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Die Erfindung betrifft ein Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
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Ein derartiges Verdeck ist aus der
DE 10 2008 024 723 A1 bekannt und umfasst ein Verdeckgestänge, an dem ein flächiges, beispielsweise als Verdeckbezug ausgebildetes Verdeckelement befestigt ist und das zwischen einer Schließstellung und einer Ablagestellung verstellbar ist. In der Schließstellung überdeckt das Verdeck einen Innenraum des betreffenden Kraftfahrzeuges. In der Freigabestellung des Verdecks ist dieser Innenraum nach oben hin freigegeben. Das Verdeckgestänge umfasst bezogen auf eine Fahrzeuglängsmittelebene beidseits jeweils zwei an einem Hauptlager schwenkbar gelagerte Hauptlenker, die mit einem Zwischenlenker ein Viergelenk bilden, der gelenkig mit einem vorderen Dachrahmenelement verbunden ist, das mit einem Koppellenker wirkverbunden ist, der an einem der Hauptlenker angelenkt ist. Zwischen den beiden seitlichen vorderen Dachrahmenelementen ist eine Dachspitze angeordnet, die ein flächiges, sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckendes Verdeckelement darstellt und in Schließstellung des Verdecks bzw. des Verdeckgestänges mittels mindestens eines Verschlusshakens an einem vorderen Windlauf des Kraftfahrzeuges sicherbar ist. Zur Betätigung des Verschlusshakens ist im Bereich der Dachspitze an der Verdeckinnenseite ein manuell betätigbarer Bedienhebel angeordnet, der korrespondierend mit dem Verschlusshaken zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung verschwenkbar ist. Bei dem vorstehend genannten manuell betätigbaren Verdeck besteht das Problem, dass beim Verschwenken von der Ablagestellung in die den Fahrzeuginnenraum überdeckende Schließstellung die Verschlusshaken zunächst mittels des Bedienhebels in Freigabestellung verschwenkt werden müssen, da ansonsten die Verschlusshaken auf an dem vorderen Windlauf ausgebildete Verschlussbeschläge aufschlagen, was nicht erwünscht ist. Durch das Aufschlagen der Verschlusshaken kann es insbesondere zu Beschädigungen bzw. Stoßstellen im Bereich der Verschlussbeschläge kommen.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2007 027 259 A1 ist ein Verdeck eines Cabriolet-Fahrzeuges bekannt, bei dem zwei Verschlusshaken mittels eines Bedienhebels in Eingriff mit Verschlussgegenelementen an einem Windschutzscheibenrahmen gebracht werden können. Des Weiteren weist das Verdeck eine Rasteinrichtung auf, die einen Rasthaken umfasst, der beim Schließen des Verdecks am Windschutzscheibenrahmen verrastet und eine Vorrastposition des Verdecks gegenüber dem Windschutzscheibenrahmen definiert. Die Verschlusshaken und der Rasthaken können jeweils mittels eines Bedienhebels in Freigabestellung gebracht werden.
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Aus der Druckschrift
EP 0 611 673 A1 ist eine Verschlussvorrichtung für Cabriolet-Verdecke bekannt, die einen Bedienhebel zur Betätigung eines Verschlusshakens umfasst.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verdeck der einleitend genannten Gattung zu schaffen, das gegenüber dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik eine vereinfachte Bedienung ermöglicht.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das Verdeck mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Der Kern der Erfindung besteht mithin darin, dass das Verdeckgestänge durch seinen kinematischen Ablauf beim Verschwenken des Verdecks aus der Ablagestellung in die Schließstellung mittels der Verschlussfreigabeeinrichtung derart auf den mindestens einen Verschlusshaken einwirkt, dass dieser in seine Freigabestellung verschwenkt wird. Ein Benutzer muss dann zum Sichern des Verdecks an dem vorderen Windlauf den bereits zwangsgesteuert ebenfalls in Freigabestellung verschwenkten Bedienhebel nur noch in seine Sperrstellung verschwenken, wodurch der Verschlusshaken mit seiner korrespondierenden Verschlusseinrichtung an dem vorderen Windlauf des betreffenden Kraftfahrzeugs in Eingriff gebracht wird. Ein Aufschlagen der Verschlusshaken auf die die korrespondierenden Verschlussmittel umfassenden Verschlussbeschläge ist damit bei Schließen des Verdecks ausgeschlossen. Auch zeichnet sich das Verdeck nach der Erfindung zeichnet sich durch eine hohe Bediensicherheit aus.
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Das Verdeck nach der Erfindung kann als Faltverdeck ausgebildet sein, bei dem das mindestens eine flächige Verdeckelement von einem faltbaren Verdeckbezug gebildet ist. Alternativ kann das Verdeck nach der Erfindung aber auch als so genanntes RHT (retractable hard top) ausgebildet sein und als flächige Verdeckelemente Festelemente aufweisen, die in Ablagestellung übereinander angeordnet in einem heckseitigen Verdeckablagekasten angeordnet sind und in Schließstellung des Verdecks aneinander grenzend den Fahrzeuginnenraum überdecken.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verdecks nach der Erfindung umfasst die Verschlussfreigabeeinrichtung einen Verschlusslenker, der sich entlang dem vorderen Dachrahmenelement erstreckt und beim Betätigen des Verdecks einen Versatz gegenüber diesem erfährt und mechanisch mit dem Verschlusshaken zusammenwirkt. Das Verdeckgestänge umfasst bei dieser Ausführungsform mithin in Form des Verschlusslenkers einen zusätzlichen Lenker, der durch Anbindung an einen der ohnehin vorhandenen Verdeckgestängelenker eine Zwangssteuerung des Verschlusshakens steuern bzw. auslösen kann.
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Zweckmäßigerweise wirkt der Verschlusslenker mit einem Betätigungselement zusammen, das auf einer Betätigungswelle des Verschlusshakens angeordnet ist. Je nach Schwenkstellung des Verdecks steht das auf der Betätigungswelle angeordnete Betätigungselement in Kontakt mit einem von dem Verschlusslenker betätigten oder auch von diesem selbst gebildeten Antriebsmittel.
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Beispielsweise ist das Betätigungselement von einem nockenartigen Steuerarm gebildet. Das mit dem Steuerarm zusammenwirkende und von den Verschlusslenker betätigte Antriebsmittel kann beispielsweise einen Abstützlenker umfassen, der schwenkbar an dem vorderen Dachrahmenelement gelagert ist und an dem ein Mitnehmernocken schwenkbar gelagert ist, der mittels einer Feder in Richtung eines an dem Abstützlenker ausgebildeten Anschlags vorgespannt ist und der beim Verschwenken des Verdeckgestänges aus der Schließstellung in die Ablagestellung über den Steuerarm der Betätigungswelle fährt und beim Verschwenken des Verdeckgestänges in Schließstellung den Steuerarm zum Verschwenken des Verschlusshakens in dessen Freigabestellung verschwenkt. Der Abstützlenker und der Mitnehmernocken bilden mithin ein Mitnahmeelement für den Steuerarm, das nur in einer Drehrichtung wirkt. In der anderen Drehrichtung gibt der Mitnehmernocken gegen die Kraft der Feder nach, so dass der Mitnehmernocken verschwenkt und über den Steuerarm fahren bzw. schnappen kann. In die Betätigungswelle des Verschlusshakens wird dann kein Drehmoment eingeleitet.
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Um die Reibungskräfte zwischen dem Steuerarm und dem Mitnehmernocken zu minimieren, sind an dem Steuerarm vorzugsweise Gleitmittel angeordnet, die beispielsweise als Rolle ausgebildet sind, die an dem Mitnehmernocken abrollt. Denkbar ist es aber auch, entsprechende Gleitmittel an dem Mitnehmernocken auszubilden.
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Bei einer alternativen Ausführungsform des Verdecks nach der Erfindung ist das Betätigungselement ein in Umfangsrichtung abschnittsweise verzahntes Antriebsrad. Dieses wirkt vorzugsweise mit einem Verzahnungsabschnitt zusammen, der an dem Verschlusslenker ausgebildet ist und der zum Betätigen des Verschlusshakens mit dem in Umfangsrichtung abschnittsweise verzahnten Antriebsrad zusammenwirkt. Durch die abschnittsweise Verzahnung des Antriebsrades und den vorzugsweise auch nur bereichsweise an dem Verschlusslenker ausgebildeten Verzahnungsabschnitt erfolgt also nur ein Eingriff der beiden Verzahnungselemente in einer bestimmten Phase beim Betätigen des Verdecks. In dieser Phase erfolgt eine Zwangssteuerung des Verschlusshakens in dessen Freigabestellung. Sobald die beiden Verzahlungselemente wieder außer Eingriff gebracht sind, kann der Verschlusshaken mittels des Bedienhebels frei verschwenkt werden.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
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Zwei Ausführungsbeispiele eines Verdecks nach der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine Seitenansicht eines Verdecks in Schließstellung;
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2 eine perspektivische Teilansicht eines Verdeckgestänges des Faltverdecks nach 1 in Schließstellung;
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3 eine 2 entsprechende Ansicht, jedoch im entsicherten Zustand des Faltverdecks;
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4 das Verdeckgestänge in einer ersten Öffnungsphase;
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5 das Verdeckgestänge in einer zweiten Öffnungsphase;
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6 das Verdeckgestänge in einer dritten Öffnungsphase;
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7 das Verdeckgestänge in einer vierten Öffnungsphase;
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8 das Verdeckgestänge kurz vor Erreichen einer Ablagestellung;
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9 das Verdeckgestänge in Ablagestellung;
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10 das Verdeckgestänge in einer ersten Schließphase;
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11 das Verdeckgestänge in einer zweiten Schließphase;
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12 das Verdeckgestänge in einer dritten Schließphase;
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13 das Verdeckgestänge in einer vierten Schließphase;
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14 das Verdeckgestänge nach Erreichen der Schließstellung, jedoch im ungesicherten Zustand; und
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15 bzw. 16a bis i eine alternative Ausführungsform einer Verschlusshakensteuerung.
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In den 1 bis 14 ist ein Faltverdeck 10 eines ansonsten nicht näher dargestellten, als Cabriolet ausgebildeten Kraftfahrzeugs dargestellt. Das Faltverdeck 10 ist wahlweise zwischen einer in 1 dargestellten Schließstellung und einer für ein Verdeckgestänge 12 des Faltverdecks 10 in 9 dargestellten Öffnung- bzw. Ablagestellung manuell verstellbar. Das Verstellen des Faltverdecks 10 erfolgt mittels des Verdeckgestänges 12, das in üblicher Weise bezogen auf eine Fahrzeuglängsmittelebene beidseits jeweils an einem Hauptlager 14 schwenkbar gelagerte Lenker in Gestalt eines nicht näher dargestellten Hauptlenkers und einer Hauptsäule 16 aufweist und an dem ein faltbarer Verdeckbezug 18 aufgespannt ist. Das Faltverdeck 10 ist in seiner Ablagestellung zusammengefaltet in einem heckseitigen Verdeckablagekasten abgelegt.
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Das Verdeckgestänge 12, das bezogen auf eine vertikale Fahrzeugslängsmittelebene spiegelsymmetrisch ausgebildet ist und daher nachfolgend nur anhand des in Fahrtrichtung linken Gestängebereichs erläutert wird, umfasst beidseits neben dem Hauptlenker und der Hauptsäule 16 jeweils einen Zwischenlenker 20, der an einem Ende gelenkig mit dem Hauptlenker verbunden ist und über einen zwischen den beiden Endbereichen angeordneten Gelenkpunkt 22 zur Ausbildung eines Viergelenks mit der Hauptsäule 16 verbunden ist. Der Zwischenlenker 20 bildet ein mittleres Dachrahmenelement zur seitlichen Anbindung des Verdeckbezugs 18. An seinem in Fahrzeuglängsrichtung bugseitigen Ende ist der Zwischenlenker 20 über einen weiteren Gelenkpunkt 24 mit einem vorderen Dachrahmenelement 26 gelenkig verbunden.
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Zum Verschwenken des vorderen Dachrahmenelements 26 gegenüber dem Zwischenlenker 20 ist an dem in Schließstellung des Faltverdecks 10 oberen Ende der Hauptsäule 16 über einen Gelenkpunkt 28 ein Koppellenker 30 angebunden, der mit seinem dem Gelenkpunkt 28 abgewandten Ende über einen Gelenkpunkt 32 zum einen mit einem Steuerlenker 34 und zum anderen mit einem Antriebslenker 36 verbunden ist. Der Antriebslenker 36 ist mit seinem dem Gelenkpunkt 32 abgewandten Ende über einen Gelenkpunkt 38 im vorderen Endbereich des Zwischenlenkers 20 angebunden. Der Steuerlenker 34 ist mit seinem dem Gelenkpunkt 32 abgewandten Ende über einen Gelenkpunkt 40 an das vordere Dachrahmenelement 26 angebunden, so dass bei Ausüben einer in Heckrichtung des betreffenden Kraftfahrzeuges gerichteten Zugkraft auf den Koppellenker 30 eine Verstellkraft in das vordere Dachrahmenelement 26 eingeleitet werden kann.
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Des Weiteren umfasst das Verdeckgestänge 12 eine so genannte Dachspitze 40, die sich als fester Dachabschnitt in Fahrzeugquerrichtung erstreckt und die die beidseits der Fahrzeuglängsmittelebene angeordneten vorderen Dachrahmenelemente 26 miteinander verbindet. In Schließstellung des Faltverdecks 10 ist die einen Frontspriegel darstellende Dachspitze 40 an einem hier nicht näher dargestellten vorderen Windlauf des betreffenden Kraftfahrzeuges gesichert und hierzu mit einer Verschlussvorrichtung 42 versehen.
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Zur Betätigung umfasst die Verschlussvorrichtung 42 einen Bedien- bzw. Betätigungshebel 44, der über eine Hebelanordnung 46 mit einer Betätigungswelle 48 verbunden ist, an welcher wiederum beidseits des Bedienhebels 44 jeweils eine Hebelmechanik 50 eines Verschlusshakens 52 fixiert ist, so dass eine Betätigung des Bedienhebels 44 zu einem Verschwenken der Verschlusshaken 52 um deren jeweilige Schwenkachse 54 führt. In Schließstellung des Faltverdecks 10 wirken die Verschlusshaken 52 zur Sicherung des Verdecks jeweils mit einem korrespondierenden Verschlusselement zusammen, das an einem Verschlussbeschlag des vorderen Windlaufs des Kraftfahrzeuges ausgebildet ist. Mittels des Bedienhebels kann dann die Ver- oder die Entriegelung der Verschlusshaken 52 erfolgen.
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Um die Verschlusshaken 52 beim Verschwenken des Faltverdecks 10 aus seiner Ablagestellung in seine Schließstellung zwangsgesteuert in eine Freigabestellung zu verschwenken, umfasst das Verdeckgestänge 12 des Weiteren beidseits jeweils eine Verschlussfreigabeeinrichtung, die einen Verschlusslenker 56 aufweist, der sich entlang des jeweiligen vorderen Dachrahmenelements 26 erstreckt und mit einem Ende über einen Gelenkpunkt 58 an dem Steuerlenker 34 und mit seinem anderen Ende über einen Gelenkpunkt 60 an einem Abstützlenker 62 angelenkt ist, der wiederum über einen Gelenkpunkt 64 an dem vorderen Dachrahmenelement 26 schwenkbar gelagert ist.
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Der Abstützlenker 62 ist mit einem Mitnehmernocken 66 versehen, der verschwenkbar ist und mittels einer hier nicht näher dargestellten Feder gegen einen Anschlag 68 vorgespannt ist, der an dem Abstützlenker 62 ausgebildet ist.
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Zum Zusammenwirken mit dem Mitnehmernocken 66 sitzt auf den seitlichen Enden der Betätigungswelle 48 der Verschlussvorrichtung 42 im Bereich der Dachspitze 40 jeweils ein Steuerarm 70, der mit einer Rolle 72 versehen ist, die beim Zusammenwirken mit dem jeweiligen Mitnehmernocken 66 auf diesem abrollt.
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Die Funktion der vorstehend beschriebenen Verschlussfreigabeeinrichtung wird nachfolgend anhand der verschiedenen Stellungen des Faltverdecks 10 darstellenden 2 bis 14 beschrieben.
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Ausgehend von der in den 1 und 2 dargestellten Schließstellung soll das Faltverdeck in die in anhand 9 dargestellte Ablagestellung verschwenkt werden, in welcher der Fahrzeuginnenraum nach oben freigegeben ist. Hierzu wird zunächst der Bedienhebel 44 betätigt, so dass die Verschlusshaken 52 gegenüber dem vorderen Windlauf in Freigabestellung verschwenkt werden. Nun kann das Faltverdeck 10 in manueller Weise mit seiner Dachspitze 40 von dem Windlauf abgehoben werden (3). Sobald dies erfolgt ist, wird der Bedienhebel 44 in der Regel wieder in die der Schließstellung der Verschlusshaken 52 zugeordnete Stellung verschwenkt. Anschließend wird das Faltverdeck so nach hinten verschwenkt, dass das vordere Dachrahmenelement 26 gegenüber dem Zwischenlenker 20 um die von dem Gelenkpunkt 24 gebildete Achse nach oben verschwenkt wird (vgl. 4). Das Weiterverschwenken des von den vorderen Dachrahmenelementen 26 begrenzten Dachbereichs bewirkt, dass der Verschlusslenker 56 durch die Bewegung des Koppellenkers 30 und des Steuerlenkers 34 den Abstützlenker 62 in Richtung des an der Betätigungswelle 48 angeordneten Steuerarms 70 verschwenkt. Sobald der Mitnehmernocken 66 an der Rolle 72 des Steuerarms 70 anschlägt, wird der Mitnehmernocken 66 entgegen der Federkraft gegenüber dem Abstützlenker 62 verschwenkt, wobei der Mitnehmernocken 66 letztendlich über die Rolle 72 in seine bezüglich des Abstützlenkers 62 gestreckte Lage zurückschnappt (8). Der Mitnehmernocken 66 hat dann also die Rolle 72 des Steuerarms 70 überfahren.
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Wenn das Faltverdeck 10 aus der in 9 dargestellten Ablagestellung wieder in die Schließstellung verschwenkt wird, wird das Faltverdeck in dem von den vorderen Dachrahmenelementen 26 begrenzten Verdeckbereich manuell angehoben. Hierbei erfährt der Abstützlenker 62 zusammen mit dem Mitnehmernocken 66 wiederum durch die von dem Verdeckgestänge 12 bzw. dem Steuerlenker 34 in den Verschlusslenker 56 eingeleiteten Kräfte eine Verschwenkbewegung. Der Mitnehmernocken 66 schlägt hierbei an der Rolle 72 des Steuerarms 70 an, kann aber bei seiner weiteren Bewegung aufgrund des Anschlags 68 nicht gegenüber dem Abstützlenker 62 verschwenkt werden. Vielmehr leitet der Mitnehmernocken 66 im weiteren Verlauf des Schließvorgangs über die Rolle 72 und den Steuerarm 70 ein Drehmoment in die Betätigungswelle 48 ein, wodurch die Verschlusshaken 52 aus ihrer Schließstellung in ihre Freigabestellung verschwenkt werden (10 und 11). Der Bedienhebel 44 wird mit verschwenkt. Sobald die Freigabestellung der Verschlusshaken 52 erreicht ist (12 und 13), entfernt sich der Mitnehmernocken 66 von der Rolle 72 des Steuerarms 70. Die Form und die Länge der Mitnehmernocke 66 sind so abgestimmt, dass der Mitnehmernocken 66 die Rolle 72 nach Verschwenken der Verschlusshaken 52 in deren Freigabestellung passiert. Nach Erreichen der Schließstellung des Faltverdecks kann dann die Dachspitze 40 durch Betätigung des Bedienhebels 44 mittels der Verschlusshaken 52 an dem vorderen Windlauf gesichert werden. Bei geschlossenem Faltverdeck 10 kann also die Verschlussvorrichtung 42 mittels des Bedienhebels 44 frei betätigt werden.
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Beim Schließen des Faltverdecks 10 dreht sich also der Steuerlenker 34 gegenüber dem vorderen Dachrahmenelement 26 bezogen auf dessen Orientierung in Schließstellung des Faltverdecks 12 nach hinten. Über den Koppellenker 56 wird der Abstützlenker 62 zusammen mit dem Mitnehmernocken 66 ebenfalls nach hinten geschwenkt. Der Mitnehmernocken 66, der sich an dem Anschlag 68 abstützt, dreht nach Anschlagen an der Rolle 72 den Steuerarm 70 nach hinten. Durch diese Drehbewegung wird sukzessive der Verschlusshaken 52 in seine Freigabestellung gedreht. Bei ausgespanntem Verdeck ist der Mitnehmernocken 66 dann nach hinten geschwenkt, so dass die Rolle 72 und dadurch die Verschlusshaken 52 mittels des Bedienhebels 44 wieder frei verschwenkbar sind, sich aber zunächst in ihrer Freigabestellung befinden.
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Durch das automatische bzw. zwangsgesteuerte Verschwenken der Verschlusshaken 52 in Freigabestellung beim Schließen des Faltverdecks 10 kann ein ungewolltes Aufschlagen der Verschlusshaken auf dem an dem vorderen Windlauf angeordneten Verschlussbeschlag vermieden werden.
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In den 15 bzw. 16a bis i ist eine alternative Ausführungsform einer Zwangssteuerung zum Verschwenken der Verschlusshaken in deren Freigabestellung beim Schließen eines Faltverdecks und deren Bewegungsablauf sukzessive dargestellt. Bei dieser Ausführungsform umfasst ein entlang einen vorderen Dachrahmenelement 26' angeordneter Verschlusslenker 56' anstelle einer Anbindung an einen Abstützlenker mit Mitnehmernocken eine Linearverzahnung 80, wohingegen auf einer Betätigungswelle 48' anstelle eines nockenartigen Steuerarms ein in Umfangsrichtung ein Zahnsegment 82 aufweisendes Antriebsrad 84 sitzt. Des Weiteren ist an dem Antriebsrad 84 ein Anschlag 86 ausgebildet, der mit einem gegen einen Anschlag vorgespannten Anschlaghebel 88 an dem vorderen Dachrahmenelement 26' zusammenwirkt. Im übrigen entspricht der Aufbau des zugeordneten Faltverdecks demjenigen des Faltverdecks nach den 1 bis 14.
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In 15a ist die der Schließstellung des Faltverdecks zugeordnete Stellung des Verschlusslenkers 56' und des Antriebsrades 84 dargestellt, in der die Verschlusshaken an dem vorderen Windlauf gesichert sind. Das Antriebsrad 84 ist frei drehbar, so dass durch Betätigen des Bedienhebels das Faltverdeck gegenüber dem vorderen Windlauf entsichert werden kann (15b und c). Beim Betätigen bzw. Öffnen des Faltverdecks wird dann der Verschlusslenker 56' gegenüber dem Antriebrad 84 bewegt. Das Antriebsrad 84 überquert damit die Linearverzahnung 80, bis die in 16e dargestellte Stellung erreicht ist, die der Ablagestellung des Faltverdecks zugeordnet ist.
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Ausgehend von der der 16e zugeordneten Ablagestellung des Faltverdecks wird beim Schließen des Faltverdecks das vordere Dachrahmenelement 26' in Richtung des Antriebsrads 84 gezogen, bis der Antriebshebel 88 an dem Anschlag 86 des Antriebsrads 84 aufläuft. Hierdurch wird ein Drehmoment in das Antriebsrad 84 und damit in die Betätigungswelle 48' eingeleitet, wodurch durch den nachfolgenden Eingriff des Zahnsegments 82 in die Linearverzahnung 80 die mit der Betätigungswelle 48' gekoppelten Verschlusshaken in Freigabestellung verschwenkt werden (15b bis 15d). Damit wird gewährleistet, dass die Verschlusshaken nicht in ungewollter Weise auf die Verschlussbeschläge am vorderen Windlauf aufschlagen. Vielmehr können die Verschlusshaken nach Erreichen der Schließstellung des Faltverdecks durch Betätigung des Bedienhebels frei in ihre Sperrstellung verschwenkt werden, da dann das Zahnsegment 82 und die Linerverzahnung 80 nicht mehr miteinander in Eingriff stehen (16e).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Faltverdeck
- 12
- Verdeckgestänge
- 14
- Hauptlager
- 16
- Hauptsäule
- 18
- Verdeckbezug
- 20
- Zwischenlenker
- 22
- Gelenkpunkt
- 24
- Gelenkpunkt
- 26
- vorderes Dachrahmenelement
- 28
- Gelenkpunkt
- 30
- Koppellenker
- 32
- Gelenkpunkt
- 34
- Steuerlenker
- 36
- Antriebslenker
- 38
- Gelenkpunkt
- 40
- Dachspitze
- 42
- Verschlussvorrichtung
- 44
- Bedienhebel
- 46
- Hebelanordnung
- 48
- Betätigungswelle
- 50
- Hebelmechanik
- 52
- Verschlusshaken
- 54
- Schwenkachse
- 56
- Verschlusslenker
- 58
- Gelenkpunkt
- 60
- Gelenkpunkt
- 62
- Abstützlenker
- 64
- Gelenkpunkt
- 66
- Mitnehmernocken
- 68
- Anschlag
- 70
- Steuerarm
- 72
- Rolle
- 80
- Linearverzahnung
- 82
- Zahnsegment
- 84
- Antriebsrad
- 86
- Anschlag
- 88
- Anschlaghebel