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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren
zum Kontrollieren eines Betriebs eines Rechennetzwerks. Ferner betrifft
die vorliegende Erfindung eine Anordnung zum Kontrollieren eines
Betriebs eines Rechennetzwerks, ein Computerprogrammprodukt und
ein entsprechendes Computerprogramm.
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Hintergrund der Erfindung
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Bei
der Nutzung regenerativer Energien wie Windkraft, Solarenergie,
Wasserkraft usw., deren Verfügbarkeit
von der Jahres- und/oder Tageszeit sowie der Witterung abhängen kann,
kann es bei der Energieerzeugung regional und zeitlich zu Diskrepanzen
zwischen verfügbarer
und benötigter
Energie kommen. So ist eine Situation denkbar, wonach z. B. in einer
Region A aufgrund ggf. zeitlich begrenzter erhöhter Sonneneinstrahlung oder
starkem Wind ein Überangebot
an Energie besteht, wobei diese Energie jedoch nicht in der Nähe der genannten
Region A benötigt
wird oder verbraucht werden kann.
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Durch
die Telekommunikations- und IT-Industrie wurden in den letzten Jahren
große
Rechennetzwerke bzw. Rechnernetze aufgebaut, die in der Regel regional
verteilt sind. Der Energiebedarf einzelner Rechenzentren innerhalb
des Rechennetzes variiert je nach Auslastungsgrad des jeweiligen
Rechenzentrums und ist üblicherweise
sowohl zeitlich als auch regional unterschiedlich.
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Ein
Anwender, der auf die Rechenkapazität der beschriebenen Rechnernetze
zugreift, hat üblicherweise
von der Topologie des eigentlichen Rechennetzes keine Kenntnis.
Demnach ist für
den Anwender nicht ersichtlich, ob die Rechenleistung von einem
Rechenzentrum in der Region A oder einem Rechenzentrum in der Region
B erbracht wird. Unter diesem Aspekt ist eine Architektur des Rechnernetzes
virtualisiert.
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Kraftwerke
von Energielieferanten, die in unterschiedlichen Regionen verteilt
sind, und u. a. regenerative Energien unter Nutzung verschiedener
neuer Technologien bereitstellen, produzieren die Energie ggf. regional
und zeitlich unterschiedlich verteilt, so dass regional ein Über- bzw.
ein Unterangebot an Energie im Vergleich zur tatsächlich benötigen Energie
zum jeweiligen Zeitpunkt entstehen kann.
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Eine
Steuerung der Lastverteilung der innerhalb des Rechnernetzes miteinander
verbundenen Rechenzentren erfolgt bislang nur im Fehlerfall unter Ausnutzung
vorhandener Redundanzmechanismen. Dies kann bedeuten, dass bei einem
teilweisen oder kompletten Ausfall eines Rechenzentrums wenigstens
ein zweites Rechenzentrum die Aufgaben des ersten Rechenzentrums übernimmt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zum Kontrollieren eines Betriebs
eines Rechennetzwerks, das eine Anzahl regional verteilter Rechenzentren umfasst.
Es ist vorgesehen, dass elektrische Energie zum Betreiben der Rechenzentren
von jeweiligen regional verteilten Energielieferanten bzw. Energieerzeugern
eines Energienetzwerks bereitgestellt wird. Die Anordnung weist
mindestens eine Energiekontrollinstanz bzw. -einheit auf. Die mindestens
eine Energiekontrollinstanz ist dazu ausgebildet, einen potentiellen
und/oder aktuellen Energiebedarf wenigstens eines Rechenzentrums
zu ermitteln und mit einem entsprechend regional vorhandenen Energieangebot
zu vergleichen. Außerdem
ist die mindestens eine Energiekontrollinstanz dazu ausgebildet,
eine von dem Rechennetzwerk zu erbringende Rechenleistung entsprechend
dem regionalen Energieangebot bzw. einer regionalen Verfügbarkeit
der typischerweise elektrische Energie auf das mindestens eine Rechenzentrum
zu verteilen.
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Eine
Verteilung der Rechenleistung bzw. Rechenkapazität ist u. a. dadurch vorzunehmen,
indem zur Durchführung
von Rechenanwendungen bzw. Rechenapplikationen und somit von Aufgaben
des Rechennetzes mindestens ein bestimmtes Rechenzentrum gezielt
ausgewählt
wird und die Rechenanwendungen von diesem mindestens einen Rechenzentrum
ausgeführt
werden. Das mindestens eine in einer Region angeordnete Rechenzentrum
bezieht seine Energie typischerweise von mindestens einem Energielieferanten
aus derselben Region. Demnach erfolgt eine regionenabhängige Auswahl
des mindestens einen Energielieferanten und der von diesem bereitgestellten
Energie durch die Auswahl des mindestens einen Rechenzentrums, das
dem mindestens einen Energielieferanten regional zugeordnet ist.
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Die
vorgesehene Energiekontrollinstanz, kann zentral angeordnet sein.
In Ausgestaltung ist die mindestens eine Energiekontrollinstanz
dazu ausgebildet, je nach jeweils regional vorhandenem Energieangebot
zwischen den Rechenzentren eine entsprechende Verteilung der Rechenleistung
vorzunehmen, d. h. zu initiieren und zu kontrollieren.
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Die
Energiekontrollinstanz kann zudem dazu ausgebildet sein, in vorgebaren
Zeitabständen
je einen tatsächlichen
Energiebedarf der jeweiligen Rechenzentren zu ermitteln, und in
Abstimmung mit dem jeweils regional vorhandenen Energieangebot ggf.
eine entsprechende zeitliche und regionale, unterbrechungsfreie
Verlagerung der Rechenleistung zwischen den Rechenzentren zu regeln.
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Die
Anordnung kann in einer Variante wenigstens eine mit der mindestens
einen Energiekontrollinstanz verbundene bzw. zusammenwirkende Steuerinstanz
für das
Rechennetzwerk aufweisen, die dazu ausgebildet ist, Daten oder Informationen über den
Energiebedarf und/oder die jeweils benötigte Rechenleistung bzw. Rechenkapazität der Rechenzentren
bereitzustellen und Rechenleistungen auf die Rechenzentren zu verteilen.
Diese wenigstens eine Steuerinstanz, die als Teil eines Managementsystems
ausgeführt
sein kann, kann von der mindestens einen Energiekontrollinstanz
initialisiert werden.
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Außerdem kann
die Anordnung wenigstens ein mit der mindestens einen Energiekontrollinstanz verbundenes
bzw. zusammenwirkendes Managementsystem für das Energienetzwerk aufweisen,
das dazu ausgebildet ist, Daten oder Informationen mit Parametern über die
regionale und/oder zeitliche Verfügbarkeit der Energie bzw. über die
jeweiligen Energieangebote bereitzustellen. Die Daten oder Informationen
können
auch Parameter über
einen Energiepreis und/oder genutzte Energiequellen umfassen. Die
derart bereitgestellten Daten werden von der Energiekontrollinstanz
bei einer vorzunehmenden Verteilung der Rechenleistung unter Berücksichtigung
der Energie genutzt.
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Es
ist auch denkbar, dass die Energiekontrollinstanz zur Planung der
Verteilung der Rechenleistung direkt mit den Energielieferanten
und den Rechenzentren unter typischerweise gegenseitigem Austausch
von Daten zusammenwirkt, so dass ein Einsatz von Steuerinstanzen
und/oder Managementsystemen nicht unbedingt erforderlich ist.
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Es
können
auch mehrere dezentrale Energiekontrollinstanzen vorgesehen sein.
Folglich kann die Anordnung mindestens eine dem Rechennetzwerk zugeordnete
Energiekontrollinstanz und/oder mindestens eine dem Energienetzwerk
zugeordnete Energiekontrollinstanz aufweisen.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Kontrollieren eines
Betriebs eines Rechennetzwerks, das eine Anzahl regional verteilter
Rechenzentren umfasst. Es ist vorgesehen, dass elektrische Energie
zum Betreiben der Rechenzentren von jeweiligen regional verteilten
Energielieferanten eines Energienetzwerks bereitgestellt wird. Zur
Durchführung
des Verfahrens wird ein Energiebedarf mindestens eines Rechenzentrums
ermittelt und mit einem regional vorhandenen Energieangebot von
mindestens einem Energielieferanten verglichen. Weiterhin wird eine
von dem Rechennetzwerk zu erbringende Rechenleistung entsprechend
der regionalen angebotenen Menge an Energie bzw. dem regionalen
verfügbaren
Energieangebot auf das mindestens eine Rechenzentrum regional verteilt.
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Bei
einer Ausführung
des Verfahrens werden bedarfsabhängig
Energielieferanten bzw. Energieversorger ausgewählt, wobei typischerweise Energielieferanten
bevorzugt werden können,
die die Energie günstig
und/oder aus üblicherweise
regenerativen Energiequellen anbieten.
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Im
Rahmen des Verfahrens kann eine Verteilung der jeweiligen Rechenkapazitäten bzw.
Rechnerleistungen der Rechenzentren an das jeweils regionale Energieangebot
angepasst werden, was abhängig
von einem Energiebedarf und/oder -verbrauch erfolgen kann.
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Alternativ
oder ergänzend
kann eine Verteilung der Rechenleistungen entsprechend einem jeweils
regional vorhandenen Energieangebot, einer zeitlichen Verfügbarkeit
der Energie und/oder in Abhängigkeit
eines Energiepreises zwischen den Rechenzentren zeitlich kontrolliert
verteilt werden. Außerdem
ist es möglich,
die Rechenleistung abhängig davon
zu verteilen, aus welchen Energiequellen die Energie bereitgestellt
wird.
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Die
Rechenzentren sind innerhalb des Rechennetzwerks üblicherweise
untereinander verknüpft.
Dasselbe kann auch für
die Energielieferanten bzw. deren Kraftwerke innerhalb des Energienetzwerks
vorgesehen sein.
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Die
Rechenzentren und die Energielieferanten sind innerhalb eines Gebiets,
das mindestens ein Land und/oder mindestens einen Teil eines Landes umfassen
kann, regional bzw. geographisch verteilt. Innerhalb einer Region
können
mindestens ein Rechenzentrum sowie mindestens ein Energielieferant angeordnet
sein. Üblicherweise
erhält
ein Rechenzentrum seine benötigte
elektrische Energie von einem Energielieferanten aus seiner Umgebung,
in der Regel einem Energielieferanten, der zu dem Rechenzentrum
einen geringsten Abstand aufweist.
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Mit
der Erfindung werden u. a. Mechanismen bereitgestellt, die es ermöglichen
den Energieverbrauch von Rechennetzwerken mit ihren geographisch
verteilten Rechenzentren intelligent und damit regional übergreifend
und effizient zu steuern. In Ausgestaltung erfolgt eine Verschiebung
der benötigten
Rechnerkapazität
zur effizienten Nutzung des lokal bereitgestellten Energieangebots.
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Die
beschriebene Anordnung ist dazu ausgebildet, sämtliche Schritte des vorgestellten
Verfahrens durchzuführen.
Dabei können
einzelne Schritte dieses Verfahrens auch von einzelnen Komponenten der
Anordnung, üblicherweise
der mindestens einen Energiekontrollinstanz, durchgeführt werden.
Weiterhin können
Funktionen der Anordnung oder Funktionen von einzelnen Komponenten
der Anordnung als Schritte des Verfahrens umgesetzt werden. Außerdem ist
es möglich,
dass Schritte des Verfahrens als Funktionen einzelner Komponenten
der Anordnung oder der gesamten Anordnung realisiert werden.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln,
mit deren Hilfe alle Schritte eines vorgestellten Verfahrens durchgeführt werden
können,
wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden
Recheneinheit, insbesondere unter Verwendung einer beschriebenen
Anordnung, ausgeführt
wird.
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Ein
erfindungsgemäßes Computerprogrammprodukt
weist ein computerlesbares Medium und ein auf dem computerlesbaren
Medium gespeichertes Computerprogramm mit Programmcodemitteln auf,
die dazu geeignet sind, dass alle Schritte eines beschriebenen Verfahrens
durchgeführt
werden können,
wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden
Recheneinheit, insbesondere unter Verwendung einer vorgestellten
Anordnung, ausgeführt
wird.
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Die
Erfindung umfasst in Ausgestaltung ein Verfahren und eine Anordnung
bzw. Instanz zur Kontrolle der Energiebilanz und Verlagerung von
Rechnerleistung einer Anzahl erster Rechenzentren in eine Anzahl
zweiter, anderer Rechenzentren. Somit ist es möglich, eine energetische Auslastung
effizienter zu verlagern und somit zu gestalten.
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Abhängig von
der angebotenen Energie werden Rechenanwendungen bzw. Rechenapplikationen,
die üblicherweise
durch Rechenoperationen durchgeführt
werden, zwischen den Rechenzentren verschoben, so dass es möglich ist,
die Rechenleistung durch Verteilung der Anwendungen zu verteilen bzw.
anzupassen.
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Im
Rahmen der Erfindung ist vorgesehen, dass eine regionale Lastverteilung
der elektrischen Energie nicht auf Anforderung mindestens eines
Betreibers des Energienetzwerks und somit Energielieferanten, sondern
aufgrund von Vorgaben des Abnehmers erfolgt. Der Abnehmer kann sich
durch regionale Verteilung der Rechenleistung an regional und zeitlich
unterschiedliche Energieangebote, bspw. im Hinblick auf Stromtarife,
anpassen.
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Demnach
kann der Abnehmer, d. h. ein Betreiber des Rechennetzwerks, die
Abnahme der elektrischen Energie von den Energielieferanten dadurch selbst
bestimmen, indem er die Rechenkapazitäten auf mindestens ein Rechenzentrum
konzentriert, das innerhalb einer Region durch einen von ihm bevorzugten
Energielieferanten mit elektrischer Energie beliefert wird. Dies
erfolgt u. a. dadurch, indem die auszuführenden Rechenanwendungen,
die von dem Rechennetzwerk auszuführen sind, zu mindestens einem
Rechenzentrum, das von dem Energielieferanten bedient wird, verlagert
werden. Eine Auswahl eines Energielieferanten erfolgt demnach nicht
extern sondern intern, innerhalb des Rechennetzwerks durch geeignete
Zuordnung der Rechenanwendungen zu mindestens einem Rechenzentrum.
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Eine
regional übergreifende
Komponente der Anordnung oder Instanz zur Kontrolle der Energiebilanz
in Rechennetzwerken, die typischerweise als Energiekontrollinstanz
bezeichnet wird, ist dazu ausgebildet die zeitlich und regionale
Verteilung der benötigten
Rechenleistung in Abstimmung mit der jeweils vor Ort verfügbaren Energie
zu kontrollieren und somit zu steuern und/oder zu regeln. Die Energiekontrollinstanz
ermittelt hierzu permanent bzw. in vorgebbaren Zeitabständen den
tatsächlichen
Energiebedarf mindestens eines Rechenzentrums, das Teil des verteilten
Rechennetzwerks ist. Die Energiekontrollinstanz ist dazu ausgebildet,
diesen Energiebedarf mit dem jeweils vor Ort regional vorhandenen Energieangebot
zu vergleichen.
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Im
Falle eines möglichen
mengenmäßigen Unterangebots
an benötigter
Energie für
ein erstes, lokales Rechenzentrum A prüft die Energiekontrollinstanz,
welches zweite, in einer anderen Region angesiedelte Rechenzentrum
B zusätzliche
Rechenleistung aufnehmen kann und verschiebt regional übergreifend
und unterbrechungsfrei den Betrieb der jeweiligen Applikationen
aus dem Rechenzentrum A kapazitätsgerecht
in das ermittelte Rechenzentrum B.
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Diese
Verschiebung in das ermittelte Rechenzentrum B erfolgt durch eine
regional übergreifende
Steuerinstanz für
das Rechen- und/oder Energienetzwerk, das von der Energiekontrollinstanz
initialisiert wird. Ein Managementsystem für Rechennetzwerke wird bspw.
im Fehlerfall zur Umsetzung von Redundanzmechanismen zwischen den
regional verteilten Rechenzentren genutzt. Gleiches gilt im Fall
eines mengenmäßigen Überangebots
an Energie in der Region eines bestimmten Rechenzentrums in einer
Ausführung
der Erfindung. Besteht ein solches Überangebot an Energie, so können mit
Hilfe der Energiekontrollinstanz Rechenleistungen regional durch
ausgewählte
Durchführung
von Rechenanwendungen aus anderen Regionen zu diesem Rechenzentrum
verlagert werden, um das mengenmäßige Überangebot
an Energie zu kompensieren.
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Die
Energiekontrollinstanz hat in der Regel sowohl über die Energiebilanz eines
regional verteilten Rechnernetzes als auch über die tatsächlich verfügbare Energie
in einer bestimmten Region Kenntnis.
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Um
Daten über
die verfügbare
Energie und die benötigte
Rechenkapazität
bzw. -leistung zu erhalten, ist die Energiekontrollinstanz sowohl
mit dem wenigsten einen Managementsystem mindestens eines Energieversorgers
bzw. -lieferanten als auch mit der wenigstens einen Steuerinstanz
des Rechennetzwerks verbunden. Wird von der Energiekontrollinstanz
ein Ungleichgewicht zwischen tatsächlich benötigter und regional verfügbarer Energie
oder eine sonstige Diskrepanz hinsichtlich tatsächlich benötigter Energie und einem regional
vorhandenem Energieangebot, bspw. hinsichtlich eines geltenden Energietarifs,
festgestellt, so veranlasst die Energiekontrollinstanz gemäß einer
Vorgehensweise, wie sie bei Redundanzmechanismen zur Verteilung
von Rechenleistungen vorgesehen sein können, eine geeignete unter-brechungsfreie
Verlagerung der Rechenleistung.
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Auslösende Faktoren
für eine
solche Verlagerung der Rechenleistung können neben dem regionalen mengenmäßigen Überangebot
an Energie, unsymmetrisch ausgelastete Energie- und/oder Rechennetzwerke, unterschiedliche
Energietarife in verschiedenen Regionen usw. sein.
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Durch
den Einsatz der geographisch übergreifenden
Energiekontrollinstanz kann der Betreiber der verteilten Rechenzentren
aus Gründen
der Netzsicherheit einen eventuellen Schwenk von Rechenzentrum A
zu Rechenzentrum B ggf. auch manuell beeinflussen.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung ist anhand von Ausführungsformen
in der Zeichnungen schematisch dargestellt und wird im folgenden
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung ein Gebiet mit einer ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Anordnung
zur Umsetzung einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
für ein
verteiltes Rechennetzwerk.
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2 zeigt
in schematischer Darstellung das in 1 vorgestellte
Gebiet mit einer zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Anordnung.
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Detaillierte Beschreibung
der Zeichnung
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Die
Figuren werden zusammenhängend
und übergreifend
beschrieben. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Komponenten.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung ein Beispiel für ein Gebiet 2, das
eine erste geographische Region 4, eine zweite geographische
Region 6, eine dritte geographische Region 8 sowie
eine vierte geographische Region 10 aufweist. Innerhalb
des Gebiets 2 sind der ersten Region 4 ein erstes
Rechenzentrum 12 und ein erster Energielieferant 14 zugeordnet.
Der zweiten Region 6 sind ein zweites Rechenzentrum 16 und
ein zweiter Energielieferant 18 zugeordnet. Entsprechend
sind der dritten Region 8 ein drittes Rechenzentrum 20 sowie
ein dritter Energielieferant 22 und der vierten Region 10 ein
viertes Rechenzentrum 24 sowie ein vierter Energielieferant 26 zugeordnet.
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Es
ist vorgesehen, dass alle genannten Rechenzentren 12, 16, 20, 24 regionenübergreifend
zu einem gemeinsamen Rechennetzwerk 28 zusammengeschlossen
sind. Die Energielieferanten 14, 18, 22, 26 sind
zu einem gemeinsamen Energienetzwerk 30 zusammengeschlossen.
Die Rechenzentren 12, 16, 20, 24 sind
innerhalb des Rechennetzwerks 28 zur Ausführung von
Rechen- bzw. Datenverarbeitungsanwendungen ausgebildet. Dabei können Rechenanwendungen
und somit Rechenleistungen je nach Belastung innerhalb des Rechennetzwerks 28 zwischen
den Rechenzentren 12, 16, 20, 24 verteilt werden.
Innerhalb des Energienetzwerks 30 wird von den Energielieferanten 14, 18, 22, 26 Energie
produziert, die dem Netzwerk 28 zum Betrieb der Rechenzentren 12, 16, 20, 24 bereitgestellt
wird.
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Eine
in der 1 schematisch dargestellte erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Anordnung 32 umfasst
eine erste Ausführungsform einer
zentralen Energiekontrollinstanz 34. Diese Energiekontrollinstanz 34 ist
dazu ausgebildet, über eine
Steuerinstanz 36 des Rechennetzwerks 28 mit dem
Rechennetzwerk 28 zusammenzuwirken. Zwischen der Energiekontrollinstanz 34 und
der Steuerinstanz 36 des Rechennetzwerks 28 werden
Informationen über
eine regionale Auslastung der Rechenzentren 12, 16, 20, 24 ausgetauscht.
Weiterhin ist Energiekontrollinstanz 34 dazu ausgebildet,
mit dem Energienetzwerk 30 zusammenzuwirken und von dem
Energienetzwerk 30 hierbei Informationen über eine
von den jeweiligen Energielieferanten angebotene elektrische Energie
zu erhalten.
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In 1 ist
die Energiekontrollinstanz 34 als Bindeglied zwischen dem
Energienetzwerk 30 der Energielieferanten 14, 18, 22, 26 und
den Betreibern der Rechenzentren 12, 16, 20, 24 des
Rechennetzwerks 28 ausgebildet. Die Energiekontrollinstanz 34
stellt
hier in Bezug auf das Energienetzwerk 30 und das Rechennetzwerk 28 eine
zentrale Einheit dar.
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Die
Anbindung der Energiekontrollinstanz 34 an ein Steuerungssystem
der Energielieferanten 14, 18, 22, 26 als
auch an die des Betreibers der Rechenzentren 12, 16, 20, 24 innerhalb
des Rechennetzwerks 28 erfolgt in der vorliegenden Ausführungsform über bekannte,
industrieübliche
Mechanismen und den damit einhergehenden Kommunikationsprotokollen.
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In 2 ist
das bereits anhand von 1 schematisch dargestellte Gebiet 2 erneut
dargestellt. Außerdem
zeigt 2 in schematischer Darstellung eine zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Anordnung 38,
die sich von der in 1 gezeigten Anordnung 32 unterscheidet.
Die zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anordnung 38 umfasst
eine erste Energiekontrollinstanz 40, die dem Rechennetzwerk 28 zugeordnet
ist, sowie eine zweite Energiekontrollinstanz 42, die dem
Energienetzwerk 30 zugeordnet ist. Eine Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
wird durch gemeinsames Zusammenwirken der beiden Energiekontrollinstanzen 40, 42 unter
Austausch von Informationen zwischen den beiden Energiekontrollinstanzen 40, 42 ausgeführt.
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Alternativ
zu einer zentralen Energiekontrollinstanz 34 können, wie 2 zeigt,
in einer weiteren Ausgestaltung auch zwei getrennte, verteilte Energiekontrollinstanzen 40, 42 vorgesehen
sein. In diesem Fall überwacht
eine erste Energiekontrollinstanz 42 die Energiebilanz
im Energienetzwerk 30 und eine zweite, andere Energiekontrollinstanz 40 die
Ressourcenbilanz im Rechennetzwerk 28.
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Kommt
es in dieser Ausgestaltung zu einem mengenmäßigen Überangebot oder Angebotsdefizit im
Energienetzwerk 30 der Energielieferanten 14, 18, 22, 26 wird
dieses Ereignis, zusammen mit einer Anfrage, zu welchen Rechenzentren 12, 16, 20, 24 in welcher
Region 4, 6, 8, 10 die Rechenleistung
umgeschaltet oder umgeleitet werden soll, an die Energiekontrollinstanz 40 im
Rechennetzwerk 28 signalisiert. Die Energiekontrollinstanz 40 im
Rechennetzwerk 28 wertet die Anfrage aus und veranlasst
die angeforderte Umschaltung oder signalisiert der Energiekontrollinstanz 42 im
Energienetzwerk 30 der Energielieferanten 14, 18, 22, 26,
dass ein Umschalten mit den mitgelieferten Parametern zu einer ausgewählten Region 4, 6, 8, 10 nicht
möglich
ist. Die Kontrollinstanz im Stromnetz bzw. Energienetzwerk 30 kann dann
ggf. die Anfrage mit einer geänderten
Zielregion wiederholen. Die beschriebenen Funktionen der zwei Energiekontrollinstanzen 40, 42 können typischerweise
auch von nur einer Energiekontrollinstanz 34, wie sie in 1 gezeigt
ist, durchgeführt
werden.
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Die
mindestens eine Energiekontrollinstanz 34, 40, 42 kann
in den anhand der 1 und 2 beschriebenen
Ausgestaltungen weitere Daten für die
Entscheidung der Umschaltung bzw. Verlagerung heranziehen. So können statistische
Werte, wie z. B. ein prognostizierter Stromverbrauch einer Region 4, 6, 8, 10 oder
eine zu erwartende Rechenleistung eines Rechenzentrums 12, 16, 20, 24,
herangezogen werden. Weiter ist es möglich, geeignete Schwellwerte
für die
Umschaltung zwischen Rechenzentren 12, 16, 20, 24 zu
definieren, um bspw. sog. Hysterese-Effekte zu vermeiden.
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In
beiden anhand der 1 und 2 vorgestellten
Ausführungsformen
erfolgt eine Auswahl mindestens eines Energielieferanten 14, 18, 22, 26 und
somit der von ihm bereitgestellten Energie durch Auswählen mindestens
eines Rechenzentrums 12, 16, 20, 24,
das regional von mindestens einem Energielieferanten 14, 18, 22, 26 mit
Energie versorgt wird. Eine Auswahl des mindestens einen Rechenzentrums 12, 16, 20, 24 wird
durch Zuordnung von Rechenanwendungen bzw. Rechenapplikationen und
somit von Rechenleistung zu dem mindestens einen Rechenzentrum 12, 16, 20, 24 vorgenommen. Das
mindestens eine ausgewählte
Rechenzentrum 12, 16, 20, 24 bezieht
seine benötigte
Energie regionenabhängig
von mindestens einem Energielieferanten 14, 18, 22, 26,
der typischerweise in derselben Region 4, 6, 8, 10 wie
das mindestens eine Rechenzentrum 12, 16, 20, 24 ansässig ist.