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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umwandlung von chemischer in thermische und elektrische Energie sowie eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
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Verfahren und Vorrichtungen zur Umwandlung von chemischer in thermische Energie sind seit langem bekannt. Häufig beruhen diese auf der Verbrennung fossiler Energieträger oder nachwachsender Rohstoffe. Bei diesen Verfahren wird die chemisch gebundene Energie des Brennstoffs in der Regel durch Oxidation in thermische Energie umgewandelt. Um zusätzlich noch elektrische Energie zu erzeugen, ist regelmäßig noch ein weiterer Verfahrensschritt zur Umwandlung von thermischer oder mechanischer Energie erforderlich. Die letztgenannte Alternative kommt insbesondere beim Betrieb eines Kolbenmotors in Frage. Die weitere Umwandlung sowohl von thermischer als auch von mechanischer Energie ist jedoch mit entsprechenden energetischen Verlusten behaftet. Aufgrund dieser Verluste erreichen die aus der Praxis bekannten Verfahren nur geringe Wirkungsgrade.
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Ein weiterer Nachteil dieser konventionellen Verfahren und Vorrichtungen besteht darin, dass in der Regel fossile Energieträger verwendet werden. Bei deren Verbrennung entsteht das klimaschädliche Kohlendioxid (CO2), das in großen Mengen in die Atmosphäre gelangt.
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Alternative Verfahren zur Energieumwandlung beruhen auf der Verwendung von Brennstoffzellen, in denen ein Brenngas zur Erzeugung von elektrischer Energie elektrochemisch oxidiert wird. Dabei werden hohe Wirkungsgrade erreicht. Bei Verwendung geeigneter Brennstoffzellen kann zudem noch thermische Nutzwärme auf einem höheren Temperaturniveau erzeugt werden.
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Brennstoffzellen haben jedoch grundsätzlich den Nachteil, dass sie sehr hohe Anforderungen an das Brenngas stellen, das entweder sehr teuer ist oder durch eine aufwendige Konditionierung und/oder Reformierung gewonnen werden muss. Dies beeinträchtigt den wirtschaftlichen Betrieb von Brennstoffzellen erheblich.
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Vorrichtungen und Verfahren zur Umwandlung von chemischer in thermische und elektrische Energie unter Nutzung einer Brennstoffzelle sind in der
US 7 430 866 B1 und der
EP 2 009 727 A1 beschrieben, wonach der Wasserstoff zur Verstromung in der Brennstoffzelle durch die Oxidation von Magnesium mittels Wasser bereitgestellt wird. Die entsprechenden technischen lehren sind jedoch noch nicht vollends zufriedenstellend. Des Weiteren ist in der
US 3 771 313 A ein Unterwasserjetantrieb beschrieben, bei dem Magnesium unter erhöhter Temperatur mittels Wasser oxidiert wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass höhere Wirkungsgrade bei gleichzeitig einfacherer Verfahrensführung erreicht werden können.
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Diese technische Aufgabe ist durch das Verfahren und die Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 6 gelöst.
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Die Erfindung beruht also auf der Oxidation von Magnesium, die auch als Verbrennung bezeichnet werden kann, in Anwesenheit von Wasser zur Bildung einerseits von thermischer Nutzwärme und andererseits von Wasserstoff als sekundärem Energieträger. Der Wasserstoff wird in einer angeschlossenen Brennstoffzelle unter Erzeugung von elektrischer Energie verstromt. Auf diese Weise wird in einem gemeinsamen Prozess sowohl thermische Nutzwärme als auch elektrische Energie erzeugt, ohne dass die elektrische Energie durch Umwandlung von thermischer Energie und/oder mechanischer Energie erzeugt werden muss. Die elektrische Energie wird vielmehr elektrochemisch in der Brennstoffzelle und daher mit hohen Wirkungsgraden erzeugt.
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Ferner wird durch die Verwendung von Magnesium als Primärenergieträger die Bildung von Kohlendioxid vermieden. Auch die Bereitstellung von Magnesium kann mittels bekannter Verfahren, die beispielsweise auf einer Reduktion von Magnesium beruhen, ohne den Einsatz fossiler Energieträger problemlos bewerkstelligt werden. Zudem entsteht bei der Umsetzung von Magnesium mit Wasser ein verhältnismäßig sauberes Brenngas für die Brennstoffzelle. Eine aufwendige Konditionierung des Brenngases kann daher entfallen.
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Verfahrensmäßig nutzt die Erfindung das hohe Normalpotential von Magnesium und die hohen Temperaturen bei der Oxidation des Magnesiums, wodurch Magnesium in der Lage ist, Wasser unter Freisetzung von Wasserstoff in der Brennkammer umzusetzen. Anstelle von reinem Magnesium kann auch eine Magnesium enthaltende Mischung verwendet werden. Beispielsweise kommen Magnesium enthaltende Legierungen in Frage. Magnesium sollte jedoch in einer Form der Brennkammer zugeführt werden, die eine Oxidation begünstigt.
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Unter der Brennkammer im Sinne der Erfindung wird der Raum einer Vorrichtung verstanden, in dem die Oxidation des Magnesiums erfolgt und in dem dabei Wasserstoff gebildet wird. Dies kann beispielsweise entsprechend der folgenden Reaktionsgleichung erfolgen: Mg + H2O → MgO + H2. Unter Umständen dissoziiert das Wasser in einem ersten Reaktionsschritt, bevor Magnesiumoxids (MgO) gebildet wird. Es kann aber grundsätzlich auch zu einer Bildung von Magnesiumhydroxid (Mg(OH)2) kommen. Beispielsweise durch geeignete Prozessführung, insbesondere geeignete Reaktionstemperaturen kann das Gleichgewicht aber bedarfsweise in Richtung des Magnesiumoxids verschoben werden.
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Bei der Oxidation des Magnesiums in der Brennkammer wird, da es sich dabei um eine exotherme Reaktion handelt, chemische Energie in thermische Energie umgewandelt, während in der Brennstoffzelle chemische Energie direkt in elektrische Energie umgewandelt wird. Dem steht nicht entgegen, dass bei der elektrochemischen Verstromung von Wasserstoff etwa aufgrund von Verlusten zusätzlich Wärme frei werden kann. Erfindungsgemäß kann jedoch auf die Erzeugung von elektrischer Energie aus thermischer und/oder etwa beim Betrieb eines Kolbenmotors gebildeter mechanischer Energie verzichtet werden.
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Da die Umsetzung von Wasser und Magnesium unter Freisetzung von Wasserstoff vorzugsweise bei einer Temperatur erfolgt, bei der Wasser unter Normaldruck dampfförmig ist, bietet es sich an, das Wasser bereits als Dampf in die Brennkammer einzudüsen. Das Wasser kann jedoch alternativ auch in flüssiger Form in die Brennkammer eingedüst werden, wo es dann vorzugsweise aufgrund der in der Brennkammer herrschenden hohen Temperaturen unverzüglich verdampft. Wasser in flüssiger Form sollte aus diesem Grund über eine Düse in die Brennkammer eingebracht werden, welche das Wasser beim Austritt aus der Düse fein zerstäubt.
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Zur elektrochemischen Verstromung des bei der Reaktion zwischen Magnesium und Wasser entstehenden Wasserstoffs in der Brennstoffzelle bedarf es weiterhin eines sauerstoffhaltigen Gases. während das wasserstoffhaltige Brenngas aus der Brennkammer der Anode der Brennstoffzelle zugeführt wird, wird das sauerstoffhaltige Gas der Kathode der Brennstoffzelle zugeführt. Anode und Kathode sind dabei in bekannter Weise durch einen Elektrolyten voneinander getrennt, durch den ein Ionenaustausch zwischen Anode und Kathode erfolgt. Vorliegend wird der Einfachheit halber lediglich von der Anode und der Kathode gesprochen, selbst wenn Brennstoffzellen typischerweise eine Reihe von sogenannten Stacks und damit theoretische eine Vielzahl von Annoden und Kathoden aufweisen. Dies ist allgemein bekannt und bedarf daher keiner weiteren Diskussion.
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Bei einer nicht erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Verfahrens wird der Brennkammer zusätzlich zu dem Magnesium und dem Wasser ein gasförmiges, Sauerstoff enthaltendes Oxidationsmittel zugeführt. In diesem Zusammenhang soll das der Brennkammer zugeführte Wasser nicht als Oxidationsmittel angesehen werden, auch wenn das Wasser aufgrund der in der Brennkammer ablaufenden chemischen Reaktionen als solches bezeichnet werden könnte. Das Sauerstoff enthaltende Oxidationsmittel wird der Brennkammer vorzugsweise deshalb zugeführt, um die Umsetzung des Wassers durch das Magnesium zu unterstützen. So kann eine Oxidation des Magnesiums durch das gasförmige, Sauerstoff enthaltende Oxidationsmittel beispielsweise zur Bereitstellung der erforderlichen Temperatur in der Brennkammer sorgen, bei der das Wasser von dem Magnesium mit einer hinreichenden Reaktionsgeschwindigkeit umgesetzt wird. Der Einfachheit halber bietet es sich in diesem Zusammenhang an, wenn das gasförmige, Sauerstoff enthaltende Oxidationsmittel vorzugsweise Luft und/oder Sauerstoff ist.
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Durch die Zugabe des Oxidationsmittels können in einfacher und schneller Weise beispielsweise die Temperatur oder andere Prozessparameter in der Brennkammer für die Reaktion zwischen Magnesium und Wasser gesteuert werden. So können das Oxidationsmittel und das Wasser in einem geeigneten Verhältnis in die Brennkammer eingebracht werden, um für das Umsetzen des Wassers in Wasserstoff relevante Prozessparameter zu steuern. Es kann alternativ oder zusätzlich auch vorgesehen sein, dass das Oxidationsmittel nur phasenweise der Brennkammer zugeführt wird. Dies ist etwa in der Aufheizphase der Brennkammer denkbar, um die Brennkammer zügig auf die gewünschte Betriebstemperatur zu bringen.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Oxidationsmittel aber auch zeitgleich mit dem Wasser der Brennkammer zugeführt werden. Dabei sollte die Zugabe des Oxidationsmittels vorzugsweise unterstöchiometrisch erfolgen, so dass trotz der Zugabe des Oxidationsmittels sichergestellt ist, dass die gewünschte Menge Wasser mit Magnesium zu Wasserstoff umgesetzt wird, das sich anschließend in der angeschlossenen Brennstoffzelle verstromen lässt. Um möglichst viel Wasserstoff in der Brennkammer zu generieren, kann es bevorzugt sein, wenn das Verfahren ohne Zugabe eines gasförmigen, Sauerstoff enthaltenden Oxidationsmittels abläuft, die Umsetzung von Wasser und Magnesium also für sich mit geeigneten Betriebsbedingungen stabil betrieben wird.
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Erfindungsgemäß wird das Magnesium in der Brennkammer unter Lichtemission verbrannt. Dadurch kann beispielsweise eine stabilere Reaktionsführung erreicht werden. Bei geeigneter Reaktionsführung brennt dann das Magnesium trotz der Zugabe und Umsetzung von Wasser kontrolliert weiter. Gegebenenfalls ist eine kontinuierliche Zuführung von gasförmigem, Sauerstoff enthaltenden Oxidationsmittel entbehrlich.
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Infolge der Verbrennungswärme des Magnesiums oder anderer Umstände werden in der Brennkammer Temperaturen von oberhalb 1500°C erreicht. Bei diesen Temperaturen dissoziiert das Wasser in der Brennkammer sehr schnell und bildet dabei Wasserstoff. Noch rascher erfolgt die Dissoziation von Wasser bei Temperaturen in der Brennkammer von oberhalb 2000°C.
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Des Weiteren wird zwischen der Brennkammer und der Brennstoffzelle Wärme ausgetauscht. Dies erfolgt vorzugsweise über einen indirekten Wärmeaustausch mittels eines Wärmeträgermediums. Auf diese Weise können beispielsweise entweder die Brennstoffzelle oder die Brennkammer durch Entzug von überschüssiger Wärme der anderen Baueinheit etwa während eines Anfahrvorgangs auf Betriebstemperatur gebracht werden. Alternativ kann eine entsprechende Wärmekopplung zwischen der Brennstoffzelle und der Brennkammer auch zur Aufrechterhaltung der Betriebstemperatur der Brennstoffzelle und/oder der Brennkammer genutzt werden.
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Zur Bereitstellung von Nutzwärme durch die Oxidation des Magnesiums in der Brennkammer und/oder der elektrochemischen Verstromung des Wasserstoffs in der Brennstoffzelle bietet es sich an, wenn die Brennkammer und/oder die Brennstoffzelle über ein Kühlmedium gekühlt werden. Das Kühlmedium, bei dem es sich in einfacher Weise um Wasser oder ein Wärmeträgeröl handeln kann, kann dann einer Einrichtung zur Bereitstellung von Wärme und/oder Kälte, beispielsweise einer Klimaanlage, zugeführt werden.
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Zur Verbesserung der Verfahrensführung in der Brennkammer und/oder zur besseren Ausnutzung der bei der Nutzung des Magnesiums entstehenden Wärme ist es vorteilhaft, wenn das Magnesium und/oder die wenigstens eine Magnesiumlegierung vor dem Zuführen zur Brennkammer erwärmt werden. Aus dem gleichen Grund kann es alternativ oder zusätzlich zweckmäßig sein, wenn das Wasser vor dem Zuführen zur Brennkammer erwärmt und/oder verdampft wird. Beides wird in einfacher Weise vorzugsweise ebenfalls durch einen indirekten Wärmeaustausch zwischen dem Magnesium, der wenigstens einen Magnesiumlegierung und/oder dem Wasser einerseits und einem Kühlmedium und/oder einem Abgas der Brennstoffzelle und/oder der Brennkammer andererseits, erreicht. Das Abgas der Brennkammer ist dabei vorzugsweise das Brenngas der Brennstoffzelle. Entsprechende Verschaltungen zur Erzielung des gewünschten Wärmeaustauschs sind dem Fachmann in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt.
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Da das Magnesium und/oder die wenigstens eine Magnesiumlegierung bedarfsweise als Feststoff der Brennkammer zugeführt werden, kommen als Zuführeinrichtungen unterschiedliche, aus dem Stand der Technik bereits bekannte Einrichtungen, in Frage. Gleiches gilt für die Zuführeinrichtung zur Zuführung von Wasser, wobei es sich im Wesentlichen um eine Leitung handelt, an deren Ende eine Düse vorgesehen ist, um das Wasser beziehungsweise den Wasserdampf in die Brennkammer einzudüsen. Unter einer an die Brennkammer angeschlossenen Brennstoffzelle wird in diesem Zusammenhang eine solche verstanden, deren Anodenseite über einen für Wasserstoff passierbaren Kanal mit der Brennkammer, in der der Wasserstoff gebildet wird, verbunden ist.
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Zur Zuführung eines gasförmigen, Sauerstoff enthaltenden Oxidationsmittels kann eine separate Zuführeinrichtung vorgesehen sein. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das gasförmige, Sauerstoff enthaltende Oxidationsmittel der Zuführeinrichtung von Wasser beziehungsweise Wasserdampf vor der Einspeisung in die Brennkammer zugeführt wird. In diesem Fall kann eine bessere Vermischung zwischen dem Wasser beziehungsweise dem Wasserdampf und dem gasförmigen, Sauerstoff enthaltenden Oxidationsmittel erreicht werden.
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Damit die Brennstoffzelle vor Störkomponenten, welche die Standzeiten der Brennstoffzelle deutlich herabsetzen können, geschützt wird, bietet es sich an, wenn die Brennkammer und die Brennstoffzelle durch eine Wasserstoff durchlässige Barriere voneinander getrennt sind. Bei dieser Barriere kann es sich bedarfsweise um eine Membran und/oder eine poröse Keramik handeln. Vorzugsweise ist die Barriere derart ausgebildet, dass Feststoffe, auch in sehr kleinen Partikelgrößen, die Barriere nicht passieren können. Da bei der Umsetzung von Magnesium und Wasser sowie gegebenenfalls eines gasförmigen, Sauerstoff enthaltenden Oxidationsmittels keine oder kaum gasförmige Störkomponenten in Bezug auf die Brennstoffzelle gebildet werden, muss die Barriere nicht zwingend eine sehr hohe Selektivität gegenüber Wasserstoff aufweisen, sondern kann gegebenenfalls auch andere gasförmige Verbindungen passieren lassen. Um eine Schädigung der Brennstoffzelle jedoch sicher zu verhindern, kann die Barriere bedarfsweise so selektiv gegenüber Wasserstoff ausgebildet sein, dass jedenfalls gasförmige Störkomponenten am Durchtritt durch die Barriere gehindert werden, welche gegenüber dem Wasserstoff deutlich erhöhte Molekularvolumen aufweisen.
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Um eine thermische Kopplung zwischen der Brennkammer und der Brennstoffzelle zu erreichen, durch die letztlich ein Wärmeaustausch ermöglicht wird, ist erfindungsgemäß eine Wärmeaustauschereinrichtung vorgesehen. Dabei kann die Wärmeaustauschereinrichtung sowohl mit der Brennkammer als auch mit der Brennstoffzelle gekoppelt sein und ein Wärmeträgermedium aufweisen, das dem indirekten Wärmeaustausch zwischen der Brennstoffzelle und der Brennkammer dient.
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Diese Wärmeaustauschereinrichtung kann auch als Kühlkreislauf zur Kühlung der Brennkammer und/oder der Brennstoffzelle ausgebildet sein, so dass die durch die Kühlung entzogene Wärme als Nutzwärme bereitgestellt werden kann. Alternativ dazu kann jedoch auch ein separater Kühlkreislauf der Brennkammer und/oder der Brennstoffzelle zugeordnet sein oder auf die zuvor beschriebene Wärmeaustauschereinrichtung verzichtet werden.
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Vorzugsweise ist aus energetischen Gründen eine Einrichtung zum Erwärmen des Magnesiums und/oder der wenigstens einen Magnesiumlegierung vor dem Eintritt in die Brennkammer vorgesehen. Diese kann mit dem Kühlkreislauf gekoppelt sein und diesem Energie entziehen. In gleicher Weise kann eine Einrichtung zum Erwärmen oder Verdampfen des Wassers vor dem Eintritt in die Brennkammer vorgesehen sein.
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Um einen ungeregelten Eintrag von Gas etwa in Form von sogenannter Falschluft in die Brennkammer zu vermeiden, kann ein im Wesentlichen gasdichter Austrag für den Abzug von festen Verbrennungsrückständen vorgesehen sein. In diesem Zusammenhang kommen insbesondere Schneckenförderer und/oder Zellradschleusen in Frage.
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Zur Vereinfachung der Zündung des Magnesiums und/oder zur Steuerung der Temperatur in der Brennkammer kann in einer einfachen Ausgestaltung der Vorrichtung eine Zündeinrichtung vorgesehen sein. Besonders zweckmäßig ist es aufgrund der dabei erzielten hohen Temperaturen, wenn die Zündeinrichtung zur Ausbildung eines Lichtbogens ausgebildet ist.
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Je nach der entsprechenden Betriebsführung der Vorrichtung kann es bevorzugt sein, wenn die Brennstoffzelle eine alkalische Brennstoffzelle (AFC), Phosphorsäure-Brennstoffzelle (PAFC), Polymerelektrolyt-Brennstoffzelle (PEMFC), Schmelzkarbonat-Brennstoffzelle (MCFC) und/oder Festoxid-Brennstoffzelle (SOFC) ist. Dabei ermöglicht die alkalische Brennstoffzelle hohe Wirkungsgrade, während die Polymerelektrolyt-Brennstoffzelle und die Phosphorsäure-Brennstoffzelle verhältnismäßig hohe Leistungen abgeben können. Der Vorteil der Schmelzkarbonat-Brennstoffzelle und/oder der Festoxid-Brennstoffzelle liegt neben der hohen zu erzielenden Leistung in den Betriebstemperaturen von 650°C bis 1000°C, sofern Nutzwärme auf einem solch hohen Temperaturniveau benötigt wird.
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Die Erfindung wird anschließend anhand einer einzigen lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert.
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In der einzigen Zeichnung ist rein schematisch eine Vorrichtung 1 zur Umwandlung von chemischer in thermische und elektrische Energie dargestellt. Die Vorrichtung 1 umfasst eine Brennkammer 2 und eine mit der Brennkammer 2 verbundene Brennstoffzelle 3. Dabei dient die Brennkammer 2 der Umsetzung von Magnesium (Mg) und/oder wenigstens einer Magnesiumlegierung in Anwesenheit von Wasser (H2O), bei der Wasserstoff (H2) frei wird. Das Magnesium und/oder die wenigstens eine Magnesiumlegierung werden über eine entsprechend ausgebildete Zuführeinrichtung 4 dem Inneren der Brennkammer 2 zugeführt. Ferner wird der Brennkammer 2 über eine weitere Zuführeinrichtung 5 Wasser zugeführt.
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Während die festen Verbrennungsrückstände (z. B. MgO) über einen im Wesentlichen gasdicht ausgebildeten Austrag 6, der im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Förderschnecke 7 umfasst, abgezogen werden, wird der in der Reaktion zwischen Magnesium und Wasser gebildete Wasserstoff (H2) dem Anodenraum einer an die Brennkammer 2 angeschlossenen Brennstoffzelle 3 zugeführt. Dem Kathodenraum der Brennstoffzelle 3 wird Sauerstoff (O2) zugeführt, so dass der Wasserstoff elektrochemisch verstromt wird. Die dabei erzeugte Potentialdifferenz wird wahlweise an eine Batterie 8 oder einen Elektroantrieb 9 angelegt.
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Damit mit dem Wasserstoff möglichst wenig Störkomponenten in den Anodenraum der Brennstoffzelle 3 gelangen und damit die Standzeit der Brennstoffzelle 3 herabgesetzt wird, sind die Brennkammer 2 und die Brennstoffzelle 3 über eine Wasserstoff durchlässige Barriere 10 voneinander getrennt. Innerhalb der Brennkammer 2 ist eine Zündeinrichtung 11 vorgesehen, welche durch Anlegen einer entsprechenden Spannung einen Lichtbogen erzeugt. Die dabei entstehenden hohen Temperaturen sorgen letztlich für eine Zündung des Magnesiums und dessen Reaktion mit dem Wasser.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der einzigen Figur ist ebenfalls rein schematisch und vereinfacht eine Wärmekopplung 12 dargestellt. Über ein Kühlmedium kann dabei wahlweise der Brennkammer 2 und/oder der Brennstoffzelle 3 über entsprechende Wärmeaustauscher 13, 14 Wärme entzogen werden. Bedarfsweise, etwa in einem Anfahrprozess, werden diese Wärmeaustauscher 13, 14 so geschaltet, dass Wärme von der Brennkammer 2 an die Brennstoffzelle 3 abgegeben wird oder umgekehrt. Beispielsweise nach einem Anfahrprozess kann die über das Kühlmedium der Brennkammer 2 und der Brennstoffzelle 3 entzogene Wärme auf unterschiedliche Weise genutzt werden.
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Bei entsprechender Strömungsführung des Kühlmediums, der über nicht dargestellte Ventile und Bypass-Leitungen veränderbar ist, kann beispielsweise das der Brennkammer 2 zugeführte Magnesium in der entsprechenden Zuführeinrichtung 4 über den Wärmeaustauscher 15 erwärmt werden. Alternativ oder zusätzlich kann bei entsprechender Führung des Kühlmediums das der Brennkammer 2 zuzuführende Wasser in der entsprechenden Zuführeinrichtung 5 mittels des Wärmeaustauschers 16 erwärmt und/oder verdampft werden. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass Nutzwärme Q an eine angeschlossene Anlage 17 abgegeben wird. Bei dieser kann es sich beispielsweise um eine Klimaanlage handeln.
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Alternativ oder zusätzlich kann auch die Wärme des Abgases über die Anschlussleitung 18 aus der Brennstoffzelle 3, die Wärme des der Brennstoffzelle 3 zugeführten Brenngases und/oder die Wärme der aus der Brennkammer 2 abgezogen Verbrennungsprodukte (MgO) durch entsprechenden Wärmeaustausch mit entsprechenden oder anderen Einrichtungen der Vorrichtung genutzt werden.
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Grundsätzlich sind viele unterschiedliche Verschaltungen der Wärmetauscher und der angeschlossenen Anlage denkbar. Beispielweise können einzelne Wärmetauscher auch über Bypass-Leitungen überbrückt werden. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass mehrere separate Kühlmedienkreisläufe vorgesehen sind. Bedarfsweise kann auch auf Kühlmedien verzichtet werden. Dann bietet es sich an, wenn zwei entsprechende Medien führende Rohrleitungen für einen indirekten Wärmeaustausch in Kontakt miteinander gebracht werden.