DE102009026573A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Aktuatorzuordnung in einem System, insbesondere einem Fahrzeug - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Aktuatorzuordnung in einem System, insbesondere einem Fahrzeug Download PDF

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DE102009026573A1
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Rainer Dr. Busch
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Wolfgang Prof. Marquardt
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Aktuatorzuordnung in einem System, insbesondere einem Fahrzeug, wobei das System eine Mehrzahl von Aktuatoren aufweist, wobei in dem Verfahren geeignete Steuervorgänge zur Erzielung eines gewünschten Systemverhaltens berechnet werden und in Abhängigkeit hiervon Aktuatorsollwerte zur Ansteuerung der einzelnen Aktuatoren festgelegt werden. Das Verfahren weist folgende Schritt auf: Formulieren eines Optimierungsproblems für eine Transformation zwischen den Steuervorgängen und den Aktuatorsollwerten; Lösen dieses Optimierungsproblems mittels einer Active-Set-Strategie; und Ansteuern der Aktuatoren auf Basis der ermittelten Lösung.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Aktuatorzuordnung in einem System. Die Erfindung kann in unterschiedlichen Bereichen verwendet werden, insbesondere in Fahrzeugen, welche mit einer Mehrzahl von Aktuatoren ausgestattet sind und in denen das Problem der Aktuatorzuordnung auftritt.
  • Heutzutage werden Fahrzeuge mit einer Vielzahl semiaktiver oder aktiver Steuerkomponenten ausgestattet, wie beispielsweise einem Anti-Blockier-System (ABS) zur Steuerung des Bremsverhaltens, einem ESP-System zur Regelung des Stabilitätsverhaltens oder einem AFS-System zur aktiven Lenkung. Dabei überlappen sich zum Teil die unterschiedlichen Komponenten des Steuersystems in ihrer Wirkungsweise, so dass der Fall eintreten kann, dass unterschiedliche Komponenten des Steuersystems den gleichen Freiheitsgrad des Fahrzeuges beeinflussen. Infolgedessen besteht der Bedarf nach einer Kontroll- bzw. Steuerstrategie, mittels derer entschieden wird, welcher Aktuator oder welche Aktuatoren benutzt werden, um eine erwünschte Fahrzeugbewegung zu bewirken. Das Problem der Verteilung der zu erzeugenden Fahrzeugkräfte auf die vorhandenen Aktuatoren wird als dynamische Aktuatorzuordnung (= ”dynamic actuator allocation”) bezeichnet.
  • Aus EP 1 447 262 A1 ist ein Verfahren zur Fahrzeugbewegungssteuerung bekannt, bei dem eine gewünschte Fahrzeugbewegung durch drei Fahrzeugkräfte und drei Fahrzeugmomente beschrieben wird, die jeweils linear unabhängig voneinander sind. Unter Berücksichtigung der angeforderten Fahrzeugbewegung und der aktuellen Fahrzeugsituation werden die erforderlichen Fahrzeugkräfte und/oder Fahrzeugmomente ermittelt, die erforderlich sind, um das Fahrzeug in die gewünschte Bewegung zu versetzen. Anschließend wird ein Satz von Aktuatorstellgrößen berechnet, mittels dem die Differenz zwischen den angeforderten Fahrzeugkräften und/oder -momenten und den mittels der Aktuatoren erzeugbaren Fahrzeugkräfte und/oder -momente minimiert wird.
  • Des Weiteren sind aus der DE 10 2005 015 241 A1 ein Verfahren zum Steuern eines Fahrzeuges und eine Steuereinrichtung bekannt, wobei aus einer angeforderten Fahrzeugbewegung die angeforderten Fahrzeugkräfte und/oder Fahrzeugmomente abgeleitet und die angeforderten Fahrzeugkräfte und/oder Fahrzeugmomente dynamisch gewichtet werden, um daraus die zu erzeugenden Fahrzeugkräfte und/oder Fahrzeugmomente abzuleiten.
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Aktuatorzuordnung in einem System bereitzustellen, welche in Echtzeit eine effiziente Zuordnung der zu erzeugenden Systemkräfte zu den Aktuatoren ermöglichen.
  • Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 bzw. die Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.
  • Ein Verfahren zur Steuerung der Aktuatorzuordnung in einem System, insbesondere einem Fahrzeug, wobei das System eine Mehrzahl von Aktuatoren aufweist, wobei in dem Verfahren geeignete Steuervorgänge zur Erzielung eines gewünschten Systemverhaltens berechnet werden und in Abhängigkeit hiervon Aktuatorsollwerte zur Ansteuerung der einzelnen Aktuatoren festgelegt werden, weist folgende Schritte auf:
    • – Formulieren eines Optimierungsproblems für eine Transformation zwischen den Steuervorgängen und den Aktuatorsollwerten;
    • – Lösen dieses Optimierungsproblems mittels einer Active-Set-Strategie; und
    • – Ansteuern der Aktuatoren auf Basis der ermittelten Lösung.
  • Gemäß einer Ausführungsform wird bei der Formulierung des Optimierungsproblems eine Tikhonov-Regularisierung angewendet, wodurch die Zeitabhängigkeit der Lösung geglättet wird.
  • Gemäß einer Ausführungsform ist das Optimierungsproblem beschreibbar als
    Figure 00030001
    wobei M eine Matrix ist und wobei ub die zur Erzielung eines gewünschten Systemverhaltens geeigneten Steuervorgänge, uw die Aktuatorsollwerte, u l / w, u u / w vorgegebene untere bzw. obere Grenzwerten für uw und ∥ die Euklidische Norm bezeichnen.
  • Gemäß einer Ausführungsform ist das Optimierungsproblem beschreibbar als
    Figure 00030002
    wobei H eine Matrix ist und wobei x, d Vektoren und xl, xu vorgegebene untere bzw. obere Grenzwerte für x bezeichnen.
  • Gemäß einer Ausführungsform ist die Matrix nicht quadratisch und/oder rangdefizient.
  • Gemäß einer Ausführungsform wird für den Fall, dass die Matrix einen vollen Rang aufweist, ein Newton-Schritt mit einer QR-Zerlegung verwendet.
  • Gemäß einer Ausführungsform wird für den Fall, dass die Matrix rangdefizitär ist, eine Methode des steilsten Abstieges (”steepest descent”) angewendet.
  • Gemäß einer Ausführungsform werden bei der Formulierung des Optimierungsproblems euklidische Normen verwendet. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung euklidischer Normen beschränkt, sondern kann auch unter Verwendung anderer Normen realisiert werden.
  • Gemäß einer Ausführungsform ist die Matrix H zeitlich variabel, wohingegen die unteren und oberen Grenzwerte zeitlich konstant gehalten werden. Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann das Problem so formuliert werden, dass die Matrix H zeitlich konstant ist. In diesem Falle hängen die Grenzwerte vom Fahrzeugzustand ab und sind somit zeitlich variabel. Somit kann das Optimierungsproblem erfindungsgemäß auf zwei unterschiedliche Weisen formuliert werden: Bei der ersten Alternative ist die Matrix H zeitlich variabel, wohingegen die unteren und oberen Grenzwerte zeitlich konstant gehalten werden. Bei der zweiten Alternative ist die Matrix H konstant, wohingegen die Grenzwerte bzw. Randbedingungen zeitlich variabel sind.
  • Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäß angewandten Algorithmus wird als Startpunkt für eine aktuelle Optimierung die optimale Lösung der vorherigen Optimierung verwendet. Diese Auswahl ist insofern geeignet, als die Optimierung mit einer hohen Abtastrate durchgeführt wird, so dass davon ausgegangen werden kann, dass sich die Daten für zwei aufeinanderfolgende Optimierungen nicht wesentlich voneinander unterscheiden.
  • Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird somit die insgesamt für die Durchführung der Optimierung erforderliche Zeit reduziert, indem eine geeignete Umformulierung des Aktuatorzuordnungsproblems gewählt wird, bei welchem die Problemmatrix über die Zeit konstant gehalten wird. Hierdurch werden die Anforderungen hinsichtlich einer QR-Zerlegung reduziert. Infolgedessen wird nur eine einzige QR-Zerlegung für die gesamte Zeitdauer der Berechnung bzw. Optimierung erforderlich. Dem gemäß dieser Ausführungsform verfolgten Ansatz liegt die Überlegung zugrunde, dass die Optimierung bei einer relativ hohen Frequenz (ungefähr 100 Hz) wiederholt werden muß, um den Sollwert für das dezentralisierte Steue rungssystem bereitzustellen. Wenn sich die Matrix H mit der Zeit ändert, muß die QR-Zerlegung aktualisiert werden. Durch Umformulierung der Gleichungen des Optimierungsproblems wird eine Beschreibung des Optimierungsproblems erhalten, bei dem eine zeitlich konstante Matrix H mit zeitlich variierenden Grenzwerten erhalten wird, so dass nur eine QR-Zerlegung für die gesamte Prozeßdauer erforderlich wird.
  • Die Effizienz des erfindungsgemäßen Optimierungsverfahrens kann weiter verbessert werden, indem die Struktur der Matrix H ausgenutzt wird. In vielen Anwendungen hat die Matrix H den folgenden Aufbau:
    Figure 00050001
  • Der unbekannte Vektor kann in zwei Teile x 1 / k und x 2 / k zerlegt werden, d. h.
  • Figure 00050002
  • Der Teil x 2 / k kann unabhängig von dem ersten Teil x 1 / k berechnet werden. Somit kann das Optimierungsproblem in zwei Optimierungsteilprobleme zerlegt werden. Innerhalb der ersten Optimierung wird x 2 / k ermittelt. Bei einer zweiten Optimierung wird x 1 / k ermittelt, indem das zuvor erwähnte und im Weiteren detailliert beschriebene, modifizierte ”Active-Set”-Verfahren für die Aktuatorzuordnung verwendet wird. Da die Optimierungsteilprobleme von kleinerer Dimension als das ursprüngliche vollständige Optimierungsproblem sind, wird die gesamte Berechnungszeit reduziert.
  • Gemäß diesem Aspekt der Erfindung wird somit die Effizienz des Algorithmus verbessert, indem eine Zerlegung durchgeführt wird, bei der das Optimierungsproblem in zwei vergleichsweise kleinere Teilprobleme zerlegt wird. Dem gemäß dieser Ausführungsform verfolgten Ansatz liegt die Überlegung zugrunde, dass in der Praxis die Optimierung bei der Aktuatorzuordnung mit einer relativ hohen Frequenz (ungefähr 100 Hz) wiederholt werden muß, um den Sollwert für das dezentralisierte Steuerungssystem bereitzustellen. Die Ausführungs- bzw. Berechnungszeit hängt von der Problemgröße ab. Die Effizienz des Optimierungsschemas kann verbessert werden, wenn die Struktur der Matrix H ausgenutzt wird. In vielen Anwendungen weist die Matrix H eine obere Dreiecksstruktur auf, welche gemäß der Erfindung dazu verwendet werden kann, das ursprüngliche Problem in zwei Teilprobleme von geringerer Größe zu zerlegen, so dass die gesamte Rechenzeit reduziert wird.
  • Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Steuerung der Aktuatorzuordnung in einem System, insbesondere einem Fahrzeug, Flugzeug, Schiff oder dergleichen, wobei das System eine Mehrzahl von Aktuatoren, ein erstes Steuersystem zur Berechnung von zur Erzielung eines gewünschten Systemverhaltens geeigneten Steuervorgänge und ein zweites Steuersystem zur Ansteuerung der einzelnen Aktuatoren aufweist, wobei die Vorrichtung dazu ausgelegt ist, zur Vermittlung zwischen dem ersten Steuersystem und dem zweiten Steuersystem ein Verfahren mit den oben beschriebenen Merkmalen auszuführen.
  • Weitere Ausgestaltungen sind der Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen. Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Abbildungen näher erläutert.
  • Es zeigen:
  • 1 ein schematisches Blockdiagramm zur Erläuterung eines hierarchischen Steuersystems, in welchem die Erfindung implementierbar ist;
  • 2 ein Flußdiagramm zur Erläuterung eines bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandten Algorithmus; und
  • 3 ein Blockdiagramm zur Erläuterung des Aufbaus eines dezentralisierten Steuersystems.
  • Gemäß 1 wird ein Steuersystem in ein Karosseriesteuersystem 40 (BCS = ”body control system”) und ein dezentralisiertes Aktuatorsteuersystem 20 (ACS = ”actuator control system”) aufgeteilt. Zu jedem Zeitpunkt berechnet das Karosseriesteuersystem 40 die zum Erhalt einer gewünschten Karosserieansteuerung geeigneten Steuervorgänge. Die hierbei berechneten Werte werden dann als Sollwerte für das Aktuatorsteuersystem (ACS) 20 verwendet. Da die beiden Steuerebenen über eine nicht quadratische, statische, aber zeitvariable Transformation verknüpft sind und die Sollwerte des Aktuatorsteuersystems (ACS) beschränkt sind, ist ein Verfahren erforderlich, welches zwischen den beiden Komponenten des Steuersystems vermittelt. Dies ist in 1 durch den Block 30 symbolisiert, welcher ein System für die Steuerung der Aktuatorzuordnung (”control allocation system”) darstellt. Durch die vorliegende Erfindung wird eine Echtzeit-Implementierung für die vorstehend beschriebene Vermittlung bzw. die Steuerung der Aktuatorzuordnung 30 bereitgestellt.
  • Das zugrundeliegende Problem beinhaltet eine zu jedem Zeitpunkt durchgeführte, nicht quadratische Inversion mit möglicher Rangdefizienz im linearen Operator unter durch Ungleichungen bestimmten Randbedingungen. Das Problem der Aktuatorzuordnung wird als Optimierungsproblem mit einer Tikhonov-Regularisierung aufgefaßt, wodurch die Zeitabhängigkeit der Lösung geglättet wird und der Nichteindeutigkeit der Lösung und deren Empfindlichkeit gegenüber Datenfehlern Rechnung getragen wird. Zur Realisierung in Echtzeit wird die resultierende Optimierung hinreichend schnell gelöst, indem eine modifizierte Active-Set-Strategie durchgeführt wird.
  • Die statische, aber zeitvariable Beziehung zwischen dem Karosseriesteuersystem (BCS) 40 und dem Aktuatorsteuersystem (ACS) 20 ist gegeben durch: ub(t) = M(t)uw(t), (1)wobei die zeitvariable Matrix M(t) unter Umständen nicht quadratisch sowie rangdefizient sein kann, und wobei ub(t) gewünschte Aktionen bzw. Vorgänge gemäß Berechnung durch das Karosseriesteuersystem (BCS) 40 zur Erzielung eines gewünschten Fahrzeugverhaltens bezeichnet und wobei uw(t) die Sollwerte des Aktuatorsteuersystems (ACS) 20 bezeichnet.
  • Darüber hinaus müssen die Werte uw(t) zwischen unteren und oberen Grenzwerten liegen, d. h. es gilt: ulw ≤ uw(t) ≤ uuw (2)wobei sich diese Grenzwerte aus der Sättigung der Aktuatoren ergeben. Der physikalische Hintergrund dieser Beziehungen ist z. B. in EP 1 447 262 A1 detaillierter beschrieben.
  • Das Problem wird nun wie folgt aufgefaßt: Bei vorgegebenen Sollwerten ub(t), vorgegebener Matrix M(t) und vorgegebenen unteren und oberen Grenzwerten u l / w, u u / w muß durch das Verfahren zu jedem Zeitpunkt t der entsprechende Vektor uw(t) berechnet werden. Aus Gründen der Vereinfachung wird im Folgenden die explizite Zeitabhängigkeit sämtlicher Variablen außer Acht gelassen.
  • Da die Matrix M möglicherweise nicht quadratisch und/oder rangdefizient ist und die Lösung die Ungleichungs-Randbedingungen erfüllen muß, ist eine direkte Inversion nicht möglich. Das Problem kann jedoch näherungsweise dadurch gelöst werden, dass die verbleibende Norm ∥Muw – ub∥ minimiert wird, wobei die Ungleichungs-Randbedingungen (2) exakt erfüllt werden. Dies führt zu folgendem Optimierungsproblem
    Figure 00090001
  • Vorliegend wird die euklidische Norm verwendet, so dass das Problem (3) zu einem Fehlerquadratproblem mit Randbedingungen führt.
  • Um der Mehrdeutigkeit der Lösung und deren Anfälligkeit für Änderungen in den Daten gerecht zu werden, d. h. um eine Lösung mit verhältnismäßig sanftem zeitabhängigen Verlauf zu erhalten, kann ein Tikhonov-Regularisierungsterm hinzuaddiert werden:
    Figure 00090002
    wobei α ein Regularisierungsparameter, R die Einheitsmatrix und u 0 / w eine bekannte a-priori-Lösung ist. Das Problem (4) wird als regularisiertes Fehlerquadratproblem mit Randbedingungen (RBLS = ”regularized bounded least-squares”) bezeichnet.
  • Die Auswahl der Normen ist von großer Bedeutung. Im Folgenden werden die euklidischen Normen verwendet, so dass das RBLS-Problem (4) auf das folgende BLS-Optimierungsproblem reduziert werden kann:
    Figure 00090003
  • Es wird somit das allgemeine BLS-Optimierungsproblem gemäß folgender Gleichung (5) betrachtet:
    Figure 00100001
  • Die Matrix H und der Vektor d weisen in Abhängigkeit von der gewählten Formulierung (BLS oder RBLS) unterschiedliche Werte auf.
  • Dieses beschränkte Optimierungsproblem ist mittels herkömmlicher Optimieriungsalgorithmen schwierig zu lösen, wenn eine hohe Abtastrate in Echtzeitumgebung bei begrenzter Prozessorkapazität und hoher Anforderung hinsichtlich der Softwarezuverlässigkeit vorliegt.
  • Während herkömmliche Lösungen lediglich spezifischen Situationen gerecht werden, wird durch die vorliegende Erfindung eine effiziente und zuverlässige Lösung für sämtliche Problemvariationen bereitgestellt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren basiert auf der Active-Set-Strategie bei Fehlerquadratproblemen mit Randbedingungen (vgl. "Efficient active set algorithms for solving constrained least squares problems in aircraft control allocation", O. Härkegard, Proc. of the 41st IEEE Conference on Decision and Control. 2002, pp. 1295–1300”), wobei einige Modifikationen zur Erhöhung der Effizienz des Verfahrens und zur Berücksichtigung der Rangdefizienz der bei der Formulierung des Problems verwendeten Matrix vorgenommen werden.
  • Bei der Lösung von Problemen mit einer Matrix mit vollem Rang wird ein Newton-Schritt mit nur einer QR-Zerlegung verwendet, wohingegen bei rangdefizitären Problemen eine Methode des steilsten Abstieges (”steepest descent”) verwendet wird. Die Umschaltung von der einen Lösungsstrategie auf die andere Lösungsstrategie basiert auf einer soliden Auswertung des Ranges der Matrix unter Anwendung der QR-Zerlegung. Hierdurch wird eine schnelle Änderung der Problemeinstellung zu jedem Abtastzeitpunkt ermöglicht.
  • Bezeichnet man die Iterationsvariable mit xk und das entsprechende Working-Index-Set mit Ik, so kann überprüft werden, ob xk die Funktion in dem durch den Working-Index-Set definierten Unterraum minimiert. Falls dies nicht der Fall ist, wird ein Schritt p berechnet, indem ein Unterproblem (ECBLS) mit durch Gleichheitsbeziehung bestimmten Randbedingungen gelöst wird, wobei diejenigen Randbedingungen, welche dem Set Ik entsprechen, als durch Gleichheitsbeziehung bestimmte Randbedingungen angesehen und alle übrigen Randbedingungen vorübergehend außer Acht gelassen werden, d. h.
  • Figure 00110001
  • Mit anderen Worten liegen die Variablen an ihren jeweiligen unteren oder oberen Grenzwerten, da für eine spezifische Variable nicht zugleich beides der Fall sein kann. Somit weist das Active-Set höchstens n Randbedingungen auf. Mit p = x – xk läßt sich das ECBLS-Problem beschreiben als min p∥Hp – rkmit der Randbedingung
    pi = 0, i ∈ Ik
    wobei rk = Hxk – d gilt.
  • Im Folgenden wird angenommen, dass die Lösung pk des ECBLS-Teilproblems ungleich Null ist. Es ist zu entscheiden, wie weit eine Bewegung in dieser Suchrichtung erfolgen soll. Wenn xk + pk für sämtliche Randbedingungen durchführbar ist, wird xk+1 = xk + pk gesetzt. Andererseits wird xk+1 = xk + αkpk gesetzt, wo bei die Schrittlänge αk so gewählt wird, dass sie dem größten Wert im Intervall 0 < αk < 1 entspricht, für den sämtliche Randbedingungen erfüllt sind.
  • αk kann berechnet werden, indem berücksichtigt wird, was mit der Randbedingung für i
    Figure 00120001
    Ik geschieht, da die Randbedingungen i ∈ Ik unabhängig von der Wahl von αk erfüllt sind. In Abhängigkeit von dem Vorzeichen der Abstiegsrichtung muß überprüft werden, ob die untere oder die obere Randbedingung für jede inaktive Randbedingung verletzt wird. Wann immer pk,i > 0 und xk,i + pk,i ≥ xui für einige i
    Figure 00120002
    Ik gilt, gilt die Ungleichung xk,i + αkpk,i ≤ xui nur, falls die Ungleichung
    Figure 00120003
    erfüllt ist.
  • Wenn pk,i < 0 und xk,i + pk,i ≤ xli für einige i
    Figure 00120004
    Ik, gilt xk,i + αkpk,i ≥ xli nur wenn
    Figure 00120005
  • Da αk ∈ [0, 1] so groß wie möglich sein soll, wird, abhängig von der Haltemöglichkeit, der kleinste Wert von αk für sämtliche i
    Figure 00120006
    Ik gewählt. Wenn αk < 1 gilt, d. h. der Schritt entlang pk durch einige Randbedingungen außerhalb von Ik blockiert wird, wird ein neuer Set Ik+1 erzeugt, indem eine oder mehrere Blockierungsrandbedingungen zu Ik hinzugefügt werden.
  • Die Iterationen werden unter Hinzufügung von Randbedingungen zu dem Working-Index-Set fortgeführt, bis ein Punkt erreicht wird, an welchem die Funktion über dem aktuellen Working-Index-Set minimiert ist. Für einen solchen Punkt gilt pk = 0, und für alle ∀i ∈ Ik erfüllen die Lagrange-Multiplikatoren die Beziehungen:
    Figure 00130001
    wobei gk = HTrk der Gradient am aktuellen Punkt xk ist. Nun werden die Vorzeichen der Multiplikatoren λk untersucht. Wenn keiner der Multiplikatoren negativ ist, werden alle Optimierungsbedingungen erfüllt, so dass die Schlußfolgerung gezogen werden kann, dass xk optimal ist. Wenn jedoch einer der Multiplikatoren negativ ist, kann die Funktion abnehmen, indem die entsprechende Randbedingung aus dem Set entfernt wird und ein neues Teilproblem für den neuen Schritt gelöst wird.
  • Um die Abstiegsrichtung pk herauszufinden, muß das ECBLS-Problem (6) gelöst werden. Es versteht sich, dass die Variablen pk,i, i ∈ Ik auf Null fixiert sind, wohingegen die Variablen pk,i, i
    Figure 00130002
    Ik frei wählbar sind. Dies führt zu einer einfachen Partition bzw. Zerlegung des Vektors pk. Im Folgenden bezeichnen E b / k und E f / k die Submatrizen der Einheitsmatrix E, welche aus den Spalten ei, i ∈ Ik bzw. ei, i
    Figure 00130003
    Ik besteht. Folglich ist die Matrix Pk = [Efk Ebk ] eine Permutationsmatrix von E. Für
    Figure 00130004
    ist [pfk pfk ]T = PTk pk eine Partition von pk in freie und beschränkte Variablen p f / k und p b / k. Da p b / k = 0 ist, reduziert sich das ECBLS-Problem (6) auf das randbedingungsfreie Optimierungsproblem:
    Figure 00130005
  • Folglich erfüllt die optimale Lösung p f / k das System der linearen Gleichungen Hfk pfk = rk (8)wobei H f / k = HE f / k. Die Lösung dieser Gleichung wird im Folgenden als Newton-Schritt bezeichnet. Zur Lösung dieses Problems wird eine QR-Zerlegung (QRD) von H f / k durchgeführt, um
    Figure 00140001
    zu erhalten.
  • Wir erhalten schließlich Rfk pfk = bk (9)wobei
    Figure 00140002
    Da R f / k eine obere Dreiecksmatrix ist, läßt sich Gleichung (9) einfach lösen.
  • Wenn die Matrix H rangdefizient ist, läßt sich lineare System (9) für p f / k nicht lösen. In diesem Falle wird statt dessen eine Methode des steilsten Abstieges verwendet. Die Suchrichtung p f / k wird als der negative Gradient am aktuellen Iterationspunkt berechnet, d. h. pfk = –gfk (10)
  • Die Schrittlänge αk, welche die Zielfunktion in der Richtung p f / k minimiert, kann in diesem Falle größer als 1 sein. Sie wird analytisch berechnet, indem die Ableitung der Kostenfunktion nach α gleich Null gesetzt wird. Wie im Falle des vollen Rangs müssen auch diejenigen Fälle berücksichtigt werden, in denen die Randbedingungen verletzt sein können. Der Active-Set-Algorithmus wird somit nur im Schritt zur Berechnung der Suchrichtung modifiziert. Wenn der Rang der Matrix H kleiner als die Anzahl der Variablen ist, wird die Richtung des steilsten Abstieges verwendet, anderenfalls wird die Newton-Richtung verwendet.
  • Die beschriebenen Schritte gemäß der Active-Set-Methode für BLS-Probleme sind in dem in dem Flußdiagramm von 2 dargestellten Algorithmus zusammengefaßt.
  • Die Anzahl von Iterationen für den rangdefizitären Fall ist möglicherweise groß. Dies hängt von der gewünschten Genauigkeit εg der Lösung ab, mit der die optimalen Randbedingungen erfüllt werden, d. h. ∥gfk ∥ ≤ εg.
  • Der Startpunkt des Active-Set-Algorithmus muß zugänglich sein. Für Probleme mit einer Matrix mit vollem Rang hängt die optimale Lösung nicht von der Auswahl des Startpunktes ab. Im rangdefizitären Fall führt jedoch das Starten von unterschiedlichen Startpunkten aus zu unterschiedlichen Lösungen. Da die Optimierung mit hoher Abtastrate wiederholt wird, kann davon ausgegangen werden, dass sich die Daten für zwei aufeinanderfolgende Optimierungen nicht wesentlich unterscheiden. Demzufolge kann auch davon ausgegangen werden, dass deren optimale Lösungen nahe beieinander liegen. Daher wird als Startpunkt für eine aktuelle Optimierung die optimale Lösung der vorherigen Optimierung verwendet.
  • Der Start-Working-Index-Set kann willkürlich gewählt werden. Es hat sich herausgestellt, dass die effizienteste Auswahl dem leeren Set entspricht. Andere Auswahlmöglichkeiten wie beispielsweise das Set aktiver Randbedingungen vom Startpunkt (oder eines nicht leeren ”Subsets”) führen zu einer größeren Anzahl von Iterationen und erwiesen sich daher als weniger effizient.
  • Da die QR-Zerlegung der zeitaufwendigste Schritt darstellt, führt eine Reduzierung der Anzahl von QR-Zerlegungen zu einer Steigerung der Effizienz des Verfahrens. Dies kann dadurch erreicht werden, dass der Schritt der QR-Zerlegung für die Matrix Hfk = HEfk aus dem Algorithmus eliminiert wird. Dies beruht auf dem Konzept, anstelle einer Berechnung der QR-Zerlegung der Matrix H f / k bei jeder Änderung des Working-Index-Set die Zerlegung zu aktualisieren.
  • Hierzu wird die QR-Zerlegung der Matrix H berechnet, d. h.
    Figure 00160001
    Es ergibt sich somit für H f / k
    Figure 00160002
  • Wenn die Spalten von E f / k in aufsteigender Reihenfolge geordnet werden (was leicht implementierbar ist), ergibt sich das Produkt
    Figure 00160003
    wobei R f / k eine obere Dreiecksmatrix darstellt. Es ergibt sich somit direkt die QR-Zerlegung von H f / k. In der Praxis besteht die Möglichkeit, lediglich diejenigen Spalten von R zu verwenden, welche den Indizes der freien Variablen (d. h. denjenigen, die nicht zu dem Working Set gehören) entsprechen. Auf diese Weise wird nur eine QR-Zerlegung außerhalb der Optimierungsroutine benötigt. Daher muß, wenn die Matrix H über die Zeit konstant gehalten wird, nur eine QR-Zerlegung für die gesamte Betriebszeit verwendet werden. Wenn jedoch H geändert wird, muß die zugehörige QR-Zerlegung aktualisiert werden.
  • Der für die Matrix H abgeleitete Ausdruck stellt die Beziehung zwischen den Befehlseingaben und den Karosseriekräften her. Daher ist die Matrix H abhängig vom Fahrzeugzustand, so dass sich grundsätzlich eine zeitabhängige Matrix H(t) ergibt. In diesem Falle sind die Grenzwerte festgelegt, da es sich hierbei gerade um die unteren und oberen Grenzwerte für die Eingabebefehle handelt.
  • Durch Umformulierung der Gleichungen des Optimierungsproblems kann eine Beschreibung des Optimierungsproblems mit einer konstanten Matrix H erhalten werden. Im Falle zeitlich variabler Grenzwerte kann jedoch der Fall eintreten, dass die Auswahl eines solchen Startpunktes nicht realisierbar ist, so dass die ”Active-Set”-Methode nicht konvergiert. In diesem Falle wird der nicht realisierbare Startpunkt in die Begrenzung des realisierbaren Bereichs überführt. Die Auswahl des Start-Working-Sets bleibt durch diese Änderung unbeeinflußt und kann willkürlich erfolgen.
  • Zusammengefaßt können durch die vorliegende Erfindung diverse Arten linearer Aktuatorzuordnungsprobleme gelöst werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl für Probleme mit vollem Rang als auch für rangdefiziente Probleme verwendet werden. Die Effizienz des erfindungsgemäßen Verfahrens kann dadurch gesteigert werden, dass eine QR-Zerlegung in den Iterationen eliminiert und eine Optimierung der algebraischen Operationen durchgeführt wird. Die Glattheit der Kurve, welche aus sämtlichen optimalen Lösungen gebildet wird, kann über einen Regularisierungsparameter gesteuert werden.
  • Die Erfindung kann in unterschiedlichen Bereichen wie beispielsweise im Flugzeug-, Schiffahrts- und Fahrzeugbereich und in allen Systemen verwendet werden, welche mit einer Mehrzahl von Aktuatoren ausgestattet sind und in denen das Problem der Aktuatorzuordnung auftritt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 1447262 A1 [0003, 0031]
    • - DE 102005015241 A1 [0004]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - ”Efficient active set algorithms for solving constrained least squares problems in aircraft control allocation”, O. Härkegard, Proc. of the 41st IEEE Conference on Decision and Control. 2002, pp. 1295–1300 [0041]

Claims (13)

  1. Verfahren zur Steuerung der Aktuatorzuordnung in einem System, insbesondere einem Fahrzeug, wobei das System eine Mehrzahl von Aktuatoren aufweist, wobei in dem Verfahren geeignete Steuervorgänge zur Erzielung eines gewünschten Systemverhaltens berechnet und in Abhängigkeit von den berechneten Steuervorgängen Aktuatorsollwerte für eine Ansteuerung der einzelnen Aktuatoren festgelegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren folgende Schritte aufweist: a) Formulieren eines Optimierungsproblems für eine Transformation zwischen den Steuervorgängen und den Aktuatorsollwerten; b) Lösen dieses Optimierungsproblems mittels einer Active-Set-Strategie; und c) Ansteuern der Aktuatoren auf Basis der im Schritt b) ermittelten Lösung.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Formulierung des Optimierungsproblems eine Tikhonov-Regularisierung angewendet wird, wodurch die Zeitabhängigkeit der Lösung geglättet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Optimierungsproblem beschreibbar ist als
    Figure 00190001
    wobei M eine Matrix ist und wobei ub die zur Erzielung eines gewünschten Systemverhaltens geeigneten Steuervorgänge, uw die Aktuatorsollwerte und u l / w, u u / w vorgegebene untere bzw. obere Grenzwerten für uw bezeichnen.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Optimierungsproblem beschreibbar ist als
    Figure 00190002
    wobei H eine Matrix ist und wobei x, d Vektoren und xl, xu vorgegebene untere bzw. obere Grenzwerte für x bezeichnen.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrix H nicht quadratisch und/oder rangdefizient ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass für den Fall, dass die Matrix H einen vollen Rang aufweist, ein Newton-Schritt mit einer QR-Zerlegung verwendet wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass für den Fall, dass die Matrix rangdefizitär ist, eine Methode des steilsten Abstiegs (”steepest descent”) angewendet wird.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Formulierung des Optimierungsproblems unter Verwendung euklidischer Normen erfolgt.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrix H zeitlich variabel ist und die Grenzwerte xl, xu zeitlich konstant sind.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrix H zeitlich konstant ist und die Grenzwerte xl, xu zeitlich variierend.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass nur eine einzige QR-Zerlegung über die gesamte Optimierungsdauer durchgeführt wird.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrix H bzw. der Vektor x den Aufbau:
    Figure 00210001
    besitzen, wobei das Optimierungsproblem in ein erstes Optimierungsteilproblem und ein zweites Optimierungsteilproblem zerlegt wird, wobei bei dem ersten x l / k berechnet und bei dem zweiten Optimierungsteilproblem x 2 / k ermittelt wird.
  13. Vorrichtung zur Steuerung der Aktuatorzuordnung in einem System, insbesondere einem Fahrzeug, wobei das System eine Mehrzahl von Aktuatoren, ein erstes Steuersystem (40) zur Berechnung von zur Erzielung eines gewünschten Systemverhaltens geeigneten Steuervorgängen und ein zweites Steuersystem (20) zur Ansteuerung der einzelnen Aktuatoren aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (30) dahingehend ausgebildet ist, zur Vermittlung zwischen dem ersten Steuersystem (40) und dem zweiten Steuersystem (20) ein Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.
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