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Die
Erfindung betrifft einerseits eine Schäleinrichtung mit
einem rotierenden Schälkopf und mit an diesem angeordneten,
radial über wenigstens einen Stelltrieb zustellbaren Schälmeißeln.
Andererseits betrifft die Erfindung eine Schälmaschine
mit einer derartigen Schäleinrichtung.
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Schälmaschinen
und dementsprechend auch gattungsgemäße Schäleinrichtungen
sind aus dem Stand der Technik gut bekannt, wobei sie zur spanenden
Bearbeitung von runden und stangenförmig ausgebildeten
Halberzeugen eingesetzt werden können. Beispielsweise werden
mittels gattungsgemäßer Schälmaschinen
Zunderschichten von einem warmgewalzten Rundmaterial spanend entfernt,
wobei die Zunderschicht von der Mantelfläche des warmgewalzten
Rundmaterials geschält wird. Um eine besonders hohe Fertigungsgenauigkeit
und damit eine sehr hohe Güte eines derart geschälten Rundmaterials
zu erhalten, ist nicht nur ein präziser Axialvorschub hinsichtlich
des zu schälenden Rundmaterials bzw. Halbzeugs erforderlich.
Vielmehr kommt es im Wesentlichen auch auf eine hohe Durchmessergenauigkeit
sowie eine hohen Längengenauigkeit des geschälten
Rundmaterials bzw. Halbzeugs an. Gerade um letztere Eigenschaften
erzielen zu können, ist es besonders wichtig, dass die Schälmaschinen
außergewöhnlich exakt arbeitende Schäleinrichtungen
umfassen, welche wiederum jeweils mit einem besonders präzise
arbeitenden Schälkopf ausgestattet sind, mittels welchem
die eigentliche Schälbearbeitung des zu schälenden Rundmaterials
bzw. Halbzeugs bewerkstelligt wird.
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Eine
solche gattungsgemäße Schälmaschine ist
beispielsweise aus der internationalen Patentanmeldung
WO 2004/037471 A2 bekannt.
Die dort beschriebene Schälmaschine umfasst einen Werkzeugkopf,
der einem rotierenden Schälkopf zum Abschälen
etwa einer Zunderschicht gleichkommt. Der Werkzeugkopf verfügt über
zu einer Drehachse verstellbare Werkzeughalter, bei welchem die
verstellbaren Werkzeughalter und eine geeignete Anstelleinrichtung
jeweils über speziell geformte Gleitflächen miteinander
korrespondieren, wobei die Gleitflächen im Wesentlichen
eben ausgebildet sind oder parallel zu der Drehachse des Werkzeugkopfes
einen konstanten Krümmungsradius aufweisen. Hierdurch kann
zwar sehr gut die Gefahr eines kritischen Verschleißes
im Bereich des Werkzeugkopfes verringert werden, sodass einerseits
aufwändige Montage- und Wartungsarbeiten möglichst
lang vermieden und heraus gezögert werden können.
Andererseits kann der Werkzeugkopf auf Grund eines geringeren Verschleißes
längere Zeit auch präziser arbeiten. Nachteilig hierbei
ist es jedoch, dass eine Einstellung des Werkzeugkopfes hinsichtlich
eines Schäldurchmessers während eines Schälens
eines Halbzeuges nicht oder nur unzulänglich gut vorgenommen
werden kann. Dieser Nachteil betrifft im Übrigen auch andere bekannte
Schälmaschinen bzw. deren Schäleinrichtungen und
tritt insbesondere bei Schälmaschinen mit großen
Nenndurchmessern für das Werkstück, insbesondere
mit Nenndurchmessern über 100 mm, auf.
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Insofern
ist es die Aufgabe vorliegender Erfindung, eine Schäleinrichtung
bzw. eine entsprechend geeignete Schälmaschine mit großen
Nenndurchmessern bereitzustellen, welche unter Last hinsichtlich
Schäldurchmesser präzise und betriebssicher verstellt
werden können.
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Eine
erste Lösung der Aufgabe schlägt eine Schäleinrichtung
mit einem rotierenden Schälkopf und mit an diesem angeordneten,
radial über wenigstens einen Stelltrieb zustellbaren Schälmeißeln
vor, wobei sich die Schäleinrichtung dadurch auszeichnet,
dass der Stelltrieb eine mit dem Schälkopf umlaufende und
separat angetriebene Baugruppe umfasst, die durch eine bezüglich
des Schälkopfs vorgenommene Relativbewegung in Umlaufrichtung
ein mit dem Schälkopf umlaufendes Stellgetriebe anstellt.
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Vorteilhafter
Weise lassen sich hierdurch selbst bei einem sehr kleinen zur Verfügung
stehenden Bauraum verhältnismäßig große
Stellkräfte aufbringen, mittels welchen auch ein Verstellen
des rotierenden Schälkopfes bzw. der entsprechenden zustellbaren
Schälmeißel auch unter Last möglich ist. Hierbei
ermöglicht der separate Antrieb insbesondere, dass das
Stellgetriebe auf baulich einfache Weise präzise angesteuert
werden kann, wobei vorzugsweise eine genaue Regelung der separat
angetriebenen Baugruppe auf elektronische Weise erfolgt. Komplexe
Mechaniken, die insbesondere zusätzliches Gewicht bedingen
und durch ihr unvermeidliches Spiel auch Verluste in der Präzision
bedingen können, sind nicht zwingend notwendig.
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Eine
genaue Regelung der umlaufenden und separat angetriebenen Baugruppe
lässt sich besonders einfach umsetzen, wenn diese mit einem
feststehenden Stelltriebsmotor in Drehantriebsverbindung steht.
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Es
versteht sich, dass ein diesbezüglich geeignetes Stellgetriebe
vielfältiger Gestalt sein kann. Als besonders vorteilhaft
hat sich hierbei ein Wälzgetriebe erwiesen.
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Somit
schlägt eine weitere Lösung der Aufgabe der Erfindung
eine Schäleinrichtung mit einem rotierenden Schälkopf
und mit an diesem angeordneten, radial über wenigstens
einen Stelltrieb zustellbaren Schälmeißeln vor,
wobei sich die Schäleinrichtung dadurch auszeichnet, dass
der Stelltrieb ein mit dem Schälkopf umlaufendes Stellgetriebe
umfasst, welches als Wälzgetriebe ausgebildet ist.
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Vorteilhafter
Weise kann der Stelltrieb außerordentlich kompakt bauen,
wenn er ein Wälzgetriebe umfasst. Zudem kann eine Zustellung
der Schälmeißel mittels eines Wälzgetriebes
sehr präzise und auch unter enormer Last erfolgen, so dass
insbesondere die Schäleinrichtung unter Last hinsichtlich
ihres Schäldurchmessers präzise und betriebssicher
verstellt werden kann.
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Ist
insbesondere das Wälzgetriebe von einer umlaufenden Baugruppe
des Stelltriebs angetrieben, die mit einem feststehenden Stelltriebsmotor
in Drehantriebsverbindung steht, kann der vorliegende rotierende
Schälkopf besonders kompakt bauen. Beispielsweise sind
hierbei vorteilhafter Weise weitere Antriebs- bzw. Getriebebauteile
zwischen dem Stelltriebsmotor und dem Wälzgetriebe zum
Betreiben des Wälzgetriebes nicht erforderlich.
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Vorteilhaft
ist es weiter, wenn die Umlaufgeschwindigkeit des feststehenden
Stelltriebsmotors in Abhängigkeit von der Umlaufgeschwindigkeit
des Schälkopfs geregelt wird. Hierdurch kann sich eine besonders
einfache Steuermöglichkeit insbesondere hinsichtlich der
zustellbaren Schälmeißel ergeben, da lediglich
eine Relativbewegung bezüglich der Umlaufgeschwindigkeit
des feststehenden Stelltriebsmotors steuernd geändert werden
muss, wenn der Stelltrieb wirksam werden soll. Alternativ hierzu
kann der Antrieb des Schälkopfes in seiner Umfangsgeschwindigkeit
nach der Umfangsgeschwindigkeit des feststehenden Stelltriebsmotors
bzw. der umlaufenden Baugruppe geregelt werden. Dies ist jedoch prozesstechnisch
aufwändiger umzusetzen, kann jedoch trotzdem als eine interessante,
wenn auch nicht so elegante, Alternative angesehen werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Wälzgetriebe von einem auf
dem Schälkopf mitlaufenden Stelltriebsmotor angetrieben
wird. Hierbei kann der mitlaufende Stelltriebsmotor direkt mit dem
Stelltrieb der zustellbaren Schälmeißel Wechselwirken.
Insofern kann der rotierende Schälkopf weitere wesentliche
Bauteile mit sich führen und vorteilhafter Weise nochmals
kompakter bauen.
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Je
nach konkreter Ausführungsform kann vorliegend bereits
ein einziger mitlaufender Stelltriebsmotor ausreichen, um alle zustellbaren
Schälmeißel in einem ausreichenden Maße
anzutreiben.
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Vorteilhaft
kann es jedoch auch sein, wenn je zustellbaren Schälmeißel
ein mitlaufender Stelltriebsmotor vorgesehen ist, wodurch besonders
erfolgversprechend erzielt werden kann, dass die Einzelleistungen
je Stelltriebsmotor nicht zu groß ausgelegt werden müssen.
Insofern können die einzelnen Stelltriebsmotoren relativ
klein gewählt werden, wodurch sie platzsparend realisiert
werden können. Diese Lösung hat neben ihren Vorteilen
allerdings auch den Nachteil, dass verhältnismäßig
viel Energie auf dem rotierenden Schälkopf übertragen
werden muss, wobei diesem Nachteil durch langsamere Verstellgeschwindigkeiten
Rechnung getragen werden kann, was wiederum hinsichtlich spezieller
Ausführungsformen hinsichtlich der Schäleinrichtung
problemlos umsetzbar sein kann.
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Des
Weiteren wird die Aufgabe der Erfindung von einer Schäleinrichtung
mit einem rotierenden Schälkopf und mit an diesem angeordneten,
radial über wenigstens einen Stelltrieb zustellbaren Schälmeißeln
gelöst, wobei zwischen den Schälmeißeln und
dem Stelltrieb ein selbsthemmendes Stellgetriebe vorgesehen ist.
Vorteilhafter Weise kann es mittels eines solchen selbsthemmenden
Stellgetriebes gut gelingen, dass lediglich zum Zustellen der Schälmeißel
Verstellkräfte aufgebracht werden müssen. Positionier-
bzw. Haltekräfte, etwa zum Halten der zugestellten Schälmeißel,
in einer vorgesehenen Arbeitsposition brauchen dann von einem oder
mehreren Stelltriebsmotoren zusätzlich nicht aufgebracht werden.
Auch hierdurch kann insbesondere die Schäleinrichtung unter
Last hinsichtlich ihres Schäldurchmessers präzise
und betriebssicher verstellt werden.
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Darüber
hinaus sieht eine weitere Lösung der Aufgabe der Erfindung
eine Schäleinrichtung mit einem rotierenden Schälkopf
und mit an diesem angeordneten, radial über wenigstens
einen Stelltrieb zustellbaren Schälmeißel vor,
wobei sich die Schäleinrichtung durch wenigstens eine mit
dem Schälkopf mitrotierende Messeinrichtung zur Messung
einer oder mehrerer Schälmeißelpositionen auszeichnet.
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Läuft
eine solche Messeinrichtung unmittelbar mit dem Schälkopf
um, können die Schälmeißelpositionen
sehr exakt gemessen werden, wodurch einem zu schälenden
Halbzeug bzw. Werkzeug folglich auch die einzelnen Schälmeißel
außergewöhnlich präzise zugestellt werden
können. Insbesondere kann mittels der mitrotierenden Messeinrichtung auch
ein sehr genauer Regelkreis zum Anstellen der Schälmeißel
gewährleistet werden.
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Nicht
nur in diesem Zusammenhang kann kumulativ mittels einer gesonderten
Messprüfung des geschälten Halbzeuges bzw. Werkstückes,
welche aus Platzgründen bzw. aus Kontaminationsgründen
vorzugsweise erst weiter entfernt von dem rotierenden Schälkopf
und damit auch zeitlich erst wesentlich später erfolgt,
die vorgenommene Messung hinsichtlich der Meißelpositionen überprüft
werden. Beispielweise kann hierdurch vorteilhaft auf eine Abnutzung,
welche letzteres Messergebnis verfälschen würden,
der zustellbaren Schälmeißel reagiert werden.
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Auch
mittels einer derartigen Messmethode kann eine Verstellung der Schäleinrichtung
hinsichtlich ihres Schäldurchmessers unter Last präzise
und betriebssicher erfolgen.
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Gegebenenfalls
kann eine derartige gesonderte Messprüfung auch über
ein mitrotierendes Messsystem erfolgen, wenn im Bereich des Schälkopfes
genügend Platz verbleibt, um dort ein derartiges, mitrotierendes
Messsystem unterzubringen, und wenn weiter gleichzeitig gewährleistet
werden kann, dass dieses Messsystem selbst unter widrigsten Bedingungen,
wie beispielsweise starken Bauteilschwingungen, Schmutzpartikeln
und/oder Arbeitsemulsionen, etwa Wasser, dennoch zuverlässig
arbeitet.
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Kumulativ
wird die Aufgabe der Erfindung auch von einer Schäleinrichtung
mit einem rotierenden Schälkopf und mit an diesem angeordneten,
radial über wenigstens einen Stelltrieb zustellbaren Schälmeißeln
gelöst, wobei sich die Schäleinrichtung durch
wenigstens eine absolute Messeinrichtung zur Messung einer oder
mehrerer Schälmeißelpositionen auszeichnet.
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Vorteilhafter
Weise kann mittels einer derartigen absoluten Messeinrichtung stets
die genaue Position der zustellbaren Schälmeißel
angegeben werden, beispielsweise auch unmittelbar nach einem Stromausfall.
Dieses ist insbesondere hinsichtlich der widrigen Umstände
beim Schälen vorteilhaft, durch welche es durchaus und
kurzzeitig zu Stromausfällen hinsichtlich des Schälkopfes
kommen kann, auch wenn andere Bereiche der Schäleinrichtung
bzw. einer Schälmaschine hiervon nicht unmittelbar betroffen
sind. Dieses ist bis zu einem gewissen Grad unkritisch, da eine
Verstellung der Schälmeißel an dem Schälkopf
in der Regel ohnehin nicht sehr kurzzeitig und kurzfristig erfolgt.
Gegebenenfalls kann sogar die Stromversorgung für elektrisch
und/oder elektronisch arbeitende Komponenten auf dem Schälkopf
bzw. für die Messeinrichtungen ohne weiteres bewusst unterbrochen
werden, um hierdurch Energie einzusparen.
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Vorzugsweise
werden zwei oder mehr mit dem Schälkopf mitrotierenden
Messeinrichtungen zur Messung einer oder mehrerer Schälmeißelpositionen
vorgesehen, um hierdurch die Messgenauigkeit der mitrotierenden
Messeinrichtungen vorteilhaft weiter erhöhen zu können.
Darüber hinaus kann mittels des Vorhandenseins mehrerer
Messeinrichtungen eine Redundanz von funktional besonders wichtigen Komponenten
an der vorliegenden Schäleinrichtung bereitgestellt werden,
wodurch die Gefahr eines Ausfalls der gesamten Schälmaschine,
beispielsweise auf Grund einer kritischen Verschmutzung einer mitrotierenden
Messeinrichtung, verringert werden kann. Es versteht sich, dass
die verwendeten Messeinrichtungen identisch ausgeführt
sein können, um insbesondere die erläuterte Redundanz
baulich einfach gewährleisten zu können.
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Vorteilhaft
können an dem mitrotierenden Schälkopf aber auch
unterschiedlich arbeitende Messeinrichtungen vorgesehen werden.
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Im
Speziellen kann eine bevorzugte Ausführungsvariante somit
auch vorsehen, dass die Schäleinrichtung wenigstens zwei
mit dem Schälkopf mitrotierenden Messeinrichtungen zur
Messung einer oder mehrerer Schälmeißelpositionen
aufweist, wobei eine der beiden mitrotierenden Messeinrichtungen
eine Absolut-Messeinrichtung und eine weitere der beiden mitrotierenden
Messeinrichtungen eine Inkrementell-Messeinrichtung umfasst. Durch
eine derartige Kombination unterschiedlich arbeitender Messeinrichtungen
lässt sich die Messgenauigkeit an der Schäleinrichtung
nochmals wesentlich erhöhen.
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Eine
Absolut-Messeinrichtung kann, wie bereits geschildert, hierbei nahezu
immer sofort die genauen Positionen der Schälmeißel
messen, vorteilhafter Weise auch nach einer Unterbrechung der elektrischen
Versorgung der jeweiligen mitrotierenden Messeinrichtung. Eine derartige
Unterbrechung kann beispielsweise unbeabsichtigt durch einen entsprechenden
Ausfall eines elektrischen Netzwerkes erfolgen oder beabsichtigt
durch ein gezieltes Abschalten der diesbezüglichen elektrischen
Versorgung, etwa wenn ein Messen der Schälmeißelpositionen
nicht erforderlich ist, herbei geführt werden.
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Eine
Inkrementell-Messeinrichtung kann beispielsweise zur Verifizierung
und/oder zur Korrektur der mittels der Absolut-Messeinrichtung vorgenommen
Messungen heran gezogen werden, wodurch auch eine Verbesserung der
Betriebssicherheit an der Schäleinrichtung erzielt werden
kann. Hierbei kann die Inkrementell-Messeinrichtung von einem Referenzpunkt
ausgehend eine Lageänderung der einzelnen Schälmeißel
messen. Insbesondere ist dies vorteilhaft, wenn mittels der Absolut-Messeinrichtung
keine ausreichende Messauflösung erzielt werden kann.
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Darüber
hinaus ist es vorteilhaft, wenn sich die Schäleinrichtung
durch eine drahtlose Übertragung der ermittelten Messwerte
von der mitrotierenden Messeinrichtung zu einer feststehenden Einheit auszeichnet.
Eine diesbezüglich geeignete drahtlose Übertragung
kann vielfältig ausgestaltet sein. So kann eine geeignete
drahtlose Messwerteübertragung beispielsweise mittels Licht
oder induktiv erfolgen, wobei ja nach konkreter mitrotierender Messeinrichtung
auch eine bidirektionale drahtlose Übertragung vorgesehen
sein kann. Beispielsweise kann die feststehende Einheit mittels
einer Steuereinrichtung eines Messsystems der Schäleinrichtung
oder durch einen externen Computer an einer Schälmaschine umgesetzt
sein. Ebenso können auch Messwerte anderer auf dem Schälkopf
befindlicher Messeinrichtungen drahtlos übertragen werden.
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Auch
wird die Aufgabe der Erfindung von einer Schäleinrichtung
mit einem rotierenden Schälkopf und mit an diesem angeordneten,
radial über wenigstens einen Stelltrieb zustellbaren Schälmeißeln
gelöst, bei welcher wenigstens eine unmittelbare Messeinrichtung
zur Messung einer oder mehrerer Schälmeißelpositionen
vorgesehen ist. Mittels unmittelbar messender Messeinrichtungen
lassen sich sehr genaue Messwerte hinsichtlich der Schälmeißelpositionen
ermitteln.
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Der
Begriff „unmittelbare Messung” beschreibt eine
Einrichtung und/oder eine Methode zum Messen einer oder mehrerer
Schälmeißelpositionen, bei welcher die Schälmeißelpositionen
direkt ermittelt werden können, wodurch die Messwerte möglichst
unverfälscht vorliegen können.
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Hierbei
ist es vorteilhaft, wenn die unmittelbare Messung über
ein starres Zwischenglied, vorzugsweise einen Schälmeißelschaft,
erfolgt. Erfolgt die unmittelbare Messung über ein solches
starres Zwischenglied, kann auch hierdurch die Messgenauigkeit wesentlich
erhöht werden, da in sich bewegliche Zwischenglieder auf
Grund der hierdurch bedingten Toleranzen zu größeren
Messungenauigkeiten für können.
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Des
Weiteren wird die Aufgabe der Erfindung auch von einer Schäleinrichtung
mit einem rotierenden Schälkopf und mit an diesem angeordneten,
radial über wenigstens einen Stelltrieb zustellbaren Schälmeißeln
gelöst, wobei sich die Schäleinrichtung durch
eine kontaktfreie Energieversorgung von auf dem Schälkopf
mitlaufenden Verbrauchern auszeichnet.
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Mittels
einer derartigen induktiven Energieversorgung kann eine Versorgung
der elektrischen Verbraucher selbst bei sehr widrigen Umgebungsbedingungen,
wie insbesondere Schmutz und Feuchtigkeit, betriebssicher erfolgen.
Insofern kann die Schäleinrichtung selbst bei einer starken
Verschmutzung im Betrieb stets präzise und betriebssicher
eingestellt werden.
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Als
kontaktfreie Energieversorgung kommt insbesondere eine induktive
Energieversorgung in Frage. Die entsprechend einfach umzusetzen
ist und über welche gegebenenfalls auch weitere Informationen
drahtlos zwischen dem rotierenden Schälkopf und den darauf
angebrachten Baugruppen und den feststehenden Baugruppen der Schäleinrichtung übertragen
werden können. Die Datenübertragung kann aber
auch elektromagnetisch bzw. optisch oder auf sonstige Weise erfolgen.
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Kumulativ
oder alternativ kann die Energieversorgung der elektrischen Verbraucher,
welche mit dem rotierenden Schälkopf umlaufen, mittels
einer mit umlaufender Energiequelle, wie eines wiederaufladbaren
Akkumulators und/oder einer Batterie, sichergestellt werden. Hierbei
können der wiederaufladbare Akkumulator bzw. die Batterie
unmittelbar auf dem rotierenden Schälkopf befestigt sein.
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Letztendlich
wird die Aufgabe der Erfindung auch von einer Schälmaschine
mit einer Schäleinrichtung gelöst, wobei die Schäleinrichtung
wenigstens eines der vorstehenden beschriebenen Merkmale bzw. eine
der vorstehend beschriebenen Merkmalskombinationen aufweist.
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Insbesondere
an Schälmaschinen mit einer Bearbeitungskapazität
hinsichtlich eines Halbzeugdurchmessers von bis zu 600 mm und darüber
kann die vorliegende Schäleinrichtung besonders vorteilhaft
eingesetzt werden. Andererseits versteht es sich, dass unter besonderen
Umständen die vorliegende Erfindung auch bei Schälmaschinen
mit kleineren Nenndurchmessern zur Anwendung kommen kann.
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Weitere
Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden
anhand nachfolgender Erläuterung anliegender Zeichnung
beschrieben, in welcher beispielhaft ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Schäleinrichtung mit einem rotierenden Schälkopf
sowie eine hiermit ausgerüstete Schälmaschine
dargestellt ist.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 schematisch
eine perspektivische Detailansicht einer erfindungsgemäßen
Schäleinrichtung;
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2 schematisch
eine weitere perspektivische Detailansicht der Schäleinrichtung
nach 1;
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3 schematische
eine rückwärtige perspektivische Detailansicht
der Schäleinrichtung nach den 1 und 2;
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4 schematisch
eine Ansicht einer mit der Schäleinrichtung nach den 1 bis 3 ausgerüsteten
Schälmaschine
-
5 eine
schematische Darstellung der Messsysteme der Schäleinrichtung;
und
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6 eine
schematische Darstellung der Regelung und Ansteuerung der Schäleinrichtung.
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Die
in den 1 bis 3 gezeigte Schäleinrichtung 1 kann
in eine Schälmaschine 2 (siehe 4)
integriert werden, wobei die Schäleinrichtung 1 in
einem entsprechenden Maschinengestell 3 der Schälmaschine 2 festgelegt
ist.
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Die
Schäleinrichtung 1 umfasst einen rotierenden Schälkopf 4,
durch welchen ein zu schälendes Werkstück 5 hindurch
linear bewegt werden kann, und insgesamt vier zustellbare Schälmeißel 6 (der übersichtlichkeithalber
hier nur exemplarisch beziffert), welche mit dem rotierenden Schälkopf 4 umlaufen
können.
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Das
zu schälende Werkstück 5 kann hierbei axial
entlang einer Bearbeitungsstrecke 7 durch die Schälmaschine 2 hindurch
transportiert werden, sodass das Werkstück 5 letztendlich
auch linear durch den rotierenden Schälkopf 4 hindurch
in Transportrichtung 8 transportiert werden kann.
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Die
zustellbaren Schälmeißel 6 können
jeweils in radialer Richtung 9 (nur exemplarisch eingezeichnet)
auf die Bearbeitungsstrecke 7 zu bewegt werden, wobei speziell
bei diesem Ausführungsbeispiel insgesamt vier Schälmeißel 6 konzentrisch
um die Bearbeitungsstrecke 7 an dem rotierenden Schälkopf 4 beweglich
gelagert sind.
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Jeder
der zustellbaren Schälmeißel 6 ist mittels
eines Stelltriebs 10 verstellbar. Der Stelltrieb 10 umfasst
Schneckenräder 11 und Schneckenwellen 12,
wobei insbesondere die jeweilige Schneckenwelle 12 mit
einer Innerverzahnung 13 eines Zahnkranzes 14 des
Stelltriebs 10 wirkverbunden ist. Der Zahnkranz 14 besitzt
weiter noch eine Außenverzahnung 15, über
welcher ein Stellantriebsmotor 16 mit dem Zahnkranz 14 im
Eingriff steht. Wird der Stellantriebsmotor 16 aktiviert,
können die einzelnen zustellbaren Schälmeißel 6 entweder
auf die Bearbeitungstrecke 7 zu oder von der Bearbeitungsstrecke 7 weg bewegt
werden.
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Vorliegend
können nicht nur die jeweiligen Schneckenräder 11 und
Schneckenwellen 12 mit dem rotierenden Schälkopf 4 umlaufen,
sondern vorteilhafter Weise auch der Zahnkranz 14, sodass
der Stelltrieb 10 eine mit dem rotierenden Schälkopf 4 umlaufende
Baugruppe 17 umfasst, die durch eine bezüglich
des rotierenden Schälkopfes 4 vorgenommene Relativbewegung
in Umlaufrichtung 18 ein Stellgetriebe 19 anstellt,
wobei das Stellgetriebe 19 mindestens aus einer der Schneckenwellen 12 und einem
der Schneckenräder 11 besteht. Insofern ist ein
solches umlaufendes Stellgetriebe 19 als Wälzgetriebe
ausgebildet, sodass es komplex und zugleich robust ausgestaltet
ist.
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Die
Umlaufgeschwindigkeit des feststehenden Stelltriebsmotors 16 wird
bei diesem Ausführungsbeispiel in Abhängigkeit
von der Umlaufgeschwindigkeit des rotierenden Schälkopfes 4 geregelt,
wobei der rotierende Schälkopf 4 hierbei über eine
Hohlwelle 20 mittels eines Hauptantriebsmotors 21 der
Schaleinrichtung 1 angetrieben wird.
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Der
feststehende Stelltriebsmotor 16 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
an dem Maschinengestell 3 befestigt, wobei er alternativ
auch mit dem rotierenden Schälkopf 4 umlaufen
kann, wenn ein genügend großer Bauraum im Bereich
des rotierenden Schälkopfes 4 vorgesehen ist.
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Mittels
einer derartigen Relativbewegung können dann die jeweiligen
Schälmeißelschäfte 22, an welchen
die zustellbaren Schälmeißel 6 gehalten sind,
mittels des jeweiligen Stellgetriebes 19 radial gegenüber
der Bearbeitungsstrecke 7 verlagert werden, wodurch ein
besonders exaktes Zustellen der zustellbaren Schälmeißel 6 in
radialer Richtung 9 gewährleistet werden kann.
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Um
eine derartige Zustellbewegung besonders exakt messen zu können,
weist die Schäleinrichtung 1 wenigstens eine mit
dem rotierenden Schälkopf 4 mitrotierende Messeinrichtung 30 zur Messung
einer oder mehrerer Schälmeißelpositionen auf.
Die mitrotierende Messeinrichtung 30 verfügt hierbei über
einen Messwertaufnehmer 31, der die genaue Position eines
Schälmeißels sowohl absolut als auch inkrementell
messen kann. Es versteht sich, dass derartige Messwertaufnehmer 31 für
jeden Schälmeißel vorgesehen sein können,
was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn jeder Schälmeißel individuell
anstellbar ist. Bei vorliegendem Ausführungsbeispiel ist
dieses nicht notwendig, das sämtliche Schälmeißel über
die Innenverzahnung 13 und den Zahnkranz 14 mechanisch
gekoppelt sind.
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Das
Messsystem 33 verfügt darüber hinaus über
eine Durchmessermesseinrichtung 34 (siehe 4),
mittels welcher ein Werkstückdurchmesser des Werkstückes 5 exakt
gemessen werden kann, insbesondere im Zusammenhang mit der mitrotierenden
Messeinrichtung 30. Diesbezüglich kann beispielsweise
ein Laservorhang zur Anwendung kommen, mit welchem sich Durchmesser
auf nm(Nanometer)-Genauigkeiten bestimmen können, wobei durch
den rotierenden Schälvorgang davon ausgegangen werden kann,
dass eine Durchmessermessung ausreichend ist und nicht mehrere Durchmesser
in verschiedenen Anstellwinkeln gemessen werden müssen.
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Um
insbesondere Sensoren (hier nicht explizit gezeigt) oder sonstige
elektronische oder elektrische Komponenten (hier ebenfalls nicht
explizit gezeigt) der mitrotierenden Messeinrichtung 30 zuverlässig
mit elektrischer Energie versorgen zu können, verfügt
die Schäleinrichtung 1 über eine induktive
Energieversorgung von auf dem rotierenden Schälkopf 4 mitlaufenden
elektrischen Verbrauchern.
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Die
vorliegend erläuterte Schäleinrichtung kann, wie
eingangs bereits beschrieben, insbesondere vorteilhaft an Schälmaschinen 2 gemäß der
Darstellung nach der 4 zum Einsatz kommen.
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Die
Schälmaschine 2 weist ein Maschinengestell 40 auf,
welches an einem Untergrund 41 mittels geeigneter Befestigungsanker 42 (hier
nur exemplarisch beziffert) befestigt ist. Das Maschinengestell 40 umfasst
eine Traverse 43, an welcher die Schäleinrichtung 1 angeordnet
ist. Vor der Schäleinrichtung 1 ist eine Vorschubeinrichtung 44 an
der Traverse 43 verlagerbar angeordnet. Die Vorschubeinrichtung 44 umfasst
einen Vorschubapparat 45 und eine Einlaufführung 46.
Mittels des Vorschubapparates 45 kann das zu schälende
Werkstück 5 von einem Einlassbereich 47 durch
die Schälmaschine 2 hindurch zu einem Auslassbereich 48 bewegt
werden, wobei das zu schälende Werkstück 5 mittels
der Einlaufführung 46 der Schäleinrichtung 1 bzw.
dem rotierenden Schälkopf 4 besonders exakt zugeführt
werden kann.
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Dadurch,
dass sowohl der Vorschubapparat 45 als auch die Einlaufführung 46 verlagerbar
an der Traverse 43 angeordnet ist, kann insbesondere unmittelbar
vor der Schäleinrichtung 1 ein Montageraum 49 geschaffen
werden, wenn der Vorschubapparat 45 bzw. die Einlaufführung 46 von
der Schäleinrichtung 1 weg verlagert sind. Demzufolge
können Arbeiten an dem Schälkopf 4 insbesondere
hinsichtlich des Messsystems 33 der Schäleinrichtung 1 vorteilhaft
vorgenommen werden.
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Eine
Durchmessermessung des geschälten Werkstücks 5 kann
hinter der Schäleinrichtung 1 mittels der Durchmessermesseinrichtung 34 vorgenommen
werden, welche hinter einer Auslaufführung 50 der
Schälmaschine 2 untergebracht ist.
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Der
sowohl absolut als inkrementell arbeitende Messwertaufnehmer 31 dieses
Ausführungsbeispiels ist derart ausgelegt, dass inkrementell
10 nm aufgelöst werden können, während
die Auflösung absolut um einen Faktor 10 höher
ist, wie dieses in 5 schematisch angedeutet ist..
Hierbei ist das Absolutgebersystem 36 als Gray-Code ausgestaltet, um
Fehlerquellen zu minimieren. Mit einer entsprechenden magnetischen
Markierung ist es dann ohne Weiteres möglich, die Absolutposition
auf 100 nm genau zu bestimmen. Eine Feinabstimmung erfolgt dann,
wie nachstehend näher erläutert, über
das Inkrementalgebersystem 35.
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Hierzu
wird über die Durchmessermesseinrichtung 34 der
Durchmesser des geschälten Werkstücks ermittelt
und an eine speicherprogrammierbare Steuerung 37, oder
an eine sonstige entsprechend geeignete Rechnereinheit, gegeben.
Entsprechend der über ein Stellglied 38 dargestellten
Vorgabe kann nunmehr ein entsprechender Steuerbefehl an den Stelltriebsmotor 16 gegeben
werden.
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Durch
die Messwerte aus dem Inkrementalgebersystem 35, welche über
eine Rotorelektronik 62 an eine Spule 63 der induktiven
Energieversorgung übergeben und von einem Pick-up 64 über
ein Statorelektronik 61 ausgelesen werden, kann die Ansteuerung
des Stelltriebsmotors 16 mit einer Genauigkeit von 10 nm
entsprechend der Vorgaben aus Durchmessermesseinrichtung 34 und
Stellglied 38 erfolgen.
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Über
das Absolutgebersystem 36 kann insbesondere nach einem
Stillstand oder aber zu Zeiten, zu denen ein bearbeitetes Werkstück
noch nicht die Durchmessermesseinrichtung 34 erreicht hat,
eine verhältnismäßig präzise
bearbeitung gewährleistet werden, wodurch sich der Ausschuss
auf ein Minimum reduzieren lässt.
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- 1
- Schäleinrichtung
- 2
- Schälmaschine
- 3
- Schälmaschinengestell
- 4
- rotierender
Schälkopf
- 5
- zu
schälendes Werkstück
- 6
- zustellbare
Schälmeißel
- 7
- Bearbeitungsstrecke
- 8
- Transportrichtung
- 9
- radiale
Richtung
- 10
- Stelltrieb
- 11
- Schneckenrad
- 12
- Schneckenwelle
- 13
- Innerverzahnung
- 14
- Zahnkranz
- 15
- Außenverzahnung
- 16
- Stelltriebsmotor
- 17
- umlaufende
Baugruppe
- 18
- Umlaufrichtung
- 19
- Stellgetriebe
- 20
- Hohlwelle
- 21
- Hauptantriebsmotor
- 22
- Schälmeißelschaft
- 30
- mitrotierende
Messeinrichtung
- 31
- Messwertaufnehmer
- 32
- feststehende
Messeinheit
- 33
- Messsystem
- 34
- Durchmessermesseinrichtung
- 35
- Inkrementalgebersystem
- 36
- Absolutgebersystem
- 37
- speicherprogrammierbare
Steuerung
- 38
- Stellglied
- 40
- Maschinengestell
- 41
- Untergrund
- 42
- Befestigungsanker
- 43
- Traverse
- 44
- Vorschubeinrichtung
- 45
- Vorschubapparat
- 46
- Einlaufführung
- 47
- Einlassbereich
- 48
- Auslassbereich
- 49
- Montageraum
- 50
- Auslaufführung
- 61
- Statorelektronik
- 62
- Rotorelektronik
- 63
- Spule
- 64
- Pick-up
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2004/037471
A2 [0003]