgefragt, ob das geforderte Antriebsmoment den zweiten Antriebsmomentschwellenwert überschritten hat und wenn ja, so wird zu Schritt S7 gesprungen, in dem das Einspritzen von Kraftstoff in die Brennräume der Zylinder 4 der wieder in Betrieb zu nehmenden Motorbank 3 aufgenommen und die entsprechende Zündung der Luft-Kraftstoffgemische gemäß einem herkömmlichen Betrieb der Motorbank 3 durchgeführt wird.
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Wird in Schritt S5 festgestellt, dass der zweite Antriebsmomentschwellenwert nicht überschritten worden ist (Alternative: Nein), so wird in Schritt S6 überprüft, ob der Saugrohrdruck einen Saugrohrdruckschwellenwert unterschritten hat. Ist dies der Fall (Alternative: Ja), so wird in Schritt S7 wie zuvor beschrieben das Einspritzen von Kraftstoff in die Brennräume der Zylinder und ein entsprechendes Zünden der Luft-Kraftstoffgemische durchgeführt. Wird in Schritt S6 festgestellt, dass der Saugrohrdruckschwellenwert nicht unterschritten worden ist (Alternative: Nein), so wird zu Schritt S5 zurückgesprungen.
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Der Saugrohrdruckschwellenwert, der für die Abfrage des Schritts S6 vorgegeben wird, wird so gewählt, um eine Luftfüllung zu bewirken, die ein minimal darstellbares Moment bewirkt, so dass man vorzugsweise einen geringst möglichen Momentenbeitrag als Teil-Antriebsmoment bei der Zuschaltung der zuvor abgeschalteten Motorbank 3 erhält. Bei der Wiederaufnahme der Einspritzung von Kraftstoff in die betreffenden Zylinder 4 und des Zündens der Luft-Kraftstoffgemische wird der dadurch bewirkte Momentensprung des Gesamt-Antriebsmoments durch eine Verstellung des Zündwinkels in den Zylindern 4 der aktiven Motorbänke 3 ausgeglichen. Somit kann eine momentenneutrale Wiederinbetriebnahme einer zuvor abgeschalteten Motorbank 3 durchgeführt werden.
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Um den Saugrohrdruck bei der Aktivierung der Funktion der Einlassventile 9 und Auslassventile 11 möglichst schnell unter den Saugrohrdruckschwellenwert abzusenken kann vorgesehen sein, dass zusätzlich zur Reaktivierung der Funktion der Einlassventile 9 und Auslassventile 11 die Drosselklappen 7 möglichst weit geschlossen werden, um den Luftstrom aus der Umgebung in den Saugrohrabschnitt 6 der wieder in Betrieb zu nehmenden Motorbank 3 möglichst zu reduzieren. Ist dann der Saugrohrdruckschwellenwert unterschritten, so kann die Drosselklappe 7 entsprechend eingestellt werden, um eine konstante Luftfüllung bzw. eine Luftfüllung einzustellen, die dem Teil-Antriebsmoment entspricht, das für die wieder in Betrieb genommene Motorbank 3 z. B. gemäß einem in dem Steuergerät 15 realisierten Antriebskonzept gefordert wird.