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Die Erfindung betrifft ein Hörgerät mit einem Identifikationsmittel zum seitenrichtigen Erkennen für den Einsatz am linken oder am rechten Ohr eines Trägers,
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Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, die zur Versorgung von Schwerhörenden dienen. Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche Bauformen von Hörgeräten wie Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO), Hörgerät mit externem Hörer (RIC: receiver in the canal) und In-dem-Ohr-Hörgeräte (Ido), z. B. auch Concha-Hörgeräte oder Kanal-Hörgeräte (ITE, CIC), bereitgestellt. Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen. Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch.
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Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler, einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z. B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer, realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert.
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Bei Patienten, bei welchen eine Doppelversorgung, also je ein Hörgerät für das linke und für das rechte Ohr notwendig ist, ist es möglich, dass linke und das rechte Gerät jeweils individuell an die Bedürfnisse des Trägers anzupassen.
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Damit der Träger die üblicherweise baugleichen Hörgeräte voneinander unterscheiden kann, ist es üblich, diese mit einem von außen sichtbaren Identifikationselement zu versehen, z. B. einem farbigen Typenschild, wobei beispielsweise ein blaues Typenschild für das linke Hörgerät steht und ein rotes Typenschild für das rechte Hörgerät steht.
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Aus der Offenlegungsschrift
EP 1 890 522 A2 ist ein Hörgerät mit einem Identifikationsmittel, wobei das Identifikationsmittel als Typenschild ausgestaltet ist, bekannt. Das Typenschild ist dabei rechteckig ausgestaltet und zum Einsetzen in ein Gehäuse des Hörgerätes vorgesehen.
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Aus der
WO 00/79 835 A1 ist ein Hörgerät mit einem Verriegelungsschloss bekannt, wobei das Verriegelungsschloss in einem Klappendeckel eingebaut ist und spezifisch eingefärbt in zwei Ausführungen z. B. rot und blau für die Anzeige eines seitenrichtigen Einsatzes.
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Aus der
EP 0 238 887 A1 ist ein Hörgerät mit einem hinter dem Ohr zu tragenden Gehäuse bekannt. Über Schaltereinstellungen kann der Anwender entscheiden an welchem Ohr er das Hörgerät tragen muss. Auch die
US 2003/0 156 726 A1 zeigt ein Einstellrad mit verschiedenen Kennzeichnungen, anhand derer der Anwender entscheiden kann für welche Seite das Hörgerät eingestellt ist.
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Nachteilig an dem bekannten Hörgerät ist es, dass jeweils ein Zusatzteil zur Kennzeichnung des Hörgerätes notwendig ist. Da vorher nicht bekannt ist, ob das Hörgerät an dem linken Ohr des Trägers oder an dem rechten Ohr des Trägers eingesetzt wird, sind dem Hörgerät jeweils zwei Teile beigelegt. Um die Kennzeichnung eines Hörgerätes zu ändern, muss dass beigelegte Zusatzteil in das Hörgerät eingebaut werden. U. U. muss dabei vorher noch eine neutrale Originalabdeckung entfernt werden.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung ein Hörgerät bereitzustellen, bei welchem die Kennzeichnung für ein linkes oder ein rechtes Ohr einfacher ausgelegt ist.
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Die Erfindung löst die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Das Rotationselement ist vorzugsweise ein fester Bestandteil des Hörgerätes und kann durch eine vorzugsweise halbe Drehbewegung von dem ersten Merkmal, welches Einsatz am linken Ohr bedeutet, auf das zweite Merkmal, welches Einsatz am rechten Ohr bedeutet, eingestellt werden.
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Zweckmäßig ist es dabei, dass das Rotationselement zylinderförmig ausgestaltet ist. Ein zylinderförmiges Element lässt sich mit Vorteil in eine entsprechende Aussparung oder Öffnung stecken, so dass das Element gelagert und gleichzeitig drehbar ist. Es wäre möglich, ein zylinderförmiges Rotationselement, welches beispielsweise eine Tablettenform hat, halbseitig mit einer roten Farbe und halbseitig mit einer blauen Farbe zu versehen, wobei die Durchmesserlinie der Tablette die Grenze von blau zu rot markiert. Weiterhin hat diese Tablette einen Eingriff, beispielsweise für einen Schraubendreher um eine Drehbewegung auf die Tablette auszuführen. Diese Tablette könnte sodann von außen sichtbar in einem Gehäuse eines beispielsweise hinter dem Ohrgerät angebracht sein.
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Es ist dabei zweckmäßig, dass das Rotationselement einen ersten Bereich zum Visualisieren des ersten Merkmals und einem zweiten Bereich zum Visualisieren des zweiten Merkmals aufweist.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist das Rotationselement ein Verrastmittel auf, welches ausgestaltet ist, zur Arretierung in einer ersten Position oder in einer zweiten Position, wobei die Positionen durch die Drehbewegung erreichbar sind. Das Verrastmittel könnte vorzugsweise bei einem zylinderförmigen Rotationselement in der Mantelfläche des Zylinders parallel zu einer Symmetrieachse des Zylinders ausgestaltet sein.
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In einer alternativen Ausgestaltung ist das Rotationselement mehrteilig ausgestaltet. Beispielsweise umfasst das Rotationselement einen zylinderförmigen Hauptteil, welcher ausgestaltet ist zur Aufnahme eines ersten Teils, welches den ersten Bereich darstellt, und eines zweiten Teils, welches den zweiten Bereich darstellt. Zusammengesetzt zu einer Einheit bilden der Hauptteil, das erste Teil und der zweite Teil das zylinderförmige stiftartige Rotationselement.
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Eine andere Alternative sieht vor, dass das Rotationselement einteilig ausgestaltet ist. Bei der einteiligen Ausgestaltung ist beispielsweise eine Stirnfläche des Rotationselementes mit dem ersten Merkmal und dem zweiten Merkmal versehen.
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Vorzugsweise ist das Rotationselement in einer Abdeckung für ein Gehäuse angeordnet. Beispielsweise werden bei in dem Ohrgeräten Abdeckungen des Gehäuses als Batteriefachdeckel genutzt und durch ein Öffnen des Batteriefachdeckels wird das Hörgerät ausgeschaltet. Ist das Rotationselement innerhalb des Batteriefachdeckels angeordnet, so kann es bei geöffnetem Batteriefachdeckel vom Benutzer erkannt werden und bei Aufnahme des Hörgerätes aus einer Ablage der Batteriefachdeckel zum Betrieb des Hörgerätes geschlossen werden und im direkten Anschluss kann der Träger des Hörgerätes das Hörgerät seitenrichtig am jeweiligen Ohr platzieren.
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In einer weiter optimierten Ausgestaltung ist das Rotationselement als eine Drehachse für die Abdeckung ausgestaltet, wobei die Abdeckung durch das Rotationselement schwenkbar am Gehäuse gelagert ist. Durch die Wechselwirkung des Rotationselementes als Identifikationsmittel zum Einen und zum Anderen als Teil eines Scharniers wird ein Synergieeffekt erreicht. Die technische Wirkung ist also das Anzeigen eines Merkmales zum Erkennen für den seitenrichtigen Einsatz am linken oder am rechten Ohr eines Trägers bei gleichzeitiger mechanischer Nutzung des Rotationselementes für ein konstruktionstechnisch bedingtes Gehäuse mit Abdeckung.
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Alternativ ist das Rotationselement als ein Verriegelungsmittel zur Verriegelung der Abdeckung mit dem Gehäuse nach Erreichen einer Schließposition ausgestaltet.
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Vorzugsweise ist die Abdeckung oder das Gehäuse mit einer Indikatoröffnung versehen, welche ausgestaltet ist um jeweils nur eines der Merkmale anzuzeigen.
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Bei der Variante, wobei das Rotationselement als eine Drehachse für eine Klappe, eine Abdeckung oder sonst ein schwenkbares Teil an dem Gehäuse, ausgestaltet ist, weist das Gehäuse zur Aufnahme der Drehachse ein Aufnahmemittel auf und das Aufnahmemittel ist ausgestaltet, über eine Indikatoröffnung jeweils nur eines der Merkmale anzuzeigen.
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Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein mehrteiliges Rotationselement,
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2 eine Abdeckung mit einer Indikatoröffnung und
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3 einen Ausschnitt aus einem Hörgerät, wobei im Wesentlichen der Teil des Hörgerätes mit einem Batteriefach dargestellt ist.
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Gemäß 1 ist ein Rotationselement 1 mit einem Hauptteil 17, einem ersten Bereich 3a, welcher einen ersten Teil bildet, und einem zweiten Bereich 3b, welcher einen zweiten Teil bildet, dargestellt. Der Hauptteil 17 ist an einem unteren Teil mit einer Passung 10 versehen. Die Passung 10 ist rechteckig als Sackloch im inneren des zylinderförmigen Hauptteils 17 ausgestaltet. Der erste Teil und der zweite Teil sind entsprechend halbzylinderförmig ausgestaltet und an einem ersten Ende mit einem ersten Stift 11 bzw. einem zweiten Stift 12 versehen.
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Werden der erste Teil und der zweite Teil deckungsgleich übereinander gebracht so bilden sie wiederum ein zylinderförmiges Element, wobei der erste Stift 11 und der zweite Stift 12 einen rechteckförmigen größeren Stift bilden. Dieser größere Stift ist von seinen Dimensionen genau dazu ausgelegt in die Passung 10 eingeführt zu werden. Da es sich bei der Passung 10 um eine Presspassung handelt, wird durch das Einpressen des ersten Stiftes 11 und des zweiten Stiftes 12 in die Passung 10 ein sicherer mechanischer Halt erzielt.
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Der erste Teil und der zweite Teil, also der erste Bereich 3a und der zweite Bereich 3b weisen im Wesentlichen die gleiche Form auf, sie unterscheiden sich zur Bildung eines ersten Merkmales 2a und eines zweiten Merkmales 2b durch eine unterschiedliche Farbe, beispielsweise blau und rot.
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Es wäre auch möglich das Rotationselement einteilig auszugestalten, dabei wäre eine Stirnfläche des zylinderförmigen Rotationselementes halbseitig blau und halbseitig rot eingefärbt.
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In der Mantelfläche des Hauptteiles 17 befindet sich parallel zu einer Symmetrieachse des Hauptteiles 17 ein Verrastmittel 4. Das Verrastmittel 4 ist als eine längliche Ausnehmung ausgestaltet. Bei einer Drehbewegung des Rotationselementes 1 kann die längliche Ausnehmung bei Erreichen einer ersten Position in eine entsprechend angeordnete Verrastnase einrasten und es wird somit für eine Arretierung in dieser Position gesorgt.
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2 zeigt einen Ausschnitt einer Abdeckung 5, vorzugsweise einer Batteriefachabdeckung. Die Abdeckung 5 weist ein Scharnierteil 15 zum Eingriff in ein entsprechendes ausgestaltetes weiteres Scharnierteil eines Gehäuses des Hörgerätes auf. Bei der Anordnung des Rotationselementes 1 in der Abdeckung 5 steht eine erste Möglichkeit und eine zweite Möglichkeit zur Verfügung.
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Bei der ersten Möglichkeit weist die bauliche Einheit der Abdeckung 5 eine Indikatoröffnung 8 auf. Die Indikatoröffnung 8 hat an einer Außenseite der Abdeckung 5 eine halbmondförmige Öffnung. Diese halbmondförmige Öffnung dient der Anzeige jeweils nur eines Merkmales des Rotationsmittels 1. Die Indikatoröffnung 8 bildet das Ende einer Bohrung, welche innerhalb der Abdeckung 5 eingebracht ist. In die Bohrung lässt sich das Rotationselement 1 derart einstecken, dass es drehbar gelagert ist und bei einer Drehung von einer ersten Position in eine zweite Position, jeweils ein erstes Merkmal 2a oder ein zweites Merkmal 2b durch die Indikatoröffnung 8 sichtbar ist. Bei dieser Ausgestaltung ist es vorteilhaft, das bei geschlossenem Batteriefachdeckel, die jeweils farblich ausgestalteten Merkmale 2a, 2b eine ästhetisch ausgestaltete Außenkontur des Hörgerätes nicht stören. Beispielsweise kann die Oberfläche des Hörgerätes komplett in Hautfarbe ausgestaltet werden und ein farblicher Punkt würde die Außenfläche nicht beeinträchtigen denn der Punkt ist nur bei geöffnetem Batteriefachdeckel zu erkennen.
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Das Scharnierteil 15 weist eine weitere Bohrung mit einer Drehachse 6 auf. Die Drehachse ist strichpunktiert dargestellt und symbolisch ist ein Rotationspfeil gekrümmt eingezeichnet.
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3 zeigt den Batteriefachdeckel aus 2 eingebaut in einem Gehäuse 20. Ist das Rotationselement 1 als die Drehachse 6 für die Abdeckung 5 ausgestaltet und die Abdeckung 5 durch das Rotationselement 1 schwenkbar am Gehäuse gelagert, so wird durch diese Ausgestaltung die zweite Möglichkeit realisiert.
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Zur Aufnahme des Rotationselementes 1, welches gleichzeitig die Drehachse 6 ist, weist das Gehäuse 20 entgegengesetzt gegenüberliegende Aufnahmemittel 9 auf. Diese Aufnahmemittel 9 können auch als Indikatoröffnung 8 ausgestaltet sein, aber bei dieser Ausführungsvariante wird vielmehr ein Einrastmittel 18 als Indikatoröffnung 8 ausgestaltet. Dabei ist das Einrastmittel 18 als eine halbmondförmig ausgebildete Öffnung für ein Verriegelungsmittel 7 der Abdeckung 5 ausgestaltet. Bei dieser Anwendung bildet das Rotationselement 1 das Verriegelungsmittel 7 zur Verriegelung der Abdeckung 5 mit dem Gehäuse 20 nach Erreichen einer Schließposition. Das Verriegelungsmittel 7 ist als eine Steckachse ausgebildet, welche sich von einer ersten Position zur Darstellung eines ersten Merkmales 2a in eine zweite Position zur Darstellung eines zweiten Merkmals 2b drehen lässt.