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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine mikrofluidische Zelle, ein mikrofluidisches
System, deren/dessen Verwendung sowie ein Verfahren zur Separation,
Akkumulation und/oder Lyse von polarisierbaren Biopartikeln.
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Stand der Technik
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Es
gibt mikrofluidische Zellen zur dielektrophoretischen Akkumulation
von Biopartikeln, welche ein Interdigitalelektrodensystem aufweisen.
Zur Akkumulation wird an das Interdigitalelektrodensystem eine Wechselspannung
angelegt und eine Biopartikel enthaltende Suspension durch die Zelle
gepumpt. Durch positive (pDEP) Dielektrophorese können
die Biopartikel an dem Interdigitalelektrodensystem angesammelt
werden, durch negative Dielektrophorese (nDEP) können die
Biopartikel abgestoßen werden.
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Voldmann
et al. beschreiben in Anal. Chem., 2007, 29, S. 1833–1839 einige
mikrofluidische Zellen, die auf einer Seite ein Interdigitalelektrodensystem
und auf der gegenüberliegenden Seite einen Mikromischer
aufweisen.
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Offenbarung der Erfindung
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine mikrofluidische Zelle, insbesondere
Flusszelle, zur, insbesondere dielektrophoretischen, Separation und/oder
Akkumulation und/oder Lyse von polarisierbaren Biopartikeln, beispielsweise
Bakterien und/oder Zellen und/oder Viren, welche ein Interdigitalelektrodensystem
aus zwei Elektrodengruppen mit interdigitierend angeordneten Elektroden
und einen Mikrokanäle und Mikroerhebungen aufweisenden
Mikromischer umfasst. Erfindungsgemäß sind dabei das
Interdigitalelektrodensystem und der Mikromischer auf der gleichen
Seite der Zelle angeordnet.
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Durch
die erfindungsgemäße mikrofluidische Zelle können
vorteilhafterweise polarisierbare Biopartikel, wie Bakterien, Zellen
oder Viren, aus einer vorbeiströmenden Probenflüssigkeit
akkumuliert und aufkonzentriert werden. Dabei kann eine hohe Ausbeute
an akkumulierten Biopartikeln und/oder ein hoher Probendurchsatz,
beispielsweise von mehreren Millilitern Probenflüssigkeit
innerhalb von 30 bis 60 Minuten, erzielt werden. Optional können
die akkumulierten Biopartikel anschließend in der Zelle
lysiert werden. Vorteilhafterweise kann die mikrofluidische Zelle
in einem integrierten mikrofluidischen Lab-on-a-Chip-System eingesetzt
werden. Dadurch, dass der Mikromischer auf der gleichen Seite der
Zelle angeordnet ist wie das Interdigitalelektrodensystem, kann
vorteilhafterweise die Strömung im Bereich des Interdigitalelektrodensystems
beruhigt werden. Auf diese Weise kann ein erneutes Abwaschen von
akkumulierten Biopartikeln während der Akkumulation vorteilhafterweise
verhindert werden.
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Ein
Interdigitalelektrodensystem aus zwei Elektrodengruppen mit interdigitierend
angeordneten Elektroden kann insbesondere ein Elektrodensystem aus
zwei kammartig/fingerartig ausgebildeten, ineinander, insbesondere
alternierend, eingreifenden Elektroden sein (englisch: „interdigitated
elektrodes”, IDE).
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Das
Interdigitalelektrodensystem und der Mikromischer können
auf dem Boden der Zelle angeordnet sein. Dabei kann unter dem „Boden” der
Zelle insbesondere diejenige Fläche verstanden werden, welche
im Betriebsmodus unten, insbesondere bezüglich der Gravitationsrichtung,
liegt.
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Im
Rahmen einer Ausführungsform der Erfindung sind in den
Mikrokanälen Elektroden des Interdigitalelektrodensystems
angeordnet. Auf diese Weise können das Interdigitalelektrodensystem
und der Mikromischer vorteilhafterweise ein kombiniertes Interdigitalelektroden-Mikromischer-System
ausbilden. Ein derartiges kombiniertes Interdigitalelektroden-Mikromischer-System
kann vorteilhafterweise eine besonders gute Strömungsberuhigung
im Bereich der Elektroden des Interdigitalelektrodensystems aufweisen.
Insbesondere kann in jedem Mikrokanal des Mikromischers eine Elektrode
des Interdigitalelektrodensystems angeordnet sein.
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Im
Rahmen einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind
die Elektroden des Interdigitalelektrodensystems und/oder die Mikrokanäle
und/oder die Mikroerhebungen parallel zueinander ausgebildet und
angeordnet.
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Im
Rahmen einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind
die Elektroden des Interdigitalelektrodensystems und/oder die Mikrokanäle
und/oder die Mikroerhebungen bezüglich der Flussrichtung
in einem Winkel (α) von ≥ 20° bis ≤ 70°,
insbesondere von ≥ 40° bis ≤ 50°,
ausgebildet und angeordnet.
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Im
Rahmen einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind
die Elektroden des Interdigitalelektrodensystems und/oder die Mikrokanäle
und/oder die Mikroerhebungen zick-zack-förmig, beispielweise gleichschenklig
zick-zack-förmig oder ungleichschenklig zick-zack-förmig,
insbesondere in Form eines symmetrischen oder asymmetrischen Frischgrätmusters,
oder in Form eines parallelen Schrägstrichmusters, insbesondere
eines äquidistanten, parallelen Schrägstrichmusters,
ausgebildet und angeordnet.
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Im
Rahmen einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind
der Mikromischer, insbesondere die Mikroerhebungen des Mikromischers,
aus einem isolierenden Material, beispielsweise einem Kunststoff
beziehungsweise einem Polymer, zum Beispiel einem Photoresist, einem
Polycarbonat oder einem Lötstopplack, ausgebildet. Auf
diese Weise kann der Mikromischer vorteilhafterweise die Feldverteilung
in der Zelle dergestalt verändern, dass eine effizientere Akkumulation
ermöglicht wird. Zum Beispiel können die Feldlinien
in den Engstellen der Zelle fokussiert werden, wodurch eine zusätzliche
Inhomogenität des elektrischen Feldes erzeugt werden und/oder
die dilektrophoretische Kraft weiter in das Zellinnere hinein wirken
kann.
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Im
Rahmen einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst
die Zelle eine flächige Elektrode, insbesondere eine Elektrode
mit einer durchgehenden/ununterbrochenen, planaren Fläche.
Vorzugsweise ist die flächige Elektrode dabei auf einer Seite
der Zelle angeordnet, welche der Seite, auf der das Interdigitalelektrodensystem
und der Mikromischer angeordnet sind, gegenüberliegt. Insbesondere
kann die flächige Elektrode gegenüberliegend zu dem
kombinierten Interdigitalelektroden-Mikromischer-System angeordnet
sein. Beispielsweise kann die flächige Elektrode an der
Decke der Zelle angeordnet sein. Unter der „Decke” der
Zelle kann dabei insbesondere diejenige Fläche verstanden
werden, welche im Betriebsmodus oben, insbesondere bezüglich
der Gravitationsrichtung, liegt. Dabei hat eine flächige
Elektrode den Vorteil, dass diese in Bezug auf das Interdigitalelektrodensystem
nur grob justiert und damit der Zusammenbau der Zelle vereinfacht werden
kann. Vorteilhafterweise kann die flächige Elektrode – auch
wenn sie während der Akkumulation vom Potential her schwebend
(Floating) gehalten wird, die Akkumulationseffizienz der Zelle verbessern.
Darüber hinaus kann die flächige Elektrode die Lyse
verbessern. Durch Anlegen einer, insbesondere positiven, Spannung
an die flächige Elektrode können zudem angelagerte
Biopartikel, insbesondere DNA, abgelöst und in Richtung
auf die flächige Elektrode und damit in den Mittelbereich
der Zelle bewegt werden. Auf diese Weise können die akkumulierten Biopartikel
vorteilhafterweise besser beziehungsweise vollständiger
ausgespült werden.
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Die
flächige Elektrode kann das Interdigitalelektrodensystem
vollständig überspannen.
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Im
Rahmen einer weiteren Ausführungsform der Erfindung entspricht
die Fläche der flächigen Elektrode im Wesentlichen
der Fläche des Interdigitalelektrodensystems, insbesondere
des kombinierten Interdigitalelektroden-Mikromischer-Systems. Dabei
bedeutet „im Wesentlichen”, dass die Flächen um
weniger als 10% voneinander abweichen können.
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Die
Zelle kann einen Einlass und einen Auslass aufweisen. Dabei ist
das Interdigitalelektrodensystem und/oder der Mikromischer, insbesondere das
kombinierte Interdigitalelektroden-Mikromischer-System, und/oder
die flächige Elektrode vorzugsweise in einem Bereich zwischen
dem Einlass und dem Auslass angeordnet. Über den Einlass
ist die Zelle vorzugsweise mit einer Pumpe und/oder einem Probeneinlassreservoir
verbunden. Der Auslass ist vorzugsweise mit einem Probenauffangreservoir und/oder
mit einem Abfallreservoir verbunden.
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Im
Rahmen einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst
die Zelle mindestens ein weiteres Interdigitalelektrodensystem aus
zwei Elektrodengruppen mit interdigitierend angeordneten Elektroden
und/oder einen weiteren, Mikrokanäle und Mikroerhebungen
aufweisenden Mikromischer, insbesondere ein weiteres kombiniertes
Interdigitalelektroden-Mikromischer-System. Dabei kann das weitere Interdigitalelektrodensystem
und/oder der weitere Mikromischer, insbesondere das weitere kombinierte Interdigitalelektroden-Mikromischer-System,
beabstandet, beispielsweise um den Abstand, zu dem vorherigen Interdigitalelektrodensystem
und/oder dem vorherigen Mikromischer, insbesondere dem vorherigen
kombinierten Interdigitalelektroden-Mikromischer-System, angeordnet
sein. Vorzugsweise sind dabei das weitere Interdigitalelektrodensystem und/oder
der weitere Mikromischer, insbesondere das weitere kombinierte Interdigitalelektroden-Mikromischer-System,
unterschiedlich, insbesondere hinsichtlich der Form und Ausrichtung,
zu dem vorherigen Interdigitalelektrodensystem und/oder dem vorherigen
Mikromischer, insbesondere dem vorherigen kombinierten Interdigitalelektroden-Mikromischer-System,
ausgebildet.
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Der
Mikromischer und das Interdigitalelektrodensystem, insbesondere
das kombinierte Interdigitalelektroden-Mikromischer-System, können
eine Länge (L) von ≥ 10 mm bis ≤ 60 mm,
insbesondere von ≥ 20 mm bis ≤ 50 mm, zum Beispiel
von 40 mm, und/oder eine Breite (B) von ≥ 3 mm bis ≤ 30
mm, insbesondere von ≥ 5 mm bis ≤ 10 mm, zum Beispiel von
6 mm, und/oder eine Fläche (L × B) von ≥ 30
mm2 bis ≤ 1800 mm2,
insbesondere von ≥ 100 mm2 bis ≤ 300
mm2, beispielsweise von 6 mm × 40
mm, aufweisen
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Der
Abstand (d) zwischen zwei Mikrokanälen kann von ≥ 30 μm
bis ≤ 500 μm, insbesondere von ≥ 50 μm
bis ≤ 200 μm, beispielsweise von 100 μm,
betragen. Mit anderen Worten, die Mikroerhebungen können
eine Breite (B2b) von ≥ 30 μm bis ≤ 500 μm, insbesondere
von ≥ 50 μm bis ≤ 200 μm, beispielsweise
von 100 μm, aufweisen. Die Mikroerhebungen können
weiterhin eine Höhe (H2) von ≥ 10 μm
bis ≤ 400 μm, insbesondere von ≥ 20 μm
bis ≤ 50 μm, beispielsweise von 30 μm,
aufweisen. Mit anderen Worten, die Mikrokanäle können
eine Tiefe (T2) von ≥ 10 μm bis ≤ 400 μm,
insbesondere von ≥ 20 μm bis ≤ 50 μm,
beispielsweise von 30 μm, aufweisen. Weiterhin können
die Mikrokanäle eine Breite (B2a) von ≥ 30 μm
bis ≤ 800 μm, insbesondere von ≥ 50 μm
bis ≤ 300 μm, beispielsweise von 200 μm,
aufweisen. Ferner können die Mikrokanäle und/oder
die Mikroerhebungen eine Länge (L2) von ≥ 3 mm
bis ≤ 30 mm, insbesondere von ≥ 5 mm bis ≤ 10
mm, zum Beispiel von 6 mm, aufweisen.
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Die
Elektroden des Interdigitalelektrodensystems können eine
Länge (L1) von ≥ 3 mm bis ≤ 30 mm, insbesondere
von ≥ 5 mm bis ≤ 10 mm, zum Beispiel von 6 mm,
und/oder eine Breite (B1) von ≥ 10 μm bis ≤ 500 μm,
insbesondere von ≥ 50 μm bis ≤ 200 μm,
beispielsweise von 100 μm oder 200 μm, und/oder
eine Höhe (H1) von ≥ 0,1 μm bis ≤ 50 μm, insbesondere
von ≥ 20 μm bis ≤ 30 μm, beispielsweise
von 25 μm, aufweisen. Weiterhin können die Elektroden
des Interdigitalelektrodensystems untereinander einen Abstand (D)
von ≥ 10 μm bis ≤ 500 μm, insbesondere
von ≥ 50 μm bis ≤ 200 μm, beispielsweise 200 μm,
aufweisen.
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Die
Zelle kann eine Länge (L3) von ≥ 10 mm bis ≤ 80
mm, insbesondere von ≥ 20 mm bis ≤ 50 mm, zum
Beispiel von 40 mm, und/oder eine Breite (B3) von ≥ 3 mm
bis ≤ 40 mm, insbesondere von ≥ 5 mm bis ≤ 10
mm, zum Beispiel von 6 mm, und/oder eine Höhe (H3) von ≥ 20 μm
bis ≤ 1000 μm, insbesondere von ≥ 100 μm
bis ≤ 200 μm, beispielsweise von 130 μm
oder 200 μm, aufweisen.
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Die
flächige Elektrode kann eine Länge (L) von ≥ 10
mm bis ≤ 100 mm, insbesondere von ≥ 20 mm bis ≤ 60
mm, zum Beispiel von 40 mm, und/oder eine Breite (B) von ≥ 3
mm bis ≤ 50 mm, insbesondere von ≥ 5 mm bis ≤ 105
mm, zum Beispiel von 6 mm oder 10 mm, und/oder eine Höhe
(H4) von ≥ 0,1 μm bis ≤ 50 μm,
insbesondere von ≥ 20 μm bis ≤ 30 μm, zum
Beispiel von 25 μm und/oder eine Fläche (L × B) von ≥ 30
mm2 bis ≤ 1800 mm2,
insbesondere von ≥ 100 mm2 bis ≤ 300
mm2, beispielsweise von 6 mm × 40
mm, aufweisen.
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Zum
Beispiel kann die Höhe der Elektroden des Interdigitalelektrodensystems
(H1) zur Höhe des Mikromischers (H2) in einem Verhältnis
von 1 zu 2 bis 1 zu 100 und/oder die Höhe der Elektroden
des Interdigitalelektrodensystems (H1) zur Höhe der Zelle (H3)
in einem Verhältnis von 1 zu 10 bis 1 zu 1000 und/oder
die Höhe des Mikromischers (H2) zur Höhe der Zelle
(H3) in einem Verhältnis von 0,33 zu 1 bis 0,5 zu 1 stehen.
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Die
mikrofluidische Zelle kann insbesondere in einen mikrofluidischen
Chip integriert sein.
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Darüber
hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein mikrofluidisches System,
beispielsweise einen mikrofluidischen Chip, welches/r eine erfindungsgemäße
mikrofluidische Zelle umfasst.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur, insbesondere
dielektrophoretischen, Separation und/oder Akkumulation und/oder Lyse
von polarisierbaren Biopartikeln, beispielsweise Bakterien und/oder
Zellen und/oder Viren, mit einer erfindungsgemäßen
mikrofluidischen Zelle oder einem erfindungsgemäßen
mikrofluidischen System, welches eine Akkumulationsphase umfasst,
wobei während der Akkumulationsphase an die Elektroden des
Interdigitalelektrodensystems eine hochfrequente Wechselspannung,
beispielsweise von ≥ 30 V bis ≤ 50 V mit einer
Frequenz von ≥ 0,5 MHz bis ≤ 1,5 MHz, beispielsweise
von 1 MHz, angelegt wird. Während der Akkumulationsphase
kann eine polarisierbare Biopartikel, beispielsweise Bakterien und/oder Zellen
und/oder Viren, umfassende Lösung oder Suspension durch
die mikrofluidische Zelle gepumpt werden. Wenn die Zelle eine flächige
Elektrode aufweist, so kann die flächige Elektrode während
der Akkumulationsphase vom Potential frei schwebend (Floating) gehalten
werden. Dabei kann die flächige Elektrode vom Potential
frei schwebend (Floating) gehalten werden, indem diese nicht kontaktiert
wird. Dies kann in einem elektrischen Ersatzschaltbild äquivalent
zu einer sehr hochohmigen Verbindung nach Masse mit einem parallel
geschalteten (kleinen) Kondensator sein. Als Konsequenz kann sich
an der flächigen Elektrode eine Ladung aufbauen und eine Spannung
einstellen. Diese Spannung kann dann abhängig von den Feldverhältnissen
in der Zelle sein. Die polarisierbaren Biopartikel können
am Ende der Akkumulationsphase durch Abschalten der Wechselspannung
freigegeben und/oder gesammelt ausgespült werden. Auf diese
Weise kann vorteilhafterweise ein Aufkonzentrationseffekt erzielt
werden.
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Im
Rahmen einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst
das Verfahren weiterhin eine Lysephase, wobei während der
Lysephase an die Elektroden des Interdigitalelektrodensystems eine niederfrequente
Wechselspannung, beispielsweise von ≥ 30 V bis ≤ 50
V mit einer Frequenz von ≥ 1 kHz bis ≤ 20 kHz,
beispielsweise von 10 kHz, angelegt wird. Während der Lysephase
kann das Pumpen der polarisierbaren Biopartikel umfassende Lösung
oder Suspension gestoppt werden. Wenn die Zelle eine flächige
Elektrode aufweist, so kann die flächige Elektrode auch
während der Lysephase vom Potential frei schwebend (floating)
gehalten werden. Im Anschluss an die Lysephase kann das Lysat ausgespült und/oder
weiterverwendet werden.
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Im
Rahmen einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, insbesondere
insofern die Zelle eine flächige Elektrode aufweist, umfasst
das Verfahren weiterhin eine Ablösungsphase, insbesondere DNA/RNA-Freilegungsphase,
wobei während der Ablösungsphase die Elektroden
des Interdigitalelektrodensystems auf Masse gelegt werden und an
die flächige Elektrode eine niederfrequente Wechselspannung
beziehungsweise Rechteckspannung, beispielsweise von ≥ 50
mV bis ≤ 150 mV, beispielsweise 100 mV, mit einer Frequenz
von ≥ 0,1 Hz bis ≤ 2 Hz, beispielsweise von 1
Hz, mit einem positivem Offset, beispielsweise von ≥ 10
mV bis ≤ 100 mV, beispielsweise 50 mV, angelegt wird. In
dieser Phase können weitere polarisierbare Biopartikel
lysiert werden. Gleichzeitig können durch den positiven
Offset negativ polarisierte Biopartikel, beispielsweise DNA, in
Richtung auf die flächige Elektrode bewegt werden.
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Die
Lysephase und Ablösungsphase können insbesondere
gleichzeitig durchgeführt werden. Dies kann beispielsweise
dadurch bewerkstelligt werden, dass an die Elektroden des Interdigitalelektrodensystems
eine niederfrequente Wechselspannung, beispielsweise von ≥ 30
V bis ≤ 50 V mit einer Frequenz von ≥ 1 kHz bis ≤ 20
kHz, beispielsweise von 10 kHz, und an die flächige Elektrode
eine niederfrequente Wechselspannung beziehungsweise Rechteckspannung,
beispielsweise von ≥ 50 mV bis ≤ 150 mV, beispielsweise
100 mV, mit einer Frequenz von ≥ 0,1 Hz bis ≤ 2
Hz, beispielsweise von 1 Hz, mit einem positivem Offset, beispielsweise
von ≥ 10 mV bis ≤ 100 mV, beispielsweise 50 mV,
angelegt wird.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung die Herstellung einer erfindungsgemäßen,
mikrofluidischen Zelle und/oder eines erfindungsgemäßen,
mikrofluidischen Systems. Eine erfindungsgemäße
mikrofluidische Zelle beziehungsweise ein erfindungsgemäßes mikrofluidisches
System kann insbesondere durch mikrotechnologische Verfahren hergestellte
werden. Zum Beispiel kann ein plattenförmiges Substrat,
beispielsweise ein Glassubstrat, ein Siliziumsubstrat oder ein Polymersubstrat,
insbesondere ein Pyrexsubstrat, ein SU-8-Substrat, ein Teflon-Substrat
oder ein PDMS-Substrat, oder ein durch Spritzgießen oder
Tiefenätzen oder Prägen, insbesondere Heißprägen,
strukturiertes Substrat, beispielsweise ein strukturiertes Glassubstrat,
Siliziumsubstrat oder Polymersubstrat, insbesondere Pyrexsubstrat, SU-8-Substrat,
Teflon-Substrat oder PDMS-Substrat, verwendet werden. Hierauf können
anschließend, beispielsweise mittels Dünnschichttechnik
und/oder Lithographie, Elektroden aufgebracht werden. Danach kann
das resultierende System mit einer Deckelung, beispielsweise einer
Glasplatte oder einer Polymerplatte, insbesondere einer PDMS-Platte
oder einer Pyrexplatte, abgedeckt werden.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung einer erfindungsgemäßen,
mikrofluidischen Zelle und/oder eines erfindungsgemäßen,
mikrofluidischen Systems in der Medizintechnik und Mikrobiologie,
beispielsweise in der medizinischen Analytik, insbesondere in einem
integrierten mikrofluidischen Lab-on-a-Chip-System, zum Beispiel
zur Probenvorbehandlung, insbesondere für die DNA- und/oder
RNA-Analytik. Beispielsweise kann ein durch eine erfindungsgemäße
Zelle beziehungsweise durch ein erfindungsgemäßes
System erhaltenes Lysat für eine darauffolgende DNA- oder
RNA-Analytik verwendet werden. Insbesondere können durch eine
erfindungsgemäße Zelle beziehungsweise durch ein
erfindungsgemäßes System pathogene Keime vor einer
darauffolgenden Analyse aufkonzentriert werden.
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Zeichnungen
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Gegenstände werden durch die Zeichnung veranschaulicht
und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Dabei
ist zu beachten, dass die Zeichnung nur beschreibenden Charakter
hat und nicht dazu gedacht ist, die Erfindung in irgendeiner Form
einzuschränken. Es zeigen
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1a einen
schematischen Querschnitt entlang der Linie A-A durch eine erste
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen,
mikrofluidischen Zelle mit einem kombiniertem Interdigitalelektroden-Mikromischer-System;
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1b eine
schematische, vergrößerte Ansicht des in 1a gezeigten
und durch eine Kreislinie gekennzeichneten Bereichs;
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1c einen
schematischen Querschnitt entlang der Linie B-B durch die in den 1a und 1b gezeigte
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen,
mikrofluidischen Zelle;
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1d eine
photographische Aufnahme des in den 1a bis 1c schematisch
gezeigten, kombiniertem Interdigitalelektroden-Mikromischer-Systems;
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2a einen
schematischen Querschnitt entlang der Linie A-A durch eine zweite
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen,
mikrofluidischen Zelle mit zwei beabstandet angeordneten, kombinierten Interdigitalelektroden-Mikromischer-Systemen;
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2b eine
schematische, vergrößerte Ansicht des in 2a gezeigten
und durch eine Kreislinie gekennzeichneten Bereichs;
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3a einen
schematischen Querschnitt entlang der Linie A-A durch eine dritte
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen,
mikrofluidischen Zelle mit einem kombiniertem Interdigitalelektroden-Mikromischer-System
und einer flächiger Elektrode;
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3b einen
schematischen Querschnitt entlang der Linie B-B durch die in den 3a gezeigte
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen,
mikrofluidischen Zelle;
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4 einen
schematischen Querschnitt entlang der Linie A-A durch eine vierte
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen,
mikrofluidischen Zelle mit zwei beabstandet angeordneten, kombinierten
Interdigitalelektroden-Mikromischer-Systemen und einer flächiger
Elektrode;
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5 einen
schematischen Querschnitt entlang der Linie B-B durch eine fünfte
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen,
mikrofluidischen Zelle, bei welcher der Einlass und Auslass in die
Bodenplatte integriert ist;
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6a ein
Blockschaltbild zur Veranschaulichung einer möglichen Ansteuerung
einer erfindungsgemäßen mikrofluidischen Zelle;
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6b ein
schematische Querschnittsdarstellung des Ergebnis einer Strömungssimulation
an einer mikrofluidischen Zelle mit einem kombinierten Interdigitalelektroden-Mikromischer-System
entlang der Linie C-C;
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7a eine
photographische Abbildung von in einer mikrofluidischen Zelle gemäß der
ersten Ausführungsform lysierten, fluoreszierenden E. Coli-Bakterien;
und
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7a eine
photographische Abbildung von in einer mikrofluidischen Zelle gemäß der
dritten Ausführungsform lysierten, fluoreszierenden E.
Coli-Bakterien.
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Die 1a bis 1d zeigen
eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen,
mikrofluidischen Zelle. Darüber hinaus zeigen die 1a bis 1d,
dass die mikrofluidische Zelle ein Interdigitalelektrodensystem
aus zwei Elektrodengruppen mit interdigitierend angeordneten Elektroden 1a, 1b und
einen Mikrokanäle 2a und Mikroerhebungen 2b aufweisenden
Mikromischer umfasst. Erfindungsgemäß sind dabei
das Interdigitalelektrodensystem und der Mikromischer auf der gleichen
Seite der Zelle angeordnet. Weiterhin zeigen die 1a bis 1d, dass
in den Mikrokanälen 2a Elektroden 1a, 1b des Interdigitalelektrodensystems
angeordnet sind und auf diese Weise das Interdigitalelektrodensystem und
der Mikromischer ein kombiniertes Interdigitalelektroden-Mikromischer-System 1a, 1b, 2a, 2b ausbilden.
Die Elektroden 1a, 1b des Interdigitalelektrodensystems,
die Mikrokanäle 2a und die Mikroerhebungen 2b sind
dabei zick-zack-förmig und parallel zueinander, insbesondere
in Form eines symmetrischen Frischgrätmusters, ausgebildet
und angeordnet. Dabei sind die Elektroden 1a, 1b des
Interdigitalelektrodensystems, die Mikrokanäle 2a und
die Mikroerhebungen 2b bezüglich der Flussrichtung
in einem Winkel α von 45° angeordnet. Die 1a bis 1d zeigen
darüber hinaus, dass die Zelle einen Einlass 4 und
einen Auslass 5 aufweist und in einen mikrofluidischen
Chip 6 integriert ist.
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1c zeigt
eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
fluidischen Zelle, welche ein strukturiertes (Boden-)Substrat 7 aufweist,
welches unter Ausbildung eines Fluidkanals mit einer plattenförmigen
Deckelung 8 abgedeckt ist. Die Höhe (H2) des Mikromischers
beträgt dabei ca. 1/3 bis 1/2 der Höhe (H3) der
Zelle. Die Höhe (H1) der Elektroden ist wiederum deutlich
kleiner als die Höhe (H2) des Mikromischers.
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1d zeigt
eine erste Realisierung der ersten Ausführungsform durch
Leiterplattentechnik. Substrat, Mikromischer und Elektroden bestanden dabei
aus Leiterplatte, strukturiertem Lötstopplack und metallischen
Leiterbahnen. Die Seitenwände des Kanals wurden durch beidseitig
haftendes Klebeband realisiert. Als Deckel diente eine Glasplatte.
Die flächige Elektrode der ähnlichen, dritten
Ausführungsform konnte durch eine flächige Indium-Zinn-Oxid-Beschichtung
(ITO) des Deckels realisiert werden.
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Die
in den 2a und 2b gezeigte
zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten
Ausführungsform dadurch, dass die mikrofluidische Zelle
zwei um den Abstand Y beabstandet angeordnete, kombinierte Interdigitalelektroden-Mikromischer-Systeme 1a, 1b, 2a, 2b; 1a', 1b', 2a', 2b' aufweist.
Die 2a und 2b zeigen,
dass sich die beiden kombinierten Interdigitalelektroden-Mikromischer-Systeme 1a, 1b, 2a, 2b; 1a', 1b', 2a', 2b' dabei
durch eine unterschiedliche Ausrichtung unterscheiden. Laut Simulation
wird mit dieser Variante eine weiter verbesserte Durchmischung der
Flusszelle erreicht.
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Die
in den 3a und 3b gezeigte
dritte Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform
dadurch, dass die mikrofluidische Zelle eine flächige Elektrode 3 aufweist,
welche auf einer Seite der Zelle angeordnet ist, welche der Seite, auf
der das Interdigitalelektrodensystem 1a, 1b und der
Mikromischer 2a, 2b angeordnet sind, gegenüberliegt.
Die flächige Elektrode ist dabei insbesondere auf der Unterseite
der Deckelung 8 aufgebracht und entspricht in ihren Abmessungen
im Wesentlichen denen des aktiven Bereichs des kombinierten Interdigitalelektroden-Mikromischer-Systems 1a, 1b, 2a, 2b.
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Die
in 4 gezeigte vierte Ausführungsform unterscheidet
sich von der ersten, zweiten und dritten Ausführungsform
dadurch, dass die mikrofluidische Zelle zwei um den Abstand Y beabstandet
angeordnete, kombinierte Interdigitalelektroden-Mikromischer-Systeme 1a, 1b, 2a, 2b; 1a', 1b', 2a', 2b' und
eine flächige Elektrode 3 aufweist, welche auf
einer Seite der Zelle angeordnet ist, welche der Seite, auf der
die kombinierten Interdigitalelektroden-Mikromischer-Systeme 1a, 1b, 2a, 2b; 1a', 1b', 2a', 2b' angeordnet
sind, gegenüberliegt.
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5 einen
schematischen Querschnitt entlang der Linie B-B durch eine fünfte
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen,
mikrofluidischen Zelle, bei welcher der Einlass 4 und Auslass 5 in
die Bodenplatte integriert sind.
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6a ist
ein Blockschaltbild zur Veranschaulichung einer möglichen
Ansteuerung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
mikrofluidischen Zelle. Während der Akkumulationsphase wird
eine polarisierbare Biopartikel, wie Bakterien, Zellen und/oder
Viren, enthaltende Lösung oder Suspension von dem Probenreservoir 11 mittels
der Pumpe 12 durch einen mikrofluidischen Chip 13,
in den eine mikrofluidische Zelle integriert ist, gepumpt. An den
Elektroden 1a, 1b des Interdigitalelektrodensystems
wird dabei eine hochfrequente Wechselspannung, beispielsweise von
30 V und 50 V und mit einer Frequenz von 1 MHz, angelegt, wobei
jeweils benachbart liegende Elektroden 1a, 1b des
Interdigitalelektrodensystems umgekehrt gepolt sind. Die Akkumulation
erfolgt dann zwischen den Elektroden 1a, 1b des
Interdigitalelektrodensystems. Der Auslass 5, welcher grundsätzlich
sowohl mit einem Probenauffangreservoir 15 als auch einem
Abfallreservoir 16 verbindbar ist, ist dabei mit dem Abfallreservoir 16 verbunden.
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Während
der Lysephase wird zunächst die Pumpe 12 abgeschaltet.
Die polarisierbaren Biopartikel werden dann lysiert, indem die Frequenz
der Wechselspannung an den Elektroden 1a, 1b des
Interdigitalelektrodensystems in einen Niederfrequenzbereich, beispielsweise
auf 10 kHz, abgesenkt wird.
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Zum
Abschluß wird das Lysat ausgespült und kann weitenverwendet
werden.
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Bei
einer mikrofluidischen Zelle gemäß der dritten
oder vierten Ausführungsform kann die Spannung an der flächigen
Elektrode 3 während der Akkumulationsphase frei
schwebend (Floating) gehalten werden. Nach der Lysephase kann dann
eine Wechselspannung oder Rechteckspannung, beispielsweise von 100
mV und mit einer Frequenz von 1 Hz, mit einem positiven Offset,
beispielsweise von 50 mV, zwischen der flächigen Elektrode 3 und
der Elektroden 1a, 1b des Interdigitalelektrodensystems
angelegt werden. In dieser Phase können weitere polarisierbare
Bioartikel lysiert werden. Gleichzeitig wird durch die positive
Offset-Spannung beispielsweise negativ geladene DNA aus dem kombinierten
Interdigitalelektroden-Mikromischer-System 1a, 1b, 2a, 2b in
Richtung der Zellkanalmitte gezogen.
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6b zeigt
das Ergebnis einer Strömungssimulation eines Pfades eines
polarisierbaren Biopartikels durch die erste Ausführungsform
der mikrofluidischen Zelle in Blickrichtung vom Auslass 5 zum Einlass 4.
Der Punkt bezeichnet den Bereich, an dem der polarisierbare Biopartikel
in die Zelle eintritt. 6b illustriert, dass das kombinierte
Interdigitalelektroden-Mikromischer-System 1a, 1b, 2a, 2b einen Wirbel,
eine Umwälzung und eine Durchmischung des Zellvolumens
bewirkt. Dadurch gelangen auch polarisierbare Biopartikel, die fern
der Elektroden 1a, 1b des Interdigitalelektrodensystems
in die Zelle eintreten, auf ihrem Weg durch die Zelle in die Nähe
der Elektroden 1a, 1b des Interdigitalelektrodensystems und
werden dort vom elektrischen Feld erfasst. Die Strömungssimulationen
zeigt auch, dass der Mikromischer am Boden der Zelle eine Beruhigung
der Strömung bewirkt. Auf diese Weise kann vorteilhafterweise
verhindert werden, dass an den Elektroden 1a, 1b des
Interdigitalelektrodensystems akkumulierte Biopartikel weggewaschen
werden.
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Die 7a und 7b zeigen,
dass sowohl durch eine mikrofluidische Zelle gemäß der
ersten Ausführungsform als auch durch eine mikrofluidische Zelle
der dritten Ausführungsform E. Coli-Bakterien in DI-Wasser
mit Flussraten zwischen 13 ml/min und 300 ml/min akkumuliert und
lysiert werden können. Als Färbemittel wurde dabei
Propidiumiodid verwendet. Der Vergleich der 7a und 7b zeigt
weiterhin, dass die Fluoreszenzintensität im Fall der dritten
Ausführungsform mit der flächigen Elektrode 3 deutlich
erhöht ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass
durch die flächige Elektrode 3 erstens die Lyseeffizienz
verbessert werden kann und zweitens durch die zusätzlich
angelegte Spannung eine Ablösung der DNA von den Elektroden 1a, 1b des
Interdigitalelektrodensystems erreicht werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Voldmann et
al. beschreiben in Anal. Chem., 2007, 29, S. 1833–1839 [0003]