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Die
Erfindung betrifft schäumbare Mischungen, die zu Schaumkunststoffen
weiter verarbeitet werden können.
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Schaumkunststoffe
im Sinne dieser Erfindung werden aus Einweg-Druckbehältern
am Ort ihrer Verwendung erzeugt, man spricht daher auch von einem
Ortschaum (DIN 18159). Insbesondere handelt es
sich hier um feuchtigkeitshärtende Einkomponenten-Systeme.
Die zu verschäumende Zusammensetzung befindet sich dabei
in der Regel in Einweg-Druckbehältern (Aerosol-Dosen).
Diese sprühbaren Schäume dienen vor allem im Bauwesen
zum Dichten, Dämmen und Montieren, z. B. von Fugen, Dachflächen,
Fenstern und Türen oder zum Ausfüllen von Hohlräumen.
Als ausgezeichnet isolierende Materialien führen sie im
ausgeschäumten Zustand zu einer guten Wärmedämmung.
Weitere Anwendungsfelder sind unter anderem die Isolierung von Rohrleitungen
oder das Ausschäumen von Hohlräumen in technischen
Geräten und Maschinen.
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Bei
den bisher hauptsächlich eingesetzten Montageschäumen
handelt es sich um Polyurethanschäume (PU-Schäume),
die im unvernetzten Zustand aus Prepolymeren bestehen, die über
eine hohe Konzentration an freien Isocyanatgruppen verfügen.
Diese Isocyanatgruppen sind in der Lage, mit geeigneten Reaktionspartnern
bereits bei Raumtemperatur Additionsreaktionen einzugehen, wodurch
eine Aushärtung des Sprayschaumes nach dem Auftrag erreicht
wird. Die Schaumstruktur wird dabei durch das Einmengen eines leichtflüchtigen
Treibmittels in das noch unvernetzte Rohmaterial und/oder durch
Kohlendioxid erzeugt, wobei letzteres durch eine Reaktion der Isocyanate
mit Wasser gebildet wird. Das Ausbringen des Schaums geschieht in
der Regel aus Einweg-Druckbehältern (Druckdosen oder Aerosol-Dosen)
durch den Eigendruck des Treibmittels.
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Als
Reaktionspartner für die Isocyanate dienen Alkohole mit
zwei oder mehr OH-Gruppen – vor allem verzweigte und unverzweigte
Polyole- oder Wasser. Letzteres reagiert mit den Isocyanaten unter
der bereits erwähnten Freisetzung von Kohlendioxid zu primären
Aminen, die sich dann direkt an eine weitere, noch unverbrauchte
Isocyanatgruppe addieren können. Es entstehen Urethan-
bzw. Harnstoffeinheiten, die auf Grund ihrer hohen Polarität
und ihrer Fähigkeit zur Ausbildung von Wasserstoffbrückenbindungen
im ausgehärteten Material teilkristalline Substrukturen
ausbilden können und so zu Schäumen mit hoher
Härte, Druck- und Reißfestigkeit führen.
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Neben
dem Kohlendioxid werden als Treibmittel meist Gase verwendet, die
bereits bei relativ geringem Druck kondensierbar sind und somit
der Prepolymermischung in flüssigem Zustand beigemischt
werden können, ohne dass die Spraydosen übermäßig
hohen Drücken ausgesetzt werden müssen.
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PU-Sprayschäume
werden sowohl als sogenannte einkomponentige (1K-) als auch als
zweikomponentige (2K-) Schäume hergestellt. Die 1K-Schäume
härten dabei ausschließlich durch den Kontakt
der isocyanathaltigen Prepolymermischung mit der Luftfeuchtigkeit
aus. Durch das bei den 1K-Schäumen während der Härtungsreaktion
freigesetzte Kohlendioxid kann zudem die Schaumbildung unterstützt
werden. 2K-Schäume enthalten eine Isocyanat- und eine Polyolkomponente,
die direkt vor dem Verschäumen gut miteinander vermischt
werden müssen und durch die Reaktion des Polyols mit den
Isocyanaten aushärten. Vorteil der 2K-Systeme ist eine
extrem kurze Aushärtdauer von z. T. nur wenigen Minuten
bis zu einer vollständigen Härtung. Sie besitzen
jedoch den Nachteil, dass sie eine aufwändiger gestaltete
Druckdose mit zwei Kammern benötigen und zudem in der Handhabung
deutlich weniger komfortabel sind als die 1K-Systeme.
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Die
ausgehärteten PU-Schäume zeichnen sich vor allem
durch ihre ausgezeichneten mechanischen und Wärme dämmenden
Eigenschaften aus, außerdem besitzen sie eine sehr gute
Haftung zu sehr vielen im Baubereich vorkommenden Untergründen
und sind unter trockenen und UV-geschützten Bedingungen
von nahezu unbegrenzter Beständigkeit. Weitere Vorteile
liegen in der toxikologischen Unbedenklichkeit der ausgehärteten
Schäume ab dem Zeitpunkt, an dem sämtliche Isocyanatgruppen,
insbesondere die der monomeren Isocyanate, quantitativ abreagiert
sind, Sie härten in sehr kurzer Zeit aus und sind leicht
handhabbar. Auf Grund dieser Eigenschaften haben sich PU-Schäume
in der Praxis sehr bewährt. Die in Druckdosen zur Schaumerzeugung
verwendeten Prepolymer-Mischungen auf Basis von Polyisocyanaten
und Polyolen enthalten, neben relativ hochmolekularen Prepolymeren,
zumeist auch nicht oder nur zu niedermolekularen Prepolymeren abreagiertes
Polyisocyanat. Diese Bestandteile der Prepolymermischungen bilden,
wegen ihrer höheren Flüchtigkeit, das eigentliche
Gefährdungspotential und sind deshalb unerwünscht,
weil die Isocyanate, insbesondere die monomeren Isocyanate, auf
Grund ihrer hohen Reaktivität und ihres hohen Dampfdruckes auch
ausgesprochen reizende und toxische Wirkungen entfalten können.
Die unvernetzten Sprayschaummassen sind bis zur vollständigen
Aushärtung somit toxikologisch nicht unbedenklich. Kritisch
ist hier neben dem direkten Kontakt der Prepolymermischung mit der
Haut vor allem auch eine mögliche Aerosolbildung während des
Aufbringens des Schaums oder das Verdampfen von niedermolekularen
Bestandteilen, z. B. von monomeren Isocyanaten. Dadurch besteht
die Gefahr, dass toxikologisch bedenkliche Verbindungen über
die Atemluft aufgenommen werden. Zudem besitzen Isocyanate ein erhebliches
allergenes und sensibilisierendes Potential und können
u. a. Asthmaanfälle auslösen. Verschärft
werden diese Risiken noch durch die Tatsache, dass die PU-Sprayschäume
oftmals nicht von geschulten und geübten Anwendern, sondern
von Bastlern und Heimwerkern verwendet werden, so dass eine sachgerechte
Handhabung nicht immer vorausgesetzt werden kann.
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Auch
stehen die Amine, die sich durch eine Reaktion von monomeren Diisocyanaten
mit einem Überschuß an Wasser bilden können,
in vielen Fällen im Verdacht, krebserregend zu sein.
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Neben
diesem Gefährdungspotential, das bei sachgemäßer
Handhabung eher als niedrig einzustufen ist, besteht aber bei zahlreichen
Anwendern ein Akzeptanzproblem, das durch die Deklarierungspflicht
derartiger Produkte als toxisch und die Einstufung der entleerten
oder teilentleerten Behälter als Sonderabfall, der in einigen
Ländern wie z. B. Deutschland sogar mittels eines kostenintensiven
Recyclingsystems einer Wiederverwertung zugänglich gemacht
werden muss, noch gefördert wird.
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Um
diese Nachteile zu überwinden, wurden u. a. in
WO 96/06124 bereits Prepolymere
für Sprayschäume beschrieben, die keine bzw. nur
sehr geringe Konzentrationen an monomeren Isocyanaten enthalten. Nachteilig
an solchen Systemen ist jedoch die Tatsache, dass die so hergestellten
Prepolymere noch immer über reaktive Isocyanatgruppen verfügen,
so dass derartige PU-Sprayschäume unter toxikologischen
Gesichtspunkten zwar als günstiger als herkömmliche
Schäume, nicht aber als unbedenklich zu bezeichnen sind. Auch
werden die Akzeptanz- und Abfallprobleme durch derartige Schaumsysteme
nicht vollständig befriedigend gelöst.
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WO 2000/04069 beschreibt
Prepolymerabmischungen zur Erzeugung von Dicht- und Dämmschäumen,
die eine Prepolymerkomponente, eine Treibgaskomponente und zur Schaumbildung
benötigte übliche Zusatzstoffe enthalten. Die
Prepolymerkomponente soll dabei ein silanterminiertes Polyurethan-Prepolymer sein,
das wenigstens zwei Si(OR)
x(R)
3-x-Gruppen
im Molekül aufweist, wobei R jeweils für einen
Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht und x eine ganze Zahl
von 1 bis 3 ist. Derartige Prepolymerkomponenten weisen häufig
eine sehr hohe Viskosität von über 1 000 000 mPas
auf und führen zu erheblichen Problemen in der Dosenschaumherstellung,
weshalb sie häufig bei hohen Temperaturen abgefüllt
werden müssen. Die Durchmischbarkeit der viskosen Prepolymere
mit den übrigen Bestandteilen ist ebenfalls unbefriedigend.
Derartige schäumbare Mischungen sind dadurch im Fertigungs-
und Abfüllprozess in die Druckdosen schwer zu handhaben.
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WO2002/066532 offenbart
isocyanatfreie schäumbare Mischungen, die isocyanatfreie,
alkoxysilanterminierte Prepolymere und Treibmittel enthalten, wobei
die Prepolymeren über Silanterminierungen der allgemeinen
Formel
verfügen sollen.
In der Formel stellen X und Y ein Sauerstoffatom, eine N-R
3-Gruppe oder ein Schwefelatom dar, R
1 ist ein Alkyl-, Alkenyl- oder Arylrest
mit 1–10 Kohlenstoffatomen, R
2 ein
Alkylrest mit 1–2 Kohlenstoffatomen oder ein -Oxaalkyl-alkylrest
mit insgesamt 2–10 Kohlenstoffatomen, R
3 ein
Wasserstoffatom, ein Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkenyl- oder Arylrest
mit 1-10 Kohlenstoffatomen oder eine -CH
2-SiR
1
m(OR
2)
3-m-Gruppe z kann die Werte 0 oder 1 bedeuten,
dabei soll mindestens eine der beiden Gruppen X oder Y eine NH-Funktion
sein. Diese Prepolymeren weisen ebenfalls bei Raumtemperatur eine
sehr hohe Viskosität auf.
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Die
WO2005/049684 betrifft
Silylgruppen und NCO-Gruppen tragende Polyurethane oder Polyharnstoffe,
die unter Verwendung von asymmetrischen Diisocyanaten und substituierten
Alkoxyaminosilanen herstellbar sind. Es werden ferner Zubereitungen
beschrieben sowie deren Verwendung als Oberflächenbeschichtungsmittel,
Klebstoffe, Montageschäume, Vergussmassen sowie Weich-,
Hart- und Integralschäume. Auch diese Prepolymeren werden
als mittelviskos bis hochviskos beschrieben.
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WO-A-96/38453 beschreibt
feuchtigkeitshärtende alkoxysilanfunktionelle Polyurethane
hergestellt aus einem hydroxyfunktionellen Alkoxysilan, insbesondere
einem Hydroxyalkylencarbamoylalkylen-alkoxysilan, und einem isocyanatfunktionellen
Polyurethanprepolymer. Gemäß der Lehre dieser
Schrift können die alkoxysilanfunktionellen Polyurethane
zur Anwendung in feuchtigkeitshärtenden Klebstoffen, Dichtstoffen
und ähnlichen Zubereitungen verwendet werden. Schäumbare
Zusammensetzungen werden nicht beschrieben.
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In ähnlicher
Weise wie die vorher zitierte Schrift offenbart
US-A-5866651 feuchtigkeitshärtende
Dichtstoffzusammensetzungen auf Basis von Polyetherurethanen hergestellt
aus Hydroxyalkylencarbamoylalkylen-alkoxysilanen. Gemäß der
Lehre dieser Schrift sollen die, Polyethersegmente mehr als 15 mol%
und weniger als 40 mol% Ethylenoxideinheiten aufweisen, wobei die
Polyethersegmente ein zahlenmittleres Molekulargewicht zwischen
2000 und 8000 haben sollen, wobei die Ethylenoxideinheiten vorzugsweise
an den Enden der Propylenoxideinheiten angeordnet sind. Schäumbare
Zusammensetzungen werden auch in dieser Schrift nicht beschrieben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist daher, schäumbare Zusammensetzungen
bereitzustellen, die eine niedrige Viskosität aufweisen,
damit sie während der Herstellung und Konfektionierung
in Einweg-Druckbehältern (Druckdosen oder Aerosol-Dosen)
auch bei niedrigeren Temperaturen – Raumtemperatur bzw.
mäßiges Erwärmen – leicht zu
handhaben sind. Ferner sollen die Zusammensetzungen feinzellige
Schäume mit möglichst geringer Schrumpfungstendenz
ergeben.
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Die
erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist
den Patentansprüchen zu entnehmen. Sie besteht im Wesentlichen
in der Bereitstellung einer schäumbaren Mischung, die mindestens
ein alkoxysilanterminiertes Prepolymer, das aus a) mindestens einem
isocyanatofunktionalisierten Alkoxysilan, welches aus mindestens einem
hydroxy- und/oder aminofunktionellen Alkoxysilan und mindestens
einem Di- oder Polyisocyanat herstellbar ist, und b) mindestens
einem Di- oder Polyol herstellbar ist, und mindestens ein Treibmittel
enthält und die dadurch gekennzeichnet ist, dass die schäumbare
Mischung bei 23°C eine dynamische Viskosität von
100 bis 25.000 mPas, vorzugsweise 500 bis 10.000 mPas, aufweist.
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Unter
schäumbaren Mischungen werden im Sinne der vorliegenden
Erfindung Zusammensetzungen verstanden, die vernetzbare Polymere
enthalten, welche nach Applikation unter dem Einfluss von aus einem Treibmittel
und ggf. zusätzlich durch chemische Reaktionen freigesetztem
Gas eine Volumenausdehnung erfahren und Gebilde aus gasgefüllten
Zellen ausbilden. Die Stabilisierung der Schäume erfolgt
dabei durch die Verfestigung der aufbauenden Substanzen und ggf.
durch zugesetzte Schaumstabilisatoren.
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Unter
alkoxysilanterminierten Prepolymeren werden polymere Verbindungen
verstanden, die an wenigstens einem Terminus eine Silylgruppe tragen,
die ihrerseits mindestens eine, vorzugsweise zwei oder drei, Alkoxygruppe(n)
enthält. In Gegenwart von Luftfeuchtigkeit sind Polymere,
die über Silylgruppen mit derartigen hydrolysierbaren Substituenten
verfügen, bereits bei Raumtemperatur in der Lage, unter
Abspaltung der hydrolysierten Reste miteinander zu kondensieren.
Je nach Gehalt an Silylgruppen mit hydrolysierbaren Substituenten
und dem Aufbau dieser Silylgruppen bilden sich dabei hauptsächlich
langkettige Polymere (Thermoplaste), relativ weitmaschige, dreidimensionale
Netzwerke (Elastomere) oder hochvernetzte Systeme (Duroplaste).
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Unter
hydroxy- oder aminofunktionellen Alkoxysilanen werden kurzkettige,
monomere Verbindungen mit einer terminalen Silylgruppe im Sinne
der vorstehenden Definition verstanden, die an mindestens einem weiteren
Terminus eine Hydroxy- oder eine primäre oder sekundäre
Aminogruppe aufweisen. Sowohl die Hydroxy- als auch die Aminogruppe
weisen also mindestens ein bewegliches Wasserstoffatom auf und sind
gegenüber carbonylaktiven Verbindungen – z. B.
Polymeren mit endständigen Isocyanatgruppen – reaktiv.
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Unter
isocyanatofunktionalisierten Alkoxysilanen werden monomere Verbindungen
mit einer terminalen Silylgruppe im Sinne der obigen Definition
verstanden, die an mindesten einem weiteren Terminus eine Isocyanat-Funktion(-NCO)
enthalten. Durch Reaktionen von Polymeren, die ggü. Isocyantfunktionen
reaktive Gruppen – z. B. Hydroxy- oder Aminogruppen – enthalten,
mit isocyanatofunktionalisierten Alkoxysilanen können alkoxysilanterminierte
Prepolymere erhalten werden.
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Unter
Treibmitteln werden Treibgase und solche Stoffe, die unter der Einwirkung
von Wärme oder Chemikalien Treibgase entwickeln, verstanden.
Im engeren Sinne werden darunter Gase verstanden, die meist schon
bei geringen Drücken und 20°C vom gasförmigen
in den flüssigen Zustand übergeführt
werden können, also die sogenannten Flüssiggase.
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Dosenschaumformulierungen
enthalten Treibgase, die eine Bestimmung der Viskosität
nicht ohne weiteres zulassen. Um diese dennoch zu bestimmen, ist
dem Fachmann bekannt, dass eine Substitution der Treibgase mit Methylal
und Pentan zu einer drucklosen Schaumformulierung führt.
Die Messung der Viskosität der erfindungsgemäßen
schäumbaren Mischungen erfolgt deshalb durch Substitution
des Treibmittels durch einen entsprechenden Gewichtsanteil einer
Mischung aus 40 Gew.-% Methylal und 60 Gew.-% Pentan, d. h. statt
dem Treibmittel wird ein gleicher Anteil Methylal/Pentan zugegeben.
Die dynamische Viskosität der erfindungsgemäßen
schäumbaren Mischungen wird also gemessen bei 23°C
unter Substitution des Treibmittels durch eine Methylal/Pentan-Mischung
im Verhältnis 40:60. So werden bei einer Formulierung,
die 21 Gew.-% Treibmittel bezogen auf die gesamte schäumbare
Mischung enthält, die Treibgase der Dosenschaumformulierung
durch eine Mischung von 8,4% Methylal und 12,6% Pentan substituiert
und offenbaren damit die rheologischen Verhältnisse einer
mit Treibmittel, wie z. B. DME/Propan/Butan, formulierten Schaumzusammensetzung.
Man beobachtet, dass sich Mischungen unterhalb von 25.000 mPas noch
mäßig, unterhalb von 10.000 besonders gut applizieren
lassen. Die Messung der Viskosität erfolgt mit dem deformationsgesteuerten
Rotationsrheometer ARES der Fe. TA Instruments. Die Messung erfolgt
nach DIN 53018 für newtonsche Mischungen
bzw. DIN 53019 für strukturviskose Mischungen,
jeweils bei 30 Hz. Als Meßsysteme werden Kegel-Platte-Systeme
mit einem Kegelwinkel von 0,5° bis 3° und Platte-Platte-Systeme
mit einem Spalt zwischen 200 mm–800 mm eingesetzt. Die
Viskositätswerte werden mit einem Rotationsversuch bei
RT bestimmt. Nach einer Ruhezeit von 10 s wird die Scherdeformation
von 0 s–1 bis 100 s–1 in
einer Zeit von 20 s in linearen Schritten erreicht. Die Messung
erfolgte bei 30 Hz.
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Ein
wichtiger Vorteil der erfindungsgemäßen schäumbaren
Mischungen besteht darin, dass sie Strukturviskosität aufweisen.
Eine strukturviskose Flüssigkeit ist dadurch gekennzeichnet,
dass sie unter dem Einfluss zunehmender Schubspannung oder Schergeschwindigkeit
eine abnehmende Viskosität aufweist. Dementsprechend zeigen
die erfindungsgemäßen Mischungen beim Applizieren – unter
hoher Spannung in der Dose bzw. beim Austritt durch die schmale
Düsenöffnung – eine geringe Viskosität
und nach Auftrag – nun weitgehend spannungsfrei – eine
hohe, wobei der Schaum durch den einsetzenden Härtungsprozess
weiter stabilisiert wird. Sowohl das Ausbringen aus der Druckdose
als auch die schnelle Ausbildung eines stabilen Schaums werden durch
die Strukturviskosität der erfindungsgemäßen
Mischungen also erheblich erleichtert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
schäumbaren Mischung wird das isocyanatofunktionalisierte
Alkoxysilan aus mindestens einem Di- oder Polyisocyanat und mindestens
einem amino- oder hydroxyfunktionellen Alkoxysilan der Formel (1)
worin m 0, 1 oder 2 ist,
R eine divalente organische Gruppe ist, R
1 ein
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, R
2 ein
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, R
3 eine
kovalente Bindung oder eine Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
ist, Q ein Sauerstoffatom oder eine kovalente Bindung ist, R
4 ein Wasserstoffatom, ein Alkyl- oder ein
Arylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen ist und R
5 eine – gegebenenfalls
mit einer OH-Gruppe funktionalisierte – Alkylgruppe mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist, hergestellt.
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Besonders
bevorzugt ist R ein difunktioneller gerader oder verzweigter Alkylenrest
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, z. B. ein Ethylen-, Propylen-, Butylen-,
Pentylen- oder Hexylenrest oder ein Isopropylen-, Isobutylen-, Isopentylen-
oder Isohexylenrest oder ein Neopentylenrest.
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R1 und R2 können
gleich oder verschieden sein, beispielsweise handelt es sich bei
diesen Substituenten um eine Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-,
n-Butyl- und/oder eine iso-Butyl-Gruppe. Wenn R3 eine
Alkylengruppe ist, kann es sich dabei beispielsweise um eine Methylen-,
Ethylen-, Propylen-, Butylen-, Pentylen- oder Hexylengruppe oder
eine Isopropylen-, Isobutylen-, Isopentylen- oder Isohexylengruppe
oder eine Neopentylengruppe handeln. R4 steht
für ein Wasserstoffatom oder für einen Alky- oder
Arylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, beispielsweise für
einen Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, n-Butyl-, iso-Butyl-,
n-Pentyl-, iso-Pentyl-, Neopentyl-, n-Hexyl-, Cyclohexyl-Rest oder
für einen Phenyl- oder einen Anilino-Rest. R5 ist
beispielsweise eine Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, n-Butyl-,
iso-Butyl-, n-Pentyl-, iso-Pentyl oder n-Hexyl-Gruppe, in der gegebenenfalls
ein Wasserstoffatom durch eine OH-Gruppe substituiert ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist für den Fall, dass R3 eine
kovalente Bindung ist, R5 mit einer OH-Gruppe
funktionalisiert und für den Fall, dass R3 eine
Alkylengruppe ist, R4 ein Wasserstoffatom.
Im erstgenannten Fall sind entsprechende hydroxyfunktionelle Alkoxysilane herstellbar
durch Umsetzung von Aminosilanen mit Alkylencarbonaten oder Lactonen.
Im zweiten Fall sind entsprechende hydroxyfunktionelle Alkoxysilane
durch Umsetzung von Aminosilanen mit Acrylsäureestern zugänglich.
R5 kann allerdings auch dann eine OH-Gruppe
tragen, wenn R3 eine Alkylengruppe ist.
Ebenso kann R4 auch dann ein Wasserstoffatom
sein, wenn R3 eine kovalente Bindung ist.
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Ein
hydroxyfunktionelles Alkoxysilan der Formel (1) wird vorzugsweise
durch Umsetzung eines Aminosilans mit primären oder sekundären
Aminogruppen mit einem Carbonat, ausgewählt aus Ethylencarbonat, Propylencarbonat,
Butylencarbonat, Carbonaten hergestellt aus 1,3-Propandiol, 3,5-Hexandiol,
3,5-Heptandiol, 3,5-Nonanandiol, oder einem Lacton, ausgewählt
aus Propiolacton, Butyrolacton oder Caprolacton, hergestellt. Alternativ
ist ein hydroxyfunktionelles Alkoxysilan der Formel (1) ein Umsetzungsprodukt
eines Hydroxyalkyl(meth)acrylates mit einem Aminosilan.
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Das
Aminosilan kann ausgewählt werden aus 3-Aminopropyl-trimethoxysilan,
3-Aminopropyltriethoxysilan (beispielsweise Dynasilan AMMO, Fa.
Evonik oder Geniosil GF 96, Fa. Wacker), N-(n-Butyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan,
3-Aminopropylmethyldimethoxysilan, 3-Aminopropylmethyldiethoxysilan,
N-Cyclohexylaminomethylmethyldiethoxysilan, N-Cyclohexylaminomethyltriethoxysilan,
N-Phenylaminomethyltrimethoxysilan (z. B. Geniosil XL 973, Fa. Wacker),
N-Cyclohexyl-3-aminopropyltrimethoxysilan, 1-Anhlinomethyldimethoxymethylsilan
(z. B. Geniosil XL972, Fa. Wacker), N-Phenyl-3-aminopropyltrimethoxysilan
(z. B. Y-9669 der Fa. Momentive) oder Bis(3-triethoxysilylpropyl)amin
(Silquest A-1170, Fa. GE).
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Hydroxyalkyl(meth)acrylate
können prinzipiell Monoester der Acrylsäure oder
Methacrylsäure mit C2- bis C20-Diolen sein, besonders bevorzugt werden
Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat,
2-Hydroxypropylmethacrylat, 3-Hydroxypropylacrylat, 3-Hydroxypropylmethacrylat
oder 2-Hydroxybutylacrylat, 2-Hydroxybutylmethacrylat, 3-Hydroxybutylacrylat,
3-Hydroxybutylmethacrylat, 4-Hydroxybutylacrylat, 4-Hydroxybutylmethacrylat,
6-Hydroxyhexylacrylat oder 6-Hydroxyhexylmethacrylat.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
schäumbaren Mischung ist m in der Formel (1) null oder
eins. Generell verfügen Polymere, die Di- bzw. Trialkoxysilylgruppen
enthalten, über hoch reaktive Verknüpfungsstellen,
die ein schnelles Aushärten, hohe Vernetzungsgrade und
damit gute Endfestigkeiten ermöglichen. Ein weiterer Vorteil
solcher Alkoxygruppen enthaltenden Polymere ist darin zu sehen,
dass bei der Aushärtung unter dem Einfluss von Feuchtigkeit
Alkohole gebildet werden, die in den freigesetzten Mengen unbedenklich
sind und verdunsten. Daher eignen sich derartige Zusammensetzungen
insbesondere auch für den Heimwerkerbereich. Der besondere
Vorteil von Dialkoxysilylgruppen liegt darin, dass die entsprechenden
Zusammensetzungen nach der Aushärtung elastischer, weicher
und flexibler sind als Trialkoxysilylgruppen enthaltende Systeme.
Sie sind deshalb z. B. für die Anwendung als Dichtschaum
besonders geeignet. Darüber hinaus spalten sie bei der
Aushärtung noch weniger Alkohol ab und sind deshalb besonders
interessant, wenn die Menge an freigesetztem Alkohol reduziert werden
soll. Mit Trialkoxysilylgruppen hingegen lässt sich ein
höherer Vernetzungsgrad erreichen, was besonders vorteilhaft
ist, wenn nach der Aushärtung ein härterer, festerer
Schaum gewünscht wird. Darüber hinaus sind Trialkoxysilylgruppen
reaktiver, vernetzen also schneller und senken somit die ggf. benötigte
Menge an Katalysator, und sie weisen Vorteile beim „kalten
Fluss” – der Formstabilität der ausgehärteten
Zusammensetzung unter dem Einfluss von Kraft- und gegebenenfalls
Temperatureinwirkung – auf.
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Erfindungsgemäß sind
die isocyanatofunktionalisierten Alkoxysilane der Komponente a)
zur Herstellung der alkoxysilanterminierten Prepolymere herstellbar
aus mindestens einem hydroxy- und/oder aminofunktionellen Alkoxysilan
und mindestens einem Di- oder Polyisocyanat. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen schaumbaren
Mischung wird bei der Herstellung des/der isocyanatofunktionalisierten
Alkoxysilans/Alkoxysilane mindestens ein Diisocyanat eingesetzt.
Besonders bevorzugt wird das Diisocyanat im stöchiometrischen Überschuß,
bezogen auf die Amino- oder OH-Gruppen des/der hydroxy- oder aminofunktionellen
Alkoxysilans/Alkoxysilane, eingesetzt, wobei das NCO/OH- bzw. NCO/NH-Verhältnis 1,5
bis 3, vorzugsweise 2 beträgt.
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Als
Diisocyanate können verwendet werden:
Ethylendiisocyanat,
1,4-Tetramethylendiisocyanat, 1,4-Tetramethoxybutandiisocyanat,
1,6-Hexamethylendiisocyanat (HDI), Cyclobutan-1,3-diisocyanat, Cyclohexan-1,3-
und -1,4-diisocyanat, Bis(2-isocyanato-ethyl)fumarat, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethylcyclohexan
(Isophorondiisocyanat, IPDI), 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylendiisocyanat,
Hexahydro-1,3- oder -1,4-phenylendiisocyanat, Benzidindiisocyanat, Naphthalin-1,5-diisocyanat,
1,6-Diisocyanato-2,2,4-trimethylhexan, 1,6-Diisocyanato-2,4,4-trimethylhexan, Xylylendi-isocyanat
(XDI), Tetramethylxylylendiisocyanat (TMXDI), 1,3- und 1,4-Phenylendiisocyanat,
2,4- oder 2,6-Toluylendiisocyanat (TDI) oder Isomerengemische des
TDI, 2,4'-Diphenylmethandiisocyanat, 2,2'-Diphenylmethandiisocyanat
oder 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat (MDI) sowie deren Isomerengemische.
Weiterhin kommen partiell oder vollständig hydrierte Cycloalkylderivate
des MDI, beispielsweise vollständig hydriertes MDI (H12-MDI),
alkylsubstituierte Diphenylmethandiisocyanate, beispielsweise Mono-,
Di-, Tri- oder Tetraalkyldiphenylmethandiisocyanat sowie deren partiell
oder vollständig hydrierte Cycloalkylderivate, 4,4'-Diisocyanatophenylperfluorethan,
Phthalsäure-bis-isocyanatoethylester, 1-Chlormethylphenyl-2,4-
oder -2,6-diisocyanat, 1-Brommethylphenyl-2,4- oder -2,6-diisocyanat,
3,3-Bis-chlormethylether-4,4'-diphenyldiisocyanat, schwefelhaltige
Diisocyanate, wie sie durch Umsetzung von 2 mol Diisocyanat mit
1 mol Thiodiglykol oder Dihydroxydihexylsulfid erhältlich
sind, die Diisocyanate der Dimerfettsäuren, oder Gemische
aus zwei oder mehr der genannten Diisocyanate, in Frage.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
schäumbaren Mischung ist der Rest-NCO-Gehalt kleiner als
1. Insbesondere ist der Rest-NCO-Gehalt kleiner als 0,1 oder die
Mischungen sind isocyanatfrei. Unter dem NCO-Gehalt wird dabei – gemäß allgemeinem
Fachmannverständnis – der Gewichtsanteil an NCO-Gruppen,
bezogen auf das Gewicht der diese Gruppen enthaltenden in der Mischung
vorliegenden Verbindung(en), verstanden. Bevorzugt ist der Rest-NCO-Gehalt
im Sinne der vorliegenden Erfindung jedoch der Gewichtsanteil aller
monomeren, mindestens eine freie NCO-Gruppe enthaltenden Verbindungen,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung. Niedrige Isocyanat-Anteile
oder isocyanatfreie Mischungen sind aus toxikologischer Sicht bevorzugt.
Andererseits wirkt sich ein geringer Rest-NCO-Gehalt bei der Aushärtung
positiv aus, indem die durch die Hydrolyse der Alkoxysilylgruppen
freigesetzten Alkohole von den NCO-Gruppen abgefangen werden. Durch diese
Umsetzung reagieren zum einen die verbliebenen freien, hochreaktiven
Isocyanatgruppen zu toxikologisch unbedenklichen Urethangruppen
ab, zum anderen können durch die freigesetzten Alkohole
keine unerwünschten Nebenreaktionen, z. B. Umesterungen,
ausgelöst werden.
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Das/die
isocyanatofunktionalisierte(n) Alkoxysilan(e) der Komponente a)
weist/weisen vorzugsweise bei 23°C eine dynamische Viskosität
von 50 bis 500 000 mPas, vorzugsweise 100 bis 250 000 mPas, gemessen
nach DIN/EN/ISO 2555, auf, wobei das isocyanatofunktionalisierte
Alkoxysilan ggf. mit Flammschutzmitteln versetzt ist bzw. ggf. vor
der Messung mit Flammschutzmitteln versetzt wurde.
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Erfindungsgemäß ist
mindestens ein in der schäumbaren Mischung enthaltenes
alkoxysilanterminiertes Prepolymer herstellbar aus mindestens einem
isocyanatofunktionalisierten Alkoxysilan und mindestens einem Di-
oder Polyol.
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Als
Di- oder Polyolverbindungen kann prinzipiell eine Vielzahl von mindestens
zwei Hydroxylgruppen tragenden Polymeren eingesetzt werden, beispielhaft
genannt seien Polyesterpolyole, Hydroxylgruppen-haltige Polycaprolactone,
Hydroxylgruppen-haltige Polybutadiene oder Polyisoprene sowie deren
Hydrierungsprodukte oder auch Hydroxylgruppen-haltige Polyacrylate
oder Polymethacrylate. Der Molekulargewichtsbereich der Polyole
soll dabei aus Viskositätsgründen (des Prepolymers)
nicht höher als 4000 sein.
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Ganz
besonders bevorzugt werden jedoch als Polyole Polyalkylenglycole,
insbesondere Polyethylenglycole (PEG) und/oder Polypropylenglycole
(PPG) mit einem Molekulargewicht (Mn) zwischen
400 und 2000. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen schäumbaren Mischung
wird/werden als Komponente b) ein oder mehrere Di- und oder Triol(e)
mit einem mittleren Molekulargewicht Mn von
400 bis 2000 eingesetzt. Unter dem Molekulargewicht Mn wird
das zahlenmittlere Molekulargewicht des Polymeren verstanden. Dieses
kann, ebenso wie das gewichtsmittlere Molekulargewicht Mw, durch Gelpermeationschromatographie (GPC,
auch: SEC) bestimmt werden. Dieses Verfahren ist dem Fachmann bekannt.
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Eine
erfindungsgemäße schäumbare Zusammensetzung
enthält neben mindestens einem alkoxysilanterminierten
Prepolymer mindestens ein Treibmittel. Als Treibmittel können
prinzipiell eine Vielzahl leichtflüchtiger Kohlenwasserstoffe
eingesetzt werden. Besonders bevorzugte Treibmittel werden ausgewählt
aus Kohlenwasserstoffen und Fluorkohlenwasserstoffen mit jeweils
1-5 Kohlenstoffatomen und Dimethylether (DME) sowie deren Mischungen.
Besonders bevorzugt sind Propan, nButan, Isobutan, nPentan, Isopentan und
DME sowie deren Mischungen, insbesondere Propan, Isobutan, nButan
und DME sowie deren Mischungen, wie z. B. eine DME/Propan/Isobutan/nButan-Mischung
aus 40 Gew.-% DME mit 60 Gew.-% einer Propan/Isobutan/nButan-Mischung
im Verhältnis (Gew.-%) 30/65/5. Die Treibmittel werden
in Mengen von 5 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 40 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der schäumbaren Mischung, verwendet.
Besonders bevorzugt sind Gehalte von 10 bis 30 Gew.-%, insbesondere
20 bis 25 Gew.-%, Treibmittel bezogen auf das Gesamtgewicht der
schäumbaren Mischung.
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In
einer speziellen Ausführungsform enthält eine
erfindungsgemäße schäumbare Mischung
mindestens ein flüssiges Flammschutzmittel.
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Das
Flammschutzmittel wird vorzugsweise ausgewählt aus der
Gruppe halogenierte (insbesondere bromierte) Ether vom Typ „Ixol” der
Fa. Solvay, bromierte Alkohole, insbesondere Dibromneopentylalkohol,
Tribromneopentylalkohol und PHT-4-Diol (1,2-Benzendicarboxylsäure,
3,4,5,6-Tetrabrom-,2-(2-hydroxyethoxy)ethyl-2-hydroxypropylester),
organische Phosphate, insbesondere Diethyl-ethanphosphonat (DEEP),
Triethylphosphat (TEP), Dimethylpropylphosphonat (DMPP), Diphenylkresylphosphat
(DPK), sowie chlorierte Phosphate (z. B. TMCP, Fa. Albemarle), insbesondere
Tris-(2-chlorethyl)phosphat, Tris-(2-chlorisopropyl)phosphat (TCPP),
Tris(1,3-dichlorisopropyl)phosphat, Tris-(2,3-dibrompropyl)phosphat
und Tetrakis-(2-chlorethyl)-ethylendiphosphat oder deren Mischungen.
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Vorzugsweise
enthält die schäumbare Mischung das Flammschutzmittel
in einer Menge von 1 bis 65 Gew.-%, besonders bevorzugt von 1 bis
30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung. Besonders
bevorzugt sind Gehalte von 5 bis 25 Gew.-%, insbesondere von 15
bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung. Es kann
vorteilhaft sein, zumindest anteilig aus den vorgenannten Flammschutzmitteln
diejenigen auszuwählen, die Hydroxylgruppen aufweisen,
da diese in das polymere Schaumgerüst mit eingebaut werden.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
schäumbaren Mischung enthält diese mindestens
einen Katalysator. Als Katalysator können alle bekannten
Verbindungen eingesetzt werden, die die hydrolytische Spaltung der
Bindung zwischen dem Siliziumatom und den hydrolysierbaren Gruppen
der Silantermini sowie die anschließende Kondensation der
Si-OH-Gruppe zu Siloxangruppierungen (Vernetzungsreaktion bzw. Haftvermittlungsfunktion)
katalysieren können. Beispiele hierfür sind Titanate
wie Tetrabutyltitanat und Tetrapropyltitanat, Zinn(IV)-Katalysatoren,
bspw. Zinncarboxylate wie Dibutylzinndilaurat (DBTL), Dibutylzinndiacetat,
Dibutylzinndiethylhexanoat, Dibutylzinndioctoat, Dibutylzinndimethylmaleat,
Dibutylzinndiethylmaleat, Dibutylzinndibutylmaleat, Dibutylzinndiiosooctylmaleat,
Dibutylzinnditridecylmaleat, Dibutylzinndibenzylmaleat, Dibutylzinnmaleat,
Dibutylzinndiacetat, Zinnoctaoat, Dioctylzinndistealeat, Dioctylzinndilaulat,
Dioctylzinndiethylmaleat, Dioctylzinndiisooctylmaleat, Dioctylzinndiacetat,
und Zinnnaphthenoat; Zinnalkoxide wie Dibutylzinndimethoxid, Dibutylzinndiphenoxid,
und Dibutylzinndiisoproxid; Zinnoxide wie Dibutylzinnoxid, und Dioctylzinnoxid;
Reaktionsprodukte zwischen Dibutylzinnoxiden und Phthalsäureestern, Dibutylzinnbisacetylacetonat;
Organoaluminumverbindungen wie Aluminumtrisacetylacetonat, Aluminumtrisethylacetoacetat,
und Diisopropoxyaluminum-ethylacetoacetat; Chelatverbindungen wie
Zirconumtetraacetylacetonat, und Titantetraacetylacetonat; Bleioctanoat;
Aminverbindungen oder ihre Salze mit Carbonsäuren, wie Butylamin,
Octylamin, Laurylamin, Dibutylamine, Monoethanolamine, Diethanolamine,
Triethanolamin, Diethylenetriamin, Triethylenetetramin, Oleylamine,
Cyclohexylamin, Benzylamin, Diethylaminopropylamin, Xylylenediamin,
Triethylenediamin, Guanidin, Diphenylguanidin, 2,4,6-tris(dimethylaminomethyl)phenol,
Morpholin, N-methylmorpholin, 2-Ethyl-4-methylimidazole, und 1,8-Diazabicyclo-(5,4,0)-undecen-7
(DBU), ein niedermolekulares Polyamid-Harz erhalten aus einem Überschuß eines
Polyamins und einer Polybasischen Säure, Addukte aus einem
Polyamin im Überschuß mit einem Epoxid, Silanhaftvermittler
mit Aminogruppen, wie 3-Aminopropyltrimethoxysilan, und N-(β-aminoethyl)aminopropylmethyldimethoxysilan.
Ganz besonders bevorzugte Katalysatoren sind Titanium(diisopropoxid)bis(acetylacetonat)
(TAA), Titan(IV)oxid-acetylacetonat, Aluminiumacetylacetonat, 1,4-Diazabicyclo[2,2,2]octan,
N,N-Dimethylpiperazin, 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en, Dimorpholinodimethylether,
Dimorpholinodiethylether (DMDEE) oder deren Mischungen. Besonders
bevorzugt enthält eine erfindungsgemäße
schaumbare Mischung einen Katalysator ausgewählt aus Zinn(IV)-Katalysatoren,
Titanium(di-isopropoxid)bis(acetylacetonat) (TAA), Titan(IV)oxid-acetylacetonat,
Aluminiumacetylacetonat, 1,4-Diazabicyclo[2,2,2]octan, N,N-Dimethylpiperazin,
1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en, Dimorpholinodimethylether, Dimorpholinodiethylether
(DMDEE) oder deren Mischungen. Der Katalysator, bevorzugt Mischungen
mehrerer Katalysatoren, wird bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis
etwa 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der schäumbaren
Mischung bzw. Zubereitung, eingesetzt.
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Weiterhin
kann eine erfindungsgemäße schäumbare
Mischung übliche Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, hierzu
zählen insbesondere Schaumstablisatoren in Mengenbereichen
zwischen 0,1 und 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der schäumbaren
Mischung.
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Eine
erfindungsgemäße schäumbare Mischung
kann ferner einen Reaktivverdünner enthalten. Unter einem
Reaktivverdünner wird eine Komponente verstanden, welche
die Viskosität der noch nicht ausgehärteten Zusammensetzung
herabsetzt, während der Aushärtung aber durch chemische
Reaktion in die Vernetzung einbezogen wird. Als Reaktivverdünner
können z. B. folgende Stoffe eingesetzt werden: mit isocyanatofunktionellen
Alkoxysilanen umgesetzte Polyalkylenglykole (z. B. Synalox 100-50B,
DOW), Carbamatopropyltrimethoxysilan, Alkyltrimethoxysilane oder
Alkyltriethoxysilane wie Methyltrimethoxysilan oder Methyltriethoxysilan; ferner
Vinyltrimethoxysilan (VTMO, Geniosil XL 10, Wacker), Vinyltriethoxysilan,
Phenyltrimethoxysilan, Phenyltriethoxysilan, Octyltrimethoxysilan,
Tetraethoxysilan, Vinyldimethoxymethylsilan (XL12, Wacker), Vinyltriethoxysilan
(GF56, Wacker), Vinyltriacetoxysilan (GF62, Wacker), Isooctyltrimethoxysilan
(IO Trimethoxy), Isooctyltriethoxysilan (IO Triethoxy, Wacker),
N-Trimethoxysilylmethyl-O-methylcarbamat (XL63, Wacker), N-Dimethoxy(methyl)silylmethyl-O-methyl-carbamat
(XL65, Wacker), Hexadecyltrimethoxysilan, 3-Octanoylthio-1-propyltriethoxysilan
und Teilhydrolysate dieser Verbindungen. Besonders bevorzugt sind
Methyl-, Vinyl- und Phenyltrimethoxysilan und/oder deren Teilhydrolysate
sowie Mischungen davon. Vorzugsweise ist/sind der/die Reaktivverdünner
in Konzentrationen > 1
Gew.-% bis 20 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 1,5 und 5 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des alkoxysilanterminierten Prepolymers, enthalten.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung einer erfindungsgemäßen schäumbaren
Mischung, dass dadurch gekennzeichnet ist, dass
- i)
mindestens ein alkoxysilanterminiertes Prepolymer, das herstellbar
ist aus
a) mindestens einem isocyanatofunktionalisierten Alkoxysilan,
welches herstellbar ist aus mindestens einem hydroxy- oder aminofunktionellen
Alkoxysilan und mindestens einem Di- oder Polyisocyanat, und
b)
Di- und/oder Polyolen;
mit mindestens einem Treibmittel und
ggf. Flammschutzmittel gemischt wird und in Einweg-Druckbehälter (Aerosol-Dosen)
gefüllt wird;
oder
- ii) eine Mischung von
mindestens einem isocyanatofunktionalisierten
Alkoxysilan, das herstellbar ist aus mindestens einem hydroxy- oder
aminofunktionellen Alkoxysilan und mindestens einem Di- oder Polyisocyanat,
und
mindestens einem Di- und/oder Polyol
sowie mindestens ein Treibmittel
und ggf. Flammschutzmittel in Einweg-Druckbehälter (Aerosol-Dosen)
gefüllt werden.
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In
dem Verfahren, welches im Wesentlichen das Befüllen von
Einweg-Druckbehältern (Aerosol-Dosen) mit einer erfindungsgemäßen
schäumbaren Mischung umfasst, werden also entweder das/die
alkoxysilanterminierte(n) Prepolymer(e) oder die zur Herstellung
des/der Prepolymer(e) benötigten Komponenten a) und b)
zusammen mit Treibmittel, ggf. Flammschutzmittel und ggf. weiteren
Hilfsstoffen in die Druckbehälter gefüllt. Derartige
Abfüllprozesse lassen sich wegen der hohen Viskosität
der alkoxysilanterminierten Prepolymere nicht ohne weiteres durchführen.
Eine bekannte Variante zur Überwindung dieser Schwierigkeiten
besteht darin, dass die Prepolymere erhitzt werden, wobei ihre Viskosität
so weit absinkt, dass sie in die Behälter gefüllt
werden können. Dieses Verfahren birgt jedoch Risiken hinsichtlich
der Wärmestabilität der Komponenten. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung werden zwei alternative Wege beschritten.
Sollen die bereits synthetisierten alkoxysilanterminierten Prepolymere
abgefüllt werden, wird ihre Viskosität durch den
Zusatz entsprechender Mengen an Treibmittel und ggf. Flammschutzmittel
so weit erniedrigt, dass sie problemlos in die Druckbehälter
gefüllt werden können. In einem weiteren bevorzugten
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
schäumbaren Mischungen erfolgt die Herstellung des Prepolymers
in Einweg-Druckbehältern (Aerosol-Dosen) in Abmischung
mit Treibmitteln und ggf. Flammschutzitteln. Die Komponenten reagieren
offenbar im Druckbehälter zu einem alkoxysilanterminierten
Prepolymer, das bei Verwendung der gleichen bzw. einander entsprechender
Vorstufen weitgehend identisch mit einem durch die kontrollierte,
abgestufte Reaktion außerhalb des Behälters erhältlichen
Prepolymer ist. Dieses Verfahren, bei dem lediglich die Ausgangsstoffe
abgefüllt werden, offenbart aufgrund der niedrigeren Viskositäten
dieser Komponenten große Anwendungsvorteile. Die Bereitung
der schäumbaren Mischung selbst erfolgt direkt im Verkaufsgebinde,
dem Einweg-Druckbehälter (Aerosol-Dose). Für diese
Vorgehensweise eignen sich insbesondere die aus Diisocyanaten und
hydroxy- oder aminofunktionellen Alkoxysilanen erhältlichen
isocyanatofunktionellen Alkoxysilane.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens erreicht nach dem Befüllen die Temperatur der
im Einweg-Druckbehälter befindlichen Mischung ohne äußere
Beeinflussung Werte von 50 bis 100°C, bevorzugt von 50
bis 70°C. Dieser ohne äußerliche Beeinflussung,
d. h. ohne zusätzliches Erwärmen oder eine sonstige
Einflussnahme erreichte Temperatursprung stellt eine Alternativmethode
zu der herkömmlichen, in den einschlägigen Gefahrgutvorschriften
vorgesehenen Wasserbadprüfung dar.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Einweg-Druckbehälter
enthaltend eine erfindungsgemäße schäumbare
Mischung. Der Einweg-Druckbehälter (Aerosol-Dose) enthält
also mindestens ein alkoxysilanterminiertes Prepolymer, herstellbar
aus
- a) mindestens einem isocyanatofunktionalisierten
Alkoxysilan, herstellbar aus mindestens einem hydroxy- oder aminofunktionellen
Alkoxysilan und mindestens einem Di- oder Polyisocyanat, und
- b) mindestens einem Di- oder Polyol;
und mindestens ein
Treibmittel. Um eine gute Verarbeitbarkeit der Mischung – insbesondere
das Befüllen der Behälter – zu ermöglichen,
beträgt die Viskosität der Mischung erfindungsgemäß 100
bis 25.000 mPas, vorzugsweise 500 bis 10.000 mPas.
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Die
erfindungsgemäßen schäumbaren Mischungen
härten nach dem Ausbringen aus der Aerosoldose durch Reaktion
mit der umgebenden Luftfeuchtigkeit zu feinzelligen Schäumen
aus, so dass die schäumbaren Mischungen zum Dichten, Dämmen
und Montieren, z. B. von Fugen, Dachflächen, Fenstern und
Türen oder zum Ausfüllen von Hohlräumen
geeignet sind.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch die
Verwendung einer erfindungsgemäßen schäumbaren
Mischung zum Dichten, Dämmen und Montieren von Fugen, Dachflächen,
Fenstern und Türen oder zum Ausfüllen von Hohlräumen.
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In
den nachfolgenden Ausführungsbeispielen soll die Erfindung
näher erläutert werden, wobei die Auswahl der
Beispiele keine Beschränkung des Umfangs der Erfindungsgegenstände
darstellen soll.
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Beispiele
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Herstellung von Vorprodukten und Prepolymeren:
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Beispiel 1:
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In
einem Rührkolben wurden 138 g Propylencarbonat und 220
g 3-Aminopropyltrimethoxysilan (Dynasilan AMMO, Fa. Evonik) 12 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt. Eine im IR Spektrometer untersuchte
Probe zeigte die vollständige Umsetzung des Propylencarbonates
und indizierte die Weiterverarbeitung.
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Beispiel 2:
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In
einem Rührkolben wurden 144 g Hydroxpropylmethacrylat vorgelegt
und langsam 211 g 1-Anilinomethyldimethoxymethylsilan (Geniosil
XL972, Fa. Wacker) zugetropft. Es wurde bei Raumtemperatur nachgerührt.
Eine im IR Spektrometer untersuchte Probe zeigte die vollständige
Umsetzung des Michael Reaktionsproduktes und indizierte die Weiterverarbeitung.
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Beispiel 3:
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In
einem Rührkolben wurden 96 g TDI-100 vorgelegt und innerhalb
einer Stunde 155 g des Umsetzungsprodukt von Propylencarbonat mit
Aminosilan aus Beispiel 1 so zugetropft, dass die Temperatur unterhalb
von 40°C blieb. Das entstandene Polymer wurde abgekühlt
und mit 6 g Vinyltrimethoxysilan versetzt. Die Viskosität
des entstandenen isocyanatofunktionellen Alkoxysilans lag bei 25.000
mPas bei Raumtemperatur (23°C).
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Beispiel 4:
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In
einem Rührkolben wurden 70 g MDI-50 und 25 g TMCP vorgelegt.
Anschließend wurden innerhalb einer Stunde 80 g des Umsetzungsprodukts
von Propylencarbonat mit Aminosilan aus Beispiel 1 so zugetropft, dass
die Temperatur unterhalb von 40°C blieb. Das entstandene
Polymer wurde abgekühlt und mit 6 g Vinyltrimethoxysilan
versetzt. Die Viskosität des entstandenen isocyanatofunktionellen
Alkoxysilans lag bei 95.000 mPas bei Raumtemperatur (23°C).
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Beispiel 5:
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In
einem Rührkolben wurden 417 g roh MDI (Desmodur 44 V20)
und 160 g TMCP vorgelegt. Anschließend wurden innerhalb
zwei Stunden 375 g des Umsetzungsprodukts von Propylencarbonat mit
Aminosilan aus Beispiel 1 so zugetropft, dass die Temperatur unterhalb
von 50°C blieb. Das entstandene Polymer wurde abgekühlt
und mit 6 g Vinyltrimethoxysilan versetzt. Die Viskosität
des entstandenen isocyanatofunktionellen Alkoxysilans lag bei 325.000
mPa·s bei Raumtemperatur (23°C).
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Beispiel 6:
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130
g (20 mmol) TDI-100 und 1,3 g Benzoylchlorid wurden vorgelegt und
anschließend 170 g (10 mmol) PPG 400 zugetropft. Nach Erreichen
des theoretischen NCO Wertes wurde langsam das Hydroxysilan aus
Beispiel 1 hinzu gegeben. Das entstandene Prepolymer besitzt eine
Viskosität von 800 Pas bei 23°C.
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Beispiel 7:
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24,2
g PPG 400 wurden mit 51,6 g des Additionsproduktes aus Beispiel
3 gemischt und geschüttelt, wobei eine moderate Wärmetönung
entstand. Das entstandene Prepolymer besitzt eine Viskosität
von 900 Pas bei 23°C.
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Beispiel 8 (Vergleich):
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199
g (10 mmol) Polypropylenglycol mit einem Molekulargewicht (Mn) von 400 g/mol wurden mit 151 g (20 mmol)
TDI als Diisocyanat vorgelegt und unter Zinn-/Bismuth Katalyse (Borchikat
22/24) zum NCO terminierten Prepolymer bei 80°C umgewandelt.
Die Umwandlung erfolgt unter NCO-Kontrolle und sobald der theoretische
NCO Wert des Prepolymers erreicht wurde (titrimetrisch), wurden
60 g von Aminosilan XL 972 zugegeben, wobei die Temperatur anstieg
und die Viskosität massiv anstieg. Nach Zugabe von 2% Vinyltrimethoxysilan
wurde das Produkt abgefüllt und wasserdicht verschlossen.
Die Viskosität lag bei 23°C außerhalb des
Messbereiches und somit weit oberhalb von 2000 Pas.
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Herstellung von schäumbaren Mischungen:
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In
eine Aerosoldose wurde das isocyanatofunktionelle Alkoxysilan des
Beispiels 3 mit Polyol, Treibmittel (Mischung aus DME und Propan
Butan), Flammschutzmittel, Katalysator, Reaktivverdünner
und Schaumstabilisator gefüllt. Die Dose wurde mit einem
Ventil verschlossen und der Inhalt durch Schütteln vollständig vermischt.
Die eigentliche Prepolymer-Synthese erfolgte somit in der Aerosoldose.
-
Weitere
erfindungsgemäße schäumbare Mischungen
wurden aus den isocyanatofunktionellen Alkoxysilanen der Beispiele
4 und 5 in analoger Wiese hergestellt. Als Polyol wurde unter anderem
auch das Stepanpol PD 190LV der Fa. Stepan mit verwendet.
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Die
Viskositätsmessung der schäumbaren Mischungen
wurde, wie oben ausgeführt, unter Substitution des Treibmittels
durch eine Mischung von 8,4% Methylal und 12,6% Pentan (M/P Mischung)
durchgeführt.
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Nach üblicher
Ausbringung der schäumbaren Mischung härtete der
Schaum mit der umgebenden Luftfeuchtigkeit aus und wurde in seinen
Eigenschaften bewertet.
-
Die
Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst (Mengenangaben
in Gewichtsprozent). Aus den Daten ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäßen
schaumbaren Mischungen rasch zu Schäumen mit guten Eigenschaften
aushärten.
-
Das
Prepolymer des Beispiels 8 war zu hochviskos, um bei Raumtemperatur
oder mäßiger Erwärmung in handelsübliche
Aerosoldosen abgefüllt werden zu können. Tabelle
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Bewertung der Schaumstruktur:
-
- 1 sehr feinzellig
- 2 feinzellig
-
Schaumvolumen:
-
-
- befr.
- = befriedigend
- ausr.
- = ausreichend
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 96/06124 [0010]
- - WO 2000/04069 [0011]
- - WO 2002/066532 [0012]
- - WO 2005/049684 [0013]
- - WO 96/38453 A [0014]
- - US 5866651 A [0015]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN 18159 [0002]
- - DIN 53018 [0023]
- - DIN 53019 [0023]
- - DIN/EN/ISO 2555 [0036]