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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen Spindelmotor mit einem fluiddynamischen
Lagersystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Derartige Spindelmotoren werden beispielsweise zum Antrieb von
Festplattenlaufwerken oder Lüftern eingesetzt.
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Stand der Technik
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Die
DE 10 2007 039 231
A1 offenbart einen Spindelmotor mit einem fluiddynamischen
Lagersystem, der mindestens ein feststehendes Motorbauteil und mindestens
ein mittels des Lagersystems um eine Rotationsachse drehbar gelagertes
Motorbauteil aufweist. Das Lagersystem umfasst mindestens ein fluiddynamisches
Radiallager und ein fluiddynamisches Axiallager. Das drehbar gelagerte
Motorbauteil wird durch ein elektromagnetisches Antriebssystem angetrieben.
Da der Spindelmotor lediglich ein einziges fluiddynamisches Axiallager
aufweist, das eine einseitig gerichtete Kraftkomponente erzeugt,
sind in bekannter Weise Mittel zur Erzeugung einer Vorspannung für
das Axiallager vorhanden, welche eine entgegengesetzt zum Axiallager
gerichtete Kraftwirkung erzeugen. Vorzugsweise wird dabei eine magnetische
Vorspannung verwendet. Hierzu liegt dem Rotormagneten axial ein
ferromagnetischer Ring gegenüber, der an der Basisplatte
des Motors befestigt ist. Der ferromagnetische Ring wird von dem
Rotormagneten durch eine magnetische Kraft angezogen, die entgegengesetzt
der Kraft des fluiddynamischen Axiallagers wirkt. Zusätzlich
zu dieser Anordnung kann der Rotormagnet relativ zur Statoranordnung axial
versetzt sein und zwar nach oben in Richtung des fluiddynamischen
Axiallagers. Durch diesen axialen Versatz ergibt sich zwischen dem
Stator und dem Rotormagneten nicht nur eine radial wirkende magnetische
Kraftkomponente, sondern auch eine axial wirkende magnetische Kraftkomponente,
die zusätzlich zur Vorspannung des Axiallagers verwendet
wird.
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Zum
Antrieb von Festplattenlaufwerken mit einem Formfaktor von 2,5 Zoll
werden oftmals Spindelmotoren mit einem fluiddynamischen Axiallager und
einer Kombination aus magnetischer Vorspannung zwischen dem Stator
und dem Rotormagneten und dem Rotormagneten und dem ferromagnetischen
Ring verwendet. Dieser ferromagnetische Ring erfordert jedoch bei
der Montage einen zusätzlichen Montageschritt, wobei er
meist auf die Basisplatte geklebt wird. Diese Klebung kann sich
lockern und der Ring kann den Motor blockieren. Zudem verursacht
der Einbau eines ferromagnetischen Rings nicht unerhebliche zusätzliche
Kosten.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, einen Spindelmotor mit fluiddynamischem
Lagersystem insbesondere zum Antrieb von Festplattenlaufwerken anzugeben,
der für niedrigere Geschwindigkeiten und geringe Lasten
ausgelegt ist und kostengünstig hergestellt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Spindelmotor
gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung und weitere vorteilhafte Merkmale
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der
Spindelmotor umfasst ein feststehendes Motorbauteil und mindestens
ein drehbar gelagertes Motorbauteil, wobei die Drehlagerung mittels
eines fluiddynamischen Lagersystems um eine Rotationsachse erfolgt.
Das Lagersystem umfasst mindestens ein fluiddynamisches Radiallager
und ein fluiddynamisches Axiallager. Das drehbar gelagerte Motorbauteil
wird durch ein elektromagnetisches Antriebssystem angetrieben.
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Erfindungsgemäß sind
Mittel zur Erzeugung einer magnetischen Vorspannung für
das Axiallager vorhanden, die ausschließlich aus Bauteilen
des elektromagnetischen Antriebssystems bestehen.
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Insbesondere
für niedrige Drehzahlen, von beispielsweise weniger als
4200 U/min und geringen Lasten kann bei Verwendung von höchstens
zwei Speicherplatten die benötigte Axiallagerkraft verringert
werden, und damit auch die benötigte Kraft für die
magnetische Vorspannung. Erfindungsgemäß ist daher
kein ferromagnetischer Ring dem Rotormagneten axial gegenüberliegend
mehr notwendig. Diese Einsparung des ferromagnetischen Rings spart entsprechend
Kosten und Montageaufwand und erhöht die Zuverlässigkeit
des Motors, da ein Lösen des ferromagnetischen Ringes nicht
mehr vorkommen kann. Die benötigte axiale Vorspannung wird
erfindungsgemäß ausschließlich durch
Komponenten des elektromagnetischen Antriebssystems aufgebracht.
Das elektromagnetische Antriebssystem umfasst eine Statoranordnung
und einen Rotormagneten, wobei die magnetische Mitte des Rotormagneten einen
axialen Versatz zur magnetischen Mitte der Statoranordnung aufweist.
Durch diesen axialen Versatz wird eine axiale magnetische Kraftkomponente erzeugt,
die dem Axiallager entgegenwirkt und eine magnetische Vorspannung
des Axiallagers bildet.
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Das
feststehende Motorbauteil umfasst eine Basisplatte, eine in der
Basisplatte befestigte Lagerbuchse und die Statoranordnung des elektromagnetischen
Antriebssystems. Das drehbar gelagerte Motorbauteil umfasst eine
in der Lagerbohrung der Lagerbuchse aufgenommene Welle, ein mit
der Welle verbundenes Rotorbauteil und einen am Rotorbauteil befestigten
Rotormagneten. Gemäß eines anderen Ausführungsbeispiels
der Erfindung kann die Welle auch als feststehende Welle ausgebildet
sein, wobei die Lagerbuchse drehbar auf der Welle gelagert ist.
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Sowohl
die Radiallager als auch das Axiallager weisen Lagerflächen
auf, die durch einen mit einem Lagerfluid gefüllten Lagerspalt
voneinander getrennt sind.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind insbesondere
zwei in einem axialen Abstand voneinander angeordnete Radiallager
vorhanden, die durch einander zugeordnete Lagerflächen der
Lagerbuchse und der Welle gebildet und durch Lagerrillenstrukturen
gekennzeichnet sind. Das Axiallager ist vorzugsweise durch einander
zugeordnete Lagerflächen der Lagerbuchse und des Rotorbauteils beziehungsweise
eines ersten Lagerbauteils gebildet und durch entsprechende Lagerrillenstrukturen
gekennzeichnet.
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Vorzugsweise
ist in der Lagerbuchse ein mit Lagerfluid gefüllter Rezirkulationskanal
angeordnet, der voneinander entfernte Abschnitte des Lagerspaltes
miteinander verbindet. Insbesondere verbindet der Rezirkulationskanal
einen angrenzend an einen Stopperring angeordneten Bereich des Lagerspaltes mit
dem im Bereich des Axiallagers verlaufenden Lagerspalt.
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Eine Öffnung
des Rezirkulationskanals mündet in den Bereich des Axiallagers,
wobei in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung die Öffnung des
Rezirkulationskanals durch die Lagerrillenstrukturen des Axiallagers
nicht überdeckt wird. In einer bevorzugten Ausgestaltung
ist das Axiallager in seiner Fläche wesentlich kleiner
als die Stirnfläche der Lagerbuchse, wobei die Lagerrillenstrukturen
des Axiallagers ausschließlich radial innen liegend der Öffnung
des Rezirkulationskanals angeordnet sind. Radial außerhalb
des Axiallagers ist der Lagerspalt durch Dichtungsmittel, beispielsweise
eine Kapillardichtung, abgedichtet.
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An
einem innerhalb der Lagerbuchse angeordneten Ende der Welle ist
ein Stopperring als Sicherung gegen ein Herausfallen der Welle angeordnet.
Der Stopperring kann gemäß einer anderen Ausgestaltung
der Erfindung zusätzlich Dichtungsfunktionen erfüllen.
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Der
Spindelmotor ist vorzugsweise für Betriebsdrehzahlen von
weniger als 4200 U/min vorgesehen. Insbesondere ist er zum Antrieb
eines 2,5 Zoll Festplattenlaufwerkes vorgesehen. Das Festplattenlaufwerk
umfasst vorzugsweise höchstens zwei Speicherplatten und
eine Schreib- und Leseeinrichtung zum Schreiben und Lesen von Daten
auf und von der Speicherplatte. Die Speicherplatte wird von dem Spindelmotor
angetrieben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungsfiguren näher
erläutert. Dabei ergeben sich aus den Zeichnungen und deren
Beschreibung weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1:
zeigt einen Schnitt durch eine erste Ausgestaltung eines Spindelmotors
gemäß der Erfindung
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2:
zeigt eine Draufsicht auf die Stirnseite der Lagerbuchse und eine
Lagerfläche des fluiddynamischen Axiallagers
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3:
zeigt eine Draufsicht auf die Stirnseite der Lagerbuchse und eine
Lagerfläche des fluiddynamischen Axiallagers gemäß einer
zweiten Ausgestaltung der Erfindung.
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4:
zeigt einen Schnitt durch eine zweite Ausgestaltung eines Spindelmotors
gemäß der Erfindung
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Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen der Erfindung
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1 zeigt
einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Spindelmotor
mit einem fluiddynamischen Lagersystem. Das Lagersystem umfasst
eine feststehende Lagerbuchse 10, die eine zentrale Bohrung
aufweist. In die Bohrung der Lagerbuchse 10 ist eine Welle 12 eingesetzt,
deren Durchmesser geringfügig kleiner ist, als der Durchmesser
der Bohrung. Zwischen den Oberflächen der Lagerbuchse 10 und der
Welle 12 verbleibt ein Lagerspalt 16, der mit
einem Lagerfluid, beispielsweise Lageröl, gefüllt
ist. Es sind zwei fluiddynamische Radiallager 18, 22 ausgebildet,
mittels denen die Welle 12 um eine Rotationsachse 14 drehbar
in der Bohrung der Lagerbuchse 10 gelagert ist. Die Radiallager
sind durch Lagerrillenstrukturen 20, 24 gekennzeichnet,
die bei Drehung der Lagerbauteile eine Pumpwirkung auf das Lagerfluid
erzeugen und die Radiallager tragfähig machen. Die Radiallager 18, 22 sind
durch einen Separator 34 voneinander getrennt. Im Bereich
des Separators ist die Spaltbreite des Lagerspalts vergrößert.
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Ein
freies Ende der Welle ist mit einem Rotorbauteil 26 verbunden. 1 zeigt
ein Lagersystem im sogenannten Top-Thrust Design, d. h. es ist ein einziges
fluiddynamisches Axiallager 28 vorhanden, welches zwischen
der oberen Stirnseite der Lagerbuchse 10 und einer unteren
Fläche des Rotorbauteils 26 ausgebildet ist. Eine
der Lagerflächen des Axiallagers 28, vorzugsweise
die Oberfläche der Lagerbuchse 10, ist mit Lagerrillenstrukturen 30 (2) versehen,
die bei Rotation der Welle 12 eine Pumpwirkung auf das
zwischen dem Rotorbauteil 26 und Stirnseite der Lagerbuchse 10 befindliche
Lagerfluid ausüben, so dass das Axiallager 28 tragfähig
wird. Der Lagerspalt 16 erstreckt sich axial entlang der Welle 10 und
den Radiallagern 18, 22 und dann weiter radial
entlang der Stirnseite der Lagerbuchse 10 und des Axiallagers 28.
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Das
Lager ist am unteren Wellenende durch eine Abdeckplatte 42 verschlossen,
die in der Aussparung in der Lagerbuchse 10 dem unteren
Ende der Welle gegenüber liegend angeordnet ist. An der Unterseite
der Welle 12 ist ein einteilig mit der Welle oder ein separat
ausgebildeter Stopperring 38 angeordnet, der einen vergrößerten
Außendurchmesser im Vergleich zum Durchmesser der Welle
aufweist. Der Stopperring 38 verhindert ein Herausfallen
der Welle 12 aus der Lagerbuchse 10. Zwischen
einem Spalt 36 am äußeren Rand des Axiallagers 28 und dem
Spaltbereich angrenzend an den Außendurchmesser des Stopperrings 38 ist
ein Rezirkulationskanal 32 vorgesehen. Der Rezirkulationskanal 32 verbindet
voneinander entfernte Bereiche des Lagerspalts 16 miteinander.
Der Rezirkulationskanal 32 verläuft von einem
an den Stopperring 38 angrenzenden Bereich des Lagerspalts 16 bis
zu einem im Bereich des Axiallagers 28 liegenden Abschnitt
des Lagerspalts. Durch die Lagerrillenstrukturen der Axial- und
Radiallager wird eine überwiegend in Richtung des Stopperrings 38 gerichtete
Pumpwirkung auf das Lagerfluid ausgeübt. Das Lagerfluid
zirkuliert im Lagerspalt 16 ausgehend vom Axiallager 28 über
die Radiallager 18 und 22 nach unten und gelangt
von dort über den Rezirkulationskanal 32 wieder
an die Außenseite des Axiallagers 28, wo es durch
die radial nach innen gerichtete Pumpwirkung des Axiallagers 28 wieder
in Richtung der Radiallager 18, 22 gepumpt wird.
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Am
Außendurchmesser des Axiallagers 28 geht der Lagerspalt 16 in
einen Dichtungsspalt über, der sich nun über den
Außenumfang der Lagerbuchse 10 fort setzt und
sich konisch nach außen in Form einer konischen Kapillardichtung 40 erweitert.
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Die
Lagerbuchse 10 ist in einer Basisplatte 46 gehalten,
welche auch eine ringförmige Statoranordnung 48 trägt.
Die Statoranordnung 48 ist umgeben von einem Rotormagneten 50,
welcher am Rotorbauteil 26 befestigt ist. Der Rotormagnet 50 ist
um einen Betrag d axial versetzt zur Statoranordnung 48 am
Rotorbauteil 26 befestigt. Dadurch ist die magnetische
Mitte des Rotormagneten 50 etwas oberhalb der Mitte des
Statorkerns angeordnet, wodurch sich eine nach unten zur Basisplatte 46 hin
gerichtete magnetische Kraft FM ergibt,
welche der durch das Axiallager 28 erzeugten Kraft entgegenwirkt.
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Neben
der magnetischen Kraft FM wirkt die Gewichtskraft
FL auf den Rotor. Abhängig von
der Lage des Spindelmotors im Raum ändert diese entsprechend
ihre Richtung. Eine durch das hydrodynamische Axiallager wird eine
hydraulische Kraft FH erzeugt, die bei Umdrehung
des Rotors entgegengesetzt zur Richtung der magnetischen Kraft FM auf den Rotor wirkt und somit für
ein Schweben des Rotors um einige Mikrometer oberhalb der Lagerbuchse sorgt.
Dabei muss die hydraulische Kraft FH stets
größer sein als die Summe der Kräfte
FM und FL, so dass gilt:
FH ≥ FM +
FL. Bei im Vergleich zum Stand der Technik
verringerten Drehzahlen des Motors nimmt die hydraulische Kraft
FH betragsmäßig entsprechend
ab. Daher kann die entgegengesetzt wirkende Kraft FM ebenfalls
entsprechend betragsmäßig kleiner ausgebildet
sein.
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2 zeigt
eine Draufsicht auf die Stirnseite der Lagerbuchse 10,
die eine Lagerfläche des Axiallagers 28 ausbildet.
Das Axiallager 28 ist durch spiralrillenförmige
Lagerstrukturen 30 gekennzeichnet, die sich ausgehend von
der Lagerbohrung der Lagerbuchse radial nach außen erstrecken.
Da bei Spindelmotoren mit höchstens zwei Speicherplatten
die axialen Lasten vergleichsweise gering sind, somit die Gewichtskraft
FL geringer ist und die benötigte
hydraulische Axialkraft FH nicht so groß ist,
kann die Fläche des Axiallagers 28 im Vergleich
zur gesamten Stirnfläche der Lagerbuchse 10 relativ
klein gehalten werden. Außerhalb der Lagerrillenstrukturen 30 des Axiallagers 28 weist
die Lagerbuchse 10 eine Stufe auf und geht über
in eine Fläche 36a, die zusammen mit dem gegenüber
liegenden Rotorbauteil 26 einen Spalt 36 mit vergrößerter
Spaltbreite bildet. Dieser Spalt 36 geht über
in den Dichtungsspalt 40 (1). Bei
einem Spindelmotor zum Antrieb von 2,5 Zoll Festplattenlaufwerken
beträgt der Durchmesser der Lagerbohrung bzw. der Durchmesser
der Welle etwa 2,5 Millimeter. Der Außen-Durchmesser der
auf der Lagerbuchse bzw. dem Rotorbauteil 26 angeordneten
Lagerfläche des Axiallagers 28 beträgt
weniger als 4,9 Millimeter. Der Gesamtdurchmesser der Lagerbuchse
beträgt dagegen etwa 6,43 Millimeter.
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Der
Rezirkulationskanal 32 mündet vorzugsweise radial
außerhalb des Axiallagers 28 in den Bereich der
Fläche 36a, also in den Spalt 36.
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3 zeigt
eine Draufsicht auf die Lagerbuchse 10 gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung. Hierbei erstrecken sich die
Lagerrillenstrukturen 28 des Axiallagers 30 ausgehend
von der Lagerbohrung bis an den äußeren Rand der
Lagerbuchse. Der Rezirkulationskanal mündet innerhalb der
Lagerrillenstrukturen 28 des Axiallagers 30.
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Die 4 zeigt
eine zweite Ausgestaltung eines Spindelmotors mit feststehender
Welle gemäß der Erfindung. Der Spindelmotor umfasst
eine Basisplatte 146, die eine im Wesentlichen zentrale
zylindrische Öffnung aufweist, in welcher ein erstes Lagerbauteil 113 aufgenommen
ist. Das erste Lagerbauteil 113 ist etwa topfförmig
ausgebildet und umfasst eine zentrale Öffnung, in welcher
eine Welle 112 befestigt ist. An dem freien Ende der feststehenden
Welle 112 ist ein zweites Lagerbauteil 138 angeordnet,
das vorzugsweise ringförmig und einteilig mit der Welle 112 ausgebildet
ist und unter anderem als Stopperring dient. Die genannten Bauteile 146, 112, 113 und 138 bilden
die feststehende Komponente des Spindelmotors. Das Lager umfasst
eine Lagerbuchse 110, die in einem durch die Welle 112 und
die beiden Lagerbauteile 113, 138 gebildeten Zwischenraum
relativ zu diesen Bauteilen drehbar angeordnet ist. Das obere Lagerbauteil 138 ist
in einer ringförmigen Aussparung der Lagerbuchse 110 angeordnet.
Aneinander angrenzende Flächen der Welle 112,
der Lagerbuchse 110 und der Lagerbauteile 113, 138 sind
durch einen beidseitig offenen Lagerspalt 116 voneinander getrennt,
der mit einem Lagerfluid, beispielsweise einem Lageröl,
gefüllt ist. Das elektromagnetische Antriebssystem des
Spindelmotors wird in bekannter Weise gebildet durch eine an der
Basisplatte 146 angeordnete Statoranordnung 148 und
einem die Statoranordnung in einem Abstand umgebenden, ringförmigen
Rotormagneten 150, der an einer inneren Umfangsfläche
eines Rotorbauteils 126 angeordnet ist. Das Rotorbauteil 126 ist
an der Lagerbuchse 110 befestigt. Prinzipiell ist es auch
möglich, das Rotorbauteil 126 und die Lagerbuchse 110 einteilig
auszubilden.
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Die
Lagerbuchse 110 hat eine zylindrische Bohrung an deren
Innenumfang zwei zylindrische Radial-Lagerflächen ausbildet
sind, welche durch eine dazwischen umlaufende Separator-Nut 134 getrennt
sind. Diese Lagerflächen umschließen die stehende
Welle 112 in einem Abstand von wenigen Mikrometern unter
Bildung eines axial verlaufenden Abschnitts des Lagerspalts 116 und
sind mit geeigneten Lagerrillenstrukturen 120, 124 versehen,
so dass sie mit den jeweils gegenüberliegenden Lagerflächen der
Welle 112 zwei fluiddynamische Radiallager 118 und 122 ausbilden.
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An
das untere Radiallager 122 schließt sich ein radial
verlaufender Abschnitt des Lagerspalts 116 an, der durch
radial verlaufende Lagerflächen der Lagerbuchse 110 und
entsprechend gegenüber liegende Lagerflächen des
ersten Lagerbauteiles 113 gebildet wird. Diese Lagerflächen
bilden ein fluiddynamisches Axiallager 128 in Form eines
zur Rotationsachse 114 senkrechten Kreisringes (vgl. 2 und 3).
Das fluiddynamische Axiallager 128 ist in bekannter Weise
durch beispielsweise spiralförmige Lagerrillenstrukturen 130 gekennzeichnet,
die entweder auf der Stirnseite der Lagerbuchse 110, dem
ersten Lagerbauteil 113 oder beiden Teilen angebracht werden
können.
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Der
Rotormagnet 150 ist um einen Betrag d axial versetzt zur
Statoranordnung 148 am Rotorbauteil 126 befestigt.
Dadurch ist die magnetische Mitte des Rotormagneten 150 etwas
oberhalb der Mitte des Statorkerns angeordnet, wodurch sich eine
nach unten zur Basisplatte 146 hin gerichtete magnetische Kraft
FM ergibt, welche in der dargestellten Lage
im Raum zusammen mit der Gewichtskraft FL des
Rotors der durch das Axiallager 128 erzeugten hydraulischen
Kraft FH entgegenwirkt.
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An
den radialen Abschnitt des Lagerspalts 116 im Bereich des
Axiallagers 128 schließt sich eine anteilig mit
Lagerfluid gefüllte Kapillardichtung 140 an, die
durch einander gegenüberliegende Flächen der Lagerbuchse 110 und
des ersten Lagerbauteils 113 gebildet wird und das Ende
des Fluidlagersystems an dieser Seite abdichtet. Neben der Funktion als
kapillare Dichtung dient der Dichtungsspalt 140 als Fluidreservoir
und stellt die für die Lebensdauer des Lagersystems benötigte
Fluidmenge bereit.
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An
der anderen Seite des Fluidlagersystems ist die Lagerbuchse 110 im
Anschluss an das obere Radiallager 118 so gestaltet, dass
es eine radiale verlaufende Fläche ausbildet, die mit einer
entsprechend gegenüberliegenden Fläche des zweiten
Lagerbauteils 138 einen radialen Spalt bildet. An den radialen
Spalt schließt sich ein axial verlaufender Dichtungsspalt 141 an,
der das Fluidlagersystem an diesem Ende abschließt. Der
Dichtungsspalt 141 umfasst vorzugsweise eine Pumpdichtung
und weitet sich am äußeren Ende mit vorzugsweise
konischem Querschnitt auf. Der Dichtungsspalt 141 wird
durch einander gegenüberliegende Oberflächen der
Lagerbuchse 110 und des Lagerbauteils 138 begrenzt
und kann von einer ringförmigen Abdeckung 142 abgedeckt
sein. Die Abdeckung 142 ist an einer Stufe der Lagerbuchse 110 befestigt.
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Um
eine kontinuierliche Durchspülung des Lagersystems mit
Lagerfluid sicherzustellen, ist in bekannter Weise ein Rezirkulationskanal 132 vorgesehen.
Der Rezirkulationskanal 132 ist erfindungsgemäß als
axial oder leicht schräg verlaufender Kanal in der Lagerbuchse 110 ausgebildet,
der vorzugsweise in einem spitzen Winkel in Bezug auf die Rotationsachse 114 des
Lagers angeordnet ist. Der Rezirkulationskanal 132 verbindet
die beiden radialen Abschnitte des Lagerspalts 116 zwischen
den Lagerbereichen und den Dichtungsbereichen direkt miteinander
und endet vorzugsweise im radial äußeren Abschnitt
des Axiallagers, in welchem der axiale Spalt 136 größer
ist als der Teil des Radiallagerspaltes, der näher zur
Welle benachbart angeordnet ist. Aufgrund der gerichteten Pumpwirkung
der Lagerrillenstrukturen des Axiallagers 128 und der Radiallager 118, 122
ergibt
sich im Lagerspalt 116 vorzugsweise eine Strömung
des Lagerfluids in Richtung des oberen Dichtungsspalts 141.
Außerdem wird das Lagerfluid im Rezirkulationskanal 132 aufgrund
der Wirkung der Fliehkraft im schrägen Kanal nach unten
in Richtung des Axiallagers 128 gefördert, so
dass sich ein stabiler Fluidkreislauf einstellt.
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Bezugszeichenliste
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- 10,
110
- Lagerbuchse
- 12,
112
- Welle
- 113
- Lagerbauteil
- 14,
114
- Rotationsachse
- 16,
116
- Lagerspalt
- 18,
118
- Radiallager
- 20,
120
- Lagerrillenstrukturen
- 22,
122
- Radiallager
- 24,
124
- Lagerrillenstrukturen
- 26,
126
- Rotorbauteil
- 28,
128
- Axiallager
- 30,
130
- Lagerrillenstrukturen
- 32,
132
- Rezirkulationskanal
- 34,
134
- Separator
- 36,
136
- Spalt
- 36a
- Fläche
- 38,
138
- Stopperring,
Lagerbauteil
- 40,
140
- Kapillardichtung
- 141
- Dichtungsspalt
- 42,
142
- Abdeckplatte,
Abdeckung
- 44
- Speicherplatte
- 46,
146
- Basisplatte
- 48,
148
- Statoranordnung
- 50,
150
- Rotormagnet
- d
- axialer
Versatz
- FM
- magnetische
Kraft
- FL
- Gewichtskraft
- FH
- hydraulische
Kraft
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102007039231
A1 [0002]