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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine elektrische Schaltung
zum Betreiben eines Elektromotors nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Es
ist bekannt, mehrphasige Elektromotoren zum Einstellen von Komponenten
einer Brennkraftmaschine zu verwenden. Beispielsweise sind Stellmotoren
für die
Einstellung des Anstellwinkels der Schaufeln eines Turboladers oder
Stellmotoren für die
Einstellung der Winkelstellung einer Drosselklappe einer Brennkraftmaschine
bekannt.
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Zur
Einstellung einer erwünschten
Winkelstellung ist es bekannt, an den Elektromotor bestimmte, vorgegebene
Potentiale an den einzelnen Phasen desselben anzulegen. Der Rotor
des Elektromotors dreht sich dann in die erwünschte Winkelstellung und wird
auch dort gehalten.
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Weiterhin
ist es bekannt, insbesondere zur Erreichung eines schnellen Übergangs
in die erwünschte
Winkelstellung sowie zur Vermeidung von Überschwingern bei diesem Übergang
eine Regelung vorzusehen, mit der die Potentiale bzw. Ströme auf den
einzelnen Phasen beeinflusst werden. Dies kann beispielsweise mit
Hilfe einer Pulsweitenmodulation erfolgen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die bekannten Verfahren zum Betreiben eines
Elektromotors insbesondere im Hinblick auf den Übergang in die erwünschte Winkelstellung
weiter zu verbessern.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Erfindung löst
die vorstehende Aufgabe durch ein Verfahren nach dem Anspruch 1
sowie durch eine elektrische Schaltung nach dem Anspruch 12.
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Der
Elektromotor weist mindestens zwei Phasen und einen Rotor auf. Es
wird eine aktuelle Winkelstellung des Rotors ermittelt und in Abhängigkeit
davon an mindestens einer der beiden Phasen ein Potential derart
angelegt, dass eine erwünschte Winkelstellung
erreicht wird. Aus der aktuellen Winkelstellung und der erwünschten
Winkelstellung wird eine Soll-Winkelgeschwindigkeit ermittelt, die
zur Beeinflussung des Potentials verwendet wird.
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Im
Rahmen dieser Verfahrens werden also die Winkelstellungen in Winkelgeschwindigkeiten
abgebildet das Potential an mindestens einer Phase des Elektromotors
wird in Abhängigkeit
von diesen Winkelgeschwindigkeiten beeinflusst. Auf diese Weise
wird ein schnellerer und genauerer Übergang in die erwünschte Winkelstellung
erreicht.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn in Abhängigkeit
von der Soll-Winkelgeschwindigkeit
derjenige Umfang bzw. dasjenige Verhältnis eingestellt wird, in dem
das Potential an der mindestens einen Phase des Elektromotors anliegt.
Insbesondere kann dabei eine Pulsweitenmodulation des genannten
Potentials zum Einsatz kommen.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung wird eine Soll-Ist-Abweichung
auf der Grundlage der ermittelten Winkelgeschwindigkeiten ermittelt.
Damit basiert die erfindungsgemäße Regelung
auf Winkelgeschwindigkeiten, was zu einem wesentlich verbesserten Übergang
von der aktuellen Winkelstellung in die erwünschte Winkelstellung führt.
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Weitere
Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind.
Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung
sowie unabhängig
von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw.
in der Zeichnung.
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1 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild einer Schaltung zum Betreiben
eines Elektromotors, 2a bis 2c zeigen
elektrische Schaltpläne
einer Schalteinheit der Schaltung der 1, 3 zeigt
eine Tabelle mit Zuständen
der Schaltung und des Elektromotors der 1, 4 zeigt
ein schematisches Zeitdiagramm von Signalen der Schaltung der 1 und 5 und 6 zeigen schematische
Blockschaltbilder eines Verfahrens zum Betreiben des Elektromotors
der 1.
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In
der 1 ist eine elektrische Schaltung 10 dargestellt,
die einen dreiphasigen Elektromotor 11 aufweist. Die Phasen
des Elektromotors 11 sind mit U, V, W gekennzeichnet. Der
Elektromotor 11 weist einen nicht-dargestellten Rotor auf
und ist weiterhin mit drei zueinander beabstandeten Hall-Sensoren 12 versehen,
deren Ausgangssignale mit H1, H2, H3 gekennzeichnet sind.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Elektromotor 11 um einen bürstenlosen
Gleichstrommotor, der beispielsweise mit einem 12-poligen Rotor-Magneten
und einem 24-poligen Sensor-Magneten für die Hall-Sensoren 12 versehen
ist. Mit dieser Ausgestaltung ist es möglich, mit dem Elektromotor 11 eine
Auflösung
der Winkelstellungen des Rotor-Magneten von 5 Grad zu erreichen.
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Die
Spannung bzw. der Strom jeder der Phasen U, V, W wird von jeweils
einer Schalteinheit 13 zur Verfügung gestellt, der jeweils
die Eingangssignale IN, DIS zugeführt sind. Diese Eingangssignale IN,
DIS werden von einem Steuergerät 14 erzeugt, dem
die Ausgangssignale H1, H2, H3 der Hall-Sensoren 12 zugeführt sind,
und dem in nicht-dargestellter Weise zumindest ein Sollsignal für eine erwünschte Winkelstellung
des Elektromotors 11 vorliegt.
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Der
Elektromotor 11 kann beispielsweise bei einer Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeugs zum Einsatz kommen, und zwar als Stellmotor
für irgendwelche
Komponenten der Brennkraftmaschine. Beispielsweise kann der Elektromotor 11 zur
Verstellung eines Turboladers der Brennkraftmaschine verwendet werden.
In diesem Fall kann das Sollsignal für die erwünschte Winkelstellung des Elektromotors 11 beispielsweise
von einer elektronischen Kraftstoffeinspritzanlage des Kraftfahrzeugs
vorgegeben werden.
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In
den 2a bis 2c ist
eine der drei Schalteinheiten 13 detaillierter dargestellt.
Es versteht sich, dass die nachfolgenden Erläuterungen für alle drei Schalteinheiten 13 der 1 gültig sind.
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Die
Schalteinheit 13 weist eine Serienschaltung zweier elektronischer
Schalter HS, LS mit jeweils gegensinnig geschalteten Freilaufdioden
auf. Die beiden Schalter HS, LS sind dabei von einer Batteriespannung
BAT nach Masse GND geschaltet. Zwischen den beiden Schaltern HS,
LS ist ein Ausgang OUT vorhanden.
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Die
Stellung der beiden Schalter HS, LS ist von den Eingangssignalen
IN, DIS abhängig.
In den 2a bis 2c ist
immer dieselbe Schalteinheit 13 dargestellt, jedoch unter
Zugrundelegung unterschiedlicher Eingangssignale IN, DIS. Die Eingangssignale
IN, DIS können
dabei die Zustände „0” bzw. „low” (z. B.
keine Spannung vorhanden) oder „1” bzw. „high” (z. B. Spannung vorhanden)
aufweisen.
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In
der 2a gilt: IN = 0, DIS = 0. Mit dieser Ansteuerung
ist der Schalter HS geöffnet
und der Schalter LS geschlossen. Damit liegt der Ausgang OUT auf
Masse GND. In der 2b gilt: IN = 1, DIS = 0. Mit
dieser Ansteuerung ist der Schalter HS geschlossen und der Schalter
LS geöffnet.
Damit liegt am Ausgang OUT die Batteriespannung BAT an. In der 2c gilt:
IN = beliebig, DIS = 1. Mit dieser Ansteuerung sind beide Schalter
HS, LS geöffnet.
Aufgrund der beiden Freilaufdioden liegt damit an dem Ausgang OUT
ein Potential an, das weder der Batteriespannung BAT, noch Masse
GND entspricht; dieser Zustand wird als „open” bezeichnet.
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Eine
Drehbewegung des Rotor-Magneten des Elektromotors 11 kann
dadurch bewirkt werden, dass bestimmte, vorgegebene Potentiale an
die drei Phasen U, V, W des Elektromotors 11 angelegt werden.
Bestimmten Winkelstellungen des Elektromotors 11 sind dabei
jeweils zugehörige
Potential-Kombinationen für
die Phasen U, V, W zugeordnet. Mit diesen Potential-Kombinationen
kann der Elektromotor 11 auch in der erwünschten
Winkelstellung gehalten werden.
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In
der Tabelle der 3 sind in einer obersten Zeile
zwölf Winkelstellungen
in waagrechter Richtung aufgetragen. Der Abstand der zwölf Winkelstellungen
entspricht der bereits erwähnten
Auflösung
von 5 Grad. Insgesamt überstreichen
die zwölf Winkelstellungen
einen Winkelbereich von 0 Grad bis 55 Grad, je einschließlich. In
der Zeile unter den zwölf Winkelstellungen
sind Ansteuer-Nummern „AnstNr” angegeben,
mit denen die Winkelstellungen von der Nummer „0” bis zur Nummer „11” durchnummeriert sind.
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In
der dritten, vierten und fünften
Zeile der Tabelle der 3 sind für jede der zwölf Winkelstellungen
jeweils die zugehörigen
Potentiale für
die drei Phasen U, V, W eingetragen. Wie bereits erwähnt, bilden
drei untereinander angeordnete Potentiale für die Phasen U, V, W eine Potential-Kombination,
mit der der Rotor-Magnet
des Elektromotors 11 in die zugehörige Winkelstellung gedreht
und dort gehalten werden kann. Wird also beispielsweise auf der
Phase U der Zustand „open” erzeugt,
auf der Phase V die Batteriespannung BAT und liegt die Phase W auf Masse
GND, so gehört
zu dieser Potential-Kombination die Winkelstellung „25 Grad”.
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In
der sechsten, siebten und achten Zeile der Tabelle der 3 sind
für jede
der zwölf
Winkelstellungen die zugehörigen
Ausgangssignale H1, H2, H3 der Hall-Sensoren 12 eingetragen.
Die Ausgangssignale H1, H2, H3 können
dabei die Zustände „1” bzw. „high” (z. B.
Spannung vorhanden) und „0” bzw. „low” (z. B.
Spannung nicht vorhanden) aufweisen. Jeweils drei untereinander
angeordnete Ausgangssignale H1, H2, H3 gehören zusammen und bilden eine Hall-Nummer „HallNr”, die in
der vorletzten Zeile der Tabelle der 3 enthalten
ist. Jede der Hall-Nummern kennzeichnet damit eine der zwölf möglichen Winkelstellungen.
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Bei
der vorliegenden Ausgestaltung des Elektromotors 11 gibt
es für
die zwölf
Winkelstellungen nur sechs Hall-Nummern. In der Tabelle der 3 ergibt
sich dies daraus, dass die Hall-Nummern „1” bis „6” für die Winkelstellungen „0 Grad” bis „25 Grad” und für die Winkelstellungen „30 Grad” bis „55 Grad” gleich
sind. Die Hall-Nummern sind also für sich alleine nicht in der
Lage, die zwölf
Winkelstellungen eindeutig zu unterscheiden.
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Dieses
Problem wird wie folgt gelöst:
Nach einem erstmaligen Einschalten der Schaltung 10 werden
die Ausgangssignale H1, H2, H3 von dem Steuergerät 14 eingelesen und
es werden die zugehörigen
beiden Winkelstellungen aus der Tabelle der 3 ausgelesen.
Beispielhaft sei angenommen, dass für die Ausgangssignale H1, H2,
H3 folgendes gilt: H1 = high, H2 = high, H3 = low. Diesen Ausgangssignalen
H1, H2, H3 entsprechen die Winkelstellungen „15 Grad” und „45 Grad”. Aufgrund der erläuterten,
nicht vorhandenen Eindeutigkeit ist nicht klar, in welcher Winkelstellung
sich der Elektromotor 11 aktuell tatsächlich befindet. Es wird deshalb
der Elektromotor 11 in diejenige Winkelstellung gedreht, die
sich genau zwischen den beiden ausgelesenen Winkelstellungen befindet.
Im vorliegenden Beispielfall handelt es sich dabei um die Winkelstellung „30 Grad”. Es werden
also die Phasen U, V, W mit denjenigen Potentialen beaufschlagt,
die zu der Winkelstellung „30
Grad” bzw.
der Ansteuernummer „6” gehören. Daraufhin
dreht sich der Rotor-Magnet des Elektromotors 11 in diese
Winkelstellung von 30 Grad. Nunmehr ist also die aktuelle tatsächliche
Winkelstellung des Elektromotors 11 bekannt. Diese aktuelle
Winkelstellung wird im Steuergerät 14 abgespeichert.
Weiterhin wird in der Tabelle der 3 in der
letzten Zeile ein Hall-Offset „HallOS” eingetragen, mit
dem es danach möglich
ist, die beiden nicht-eindeutigen Bereiche der Winkelstellungen
von „0
Grad” bis „25 Grad” bzw. von „30 Grad” bis „55 Grad” voneinander
zu unterscheiden. Beispielsweise wird den Winkelstellungen „0 Grad” bis „25 Grad” ein Hall-Offset „0” und den
Winkelstellungen „30
Grad” bis „55 Grad” ein Hall-Offset „1” zugeordnet.
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In
einem nachfolgenden Betrieb des Elektromotors 11 werden
die Ausgangssignale H1, H2, H3, die mit Hilfe von sogenannten Interrupts
dem Steuergerät 14 zugeführt werden,
fortlaufend ausgewertet. Eine sich dabei ergebende Veränderung
der Ausgangssignale H1, H2, H3 wird als Drehbewegung des Elektromotors 11 interpretiert
und entsprechend mitgezählt.
Die neue aktuelle Winkelstellung des Elektromotors 11 wird
dann mittels der Ausgangssignale H1, H2, H3 im Steuergerät 14 abgespeichert.
Damit ist in jedem Zeitpunkt die jeweils tatsächliche aktuelle Winkelstellung
des Elektromotors 11 eindeutig bekannt.
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Soll
im Betrieb des Elektromotors 11 eine andere Winkelstellung
eingestellt werden, so werden die Phasen U, V, W mit denjenigen
Potentialen beaufschlagt, die zu der anderen Winkelstellung gehören. Soll
beispielsweise eine Verstellung der Winkelstellung des Elektromotors 11 von
den vorgenannten „30 Grad” auf beispielsweise „40 Grad” stattfinden,
so wird aus der Tabelle der 3 die zugehörige Potential-Kombination
ausgelesen und an den Phasen U, V, W des Elektromotors 11 angelegt.
Der Rotor-Magnet des Elektromotors 11 dreht sich daraufhin
in die erwünschte
Winkelstellung.
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Das
Erreichen der erwünschten
Winkelstellung wird dadurch überprüft, dass
die aktuelle Winkelstellung des Elektromotors 11 anhand
der Ausgangssignale H1, H2, H3 der Hall-Sensoren 13 ermittelt
wird. Stimmt diese aktuelle Winkelstellung mit der erwünschten
Winkelstellung überein,
so hat der Rotor-Magnet des Elektromotors 11 die erwünschte Winkelstellung
erreicht.
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Der Übergang
des Rotor-Magneten von einer aktuellen in eine erwünschte Winkelstellung
wird insbesondere mit dem Ziel geregelt, den Übergang möglichst schnell durchzuführen und
dabei ein Überschwingen
weitgehend zu vermeiden. Hierzu wird das Eingangssignal DIS herangezogen.
So wurde anhand der 2b erläutert, dass die Batteriespannung
BAT am Ausgang OUT vorhanden ist, wenn das Eingangssignal IN = 1
und das Eingangssignal DIS = 0 ist. Ausgehendend von diesem Zustand
kann das Eingangssignal DIS dahingehend beeinflusst werden, dass
es abwechselnd „0” und „1” ist. Für DIS = 0
ergibt sich – wie
gesagt – OUT
= BAT, für
DIS = 1 ergibt sich gemäß der 2c jedoch
OUT = open. Diese Beeinflussung des Eingangssignals DIS hat also
zur Folge, dass auf dem Ausgang OUT nicht fortlaufend die Batteriespannung
BAT vorhanden ist, sondern dass die Batteriespannung BAT nur in
demjenigen Umfang vorhanden ist, wie das Eingangssignal DIS gleich „0” ist.
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In
der 4 sind die Eingangssignale IN, DIS und das Potential
am Ausgang OUT über
der Zeit t aufgetragen. Wie vorstehend erläutert ist das Eingangssignal
IN gleich „1” und das
Eingangssignal DIS ist abwechselnd „0” oder „1”. Wie ebenfalls erläutert wurde,
hat dies zur Folge, dass am Ausgang OUT die Batteriespannung BAT
nur in demjenigen Umfang vorhanden ist, wie das Eingangssignal DIS gleich „0” ist. Mit
Hilfe einer Veränderung
des Verhältnisses
der Zeitdauern, in denen das Eingangssignal DIS gleich „0” oder „1” ist, kann
derjenige Umfang eingestellt werden, in dem die Batteriespannung
BAT am Ausgang OUT vorhanden sein soll. Dies stellt eine Pulsweitenmodulation
der am Ausgang OUT vorhandenen Batteriespannung BAT dar.
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In
den 5 und 6 ist ein Verfahren dargestellt,
mit dem die vorstehend genannte Übergang des
Rotor-Magneten von einer aktuellen in eine erwünschte Winkelstellung geregelt
werden kann. Das Verfahren kann vorzugsweise mit Hilfe eines Rechengeräts ausgeführt werden,
das mit einem entsprechenden Computerprogramm versehen ist. Das Rechengerät kann vorzugsweise
in dem Steuergerät 14 enthalten
sein.
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Das
Verfahren der 5 und 6 wird in aufeinander
folgenden Zeitpunkten durchlaufen. In jedem Zeitpunkt werden die
nachfolgend erläuterten Schritte
durchgeführt
und entsprechende Ein- und Ausgangsgrößen eingelesen bzw. erzeugt.
Sofern erforderlich, werden die zu einem Zeitpunkt zugehörigen Größen mit
dem Index i voneinander unterschieden. Ein Index i bezieht sich
auf den aktuellen Durchlauf des Verfahrens und ein Index i-1 hat
die Bedeutung, dass es sich um eine Größe handelt, die im letzten
Durchlauf des Verfahrens ermittelt worden ist.
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Als
Eingangsgrößen sind
dem Verfahren der 5 eine aktuelle Winkelstellung
phipos und eine erwünschte
Winkelstellung phiposreq zugeführt.
Bei der aktuellen Winkelstellung phipos handelt es sich um diejenige
Winkelstellung des Elektromotors 11, die sich aus der Tabelle
der 3 aus den Ausgangssignalen H1, H2, H3 der Hall-Sensoren 13 ergibt.
Weisen die Ausgangssignale H1, H2, H3 aktuell beispielweise die
Zustände „high”, „low”, „high” auf, und
liegt aktuell beispielweise der Hall-Offset „1” vor, so befindet sich der
Rotor-Magnet des Elektromotors 11 in der Winkelstellung
von „35
Grad”.
Die aktuelle Winkelstellung phipos ist in diesem Fall also 35 Grad. Bei
der erwünschten
Winkelstellung phiposreq handelt es sich um das eingangs erwähnte Sollsignal
für eine
erwünschte
Winkelstellung des Elektromotors 11 oder es wird die erwünschte Winkelstellung
phiposreq aus diesem Sollsignal abgeleitet. Bei der aktuellen Winkelstellung
phipos und der erwünschten Winkelstellung
phiposreq handelt es sich also um bekannte Größen.
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Einem
Block 21 sind die aktuelle Winkelstellung phipos und die
erwünschte
Winkelstellung phiposreq zugeführt.
Für die
Ausgangsgröße phiposdiff des
Blocks 21 gilt die folgende Gleichung: phiposdiff = phiposreq – phipos (1)
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Die
Ausgangsgröße phiposdiff
stellt eine Winkeldifferenz dar und wird einer Kennlinie 22 und einer
Signum-Funktion 23 zugeführt. Mit Hilfe der Kennlinie
wird die Winkeldifferenz phiposdiff in eine Winkelgeschwindigkeit
dphiposdiff abgebildet. Mit Hilfe der Signum-Funktion 23 wird
das Vorzeichen der Winkeldifferenz phiposdiff berücksichtigt.
Die Ausgangsgrößen der
Kennlinie 22 und der Signum-Funktion 23 sind einem
Block 24 zugeführt,
der diese beiden Ausgangsgrößen miteinander
multipliziert.
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Mit
Hilfe eines Blocks 26 und einer Zeitverzögerung 27,
denen jeweils die erwünschte
Winkelstellung phiposreq zugeführt
ist, wird die folgende Gleichung realisiert: dphireq = phiposreq(i) – phiposreq(i – 1) (2)
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Die
Größe dphireq
stellt die Winkelgeschwindigkeit dar, die sich aus dem Übergang
in die erwünschte
Winkelposition phiposreq ergibt.
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Ein
nachfolgender Block 29 verknüpft die bisher ermittelten
Größen gemäß der folgenden
Gleichung: dphides = dphireq + [signum(phiposdiff)·dphiposdiff] (3)
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Die
Größe dphides
stellt diejenige Soll-Winkelgeschwindigkeit dar, die bei der aktuellen
Winkelstellung phipos und der erwünschten Winkelstellung phiposreq
einen – im
Sinne der erwähnten
Ziele – möglichst
guten Übergang
ermöglichen
würde.
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Mit
Hilfe eines Blocks 31 und einer Zeitverzögerung 32,
denen jeweils die aktuelle Winkelstellung phipos zugeführt ist,
wird die folgende Gleichung realisiert: dphiact
= phipos(i) – phipos(i – 1) (4)
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Die
Größe dphiact
stellt die Winkelgeschwindigkeit dar, die aktuell tatsächlich vorhanden
ist.
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Die
aktuelle Winkelgeschwindigkeit dphiact und die Soll-Winkelgeschwindigkeit
dphides sind einem Block 34 zugeführt, der eine Subtraktion durchführt. Dies
stellt die Ermittlung der Soll-Ist-Abweichung des Verfahrens der 5 und
damit der erläuterten
Regelung dar. Weiterhin ist die Soll-Winkelgeschwindigkeit dphides
einer Signum-Funktion 35 zugeführt, mit der das Vorzeichen
der Soll-Winkelgeschwindigkeit
dphides berücksichtigt
wird.
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Ein
nachfolgender Block 36 verknüpft die bisher ermittelten
Größen gemäß der folgenden
Gleichung: dphideltapos = signum(dphides)·[dphiact – dphides] (5)
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Die
Größe dphideltapos
stellt den Unterschied der Winkelgeschwindigkeit dar, um den die aktuelle
Winkelgeschwindigkeit dphiact verändert werden muss, um den erwähnten, möglichst
guten Übergang
in die erwünschte
Winkelstellung phiposreq zu erreichen.
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Die
Größe dphideltapos
ist in der 6 einer Kennlinie 41 zugeführt, mit
der die Eigenschaften desjenigen Aktors berücksichtigt werden können, der letztlich
von der Größe dphideltapos
angesteuert wird. Im vorliegenden Fall kann mit der Kennlinie 41 insbesondere
eine Anpassung an den Elektromotor 11 und gegebenenfalls
an eine vorgeschaltete Treiberschaltung vorgenommen werden.
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Das
Ausgangssignal der Kennlinie 41 ist einem Additionsblock 42 und
dann einer Begrenzungseinrichtung 43 zugeführt. Die
Begrenzungseinrichtung 43 ist dazu vorgesehen, das Ausgangssignal des
Additionsblocks 42 auf einen positiven und einen negativen
Maximalwert zu beschränken.
Das Ausgangssignal der Begrenzungseinrichtung 43 ist als dutycycle
bezeichnet. Diese Größe dutycycle
ist über eine
Zeitverzögerung 44 dem
Additionsblock 42 zugeführt.
Dort werden die Größe dutycycle
und die Größe dphideltapos
addiert. Die Größe dutycycle
ist damit über
die Zeitverzögerung 44 rückgekoppelt.
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Mit
der Größe dutycycle
wird das Verhältnis der
Zeitdauern, in denen das Eingangssignal DIS gleich „0” und „1” ist, verändert. Mit
Hilfe der Größe dutycycle
wird also derjenige Umfang eingestellt, in dem die Batteriespannung
BAT am Ausgang OUT vorhanden ist. Die Größe dutycycle stellt also diejenige
Größe dar,
mit der die erwähnte
Pulsweitenmodulation der am Ausgang OUT vorhandenen Batteriespannung
BAT beeinflusst wird.
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Weiterhin
wird gemäß der 6 auch
noch eine Größe Pattern
zur Verfügung
gestellt. Diese Größe Pattern
stellt diejenigen Spannungen der Phasen U, V, W dar, die für eine erwünschte Winkelstellung
des Elektromotors 11 gemäß der 3 eingestellt
werden müssen.
Die Größe Pattern
kann sich dabei entweder sequentiell entsprechend der Tabelle der 3 verändern, also
immer in Schritten von 5 Grad. Alternativ ist es auch möglich, dass
die Größe Pattern
sich mit einer größeren Schrittweite
verändert.
Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn die erwünschte Winkelstellung
mehr als 15 Grad von der aktuellen Winkelstellung entfernt ist.
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Von
dem Verfahren der 5 und 6 werden
somit die Größe dutycycle
und die Größe Pattern
erzeugt. Die Größe dutycycle
stellt den Umfang ein, in dem die Batteriespannung BAT am Ausgang
OUT vorhanden ist, und die Größe Pattern
gibt diejenigen Phasen U, V, W an, die mit der Batteriespannung
BAT angesteuert werden. Diese Phasen und der genannte Umfang der
Batteriespannung ist dann ausschlaggebend dafür, wie der Übergang des Rotor-Magneten des Elektromotors 11 von
der aktuellen Winkelstellung phipos in die erwünschte Winkelstellung phiposreq
ausgeführt
wird. Die aktuelle Winkelstellung phipos wird über die Hall-Sensoren 13 gemessen
und stellt damit die Rückkoppelschleife der
erläuterten
Regelung dar.
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Mit
Hilfe des Verfahrens der 5 und 6 kann somit
die Winkelstellung des Elektromotors 11 innerhalb eines
vorgegebenen Winkelbereichs durch eine Pulsweitenmodulation des
an mindestens einer der Phasen U, V, W des Elektromotors 11 anliegenden
Potentials geregelt werden. Im Rahmen dieser Regelung werden die
Winkelstellungen in Winkelgeschwindigkeiten abgebildet und die Soll-Ist-Abweichung
der Regelung wird auf der Grundlage der ermittelten Winkelgeschwindigkeiten
durchgeführt.
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Weicht
die aktuelle Winkelstellung nur geringfügig, beispielsweise weniger
als 15 Grad, von der erwünschten
Winkelstellung ab, so ist es möglich, dass
die Größe Pattern
unverändert
beibehalten wird, und dass nur die Größe dutycycle verändert wird.
Damit kann der Rotor-Magnet des Elektromotors 11 genau
auf die erwünschte
Winkelstellung eingestellt und dann dort festgehalten werden.