-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten einer in einer
Förderrichtung
förderbaren Materialbahn,
umfassend ein oberhalb der Materialbahn angeordnetes Oberwerkzeug
und ein unterhalb der Materialbahn angeordnetes Unterwerkzeug, die zum
Bearbeiten der Materialbahn mittels eines Antriebes taktweise bis
zur Anlage aneinander unter Zwischenlage der Materialbahn relativ
zueinander bewegbar sind.
-
Als
Materialbahnen im Sinne der Erfindung kommen insbesondere Folienbahnen
aus Kunststoff, Laminate, Papier- und/oder Pergamentbahnen in Betracht.
-
Die
vorangehend erwähnten
Vorrichtungen zum Bearbeiten einer Materialbahn sind vielfältig bekannt
und werden z. B. zum Schweißen,
wie Querschweißen
oder Quertrennschweißen
von Kunststofffolien z. B. in Folienschweißautomaten zur Konfektionierung
von Kunststofffolie zu Beuteln, Säcken und dgl. mehr eingesetzt.
Hierbei bewirken die beweglichen Ober- und Unterwerkzeuge beim taktweisen
Zusammenführung
bis zur Anlage aneinander unter Zwischenlage der Materialbahn die
gewünschte
Bearbeitung derselben, wozu sie mit entsprechenden Bearbeitungselementen
ausgerüstet
werden. Beispielsweise können
Schweißbalken
für eine
Verschweißung
der Materialbahn, Niederhalter für
ein Fixieren der Materialbahn, Schneidbalken für ein Schneiden der Materialbahn,
Stanzbalken zum Ausstanzen von Bereichen der Materialbahn, Prägebalken
zum Prägen
der Materialbahn oder Perforierbalken zum Perforieren der Materialbahn
vorgesehen sein.
-
Die
taktweise Bewegung von Oberwerkzeug und Unterwerkzeug bis zur Anlage
aneinander unter Zwischenlage der Materialbahn wird durch eine Relativbewegung
von Oberwerkzeug und Unterwerkzeug zueinander bewirkt, wobei wahlweise
lediglich das Ober- oder das Unterwerkzeug oder auch beide Werkzeuge
gemeinsam aufeinander zu und voneinander wegbewegt werden.
-
Bei
den bisher bekannt gewordenen Vorrichtungen weisen die Ober- und
Unterwerkzeuge entsprechend der gewünschten Konfektionierung eines aus
der Materialbahn zu erzeugenden Erzeugnisses, beispielsweise eines
Beutels, Bearbeitungselemente der vorgenannten Art in bestimmter
Anzahl und Ausrichtung auf, um bei jedem Arbeitstakt ein solches
Erzeugnis auszubilden. Dies bedingt eine spezifische Formgestaltung
von Oberwerkzeug und Unterwerkzeug, so dass bei Änderung des herzustellenden
Erzeugnisses, beispielsweise bei einem Produktwechsel, üblicherweise
auch der Austausch der entsprechenden Ober- und Unterwerkzeuge erforderlich wird.
Dies gestaltet sich bislang aufgrund der Komplexität von Ober-
und Unterwerkzeug, deren hohem Gewicht und der nur eingeschränkten Zugänglichkeit innerhalb
der Vorrichtung als sehr aufwendig und bedingt lange Stillstandszeiten
der Vorrichtungen, so dass die hiermit verbundenen Rüstkosten
entsprechend hoch ausfallen, was verbesserungswürdig erscheint.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, die die Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
-
Zur
Lösung
der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß die Ausgestaltung einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen
des Patentanspruches 1 vorgeschlagen.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der abhängigen
Ansprüche.
-
Der
erfindungsgemäße Vorschlag
sieht vor, dass das Oberwerkzeug und/oder das Unterwerkzeug einen
austauschbaren Werkzeugträger
umfassen, wobei dem austauschbaren Werkzeugträger zugeordnet eine Aufgabestation
vorgesehen ist, von der aus der Werkzeugträger in das Oberwerkzeug oder
Unterwerkzeug einbringbar und umgekehrt aus diesem entnehmbar ist.
-
Im
Rahmen der Erfindung ist es somit nicht mehr nötig, beispielsweise bei der
Einrichtung oder Umrüstung
der Vorrichtung auf ein bestimmtes zu konfektionierendes Erzeugnis
aus der Materialbahn das gesamte Oberwerkzeug und/oder Unterwerkzeug
auszutauschen, sondern es muss lediglich der entsprechende Werkzeugträger eingebracht
bzw. ausgetauscht werden, der bereits vorab und räumlich getrennt
von der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit den entsprechenden erforderlichen Bearbeitungselementen vorgerüstet werden
kann. Die eigentliche Umrüstdauer
der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw.
Einrichtdauer bei Inbetriebnahme reduziert sich damit bedeutend.
-
Im
Sinne der Erfindung ist es sowohl vorgesehen, lediglich das Ober-
oder das Unterwerkzeug mit einem austauschbaren Werkzeugträger auszurüsten, was
sich insbesondere dann anbietet, wenn das jeweils andere Unterwerkzeug
bzw. Oberwerkzeug nicht austauschbar gestaltet sein muss.
-
Im
Rahmen der Erfindung ist es insbesondere auch vorgesehen, sowohl
das Oberwerkzeug als auch das Unterwerkzeug mit jeweils einem austauschbaren
Werkzeugträger
auszurüsten,
so dass die Vorteile der Erfindung hinsichtlich einfacher Vorrüstung und
kurzer Rüst-
und Umrüstzeiten
sowohl im Oberwerkzeug als auch im Unterwerkzeug realisiert werden
können.
-
Die
Aufgabestation der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist nach einem Vorschlag der Erfindung derart angeordnet, dass der
Werkzeugträger
quer zur Förderrichtung
der Materialbahn in das Oberwerkzeug oder Unterwerkzeug einbringbar
und aus diesem entnehmbar ist. Bei Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem austauschbaren Werkzeugträger lediglich im Oberwerkzeug
oder lediglich im Unterwerkzeug genügt es, entsprechend auch nur
eine Aufgabestation vorzusehen, während bei sowohl im Oberwerkzeug
als auch im Unterwerkzeug vorhandenen austauschbaren Werkzeugträgern entsprechende
Aufgabestationen vorgesehen sind, die sowohl die Bestückung des
Oberwerkzeuges wie auch des Unterwerkzeuges mit austauschbaren Werkzeugträgern ermöglichen.
-
Bei
einer üblichen
Bauform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird die Materialbahn zum Bearbeiten zwischen dem Ober- und Unterwerkzeug
im Wesentlichen horizontal hindurchgeführt, so dass auch die austauschbaren
Werkzeugträger
im Wesentlichen horizontal und parallel zur Materialbahn angeordnet
sind und auch in einer horizontalen Ebene aus der Aufgabestation
in das Oberwerkzeug oder Unterwerkzeug eingebracht und umgekehrt
aus diesem entnommen werden.
-
Nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung weist die Aufgabestation
Gleitführungen
für den jeweiligen
Werkzeugträger
auf, so dass dieser mit geringem Krafteinsatz entlang der Gleitführungen aus
dem Werkzeug auf die Aufgabestation oder umgekehrt aus der Aufgabestation
in das jeweilige Werkzeug eingebracht werden kann.
-
Nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung sind das Oberwerkzeug und/oder
das Unterwerkzeug mit Tragprofilen zur Aufnahme des Werkzeugträgers ausgerüstet und
die Tragprofile stehen mit dem Antrieb dauerhaft in Verbindung.
Bei einer solchen Ausgestaltung muss bei einem Austausch des Werkzeugträgers die
Verbindung zwischen dem Oberwerkzeug bzw. Unterwerkzeug und dem
zugeordneten Antrieb nicht aufgehoben werden, vielmehr werden lediglich
die austauschbaren Werkzeugträger
von den Tragprofilen gelöst
und sodann aus der Vorrichtung entnommen bzw. in umgekehrter Form
in diese eingebracht. Die Verbindung zwischen dem austauschbaren
Werkzeugträger
und den Tragprofilen kann beispielsweise durch Schrauben erfolgen. Auch
sind Schnellspannvorrichtungen denkbar.
-
Die
elektrischen und pneumatischen sowie gegebenenfalls weiteren Verbindungen
zwischen den auf den Werkzeugträgern
angeordneten Bearbeitungselementen und der Steuerung bzw. Energieversorgung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
ebenfalls über
Schnellkupplungen, wie Steckkupplungen erfolgen, die binnen kurzer
Zeit konnektiert oder gelöst
werden können.
-
Nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung sind die Tragprofile in einer
Montagestellung fluchtend zu den Gleitführungen ausrichtbar, so dass das
Einbringen bzw. Herausnehmen der Werkzeugträger in bzw. aus der Vorrichtung
besonders einfach vonstatten geht.
-
Die
Werkzeugträger
sind nach einem Vorschlag der Erfindung plattenförmig ausgebildet, so dass sie
nach Art einer Schublade aus der Aufgabestation in die Tragprofile
von Oberwerkzeug bzw. Unterwerkzeug einschiebbar sind und in umgekehrter Richtung
aus diesem entnehmbar sind.
-
Die
Vorrüstung
der Werkzeugträger
und das Einbringen bzw. Entnehmen in bzw. aus der Aufgabestation
kann durch geeignete Montage- bzw. Werkzeugwagen erfolgen, die die
Werkzeugträger
transportabel machen.
-
Sofern
die erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Bearbeiten von Materialbahnen geringer Breite vorgesehen ist, kann
es ausreichend sein, lediglich ein Oberwerkzeug und ein Unterwerkzeug
vorzusehen, welches sich sodann über
die Breite der Materialbahn erstreckt.
-
Sollen
größere Breiten
von Materialbahnen abgedeckt werden, so wird nach einem weiteren
Vorschlag der Erfindung eine spiegelbildliche Anordnung zweier vorgenannter
Vorrichtungen vorgenommen, in dergestalt, dass beidseits der Materialbahn
je ein Oberwerkzeug und ein Unterwerkzeug angeordnet sind, die sodann
die zwischen ihnen durchgeführte Materialbahn
gemeinsam bearbeiten. Zu diesem Zweck sind die jeweiligen Oberwerkzeuge
und Unterwerkzeuge bevorzugt synchron angetrieben.
-
Weitere
Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend
anhand der ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
-
1 In
vereinfachter schematisierter Darstellung die Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Förderrichtung
der Materialbahn betrachtet;
-
2 Die
Aufsicht auf die Vorrichtung gemäß 1.
-
Aus
den Figuren ist eine Vorrichtung zur Bearbeitung einer in einer
Förderrichtung
F förderbaren Materialbahn 100,
beispielsweise einer Kunststofffolienbahn ersichtlich. Die Materialbahn 100 wurde
in der 1 lediglich angedeutet und in der 2 zur besseren Übersichtlichkeit
nicht dargestellt.
-
Die
Vorrichtung umfasst zwei spiegelbildlich zueinander angeordnete
und im Wesentlichen identisch aufgebaute Teilvorrichtungen 4a, 4b,
so dass nachfolgend die Beschreibung der Eigenschaften und des Aufbaus
lediglich anhand der Teilvorrichtung 4a erfolgen kann,
wobei die Erläuterungen
sodann entsprechend auch für
die Teilvorrichtung 4b gelten.
-
Die
Vorrichtung 4a weist einen im Wesentlichen C-förmigen Tragrahmen
auf, der einen oberen horizontalen Schenkel 40, einen unteren
horizontalen Schenkel 41 und einen vertikalen Verbindungsschenkel 42 umfasst.
-
Zwischen
den beiden horizontalen Schenkeln 40, 41 ist ein
Arbeitsraum 43 vorhanden, durch welchen die Materialbahn 100 in
Förderrichtung
F zwecks Bearbeitung hindurchgeführt
wird.
-
Die
Bearbeitung wird bewirkt durch ein Oberwerkzeug 2 und ein
Unterwerkzeug 3, welche oberhalb bzw. unterhalb der Materialbahn 100 angeordnet
und in nachfolgend noch näher
erläuterter
Weise mittels eines Antriebes 5, 7 taktweise bis
zur Anlage aneinander unter Zwischenlage der Materialbahn 100 bewegbar
sind.
-
Das
Oberwerkzeug 2 und das Unterwerkzeug 3 sind in
nicht näher
dargestellter Weise mit Bearbeitungselementen für die Materialbahn, wie Schweißbalken,
Niederhalter, Schneidbalken, Stanzbalken, Prägebalken oder Perforierbalken
versehen, die der besseren Übersichtlichkeit
wegen nicht eingezeichnet sind. Diese befinden sich im Bereich des Oberwerkzeuges 2 auf
dessen der Materialbahn 100 zugewandten Unterseite und
im Bereich des Unterwerkzeuges 3 auf dessen der Materialbahn 100 zugewandten
Oberseite.
-
Wenn
das Oberwerkzeug 2 und das Unterwerkzeug 3 im
Rahmen eines Arbeitstaktes gemäß Pfeilen
P, T aufeinander zu bewegt werden und unter Zwischenlage der Materialbahn 100 aneinander
zur Anlage kommen, erfolgt eine Bearbeitung der Materialbahn entsprechend
der vorgesehenen Bearbeitungselemente, d. h. Schweißen, Klemmen,
Schneiden, Stanzen, Prägen
oder Perforieren. Dies richtet sich nach der jeweiligen Konfiguration
des aus der Materialbahn 100 zu erstellenden Erzeugnisses. Hierbei
kann es sich beispielsweise um Säcke,
Beutel oder dgl. handeln.
-
Um
die Vorrichtung 4a mit Bearbeitungselementen entsprechend
einer gewünschten
Konfiguration der zu bearbeitenden Materialbahn und des herzustellenden
Erzeugnisses auszurüsten,
weisen das Oberwerkzeug 2 und das Unterwerkzeug 3 jeweils
einen austauschbaren Werkzeugträger 20, 30 auf,
welcher nachfolgend anhand des Oberwerkzeuges 2 und des
dort vorhandenen austauschbaren Werkzeugträgers 22 unter Hinzunahme
der 2 erläutert
wird.
-
Der
austauschbare Werkzeugträger 20 ist von
plattenförmiger
Gestalt und weist einen rechteckförmigen Umriss auf und dient
als Montageträger
für die
im Falle des Oberwerkzeuges 2 unterseitig anzubringenden
Bearbeitungselemente.
-
Der
Werkzeugträger 20 ruht
in den Figuren dargestellten Arbeitsposition auf sich quer zur Förderrichtung
F der Materialbahn 100 erstreckenden und parallel zu einander
ausgerichteten Tragprofilen 21 und ist mittels Schrauben 210 mit
den Tragprofilen 21 verbunden.
-
Die
Tragprofile 21 ihrerseits sind über Schraubverbindungen 8 mit
Linearantrieben 7 in Form von Pneumatikzylindern und einem
weiteren Teil des Antriebes verbunden, der global mit Bezugszeichen 5 versehen
ist und nachfolgend noch näher erläutert wird.
Wesentliches Merkmal ist jedoch, dass die Tragprofile 21 dauerhaft
und fest mit den Teilen des Antriebes 5, 7 verbunden
sind und insoweit festen Bestandteil von Oberwerkzeug 2 bzw.
Unterwerkzeug 3 darstellen. Über Stellschrauben in den Schraubverbindungen 8 kann
die exakte Parallelität der
Tragprofile 21 und damit des darauf befindlichen Werkzeugträgers 20 zur
Materialbahn 100 einjustiert werden.
-
Die
Bewegung des Oberwerkzeuges 2 und des Unterwerkzeuges 3 in
den Pfeilrichtungen P, T taktweise bis zur Anlage aneinander unter
Zwischenlage der Materialbahn 100 und entgegen der Pfeile
P, T voneinander weg wird mittels der Antriebe 5, 7 bewirkt
und zwar einerseits durch Ansteuerung der Linearantriebe 7 und überlagert
hierzu durch Bewegung des Antriebes 5.
-
Der
Antrieb 5 setzt sich zusammen aus einem Antriebsmotor 50,
welcher über
einen umlaufenden Antriebsriemen 51 einen Exzenterantrieb 52a in Rotation
versetzt, der in Folge der Exzentrizität in der Lage ist, einen Hub
in Pfeilrichtung T zu bewirken. Der Exzenterantrieb 52a ist über einen
Koppelriemen 53 mit einem zweiten Exzenterantrieb 52b verbunden,
wobei die beiden Exzenterantriebe 52a, 52b exakt
synchron zueinander ausgerichtet sind und insoweit eine exakt synchrone
Bewegung des Unterwerkzeuges 3 in bzw. entgegen Pfeilrichtung
T bewirken. Der Koppelriemen 53 kann über eine Spannrolle 54 auf
die erforderliche Riemenspannung gebracht werden.
-
Gleichermaßen ist
im Bereich des Oberwerkzeuges 20 ein solcher Exzenterantrieb
mit Exzenterantrieben 55a, 55b vorgesehen, die über einen
Koppelriemen 56 miteinander verbunden sind und ebenfalls über eine
Spannrolle 57 verfügen.
Auch die beiden Exzenterantriebe 55a, 55b laufen
exakt synchron zueinander und bewirken bei Rotation einen Hub in
Pfeilrichtung P, allerdings weisen sie im Vergleich zu den Exzenterantrieben 52a, 52b eine
Phasenverschiebung um exakt 180° auf,
so dass sie sich beispielsweise in ihrem oberen Totpunkt befinden, wenn
die Exzenterantriebe 52a, 52b in ihrem unteren Totpunkt
verweilen und umgekehrt.
-
Auch
die oberen Exzenterantriebe 55a, 55b werden zentral
vom Antriebsmotor 50 in Rotation versetzt. Zu diesem Zweck
läuft vom
unteren Exzenterantrieb 52b zum oberen Exzenterantrieb 55b ein
weiterer Riementrieb 58 über Umlenkrollen 59a, 59b, 59c, 59d um,
wobei die beiden letzten Umlenkrollen zusätzlich mit Spannvorrichtungen 590 ausgerüstet sind.
Insofern wird die Rotation des Antriebsmotors 50 über den
Riemen 51 auf den Exzenterantrieb 52 übertragen,
von dort über
den Koppelriemen 53 auf den zweiten Exzenterantrieb 52b,
von dort über
den weiteren Riementrieb 58 auf den oberen Exzenterantrieb 55b und
von dort über
den Koppelriemen 56 auf den weiteren oberen Exzenterantrieb 55a.
-
Aufgrund
der erläuterten
Phasenverschiebung zwischen den unteren Exzenterantrieben 52a, 52b und
den oberen Exzenterantrieben 55a, 55b ist es somit
offensichtlich, dass bei Rotation des Antriebsmotors 50 sich
das Oberwerkzeug 2 und das Unterwerkzeug 3 im
Rahmen eines Arbeitstaktes gemäß den Pfeilen
P, T aufeinander zu bewegen, bis sie unter Zwischenlage der Materialbahn 100 aneinander
zur Anlage kommen und deren Bearbeitungselemente die Bearbeitung
der Materialbahn bewirken und anschließend entgegen der Pfeile P,
T sich wieder voneinander entfernen, um den Vorschub der Materialbahn 100 zum
nächsten
Arbeitstakt ermöglichen
zu können.
-
Wenn,
was insoweit bevorzugt ist, die Werkzeugträger 20, 30 einschließlich der
daran befestigten Bearbeitungselemente im Wesentlichen gleiches Gewicht
aufweisen, was auch durch zusätzliche
Anordnung von Gewichten bei Bedarf herbeigeführt werden kann, heben sich
darüber
hinaus aufgrund der Phasenverschiebung zwischen den Exzenterantrieben 52a, 52b einerseits
und 55a, 55b andererseits die jeweiligen Gewichtskräfte von
Oberwerkzeug 2 und Unterwerkzeug 3 gegenseitig
auf, so dass das Ober- und Unterwerkzeug über die Exzenterantriebe 52a, 52b, 55a, 55b lastneutral
betätigt werden
können.
Die Reaktionsgeschwindigkeit der Vorrichtung ist somit extrem hoch
und gleichzeitig sind die Anforderungen an die Antriebsleistung
des Antriebsmotors 50 besonders niedrig.
-
Es
versteht sich, dass anstelle von Riementrieben auch andere geeignete
Zugmitteltriebe zum Einsatz kommen können.
-
Die
Regelung der Anpresskraft zwischen Oberwerkzeug und Unterwerkzeug 2, 3 und
eine Verlängerung
bzw. Verkürzung
des Arbeitstaktes, d. h. der Aneinanderlage von Oberwerkzeug 2 und
Unterwerkzeug 3 kann über
die Betätigung
der Linearantriebe 7 gesteuert werden, welche wahlweise
synchron zur Antriebsbewegung der Exzenterantriebe 55a, 55b in
Pfeilrichtung P oder entgegengesetzt hierzu erfolgen können.
-
Soll
nun die solchermaßen
beschriebene Vorrichtung für
die Herstellung eines anderen Erzeugnisses aus der Materialbahn
umgerüstet
werden, so ist eine Veränderung
beispielsweise des aus den Figuren ersichtlichen Oberwerkzeuges 2 notwendig,
da dann beispielsweise Bearbeitungselemente wie Schweißbalken
eine andere Ausrichtung oder Konfiguration aufweisen müssen.
-
In
einem solchen Fall werden, wie aus der 1 ersichtlich,
die Tragprofile 21 mittels der Antriebe 5, 7 in
eine solche Position verbracht, dass sie einer außerhalb
des Arbeitsraumes 43 angeordneten und sich in der horizontalen
parallel zur Materialbahn 100 erstreckenden Aufgabestation 6 gegenüberliegen,
die ihrerseits zwei Gleitführungen 60 in
einem der Breite des Werkzeugträgers 20 entsprechenden Abstand
aufweist. In der aus der 1 ersichtlichen Montagestellung
fluchten die Tragprofile 21 exakt mit den Gleitführungen 60 der
Aufgabestation 6. Nach Lösen der Verbindungsschrauben 210 zwischen
dem austauschbaren Werkzeugträger 20 und
den Tragprofilen 21 sowie der nicht dargestellten Energieversorgung
für die
Bearbeitungselemente, die in Form von Steckkupplungen ausgeführt sind,
kann sodann der Werkzeugträger
gemäß Pfeil
H nach rechts aus dem Oberwerkzeug 2 heraus auf die Gleitführungen 60 der
Aufgabestation 6 geschoben werden, was binnen kurzer Zeit
und mit äußerst geringem
Kraftaufwand bewerkstelligt wird. Von dort kann der Werkzeugträger 20 beispielsweise
mittels eines entsprechenden Werkzeugwagens abgehoben und an einen Lagerplatz
verbracht werden, während
andererseits der bereits für
die neue Bearbeitungsaufgabe vorgerüstete Werkzeugträger auf
die Gleitführungen 60 der Aufgabestation
aufgelegt wird. Von dort erfolgt gemäß Pfeil H nach links das Einbringen
nach Art einer Schublade in das Oberwerkzeug 2, in dem
der Werkzeugträger 20 auf
die Tragprofile 21 soweit aufgeschoben wird, bis er an
stirnseitig angebrachten Anschlägen 22 zu
Anlage kommt. Anschließend
werden die Schraubverbindungen 210 zu den Tragprofilen 21 befestigt
und die hier nicht dargestellten Schnellverbindungen für Strom
und Druckluft zu den bereits vorgerüsteten Bearbeitungselementen
konnektiert, woraufhin die Umrüstung
der Vorrichtung abgeschlossen ist. In gleicher Weise erfolgt auch
eine Erstbestückung
der Vorrichtung.
-
Gegebenenfalls
kann bei der in den Figuren dargestellten Ausführungsformen mit zwei spiegelbildlich
zueinander angeordneten Teilvorrichtungen 4a, 4b noch
eine Breitenverstellung der Teilvorrichtungen 4a, 4b in
Pfeilrichtung B vorgesehen sein, um eine Anpassung an die Breite
der Materialbahn 100 vorzunehmen.
-
Es
ist offensichtlich, dass durch das vorangehend erläuterte Schnellwechselsystem
nach Art einer Schubladenführung
die Rüst-
bzw. die Umrüstzeiten der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
enorm verringert werden.
-
Es
versteht sich, dass die vorangehend anhand der Umrüstung des
Oberwerkzeuges 2 erfolgten Erläuterungen analog auch für das Unterwerkzeug 3 gelten,
sofern dies gewünscht
ist. In diesem Fall weist auch die Aufgabestation 6 entsprechende Gleitführungen 60 für das Einbringen
bzw. Entnehmen des austauschbaren Werkzeugträgers 30 aus dem Unterwerkzeug 3 auf.