DE102009040606A1 - Planetenwälzgetriebe - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Planetenwälzgetriebe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Hintergrund der Erfindung
- Ein gattungsgemäßes, zur Umwandlung einer Drehbewegung in eine Axialbewegung vorgesehenes Planetenwälzgetriebe ist beispielsweise aus der
DE 37 39 059 A1 bekannt. Dieses Planetenwälzgetriebe arbeitet mit Wälz- oder Rollkörpern, die zwei unterschiedliche Profilierungen aufweisen, von welchen die eine einen axialen Kraftschluss mit einer Profilierung auf einer Spindel und die andere einen axialen Kraftschluss zur Profilierung auf der Innenseite einer zugehörigen Spindelmutter herstellt. - Ein Planetenwälzgetriebe, dessen mechanischer Aufbau grundsätzlich der aus der
DE 37 39 059 A1 bekannten Vorrichtung entspricht, welches zusätzlich eine Messeinrichtung aufweist, ist aus derEP 1 908 990 A2 bekannt. Die Messeinrichtung ist zur Messung einer Differenzdrehbewegung zwischen einem eine Anzahl Wälz- oder Rollkörper führenden Käfig und einer Gewindespindel als Maß für die Axialbewegung zwischen der Gewindespindel und einer die Wälz- oder Rollkörper umgebenden Mutter vorgesehen. - Aufgabe der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes, eine Gewindespindel sowie eine mit dieser über eine Anzahl Wälz- oder Rollkörper zusammenwirkende Spindelmutter aufweisendes Planetenwälzgetriebe, welches eine Messeinrichtung aufweist, anzugeben.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Planetenwälzgetriebe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Das Planetenwälzgetriebe umfasst eine eine Außenprofilierung aufweisende Gewindespindel, eine eine Innenprofilierung aufweisende Spindelmutter, eine Anzahl zwischen der Außenprofilierung und der Innenprofilierung angeordneter Rollkörper, sowie einen fest mit der Spindelmutter verbundenen Sensor, welcher in Zusammenwirkung mit der Außenprofilierung ein Längenmessystem bildet, wobei die Außenprofilierung als Maßverkörperung des Längenmessystems fungiert.
- Die Außenprofilierung der Gewindespindel erfüllt somit eine Doppelfunktion, nämlich eine mechanische Funktion innerhalb des Planetenwälzgetriebes, sowie eine messtechnische Funktion als Längenmaßstab.
- Vorzugsweise ist der Sensor in die Spindelmutter integriert. Gemäß einer ersten Variante ist der Sensor in einem eine Komponente der Spindelmutter bildenden Vorsatzgehäuse angeordnet, wobei das Vorsatzgehäuse an einer die Innenprofilierung aufweisenden Mutterhülse der Spindelmutter befestigt und der Mutterhülse in Axialrichtung benachbart ist. Das Vorsatzgehäuse kann zusätzlich eine unabhängig von ihrer geometrischen Gestaltung als Aufnahmeschacht bezeichnete Ausnehmung aufweisen, welche für die Aufnahme einer mit dem Sensor zusammenwirkenden Auswerteelektronik vorgesehenen ist.
- Die Angaben „axial” und „radial” beziehen sich stets auf die Längsachse der Gewindespindel, das heißt auf die Vorschubrichtung des Planetenwälzgetriebes. Hierbei spielt es keine Rolle, ob die Gewindespindel oder die Spindelmutter eine Längsbewegung vollzieht.
- Gemäß einer zweiten Variante, welche mit der ersten Variante kombinierbar ist, ist der Sensor in einem Dichtungsgehäuse der Spindelmutter angeordnet. Hierbei kann Sensor unmittelbar in einer Dichtscheibe im Dichtungsgehäuse angeordnet sein.
- Der Sensor ist beispielsweise zur Ausgabe eines analogen Signals, insbesondere eines 1 Vpp Sinus-Signals, ausgebildet. Ebenso kann der Sensor oder eine diesem nachgeschaltete Signalverarbeitungseinheit zu Ausgabe eines digitalen Signals vorgesehen sein. In jedem Fall gibt der die Außenprofilierung abtastende Sensor ein inkrementelles Signal aus.
- Nach einer vorteilhaften Weiterbidung ist der Sensor mit einem die Verdrehung der Spindelmutter relativ zur Gewindespindel erfassenden, vorzugsweise als Absolutwertgeber ausgebildeten Drehgeber verknüpft. In Verbindung mit einem solchen absoluten Drehgeber wird durch Interpolation des inkrementellen Signals des Sensors ein hochauflösendes absolutes Messsystem bereitgestellt. Eine hohe Auflösung des Messsystems wird auch dadurch begünstigt, dass die Außenprofilierung wesentlich feiner als die Innenprofilierung der Spindelmutter strukturiert ist.
- Das Planetenwälzgetriebe umfasst in bevorzugter Ausgestaltung zwei Sensoren, welche zur Ausgabe von um 90° versetzten Signalen ausgebildet sind. Beide Sensoren können im selben axialen Bereich eines eine Komponente der Spindelmutter bindenden Gehäuserings eingebaut sein. Die Sensoren können auch entsprechend dem Steigungswinkel der Gewinderillen der Außenprofilierung der Gewindespindel angeordnet sein.
- Der Sensor nutzt beispielsweise den Hall-Effekt, den magnetoresistiven Effekt oder den Wirbelstrom-Effekt. Prinzipiell ist auch ein optischer Sensor als Sensor des Planetenwälzgetriebes verwendbar.
- Nachfolgend werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen, teils schematisiert:
- Kurze Beschreibung der Zeichnung
-
1 ein Planetenwälzgetriebe in geschnittener, pespektivischer Ansicht, -
2 einen mittels Planetenwälzgetriebe linear antreibbaren Schlitten, -
3 ein Planetenwälzgetriebe in einer Schnittdarstellung, -
4 ein zwei Sensoren umfassendes Vorsatzgehäuse einer Spindelmutter eines Planetenwälzgetriebe in perspektivischer Ansicht. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
- Einander entsprechende oder gleichwirkende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
- Ein in
1 vereinfacht dargestelltes Planetenwälzgetriebe1 weist eine Gewindespindel2 , eine Spindelmutter3 , sowie eine Anzahl Rollkörper4 auf, hinsichtlich deren mechanischer Zusammenwirkung auf den eingangs zitierten Stand der Technik verwiesen wird. - Mehrere ringförmig umlaufende Mutterstege
5 an der Innenoberfläche der Spindelmutter3 bilden eine Innenprofilierung6 , die mit einer Anzahl Rollkörper4 zusammenwirkt. Jeder Rollkörper4 weist mehrere, im Ausführungsbeispiel nach1 zwei, Planetensegmente8 auf. Zwischen den Planetensegmenten8 ist eine Muttersteglaufrille9 gebildet. Jeweils eine weitere Muttersteglaufrille9 ist zwischen einem Planetensegment8 und einem Gegenflankenring10 gebildet, welcher in Richtung zur Stirnseite der Spindelmutter3 an das Planetensegment8 anschließt. An den Gegenflankenring10 wiederum schließt sich stirnseitig ebenfalls als integraler Bestandteil des Rollkörpers4 ein Ansatzstück11 an, welches in einem Käfig12 geführt ist. - Im Gegensatz zur sehr groben Innenprofilierung
6 weist der Rollkörper4 eine feine Profilierung13 auf, die mit einer ebenso feinen Außenprofilierung14 der Gewindespindel2 zusammenwirkt. Im Unterschied zur Innenprofilierung6 sowie zur Profilierung13 weist die Außenprofilierung14 eine Steigung auf. - Beim Abrollen der Rollkörper
4 auf der Innenprofilierung6 der Spindelmutter3 sowie auf der Außenprofilierung14 der Gewindespindel2 tritt ein Schlupf auf, so dass die Rotation des Käfigs12 relativ zur Spindelmutter3 oder zur Gewindespindel2 keinen exakten Schluss auf den Vorschub der Gewindespindel2 relativ zur Spindelmutter3 zulässt. - Zur direkten Messung des Vorschubs der Gewindespindel
2 relativ zur Spindelmutter3 ist an einer die Innenprofilierung6 tragenden Mutterhülse15 der Spindelmutter3 ein Sensor16 befestigt, welcher unmittelbar mit der als Maßverkörperung fungierenden Außenprofilierung14 zusammenwirkt. Die den Sensor16 und die Außenprofilierung14 umfassende Anordnung bildet somit ein Längenmesssystem17 . - Ein Beispiel für den Einbau des mit dem Längenmesssystem
17 ausgestatteten Planetenwälzgetriebes1 ist in2 wiedergegeben. Die Spindelmutter3 ist in diesem Fall an einem Schlitten18 befestigt, der mit Hilfe von zwei Führungsschienen19 und insgesamt vier Führungswagen20 , welche ebenfalls am Schlitten18 befestigt sind, längsbeweglich gelagert ist. Die mit der Spindelmutter3 zusammenwirkende Gewindespindel2 wird über eine Kupplung21 von einem Motor22 angetrieben. Auf der der Gewindespindel2 abgewandten Seite des Motors22 befindet sich ein als Absolutwertgeber ausgebildeter Drehgeber23 , welcher die absolute Winkelposition der Gewindespindel2 anzeigt und datentechnisch mit dem Sensor16 verknüpft ist. - Eine mögliche Einbausituation des Sensors
16 in der Spindelmutter3 ist in3 dargestellt. Der Sensor16 befindet sich in einem Vorsatzgehäuse24 , welches stirnseitig an der Mutterhülse15 befestigt ist. Zusätzlich zum ersten Sensor16 ist in dem Vorsatzgehäuse24 ein zweiter Sensor25 angeordnet, wobei die Sensoren16 ,25 ein Sinus- beziehungsweise Cosinus-Signal liefern. Durch die um 90° versetzten Signale, beispielsweise 1 Vpp Signale, der Sensoren16 ,25 ist in an sich bekannter Weise eine 4-Qudranten-Auswertung realisierbar. Die durch die Geometrie der Außenprofilierung14 gegebene, durch die Sensoren16 ,25 abgetastete Teilungsperiode ist mit PS bezeichnet und entspricht nicht notwendigerweise der Gewindesteigung, da die Außenprofilierung14 mehrere Gewindegänge umfassen kann. - In
4 ist ein Vorsatzgehäuse24 dargestellt, welches für die Anordnung nach3 verwendbar ist. Zusätzlich zu den Sensoren16 ,25 ist ein Aufnahmeschacht26 erkennbar, in welchen eine nicht dargestellte, mit den Sensoren16 ,25 zusammenwirkende Auswerteelektronik einsetzbar ist. Die Auswerteelektronik kann in dem Aufnahmeschacht26 vergossen sein und ist beispielsweise zur Ausgabe digitaler Daten vorgesehen, welche über ein Anschlusskabel27 ausgelesen werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Planetenwälzgetriebe
- 2
- Gewindespindel
- 3
- Spindelmutter
- 4
- Rollkörper
- 5
- Mutterstege
- 6
- Innenprofilierung
- 7
- 8
- Planetensegment
- 9
- Muttersteglaufrille
- 10
- Gegenflankenring
- 11
- Ansatzstück
- 12
- Käfig
- 13
- Profilierung
- 14
- Außenprofilierung
- 15
- Mutterhülse
- 16
- Sensor
- 17
- Längenmesssystem
- 18
- Schlitten
- 19
- Führungsschiene
- 20
- Führungswagen
- 21
- Kupplung
- 22
- Motor
- 23
- Drehgeber
- 24
- Vorsatzgehäuse
- 25
- Sensor
- 26
- Aufnahmeschacht
- 27
- Anschlusskabel
- PS
- Teilungsperiode
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 3739059 A1 [0002, 0003]
- EP 1908990 A2 [0003]
Claims (15)
- Planetenwälzgetriebe, mit einer eine Außenprofilierung (
14 ) aufweisenden Gewindespindel (2 ), einer eine Innenprofilierung (6 ) aufweisenden Spindelmutter (3 ), sowie zwischen der Außenprofilierung (14 ) und der Innenprofilierung (6 ) angeordneten Rollkörpern (4 ), gekennzeichnet durch einen fest mit der Spindelmutter (3 ) verbundenen Sensor (16 ,25 ), welcher in Zusammenwirkung mit der als Maßverkörperung fungierenden Außenprofilierung (14 ) ein Längenmessystem (17 ) bildet. - Planetenwälzgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
16 ,25 ) in die Spindelmutter (3 ) integriert ist. - Planetenwälzgetriebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
16 ,25 ) in einem Vorsatzgehäuse (24 ) der Spindelmutter (3 ) angeordnet ist, wobei das Vorsatzgehäuse (24 ) einer die Innenprofilierung (6 ) aufweisenden Mutterhülse (15 ) der Spindelmutter (3 ) benachbart ist. - Planetenwälzgetriebe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorsatzgehäuse (
24 ) einen zur Aufnahme einer mit dem Sensor (16 ,25 ) zusammenwirkenden Auswerteelektronik vorgesehenen Aufnahmeschacht (26 ) aufweist. - Planetenwälzgetriebe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
16 ,25 ) in einem Dichtungsgehäuse der Spindelmutter (3 ) angeordnet ist. - Planetenwälzgetriebe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
16 ,25 ) unmittelbar in einer Dichtscheibe im Dichtungsgehäuse angeordnet ist. - Planetenwälzgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
16 ,25 ) zur Ausgabe eines analogen 1 Vpp Signals ausgebildet ist. - Planetenwälzgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
16 ,25 ) zur Ausgabe eines digitalen Signals ausgebildet ist. - Planetenwälzgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
16 ,25 ) mit einem die Verdrehung der Spindelmutter (3 ) relativ zur Gewindespindel (2 ) erfassenden Drehgeber (23 ) verknüpft ist. - Planetenwälzgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere jeweils mit der Außenprofilierung (
14 ) zusammenwirkende Sensoren (16 ,25 ) fest mit der Spindelmutter (3 ) verbunden sind. - Planetenwälzgetriebe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Sensoren (
16 ,25 ) zur Ausgabe von um 90° versetzten Signalen ausgebildet sind. - Planetenwälzgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Sensor (
16 ,25 ) ein Hall-Sensor vorgesehen ist. - Planetenwälzgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Sensor (
16 ,25 ) ein magnetoresistiver Sensor vorgesehen ist. - Planetenwälzgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Sensor (
16 ,25 ) ein Wirbelstrom-Sensor vorgesehen ist. - Planetenwälzgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Sensor (
16 ,25 ) ein optischer Sensor vorgesehen ist.
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