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Die Erfindung betrifft eine Motorhaube für eine Karosserie eines Kraftwagens nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Derartige Motorhauben sind dem Stand der Technik als allgemein bekannt zu entnehmen. Sie umfassen üblicher Weise ein Außenbeplankungsteil und ein Innenteil, welches zur Verstärkung der Motorhaube dient. Das Innenteil ist in der Regel als flächiges Blechbauteil ausgebildet, welches über weite Bereiche mit dem Außenbeplankungsteil verbunden ist.
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Solche großen Innenteile für Motorhauben sind aufwändig herzustellen und benötigen aufgrund ihrer Größe teure Werkzeuge, beispielsweise Tiefziehwerkzeuge. Gleichzeitig ist es bei der Verwendung solcher Innenteile sehr problematisch, lokale Eigenschaften der Motorhaube wunschgemäß einzustellen. Dies ist jedoch von besonderer Bedeutung, da heutzutage hohe Anforderungen an die Aufpralleigenschaften der Motorhaube im Falle einer Kollision eines Kraftwagens mit einem Fußgänger gestellt werden. Insbesondere beim Aufprall eines Kopfes eines Fußgängers muss die Motorhaube eine hinreichende Flexibilität bereitstellen, um schwere Kopfverletzungen zu vermeiden. Dies wird bei bekannten Motorhauben durch aufwändig gestaltete und gezielt eingebrachte Schwächungselemente und dergleichen erzielt. Dies erhöht jedoch nachteilig weiter die Herstellungskosten der Motorhaube.
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Flächige Innenteile sind weiter mit dem Nachteil behaftet, dass sie das Baugewicht der Motorhaube insgesamt erhöhen. Dies steht jedoch im Gegensatz zu modernen Leichtbaubestrebungen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Motorhaube nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 so weiter zu entwickeln, dass deren Herstellung erleichtert und deren Gewicht verringert wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Motorhaube mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Eine solche Motorhaube für eine Karosserie eines Kraftwagens umfasst ein Außenbeplankungsteil und ein Innenteil, welches einen an die Kontur der Motorhaube angepassten, außenumfangseitig umlaufenden Randbereich aufweist. Erfindungsgemäß ist der außenumfangseitig umlaufende Randbereich des Innenteils als Rahmenteil ausgebildet, welches wenigstens zwei Querelemente und wenigstens zwei Längselemente umfasst, die in jeweiligen Verbindungsbereichen miteinander verbunden sind. Mit anderen Worten wird das Innenteil mehrteilig ausgestaltet. Zur Herstellung des Innenteils müssen somit zunächst kleinere Bauteile gefertigt werden, was die Herstellungskosten und die Investitionskosten in entsprechende Werkzeuge, beispielsweise Tiefziehwerkzeuge, verringert. Durch den mehrteiligen Aufbau des Innenteils ist es zudem einfacher möglich, Bauteileigenschaften lokal zu variieren. Beispielsweise können Längselemente und/oder Querelemente mit unterschiedlichen Blechstärken verwendet werden, um jeweils lokal die gewünschte Stärke zu erzielen. Die Ausführung des Innenteils als Rahmenteil spart weiterhin Gewicht ein, da ein Mittenbereich der Motorhaube nicht mehr vom Innenteil gebildet werden muss.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung überlappen die Querelemente und Längselemente in den jeweiligen Verbindungsbereichen. Dadurch wird eine zusätzliche Verstärkung in den Verbindungsbereichen durch Doppelung der jeweiligen Bleche erzielt. Die Verbindungsbereiche sind dabei bevorzugter Weise die Eckbereiche des Rahmenteils und damit der Motorhaube, so dass auf diese Art besonders verwindungssteife Motorhauben gefertigt werden können.
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Querelemente und Längselemente sind bevorzugter Weise durch Strahlschweißen und/oder Durchsetzfügen verbunden. Damit ist eine besonders kostengünstige Herstellung der Motorhaube möglich. Die Herstellung der Querelemente selbst kann durch Tiefziehen, Walzprofilieren oder Strangpressen erfolgen, so dass für alle gewünschten Eigenschaften der Motorhaube geeignet geformte Querelemente und Längselemente für das Innenteil zur Verfügung gestellt werden können.
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Bevorzugter Weise ist ein vorderes Querelement des Innenteils mit einem Verstärkungsteil zur Aufnahme eines Motorhaubenschlosses verbunden. Hierdurch können beim Öffnen und Schließen der Motorhaube in diese eingeleitete Kräfte von der Motorhaube besonders gut aufgenommen werden, ohne dass es zu einer Verformung kommt.
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Neben dem einfachen rahmenförmigen Umlauf des Innenteils ist es weiterhin möglich, weitere Quer- und/oder Längselemente vorzusehen, die sich über einen Mittenbereich der Motorhaube erstrecken, um auch diesem Bereich das gewünschte Ausmaß an Steifigkeit zu verleihen, ohne jedoch dabei die Deformationsfähigkeit der Motorhaube unter die für den Fußgängeraufprall nötigen Grenzwerte zu reduzieren.
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Im Folgenden soll die Erfindung und ihre Ausführungsformen anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
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1 ein Innenteil für ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Motorhaube,
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2 eine Explosionsdarstellung des Innenteils aus 1,
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3 bis 5 Ausschnittvergrößerungen der mit III bis V bezeichneten Verbindungsbereiche des Innenteils aus 1.
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Ein im Ganzen mit 10 bezeichnetes Innenteil für eine Motorhaube umfasst ein Rahmenteil 12, welches aus einem vorderen Querelement 14, einem hinteren Querelement 16 sowie seitlichen Längselementen 18 aufgebaut ist. Die Querelemente 14, 16 und die Längselemente 18 überlappen in jeweiligen Verbindungsbereichen 20 und sind dort verschweißt oder durch Durchsetzfügen, auch als Clinchen bezeichnet, verbunden. In einem Mittenbereich 22 des Innenteils 10 sind zwei weitere Längselemente 24 vorgesehen, welche die Querelemente 14, 16 verbinden. Die Längs- und Querelemente können dabei aus unterschiedlichen Materialien bestehen und/oder unterschiedliche Blechdicken aufweisen, so dass sich eine leichtbauoptimierte Anpassung der Steifigkeit des Innenteils 10 erreichen lässt.
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Durch Überlappen der Querelemente 14, 16 mit den Längselementen 18 in den Verbindungsbereichen 20 wird dort die Blechstärke verdoppelt, so dass keine zusätzlichen Verstärkungselemente notwendig sind. Die seitlichen Längselemente 18 sind bevorzugt aus Aluminium aufgebaut und daher besonders leicht. Mit den seitlichen Längselementen 18 können zusätzliche Halter für die Gasdruckfedern zum Öffnen und Schließen des Motorraumes verbunden werden. Die inneren Längselemente 24 sind als Walzprofile, Strangpressprofile oder Tiefziehteile ausgebildet. Das vordere Querelement 14 wird durch ein zusätzliches Verstärkungsteil 26 aus Stahl oder Aluminium verstärkt, um die über das Motorhaubenschloss beim Öffnen und Schließen der Motorhaube eingeleiteten Kräfte besonders gut aufnehmen zu können.
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3 zeigt den Verbindungsbereich zwischen dem seitlichen Längselement 18 und dem hinteren Querelement 16 in einer perspektivischen Ansicht von der Seite. Im gesamten Verbindungsbereich 20 überlappen die beiden Bauteile, so dass das Rahmenteil 12 hier besonders steif ausgebildet ist. Damit können die in diesem Bereich von Motorhaubeninnenteilen üblicher Weise angebrachten Verstärkungsteile entfallen. Durch die wannenförmige Verprägung 28 im Überlappungsbereich wird gleichzeitig eine besonders gute seitliche Haltbarkeit zwischen Längselement 18 und Querelement 16 erzielt. Um den Kantenbereich 30 wird schließlich das Außenbeplankungsteil 33 gefalzt.
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Auch im Verbindungsbereich 20 zwischen dem seitlichen Längselement 18 und dem vorderen Querelement 12 überlappen sich die beiden Bauteile. Das seitliche Längselement 18 bildet hier einen Stehflansch 32 aus hierdurch wird eine umlaufende Falzbarkeit eines Außenbeplankungsteils 33 um das Innenteil 10 gewährleistet. Im Bereich der Bauteiltrennung 36 zwischen dem vorderen Querelement und dem seitlichen Längselement 18 weist das Außenbeplankungsteil 33 einen Beschnitt 34 auf. Hierdurch kann das Außenbeplankungsteil problemlos um die Ecke 38 des Innenteils 10 gefalzt werden. Die vollständige Verbindung zwischen Außenbeplankungsteil 33 und Innenteil 10 ist somit durch Falzen möglich.