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Die
Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur Bestimmung von
Körperwerten, bei denen durch Rasur entfernte Körperhaare,
insbesondere Barthaare, verwendet werden.
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Im
Stand der Technik ist ganz allgemein bekannt, dass Körperhaare
aufgrund ihrer Zusammensetzung Rückschlüsse auf
Körperwerte ziehen lassen. Zum Wachstum des menschlichen
Haares werden dem Blut Nährstoffe entnommen und in den Haarfollikeln
zum Haar zusammengesetzt. Zusammen mit den Nährstoffen
gelangen auch Mineralstoffe und Spurenelemente aus dem Blut in den
wachsenden Haarschaft. In den Haaren findet sogar eine Anreicherung
von einigen Spurenelementen statt, deren Konzentration dort bis
zum Zehnfachen höher ist als im Blut.
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Darüber
hinaus sind unterschiedliche Methoden zur Analyse von Spurenelementen
allgemein bekannt. So können Spurenelemente unter anderem spektralfotometrisch
analysiert werden. Eine der bekannten Methoden ist die Spektralanalyse
mittels eines Emissionsspektrometers, das mit einem induktiv gekoppelten
Plasma arbeitet. Das Plasma ist dabei meist ein chemisch inertes
Gas, wobei sich Argon aufgrund seiner gegenüber zu bestimmenden
Elementen großen Ionisierungsenergie, seines vergleichsweise
niedrigen Preises sowie der fehlenden Bandenspektren anbietet. Zu
analysierende Proben werden beispielsweise mittels eines Probenzerstäubers
in das Plasma eingesprüht und von dem Plasma angeregt.
Dabei emittieren die Proben charakteristische Spektrallinien, die
von einem Spektrometer gemessen werden können.
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Darüber
hinaus sind unterschiedliche Rasiersysteme ganz allgemein bekannt.
Neben Nassrasierern erfreuen sich Trocken- bzw. Elektrorasierer großer
Beliebtheit. Derartige Rasierer arbeiten meist mit einem Elektroantrieb
und mit einem Rasier- oder Schersystem, das von dem Elektroantrieb
angetrieben ist. Meistens wird dabei eine Kombination von Ober-
und Untermessern verwendet, wobei die Untermesser gegenüber
den Obermessern bewegt werden. Zu dieser Gattung zählen
auch Rasierer, die nass verwendet werden können, dennoch
aber in ihrer Funktionsweise der vorigen Beschreibung der Trocken-
bzw. Elektrorasierern zugeordnet werden können.
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Aus
der
DE 44 02 237 C1 ist
darüber hinaus eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung
des Scherkopfs eines Trockenrasierapparats bekannt, bei der ein
Scherkopf des Trockenrasierapparates in eine Reinigungsstation eingeführt
wird und mit Hilfe einer von einem Motor antreibbaren Fördereinrichtung
mittels einer Reinigungsflüssigkeit gespült wird. Dabei
wird sich im Scherkopf des Trockenrasierapparats sammelnde Haarsubstanz
aus dem Rasierer entfernt und in einer Filtervorrichtung der Reinigungsstation
aus der Reinigungsflüssigkeit herausgefiltert.
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Es
besteht der Wunsch, die Überwachung von Körperfunktionen
in den Alltag zu integrieren, um bei Abweichungen von Normwerten
eine schnelle Diagnosemöglichkeit bereitzuhalten, die Veränderungen
des Gesundheitszustandes eines Patienten zulassen.
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Aufgabe
ist es, Verfahren und Vorrichtungen der eingangs genannten Art anzugeben,
die sich problemlos in den Alltag integrieren lassen und die dem Benutzer
eine Überwachung von Körperwerten anbieten, ohne
dass der Benutzer hierfür einen zusätzlichen Aufwand
betreiben muss.
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Die
Erfindung wird gelöst durch ein Verfahren zur Bestimmung
von Körperwerten nach Anspruch 1, eine Vorrichtung zur
Bestimmung von Körperwerten nach dem nebengeordneten Anspruch
9 sowie einer Verwendung eines Rasiersystems gemäß dem
nebengeordneten Anspruch 16. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren zur Bestimmung von
Körperwerten basiert auf der Verwendung von durch eine
Rasur entfernten Körperhaaren. Zusammen mit den durch die
Rasur entfernten Körperhaaren werden weitere Körpersubstanzen
mit entfernt, so z. B. Hautpartikel, Fett und/oder Schweiß.
Diese Körpersubstanzen haften an den Haaren an oder werden
beim Rasieren von dem verwendeten Rasierer von der Haut mit aufgenommen.
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Körperwerte
im Sinne der Erfindung sind vor allem Vorhandensein und Konzentration
bestimmter Elemente bzw. Verbindungen sowie sonstiger chemischer
oder physikalischer Größen wie beispielsweise ein
pH-Wert oder dergleichen mehr.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass die Körperhaare, insbesondere Barthaare,
von den daran anhaftenden oder durch die Rasur mit entfernten Körpersubstanzen
getrennt werden, sodass Körperhaare einerseits und Körpersubstanzen
andererseits getrennt untersucht werden können.
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Die
getrennten bzw. separierten Körperhaare werden auf ihren
Mineralstoffgehalt hin, die getrennten entfernten Körpersubstanzen
auf ihren pH-Wert und/oder ihren Leitwert untersucht.
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Heutzutage
ist es z. B. möglich, zum Beispiel Calcium, Magnesium,
Kalium, Kupfer, Zink, Eisen, Chrom, Jod, Selen, Kobalt, Molybdän,
Vanadium, Blei, Quecksilber, Kadmium, Arsen, Nickel, Mangan, Silizium,
Barium, Phosphor, Zinn, Wismut, Strontium, Natrium, Bor, Lithium,
Silber und Thallium zu bestimmen.
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Abweichungen
von Konzentrationen dieser bzw. einiger dieser Elemente lassen Rückschlüsse auf
Abweichungen der Körperfunktionen schließen. So
weist zum Beispiel ein verringerter Calciumgehalt in den Haaren
unter Umständen auf eine schwindende Knochendichte hin.
Ein zu geringer Eisengehalt kann ein Indikator für Blutarmut
sein. Erhöhte Konzentrationen von Quecksilber, Kadmium,
Arsen, Wismut, Strontium oder Thallium wiederum können Warnsignale
für Vergiftungen sein.
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Weiterhin
werden gemäß einer Alternative oder zusätzlich
die getrennten bzw. separierten bei der Rasur aufgenommenen Körpersubstanzen
auf ihren pH-Wert hin untersucht. Mit Hilfe des pH-Werts lassen
sich Aussagen über den Zustand der Haut und evtl. über
den Zustand des Säurehaushalts des Körpers ableiten.
Hiermit kann sowohl eine Gesundheitsüberwachung vorgenommen
werden, als auch zum Beispiel der Fitnesszustand des Benutzers gemessen
werden, da ein schlechter Fitnesszustand häufig mit einer Übersäuerung
des Körpers einhergeht.
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Darüber
hinaus oder alternativ werden der Leitwert sowie die Temperatur
der Lösung gemessen. Mit Hilfe einer Leitwertmessung können
weitere Körperwerte bestimmt werden, z. B. können
ein Acetat-Lactat-Verhältnis sowie eine Metallionenkonzentration
gemessen werden, aus denen sich als Körperwert ein Summenparameter
an Mineralstoffen ermitteln lässt. Auf diese Weise lassen
sich geringe Mineralstoffkonzentrationen feststellen, die beispielsweise
auf mineralstoffarme Ernährung zurückzuführen sind.
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Das
Ergebnis des Verfahrens kann dazu verwendet werden, dem Verwender
die Körperwerte mitzuteilen, sodass dieser bei Veränderungen
der Körperwerte frühzeitig einen Rückschluss über
den Zustand seines Körpers erhält. Bei Abweichungen
der Werte ist es möglich, frühzeitig einen Arzt
zu konsultieren, damit dieser eine Diagnose durchführt.
Weiterhin kann der Anwender beispielsweise seinen Fitnesszustand
und die Veränderung seines Fitnesszustandes im Laufe der
Zeit überwachen. Weiterhin können statistische
Auswertungen über Veränderungen der Körperwerte
durchgeführt werden. Zuletzt ist denkbar, dass bei Verschlechterung
einiger Werte Hinweise auf Möglichkeiten zur zukünftigen
Verbesserung der Werte gegeben werden.
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Nach
einer ersten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Körperhaare zusammen mit den mit entfernten Körpersubstanzen
mittels eines Rasierers, insbesondere eines Trocken- oder Elektrorasierers,
entfernt werden, wobei die Bestimmung der Körperwerte in
einer Reinigungsvorrichtung des Rasierers durchgeführt
wird. Eine Reinigungsvorrichtung, die als Reinigungsstation ausgebildet
sein kann, kann in vorteilhafter Weiterbildung mit den zur Bestimmung
der Körperwerte erforderlichen Vorrichtungen und Bauteile
ausgestattet werden. Darüber hinaus ist eine Reinigungsvorrichtung,
insbesondere eine Reinigungsstation, leichter mit der zur Analyse
notwendigen Energie zu versorgen.
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Ein
weiterer Vorteil der Verwendung einer Reinigungsvorrichtung oder
Reinigungsstation ist, dass derartige Reinigungsvorrichtungen gerade
den Zweck haben, den Rasierer von Körperhaaren und Körpersubstanzen
zu befreien. Diese werden somit ohnehin in die Reinigungsvorrichtung
eingebracht.
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Auf
diese Weise kann sichergestellt werden, dass beim nächsten
Durchführen des Verfahrens keine Haare und Körpersubstanzen
von der letzten Verwendung im Rasierer verbleiben, die das Ergebnis verfälschen
könnten.
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Alternativ
kann die Bestimmung der Körperwerte auch in dem Rasierer
selbst vorgenommen werden.
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Bevorzugt
werden Körperhaare und Körpersubstanzen in Flüssigkeit,
insbesondere Aceton, getrennt.
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Bevorzugt
wird auch eine Messung der Länge der entfernten Körperhaare
vorgenommen. Mit Hilfe der Messung der Länge der entfernten
Körperhaare lassen sich Rückschlüsse
auf den Zeitraum ziehen, auf den sich die Körperwerte beziehen,
da die Wachstumsrate von Haaren relativ konstant ist. Darüber
hinaus kann bevorzugt eine Kalibrierung des Systems über
eine Korrelation der gemessenen Haarlänge mit Zeitabständen
zwischen aufeinanderfolgenden Reinigungszyklen vorgenommen werden.
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Besonders
bevorzugt werden zur Trennung von Körperhaaren und Körpersubstanzen
voneinander die durch die Rasur entfernten Haare und Körpersubstanzen
in einer Lösung aufgeschlämmt und anschließend
filtriert. Mit Hilfe der Filtration lassen sich Haare besonders
gut von den übrigen, in der Regel meist wesentlich kleinteiligeren
Körpersubstanzen trennen.
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Alternativ
kann das unterschiedliche hydrodynamische Volumen von Haaren und
Körpersubstanzen verwendet werden, um diese zum Beispiel im
leichten Gegenstrom einer Aceton-Lösung von den Haaren
zu separieren.
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Eine
weitere Möglichkeit besteht darin, die aufgeschlämmten
Körperhaare und Körpersubstanzen ein- oder mehrmalig
Ultraschallwellen auszusetzen, wodurch sich Körpersubstanzen
im Überstand ansammeln. Die Haarpartikel hingegen sinken
zu Boden.
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Die
vorgenannten Verfahren zur Trennung lassen sich besonders leicht
in Vorrichtungen kleinen Maßstabes verwirklichen.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zur Analyse der Körperhaare besteht
in der Verwendung von spektroskopischen Untersuchungsmethoden. Besonders geeignet
hierfür hat sich das sogenannte ICP-OES-Verfahren (inductive
coupled plasma, optical emission spectroscopy) erwiesen. Dabei werden in
einer Lösung aufgelöste Körperhaare in
ein Plasma, insbesondere ein Argon-Plasma eingesprüht und
die durch das Plasma angeregten Spektrallinien der aufgelösten
Körperhaare in der Lösung gemessen, bevorzugt
hinsichtlich Vorkommen und Höhe. Auf diese Weise kann das
Vorhandensein sowie die Konzentration bestimmter Substanzen, beispielsweise
Mineralstoffe, nachgewiesen werden.
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Eine
weitere mögliche Ausgestaltung eines Spektrometers besteht
in der Verwendung eines UV-VIS-Spektrometers, mit Hilfe dessen eine
Schwächung einer Haarlösung bestimmt werden kann. Durch
die Schwächung lassen sich Rückschlüsse
auf den Mineralstoffgehalt der Lösung ziehen, wodurch ein
Summenparameter feststellbar ist.
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Zum
Auflösen der Körperhaare werden diese bevorzugt
salpetersauer aufgeschlossen und anschließend mikrowellenverascht.
Diese Methode gewährleistet einen vollständigen
Aufschluss der Körperhaare und eine Denaturierung sämtlicher
organischer Bestandteile.
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Mit
Hilfe der beschriebenen Aufschluss- und Veraschungsmethode kann
eine klare, farblose Lösung erhalten werden, in der die
Mineralstoffe als Nitrate vorliegen. Eine derartige Lösung
lässt sich besonders gut spektralfotometrisch analysieren.
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Weiterhin
kann mit Vorteil vorgesehen werden, dass von den Körpersubstanzen
Fette abgetrennt werden und Aminosäuren und/oder Cholesterine
in den Fetten gemessen werden. Damit lassen sich weitere gesundheitsrelevante
Körperwerte erfassen, beispielsweise ein Cholesteringehalt.
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Mit
Hilfe einer vorteilhaften Analyse von Aminosäuren lässt
sich ein Verhältnis von Haarmenge zu Hautmenge feststellen.
Abweichungen in der Konzentration der Aminosäuren lässt
Rückschlüsse auf die Hautgesundheit ziehen. Beispielsweise
kann die Aminosäurenkonzentration bei trockener Haut oder auch
bei Sonnenbrand oder dergleichen ansteigen, da sich Hautschüppchen
dann leichter lösen und beim Rasieren vom Rasierer aufgenommen
werden.
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Mit
Hilfe der Messung von Aminosäuren lässt sich eine
Aussage über einen möglichen Aminosäuremangel
des Benutzers treffen, der durch angepasste Ernährung ausgeglichen
werden kann.
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Ein
erster unabhängiger Gegenstand der Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zur Bestimmung von Körperwerten mit einer Trennungsvorrichtung
zur Trennung von durch eine Rasur entfernten Körperhaaren,
insbesondere Barthaaren, von daran anhaftenden oder durch die Rasur
mit entfernten Körpersubstanzen, wie Hautpartikel, Fett
und/oder Schweiß sowie weiterhin einer Mineralstoff-Analysevorrichtung
zur Bestimmung des Mineralstoffgehalts der Körperhaare
und/oder einem pH-Wert-Sensor zur Bestimmung des pH-Wertes der mitentfernten
Körpersubstanzen und/oder einer Leitwertmessvorrichtung.
Bei der Rasur werden zwangsläufig sowohl Körperhaare
als auch daran anhaftende Körpersubstanzen oder bei der
Rasur mitentfernte Körpersubstanzen als Materialgemisch
erzeugt, wobei weitergehende Aussagen über Körperwerte
getroffen werden können, wenn Haarbestandteile und Körpersubstanzen
voneinander getrennt werden. Mit Hilfe der Körperhaare
lassen sich besonders Mineralstoffanalysen durchführen,
aber auch bestimmte Proteine feststellen. Die sonstigen Körpersubstanzen
ermöglichen andere Rückschlüsse, beispielsweise
Rückschlüsse auf den Säureschutzmantel
der Haut.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung führt die von
den Körpersubstanzen getrennten Haare bevorzugt der Mineralstoffanalysevorrichtung
zu, die hieraus Art und Konzentration von in dem Haar angesammelten
Mineralstoffen bestimmt. Die abgetrennten Körpersubstanzen
werden dem pH-Wert-Sensor zugeführt, der hieraus einen
pH-Wert bestimmt. Nach einer ersten vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung ist eine Haarlängen-Messvorrichtung vorgesehen,
mit deren Hilfe die Länge der abgeschnittenen Haare gemessen
werden kann. Aus der Länge der Haare kann unter Berücksichtigung
der Wachstumsrate der Haare der Zeitraum bestimmt werden, auf den
sich die Analyse bezieht. Bevorzugte Ausgestaltungen einer Haarmessvorrichtung
sind optische, gravimetrische oder siebende Haarlängen-Messvorrichtungen.
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Eine
Leitwertmesszelle arbeitet bevorzugt mit einer Wechselspannung,
wodurch Polarisationseffekte an den Elektroden der Leitwertmesszelle
verhindert werden können. Durch die Bestimmung einer Temperatur
der gemessenen Lösung lässt sich darüber
hinaus die Aussage über den Leitwert verbessern, da temperaturbedingte
Leitwertänderungen berücksichtigt werden können.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Trennungsvorrichtung sind eine Filtrationsvorrichtung
und/oder eine Gegenstrom-Trennungsvorrichtung und/oder eine Ultraschall-Trennungsvorrichtung.
Mit Hilfe derartiger Trennungsvorrichtungen lassen sich Körpersubstanzen
und Körperhaare in ausreichendem Maße voneinander
trennen.
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Weiterhin
ist der Mineralstoff-Analysevorrichtung bevorzugt eine Mikrowellen-Veraschungsvorrichtung
zugeordnet, mit Hilfe derer sich eine bessere Auflösung
und Verteilung der Körperhaare erreichen lässt,
wodurch sich die Auswertegenauigkeit erhöht.
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Weiterhin
kann die Mineralstoff-Analysevorrichtung ein Spektroskop aufweisen,
insbesondere ein Emissionsspektrometer mit einem induktiv gekoppelten
Plasma, insbesondere einem Argonplasma (ICP-OES). Eine derartige
spektroskopische Analyse ist besonders zuverlässig und
erlaubt die Analyse einer Vielzahl unterschiedlicher Mineralstoffe
gleichzeitig. Die Analyse ist daher sehr schnell. Ein ICP-OES ist
teuer, deswegen ist das ICP-OES gemäß dieser Weiterbildung
bevorzugt in einem Labor angeordnet, in welches die separierten
Körperhaare versandt werden.
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Eine
weitere mögliche Ausgestaltung eines Spektrometers besteht
in der Verwendung eines UV-VIS-Spektrometers, mit Hilfe dessen eine
Schwächung einer Haarlösung bestimmt werden kann. Durch
die Schwächung lassen sich Rückschlüsse
auf den Mineralstoffgehalt der Lösung ziehen, wodurch ein
Summenparameter feststellbar ist.
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In
besonders vorteilhafter Weise ist die Vorrichtung in einer Reinigungsvorrichtung
für Rasierer integriert. Dies erlaubt die Bestimmung der
Körperwerte durch Verwendung eines handelsüblichen
Rasierers, insbesondere Elektro- oder Trockenrasierers. Damit lässt
sich der zusätzliche Aufwand für den Benutzer
minimieren. Die Vorrichtung kann weiterhin Anzeigemittel umfassen,
mit Hilfe derer der Benutzer die ermittelten Körperwerte
angezeigt bekommen kann oder mit Hilfe derer zusätzliche
Informationen angezeigt werden können, insbesondere solche
zusätzlichen Informationen, die mit den Körperwerten
in Zusammenhang stehen.
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Bevorzugt
sind weiterhin Speichermittel vorgesehen, mit denen die ermittelten
Körperwerte abspeicherbar sind. Hieraus kann beispielsweise
eine Statistik abgeleitet werden oder ein Verlauf unterschiedlicher
Körperwerte über einen längeren Zeitraum
nachvollzogen werden.
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Ein
weiterer unabhängiger Gegenstand der Erfindung betrifft
die Verwendung eines Rasiersystems, aufweisend einen Trocken- oder
Elektrorasierer zur Bestimmung von Körperwerten. Mit Hilfe
eines Rasierers können die erforderlichen Körperhaare und
Körpersubstanzen besonders leicht gesammelt werden und
dann ausgewertet werden.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Verwendung sieht vor, dass eine Reinigungsstation
des Trocken- oder Elektrorasierers verwendet wird, um besagte Körperwerte
von mittels des Rasierers gesammelten Körperhaaren und
Körpersubstanzen vorzunehmen.
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Weitere
Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Dabei bilden
sämtliche beschriebenen und/oder bildlich dargestellten
Merkmale in ihrer sinnvollen Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, auch unabhängig von den Patentansprüchen
und deren Rückbezügen.
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Es
zeigen schematisch:
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1 ein
Ablaufschema des erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß einer ersten Ausführungsform;
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2 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsform;
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3 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß einer
zweiten Ausführungsform sowie
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4 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß einer
dritten Ausführungsform.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung das erfindungsgemäße
Verfahren zur Bestimmung von Körperwerten in einem Ablaufdiagramm.
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In
einem Rasiersystem 2 mit einem Rasierer 4 und
einer Reinigungsstation 6 ist eine in 1 nicht dargestellte
erfindungsgemäße Analysevorrichtung vorhanden.
Ein Scherkopf 8 des Rasierers 4 wird in der Reinigungsstation 6 gereinigt
und dabei abrasierte Körperhaare 10 in einer Reinigungslösung 12 verteilt.
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Mit
Hilfe einer Trennungsvorrichtung 14 werden die Körperhaare 10,
die mit weiteren Körpersubstanzen versetzt sind, die entweder
an den Körperhaaren 10 anhaften oder die durch
den Scherkopf 8 beim Überstreichen der Haut mit
aufgenommen werden, beispielsweise lose Hautschüppchen,
voneinander getrennt.
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Zur
Trennung können die Körperhaare 10 und
die daran anhaftenden bzw. mit entfernten Körpersubstanzen
aufgeschlämmt werden und anschließend filtriert
werden. Weiterhin ist es möglich, die unterschiedlichen
hydrodynamischen Volumina auszunutzen und die Barthaare beispielsweise
im leichten Aceton-Gegenstrom oder durch wiederholte Behandlung
der möglichst mit Aceton aufgeschlämmten Haar-
und Hautpartikel im Ultraschall vorzunehmen. Als Resultat erhält
man mehrere voneinander getrennte Komponenten, nämlich
Haarbestandteile 16, Hautbestandteile 18, Körperfette 20 sowie
Schweiß 22.
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Die
Haare können einer Haarlängen-Messvorrichtung 24 zugeführt
werden, mit Hilfe derer eine Bestimmung des Analysezeitraums vorgenommen werden
kann, da das Haarlängenwachstum persönlich individuell
konstant ist. Zur Haarlängenmessung können optische,
gravimetrische oder Siebverfahren verwendet werden. Des Weiteren
können die Haare auf Spurenelemente in einer Spurenelement-Analysevorrichtung 26 untersucht
werden. Zur Spurenelement-Analyse können unterschiedliche
Messverfahren zur Anwendung kommen, beispielsweise in die Reinigungsstation 6 oder
den Rasierer 4 integrierte UV-VIS-Messzellen oder genauere
und detailliertere Messmethoden in Laboren, die beispielsweise auf spektroskopischen
Untersuchungen, beispielsweise ICP-OES-Methoden beruhen. Mit Hilfe
derartiger Spurenelement-Analysen lassen sich Aussagen über Mangelerscheinungen
des Körpers treffen.
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Mit
Hilfe der Hautbestandteile 18 kann zunächst einmal
deren Mengenverhältnis zu den entfernten Körperhaaren 10 bestimmt
werden. Über das Verhältnis von Körperhaaren
zu Hautpartikeln lässt sich eine Aussage über
die Hauttrockenheit treffen, da mit zunehmender Hauttrockenheit
beim Rasieren die trockenheitsbedingt loseren Hautpartikel leichter mit
aufgenommen werden.
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Durch
Analyse der mit an den Haaren 16 sowie der Haut 18 anhaftenden
und durch die Trennung separierten Fette 20 lässt
sich zunächst eine Cholesterinwertbestimmung vornehmen
und eine Rückmeldung über den Cholesterinwert
möglich.
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Des
Weiteren lassen sich mit Hilfe der Körperfette 20 Aminosäuren
analysieren, die Mangelerscheinungen des Körpers aufzeigen.
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Der
aufgetrennte Schweiß 22 hat Einfluss auf den pH-Wert
der Reinigungslösung, der durch den Schweiß verändert
wird. Mit Hilfe des pH-Werts lassen sich Aussagen über
die Schweißmenge treffen und damit über einen
sich verändernden Fitnesszustand. Der Schweiß 22 enthält
darüber hinaus diverse weitere Säuren, wie zum
Beispiel Milchsäure, Essigsäure und Buttersäure.
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2 zeigt
das erfindungsgemäße Rasiersystem 2 aus 1 in
vergrößerter und ergänzter Darstellung.
In der Reinigungsstation 6 ist ein Analysesystem 32 integriert,
das die Trennungsvorrichtung 14 sowie die weiteren Analysevorrichtungen 24 und 26 enthalten.
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In
dem Analysesystem 32 ist des Weiteren ein pH-Sensor 34 vorgesehen,
mit Hilfe dessen der pH-Wert der Lösung festgestellt werden
kann, der maßgeblich von Schweißmenge und – Zusammensetzung
bestimmt wird.
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3 zeigt
ein alternatives Rasiersystem 2' mit einem Rasierer 4 mit
Scherkopf 8, der in einer Reinigungsstation 6' gereinigt
wird. In die Reinigungsstation 6' ist eine Leitwert-Messzelle 36 integriert,
die mittels zweier Elektroden 38, die in einem vorgegebenen
Abstand d angeordnet sind, ein Leitwert der Lösung gemessen
wird, in dem an die Elektroden eine Wechselspannung angelegt wird
und Strom und Spannung in der mit Haaren 10 versetzten Lösung 12 gemessen
wird. Auf diese Weise lässt sich die Schweißabsonderung
des Rasiernutzers feststellen, ebenso wie der Zustand der Reinigungsflüssigkeit.
Bei Leitwertmessungen ist es zudem erforderlich, die Temperatur
der Lösung zu messen, weswegen ein in 3 nicht
gezeigter Temperatursensor vorhanden ist.
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4 zeigt
eine dritte Ausführungsform eines erfinderungsgemäßen
Rasiersystems 2''. In einer Reinigungsstation 6'' ist
eine Trennungsvorrichtung 14'' vorgesehen, mit Hilfe derer
Körperhaare 10 aus der Reinigungslösung 12 herausgetrennt
werden können. Die herausgetrennten Körperhaare 10 können
dann in einer Kartusche 40 mit mehreren Fächern 42 aufgefangen
werden, von denen nur drei der zehn dargestellten Fächer
mit Bezugszeichen versehen sind.
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Jedes
der Fächer 42 ist für einen eigenen Rasiervorgang
vorgesehen, sodass sich auf diese Weise beispielsweise zehn Rasuren
untersuchen lassen. Die Kartusche 40 kann aus der Reinigungsstation 6'' herausgenommen
werden und durch eine frische Kartusche ersetzt werden. Die gefüllte
Kartusche 40 kann dann zum Beispiel in einer Apotheke oder
dergleichen abgegeben werden, um sie in ein Labor zu verschicken,
in welchem eine entsprechende Analyse vorgenommen wird.
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Weitere
Ausführungsbeispiele ergeben sich durch Kombinationen der
gezeigten Ausführungsbeispiele, indem mehrere der dargestellten
Messprinzipien miteinander kombiniert werden, beispielsweise eine
pH-Wert-Messung mit einer Leitwertmessung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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