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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Partikelsensors
zur Bestimmung eines Partikelgehalts in einem Abgasstrom einer Brennkraftmaschine,
wobei der Partikelsensor in bestimmten zeitlichen Abständen
in Regenerationsphasen einer Regeneration unterworfen und dabei
eine Russbeladung am Partikelsensor entfernt wird.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zum Betrieb eines
Partikelsensors zur Bestimmung eines Partikelgehalts in einem Abgasstrom
einer Brennkraftmaschine, wobei der Partikelsensor mit einer Motorsteuerung
in Verbindung steht, die Motorsteuerung Einrichtungen zur Diagnose
der Russbeladung des Partikelsensors aufweist und in bestimmten
zeitlichen Abständen von der Motorsteuerung Regenerationsphasen
für den Partikelsensor vorgebbar sind.
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Partikelsensoren
werden heute beispielsweise zur Überwachung des Russausstoßes
von Brennkraftmaschinen und zur On Bord Diagnose (OBD), beispielsweise
zur Funktionsüberwachung von Partikelfiltern, eingesetzt.
Dabei sind sammelnde, resistive Partikelsensoren bekannt, die eine Änderung
der elektrischen Eigenschaften einer interdigitalen Elektrodenstruktur
aufgrund von Partikelanlagerungen auswerten. Es können
zwei oder mehrere Elektroden vorgesehen sein, die bevorzugt kammartig
ineinander greifen. Durch eine steigende Anzahl an dem Partikelsensor
anlagernder Partikel werden die Elektroden kurzgeschlossen, was
sich in einem mit steigender Partikelanlagerung abnehmendem elektrischen
Widerstand, einer abnehmenden Impedanz oder in einer Veränderung
einer mit dem Widerstand beziehungsweise der Impedanz zusammen hängenden
Kenngröße wie einer Spannung und/oder einem Strom
auswirkt. Zur Auswertung wird im Allgemeinen ein Schwellwert, beispielsweise
eines Messstroms zwischen den Elektroden, festgelegt und die Zeit
bis zur Erreichung des Schwellwertes als Maß für
die angelagerte Partikelmenge verwendet. Alternativ kann auch eine
Signal-Änderungsgeschwindigkeit während der Partikelanlagerung
ausgewertet werden. Ist der Partikelsensor voll beladen, werden
die angelagerten Partikel in einer Regenerationsphase mit Hilfe eines
in dem Partikelsensor integrierten Heizelements verbrannt. Ein solcher
resistiver Partikelsensor ist in der
DE 101 33 384 A1 beschrieben. Der Partikelsensor
ist aus zwei ineinander greifenden, kammartigen Elektroden aufgebaut,
die zumindest teilweise von einer Fanghülse überdeckt
sind. Lagern sich Partikel aus einem Gasstrom an dem Partikelsensor
ab, so führt dies zu einer auswertbaren Änderung
der Impedanz des Partikelsensors, aus der auf die Menge angelagerter
Partikel und somit auf die Menge im Abgas mitgeführter
Partikel geschlossen werden kann.
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Die
DE 101 49 333 A1 beschreibt
eine Sensorvorrichtung zur Messung der Feuchtigkeit von Gasen, mit
einer auf einem Substrat angeordneten Widerstandsmessstruktur, wobei
die Messstruktur mit einer Russschicht zusammenwirkt und eine Temperaturmesseinrichtung
vorgesehen ist. Mit dieser Sensorvorrichtung kann ebenfalls die
Russkonzentration im Abgas einer Brennkraftmaschine bestimmt werden.
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Aus
der
DE 10 2004
028 997 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung der Partikelanlagerung
auf einem Sensorelement bekannt, das eine erste Elektrode und eine
weitere Elektrode aufweist und an welchem an Spannungsklemmen eine
erste Spannung U
1 sowie eine zweite Spannung
U
2 anlegbar ist. Dabei ist es vorgesehen,
dass das Sensorelement während einer ersten Zeitspanne
t
1 mit einer erhöhten Spannung
U
1 betrieben werden kann und nach Überschreiten
einer Auslöseschwelle AP des Sensorelements dieses mit
einer niedrigeren Spannung U
2 betrieben
werden kann, die geringer als die erhöhte Spannung U
1 ist. Das Verfahren ermöglicht
es, die Zeit nach einer Regeneration des Sensorelements, in der
kein Messsignal zur Verfügung steht, bis zu dem Zeitpunkt,
wo durch Ablagerung einer ausreichenden Menge an Partikeln ein auswertbares
Signal erhalten wird, zu verkürzen, in dem während
dieser Phase das Sensorelement mit einer erhöhten Betriebsspannung betrieben
wird. Die erhöhte Betriebsspannung führt zu einer
erhöhten Ablagerungsrate von Partikeln an dem Sensorelement.
Wenn sich eine ausreichend große Menge Partikel an dem
Sensorelement abgelagert hat, so dass ein verwertbares Messsignal
vorliegt, wird das Sensorelement mit einer niedrigeren Spannung
mit einer entsprechend niedrigeren Partikel-Ablagerungsrate betrieben,
so dass die Messdauer bis zur nächsten notwendigen Regeneration des
Sensorelements verlängert wird. Das Verfahren sieht demnach
zwei aufeinander folgende Betriebsphasen vor, eine erste Phase mit
erhöhter Betriebsspannung, während der noch kein
ausreichendes Messsignal vorliegt, und eine zweite Phase mit verringerter
Spannung, während der die eigentliche Messung der Partikelkonzentration
erfolgt. Dabei erfolgt während beider Phasen eine Bestimmung
des Widerstandes oder der Impedanz des Sensorelements über
eine entsprechende Strommessung, einmal zur Erkennung der Auslöseschwelle
und einmal zur Bestimmung der Partikel-Ablagerungsrate. In beiden
Phasen ist eine definierte Partikelablagerung notwendig. Die gewählten
Spannungen stellen demnach in beiden Phasen einen Kompromiss zwischen optimierter
Partikelablagerung und genauer Widerstands- oder Impedanzmessung
dar.
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Aus
der
DE 103 19 664
A1 ist ein Sensor zur Detektion von Teilchen in einem Gasstrom,
insbesondere von Russpartikeln in einem Abgasstrom, mit mindestens
zwei Messelektroden, die auf einem Substrat aus einem elektrisch
isolierenden Werkstoff angeordnet sind, bekannt. Dabei ist es vorgesehen, dass
die Messelektroden von einer Schutzschicht überzogen sind.
Durch die Schutzschicht werden die Elektroden bei rauen Umgebungstemperaturen
vor Korrosion geschützt. Dabei kann die Schutzschicht elektrisch
leitend oder als elektrischer Isolator ausgeführt sein.
Eine leitfähige Schutzschicht ermöglicht eine
Bestimmung der Partikelkonzentration durch eine resistive Gleichstrommessung,
wobei sich eine Parallelschaltung zwischen den Elektroden über
die Schutzschicht und die angelagerten Partikel ergibt. Bei einer
isolierenden Schutzschicht ist eine Impedanzmessung mit Hilfe einer
Wechselspannung erforderlich.
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Zur
Regeneration des Partikelsensors nach erfolgter Partikelanlagerung
muss das Sensorelement mit Hilfe eines integrierten Heizelementes
frei gebrannt werden. Dies muss in bestimmten zeitlichen Abständen
durchgeführt werden, um Verfälschungen bei der
Partikelkonzentrationsbestimmung zu vermeiden. Vor Betriebsbereitschaft
des Partikelsensors ist bisher eine Regeneration des Sensorelements
vorgesehen, um definierte Startbedingungen zur Verfügung
zu stellen. Dabei ist bisher vorgesehen, dass die Regeneration erst
nach einer Freigabe für das Taupunktende (TPE) des Systems
erfolgt. Dies liefert zwar eine genaue und reproduzierbare Diagnose
der Partikelbeladung des Partikelfilters. Nachteilig ist jedoch
dabei, dass eine derartigen Regeneration recht unflexibel ist und
beispielsweise erst nach einer Freigabe für das Taupunktende
eine Diagnose ermöglicht.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, Verfahren bereitzustellen, welche
eine zuverlässige und flexible Überwachung des
Systems erlauben.
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Es
ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine zur Durchführung
des Verfahrens entsprechende Vorrichtung bereitzustellen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
das Verfahren betreffende Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche
1 bis 3 gelöst.
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Die
die Vorrichtung betreffende Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass in der Motorsteuerung ein Beginn der Regenerationsphasen aus
Zeitpunkten für Motor-Aus und/oder Warmstarts bestimmbar
ist und dafür die Motorsteuerung entsprechende Einrichtungen
für eine Detektion derartiger Zeitpunkte aufweist. Es kann
auch vorgesehen sein, dass in der Motorsteuerung Vorrichtungen vorgesehen
sein können, mit denen ein Erreichen einer Russbeladungsschwelle
detektierbar sind. Diese Funktionalitäten können
dabei als Software in der Motorsteuerung implementiert sein.
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Eine
bevorzugte Verfahrensvariante sieht dabei vor, dass die Regenerationsphasen
nach Abwarten einer Sensorfreigabe, welche sich beispielsweise an
einem Taupunktende orientiert, durchgeführt werden, wobei
die Regenerationsphase nach Erreichen einer Auslöseschwelle
oder nach Erreichen einer erwarteten Auslöseschwelle auf
Basis eines Modells (beispielsweise im Intaktfall des Partikelfilters)
für die Russbeladung durchgeführt wird. Die Regenerationsphase
wird nur gestartet, wenn wirklich ein Bedarf dafür besteht.
Damit kann eine Unterbrechung der Diagnose auf ein notwendiges Maß reduziert
werden.
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Eine
weitere Verfahrensvariante sieht dabei vor, dass die Regenerationsphasen
nach Abwarten der Sensorfreigabe durchgeführt werden, wobei
bei einem Kaltstart oder bei einem Warmstart der Brennkraftmaschine
der Partikelsensor mit einem darin integrierten Heizelement einer
Schutzheizung zur Trocknung unterzogen wird. Diese Schutzheizung bewirkt
eine Reduzierung der Zeit bis zum Erreichen des Taupunktendes. Diese
Verwahrensvariante ist insbesondere für die erste Regeneration
im Fahrzyklus von Interesse. Weitere Regenerationen können, müssen
aber nicht, folgen.
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Eine
weitere bevorzugte Verfahrensvariante sieht vor, dass die Regenerationsphase
nach einem Zeitpunkt Motor-Aus durchgeführt wird, was sich
insbesondere hinsichtlich einer Dynamiksteigerung der Russpartikelüberwachung
bemerkbar macht. Eine Dauer bis zur Erreichung der Freigabe für
das Taupunktende (TPE) geht in der aufgeführten Regenerationsstrategie
nicht in eine effektive Ansprechzeit für die Diagnose ein,
so dass der Partikelsensor insbesondere bei der im Allgemeinen hohen
Kaltstartemission zum Messen genutzt werden kann, was nach dem Stand
der Technik nicht in diesem Maße möglich ist.
Auch hier können im Fahrzyklus nach dieser Motor-Aus-Regeneration
weitere Regenerationen folgen, falls der Sensor auslöst
oder die Motorsteuerung eine Auslösung erwartet.
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Mit
den Verfahrensvarianten und der Vorrichtung zur Durchführung
der Verfahren können Regenerationsstrategien bereitgestellt
werden, mit denen einerseits die Zeit bis zum Messbetrieb des Partikelsensors
verkürzt werden kann und andererseits eine zuverlässigere
und genauere DPF-Diagnose bereit gestellt werden kann.
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Einerseits
kann dabei vorgesehen sein, dass die Regenerationsphase unmittelbar
nach dem Zeitpunkt Motor-Aus gestartet wird. Dies bietet den Vorteil,
dass der Partikelsensor beim nächsten Motorstart bereits
regeneriert ist und sofort mit dem Messen der Partikelbeladung des
Abgases begonnen werden kann. Zudem kann der gespeicherte Wärmeeintrag
im Abgasstrang der Brennkraftmaschine direkt nach Motor-Aus zur
Reduzierung der erforderlichen Heizleistung für die Regeneration
des Partikelfilters genutzt werden. Andererseits kann auch vorgesehen
sein, dass die Regenerationsphase nach dem Zeitpunkt Motor-Aus nach
Ablauf einer bestimmten Motorauszeit gestartet wird.
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Eine
weiterhin bevorzugte Regenerationsstrategie sieht dabei die Durchführung
der Regenerationsphase nach Erreichen einer Auslöseschwelle
für die Russbeladung vor. Die Regeneration erfolgt dabei
nur auf Anforderung einer Prognosefunktion.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass der Start der Regenerationsphase nach
Erreichung der Auslöseschwelle oder nach Erreichen einer
erwarteten Auslöseschwelle auf Basis eines Modells nur
während eines Fahrbetriebs mit einem oder mehreren Warmstarts
durchgeführt wird. Dabei kann sichergestellt werden, dass
zur Vermeidung einer möglichen Schädigung infolge
einer Betauung der Restwärmeeintrag im Abgasstrang genutzt
werden kann. Zudem kann der Einfluss von ungenau erfassbaren Kaltstartemissionen
verhindert werden.
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Bei
den zuvor beschriebenen Betriebsstrategien zur Regeneration des
Partikelsensors kann vorgesehen sein, dass bei einem Kaltstart oder
bei einem Warmstart der Brennkraftmaschine der Partikelsensor mit
einem darin integrierten Heizelement einer Trocknung unterzogen
wird. Damit kann erreicht werden, dass Einflüsse von Feuchtigkeit
auf den Anlagerungsprozess bzw. auf die Leitfähigkeit der
angelagerten Russpartikel minimiert werden können, was sich
vorteilhaft bis zum Taupunktende auswirkt.
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Weiterhin
kann dabei vorgesehen sein, dass eine zur Partikelmessung erforderliche
Spannung UIDE an Elektroden des Partikelsensors
direkt nach einem Kaltstart oder nach einem Warmstart der Brennkraftmaschine
angelegt wird. Dies hat den Vorteil, dass direkt nach dem Start
eine Diagnose der Partikelbeladung erfolgen kann ohne dass das Erreichen des
Taupunktendes abgewartet werden muss.
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In
einer Verfahrensvariante kann auch vorgesehen sein, dass die Spannung
UIDE an den Elektroden des Partikelsensors
bei einem Kaltstart oder bei einem Warmstart der Brennkraftmaschine
erst nach Abwarten des Taupunktendes angelegt wird. Diese Variante
bietet den Vorteil, gegenüber einem Heizleistungsbedarfs
des Partikelsensors unabhängig zu sein.
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In
einer Verfahrensvariante kann auch vorgesehen sein, dass die Regenerationsphase
nur auf Anforderung einer Prognosefunktion durchgeführt wird,
wobei die Prognosefunktion auf Partikelmessungen über mehrere
Fahrzyklen hinweg basiert.
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Eine
bevorzugte Anwendung der Verfahrensvarianten, wie sie zuvor beschrieben
wurde, sieht die Regeneration des Partikelsensors im Rahmen einer
On-Board-Diagnose bei einer Diesel-Brennkraftmaschine vor. In dieser
Anwendung kommt es insbesondere auf eine genaue und reproduzierbare
Diagnose der Partikelbeladung eines im Abgasstrang der Diesel-Brennkraftmaschine
angeordneten Russpartikelfilters (DPF) an.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
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1 in
einer schematischen Darstellung das technische Umfeld, in der das
Verfahren angewendet werden kann,
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2 schematisch
einen Partikelsensor in der Draufsicht,
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3 in
einer schematischen Darstellung einen Partikelsensor in einer Seitenansicht,
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4 schematisch
einen zeitlichen Beladungsverlauf des Partikelsensors mit Regenerationsphasen,
wie sie gemäß dem Stand der Technik vorgesehen
sind,
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5 schematisch
den zeitlichen Beladungsverlauf bei Anwendung des erfinderischen
Verfahrens,
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6 schematisch
den zeitlichen Beladungsverlauf bei Anwendung einer weiteren Verfahrensvariante,
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7 schematisch
den zeitlichen Beladungsverlauf des Partikelsensors sowie einen
zeitlichen Verlauf der Spannung UIDE,
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8 schematisch
den zeitlichen Beladungsverlauf sowie den zeitlichen Verlauf der
Spannung UIDE in einer anderen Verfahrensvariante
und
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9 schematisch
den zeitlichen Beladungsverlauf sowie den zeitlichen Verlauf der
Spannung UIDE bei einer bedarfsweisen Regeneration
des Partikelsensors.
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1 zeigt
schematisch das technische Umfeld, in dem das erfindungsgemäße
Verfahren angewendet werden kann. Eine Brennkraftmaschine 10, die
als Dieselmotor ausgeführt sein kann, bekommt Verbrennungsluft über
eine Luftzuführung 11 zugeführt. Dabei
kann die Luftmenge der Verbrennungsluft mittels eines Luftmassenmessers 12 in
der Luftzuführung 11 bestimmt werden. Die Luftmenge
kann bei einer Korrektur einer Anlagerungswahrscheinlichkeit von
im Abgas der Brennkraftmaschine 10 vorhandenen Partikeln
verwendet werden. Das Abgas der Brennkraftmaschine 10 wird über
einen Abgasstrang 17 abgeführt, in dem eine Abgasreinigungsanlage 16 angeordnet
ist. Diese Abgasreinigungsanlage 16 kann als Diesel-Partikelfilter
ausgeführt sein. Weiterhin sind im Abgasstrang 17 eine
als Lambdasonde ausgeführte Abgassonde 15 und
ein Partikelsensor 20 angeordnet, deren Signale einer Motorsteuerung 14 zugeführt
werden. Die Motorsteuerung 14 ist weiterhin mit dem Luftmassenmesser 12 verbunden
und bestimmt auf Basis der ihr zugeführten Daten eine Kraftstoffmenge,
die über eine Kraftstoff-Dosierung 13 der Brennkraftmaschine 10 zugeführt
werden kann. Der Partikelsensor 20 kann dabei auch in Strömungsrichtung
des Abgases hinter der Abgasreinigungsanlage 16 angeordnet
sein, was Vorteile hinsichtlich einer Homogenisierung der Abgasströmung
an dieser Stelle mit sich bringt. Mit den gezeigten Vorrichtungen
ist eine Beobachtung des Partikelausstoßes der Brennkraftmaschine 10 (On-Board-Diagnose)
und eine Prognose der Beladung der als Diesel-Partikelfilter (DPF)
ausgebildeten Abgasreinigungsanlage 16 möglich.
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2 zeigt
in einer schematischen Darstellung einen Partikelsensor 20 entsprechend
dem Stand der Technik in der Draufsicht.
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Auf
einem isolierenden Träger 21, beispielsweise aus
Aluminiumoxid, sind eine erste Elektrode 22 und eine zweite
Elektrode 23 aufgebracht. Die Elektroden 22, 23 sind
in Form zweier interdigitaler, ineinander greifender Kammelektroden
ausgeführt. An den stirnseitigen Enden der Elektroden 22, 23 sind
ein erster Anschluss 24 und ein zweiter Anschluss 25 vorgesehen, über
welche die Elektroden zur Spannungsversorgung und zur Durchführung
der Messung mit einer nicht dargestellten Steuereinheit verbunden
werden können.
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In 3 ist
in einer schematischen Darstellung ein Ausschnitt des Partikelsensors 20 in
einer Seitenansicht gezeigt.
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Zusätzlich
zu den bereits in 2 gezeigten Bauelementen ist
in der Seitenansicht noch ein Heizelement 26, welches in
dem Träger 21 integriert ist, sowie eine optionale
Schutzschicht 27 und eine Schicht aus Partikeln 28 dargestellt.
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Wird
ein solcher Partikelsensor 20 in einem Partikel 28 führenden
Gasstrom, beispielsweise in einem Abgaskanal eines Dieselmotors,
betrieben, so lagern sich Partikel 28 aus dem Gasstrom
an dem Partikelsensor 20 ab. Im Falle des Dieselmotors
handelt es sich bei den Partikeln 28 um Rußpartikel
mit einer entsprechenden elektrischen Leitfähigkeit. Dabei
hängt die Ablagerungsrate der Partikel 28 an den Partikelsensor 20 neben
der Partikelkonzentration in dem Abgas unter anderem auch von der
Spannung ab, welche an den Elektroden 22, 23 anliegt.
Durch die anliegende Spannung wird ein elektrisches Feld erzeugt,
welches auf elektrisch geladene Partikel 28 und auf Partikel 28 mit
einer Dipol-Ladung eine entsprechende Anziehung ausübt.
Durch geeignete Wahl der an den Elektroden 22, 23 anliegenden Spannung
kann daher die Ablagerungsrate der Partikel 28 beeinflusst
werden.
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In
dem Ausführungsbeispiel sind die Elektroden 22, 23 und
der Träger 21 elektrodenseitig mit einer Schutzschicht 27 überzogen.
Die optionale Schutzschicht 27 schützt die Elektroden 22, 23 bei den
zumeist vorherrschenden hohen Betriebstemperaturen des Partikelsensors 20 vor
Korrosion. Sie ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
aus einem Material mit einer geringen Leitfähigkeit hergestellt, kann
jedoch auch aus einem Isolator gefertigt sein.
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Auf
der Schutzschicht 27 haben sich Partikel 28 aus
dem Gasstrom in Form einer Schicht abgelagert. Durch die gering
leitfähige Schutzschicht 27 bilden die Partikel 28 einen
leitfähigen Pfad zwischen den Elektroden 22, 23,
so dass sich, abhängig von der Menge der abgelagerte Partikel 28,
eine Widerstandsänderung zwischen den Elektroden 22, 23 ergibt.
Diese kann zum Beispiel gemessen werden, in dem eine konstante Spannung
an die Anschlüsse 24, 25 der Elektroden 22, 23 angelegt
und die Änderung des Stromes durch die angelagerten Partikel 28 bestimmt
wird.
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Ist
die Schutzschicht 27 isolierend aufgebaut, führen
die abgelagerten Partikel 28 zu einer Änderung
der Impedanz des Partikelsensors 20, was durch eine entsprechende
Messung, bevorzugt mit einer Wechselspannung, ausgewertet werden
kann.
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Ist
der Partikelsensor 20 so weit mit einer Schicht aus Partikeln 28 belegt,
dass zusätzlich angelagerte Partikel 28 zu keiner
zusätzlichen Änderung des Widerstandes beziehungsweise
der Impedanz des Partikelsensors 20 führen, so
wird der Partikelsensor 20 innerhalb einer Regenerationsphase regeneriert.
Dazu wird der Partikelsensor 20 mit Hilfe des Heizelements 26 so
weit aufgeheizt, dass die anliegenden Partikel 28 verbrennen.
In einer ersten Phase nach der Regeneration, wenn nur wenige Partikel 28 an
dem Partikelsensor 20 anliegen, ist keine aussagekräftige
Widerstands- oder Impedanzmessung möglich. Erst nach einer
ausreichend langen Zeit liegen wieder so viele Partikel 28 an
dem Partikelsensor 20 an, dass sich über die Partikel 28 ein geschlossener
Strompfad zwischen den Elektroden 22, 23 ausbildet
und eine Messung möglich wird. Bekannte Auswerteverfahren
bestimmen die Zeit nach einer Regeneration bis zur Erreichung einer
vorgegebenen Schwelle des Messsignals, beispielsweise eines vorgegebenen
Stromwertes, um eine Aussage über die Partikelkonzentration
in dem Gasstrom zu ermitteln. Alternative Verfahren nutzen die Signal-Änderungsgeschwindigkeit
nach Erreichen eines Mindestsignals zur Bestimmung der Partikelkonzentration.
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Die 4, 5 und 6 zeigen
schematisch jeweils schematisch ein Fahrprofil 30 (z. B.
die Geschwindigkeit) und damit verknüpft eine Beladung des
Partikelsensors 20 in Abhängigkeit der Zeit 37.
In den Figuren sind jeweils Kaltstarts 31 und auch Warmstarts 36 der
Brennkraftmaschine 10 sowie Zeitpunkte für Motor-Aus 34 dargestellt.
Weiterhin sind sensorbetriebsrelevante Zeitpunkte, wie z. B. eine
Sensorfreigabe 32 bzw. Zeiträume für
z. B. Schutzheizen, Regeneration oder ein Beschaltungszustand einer
IDE dargestellt.
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In 4 ist
eine Regenerationsstrategie für den Partikelsensor 20 dargestellt,
wie sie bisher angewendet wurde. Dabei ist vorgesehen, dass nach dem
Kaltstart 31 und nach der Sensorfreigabe 32 der Partikelsensor 20 in
einer Regenerationsphase 33 regeneriert wird, in dem mittels
des integrierten Heizelements 26 die Sensorstruktur von
den Partikeln 28 frei gebrannt wird (siehe 3).
Erst nach dieser Regenerationsphase 33 startet dann die
eigentliche Partikelmessung, indem zwischen den Elektroden 22, 23 eine
Spannung UIDE angelegt wird. Diese Betriebsweise
wird im gezeigten Beispiel nach jedem Kaltstart 31 von
neuem durchgeführt und kann auch bei jedem Warmstart angewendet
werden. Dies ist zwar vorteilhaft hinsichtlich einer genauen Partikelfilter-Diagnose
und einer Vermeidung einer möglichen Schädigung
durch eine Betauung. Allerdings geht hierbei die Zeit bis zum Erreichen
des Taupunktendes ein und verlängert damit die effektive
Ansprechzeit für eine Diagnose, was sich nachteilig hinsichtlich einer
Dynamik des Systems auswirkt.
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In 5 ist
eine Regenerationsstrategie für den Partikelsensor 20 dargestellt,
wie sie gemäß dem erfinderischen Verfahren vorgesehen
ist. Dabei ist vorgesehen, dass nach einem Start der Brennkraftmaschine 10 direkt
mit der Messung der Partikelbeladung begonnen wird, indem die Spannung
UIDE angelegt wird. Erst nach dem Zeitpunkt
Motor-Aus 34 wird dann eine Regeneration des Partikelsensors 20 nachgelagert,
so dass der Partikelsensor 20 beim nächsten Motorstart
bereits regeneriert ist.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass die Regeneration direkt nach dem Zeitpunkt
Motor-Aus 34 oder verzögert nach einer bestimmten
Motorauszeit 35 durchgeführt wird, wie dies in 6 bereits
schematisch gezeigt ist.
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Es
sind zudem zwei Varianten der Betriebsweisen „Regeneration
bei Motor-Aus” denkbar:
- – Regeneration
vor Motor-Start („Vorlauf”), beispielsweise über
eine entsprechende Erkennung der Vorbereitung eines Motorstarts,
was beispielsweise durch Auswertung eines Türkontaktes
ausgewertet werden kann, und
- – Regeneration mit Motor-Start bzw. vor der Sensorfreigabe 32.
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Eine
weitere, alternative Regenerationsstrategie für den Partikelsensor 20 sieht
vor, dass der Partikelsensor 20 erst bei Erreichen einer
Auslöseschwelle für eine Partikelbeladung, d.
h. auf Anforderung, regeneriert wird. Weiterhin kann vorgesehen sein,
dass alternativ dazu eine Messung der Partikelbeladung nur während
Fahrbetriebsphasen mit einem Warmstart 36 durchgeführt
werden, wobei die Regeneration bei jedem Kaltstart 31 erfolgt.
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7 zeigt
schematisch den zeitlichen Verlauf des Fahrprofils 30 des
Partikelsensors 20 sowie einen UIDE-Verlauf 38.
Im gezeigten Beispiel liegt die zur Partikelmessung erforderliche
Spannung UIDE an Elektroden 22, 23 des
Partikelsensors 20 direkt nach einem Kaltstart 31 oder
nach einem Warmstart 36 der Brennkraftmaschine 10 an
und wird beim Zeitpunkt Motor-Aus 34 abgeschaltet.
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8 zeigt
schematisch den zeitlichen Verlauf des Fahrprofils 30 des
Partikelsensors 20 sowie den UIDE-Verlauf 38.
In diesem Beispiel liegt die zur Partikelmessung erforderliche Spannung
UIDE an Elektroden 22, 23 des
Partikelsensors 20 erst nach der Sensorfreigabe 32,
die sich beispielsweise an eine Taupunktfreigabe (TPF) orientiert,
an und wird beim Zeitpunkt Motor-Aus 34 abgeschaltet. Sowohl in
der in 7 als auch in der in 8 dargestellten Variante
ist keine Beheizung des Partikelsensors 20 vorgesehen.
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9 zeigt
schematisch den zeitlichen Verlauf des Fahrprofils 30 des
Partikelsensors 20 sowie den UIDE-Verlauf 38,
wobei eine Regenerationsphase 33 nur auf Anforderung einer
Prognosefunktion erfolgt, die auf Partikelmessungen über
mehrere Fahrzyklen basiert. Im gezeigten Beispiel liegt die zur
Partikelmessung erforderliche Spannung UIDE an
den Elektroden 22, 23 des Partikelsensors 20 erst
nach der Sensorfreigabe 32 an und wird beim Zeitpunkt Motor-Aus 34 abgeschaltet.
Direkt nach einem Kaltstart 31 oder nach einem Warmstart 36 ist
für eine bestimmte Zeit ein Schutzheizen 39 vorgesehen.
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Bei
den in 7 bis 9 gezeigten Varianten liegt
vorzugsweise während der Regenerationsphase 33 keine
Spannung UIDE am Partikelsensor an.
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In
der folgenden Übersicht sind verschiedene Regenerationsstrategien,
wie sie bereits zuvor beschrieben wurden, sowie weitere Varianten
zusammengefasst:
- – A: Motorstart 31, 36 → Sensorfreigabe 32 → Start Regenerationsphase 33 → danach
UIDE an → Partikelmessung startet
(Stand der Technik)
- – B1: Motorstart 31, 36 → UIDE an → Partikelmessung startet → nach
Motor-Aus 34 Start Regenerationsphase 33
- – B2: Motorstart 31, 36 → UIDE aus, Schutzheizen → Sensorfreigabe 32 → UIDE an → Partikelmessung startet → nach
Motor-Aus 34 Start Regenerationsphase 33
- – B3: Motorstart 31, 36 → Sensorfreigabe 32 → kurze
Regenerationsphase 33 → danach UIDE an → Partikelmessung
startet → nach Motor-Aus 34 Start Regenerationsphase 33
- – B4: Motorstart 31, 36 → UIDE an/Partikelmessung startet + Schutzheizen 39 an
bis Sensorfreigabe 32 → nach Motor-Aus 34 Start
Regenerationsphase 33
- – B5: Motorstart 31, 36 → UIDE aus, Trocknungs-Schutzheizen → UIDE an, Feuchte-Schutzheizen/Partikelmessung
startet → nach Sensorfreigabe 32 (Taupunktende)
Schutzheizen aus → nach Motor-Aus 34 Start Regenerationsphase 33, wobei
das Trocknungs-Schutzheizen bei etwa 150°C stattfindet
und das Feuchte-Schutzheizen bei zwar geringer Thermophorese, aber
bei einer Temperatur stattfindet, bei der Wasser verdampft
- – C1: Motorstart 31, 36 → UIDE an/Partikelmessung startet bis Motor-Aus 34,
Start Regenerationsphase 33 nur auf Anforderung der Prognosefunktion
- – C2: Motorstart 31, 36 → Schutzheizen 39 an
bis Erreichen Sensorfreigabe 32 → UIDE an/Partikelmessung
startet bis Motor-Aus 34; Start Regenerationsphase 33 nur
auf Anforderung der Prognosefunktion
- – C3: Motorstart 31, 36 → Schutzheizen 39 an
bis Erreichen Sensorfreigabe 32 + UIDE an/Partikelmessung
bis Motor-Aus 34; Start Regenerationsphase 33 nur
auf Anforderung der Prognosefunktion
- – D: Motorstart 31, 36 → Erkennung
Kaltstart 31 oder Warmstart 36 → falls
Kaltstart 31, Schutzheizen 39 an bis Erreichen
Sensorfreigabe 32 → Start Regenerationsphase 33 → UIDE an/Partikelmessung bis Motor-Aus 34;
falls Warmstart 36, UIDE an/Partikelmessung
bis Motor-Aus 34 und Start Regenerationsphase 33 nur
auf Anforderung der Prognosefunktion
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Die
aufgezeigten Regenerationsstrategien sind in vorteilhafter Ausgestaltung
als Verfahrensablauf mittels einer Software in der Motorsteuerung 14 hinterlegt
und sind Bestandteil der On-Board-Diagnose (OBD) zur Überwachung
des Diesel-Partikelfilters (DPF) innerhalb der Abgasreinigungsanlage 16,
wie sie vom Gesetzgeber gefordert ist.
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Mit
der vorgestellten Regenerationsstrategie kann einerseits die Ansprechzeit
für den Partikelsensor 20 verkürzt werden,
was sich vorteilhaft auf eine Dynamiksteigerung der Russpartikelüberwachung auswirken
kann, oder die Zuverlässigkeit des Diagnosesystems verbessert
werden. Im Hinblick auf zukünftige Start/Stopp-Strategien
von Brennkraftmaschinen im Fahrzeugbereich zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs
und Vermeidung von Schadstoffen im Abgas können die Regenerationsstrategien mit
den aufgezeigten Verfahrensvarianten vorteilhaft eingesetzt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10133384
A1 [0003]
- - DE 10149333 A1 [0004]
- - DE 102004028997 A1 [0005]
- - DE 10319664 A1 [0006]