DE102009037476A1 - SCR-Katalysator mit Druckluftanlage - Google Patents

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    • F23J2219/00Treatment devices
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Abstract

Der erfindungsgemäße SCR-Katalysator zur Entstickung von staubhaltigen Abgasen weist Stirnkanten auf, die den staubhaltigen Abgasen ausgesetzt sind und sieht eine Druckluftanlage zur Erzeugung von Druckluftimpulsen zur Abreinigung von Ablagerungen und Verstopfungen im Bereich des Katalysators vor. Die den staubhaltigen Abgasen ausgesetzten Stirnkanten des Katalysators sind durch eine in Strömungsrichtung der Abgase vorgelagerte Schutz- oder Opferschicht abgeschirmt und die Druckluftanlage ist zur Erzeugung von Druckluftimpulsen von maximal einer Sekunde Dauer und Stoßkräften von mindestens 200 N ausgelegt.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen SCR-Katalysator zur Entstickung von staubhaltigen Abgasen mit einer Druckluftanlage zur Abreinigung von Ablagerungen und Verstopfungen im Bereich des Katalysators.
  • Das SCR-Verfahren zur NOx-Minderung erfordert aufgrund der mitunter hohen Schwefelfrachten im Abgas von Anlagen zur Herstellung von Zementklinker minimale Reaktionstemperaturen von mehr als 280°C. Daher ist es in der Regel notwendig, den Katalysator direkt hinter dem Vorwärmer zu platzieren, da hier prozessbedingt günstige Temperaturen von etwa 300–380°C vorliegen. Ungünstiger Weise liegen an dieser Stelle jedoch auch extrem hohe Staubbeladungen in der Größenordnung von 50 bis 150 g/Nm3 vor (Nm3 = Normkubikmeter). Diese hohen Staubfrachten führen zu Betriebsproblemen in Form von Verstopfungen des Katalysators und zur Deaktivierung der porösen Katalysatoroberfläche. Da der Katalysator fest im Reaktor montiert wird, sind die Möglichkeiten, den Katalysator im Betrieb zu reinigen und zu reaktivieren begrenzt.
  • Stand der Technik ist der Einsatz von Schallhörnern und Druckluftbläsern zur Abreinigung von Ablagerungen und Verstopfungen im Bereich des Katalysators. Der Einsatz von Druckluftbläsern ist für die Zementindustrie in der DE 100 37 499 A1 beschrieben. In der DE 10 2005 039 997 A1 wird zur Unterstützung der Reinigungsleistung der Staubbläser zusätzlich eine akustische Reinigung mit Schallhörnern beschrieben. Schallhörner senden Wellen aus, um den angelagerten Staub aufzulockern, der dann anschließend mit den Staubbläsern entfernt wird.
  • Damit die Schalhörner überhaupt wirken können, ist zunächst die richtige Montagestelle im System, an der die Eigenfequenz der Katalysatormasse angeregt wird, durch einen langen Optimierungsprozess zu ermitteln. Wie die industrielle Anwendung zeigt, führt die Verwendung dieser Verfahren im Bereich der Herstellung von Zementklinker aber nicht zum gewünschten Reinigungseffekt.
  • „High-Dust”-geschaltete SCR-Katalysatoren verstopfen auch mit Druckluftbläsern und Schallquellen sehr schnell und weisen keine ausreichenden Verfügbarkeiten auf.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Verstopfungen und Ablagerungen im Bereich des Katalysators wirkungsvoll zu entfernen bzw. zu vermeiden.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 12 gelöst.
  • Der erfindungsgemäße SCR-Katalysator zur Entstickung von staubhaltigen Abgasen weist Stirnkanten auf, die den staubhaltigen Abgasen ausgesetzt sind und sieht eine Druckluftanlage zur Erzeugung von Druckluftimpulsen zur Abreinigung von Ablagerungen und Verstopfungen im Bereich des Katalysators vor. Die den staubhaltigen Abgasen ausgesetzten Stirnkanten des Katalysators sind durch eine in Strömungsrichtung der Abgase vorgelagerte Schutz- oder Opferschicht abgeschirmt und die Druckluftanlage ist zur Erzeugung von Druckluftimpulsen von maximal einer Sekunde Dauer und Stoßkräften von mindestens 200 N ausgelegt.
  • Bei den der Erfindung zugrundeliegenden Versuchen hat sich gezeigt, dass eine wirkungsvolle Entfernung von Verstopfungen und Ablagerungen nur durch energieintensive Druckluftimpulse zuverlässig realisiert werden kann. Druckluftimpulse von maximal einer Sekunde Dauer und Stoßkräften von mindestens 200 N sind hierzu geeignet, würden jedoch zu einer Beschädigung des Katalysators fuhren, wenn man nicht, wie vorgesehen, eine Schutz- oder Opferschicht dem Katalysator vorlagert. Die Schutz- oder Opferschicht ist aus einem Material gefertigt, welches den energieintensiven Druckluftimpulsen standhält oder im Laufe der Zeit verschleißt (geopfert wird). Das Einsetzen einer neuen Schutz- oder Opferschicht ist im Vergleich zum Austausch des Katalysators auf einfache Art und Weise zu realisieren.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Entstickung von staubhaltigen Abgasen werden die den staubhaltigen. Abgasen ausgesetzten Stirnkanten des Katalysators durch eine in Strömungsrichtung der Abgase vorgelagerte Schutz- oder Opferschicht abgeschirmt und es kommen Druckluftimpulse von maximal einer Sekunde Dauer und Stoßkräften von mindestens 200 N zur Anwendung, um Ablagerungen und Verstopfungen im Bereich des Katalysators abzureinigen.
  • Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Die Druckluftanlage weist vorzugsweise ein oder mehrere Düsen sowie eine Verfahreinrichtung auf, wobei die Düsen mittels der Verfahreinrichtung über den Strömungsquerschnitt des Katalysators bewegt werden können. Des Weiteren weist die Druckluftanlage wenigstens einen Druckluftbehälter auf, der mit ein oder mehreren Düsen in Verbindung steht.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Schutz- oder Opferschicht eine Stärke in Strömungsrichtung der Abgase auf, die wenigstens 10 mal, vorzugsweise wenigstens 20 mal so groß wie der Platten- oder Wabenabstand des Katalysators ist. Die Schutz- oder Opferschicht kann aus einem beschichteten, metallischen oder einem keramischen Werkstoff bestehen und weist zweckmäßigerweise eine gemittelte Rauhtiefe RZ < 2 μm auf. Des Weiteren könnte die Schutz- oder Opferschicht auch aus einem nicht rostenden aus austenitischen Stahl mit Chrom gehalten > 13% gefertigt werden. Die Schutz- oder Opferschicht grenzt entweder direkt an den Katalysator an oder es ist zwischen der Schutzschicht und dem Katalysator ein Abstand vorhanden, der vorzugsweise maximal dem zweifachen Platten- oder Wabenabstand des Katalysators entspricht.
  • Ein weiterer Schutz vor Ablagerungen und Verstopfungen im Bereich des Katalysators kann dadurch erreicht werden, dass die Schutz- oder Opferschicht mit einem Schwingungs-, Rüttel- oder Rotationsmechanismus in Wirkverbindung steht, der übermäßige Ablagerung von vornherein verhindert.
  • Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Katalysator einen Katalysatorträger aus Streckmetallplatten oder extrudierten TiO2-Keramiken und die Schutz- oder Opferschicht wird auch durch diesen Katalysatorträger gebildet. Weiterhin weist die Schutz- oder Opferschicht Anströmkanten auf, die dem staubhaltigen Abgas ausgesetzt sind, wobei diese Anströmkanten zweckmäßigerweise dachartig ausgebildet sind, um Ablagerungsflächen für den im Abgas enthaltenen Staub in diesem Bereich zu vermeiden.
  • Die im Katalysator zu entstickenden Abgase weisen eine Staubkonzentrationen von mindestens 1 g/Nm3, typischerweise 50 bis 100 g/Nm3 und mehr auf. Die Druckluftimpulse werden des Weiteren zweckmäßigerweise periodisch angewendet, wobei je nach Anzahl der vorhandenen Düsen die einzelnen Bereiche des Katalysators nacheinander angefahren werden. Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn die für die Druckluftimpulse verwendete Druckluft über einen Wärmetauscher im zu entstickenden Abgas erwärmt wird um so zuverlässig eine Temperatur oberhalb von 280° zu gewährleisten.
  • Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Beschreibung und der Zeichnung näher erläutert.
  • In der Zeichnung zeigen
  • 1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen SCR-Katalysators mit Druckluftanlage,
  • 2 eine Draufsicht der Druckluftanlage gemäß einer ersten Variante,
  • 3 eine Draufsicht der Druckluftanlage gemäß einer zweiten Variante,
  • 4 eine Draufsicht einer Druckluftanlage gemäß einer dritten Variante und
  • 5 eine schematische Seitenansicht der Schutz- oder Opferschicht mit einem Schwingungs-, Rüttel- oder Rotationsmechanismus.
  • 1 zeigt einen in Strömungsrichtung 1 von staubhaltigen Abgasen durchströmten Abgaskanal 2, in dem ein SCR-Katalysator 3 angeordnet ist. Bei dem Abgasen handelt es sich beispielsweise um Abgase einer Zementanlage, die Temperaturen von mehr als 280°C, vorzugsweise mehr als 300 bis 380°C aufweisen. Die im Katalysator 3 zu entstickenden Abgase weisen einen Staubkonzentration von mindestens 1 g/Nm3, typischerweise 50 bis 100 g/Nm3 und mehr auf.
  • Die dem Abgas ausgesetzten Stirnkanten 3a des Katalysators 3 werden durch eine in Strömungsrichtung 1 der Abgase vorgelagerte Schutz- oder Opferschicht 4 abgeschirmt. Die Schutz- bzw. Opferschicht 4 grenzt entweder direkt an dem Katalysator 3 an oder ist mit einem Abstand von diesen angeordneten, der maximal dem zweifachen Pitchabstand des Katalysators entspricht.
  • Des Weiteren ist eine Druckluftanlage 5 zur Erzeugung von Druckluftimpulsen vorgesehen, um etwaige Ablagerungen und Verstopfungen im Bereich des Katalysators, insbesondere im Bereich der Schutz- oder Opferschicht abzureinigen. Sie besteht insbesondere aus einem Drucklufttank 5a und ein oder mehreren Düsen 5b, die mit dem Drucklufttank 5a über eine Druckluftleitung 5f verbunden sind. Die Druckluftanlage 5 ist zur Erzeugung von Druckluftimpulsen von maximal einer Sekunde Dauer und Stoßkräften von mindestens 200 N ausgelegt.
  • Der Druckluftimpuls erfolgt in Strömungsrichtung 1 auf die Anströmfläche der Schutz- oder Opferschicht 4. Er bewirkt die Freisetzung von Ablagerungen, verstopften Poren und Kanälen. Bereitgestellt wird der Impuls durch das schlagartige Öffnen des wenigstens einen Drucklufttanks 5a, der typischer Weise ein Normvolumen von mindestens 20 l umfasst und mit Druckluft von 3–10 bar gefüllt ist. Die detonationsartige Entspannung des Druckluftspeichers mit sehr schnell öffnenden Kolbenventilen führt zu einem kurzen, sehr schnell ansteigenden Druckanstieg am Austritt der Düse. Die Wirkzeit des Druckes beträgt vorzugsweise nur einige hundert Millisekunden und liegt damit deutlich unterhalb der üblichen Wirkzeit von herkömmlichen Staubbläsern, die im Bereich von etlichen Sekunden arbeiten. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Staubbläser ist die aus einem Druckstoß bereitgestellte Reinigungskraft aber deutlich größer. Der Druckimpuls (1) ist proportional dem Massenstrom (m) der austretenden Luft und der Geschwindigkeit (v) der austretenden Luft. I ~ m·v
  • Die Gasaustrittsgeschwindigkeit (v) ist bei gleichem Betriebsdruck unabhängig vom Reinigungssystem. Der Massenstrom ist jedoch abhängig vom Austrittsquerschnitt. Da beim erfindungsgemäßen System der Austrittsquerschnitt am Behälter beispielsweise mindestens 100 mm beträgt, ist die resultierende Druckkraft mindestens 40 mal größer als bei einer herkömmlichen Lanze mit maximal 2.5 mm Austrittsquerschnitt, wie in der DE 10 2005 039 997 A1 beschrieben. Typischerweise können Impulskräfte von etwa 0.2–10 kN realisiert werden.
  • Abhängig von der Größe der Katalysator-Anströmfläche werden eine oder mehrere Düsen 5b5e mit gemeinsamem (2) oder separatem (3) Drucklufttank 5a bzw. 5a, 5g, 5h eingesetzt.
  • Die Düsen werden mit einer Verfahreinrichtung 6 zur Bewegung über den Strömungsquerschnitt ausgestattet, um die gesamte Fläche mit geringer Düsenzahl periodisch zu reinigen. Dabei kann eine Verfahrbewegung in ein oder zwei Richtungen (Doppelpfeil 7) realisiert sein, wobei beispielsweise eine Rollenkonstruktion zur Anwendung kommt.
  • Alternativ können aber auch Düsen 5i mit einem großen Wirkdurchmesser auch ohne Verfahreinrichtung statisch im System platziert werden (4). Dies hat den Vorteil einer geringeren konstruktiven Komplexität, zugleich aber den Nachteil, dass die Strömung vor dem Eintritt in den Katalysator 3 gestört wird. Bei der Ausführung ist daher mit großer Sorgfalt darauf zu achten, dass die zuführenden Druckluftleitungen 5f und die Düsen 5i eine Geometrie aufweisen, die eine solche Beeinträchtigung möglichst unterdrücken und geringe Ablagerungsflächen für Staub bieten.
  • Um den Katalysator vor der erfindungsgemäßen, deutlich höheren Reinigungskraft zu schützen, wird die Schutz- oder Opferschicht 4 vor dem Katalysator 3 platziert, welche die Druckkräfte aufnimmt und die Gasströmung in die Katalysatorgeometrie einleitet. Im Falle einer Opferschicht ist die Schicht aus Katalysatormaterial selbst gefertigt, oder bei beschichteten Katalysatoren aus dem identischen – ohne Katalysatormasse beschichteten – Trägermaterial gefertigt. Dabei kann die eigentliche Schutzschicht unmittelbar mit der eigentlichen Katalysatorschicht verbunden sein, indem nur der untere Teil des Trägers mit Katalysatormasse beschichtet wird, während der obere, der Strömung zugewandte Teil unbeschichtet bleibt.
  • Die Schutz- oder Opferschicht kann beispielsweise aus einem metallischen, einem beschichteten, metallischen oder einem keramischen Werkstoff gefertigt sein. Auch ein nichtrostender, austenitischer Stahl mit Cr-Gehalten > 13% kann als Material vorgesehen werden (vorzugsweise aus X5CrNi18-10/Werkstoff-Nr. 1.4301).
  • Idealerweise wird beim Einsatz von mehreren Düsen 5b bis 5e je Verfahreinrichtung die Druckluftleitung 5f zwischen Düse und dem eigentlichem Drucklufttank 5a als Druckluftspeicher eingesetzt. Dabei ist vor jeder Düse ein entsprechendes Ventil platziert, so dass keine Impulsenergie beim Ausströmen zwischen eigentlichem Drucklufttank 5a und Düse verloren geht. Es kann aber auch jede Düse eine eigene Druckluftleitung erhalten, die außerhalb des Abgaskanals an ein Ventil angeschlossen wird.
  • Prinzipiell hat die Schutz- oder Opferschicht folgende Funktionen:
    • 1. Wie die industrielle Erfahrung zeigt, lagert sich Staub auf den Stirnkanten 3a bzw. Stegen des wabenartigen Katalysators 3 ab. Die Ablagerung wächst zu pyramidenartigen Gebilden an, die, wenn sie nach dem Erreichen einer bestimmten Höhe kollabieren, die Strömungskanäle schlagartig blockieren. Die Schutzschicht ist im Gegensatz zum Katalysator nicht an ein Herstellungsverfahren (Extrudierung; Beschichtung von Streckmetallen) gebunden und kann in ihrer Geometrie daher sehr viel freier gestaltet werden. Idealer Weise sieht sie günstig geformte Kanten und Stege vor, die durch spitze Winkel eine Ablagerung des Staubes vermindern. Im Ausführungsbeispiel gemäß 5 weist die Schutz- oder Opferschicht 4 Anströmkanten 4a auf, die dachartig ausgebildet sind, um Ablagerungsflächen für den im Abgas enthaltenen Staub in diesem Bereich zu vermeiden.
    • 2. Um das Anwachsen von Ablagerungen weiter zu verringern, kann die Schutz- oder Opferschicht in Bewegung versetzt werden, indem diese mit einem geeigneten Schwingungs-, Rüttel- oder Rotationsmechanismus 9 in Wirkverbindung steht (siehe 5). Dabei besteht die Möglichkeit eine orthogonal oder vertikal zur Anströmung hochfrequente Vibration zu erzeugen, sodass anwachsende Staubablagerungen bereits frühzeitig zum Kollabieren gebracht werden. Da die Schutzschicht nicht aus Katalysatormaterial besteht, wird durch die Schwingung keine Schädigung verursacht. Zusätzlich kann die Schicht auch mit der Strömungsgeschwindigkeit in Schwingung versetzt werden, um gelösten Staub aus den Katalysatorkanälen zu schütteln. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Schicht in Rotation zu versetzen, um die Turbulenz im Einströmbereich weiter zu erhöhen.
    • 3. Die der Erfindung zugrunde liegenden Versuche haben gezeigt, dass sich Staub insbesondere im Eintrittsbereich der Katalysatorkanäle an der Wand anlagert und zwar im Bereich der ersten 30 cm. Dies liegt vermutlich an der im Einlaufbereich noch turbulenten Gasströmung, deren Ausprägung von einem turbulenten Strömungsprofil auf ein laminares übergehen muss. Dementsprechend weist die Schutzschicht eine Stärke in Strömungsrichtung 1 auf, die mindestens so groß ist wie die Länge des Einlaufbereiches, den die Strömung benötigt, um vom turbulenten in den laminaren Zustand überzugehen. Die Länge dieses Einlaufbereiches ist stark vom Grad der Turbulenz im Bereich vor dem Katalysator, von den durch Temperatur und Gaszusammensetzung beeinflussten Stoffdaten, sowie von der Katalysatorgeometrie, insbesondere dem Kanaldurchmesser und der Kanalgeometrie abhängig. Bei üblichen Randbedingungen ist diese Länge aber wenigstens 10 mal, vorzugsweise wenigstens 20 mal so groß wie der Platten- oder Wabenabstand des Katalysators. Bevorzugt beträgt die Stärke mindestens 30 cm, damit sich Staubablagerungen bevorzugt in der Schutz- oder Opferschicht 4 ablagern. Die Schutz- oder Opferschicht 4 hat damit gezielt die Aufgabe unvermeidbare Staubablagerungen aufzunehmen und den Katalysator selbst vor diesen Staubablagerungen und der damit verbundenen Oberflächendeaktivierung zu schützen.
    • 4. Da die Oberfläche der Schutz- oder Opferschicht 4 nicht katalytisch aktiv ist, besteht kein Bedarf hoher Porosität. Idealer Weise weist sie eine sehr niedrige gemittelte Rauhtiefe Rz von weniger als 2 μm auf, wie sie z. B. bei austenitischen Stählen gegeben ist. Ebenfalls denkbar ist eine Beschichtung der Schutzschicht mit einem entsprechenden Material.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10037499 A1 [0003]
    • - DE 102005039997 A1 [0003, 0028]

Claims (15)

  1. SCR-Katalysator (3) zur Entstickung von staubhaltigen Abgasen, wobei der Katalysator Stirnkanten (3a) aufweist, die den staubhaltigen Abgasen ausgesetzt sind und eine Druckluftanlage (5) zur Erzeugung von Druckluftimpulsen zur Abreinigung von Ablagerungen und Verstopfungen im Bereich des Katalysators vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die den staubhaltigen Abgasen ausgesetzten Stirnkanten (3a) des Katalysators durch eine in Strömungsrichtung (1) der Abgase vorgelagerte Schutz- oder Opferschicht (4) abgeschirmt sind und die Druckluftanlage (5) zur Erzeugung von Druckluftimpulsen von maximal einer Sekunde Dauer und Stoßkräften von mindestens 200 N ausgelegt ist.
  2. SCR-Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftanlage (5) eine oder mehrere Düsen (5b5e) sowie eine Verfahreinrichtung (6) aufweist, wobei die Düsen mittels der Verfahreinrichtung über den Strömungsquerschnitt des Katalysators (3) bewegt werden können.
  3. SCR-Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftanlage (5) wenigstens einen Druckluftbehälter (5a) aufweist, der mit mehreren Düsen (5b5e) in Verbindung steht.
  4. SCR-Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutz- oder Opferschicht (4) eine Stärke in Strömungsrichtung (1) der Abgase aufweist, die wenigstens 10mal, vorzugsweise wenigstens 20mal so groß wie der Platten- oder Wabenabstand des Katalysators (3) ist, oder die mindestens so groß ist wie die Länge eines Einlaufbereiches, den die Strömung benötigt, um vom turbulenten in den laminaren Zustand überzugehen.
  5. SCR-Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutz- oder Opferschicht (4) aus einem metallischen, einem beschichteten, metallischen oder einem keramischen Werkstoff besteht und eine gemittelte Rauhtiefe Rz kleiner 2 μm aufweist.
  6. SCR-Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutz- oder Opferschicht (4) aus einem nichtrostenden austenitischen Stahl mit Cr-Gehalten > 13% gefertigt wird.
  7. SCR-Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutz- oder Opferschicht (4) direkt an den Katalysator (3) angrenzt.
  8. SCR-Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Schutzschicht (4) und dem Katalysator (3) ein Abstand vorhanden ist, der maximal dem zweifachen Pitchabstand des Katalysators (3) entspricht.
  9. SCR-Katalysator nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutz- oder Opferschicht (4) mit einem Schwingungs-, Rüttel- oder Rotationsmechanismus (9) in Wirkverbindung steht.
  10. SCR-Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator (3) einen Katalysatorträger aus Streckmetallplatten oder extrudierten TiO2-Keramiken umfasst und die Schutz- oder Opferschicht auch durch diesen Katalysatorträger gebildet wird.
  11. SCR-Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutz- oder Opferschicht (4) Anströmkanten (4a) aufweist, die dem staubhaltigen Abgas ausgesetzt sind, wobei die Anströmkanten dachartig ausgebildet sind, um Ablagerungsflächen für den im Abgas enthaltenen Staub in diesem Bereich zu vermeiden.
  12. Verfahren zur Entstickung von staubhaltigen Abgasen, mit einem SCR-Katalysator (3), der Stirnkanten (3a) aufweist, die den staubhaltigen Abgasen ausgesetzt sind, wobei der Katalysator zur Abreinigung von Ablagerungen und Verstopfungen im Bereich des Katalysators mit Druckluftimpulsen beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die den staubhaltigen Abgasen ausgesetzten Stirnkanten des Katalysators durch eine in Strömungsrichtung der Abgase vorgelagerte Schutz- oder Opferschicht (4) abgeschirmt werden und Druckluftimpulse von maximal einer Sekunde Dauer und Stoßkräften von mindestens 200 N zur Anwendung kommen.
  13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die im Katalysator (3) zu entstickenden Abgase mit einer Staubkonzentrationen von mindestens 1 g/Nm3, typischer Weise 50–100 g/Nm3 und mehr beladen sind.
  14. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftimpulse periodisch zur Anwendung kommen.
  15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die für die Druckluftimpulse verwendete Druckluft über einen Wärmetauscher im zu entstickenden Abgas erwärmt wird.
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CN108854477A (zh) * 2018-07-05 2018-11-23 江苏中建材环保研究院有限公司 一种玻璃窑烟气高温复合脱硫脱硝除尘一体化装置与方法

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